Konfis machen Gottesdienst (Vorausansicht)
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Wenn Konfis Gottesdienst machen, dann üben sie automatisch Ausdrucksformen des
Glaubens ein. „Gottesdienst wird dort zum Gottesdienst, wo die individuelle Religigiosität
geweckt, gefördert und gestaltet wird.“ 1
Hinzu kommt, dass sie, wenn sie nicht nur mit-machen, sondern selber-machen, stärker
in die gottesdienstliche Gemeinde eingebunden sind. Sie sind weniger Zuschauende
oder gar Störfaktoren, sondern sie erleben einen Gemeinschaftsbezug, indem sie zunächst
gemeinsam etwas machen und dann die Gemeinde mit hineinnehmen. Konfis
machen Gottesdienst, das heißt, dass sie selbst in hohem Maße den Gottesdienst beeinflussen,
indem sie ihn mitgestalten. Selbst etwas zu können und zu entscheiden führt zu
einer hohen Motivation 2 , die auch nach der Konfirmation erhalten bleiben kann. „Gottesdienst
wird dort zum Gottesdienst, wo die individuelle Religiosität um eine soziale
Dimension geweitet und vertieft wird und in eine überindividuelle Praxis mündet.“ 3
Wenn wir Konfis auf diese Weise an den Gottesdienst heranführen, wirken wir auch
einem massiven Nachwuchsproblem entgegen: „Wir Protestant*innen betreiben keine
systematische Einweisung der KInder in die Praxis des agendarischen Sonntagsgottesdienstes,
wie es die Katholik*innen tun.“ 4
Es muss nicht sein, dass Konfis den Gottesdienst schlecht bewerten. Wenn sie es doch
tun, dann sollten wir etwas verändern, damit sich die Bewertungen verändern. Die Konfi-Studie
zeigt, dass dies gelingen kann.
1
Koll, Elementar, 316.
2
Vgl. Saß, Meyer, Gottesdienst, 34.
3
Koll, Elementar, 316.
4
Handke, Gottesdienst, 350.
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