15.02.2021 Aufrufe

RESONANZ - INTERKULTUR WISSENSMAGAZIN 02|03 2021

Mehrsprachig konzipiert, gibt das InterKultur Wissensmagazin RESONANZ ein abwechslungsreiches Bild vom interkulturellen Leben in der Metropolregion Nürnberg. Im Großraum Nürnberg, Fürth, Erlangen wird das Magazin kostenlos an über 1800 Auslagestellen zum Mitnehmen ausgelegt. Zudem ist Resonanz in mehrsprachigen Bildungseinrichtungen und Institutionen in 47 Staaten verbreitet. Erscheint im NABI Verlag, Nürnberg. Mehr Infos unter: www.resonanz-info.de

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T I T E L T H E M A

BILDER AM HIMMEL

KOMETEN IN DER GESCHICHTE

Die Astrologie dominierte über Jahrhunderte die Astronomie. Kein Wunder, dass Naturphänomene,

die sich scheinbar "gegen den gewöhnlichen Lauf der Natur" ereigneten, als Wunderzeichen

bezeichnet wurden. So besaßen Kometen eine Tradition als Prodigien in der Geschichte

und galten auch als Unglücksboten. In einer der ältesten Überlieferungen zu Kometen

überhaupt, einer chinesischen Schrift aus dem 15. Jahrhundert vor Christus, taucht der Satz auf:

"Als der König seine getreuen Berater hinrichten ließ, erschien ein Komet".

1007 n. Chr. erschien ein ungewöhnlicher Komet.

Illustration wurde im "Augsburger Wunderzeichenbuch"

veröffentlicht I Bildquelle: wikimedia

Der erste Kometenatlas der Welt

Die Sorge vor den schlechten Auswirkungen

von Kometen hielt die Chinesen jedoch

nicht von einer genauen Beobachtung derselben

ab. Sie schufen den ersten Kometenatlas

der Welt in Form eines feingewebten

Seidenstoffes, der im Grab einer

Prinzessin in Mawangdui in der chinesischen

Provinz Hunan gefunden wurde.

Diese sogenannte "Mawangdui-Seide"

entstand etwa 300 vor Christus und verzeichnet

mit erstaunlicher Genauigkeit

29 verschiedene Kometen- und Schweifformen.

Geht man davon aus, dass im Schnitt alle

zehn Jahre ein Komet mit bloßem Auge zu

sehen ist, müssen diese Beobachtungen

über Jahrhunderte betrieben worden sein,

Szene im "Teppich von Bayeux" zeigt Männer, die den

Kometen von Halley (1066) beobachten (gilt als das

erste bekannte Bild eines Kometen). I Bild: wikimedia

um so viele verschiedene Formen zu

erfassen.

Komet über Nürnberg im Jahr 1580

Seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts

kündige sich in Europa das neue

Medium des Buchdrucks in außergewöhnlichen

Naturerscheinungen an, vorzugsweise

am Himmel. Derartige Sensationen

erwecken das Interesse der damaligen

gebräuchlichen "Massenmedien" in Form

von Berichten auf Flugblättern oder in Flugschriften.

Das Nürnberger Flugblatt zeigt

einen Kometen über Nürnberg im Oktober

1580. Schließlich diente das Kunstwerk,

das der Briefmaler Hans Mack gemalt hat,

nicht nur der Bekanntgabe einer Himmelserscheinung

sondern einer Form der

Geschichtsschreibung.

Mack, Hans: Erscheinung am Himmel bei

Altdorf in der Nähe von Nürnberg am 12.

Januar 1580 I Bildquelle: Zentralbibliothek Zürich

Graphische Sammlung PAS II 173

NACH JEDEM STURM

KOMMT EIN REGENBOGEN

Und manchmal sieht es so aus, als ob

der ganze Himmel voller "Regenbögen"

ist. Halophänomene sind selten und

können sehr spektakulär sein. In vergangenen

Zeiten wurden solche Phänomene

als göttliches Zeichen gedeutet.

Mit etwas Glück kann man drei bis vier

Phänomene im Jahr beobachten, wobei

dann aber meistens nicht mehr als 5

bis 8 Haloarten gleichzeitig sichtbar sind.

Das Bild (oben) zeigt das Halophänomen

in Altdorf am 12.01.1580. Ausschnitt

eines Flugblatts des Nürnberger Briefmalers

und Verlegers Hans Mack.

>> Fortsetzung von S. 4 // Zeichen der Zukunft AUSSTELLUNG IM GERMANISCHEN NATIONALMUSEUM

Die Sonderausstellung "Zeichen der Zukunft. Wahrsagen in Ostasien und Europa", die bis

30. Mai 2021 gezeigt werden soll, versammelt rund 130 Objekte aus den reichen Beständen

des Germanischen Nationalmuseums, der Academia Sinica in Taipeh und des National

Museum of Taiwan History. Die Sonderschau umfasst mehr als tausend Jahre alte Orakelknochen,

Horoskope

Nordlicht über Nürnberg, Nürnberg, 1531. Flugblatt, gedruckt von

Wolf Drechsel. Holzschnitt I Bildquelle: © Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg

Kassette eines Astrologen mit Handbuch

und Stempeln, Japan, Ende 19. Jahrhundert

Bildquelle: © Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg

und Tarot-Karten, Bauernund

astrologische Kalender

sowie Glaskugeln und

Talismane, aber auch

Anleitungen zum Handlesen,

dem Durchführen

einer Séance und der

Interpretation von Kaffeesatz

und Teeblättern. Eine

kleine Auswahl an Exponaten

aus der Schau "Zeichen der Zukunft. Wahrsagen in Ostasien und

Europa" zeigt derzeit die gleichnamige Online-Ausstellung des

Museums unter: https://zeichen-der-zukunft.gnm.de/.

6 www.resonanz-info.de

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