Vattenfall my Highlights Ausgabe 1/2021
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Immer
wieder grün
Haben Sie schon mal was von Regrowing gehört? Unsere Redakteurin Sontje
hat den grünen Trend getestet. Wie man Gemüse aus Resten züchtet, warum
Regrowing gar nicht so neu ist und wie Sie zu Hause sofort loslegen können.
Als mir jemand aus meinem Bekanntenkreis das
erste Mal erzählt hat, dass man Gemüse einfach aus
seinen Resten wiederauferstehen lassen kann, hab’
ich erst mal müde gelächelt. Als ich dann aber im
letzten Jahr durch die Corona-Restriktionen immer
mehr Zeit hatte, habe ich doch für einen Selbstversuch
meine Küche durchforstet.
Mein Gewächs-zu-Haus
Vielleicht geht es Ihnen ja genauso, denn ich muss
zugeben: Ich bin ein Stadtkind. Und als Stadtkind bin
ich eben ohne direkten Bezug zum Ackern, Säen
und Ernten aufgewachsen. Ab und zu ein Besuch im
Stadtpark ersetzt eben keine Kindheit auf dem Land.
Ich besorge mir meinen Salat und meine Lauchzwiebeln
so, wie es sich für eine Städterin gehört: im
Supermarkt. Die Teile, die ich nicht verwenden kann,
landen brav im Biomüll. Doch damit ist jetzt Schluss.
Aus Alt wächst Neu
Regrowing heißt nämlich, Gemüseabfall wieder zum
Leben zu erwecken. Dabei verbirgt sich hinter dem
englischen Begriff ein Prinzip, das meine Oma aus
ihrem eigenen Garten schon lange kennt: Stecklingsvermehrung.
Das Vorgehen ist simpel. Anstatt den
Strunk vom Gemüse wegzuwerfen, wird er in ein
Glas Wasser gesetzt oder in frische Erde gepflanzt.
So kann der Steckling neu austreiben.
Beste Reste
Welche Gemüsesorten sich dafür besonders gut
eignen? Ich selbst habe es zuerst mit Lauchzwiebeln
versucht. Die musste ich nicht einmal einpflanzen.
Nachdem ich sie so in ein Glas Wasser gestellt hatte,
dass die Wurzeln knapp bedeckt waren, konnte ich
täglich dabei zusehen, wie meine Lauchzwiebeln aus
ihren abgeschnittenen Enden erneut austrieben.
Wow! Und diese Methode soll tatsächlich auch bei
Karotten, Zwiebeln, Romana- oder Kopfsalat, Stangensellerie
und sogar Ananas funktionieren.
Junges Gemüse
Der Trend zu Regrowing hat im letzten Jahr richtig
Fahrt aufgenommen. Klar, grüner geht’s ja kaum.
Frisch auf der Fensterbank gewachsenem Regrow-
Gemüse macht in Sachen Nachhaltigkeit keiner was
vor. Vielleicht ist es bei Ihnen anders, aber für mich
war die Methode eine echte Neuigkeit. Als ich meiner
Oma von diesem „neuen“ Trend erzählt habe, hat sie
allerdings einfach nur herzlich gelacht.
22