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„Gottes Geist mehr Spielraum geben“ Wie im „siebten Himmel ...

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„Was leistet Kirche in einem Moloch<br />

mit 20 Millionen Einwohnern?“ Dr.<br />

Ulrich Rabs erlebte eine Metropole<br />

mit gigantischen Ausmaßen: 60<br />

Kilometer lang in Nord-Süd-Richtung,<br />

80 Kilometer von Ost nach<br />

West. Aus einem Restaurant <strong>im</strong> 41.<br />

Stock erschloss sich die beeindrukkende<br />

Größe halbwegs. „Dagegen<br />

ist das Ruhrgebiet überschaubar.“<br />

Entsprechend groß sind die Probleme.<br />

Dr. Rabs erzählt von einer<br />

hohen Kr<strong>im</strong>inalitätsrate, von Obdachlosigkeit,<br />

von <strong>im</strong>mer noch vorhandener<br />

Sklaverei, von 600.000<br />

knatternden Motorrädern der zahlreichen<br />

Kurierdienste, von einem<br />

permanenten Verkehrskollaps.<br />

Engel für das Leben<br />

Mitten in der Innenstadt, unter der<br />

Fahrbahn einer aufgeständerten<br />

Autobahn, betreuen Franziskaner-<br />

Patres Obdachlose. Der Orden gründete<br />

die Recyclingfi rma RECIFRAN.<br />

Die Obdachlosen werden ausgebildet.<br />

Sie lernen Papier, Metalle und<br />

Kunststoff e zu trennen, Altstoff e<br />

als Rohstoff e zurückzugewinnen.<br />

Draußen <strong>im</strong> Norden, eine Stunde<br />

von der Innenstadt entfernt, liegt<br />

Sant’Ana mit der Pfarrei Santiss<strong>im</strong>a<br />

Trinidade, die ein eigenes Arbeitsamt<br />

eingerichtet hat. 1.000 Men-<br />

schen kommen <strong>im</strong> Monat vorbei<br />

und suchen Arbeit. Firmen wenden<br />

sich an die Gemeinde auf der Suche<br />

nach Arbeitskräften.<br />

Kardinal Odilo Scherer, Erzbischof<br />

von São Paolo und Vorsitzender des<br />

Lateinamerikanischen Bischofsrates<br />

(CELAM), hat sich einen Tag Zeit<br />

genommen und die Gruppe begleitet.<br />

Hier oben auf dem Hügel haben<br />

die „Anjos da Vida“, die Engel<br />

für das Leben, ihren Ursprung, eine<br />

Gruppe von Männern und Frauen,<br />

die mittlerweile über die Stadtgrenzen<br />

hinaus Kranke besuchen,<br />

Medikamente und Lebensmittel<br />

Verantwortung<br />

bringen. Sie kümmern sich um die<br />

Kinder und unterrichten sie, sind in<br />

der Katechese tätig - „<strong>mehr</strong> als 100<br />

Projekte“, ist Dr. Ulrich Rabs beeindruckt.<br />

Ärzte und Psychologen haben<br />

sich der Gruppe angeschlossen,<br />

arbeiten kostenlos und leisten<br />

einen großen Beitrag zur Gesundheitsfürsorge.<br />

Für den Gelsenkirchener Chefarzt<br />

zeigte sich einmal <strong>mehr</strong>: „Viel <strong>mehr</strong><br />

als hier läuft in Lateinamerika durch<br />

das Engagement von Menschen<br />

für Menschen. Was uns Tag für Tag<br />

umtreibt und Sorgen macht, sind<br />

dagegen Luxussorgen.“ [rp]<br />

Altstoffe werden als Rohstoffe zurückgewonnen. Das Sortieren von Müll sichert<br />

nicht nur wertvolle Ressourcen, sondern schafft auch Arbeitsplätze. (Bild oben)<br />

20 Millionen Einwohner leben <strong>im</strong> „Moloch“ Sao Paulo. (Bild unten)<br />

Foto: Bauerdick/Adveniat<br />

Foto: Escher/Adveniat<br />

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