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Stadtgeschehen<br />
AUSZEIchnUng FÜR OMAS GEGEN RechtS<br />
DEMOS STATT PLÄTZCHEN BACKEN<br />
Mit dem Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage erhält die bundesweite Initiative<br />
„Omas gegen Rechts“ eine Anerkennung für ihr Engagement. Wir haben mit<br />
zwei Vertreter*innen der Kieler Ortsgruppe gesprochen.<br />
KIELerleben: Ihr organisiert Demonstrationen<br />
gegen rechte Umtriebe, Gedenkaktionen<br />
bis hin zu Floh- und<br />
Weihnachtsmärkte für soziale Projekte.<br />
Ist die Auszeichnung die logische<br />
Konsequenz eures Engagements?<br />
Omas: Für uns ist das eine große Ehre<br />
und eine Anerkennung unserer Arbeit gegen<br />
den Antisemitismus. Der Preis richtet<br />
sich in erster Linie natürlich an die bundesweite<br />
Initiative, er ist aber auch eine<br />
Wertschätzung für unsere Kieler Gruppe.<br />
KIELerleben: Wo wart ihr zuletzt<br />
aktiv?<br />
Wir haben am 31. Oktober an der Demonstration<br />
gegen Rechts in Heikendorf<br />
gemeinsam mit rund 750 Aktivist*innen<br />
teilgenommen. Nachdem im Eingangsbereich<br />
der Heikendorfer Gemeindebücherei<br />
vor einigen Wochen ein Refugees-<br />
Welcome-Plakat mit einem Hakenkreuz<br />
beschmiert worden war, hatten sich alle<br />
Fraktionen der Heikendorfer Gemeindevertretung<br />
zum 30. Jahrestag der Deutschen<br />
Einheit in einer gemeinsamen Erklärung<br />
gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit<br />
ausgesprochen. Die Aktion<br />
haben wir natürlich unterstützt.<br />
KIELerleben: Bei den letzten größeren<br />
Gegendemonstrationen, wie zu<br />
Pegida in Leipzig, kam es zu Spannungen<br />
zwischen Polizei und Demonstrant*innen.<br />
Habt ihr so etwas auch<br />
schon erlebt?<br />
Von der Polizei zwar nicht, aber wir erfahren<br />
regelmäßig für unser Engagement<br />
Anfeindungen von älteren Herren,<br />
welche die Meinung vertreten, dass wir<br />
uns lieber die Zähne machen lassen sollten,<br />
statt auf die Straße zu gehen – oder<br />
besser: Plätzchen backen.<br />
KIELerleben: Die Verleihung des mit<br />
5.000 Euro dotierten Preises ist wegen<br />
Corona ins nächste Jahr verschoben<br />
worden. Ist das Geld bereits für<br />
neue Flyer, Schilder oder bedruckte<br />
T-Shirts verplant?<br />
Man soll das Fell des Bären nicht verteilen,<br />
bevor er erlegt ist. Nein im Ernst:<br />
auf keinen Fall werden wir das Geld behalten.<br />
Wir werden uns gemeinsam innerhalb<br />
der bundesweiten Initiative Gedanken<br />
machen, wie das Geld sinnvoll<br />
eingesetzt werden wird. Es wird voraussichtlich<br />
einer gemeinnützigen Organisation<br />
gespendet werden.<br />
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