Tschernobyl und die DDR: Fakten und Verschleierungen ...
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Belastungssituation der Lebensmittel <strong>und</strong><br />
Strahlen-Katastrophenschutz in Sachsen-Anhalt<br />
52<br />
Johann Langhammer<br />
Johann Langhammer, Halle<br />
Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt<br />
Kontinuierliche Messung der Radioaktivität in der Umwelt<br />
als Gr<strong>und</strong>lage für den Strahlen-Katastrophenschutz<br />
Die exakte Bewertung von Gefährdungssituationen <strong>und</strong> das Ergreifen angemessener<br />
Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung „im Fall von Ereignissen<br />
mit möglichen nicht unerheblichen radiologischen Auswirkungen“ (§ 1 des Strahlenschutzvorsorgegesetzes)<br />
basieren auf einer genauen Kenntnis der radiologischen<br />
Umweltsituation. Das im Dezember 1986, also noch im Jahr der Reaktorkatastrophe<br />
von <strong>Tschernobyl</strong>, in Kraft getretene Strahlenschutzvorsorgegesetz<br />
(StrVG) der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland regelt <strong>die</strong> Aufgaben des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong><br />
der Länder bei der Überwachung der Radioaktivität in der Umwelt.<br />
Ziel ist <strong>die</strong> ständige Überwachung der Umweltradioaktivität, um Abweichungen<br />
vom Normalzustand zu erkennen, <strong>die</strong> Frühwarnung bei besonderen Ereignissen<br />
einschließlich der Einschätzung einer sich kritisch entwickelnden Situation<br />
sowie im Ereignisfall <strong>die</strong> Bereitstellung von Daten zur Beurteilung der Lage.<br />
Die Umweltüberwachung bezüglich des Eintrages von radioaktiven Stoffen im<br />
Land Sachsen-Anhalt ist Bestandteil eines b<strong>und</strong>esweiten Messprogramms. Im<br />
Rahmen des „Integrierten Mess- <strong>und</strong> Informationssystems des B<strong>und</strong>es“ (IMIS)<br />
werden sowohl von den eingeb<strong>und</strong>enen B<strong>und</strong>es- als auch von Landesbehörden<br />
jährlich mehr als 14.000 Bestimmungen des Radioaktivitätsgehaltes in allen<br />
Umweltme<strong>die</strong>n nach dem so genannten Routinemessprogramm ausgeführt.<br />
Das Spektrum der zu bestimmenden Radionuklide reicht von gammastrahlenden<br />
Substanzen (insbesondere Cäsium 137) über <strong>die</strong> Betastrahler (Strontium<br />
90, Tritium) bis hin zu den Alphastrahlern (Uran, Plutonium). Von den<br />
zuständigen Behörden in Sachsen-Anhalt wird zu <strong>die</strong>sem Zweck jährlich nach<br />
b<strong>und</strong>esweit einheitlichen Vorschriften <strong>die</strong> Radioaktivität ermittelt:<br />
• in Lebensmitteln, Tabakerzeugnissen, Bedarfsgegenständen,<br />
Arzneimitteln <strong>und</strong> deren Ausgangsstoffen,<br />
• in Futtermitteln,<br />
• im Trink- <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasser <strong>und</strong> in oberirdischen Gewässern<br />
(außer B<strong>und</strong>eswasserstraßen),