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Der Harz_03_21

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Schutzgebühr 2,00 E | Ausgabe <strong>03</strong>_20<strong>21</strong><br />

<strong>Harz</strong>klub auch<br />

unter Corona aktiv<br />

Seite 4<br />

Schneefräse der<br />

HSB räumt Gleise<br />

Seite 12<br />

Tierbeobachtungen<br />

auf Wanderungen<br />

Seite 20<br />

www.harzklub.de


Wichtiger Hinweis!<br />

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Urlauber,<br />

die aktuelle Viruslage mit der Corona-Epidemie zwingt viele<br />

Veranstalter dazu, alle Veranstaltungen abzusagen. Wir hoffen<br />

trotzdem darauf, dass sich die Situation wieder bessert. Wenn<br />

die eingeleiteten Schutzmaßnahmen weiter greifen, kann<br />

das von Vorteil sein und im günstigen Fall zu einer baldigen<br />

weiteren Entspannung der Lage führen.<br />

Bitte beachten Sie, dass die Situation täglich neu bewertet<br />

wird und informieren Sie sich über Veränderungen. Wir<br />

appellieren an den solidarischen Zusammenhalt unserer<br />

lebens- und liebenswerten Region, um optimistisch in die<br />

Zukunft blicken zu können.<br />

Die aktuelle Lage der Erreichbarkeit und Öffnung einzelner<br />

Ausflugsziele und der Gastro nomie wie auch des Veranstaltungsangebots<br />

erfahren Sie am schnellsten im Internet. Bitte<br />

nutzen Sie diese Möglichkeit, bevor Sie irgendwelche Unternehmungen<br />

planen.<br />

Solange es keine gegenteiligen Verfügungen gibt, seien das<br />

umfangreiche Wanderwegenetz im <strong>Harz</strong> und die Stempelstellen<br />

der <strong>Harz</strong>er Wandernadel erwähnt, die sicher eine gute<br />

Empfehlung in Zeiten von nicht erwünschter Zusammenkunft<br />

zu vieler Personen sind.<br />

Das Team der <strong>Harz</strong>druckerei<br />

<strong>Harz</strong>druckerei für den <strong>Harz</strong>,<br />

stark für die Region.<br />

Max-Planck-Str. 12/14. Telefon 0 39 43 / 54 24 0.<br />

info@harzdruckerei.de. www.harzdruckerei.de.<br />

Erstes<br />

Köhlereimuseum<br />

Deutschlands!<br />

GUT BRAND!<br />

Köhlerei Köhlerei live erleben<br />

Köhlerei-Museum Tradition & Entwicklungsgeschichte<br />

Köhlerhütte Essen- und Trinken nach Köhlerart<br />

Köhlerladen <strong>Harz</strong>er Buchenholzkohle & Spezialitäten<br />

Spielplatz Streichelzoo & Aktionen für Kinder<br />

38899 Hasselfelde | Telefon <strong>03</strong>9459. 72254 | www.harzkoehlerei.de<br />

GRENZLANDMUSEUM BAD SACHSA<br />

Bis Ende 1989 war Deutschland<br />

auch im <strong>Harz</strong> ein geteiltes Land.<br />

An diese Tragödie erinnert seit<br />

1992 das Grenzlandmuseum in<br />

Bad Sachsa, das 2016 in die<br />

Räumlichkeiten am Kurpark in<br />

unmittelbarer Nachbarschaft zur<br />

Touristinformation eingezogen ist.<br />

Hier kann sich der Besucher mit<br />

den Grenzkontrollsystemen, der<br />

menschenrechtsverletzenden<br />

Sicherung mittels Sprengminen und dem engmaschigen Filtersystem der DDR auseinandersetzen,<br />

das es Grenzverletzern und „Republiksflüchtlingen“ äußerst schwer<br />

machte, das Land zu verlassen. Auch die bundesdeutsche Sicherung der Trennlinie<br />

zwischen beiden Teilen Deutschlands wird umfangreich beleuchtet, u. a. mit historischen<br />

Dokumenten und Artefakten aus der Zeit des Kalten Krieges. Dabei folgt man<br />

dem Slogan: „Bewahren – Erinnern- Mahnen“. Heute, 30 Jahre nach der Wiedervereinigung<br />

des Landes, erscheinen manche Sachverhalte nicht nur absurd, sondern<br />

können sich ohne die Grenze Aufgewachsene dieses Menetekel kaum vorstellen.<br />

Dem ehemaligen Landkreis Blankenburg, der historisch bis nach Hohegeiß, Zorge,<br />

Walkenried und Braunlage reichte, ist ein gesonderter Bereich gewidmet. Im<br />

Rahmen der Grenzziehung kam es 1945 zum Gebietsaustausch und Begradigungen<br />

des Grenzverlaufs, in dessen Folge die genannten Orte vom alten Kreis<br />

abgetrennt und den Westzonen zugeteilt wurden. Blankenburg und Hasselfelde<br />

wiederum verblieben in der Ostzone/DDR.<br />

Erinnert wird auch an die Tragödie und das Leid, das diese langjährige Grenze, die<br />

immer perfekter in ihrer Sicherung ausgebaut wurde, für die Menschen der Region<br />

zur Folge hatte. Mittels audiovisueller Mittel wird den Besuchern eindrücklich vermittelt,<br />

wie Grenzdurchbrüche behandelt wurden und mit welch rigiden Maßnahmen<br />

die DDR ihre Bevölkerung am Verlassen des Landes hinderte. Dazu gehörte<br />

auch ein als „Sperrzone“ gestaffeltes, vorgelagertes Gebiet, in das nur einreisen<br />

durfte, wer einen speziellen Passierschein hatte. <strong>Der</strong> Ort Schierke ist ein Musterbeispiel<br />

dafür, wie man in einem attraktiven Gebirgsort nahe dem (für Zivilpersonen<br />

gesperrten) Brocken einen staatlich inszenierten Urlaub verbringen konnte,<br />

der aber trotzdem dem Grenzregime unterworfen war.<br />

TASHA BYNZ ®<br />

Das Museum wird von einem Verein betrieben. Bitte beachten Sie die Öffnungszeiten:<br />

mittwochs, freitags, samstags und sonntags von 13 bis 17 Uhr.<br />

Im Museum gelten die Abstandsregeln, Mund-Nase-Bedeckung und eine Zutrittsbeschränkung<br />

auf maximal 13 Personen gleichzeitig. Es werden keine Gruppenführungen<br />

mehr angeboten.<br />

Preise: Erwachsene 4 €; Ermäßigt: 3,50 € (Schüler, Studenten, Rentner); Kinder<br />

bis 12 Jahre freier Eintritt; Gruppen ab 10 Personen: 3 € p. P.; Schulklassen (inkl.<br />

Lehrkräfte): 30 € gesamt; letzter Eintritt jeweils 45 Minuten vor Schließung.<br />

Grenzlandmuseum Bad Sachsa<br />

Am Kurpark 6 | 37441 Bad Sachsa | Telefon: 0170 3189199<br />

www.grenzlandmuseum-badsachsa.de


EDITORIAL<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Der</strong> <strong>Harz</strong>klub e.V.<br />

Heimat-, Wander- und<br />

Naturschutzbund<br />

Am Alten Bahnhof 5a<br />

38678 Clausthal-Zellerfeld<br />

Telefon 05323 81758<br />

info@harzklub.de<br />

www.harzklub.de<br />

Redaktion:<br />

Christoph Steingaß<br />

Redaktionskollegium:<br />

Matthias Bein (Haupt pressewart),<br />

Michael Rudolph (Stellv. Hauptpressewart),<br />

Marion Schmidt<br />

(Hauptschrift wartin), Christoph<br />

Steingaß (verantwortlich), Klaus<br />

Dumeier (Stellv. Präsidenten).<br />

Beiträge, die nicht ausdrücklich<br />

als Stellungnahme der genannten<br />

Institutionen gekennzeichnet sind,<br />

stellen die persönliche Meinung<br />

des Verfassers dar. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte und Fotos<br />

übernimmt der Verlag keine Gewähr.<br />

<strong>Der</strong> auszugsweise oder vollständige<br />

Abdruck von Beiträgen ist nur<br />

mit Genehmigung des Verlages<br />

gestattet.<br />

Redaktions- und Anzeigenschluss:<br />

Jeweils zum 15. des Vormonats.<br />

Verlag und Druck:<br />

(Redaktion, Anzeigen, Vertrieb)<br />

<strong>Harz</strong>druckerei GmbH<br />

Max-Planck-Straße 12/14<br />

38855 Wernigerode<br />

Telefon: <strong>03</strong>943 5424-0<br />

Telefax: <strong>03</strong>943 5424-99<br />

info@harzdruckerei.de<br />

www.harzdruckerei.de<br />

Layout:<br />

R. Wypior, Telefon: <strong>03</strong>943 5424-35<br />

y.witt@harzdruckerei.de<br />

Anzeigenverkauf:<br />

W. Schilling, Telefon: <strong>03</strong>943 5424-26<br />

R. Harms, Telefon: <strong>03</strong>943 5424-27<br />

Abo-Hotline:<br />

Telefon: <strong>03</strong>943 5424-0<br />

DER HARZ erscheint Anfang des<br />

Monats. Jahresabonnementpreis:<br />

31,57 € inkl. Versandkosten und<br />

7 % MwSt. Zeitung ist kündbar bis<br />

30. September des laufenden Jahres<br />

für das Folgejahr.<br />

Foto Titelseite:<br />

Märzenbecher (Foto: Otto Unruh)<br />

Liebe Wanderfreundinnen und Wanderfreunde,<br />

liebe Leser unserer Zeitschrift <strong>Der</strong> <strong>Harz</strong>,<br />

Seit knapp einem Jahr wird unser Leben durch das Infektionsgeschehen bestimmt und die<br />

Sehnsucht nach einem Stück Normalität ist bei uns allen groß. Dabei rücken so manche<br />

Sorgen und Probleme in den Hintergrund, obwohl diese dringend angegangen werden<br />

müssen. Eine „Herzensangelegenheit“ für den <strong>Harz</strong>klub ist der uns umgebende Wald, dem<br />

es seit knapp vier Jahren nicht gut geht.<br />

Was langsam begann, wird nun überall offenSICHTLICH. Große Freiflächen und abgestorbene<br />

Fichten findet man mittlerweile im gesamten <strong>Harz</strong>.<br />

Bereits Anfang letzten Jahres wurde auf einer Vorstandsitzung in Hahnenklee die Idee<br />

geboren, dem Wald - den unsere Wanderwege wie Lebensadern durchziehen - und den<br />

Waldbesitzenden aktiv zu helfen. Das sollte zum einen durch die harzweiten Pflanzaktionen<br />

unter dem Titel „<strong>Der</strong> <strong>Harz</strong>klub hilft“ und zum anderen mit der Verabschiedung einer<br />

Wald-Resolution erreicht werden. Trotz Corona ist beides im letzten Jahr angelaufen. Die<br />

erste Pflanzaktion in Seesen, die zahlreichen Spenden und die positiven Rückmeldungen<br />

zu unserer Resolution bestärken uns in unserem Handeln.<br />

In den vergangenen Ausgaben war das Thema Wald immer mit dabei. Nach dem Motto:<br />

„Steter Tropfen höhlt den Stein“ wollen wir als <strong>Harz</strong>klub gemeinsam mit Mitgliedern und<br />

Partnern weitermachen und uns aktiv einbringen. Darüber berichtet die nun vorliegende<br />

Ausgabe.<br />

Ich wünsche viel Spaß beim „Schmöckern“, bitte alle unsere gemeinsame Aktion tatkräftig<br />

zu unterstützen und bedanke mich bei denjenigen, die das bereits getan haben!<br />

Herzliche Grüße<br />

Michael Thätner<br />

Hauptnaturschutzwart<br />

INHALT<br />

<strong>Harz</strong>klub auch unter Corona-Bedingungen weiter aktiv 4<br />

2.500 neue Wegeschilder für den <strong>Harz</strong> 5<br />

Erfassung der Schilder und Wegeoptimierung 6<br />

Wandererhütte Neckelnberg 8<br />

Baumpflanzaktion / Deutsche Wanderjugend 9<br />

Erdgeschichte verbindet / Artensofortförderung 10<br />

Engagement für das Wandergebiet um Schwiegershausen 11<br />

Schneefräse der HSB räumt kraftvoll die Gleise 12<br />

Die <strong>Harz</strong>burger Schlittenfahrt der vier kleinen Schlewecker Schüler - Teil 2 13<br />

Nordhäuser Museen ab sofort virtuell erlebbar 14<br />

Neuer Wald in Bündeln und Rekordernte von Bucheckern 15<br />

<strong>Harz</strong>klub-Zweigverein Magdeburg bleibt aktiv / Buchbesprechung 16<br />

Die Welt braucht diplomierte Sagenexperten 17<br />

Viele Radfahrer im <strong>Harz</strong>, leider auch zum Unmut 18<br />

Klima-Aktion Wald der Niedersächsischen Landesforsten 19<br />

Tierbeobachtungen auf Wanderungen im <strong>Harz</strong> und Umgebung 20<br />

29. Thüringer Wandertag <strong>21</strong><br />

<strong>03</strong> | 20<strong>21</strong><br />

3


HARZKLUB<br />

<strong>Harz</strong>klub auch unter Corona-Bedingungen weiter aktiv<br />

Wichtige Beschlüsse auf der Videokonferenz des<br />

<strong>Harz</strong>klub-Hauptvorstandes gefasst<br />

Die <strong>Harz</strong>klub-Arbeit geht weiter, wenn<br />

auch zunächst digital. Am 3. Februar<br />

20<strong>21</strong> fand die erste Videokonferenz<br />

des Geschäftsführenden Hauptvorstandes<br />

des <strong>Harz</strong>klub e.V. in der<br />

langen Geschichte des Vereins statt.<br />

Dabei wurden zukunftsweisende<br />

Beschlüsse gefasst.<br />

<strong>Harz</strong>klub-Veranstaltungen im<br />

1. Halbjahr 20<strong>21</strong><br />

Aufgrund der momentan noch hohen Infektionszahlen,<br />

der nur langsam anlaufenden<br />

Impfungen und der Mutationen des Corona-<br />

Virus werden leider im ersten Halbjahr 20<strong>21</strong><br />

noch keine Großveranstaltungen möglich<br />

sein. Deshalb entschied sich der Hauptvorstand,<br />

die Mitte April geplante Jahreshauptversammlung<br />

des <strong>Harz</strong>klub e.V. in<br />

den Sommer zu verlegen.<br />

In Absprache mit dem Zweigverein<br />

Thale soll die Jahreshauptversammlung als<br />

Freiluft-Veranstaltung am Samstag, dem<br />

12. Juni 20<strong>21</strong>, von 10.00 bis 13.00 Uhr, an<br />

der Walpurgishalle mit je einem Delegierten<br />

pro Zweigverein durchgeführt werden. Bei<br />

Regen kann in die beiden großen Räume<br />

der Walpurgishalle ausgewichen werden.<br />

Hier finden mit Abstandsregelung etwa<br />

90 Personen einen Platz.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Harz</strong>er Heimattag in Bad Grund am<br />

18. Juli 20<strong>21</strong> wird offiziell abgesagt. Eine<br />

Veranstaltung mit mehr als 500 (vor allem<br />

älteren) Gästen ist zu diesem Zeitpunkt<br />

nicht denkbar.<br />

Die Heimatgruppen können seit einem Jahr<br />

nicht üben. Es ist z.Z. noch kein Ende der<br />

Corona-Beschränkungen in Sicht. Ein Treffen<br />

von Gesangsgruppen wird als Letztes<br />

wieder erlaubt sein. Insofern werden viele<br />

unserer Brauchtumsgruppen im Juli 20<strong>21</strong><br />

noch nicht auftrittsfähig sein. Die Hauptheimatgruppenwarte<br />

entscheiden je nach<br />

Corona-Lage, ob im 2. Halbjahr 20<strong>21</strong> wieder<br />

Brauchtumslehrgänge angeboten werden.<br />

Pflanzmaßnahmen anstelle des<br />

Naturschutztages<br />

Auch der geplante große Naturschutztag<br />

am 29.05.20<strong>21</strong> im Klosterhof Wöltingerode,<br />

bei dem Naturschutz-Aktivitäten der<br />

<strong>Harz</strong>klub-Zweigvereine vorgestellt werden<br />

und Kinder mit ihren Eltern oder Großeltern<br />

zahlreiche Naturerlebnis-Stationen<br />

absolvieren, muss leider abgesagt werden.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Harz</strong>klub e.V. konzentriert sich in diesem<br />

Jahr auf die umfangreichen Pflanzmaßnahmen<br />

„<strong>Harz</strong>klub hilft“ - <strong>Der</strong> <strong>Harz</strong>(er<br />

Wald) geht nicht ohne uns. Damit werden<br />

die Beschlüsse der Jahreshauptversammlung<br />

2020 zur Unterstützung der Niedersächsischen<br />

Landesforsten sowie der Forstbetriebe<br />

in Sachsen-Anhalt und Thüringen<br />

umgesetzt.<br />

Die Pflanzmaßnahmen können auch unter<br />

Corona-Bedingungen durchgeführt werden.<br />

So kann beispielsweise in Kleingruppen an<br />

mehreren Tagen auf der gleichen Fläche<br />

gepflanzt werden.<br />

Ziel der Pflanzaktionen ist es, den durch<br />

Sturm, Dürre und Borkenkäfer stark in Mitleidenschaft<br />

gezogenen <strong>Harz</strong>er Wäldern<br />

zu helfen. Dabei will der <strong>Harz</strong>klub einen<br />

Beitrag zu einem vielfältigen, gemischten<br />

und klimastabilen Wald leisten und<br />

die Waldbesitzenden, durch deren Wälder<br />

unsere Wanderwege führen, bei der<br />

Wiederaufforstung unterstützen.<br />

Folgenden Pflanzaktionen sind im Frühjahr<br />

20<strong>21</strong> angedacht. Alle Interessierten sind<br />

bereits jetzt herzlich eingeladen.<br />

27.(28.).<strong>03</strong>.20<strong>21</strong>:<br />

Pflanzaktion bei Bad <strong>Harz</strong>burg –<br />

Nds. Landesforsten Forstamt Clausthal<br />

10.04.20<strong>21</strong>:<br />

Pflanzaktion bei Drübeck – Privatwald<br />

(Herr Meyer-Stork)<br />

»Nähere Informationen<br />

werden auch im Internet<br />

unter www.harzklub.de<br />

veröffentlicht.<br />

Wandern mit dem <strong>Harz</strong>klub<br />

Geführte Wanderungen geben Interessierten<br />

die Gelegenheit, unsere <strong>Harz</strong>er Natur,<br />

die geologischen oder botanischen Besonderheiten<br />

und die Sehenswürdigkeiten des<br />

<strong>Harz</strong>es unter fachkundiger Leitung kennenzulernen.<br />

Unter Corona-Bedingungen<br />

wurden Gruppen-Wanderungen stark eingeschränkt<br />

oder verboten.<br />

Für die Wandersaison 20<strong>21</strong> ist der <strong>Harz</strong>klub<br />

gewappnet. <strong>Der</strong>zeit werden die geplanten<br />

geführten Wanderungen der Zweigvereine<br />

in der <strong>Harz</strong>klub-Geschäftsstelle gesammelt.<br />

Sobald Gruppenwanderungen wieder möglich<br />

sind, werden diese in der Vereinszeitschrift<br />

<strong>Der</strong> <strong>Harz</strong> und auf den Internetseiten<br />

des <strong>Harz</strong>klub e.V. dargestellt.<br />

Viele Zweigvereine erstellen zusätzlich<br />

eigene Wanderangebote, die zeitnah in der<br />

Tagespresse veröffentlicht werden.<br />

Alle weiteren bisherigen Hygiene-Regeln<br />

zu unseren geführten Wanderungen wie<br />

Anmeldung, Registrierung und Belehrung<br />

der Teilnehmer/innen, Mundschutz, Abstandsregelung<br />

von 2 Metern, keine Fahrgemeinschaften,<br />

behalten weiterhin ihre<br />

Gültigkeit.<br />

4<br />

<strong>03</strong> | 20<strong>21</strong>


HARZ AKTUELL<br />

Naturpark <strong>Harz</strong> (Niedersachsen)<br />

2.500 neue Wegeschilder für den <strong>Harz</strong><br />

Tourismus im <strong>Harz</strong> wäre nicht vorstellbar,<br />

gäbe es nicht ein umfangreiches<br />

Wanderwegenetz, welches die einzelnen<br />

Orte, die Sehenswürdigkeiten und<br />

die landschaftlichen Besonderheiten<br />

miteinander verknüpft. Die <strong>Harz</strong>klub-<br />

Zweigvereine sind überwiegend für<br />

die Pflege der Wege, für die Beschilderung<br />

sowie für die Bänke, Sitzgruppen,<br />

Brücken, Stege und Schutzhütten verantwortlich.<br />

Sie tragen ehrenamtlich<br />

wesentlich dazu bei, dass der Wandertourismus<br />

im <strong>Harz</strong> in diesem Umfang<br />

ermöglicht wird.<br />

Doch unsere Welt ist zerbrechlich geworden.<br />

Noch vor zwei Jahren hätte sich niemand<br />

vorstellen können, dass unser Leben,<br />

unser Arbeitsfeld, der Tourismus und das<br />

Vereinswesen so radikal eingeschränkt<br />

werden könnten, wie wir es derzeit durch<br />

die Corona-Pandemie erleben.<br />

Für gesunde Wälder engagieren sich viele<br />

<strong>Harz</strong>klub-Zweigvereine seit Jahrzehnten.<br />

Durch praktische Maßnahmen der Biotopgestaltung<br />

und der Landschaftspflege<br />

widmen sie sich dem Artenschutz. Doch<br />

in jüngster Zeit verändern sich die uns<br />

vertrauten Waldbilder rasant. Stürme,<br />

Trockenheit und Borkenkäferbefall haben<br />

eine Katastrophen-Situation ausgelöst. Die<br />

vergangenen drei Jahre bedeuteten den<br />

Ausnahmezustand für den Wald, für die von<br />

ihm lebenden Menschen, die Einwohner<br />

und die Besucher des <strong>Harz</strong>es. Die Niedersächsischen<br />

Landesforsten und Forstbetriebe<br />

in Sachsen-Anhalt und Thüringen<br />

sind vor riesige Herausforderungen gestellt<br />

und arbeiten an ihrer Leistungsgrenze.<br />

Viele <strong>Harz</strong>klub-Schilder wurden durch die<br />

umfangreichen Baumfäll- und Rückearbeiten<br />

zerstört oder unwiederbringlich<br />

entfernt. <strong>Der</strong> Bedarf an neuen <strong>Harz</strong>klub-<br />

Schildern ist stark gestiegen. Aufgrund der<br />

momentanen Waldschäden und die damit<br />

verbundenen forstwirtschaftlichen Maßnahmen,<br />

kann die Dimension der abgängigen<br />

bzw. abhanden gekommenen Schilder<br />

noch nicht endgültig eingeschätzt werden.<br />

Deshalb gab und gibt es auch unter Corona-<br />

Bedingungen für den <strong>Harz</strong>klub viel zu tun.<br />

In den Jahren 2017-2020 wurde das Projekt<br />

„Optimierung und Attraktivitätssteigerung<br />

des Wanderwegenetzes im Naturpark <strong>Harz</strong><br />

(Niedersachsen)“ unter Leitung des Landkreises<br />

Goslar umgesetzt. Die Finanzierung<br />

hatten die NBank und die Landkreise Goslar<br />

und Göttingen übernommen.<br />

Unter dem Motto „Weniger ist mehr!“ wurde<br />

eine übersichtliche Struktur der Wanderwege<br />

geschaffen, die sich auf den Wegeschildern<br />

und in den Wanderkarten des<br />

<strong>Harz</strong>es wiederfindet.<br />

Ein erster Arbeitsschritt war die exakte<br />

Inventur aller Wegeabschnitte nach einer<br />

Vielzahl von Qualitätskriterien. Hunderte<br />

ehrenamtliche <strong>Harz</strong>klub-Mitglieder waren<br />

über Monate unterwegs, um Daten, Tracks<br />

und Fotos aufzunehmen. Anschließend<br />

wurden alle Informationen in eine online-<br />

Datenbank übertragen, die vom <strong>Harz</strong>klub<br />

dafür eingerichtet wurde. Erst danach wurde<br />

in enger Abstimmung mit den <strong>Harz</strong>klub-<br />

Zweigvereinen und Projektpartnern entschieden,<br />

welche Wanderwege langfristig<br />

erhalten bleiben, welche Alternativrouten<br />

künftig ausgewiesen werden oder welche<br />

Wegeabschnitte gestrichen werden können.<br />

Einige Wanderwege wurden umbenannt.<br />

Die <strong>Harz</strong>klub-Geschäftsstelle hatte die<br />

Koordination übernommen. Hier wurde<br />

eine aktuelle digitale Grundkarte erstellt,<br />

die anschließend an alle Kartenverlage des<br />

<strong>Harz</strong>es als Arbeitsgrundlage weitergegeben<br />

wurde. 2.300 neue Wegeschilder wurden<br />

2019/2020 im Rahmen des Projektes nach<br />

den Schilder-Richtlinien des <strong>Harz</strong>klub e.V.<br />

individuell gefertigt und an den optimierten<br />

Wanderwegen angebracht. Es war unser<br />

Ziel, die Wanderregion <strong>Harz</strong> nachhaltig zu<br />

stärken und attraktiv zu entwickeln.<br />

Doch diese Arbeiten müssen konsequent<br />

fortgesetzt werden. Zu groß sind die<br />

Schäden aufgrund des enormen Holzeinschlages<br />

entlang unserer Wanderwege.<br />

Und so waren auch im Winterhalbjahr<br />

2020/<strong>21</strong> die Wege- und Schilderwarte der<br />

<strong>Harz</strong>klub-Zweigvereine unterwegs, um<br />

weitere fehlende Schilder aufzunehmen.<br />

Die Schildervorlagen wurden in der <strong>Harz</strong>klub-Geschäftsstelle<br />

gesammelt, geprüft<br />

und in der Reklame-Werkstatt Thale in die<br />

Fertigung gegeben. Aber auch diese neuen<br />

<strong>Harz</strong>klub-Schilder müssen finanziert und<br />

angebracht werden. Und so freuen wir uns<br />

über jede Unterstützung, jede Spende oder<br />

Mitgliedschaft in unserem <strong>Harz</strong>klub. Sollten<br />

Sie also Interesse an diesen wichtigen<br />

Arbeiten haben, so sind sie in unserem<br />

<strong>Harz</strong>klub e.V. und seinen Zweigvereinen<br />

herzlich willkommen!<br />

Etwa 55.000 ehrenamtliche Stunden<br />

werden jährlich durch die Mitglieder des<br />

<strong>Harz</strong>klubs zur Pflege unserer Wanderwege<br />

geleistet. Unser Ziel ist es, das einheitliche<br />

Wegsystem des <strong>Harz</strong>klubs mit der traditionellen<br />

<strong>Harz</strong>klub-Beschilderung in der<br />

gesamten <strong>Harz</strong>region zu erhalten.<br />

Deshalb wird derzeit ein ähnliches, sehr<br />

umfangreiches Wegeprojekt in Landkreisen<br />

<strong>Harz</strong> und Mansfeld-Südharz unter Leitung<br />

der Regionale Planungsgemeinschaft <strong>Harz</strong><br />

umgesetzt, das von der Investitionsbank<br />

Sachsen-Anhalt und den Landkreisen gefördert<br />

wird.<br />

Die Thüringer <strong>Harz</strong>klub-Zweigvereine sind<br />

ebenfalls in die Wegeoptimierung einbezogen.<br />

Annett Drache<br />

»Kontakt:<br />

<strong>Harz</strong>klub-Geschäftsstelle,<br />

Am Alten Bahnhof 5a,<br />

38678 Clausthal-Zellerfeld<br />

info@harzklub.de,<br />

Tel. 05323 / 81758<br />

www.harzklub.de<br />

<strong>03</strong> | 20<strong>21</strong> 5


HARZKLUB<br />

Wanderwege im Bereich Hahnenklee-Bockswiese<br />

Erfassung der Schilder und Wegeoptimierung<br />

Eine Aufgabe des <strong>Harz</strong>klub-Zweigvereins<br />

Hahnenklee-Bockswiese ist die<br />

Anlage, Unterhaltung und Markierung<br />

von Wanderwegen nach einheitlichen<br />

Richtlinien.<br />

Diese Arbeit ist in Hahnenklee-Bockswiese<br />

mit der Gründung des Zweigvereins<br />

im Jahr 1895 begonnen worden.<br />

Zusammen mit den anderen Zweigvereinen<br />

ist im <strong>Harz</strong> ein Wanderwegenetz<br />

von etwa 10.000 km geschaffen<br />

worden.<br />

Die Wanderwege sind instand zu halten,<br />

ebenso die dazugehörigen Einrichtungen:<br />

Brücken, Bänke, Hütten und<br />

natürlich auch Wegeschilder.<br />

Wegeschilder<br />

Im Bereich des Zweigvereins Hahnenklee-<br />

Bockswiese kann man anhand der Wegeschilder<br />

diese Entwicklung nachvollziehen.<br />

Alte handgeschriebene Wegeschilder<br />

(s. Abb. 1) stehen neben „modernen“ Schildern.<br />

Zu den Schildern längs der Hauptund<br />

Rundwanderwege gibt es darüber hinaus<br />

auch Schilder abseits der eigentlichen<br />

Wanderwege. Da keine Unterlagen mehr<br />

vorhanden sind, können keine genauen<br />

Angaben zur Anzahl gemacht werden. Im<br />

Vergleich zu anderen Zweigvereinen – wie<br />

ich feststellen konnte – haben wir eine umfangreiche<br />

Beschilderung der Wege, aber<br />

es fehlte bislang ein Schilderkataster – wo<br />

sind welche Schilder in welchem Zustand.<br />

Und zusätzlich können dann die Schilder<br />

nummeriert und mit den geographischen<br />

Koordinaten gekennzeichnet werden.<br />

Als es noch keine Computer gab, konnten<br />

Wegeschilder nur in (handgeschriebenen)<br />

Listen erfasst werden, der Standort<br />

konnte nur per Beschreibung lokalisiert<br />

oder auf Karten eingetragen werden. Das<br />

Fotografieren der Schilder war aufwendig<br />

und vergleichsweise teuer. Daher unterblieb<br />

dies meist, und der zuständige Schilderwart<br />

hatte im Hinterkopf, wo welche<br />

Schilder montiert waren. Bei geschätzten<br />

350 Wegeschildern im Gebiet Hahnenklee-<br />

Bockswiese wird das natürlich schwierig.<br />

Mit den heutigen Möglichkeiten kann diese<br />

Aufgabe einfacher gelöst werden.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Harz</strong>klub hat im ganzen <strong>Harz</strong> ein Hauptwanderwegnetz,<br />

die sogenannten alphanumerischen<br />

Wege. D.h., die Wege sind mit<br />

1C, 2F, 5G usw. betitelt. Zusätzlich gibt es<br />

noch Rundwanderwege. Diese Wege wurden<br />

abgelaufen, das jeweilige Schild wurde<br />

mit dem Handy fotografiert, und mit dem<br />

Handy wurden auch die Koordinaten per<br />

GPS gemessen. Zu beachten ist, dass es<br />

unterschiedliche Koordinatensysteme gibt<br />

– zu einem das Dezimalgradsystem, wie wir<br />

es in der Schule gelernt haben und das z.B.<br />

in google maps gebraucht<br />

wird; zum anderen das<br />

UTM-Koordinatensystem,<br />

welches von Feuerwehr,<br />

Rettungsdiensten, Militär<br />

etc. eingesetzt wird. <strong>Der</strong><br />

<strong>Harz</strong>klub nutzt das UTM-<br />

Koordinatensystem, um<br />

im Notfall schnell Hilfe<br />

heranholen zu können.<br />

Eine Umwandlung der Koordinaten<br />

ist z.B. über https://www.koordinatenumrechner.de<br />

möglich.<br />

Jeder Weg wurde soweit<br />

begangen, bis das erste<br />

Schild des jeweiligen benachbarten<br />

Vereins auftauchte.<br />

Erfasst wurden<br />

auch Hinweisschilder auf<br />

den jeweiligen Weg.<br />

Danach erfolgte die Auswertung<br />

der Daten am<br />

Computer. Mittels der Internetseite<br />

https://www.<br />

outdooractive.com/de/<br />

routeplanner/ konnte<br />

eine gpx-Datei erstellt<br />

werden. Mit einer gpx-<br />

Datei wird ein Wegeverlauf<br />

dargestellt. D.h., auf<br />

dem Bildschirm wird eine<br />

Landkarte aufgerufen und<br />

zusätzlich die gpx-Datei, die als farbige Linie<br />

den Weg zeigt, s. Abb. 5. Zusätzliche Informationen<br />

sind Länge und Höhenmeter des<br />

jeweiligen Wegs.<br />

Für jeden Weg wurde eine Datei angelegt,<br />

z.B. Rundwanderweg Hexenbank 2018-<br />

02-05.odt. In dieser Datei wird zunächst<br />

auf einer Landkarte der Rundwanderweg<br />

Hexenbank (s. Abb. 5) gezeigt, dann die<br />

Bilder der Schilder mit GPS-Koordinaten<br />

und den zugeordneten Nummern.<br />

Aufkleber mit Nummern und Koordinaten<br />

werden vom Hauptverband des <strong>Harz</strong>klubs<br />

gestellt. Diese wurden von uns, d.h. Hubert<br />

Altenhövel als Schilderwart und mir auf<br />

den Schildern angebracht, s. Abb. 2. Das<br />

gekennzeichnete Schild wurde anschließend<br />

fotografiert und damit die oben beschriebene<br />

Wegedatei aktualisiert.<br />

Natürlich wurden bei dieser Gelegenheit<br />

die Schilder gereinigt, verbogene Schilder<br />

gerichtet und ggf. auch Müll mitgenommen<br />

und entsorgt.<br />

älteres, handgeschriebenes Wegeschild<br />

Nachgerüstetes Wegeschild mit Nummer und Koordinaten<br />

Welche Vorteile hat das Ganze?<br />

Mit diesen Unterlagen kann planmäßig und<br />

gezielt vorgegangen werden. Es können<br />

z.B. regelmäßig Kontrollgänge einzelner<br />

Wanderwege gemacht werden, und es ist<br />

sichergestellt, dass alle Schilder überprüft<br />

und gereinigt werden. Falls ein Schild nicht<br />

mehr vorhanden ist, kann problemlos aufgrund<br />

des vorhandenen Fotos Ersatz geschaffen<br />

werden.<br />

Standorte und Fotos der Schilder werden<br />

z.Z. in eine zentrale Datenbank des <strong>Harz</strong>klubs<br />

eingegeben, die digitale Schilderverwaltung.<br />

Diese Datenbank kann eingesehen<br />

werden, http://diwe.harzklub.de/.<br />

6 <strong>03</strong> | 20<strong>21</strong>


HARZKLUB<br />

Aber diese Datenbank ist noch im Aufbau,<br />

siehe Abb. 3, so dass noch längst nicht alle<br />

Schilder eingezeichnet sind. Die Schilder<br />

sind als Sticker auf der Landkarte zu sehen.<br />

Wird ein Sticker angeklickt, öffnet sich ein<br />

Fenster mit dem Bild des Schildes nebst<br />

weiteren Informationen. Die Kartenausschnitte<br />

können verschoben werden und<br />

vergrößert bzw. verkleinert werden.<br />

Ziel ist, alle Schilder des <strong>Harz</strong>klub in dieser<br />

Form zu erfassen.<br />

Wegeoptimierung<br />

Das Wanderwegenetz des <strong>Harz</strong>klubs wurde<br />

ab 1890 aufgebaut. Die Hauptwanderwege<br />

durchziehen den ganzen <strong>Harz</strong> und sind untereinander<br />

verknüpft. Ergänzend wurden<br />

unzählige Rundwanderwege angelegt. Dies<br />

geschah auch in Hahnenklee-Bockswiese,<br />

dort wurden insgesamt 7 Rundwege<br />

(Auerhahn, Bocksberg, Fastweg, Grumbachtal,<br />

Hexenbank, Spiegeltal, Varleytal)<br />

geschaffen. In neuerer Zeit wurden weitere<br />

Themenwege von Touristikern und<br />

Gemeinden eingerichtet. Daneben gibt es<br />

noch Terrain(Kur-)wege, Skiloipen und im<br />

Oberharz die Wasserwanderwege.<br />

D.h., mit der Zeit ist das Wegenetz immer<br />

unübersichtlicher für den Benutzer geworden.<br />

Außerdem stieg auch der Instandhaltungsaufwand<br />

bei immer weniger werdenden<br />

ehrenamtlichen Helfern.<br />

Daher wurde beschlossen, dieses Wegenetz<br />

zu entflechten und zu verkleinern, z.B.<br />

Reduzierung der Rundwanderwege auf<br />

einen Rundwanderweg pro Zweigverein.<br />

Ziel sind attraktive Wanderwege, deren<br />

Pflege gewährleistet werden kann. Aus die-<br />

Bildschirmausschnitt der digitalen Schilderverwaltung<br />

im Bereich Kuttelbacher Teich.<br />

Durch Anklicken eines Stickers ist ein Fenster<br />

mit dem Foto des Wegeschildes geöffnet<br />

worden.<br />

sem Grund wurden auch wenig genutzte<br />

Wege gestrichen.<br />

Um eine Basis für diese Wegeoptimierung<br />

zu schaffen, wurde eine Inventur der vorhandenen<br />

Wege des <strong>Harz</strong>klubs nach verschiedenen<br />

Prüfkriterien durchgeführt.<br />

Diese sind in einem Fragebogen aufgelistet:<br />

allgemeine Informationen, Wegebeschaffenheit,<br />

Natur und Landschaft, Aussichten,<br />

kulturelle Sehenswürdigkeiten, Stempelstellen,<br />

Infrastruktur, Hütten, Rastmöglichkeiten,<br />

Brücken, Frequentierung, Beschilderung,<br />

Eignung für Menschen mit<br />

Mobilitätseinschränkungen, konkurrierende<br />

Nutzungen, Unterhaltungsaufwand,<br />

Empfehlungen. Diese Angaben wurden<br />

durch Fotos und GPS-Koordinaten ergänzt<br />

(wie dies auch schon bei den Wegeschildern<br />

durchgeführt wurde, s.o.).<br />

Die Ergebnisse des Fragebogens wurden in<br />

eine zentrale Datenbank Wanderwegeoptimierung<br />

des <strong>Harz</strong>klubs eingegeben. D.h.,<br />

nach der Begehung des Weges wurde der<br />

Computer eingeschaltet, per Internet und<br />

Passworteingabe wurden die Datenbank<br />

geöffnet und die Daten eingegeben.<br />

Für Hahnenklee-Bockswiese hat dies<br />

folgende Auswirkungen<br />

• Liebesbankweg und Hahnenkleer Weg<br />

– Mensch und Wald werden in die <strong>Harz</strong>klub-<br />

Wanderkarten mit aufgenommen.<br />

• Bei den Hauptwanderwegen gibt es Änderungen,<br />

aber unterm Strich ohne große<br />

Auswirkungen. Beispielsweise wird der Weg<br />

längs des Grumbacher Flößgraben zu einem<br />

Hauptwanderweg.<br />

• Von den 7 Rundwanderwegen verbleibt<br />

der Rundwanderweg Hexenbank, s. a. Abbildungen<br />

4 und 5.<br />

• Zentrale Start- und Zielpunkte sind in<br />

Hahnenklee das Kurhaus, in Bockswiese<br />

der Parkplatz an der Wiesenstraße Ecke<br />

Landstraße. Dort werden gut sichtbar Pfähle<br />

mit Wegeschildern aufgestellt.<br />

• Entsprechend wurden im Rahmen des Wegeprojektes<br />

„Optimierung der Wanderwege<br />

im Naturpark <strong>Harz</strong> (Niedersachsen)“ 180<br />

neue Wegeschilder entworfen und gefertigt.<br />

Sie werden derzeit montiert. Es werden<br />

auch innerörtlich neue Schilder angebracht.<br />

In die Schilder wurden als neue Zielpunkte<br />

Heimatmuseum und Stabkirche mitaufgenommen<br />

und zusätzlich die Stempelstellen<br />

der <strong>Harz</strong>er Wandernadel.<br />

• Die 11 Infotafeln mit Landkarten aus den<br />

70er Jahren, gezeichnet von Malermeister<br />

Meyerhoff, werden mit neuen Landkarten<br />

nachgerüstet, sobald diese vom <strong>Harz</strong>klub<br />

Hauptverein freigegeben sind.<br />

Reinhold Eggers<br />

Abbildungen 4 und 5: Links ein Kartenausschnitt einer Informationstafel (gezeichnet von Malermeister Meyerhoff in den 70er Jahren), der<br />

Rundwanderweg wurde zusätzlich lila markiert. Rechts ein Bildausschnitt des Computerbildschirms, die blaue bzw. gepunktete Linie ist<br />

die gpx-Datei des Rundweges.<br />

<strong>03</strong> | 20<strong>21</strong><br />

7


HARZKLUB<br />

<strong>Der</strong> <strong>Harz</strong>klub-Zweigverein Seesen stellt vor<br />

Wandererhütte Neckelnberg<br />

Name: Wandererhütte Neckelnberg<br />

Geschichte: Bereits kurz nach der Gründung<br />

des <strong>Harz</strong>klub-Zweigvereins Seesen<br />

im Jahre 1886 gab es am Fuße des Neckelnbergs<br />

mit der Schildauköthe eine erste Anlaufstation<br />

für Wanderer, die über den ersten<br />

regulären Wanderweg des <strong>Harz</strong>es, den<br />

"Forellenstieg", ihr Ziel erreichten. Mehrfach<br />

erneuert, steht die Köthe noch heute.<br />

Nach Errichtung der ehemaligen Försterei<br />

Neckelnberg gab es erste Versuche eines<br />

Ausschanks im Garten des Forsthauses.<br />

Im Jahre 1962 wurde dann unter dem damaligen<br />

Seesener <strong>Harz</strong>klubvorsitzenden,<br />

Wilhelm Lippold, die Wandererhütte am<br />

Neckelnberg errichtet. Diese Hütte wurde<br />

im Lauf der Jahre ständig verbessert und<br />

vergrößert.<br />

Lage: Etwa 3 km östlich von<br />

Seesen in Richtung Lautenthal.<br />

Koordinaten: Ost: 32U0584617 /<br />

Nord: 5747871<br />

Erreichbarkeit: Wanderung über den<br />

Forellenstieg oder mit dem PKW (Parkplatz)<br />

oder dem Fahrrad<br />

Betreiber: <strong>Harz</strong>klub-Zweigverein Seesen.<br />

Platzangebot: Innen ca. 40 Plätze, außen<br />

ca. 80 Plätze.<br />

Öffnungszeiten: Von Anfang April bis Ende<br />

Oktober fast jeden Sonntag und Feiertag<br />

von 10.30 Uhr bis 18.30 Uhr.<br />

Die Hütte kann auch gemietet werden,<br />

Tel. 05381/942661.<br />

Besonderheiten: Klassische Wandererraststätte<br />

im Blockhausstil mit Naturbühne.<br />

Während der Sommermonate finden musi-<br />

kalische und folkloristische Veranstaltungen<br />

unterschiedlicher Art statt (auf Plakate<br />

achten). Das Speisen- und Getränkeangebot<br />

umfasst Bratwurst und Steaks mit verschiedenen<br />

Beilagen sowie belegte Brote,<br />

dazu die passenden Getränke. Auch Kaffee<br />

und Kuchen werden ständig bereitgehalten.<br />

»Leider ist die Hütte zurzeit<br />

wegen der Corona-Pandemie<br />

geschlossen. Wann sie in diesem<br />

Jahr geöffnet wird,<br />

ist fraglich.<br />

(Bitte vorab informieren)<br />

Trauer um Kuno Böttcher<br />

NACHRUF<br />

Montagswanderer und bekennender<br />

Schönschreiber<br />

Sein Vermächtnis sind die Wegweiser in<br />

den Wäldern rund um Wernigerode<br />

Wernigerodes Vereinswelt trauert um Kuno<br />

Böttcher. <strong>Der</strong> passionierte Wanderer und<br />

Naturfreund ist am 23. Januar im Alter von<br />

81 Jahren verstorben.<br />

Böttcher hatte sich jahrelang im <strong>Harz</strong>klub-<br />

Zweigverein, im <strong>Harz</strong>-Gebirgslaufverein<br />

und im Wildfisch- und Gewässerschutzverein<br />

verdient gemacht. Sein Vermächtnis<br />

bleibt vor allem die Wegebeschilderung<br />

im Wernigeröder Wald, die er per Hand<br />

beschriftet hatte."<br />

Kuno war seit 2002 im <strong>Harz</strong>klub", erinnert<br />

sich Zweigvereinschef Volker Friedrich. Im<br />

Laufe der Jahre habe der gelernte Schriftsetzer<br />

mehr als 800 Hinweistafeln per Hand<br />

mit seinem charakteristischen Schriftbild<br />

versehen. Darüber hinaus sei er viele Jahre<br />

lang als Kartenwart aktiv gewesen, habe in<br />

dieser Funktion Kontakt mit den Wanderkarten-Verlagen<br />

gehalten und ihnen Änderungen<br />

des Wegesystems zugearbeitet. "Er<br />

hat einen hohen Anteil an dem aktuell sehr<br />

guten Kartenwerk, das wir für den Wernigeröder<br />

Bereich haben", so Friedrich weiter.<br />

"Das ist sein Werk." Zusammen mit Herbert<br />

Riemeier habe Kuno Böttcher zudem sämtliche<br />

Wanderwege rund um Wernigerode<br />

digital erfasst. Eine Mammutaufgabe, denn<br />

die beiden Rentner seien dafür mehr als<br />

100 Wege zu Fuß abgegangen. "Kuno war<br />

ein sehr aktiver Wanderer und Wanderführer",<br />

sagt der <strong>Harz</strong>klubchef. "Die Natur<br />

war sein Ein und Alles." So sei er auch ein<br />

aktiver Montagswanderer gewesen - eine<br />

feste Truppe von Ruheständlern des <strong>Harz</strong>klubs,<br />

die sich immer montags zu Touren<br />

getroffen habe. Unvergessen seien seine<br />

Reisevorträge, mit denen er das Vereinsleben<br />

des <strong>Harz</strong>klubs bereicherte.<br />

Böttcher war in vielen Bereichen aktiv. So<br />

war er etliche Male beim <strong>Harz</strong>-Gebirgslauf<br />

sowie bei der jährlichen <strong>Harz</strong>querung für<br />

Streckenmarkierungen und andere organisatorische<br />

Aufgaben verantwortlich, war<br />

bei vielen Arbeitseinsätzen dabei, blickt<br />

auch Ulrich Eichler vom Vorstand des Wildfisch-<br />

und Gewässerschutzvereins zurück.<br />

"Durch sein Engagement in den Vereinen<br />

fand Kuno viel Anerkennung und viele<br />

Freunde, mit denen er gerne wanderte<br />

und verreiste." Auf Reisen habe Böttcher,<br />

damals noch in Magdeburg ansässig, auch<br />

Eichlers Vater Gerhard kennen gelernt. "Die<br />

erste Begegnung fand unter schwierigen<br />

Bedingungen und totaler Erschöpfung statt<br />

- beim Aufstieg zum Kilimandscharo im Rahmen<br />

des dritten Ägypten-Marathons 1996."<br />

Die Freundschaft sei gereift, und seither<br />

habe Böttcher fast jedes Wochenende in<br />

Wernigerode verbracht, um mit Freunden<br />

laufend und wandernd den <strong>Harz</strong> zu entdecken<br />

- bis er 2001 schließlich für immer<br />

nach Wernigerode zog.<br />

In den letzten Jahren musste Böttcher<br />

gesundheitsbedingt kürzer treten. Von<br />

seinem geliebten <strong>Harz</strong> konnte er bis zum<br />

Ende nicht lassen. Zur ewigen Erinnerung<br />

an ihren Wanderfreund und Wegweiser planen<br />

seine drei Vereine nun, eine Bank an<br />

der Himmelpforte zu errichten.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Harz</strong>klub-Hauptvorstand schließt sich<br />

dem stillen Gedenken an. Wir werden Kuno<br />

Böttcher in dankbarer Erinnerung behalten.<br />

Von Ivonne Sielaff Mitteldeutsche Zeitung<br />

8 <strong>03</strong> | 20<strong>21</strong>


HARZKLUB<br />

Baumpflanzaktion<br />

<strong>Der</strong> <strong>Harz</strong>klub hilft oder Ä TÄNNSCHEN PLEASE<br />

Die Aktion des <strong>Harz</strong>klubs, sich tatkräftig<br />

an der Wiederbegrünung des<br />

geschundenen <strong>Harz</strong>er Waldes zu beteiligen,<br />

ist scheinbar auf fruchtbaren<br />

Boden gefallen, denn sogar im schönen<br />

– aber doch ziemlich weit entfernten<br />

Leipzig – hat man das Rufen des<br />

<strong>Harz</strong>klubs ge- und erhört.<br />

Anstelle der sonst üblichen Weihnachtsgeschenke<br />

kam dem geschäftsführenden<br />

Gesellschafter der Druckerei Sepio,<br />

(www.sepio-media.de) Norbert Lotz, der<br />

nachahmenswerte Gedanke, sich stattdessen<br />

mit einer Spende von 500 Euro an<br />

der Baumpflanzaktion des <strong>Harz</strong>klubs zu<br />

beteiligen. In einem ausführlichen Brief an<br />

den <strong>Harz</strong>klubpräsidenten Dr. Oliver Junk<br />

begründet Norbert Lotz dieses großzügige<br />

Angebot, indem er u.a. schreibt:<br />

„Ich bin aufmerksamer Leser der Zeitschrift<br />

„<strong>Der</strong> <strong>Harz</strong>“ und zusammen mit meiner Frau<br />

Mitglied im <strong>Harz</strong>klub. Und das obwohl wir<br />

nahe Leipzig in der Dübener Heide, also<br />

einige Kilometer weit entfernt vom <strong>Harz</strong><br />

beheimatet sind. <strong>Der</strong> <strong>Harz</strong> und seine markante<br />

Landschaft und einzigartige Natur<br />

ist jedoch gern Ziel unserer Ausflüge u.a.<br />

mit Freunden auch aus noch entfernteren<br />

Regionen und Bundesländern. Wir sind<br />

zwar noch lange kein „Brocken-Benno“,<br />

sehen uns aber dennoch als „Botschafter<br />

für den <strong>Harz</strong>“. <strong>Der</strong> Brocken ist mindestens<br />

einmal im Jahr für uns Anlaufpunkt für<br />

eine Bergbesteigung und Übernachtung<br />

auf dem Gipfel. Nicht nur dort ist uns, als<br />

quasi regelmäßige Besucher, der Zustand<br />

des <strong>Harz</strong>er Waldes insbesondere in den<br />

letzten zwei Jahren erschreckend vor Augen<br />

geführt worden. Was können wir dazu<br />

beitragen, dass sich das wieder verbessert?<br />

Diese Frage stellte sich uns und ich wurde<br />

auf die Spendenaktionen zu Gunsten geplanter<br />

Baumpflanzaktionen, organisiert<br />

über den <strong>Harz</strong>klub aufmerksam.<br />

Die Spendenaktion anstatt Weihnachtsgabe<br />

ging einher mit einer Kartenaktion,<br />

mit der wir die Empfänger der sonstigen<br />

Gaben zum Jahresausklang über unsere<br />

Spendenvorhaben informierten“.<br />

Hier ein Auszug aus der weihnachtlichen<br />

Grußkarte an die Geschäftspartner:<br />

Mehr denn je ist klar geworden, wie wichtig<br />

die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz<br />

sind. Deshalb haben wir uns<br />

entschlossen, in diesem Jahr nicht die üblichen<br />

Weihnachtspräsente zu versenden,<br />

sondern in ein Nachhaltigkeitsprojekt des<br />

<strong>Harz</strong>klub e.V. zu investieren und damit die<br />

Aufforstung des vom Waldsterben betroffenen<br />

<strong>Harz</strong>er Waldes zu unterstützen.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Harz</strong>klub bedankt sich für diese ausgesprochen<br />

innovative Aktion. <strong>Der</strong> gespendete<br />

Betrag wird zu 100 Prozent zur<br />

Aufforstung der geschädigten Flächen im<br />

<strong>Harz</strong> verwendet.<br />

Eine großartige Idee – unbedingt zur Nachahmung<br />

empfohlen!<br />

Deutsche Wanderjugend<br />

In Erinnerung bleiben: Netter<br />

Gruß mit Vergissmeinnicht<br />

Bis wir wieder persönlich zusammenkommen<br />

können, gilt es, bei unseren<br />

Ehrenamtlichen in Erinnerung zu<br />

bleiben.<br />

Deshalb haben wir für Euch einen<br />

schönen Gruß im Angebot. Ihr könnt<br />

bei uns Holzwürfel (aus heimischer<br />

Sollingbuche, in einer Werkstatt für<br />

Menschen mit Handicap hergestellt)<br />

bestellen.<br />

Die enthalten ein Glasgefäß mit einer Substrattablette<br />

und Samen für Vergissmeinnicht-Blumen.<br />

So erhält der Frühling auf<br />

dem Schreibtisch oder der Fensterbank<br />

Einzug. Die Würfel sind mit einer Papierbanderole<br />

umgegeben, wobei die Möglichkeit<br />

besteht, dass wir zwei Seiten für Euch<br />

individuell gestalten. Diese Samenwürfel<br />

könnt Ihr bei Euch vor Ort verteilen, um in<br />

Erinnerung zu bleiben und einfach einen<br />

blumigen Gruß zu überbringen.<br />

Die Würfel geben wir Euch bis 31.4. zur<br />

Hälfte unseres Einkaufspreises: Ohne Zusatzdruck<br />

3,00 Euro pro Stück, mit Druck<br />

3,50 Euro.<br />

»Bestellanfragen an<br />

info@wanderjugend.de<br />

<strong>03</strong> | 20<strong>21</strong> 9


REGIONALVERBAND HARZ<br />

Jubiläum<br />

Erdgeschichte verbindet<br />

Seit 20 Jahren besteht das Europäische<br />

Geoparke Netzwerk (EGN).<br />

<strong>Der</strong> Geopark <strong>Harz</strong> ∙ Braunschweiger<br />

Land ∙ Ostfalen ist seit 2004 dabei.<br />

Als ein Medium des Ideenaustauschs<br />

fungiert das EGN-Magazin, das kürzlich<br />

in seiner 17. Ausgabe erschien.<br />

Ein Motiv aus dem hiesigen Geopark hat<br />

es sogar auf die Titelseite geschafft: der<br />

„Alte vom Berge“, eine Granitklippe hoch<br />

über dem Okertal bei Goslar, die an das<br />

Gesicht eines alten Mannes erinnert. Das<br />

EGN-Magazin enthält Artikel über die Aktivitäten<br />

der aktuell 74 europäischen Geoparks<br />

in 24 Ländern.<br />

<strong>Der</strong> UNESCO Global Geopark <strong>Harz</strong> ∙<br />

Braunschweiger Land ∙ Ostfalen ist in der<br />

17. Ausgabe mit einem Beitrag über die<br />

internationale Kooperation mit dem<br />

dänischen UNESCO Global Geopark<br />

Odsherred vertreten. Im Mai 2019 besuchte<br />

eine Delegation dieses Geoparks unsere<br />

Region. Bei dieser Gelegenheit wurden eine<br />

Partnerschaftsvereinbarung aufgesetzt<br />

und Projektideen ausgetauscht. <strong>Der</strong> geplante<br />

Gegenbesuch im Jahr 2020 in Dänemark<br />

konnte wegen der Corona-Pandemie<br />

nicht stattfinden.<br />

Vertreter*innen der Geoparks aus vielen<br />

Ländern hätten sich unter normalen<br />

Umständen außerdem zur ITB in Berlin<br />

getroffen, wo sie seit Jahren mit einem<br />

Gemeinschaftsstand präsent sind. Das<br />

EGN-Magazin wiegt in Zeiten der Pandemie<br />

wenigstens ein kleines Stück weit die<br />

nicht stattgefundenen persönlichen Treffen<br />

auf. Es dient dem Gedankenaustausch mit<br />

vielen guten Beispielen aus der Praxis.<br />

Dr. Klaus George & Isabel Reuter<br />

Artensofortförderung<br />

Vor den Toren der Welterbestadt<br />

Quedlinburg<br />

Sie drohten vollends auseinanderzubrechen:<br />

Kopfweiden am Zapfenbach<br />

und an der Sülze in der Gemarkung<br />

Quedlinburg. Dank einer Förderung<br />

des Landes Sachsen-Anhalt, die<br />

der Regionalverband <strong>Harz</strong> aus dem<br />

Artensofortförderprogramm des<br />

Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft<br />

und Energie erhielt, konnten im<br />

nördlichen Teilgebiet des Naturparks<br />

<strong>Harz</strong> Pflegemaßnahmen in Auftrag<br />

gegeben und durchgeführt werden.<br />

Die regelmäßige Pflege der Weiden konnte<br />

seit Jahren nicht mehr gewährleistet werden.<br />

Da sie sehr schnell wachsen, drohten<br />

einige von ihnen unter ihrer eigenen Last<br />

auseinanderzubrechen. Um dies zu verhindern,<br />

ließ der Regionalverband <strong>Harz</strong><br />

insgesamt 27 Weiden nordwestlich von<br />

Quedlinburg zurückschneiden. Die Arbeiten<br />

wurden von einer Spezialfirma aus der<br />

Stadt Seeland ausgeführt.<br />

Reihen von Kopfweiden entlang von Gewässern<br />

prägten in den Niederungsbereichen<br />

des nördlichen <strong>Harz</strong>vorlandes vielerorts<br />

das Bild der Kulturlandschaft. <strong>Der</strong> regelmäßige<br />

Vorgang des Köpfens bzw. Rückschnittes<br />

bewirkt eine Verdickung der Weidenköpfe.<br />

An den Schnittstellen können Pilze<br />

eindringen und eine Vermorschung bewirken.<br />

Es entstehen Höhlen, die einer Vielzahl<br />

von Insekten, höhlenbrütenden Vögeln<br />

und Kleinsäugern<br />

wie Fledermäusen<br />

Lebensraum bieten.<br />

So zählen alte,<br />

dickstämmige Weiden<br />

heute zu den<br />

insektenreichsten<br />

Pflanzenarten in<br />

Mitteleuropa. <strong>Der</strong><br />

Bestand der Kopfweiden<br />

ist jedoch<br />

stark gefährdet, da<br />

die wirtschaftliche<br />

Notwendigkeit für<br />

deren Pflanzung<br />

sowie deren Pflege<br />

nicht mehr gegeben<br />

ist. Isabel Reuter<br />

Die Öffentlichkeitsarbeit des<br />

Regionalverbands <strong>Harz</strong> wird gefördert<br />

aus Mitteln des Ministeriums für<br />

Umwelt, Landwirtschaft und Energie<br />

des Landes Sachsen-Anhalt.<br />

2017 hatte der Regionalverband <strong>Harz</strong> bereits Pflegemaßnahmen<br />

am Assebach bei Klein Quenstedt durchführen lassen. Die zurückgeschnittenen<br />

Weiden entwickeln sich danach prächtig. (Foto: RVH)<br />

10 <strong>03</strong> | 20<strong>21</strong>


REGIONALVERBAND HARZ<br />

NATURA Tipp 19 – Gipskarstgebiet bei Osterode<br />

Engagement für das Wandergebiet<br />

um Schwiegershausen<br />

Obwohl die Ortschaft Schwiegershausen<br />

gerade einmal knappe 1.650<br />

Einwohnerinnen und Einwohner zählt,<br />

wird bürgerschaftliches Engagement<br />

groß geschrieben. So konnte 2015 der<br />

Verein Schwiegershäuser Dorfbühne<br />

vom Regionalverband <strong>Harz</strong> mit dem<br />

<strong>Harz</strong>er Kulturpreis ausgezeichnet<br />

werden. Doch auch andere Vereine<br />

sind im Dorf aktiv. Die Wandergruppe<br />

des TSV Schwiegershausen hat 2020<br />

gemeinsam mit dem Regionalverband<br />

<strong>Harz</strong> ein Projekt im UNESCO-Geopark<br />

realisiert. Wer entdecken möchte, was<br />

dabei herauskam, bestellt über<br />

www.harzregion.de den NATURA Tipp<br />

19 – Gipskarstgebiet bei Osterode.<br />

Diesmal war die erste Kontaktaufnahme<br />

dem Schicksal überlassen. „Was macht<br />

denn das Auto mit dem Kennzeichen HZ hier<br />

bei uns im Wald?“, wunderten sich Erwin<br />

Fichtner, Wanderwart des TSV und Reiner<br />

Deichmann von der NABU-Ortsgruppe<br />

Osterode, als sie den Geschäftsstellenleiter<br />

des Regionalverbandes <strong>Harz</strong> Dr. Klaus George<br />

am Hinteren Schmachtberg antrafen. So<br />

kamen die drei ins Gespräch. Schnell war<br />

klar – hier bietet sich eine Kooperation an!<br />

Die Broschüre NATURA Tipp 19 stellt das<br />

Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Gipskarst bei<br />

Osterode mit seinen Lebensraumtypen und<br />

dort vorkommenden Tieren und Pflanzen<br />

vor. Mit dabei sind Siebenschläfer und Hain-<br />

Veilchen. Außerdem enthält die 28 Seiten<br />

starke Broschüre zwei Wanderempfehlungen.<br />

Eine Tour verläuft auf dem Karstwanderweg<br />

von Förste bis Hörden, die zweite<br />

entlang der Rundwanderwege des TSV<br />

Schwiegershausen. „Wir sind stolz darauf,<br />

dass wir hier verewigt sind!“, sagt Erwin<br />

Fichtner in Bezug auf die neue Broschüre.<br />

Auf den zwei neu installierten Natura<br />

2000-Informationstafeln ist das Wegenetz<br />

„Rund um Schwiegershausen“ ebenfalls<br />

abgebildet. So können Interessierte das<br />

Gebiet, das zum europäischen Schutzgebietsnetzwerk<br />

Natura 2000 gehört, besser<br />

kennenlernen.<br />

<strong>Der</strong> Wanderverein selbst hatte 2020<br />

Wanderwege mit einer Länge von etwa<br />

36 km erwandert und kartieren lassen, um<br />

Schwiegershausen für Einheimische, aber<br />

auch für Gäste attraktiver zu gestalten.<br />

Bisher erhielt das Wegenetz zahlreiche<br />

positive Bewertungen. Leider kam es in<br />

den zurückliegenden Monaten vermehrt<br />

zu Sachbeschädigung oder Diebstahl von<br />

Wegweisern. Frustrierend ist dies nicht nur,<br />

weil reichlich Arbeit im Wegenetz steckt,<br />

sondern natürlich auch weil sich Erholungssuchende<br />

dann schlechter orientieren können.<br />

Geplant sind zukünftig Erweiterungen<br />

der Wegemarkierungen. Auch Veranstaltungen,<br />

wie geführte öffentliche Wanderungen,<br />

z. B. zum Thema Streuobstwiesen, sind<br />

angedacht. Die Interessengemeinschaft<br />

Streuobstwiesen Schwiegershausen lässt<br />

köstlichen Apfelsaft aus den vielfältigen<br />

Apfelsorten der umgebenden Streuobstflächen<br />

pressen. Aber Streuobstwiesen sind<br />

so viel mehr: Sie sind Hotspots der Biodiversität.<br />

Oft lässt so auch der Grünspecht<br />

seinen weithin hörbaren, laut lachenden<br />

Ruf erklingen.<br />

Die neue Broschüre und die neuen Informationstafeln<br />

sind Teil des Projektes „Landschaft<br />

lesen lernen“. Es wird gefördert von<br />

der Europäischen Union, dem Land Niedersachsen<br />

sowie den Landkreisen Göttingen<br />

und Goslar. Emily Claire Carrell<br />

Titelseite<br />

NATURA Tipp 19<br />

Wanderwart Erwin Fichtner an einer der neuen Natura 2000-Informationstafeln<br />

(Foto: Carrell/RVH)<br />

<strong>03</strong> | 20<strong>21</strong><br />

11


HARZER SCHMALSPURBAHNEN<br />

Schneefräse der HSB räumt kraftvoll die Gleise<br />

Schweizer Fahrzeug seit 2006<br />

im <strong>Harz</strong> im Einsatz<br />

Seit Februar 2006 hat die <strong>Harz</strong>er<br />

Schmalspurbahnen GmbH (HSB) eine<br />

moderne Schneefräse bei winterlichen<br />

Gleisverhältnissen auf dem 140,4 Kilometer<br />

umfassenden Streckennetz im<br />

Einsatz. Diese wurde von der<br />

Schweizer ZAUGG AG gebaut.<br />

Die Fräse beräumt am 14. Januar 20<strong>21</strong> die Gleise des Bahnhofes Schierke<br />

Die Fräse kann bei Schneehöhen bis zu<br />

2,80 Metern eingesetzt werden. Diese<br />

Höhen sind mit Schneeverwehungen vor<br />

allem auf der Brockenstrecke in schneereichen<br />

Wintern keine Seltenheit. Die maximale<br />

Wurfweite beträgt etwa 30 Meter,<br />

durch bewegliche Schleuderaggregate<br />

kann eine Räumbreite bis zu 4,40 Metern<br />

erzielt werden.<br />

Durch eine hydraulische Drehvorrichtung<br />

kann die Fräse um 180 Grad gedreht werden,<br />

so dass eine Schneeräumung in beide<br />

Richtungen erfolgen kann. Die Fräse hat<br />

keinen eigenen Antrieb, sie wird im Einsatz<br />

in der Regel von einer Diesellok geschoben.<br />

Je nach Witterung schwankt die Anzahl der<br />

Einsätze der Fräse auf dem Streckennetz<br />

der HSB.<br />

Die Schneeschleuderaggregate nehmen den Schnee auf.<br />

Die meisten Einsätze mussten bisher im<br />

Jahr 2012 mit insgesamt 65 Fahrten absolviert<br />

werden, es gibt bekanntermaßen aber<br />

auch Winter ohne größere Schneemengen,<br />

hier liegen die Einsatztage teilweise nur im<br />

einstelligen Bereich.<br />

Trotz der gegenwärtigen coronabedingten<br />

Einstellung des Zugbetriebes war die Fräse<br />

auf der <strong>Harz</strong>quer- und Brockenbahn in<br />

den vergangenen Wochen im Einsatz und<br />

hat die Gleise kraftvoll vom Neuschnee<br />

beräumt.<br />

Die Wurfweite der Schneefräse beträgt maximal 30 Meter.<br />

»Möchten Sie mit den <strong>Harz</strong>er<br />

Schmalspurbahnen in den nächsten<br />

Tagen und Wochen eine Fahrt<br />

unternehmen? Bitte informieren<br />

Sie sich aufgrund der aktuellen<br />

Pandemie unbedingt vor Ihrem<br />

Reiseantritt auf der Homepage<br />

der HSB oder telefonisch um<br />

Kundenservice über aktuelle<br />

Betriebseinstellungen, Fahrpläne<br />

und Sonderfahrten!<br />

12 <strong>03</strong> | 20<strong>21</strong>


HISTORIE<br />

Die <strong>Harz</strong>burger Schlittenfahrt<br />

der vier kleinen Schlewecker Schüler<br />

Teil II<br />

Autor: Otto Pake, Bad <strong>Harz</strong>burg<br />

<strong>Der</strong> Herbrink war mittlerweile mit Kies abgestreut,<br />

für eine Schlittenfahrt unbrauchbar.<br />

<strong>Der</strong> Langenberg zuviel Schnee, für die<br />

schmalen Schlittenkufen ungeeignet. So<br />

zottelten wir dann eines Sonntagmorgen,<br />

den Lenker im Schlepp über den Scharenberg,<br />

durch die Stadt, den Hangweg am Ettersberg<br />

hoch zum Molkenhaus. <strong>Der</strong> Hangweg<br />

war erst neu wieder hergerichtet. Tiefe<br />

Wasserabflussrinnen, schräg von einer Straßenseite<br />

zur anderen führend, der weiche<br />

tiefe Schnee, machten einen Strich durch<br />

unser Vorhaben hier herunter zu sausen.<br />

Die steile Abfahrt zur Sennhütte?<br />

Erst einmal noch hoch zur Muxklippe zerrten<br />

wir unseren Lenker. <strong>Der</strong> Waldweg war vom<br />

Radauwasserfall über die Luisenbank, die<br />

Muxklippe bis zum Molkenhaus für den Kraftverkehr<br />

frei gegeben. Die Rückfahrt erfolgte<br />

durch das Kalte Tal nach Bad <strong>Harz</strong>burg. Die<br />

Schiwiese, die hier oben endet, weit hinunter<br />

zum Haselbach reicht, voller Ausflügler<br />

mit und ohne Schi und Schlitten. Für uns,<br />

unseren Lenker unbrauchbar. Zu tief der<br />

Schnee für die schmalen Kufen. Es blieb nur<br />

der zur Fahrstraße gewandelte Waldweg für<br />

eine Schlittenreise ins Glück. Und wie das<br />

ging! So ein paar Schwierigkeiten hatten wir<br />

schon mit im Weg stehenden Dölmern, ihren<br />

hinterher gezogenen Schlitten. Doch unser<br />

vierfacher Schrei: "Bahn frei" brachte sie an<br />

den Straßenrand. Ganz kritisch wurde es am<br />

Auslauf vor dem Gasthaus Molkenhaus. Da<br />

gab es keinen! Die Kameraden die da umher<br />

wuselten hatten so gar kein Verständnis für<br />

uns auf dem Lenker. Das Gasthaus stand<br />

etwa dort wo heute der Kinderspielplatz ist;<br />

ein paar Schritt tiefer. Als wir zum zweiten<br />

Mal die Reise von der Muxklippe herunter<br />

kamen rannte der Molkenhaushauswirt mit<br />

zwei dreiviertel vollen Eimern mit Rosskastanien<br />

über den Platz. "Köööm, Kööööm"<br />

schrie der in den Wald. Zuerst kamen die<br />

Besucher, dann wir auf unserem Lenker. Da<br />

war es aus mit "Bahn frei", da war Vollbremsung<br />

angesagt. Wir sollten verschwinden!<br />

Etwas bedröppelt, unserer Freiheit verloren,<br />

in Grenzen gesetzt, zogen wir ab. Doch immer<br />

noch hallten die im Eimer geschüttelten<br />

Rosskastanien, der "Kööööm, Köööm" Ruf.<br />

<strong>Der</strong> Ruf galt nicht uns! Zuerst zeigte sich<br />

Hans der Platzhirsch. <strong>Der</strong> kannte den Ruf des<br />

Wirtes, den Klang der Kastanien im Eimer<br />

schon lange. <strong>Der</strong> trieb sich auch im Sommer<br />

hier rum. Später kamen dann die wirklichen<br />

Wilden, beglückten ihre Bewunderer. Wir<br />

sehen sie nicht mehr, hörten nur noch das<br />

"Kööööm" des Wirtes herüber schallen. <strong>Der</strong><br />

kann uns mal, der meint nicht was er durch<br />

die Gegend brüllt. <strong>Der</strong> hat uns weggeschickt<br />

und schreit immer noch "komm". So schnell<br />

wird das nicht wieder werden. Die Straße<br />

durch das Kalte Tal auf der der Rückreiseverkehr<br />

der Autos nach Bad <strong>Harz</strong>burg herunter<br />

rollt, ist weil da drüben die Hirsche<br />

ihre Kastanien bekommen, die Ausflügler<br />

unterhalten werden, frei für uns. Kein Auto<br />

auf der festgefahren, vereisten Straße. Freie<br />

Schlittenfahrt für uns!<br />

Erst ein bisschen holperig dann aber rasseln<br />

wir die Straße hinunter. Hermann hat<br />

den Lenker im Griff, wechselt mal von der<br />

einen Seite der Straße auf die andere. Dann<br />

kommt die lange abschüssige Gerade mit<br />

der scharfen Linkskurve bevor der Abzweig<br />

hoch zur Tiefen Kohlstelle auftaucht. Hermann<br />

will die Kurve etwas von ihrer Enge<br />

nehmen, steuert den Schlitten zur rechten<br />

Straßenseite. Es ist zu glatt die Kufen greifen<br />

nicht, auch mein kräftiges reißen an der linken<br />

Bremse schafft es nicht Hermann beim<br />

Lenken zu unterstützen um unseren Lenker<br />

über den kleinen, sich neben uns auf<br />

der Straßenmitte aufbauenden Hügel zu<br />

bringen. Die rechte Kufe greift ungewollt in<br />

den Schnee am Straßenrand. Wir seitlich<br />

kopfüber fliegend, verschwinden im Graben.<br />

Ein bisschen dämlich und unglücklich im<br />

Koppe, klopfen wir uns den Schnee ab, kratzen<br />

ihn aus dem Nacken. Kann passieren.<br />

Alles soweit heil geblieben! Es bedarf keiner<br />

Absprache. <strong>Der</strong> Lenker wird zum Beginn der<br />

langen Geraden wieder hoch gezerrt. <strong>Der</strong><br />

Kratzer im Ego muss weggewischt werden.<br />

Bevor ein erstes Auto von oben auftaucht<br />

wollen wir unsere Unfallstelle souveräner,<br />

ohne im Graben zu landen, meistern. Wieder<br />

eine schnelle gute Fahrt. Doch so ganz<br />

steht die Besatzung nicht mehr hinter den<br />

Fahrkünsten unseres Hermann. Da wird<br />

schon mal ein Fuss von der hölzernen Kufe<br />

genommen und damit sachte abgebremst.<br />

Unserem Hermann passt das gar nicht er<br />

meckert über "zuviel Schiss" in der Hose.<br />

Was soll's, mit etwas langsamerer Fahrt wird<br />

die scharfe Linkskurve gemeistert. Bald ist<br />

die B4 erreicht. Unser Lenker rutscht auf der<br />

festgefahren Fahrbahn weiter. Folgt ihrer<br />

Linie mitten durch die Stadt über die Herzog<br />

Wilhelm Straße. Hier gibt es dann Probleme<br />

mit gestreuter stumpfmachender Asche die<br />

Ladenbesitzer vor ihren Eingängen ausgestreut<br />

haben. Hier muss, um die <strong>Harz</strong>burger<br />

Schlittenfahrt nicht zu unterbrechen, im<br />

Sitzen mit den Fäusten machmal nachgeholfen<br />

werden um den Schlitten am Gleiten<br />

zu halten. Langsam, aber stetig rutschen wir<br />

auf unserem Lenker sitzend, durch die Herzog<br />

Wilhelm Straße unserer Stadt. Das kleine<br />

Stückchen vor dem "Prinzen Heinrich" unten<br />

links vor dem Bahnhof bringt noch einmal<br />

ein wenig Geschwindigkeit. Zwar müssen auf<br />

der Strecke bis zur Badestraße noch kräftig<br />

die Fäuste eingesetzt werden, doch dann<br />

rutscht es wieder. So stoßen wir, auf dem<br />

Lenker sitzend mit den Fäusten immer weiter<br />

und wieder abdrückend unseren Schlitten<br />

bis zum Drehkranz der Lokomotiven des<br />

<strong>Harz</strong>burger Bahnhof, direkt gegenüber der<br />

Gärtnerei Breyer.<br />

So glitten wir an diesem Tag, wenn man<br />

die Senke des Hasselbaches einmal ausnimmt,<br />

von der Muxklippe bis hinein nach<br />

Bündheim. Ungewollt zwar, nur so aus dem<br />

Umstand, dem Moment heraus, machten<br />

wir eine herrliche Schlittenfahrt auf glatter<br />

Kufe, getrieben durch die eigene Schwerkraft,<br />

der Kraft unserer Fäuste, mitten durch<br />

Bad <strong>Harz</strong>burg. Sag mir einen der uns das<br />

vorgemacht oder nachgemacht hat! Niemanden<br />

wirst du finden. Es was einmalig<br />

und wird es bleiben. Schnell verschwand<br />

der grauweiße, blanke, glatte Spuk von<br />

der Straße. Nach unserer Reise begann auf<br />

den Straßen, schon während des Fallens<br />

der weißen Flocken, das große Streuen. Erst<br />

mit Kies, der den Nachteil hatte, ihn wieder<br />

aufladen und entsorgen zu müssen. Das<br />

Salz, das Jahre später, anschließend folgte,<br />

die winterliche Pracht der Straßen in eine<br />

matschige, schwammige Soße verwandelte,<br />

machte das allein. Auch unser Lenker fand<br />

an der Wand in der Schmiede, seine zwei Haken<br />

wieder. Heil war er geblieben, da gab es<br />

nichts zu bemängeln. Doch ein weiteres Mal<br />

auf eine unserer Wintervergnügen nahmen<br />

Ihn nicht mehr mit. Das Wiederholen wollen<br />

eines schönen Erleben, ist immer mit Enttäuschung<br />

verbunden. Immer wird etwas vom<br />

Ersten fehlen. Jetzt wurden Schlittschuhe<br />

an, unter die Stiefel geschraubt. Da litten<br />

zwar die Stiefel drunter, doch mit ihnen war<br />

es leichter zu Händeln. Obendrein konnte<br />

man sich an den Bus, oder an ein anderes<br />

Auto hängen, den Marsch nach oben oder<br />

die Fahrkarte sparen.<br />

Doch das ist eine andere Geschichte.<br />

<strong>03</strong> | 20<strong>21</strong><br />

13


HARZER TOURISMUSVERBAND<br />

Nordhäuser Museen ab sofort virtuell erlebbar<br />

HTV-Pilotprojekt öffnet Museumstüren<br />

zu Corona-Zeiten<br />

<strong>Harz</strong>er Tourismusverband<br />

„Bitte bleiben Sie zu Hause“ lautet<br />

in diesen Tagen die oberste Bitte der<br />

Politiker und Virologen. Um so wenige<br />

Anreize wie möglich zum Verlassen der<br />

eigenen vier Wände zu geben und Menschenansammlungen<br />

zu vermeiden,<br />

sind Freizeit- und Kultureinrichtungen<br />

seit November 2020 wieder geschlossen.<br />

Wer dennoch nicht länger auf<br />

seinen Museumsbesuch in Nordhausen<br />

warten möchte, kann sich jetzt vom<br />

heimischen Sofa aus auf einen Rundgang<br />

begeben.<br />

Im Kunsthaus Meyenburg, dem Museum<br />

Tabakspeicher und dem Nordhausen Museum<br />

Flohburg stehen ab sofort die Türen<br />

wieder offen – zumindest virtuell. Im Rahmen<br />

eines innovativen Pilotprojekts ließ<br />

der <strong>Harz</strong>er Tourismusverband 3D-Scans der<br />

drei Museen und ihrer Ausstellungsräume<br />

anfertigen und daraus digitale Rundgänge<br />

erstellen. Wie beim Museumsbesuch vor<br />

Ort kann der virtuelle Besucher auf diese<br />

Weise die einzelnen Räume nach und nach<br />

betreten oder sich entsprechend seiner<br />

Interessen über die 3D-Grundrisse durch<br />

die Ausstellungen navigieren. Durch die<br />

präzisen Aufnahmen der 3D-Scans lassen<br />

sich Gemälde, Inhalte der Vitrinen oder besondere<br />

Objekte so detailliert betrachten,<br />

als stünde man direkt davor. In den virtuellen<br />

Rundgang sind je Museum zudem zehn<br />

Videointerviews integriert, die auf einen<br />

Klick weitere interessante Informationen<br />

3D Grundriss der Flohburg<br />

Außenansicht der Flohburg (©Stadtverwaltung NDH)<br />

zu ausgewählten Ausstellungsstücken verraten.<br />

Auch zum gegenwärtigen Lockdown<br />

lässt sich so die Sonderausstellung „Einfach<br />

tierisch“ des Kunsthauses Meyenburg<br />

besuchen, hinter den Tresen des historischen<br />

Kaufladens im Tabakspeicher schauen<br />

oder auf Zeitreise durch Nordhausens<br />

Geschichte in der Flohburg gehen.<br />

Die Zugänge zu den virtuellen Rundgängen<br />

erfolgen über die Webseiten der Museen<br />

sowie des <strong>Harz</strong>er Tourismusverbandes. In<br />

Kürze werden sie zudem über das bundesweite<br />

Portal www.museum-virtuell.com<br />

ausgespielt.<br />

„Nachdem wir mit Unterstützung der Förderung<br />

des Freistaates Thüringen bereits<br />

Multi-Media Guides für Kultureinrichtungen<br />

der Region realisieren konnten, steht<br />

über dieses Tool nun ein weiteres digitales<br />

Instrument zur Verfügung, welches insbesondere<br />

in Zeiten der Pandemie ganz besondere<br />

„Ausflüge“ für interessierte Gäste<br />

ermöglicht,“ so Carola Schmidt, Geschäftsführerin<br />

des <strong>Harz</strong>er Tourismusverbandes.<br />

Größter Wunsch ist und bleibt es dennoch,<br />

mit dieser neuen Inspiration potenzielle<br />

Besucher zu einem späteren, realen Besuch<br />

der Stadt Nordhausen und ihrer Museen<br />

zu motivieren.<br />

Auch Susanne Hinsching, Leiterin der<br />

Städtischen Museen Nordhausen, zeigt<br />

sich zufrieden: „Ich freue mich sehr über<br />

diese fantastische Möglichkeit, unsere Museen<br />

jetzt virtuell zu erkunden. Ich hoffe<br />

natürlich sehr, dass viele Menschen dieses<br />

Angebot nutzen, sich online auf einen Museumsrundgang<br />

zu begeben und unsere<br />

interessanten Ausstellungen und unsere<br />

besonderen, zum Teil einzigartigen musealen<br />

Objekte zu entdecken und dann, wenn<br />

es wieder möglich ist, die Kunstwerke und<br />

historischen Artefakte auch im Original<br />

anzuschauen.“<br />

Die Umsetzung des Projekts wurde im Rahmen<br />

des Landesprogramms Tourismus des<br />

Freistaats Thüringen gefördert.<br />

14 <strong>03</strong> | 20<strong>21</strong>


NATIONALPARK HARZ<br />

Neuer Wald in Bündeln und Rekordernte von Bucheckern<br />

Eine Waldbilanz 2020 des<br />

Nationalparks <strong>Harz</strong> in der Klimakrise<br />

Im Wald ist es nach dem zweiten Lockdown<br />

nicht ruhiger geworden. Viele<br />

Gäste sind unterwegs, aber auch<br />

unsere Arbeiten zur Waldentwicklung<br />

gehen weiter.<br />

Die Entwicklung der letzten drei Jahre mit<br />

Hitze, Trockenheit, ausgefallenen Wintern<br />

und starker Borkenkäferentwicklung in<br />

der Klimakrise haben riesige Flächen an<br />

Fichtenbeständen sehr rasch absterben<br />

lassen. Das bedeutet für uns, bei den Waldentwicklungsmaßnahmen<br />

einige Gänge<br />

hochzuschalten. Im Herbst 2020 wurden<br />

im Nationalpark <strong>Harz</strong> ca. 320.000 Laubgehölze<br />

gepflanzt, zumeist Buchen, aber<br />

auch Roterlen, Weiden, Aspen und Birken.<br />

Das entspricht etwa 200 ha umgewandelter<br />

Waldfläche. Diese Arbeiten fanden in<br />

einem engen Zeitfenster statt und sind eine<br />

logistische Herausforderung. Im Nationalparkrevier<br />

Scharfenstein wurden wieder<br />

Bucheckern geerntet für die Anzucht von<br />

kleinen Buchen zur Pflanzung im Nationalpark.<br />

In diesem Jahr konnte eine Rekordernte<br />

eingefahren werden – sage und<br />

schreibe 1.049 kg gereinigte Bucheckern in<br />

99 Säcken. Das werden einmal über eine<br />

Million kleiner Buchenpflanzen werden<br />

für ca. 600 ha Waldumwandlungsflächen<br />

in den nächsten drei Jahren. Dieses Saatgut<br />

wird zur Lohnanzucht in Baumschulen<br />

gebracht.<br />

Wenn alles gut geht, stehen die ersten<br />

Pflänzchen im Herbst 20<strong>21</strong> zur Pflanzung<br />

bereit. Die Klimaentwicklung der letzten<br />

drei Jahre hat großflächig strukturarme<br />

Fichtenreinbestände absterben lassen.<br />

Nicht der Wald ist tot, aber die alten Fichten.<br />

Die Waldentwicklungsmaßnahmen des<br />

Nationalparks werden daher neu überdacht<br />

und die Zeit drängt.<br />

Im Nationalpark <strong>Harz</strong> wären von Natur aus<br />

zwei Drittel der Fläche mit Buchenwäldern<br />

bestockt, gegenwärtig ist es nur ein knappes<br />

Fünftel. <strong>Der</strong> Nationalpark <strong>Harz</strong> ist kein<br />

Forstamt, hier wird nicht im klassischen<br />

Sinne „aufgeforstet“. Als Entwicklungsnationalpark<br />

hat das Schutzgebiet aber die<br />

Möglichkeit und den Auftrag der ökologischen<br />

Sanierung. Bezüglich der Waldentwicklung<br />

bedeutet das, mehr Naturnähe<br />

in naturferne Fichtenreinbestände zu<br />

bringen. Konkret werden dazu seit vielen<br />

Jahren kleine Laubbäume in diese Bestände<br />

gepflanzt, das heißt Samenbäume für<br />

zukünftige Waldgenerationen. Die Natur<br />

bekommt sozusagen einen Werkzeugkasten<br />

in die Hand. Wenn die Laubholzinitiale<br />

gesichert sind, werden diese Flächen in<br />

die Naturdynamikzone überführt. Danach<br />

finden keine menschlichen Eingriffe mehr<br />

statt. In den letzten Jahren haben sich im<br />

Nationalpark viele neue Waldbilder entwickelt.<br />

So werden über Buchenpflanzungen<br />

die abgestorbenen Fichten zumeist stehen<br />

gelassen – das sind Waldbilder, die man so<br />

noch nicht kennt.<br />

Die abgestorbenen Fichten üben wichtige<br />

ökologische Funktionen aus. Sie bieten den<br />

kleinen Buchen Schutz vor Witterungsextremen,<br />

werfen Schatten, bremsen Wind<br />

und damit Austrocknung. Wenn das Fichtentotholz<br />

zusammenbricht und zersetzt<br />

wird, beginnt ein Prozess, an dem viele<br />

Lebewesen beteiligt sind. So werden die<br />

Nährstoffe dem Waldboden wieder zugeführt<br />

und können erneut in den Stoffkreislauf<br />

eingehen – perfektes Recycling der<br />

Natur im Wald.<br />

Wir können vom Waldkreislauf als Menschen<br />

sehr viel lernen. Alle diese Prozesse<br />

des Wachsens und Vergehens dauern lange<br />

an und eine Menschengeneration ist<br />

viel zu kurz, diese Dinge zu begleiten. Wer<br />

sich aber umsieht, wird Veränderungen<br />

wahrnehmen, die über die abgestorbenen<br />

Fichten hinaus gehen. <strong>Der</strong> neue Wald geht<br />

an den Start – bunter und vielfältiger anders.<br />

Sabine Bauling<br />

Bucheckern (Foto: S. Burgold)<br />

Saatgutreinigung im Wald (Foto: S. Burgold)<br />

<strong>03</strong> | 20<strong>21</strong><br />

15


HARZ AKTUELL<br />

Trotz Corona-Pandemie<br />

<strong>Harz</strong>klub-Zweigverein Magdeburg bleibt aktiv<br />

Die Stilllegung der Aktivitäten zahlreicher<br />

Vereine auch in Magdeburg durch<br />

die Corona-Pandemie trifft natürlich<br />

ebenso den <strong>Harz</strong>klub-Zweigverein<br />

der Elbestadt. Die bei Mitgliedern und<br />

Wandergästen beliebten und geselligen<br />

<strong>Harz</strong>wanderungen und Touren in<br />

der eigenen Region konnten nur noch<br />

bedingt und gegenwärtig nicht mehr<br />

vorgenommen werden.<br />

Grund genug für den Vereinsvorstand die<br />

Hände nicht in den Schoß zu legen und<br />

durch andere Möglichkeiten den Kontakt<br />

zu den Mitgliedern, Förderern und weiteren<br />

Wanderfreunden zu erhalten. Ihre überwiegende<br />

digitale Vernetzung ist dafür ein<br />

geeigneter Weg. Wanderziele und Tourenvorschläge<br />

sowie Landkarten-Auszüge für<br />

das persönliche Wandern (nach aktuellen<br />

Corona-Normen) wurden und werden angeboten<br />

und vielfach genutzt.<br />

Darüber hinaus wird in der gegenwärtigen<br />

wanderfreien Zeit für Gruppen, auf digitalem<br />

Weg, Interessantes aus der Geschichte<br />

der Regionen des <strong>Harz</strong>es, der historischen<br />

Verbindung der Stadt Magdeburg mit der<br />

touristischen Entwicklung des Gebirges<br />

und der Tradition des <strong>Harz</strong>klubs und seines<br />

Magdeburger Zweigvereins anschaulich in<br />

Texten und Bildern vermittelt.<br />

terbedingten Baumschäden zu helfen,<br />

wurde durch eine Vereins-Spendenaktion<br />

verwirklicht. Anfang des Jahres erfolgte<br />

die Pflanzung einer Serbischen Fichte<br />

(Fichte, Symbolbaum des <strong>Harz</strong>klubs) in<br />

einer Parkanlage im Zentrum der Stadt.<br />

Die vorgesehene öffentlichkeitswirksame<br />

Pflanzung mit dem Altoberbürgermeister,<br />

Vereinsmitgliedern und Gästen konnte, Corona<br />

bedingt, nicht vorgenommen werden.<br />

Gegenwärtig „erfreut“ sich der Baum eines<br />

regen Einzelbesuchs mit entsprechendem<br />

Foto für den Verein.<br />

Soziale Kontakte, gemeinsame Vereinsveranstaltungen,<br />

Aktivitäten und Wanderungen<br />

– sich treffen, Begegnungen, die<br />

Umsetzung gemeinsamer Ziele. Das ist der<br />

<strong>Harz</strong>klub. Darauf freuen sich die Mitglieder<br />

des Magdeburger Zweigvereines in der Zeit<br />

nach den Corona-Einschränkungen, wie<br />

sie sich in Mail’s gegenüber dem Vereinsvorstand<br />

äußern.<br />

Text und Fotos: Klaus Peter Hornemann<br />

Buchbesprechung: Beiträge zur Heimatkunde Band 12<br />

Die Lauenburg, die Stecklenburg und<br />

Stecklenberg im <strong>Harz</strong> – eine Sammlung<br />

<strong>Der</strong> <strong>Harz</strong>klub-Zweigverein Stecklenberg<br />

e.V. kümmert sich in herausragender<br />

Weise um den Erhalt und die<br />

geschichtliche Aufarbeitung zweier<br />

Burgen, die in dem Betreuungsgebiet<br />

zu finden sind.<br />

Die Historie und die Baugeschichte der<br />

Lauenburg, der Stecklenburg und des<br />

Ortes Stecklenberg im <strong>Harz</strong> werden von<br />

Beginn bis in die heutige Zeit ausführlich<br />

dargestellt.<br />

<strong>Der</strong> Autor konnte auf die verfügbaren wissenschaftlichen<br />

Abhandlungen, Berichte<br />

aus alten Reiseführern, Sagen und alter-<br />

<strong>Der</strong> <strong>Harz</strong>klub hilft gegenwärtig unter dem<br />

Motto: „<strong>Der</strong> <strong>Harz</strong>er Wald geht nicht ohne<br />

uns“, gemeinsam mit anderen gesellschaftlichen<br />

Bereichen, an der Beseitigung der<br />

riesigen Waldschäden im <strong>Harz</strong>. Für die<br />

Magdeburger Vereinsmitglieder ist darüber<br />

hinaus wichtig, die eigene Region<br />

nicht außer Acht zu lassen. <strong>Der</strong> Wunsch,<br />

die Stadt bei ihrer Aktion „Mein Baum für<br />

Magdeburg“, zur Überwindung der wettümliche<br />

Unterlagen zurückgreifen. Die<br />

erfolgten Sanierungsarbeiten werden ausführlich<br />

beschrieben und neuere Untersuchungsergebnisse<br />

ergeben die bis heute<br />

umfangreichste Materialsammlung. Abgerundet<br />

und aufgelockert wird das Buch<br />

durch zum Teil wenig bekannte Bilder und<br />

Fotos.<br />

Sowohl Wissenschaftler als auch geschichtlich<br />

interessierte Heimatfreunde erhalten<br />

umfangreiche Informationen. <strong>Der</strong> Autor,<br />

Georg Baars, sammelte jahrzehntelang<br />

alles verfügbare Material aus seiner Stecklenberger<br />

Heimat und stellt es auf 160<br />

lesenswerten Seiten dar.<br />

Das Buch ist im Buchhandel zum Preis von<br />

13,90 € erhältlich.<br />

16 <strong>03</strong> | 20<strong>21</strong>


HARZ AKTUELL<br />

Neue Ideen: vorgestellt von Carsten Kiehne<br />

Die Welt – besser gesagt „unser <strong>Harz</strong>“ –<br />

braucht diplomierte Sagenexperten<br />

Steht in Ihrem Bücherregal ein Sagenbuch<br />

aus dem <strong>Harz</strong>? In meinem stehen<br />

ca. 500! Seit über 10 Jahren sammle<br />

ich <strong>Harz</strong>er Sagen, gebe als Wanderführer<br />

des <strong>Harz</strong>klubs (einst im Zweigverein<br />

Bad Suderode, heute Thale)<br />

Wanderungen auf Anfrage, habe aber<br />

auch als Selbständiger auf über 1.000<br />

Touren mehr als 10.000 Menschen von<br />

unserem <strong>Harz</strong> & seinem Sagenschatz<br />

begeistert.<br />

Wie viele Sagen stehen in Ihrem Büchlein &<br />

wie viele sind davon aus Ihrem eigenen Heimat-<br />

oder Urlaubsort? Wahrscheinlich nicht<br />

allzu viele, oder? Die von mir begründete<br />

Interessensinitiative „Sagenhafter <strong>Harz</strong>“,<br />

reist in jeden <strong>Harz</strong>er Ort, interviewt Einheimische,<br />

Heimatvereine & erlauscht Sagen,<br />

Märchen, Mythen &<br />

Anekdoten. Insgesamt<br />

haben wir so bereits<br />

einen Schatz von weit<br />

über 2.000 Geschichten<br />

zusammengesammelt,<br />

25 Bücher zum Thema<br />

herausgegeben & Vieles<br />

davon bei facebook,<br />

youtube & instagram<br />

veröffentlicht.<br />

Im Internet erreichen<br />

wir jetzt schon jede<br />

Woche über 250.000<br />

Menschen – das ist<br />

doch der Wahnsinn,<br />

oder? Heimatkunde<br />

begeistert auch junge<br />

Menschen und gerade<br />

unseren Jüngsten, wollen<br />

wir unsere Heimat<br />

ans Herz legen!<br />

Ausbildung zum Sagenexperten, die der<br />

Teilnehmer mit Diplom abschließen kann.<br />

Ja, richtig gehört, wir bilden diplomierte<br />

Sagenexperten aus!<br />

Dazu bekommt der Interessent auf Anfrage<br />

ein 56seitiges Skript zugesandt, erarbeitet<br />

sich selbständig: Was ist eine Sage? Was<br />

für Arten gibt es? Was ist wahr an der Geschichte?<br />

Was ist ihr geheimer Sinn? Um das<br />

Thema zu verdeutlichen sind jede Menge<br />

<strong>Harz</strong>er Sagen als Beispiele angefügt, Rätsel,<br />

Wandertipps & vor allem Denkaufgaben,<br />

die es zu lösen gilt, möchte man am Ende<br />

seine Ausbildung mit Erfolg abschließen.<br />

Natürlich bekommt der Teilnehmer, der im<br />

Skript auch aufgefordert wird, aus seinem<br />

Heimatort eine Sage zu recherchieren & zu<br />

bebildern, auf Anfrage einen Lösungsteil<br />

zugemailt.<br />

Walkenried, Dankerode oder Strassberg –<br />

ganz gleich, wir haben von jedem Ort im<br />

<strong>Harz</strong> & dessem Umland spannende Sagen<br />

– oder möchte hier Urlaub machen? Dann<br />

schreiben Sie eine Mail an carsten.kiehne@<br />

gmx.net &, wenn Sie den Sagenexperten<br />

gebucht haben, bekommen Sie eine Mail<br />

zurückgesandt, der zwei bis drei Sagen &<br />

Ausflugstipps beigefügt sind. Den Anhang<br />

brauchen Sie bloß auszudrucken, ins Skript<br />

zu kleben, … fertig ist ihr individuelles Ausbildungsmaterial<br />

zum Sagenexperten. Alles<br />

gelöst? Super, dann gibt’s als Gratulation<br />

den PIN von Sagenhafter <strong>Harz</strong> & das begehrte<br />

Diplom nach Hause geschickt. Alle<br />

Sagenexperten werden auf Wunsch in einer<br />

„ewigen Liste“ (bei www.sagenhafter-harz.<br />

com) veröffentlicht. Mal sehen, wer die ersten<br />

100 Experten sind!?<br />

Zur „Ausbildung zum<br />

Sagenexperten“: Konzipiert<br />

für 4. bis 6.Klässler,<br />

ist das Material aber<br />

auch für große Sagenfans<br />

geeignet! Inhalt:<br />

ein 56seitiges Skript;<br />

ein Lösungsteil per PDF;<br />

ein individueller Sagenteil<br />

per PDF; PIN & Sagendiplom<br />

– Mitglieder<br />

des <strong>Harz</strong>klubs können<br />

die Ausbildung für 49,-<br />

€ (statt 65,-€) buchen,<br />

dazu einfach eine Mail<br />

an carsten.kiehn@gmx.<br />

net mit dem Betreff „Sagenexperte“<br />

schreiben<br />

& kurz darauf sagenhaft<br />

schöne Stunden<br />

erleben!<br />

Dafür gehen wir – „Wir“ ist übrigens neben<br />

mir auch meine Partnerin, die Glückstrainerin<br />

Manuela Petri – in Kindergärten, an<br />

Schulen (kommen natürlich auf Anfrage<br />

auch in Vereine oder Altenheime), tragen<br />

Sagen & Märchen vor, spielen, rätseln &<br />

laden dazu ein, über den geheimen Sinn der<br />

altüberlieferten Erzählungen nachzusinnen.<br />

Um Kindern und Sageninteressierten (die<br />

sich ihr inneres Kind bewahrt haben) das<br />

Thema näher zu bringen, haben wir uns nun<br />

ein ganz neues Konzept entworfen: Eine<br />

Und nicht nur das: Wir machen keine 08/15<br />

Sachen – das überlassen wir großen Buchverlagen,<br />

die einen winzigen Bruchteil der<br />

immer gleichen, ausgelutschten <strong>Harz</strong>er<br />

Sagen wiedergekäut zum Besten geben –<br />

wir haben uns auf die Fahne geschrieben,<br />

individuell zu bleiben. Deshalb kann sich<br />

jeder Sagenexperte, als Teil der „Ausbildung“,<br />

individuelle Sagen & Ausflugstipps<br />

bestellen. Wie das geht? Sie selbst, Ihr Kind<br />

oder Enkel wohnt in Pöhlde oder Lonau,<br />

Stecklenberg oder Darlingerode, Ilfeld oder<br />

Zu „Carsten Kiehne“: <strong>Der</strong> Dipl. Sozialpädagoge<br />

& dreifacher Vater, wohnhaft in<br />

Bad Suderode, ist langjähriges Mitglied<br />

im <strong>Harz</strong>klubzweigverein Thale; ist ausgebildeter<br />

Meditationslehrer, Wanderführer<br />

& Märchenerzähler; ist Initiator der Interessensinitiative<br />

„Sagenhafter <strong>Harz</strong>“ & Autor<br />

von 25 Büchern(wie „Kräutersagen aus dem<br />

<strong>Harz</strong>“, „Sagenhaftes Glück“ & „Bäume – heilig<br />

& heilsam“; gibt Vorträge & Führungen<br />

im ganzen <strong>Harz</strong>, Workshops & Erzählerausbildungen.<br />

<strong>03</strong> | 20<strong>21</strong><br />

17


NIEDERSÄCHSISCHE LANDESFORSTEN<br />

Viele Radfahrer im <strong>Harz</strong>, leider auch zum Unmut<br />

Radfahren im Wald<br />

ist doch erlaubt, oder?<br />

<strong>Der</strong> Wald ist den Deutschen heilig.<br />

Er ist ein Rückzugsort zum Erholen,<br />

um vom stressigen Alltag Abstand<br />

nehmen zu können. Doch die Idylle<br />

trügt manchmal, wie man an einem<br />

illegal angelegten Downhill Trail in der<br />

Försterei Göttingerode sehen kann.<br />

Dort rasen Radfahrer auf eigens dafür<br />

gebauten Downhillrädern mit hohen<br />

Geschwindigkeiten den Berg hinunter.<br />

Für den außerordentlichen Fahrspaß<br />

wurde dort sogar in die Natur eingegriffen:<br />

selbstgebaute Rampen und<br />

Hindernisse sollen den Adrenalinkick<br />

der Biker steigern. Die meisten Radfahrer<br />

ahnen, dass das nicht erlaubt<br />

ist, zumal es sich um Landschaftsoder<br />

Naturschutzgebiete handelt.<br />

Förster Daniel Göbel ist bei einer Fahrt<br />

durch sein Revier auf diesen illegalen Trail<br />

aufmerksam geworden. Seinem Vorgänger<br />

war ein Downhill-Biker fast vor die Motorhaube<br />

seines Fahrzeuges gesprungen. Doch<br />

nicht nur das Forstamt Clausthal, sondern<br />

auch die umliegenden Forstämter Seesen,<br />

Riefensbeek und Lauterberg haben zunehmend<br />

mit diesen illegalen Radwegen zu tun.<br />

Mit eigens dafür gedruckten Schildern weisen<br />

die Niedersächsischen Landesforsten<br />

nun an entsprechender Stelle daraufhin,<br />

dass das Verlassen der ausgewiesenen<br />

Wege mit dem Fahrrad verboten ist. Laut<br />

Niedersächsischem Wald- und Naturschutzgesetz<br />

ist das<br />

eine Ordnungswidrigkeit.<br />

Oftmals ist<br />

dies auch nicht ganz<br />

ungefährlich, denn<br />

Hindernisse wie<br />

rutschige Äste oder<br />

versteckte Steine<br />

können schweren<br />

Stürze verursachen.<br />

Auch die hohe Geschwindigkeit,<br />

mit<br />

der Mountainbiker<br />

auf Waldwegen unterwegs<br />

sind, birgt<br />

Gefahren.<br />

Förster Daniel Göbel entdeckte den illegalen Trail bei einer Fahrt<br />

durch sein Revier<br />

Denn eine Wandergruppe oder eine Reiterin<br />

kann den Bikern nicht schnell genug ausweichen,<br />

wenn die um eine Wegebiegung<br />

geschossen kommen.<br />

Damit der Wald weiterhin als Rückzugs- und<br />

Erholungsort für alle Besucher attraktiv<br />

bleibt, wird immer wieder auf ein gegenseitiges<br />

Rücksichtsnehmen verwiesen. Dies<br />

gilt nicht nur zwischen den Waldbesuchern,<br />

sondern auch zwischen Mensch und Natur.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Harz</strong>er Tourismusverband hat dafür auf<br />

seiner Webseite einen kleinen Waldknigge<br />

entworfen, um einen nachhaltigen und<br />

schonenden Waldbesuch für alle garantieren<br />

zu können.<br />

Das Fahren abseits der Wege ist gar nicht<br />

notwendig, werden im <strong>Harz</strong> doch viele<br />

Strecken speziell für Mountainbiker angeboten.<br />

Die Volksbank Arena <strong>Harz</strong> weist<br />

74 Rundstrecken mit einer Gesamtlänge<br />

von 2200 km für Mountainbikern aus und<br />

verspricht pures Mountainbike Vergnügen<br />

auf diesen ausgewiesenen Wegen. Für ein<br />

noch breiter gestreutes Angebot sorgen<br />

die Anlagen der Bikeparks in Hahnenklee,<br />

Braunlage und im Bodetal, sowie der Racepark<br />

in Schulenberg und der MSB-X-Trail in<br />

Sankt Andreasberg. Diese Anlagen bieten<br />

verschiedene Mountainbike-Diszipline an<br />

wie unter anderem Downhill, Single-Trail<br />

oder Northshore.<br />

Weitere Informationen zu ausgewiesenen<br />

Mountainbike-Strecken und den<br />

Bikeparks gibt es auf der Webseite des<br />

<strong>Harz</strong>er Tourismusverbandes, sodass<br />

einem Abenteuer mit dem Rad nichts<br />

mehr im Wege steht.<br />

Wie hier im Okertal weisen Verbotsschilder in den Niedersächsischen Landesforsten<br />

auf das illegale Befahren abseits der Wege hin<br />

18 <strong>03</strong> | 20<strong>21</strong>


NIEDERSÄCHSISCHE LANDESFORSTEN<br />

Klima-Aktion Wald der Niedersächsischen Landesforsten<br />

Breite Unterstützung für die<br />

Wiederaufforstung<br />

Stürme, Dürre und der Borkenkäfer<br />

haben im <strong>Harz</strong> unübersehbare Spuren<br />

hinterlassen. Dies bleibt auch<br />

Erholungssuchenden, die der <strong>Harz</strong><br />

gerade jetzt besonders zahlreich<br />

anzieht, nicht verborgen und wirft hier<br />

zahlreiche Fragen auf. Neben hohem<br />

Informationsbedarf über die Hintergründe<br />

der Entwicklung und unser<br />

Tun, diese aufzuhalten, vermehrten<br />

sich die Nachfragen, wie die Wiederaufforstung<br />

unterstützt werden kann.<br />

Besonders erfreulich aber war, dass<br />

viele Menschen auch konkrete Ideen<br />

und Angebote unterbreiteten.<br />

Um diesen zahlreichen Angeboten eine<br />

Plattform zu bieten, initiierten die Landesforsten<br />

im Sommer 2020 die „Klima-<br />

Aktion Wald“. Mit Ministerpräsident Weil<br />

und Arnd Peiffer konnten prominente Unterstützer<br />

und erklärte Freunde des Waldes<br />

als Schirmherren gewonnen werden.<br />

Unter der Klima-Aktion fassen die NLF verschiedene<br />

Unterstützungsmöglichkeiten<br />

zusammen: Firmen, die sich in größerem<br />

Umfang engagieren möchten, können<br />

Sponsoringpartner werden oder an die<br />

Stiftung Zukunft Wald der Landesforsten<br />

spenden. Andere unterstützen die Wiederaufforstung<br />

durch den Erwerb der im<br />

Rahmen der Aktion ausgegebenen „Klima-<br />

Aktien“. Viele Menschen boten darüber<br />

hinaus auch an, selbst Hand anzulegen<br />

und bei Pflanzarbeiten zu unterstützen.<br />

Leider mussten die meisten Pflanzaktionen<br />

zwar aus Corona-bedingten Gründen abgesagt<br />

werden oder konnten nur in deutlich<br />

kleinerem Rahmen stattfinden. Gepflanzt<br />

wurde aber dennoch von Forstwirten und<br />

Unternehmern.<br />

Die Anzahl der Unternehmen, Vereine, Institutionen<br />

und Personen, die die Klima-<br />

Aktion Wald unterstützen, wächst stetig<br />

und wir freuen uns, auch den <strong>Harz</strong>-Klub<br />

in den Reihen unserer Partner zu wissen.<br />

Das überwältigende Echo hat uns selbst<br />

überrascht und wir hoffen deshalb sehr, die<br />

Aktion in den Folgejahren weiter ausbauen<br />

zu können.<br />

Text und Fotos: Niedersächsische Landesforsten<br />

»Weitere Informationen<br />

finden Sie unter<br />

www.klima-aktion-wald.de<br />

Arnd Peiffer, Biathlon-Weltmeister und<br />

Olympiasieger mit der Klima-Aktie<br />

<strong>Der</strong> Präsident der Nds. Landesforsten, Dr. Klaus Merker und<br />

Arnd Peiffer<br />

<strong>Der</strong> nds. Ministerpräsident Stephan Weil erhält die Klima-Aktie aus<br />

den Händen von Dr. Merker<br />

<strong>03</strong> | 20<strong>21</strong><br />

19


HARZ AKTUELL<br />

Tierbeobachtungen auf Wanderungen im <strong>Harz</strong> und Umgebung<br />

Ein nicht seltener Gast in manchen<br />

Gärten mit Vogelhäuschen<br />

<strong>Der</strong> Sperber:<br />

<strong>Der</strong> Sperber ist ein Greifvogel<br />

und gehört zur Familie der<br />

Habichtartigen.<br />

Die Weibchen sind fast doppelt<br />

so groß und schwer wie<br />

die Männchen. In der Jägersprache<br />

werden die Männchen<br />

Sprinz genannt (während bei<br />

allen anderen Greifvögeln für<br />

das Männchen die Bezeichnung<br />

Terzel verwendet wird).<br />

Sperber sind eng an den Wald<br />

gebunden, brüten heute in vielen<br />

Teilen Europas aber auch in<br />

städtischen Grünanlagen. Sie<br />

ernähren sich überwiegend von<br />

kleinen und mittelgroßen Vögeln<br />

bis zur Größe einer Taube.<br />

Sichtung eines Sperbers.<br />

Im Januar 2020 konnte ich in<br />

Schulenberg auf einem Baum<br />

einen Sperber beobachten und<br />

auch sehr gut filmen und fotografieren.<br />

Er saß auf einem Baum nicht<br />

unweit von einem Futterhäuschen<br />

und beobachtete genau<br />

das geschehen (Foto). Bei leichtem<br />

Schneefall konnte ich mich etwas ran<br />

schleichen und ihn aus ca. 15 m Entfernung<br />

20 Minuten lang beobachten bis er<br />

sich dann in den Wald machte.<br />

Beschreibung:<br />

Sperber Weibchen sind mit 35–41 cm Körperlänge<br />

und einer Flügelspannweite von<br />

67–80 cm knapp größer als ein Turmfalke<br />

und reichen in der Größe an kleine Habicht-<br />

Männchen heran.<br />

Sperber-Männchen sind mit 29–34 cm<br />

Körperlänge und einer Flügelspannweite<br />

von 58–65 cm deutlich kleiner. Die Flügel<br />

sind relativ kurz, breit und an ihren Spitzen<br />

gerundet, der Stoß ist verhältnismäßig<br />

lang. Diese Merkmale ermöglichen keine<br />

extremen Fluggeschwindigkeiten, jedoch<br />

eine hohe Wendigkeit auf engem Raum.<br />

Beine und Zehen zeigen deutliche Anpassungen<br />

an die Jagd auf kleine und schnelle<br />

Singvögel. Die Beine sind vergleichsweise<br />

lang und sehr dünn. Die Mittelzehe ist stark<br />

verlängert, alle Zehen haben ausgeprägte<br />

(Foto 28.01. 2020 - Otto Unruh)<br />

Haltebeeren, die beim Greifen ein lückenloses<br />

Schließen ermöglichen und so auch<br />

noch einzelne Federn festhalten können.<br />

Die Krallen sind lang und sehr spitz.<br />

Sperbermännchen sind auf der Oberseite<br />

graublau. Die Unterseite ist weiß und fein<br />

quer gebändert. Diese Bänderung ist am<br />

Rumpf zu einem individuell in Breite und<br />

Ausdehnung sehr stark variierenden Anteil<br />

orangerot. Manche Männchen sind auf der<br />

Rumpfunterseite fast einfarbig orange, <strong>Der</strong><br />

Hals zeigt eine feine senkrechte Strichelung,<br />

die ähnlich wie die Rumpfzeichnung<br />

variiert; im Extremfall ist der Hals ebenfalls<br />

einfarbig rotorange.<br />

Weibchen sind weniger farbenprächtig als<br />

die Männchen. Sie sind auf der Oberseite<br />

schiefergraubraun, die Unterseitenbänderung<br />

kann an den Flanken ebenfalls zu<br />

hohen Anteilen orange sein; diese Orangezeichnung<br />

ist jedoch nur in Ausnahmefällen<br />

so ausgedehnt wie bei Männchen.<br />

Jungvögel sind bis zur ersten Mauser oberseits<br />

bräunlich, alle Deckfedern sind hell<br />

braunbeige gerändert. Die<br />

Unterseite ist weiß mit einer<br />

Querbänderung, die breiter<br />

und oft tropfen- oder herzförmig<br />

ausgeprägt ist.<br />

Das Großgefieder weist in allen<br />

Kleidern eine deutliche Bänderung<br />

auf weißem bis beigebraunem,<br />

bei Jungvögeln auf gelblichem<br />

Grund auf. Die Beine sind<br />

gelb, ebenso die Wachshaut<br />

des Schnabels. Die Iris ist bei<br />

Jungvögeln hellgelb, bei adulten<br />

Weibchen dunkelgelb und<br />

bei Männchen meist orange.<br />

<strong>Der</strong> Schnabel ist schwarz, an<br />

der Basis blaugrau.<br />

Verbreitung und Lebensraum:<br />

Die Verbreitung des Sperbers<br />

umfasst weite Teile der Paläarktis<br />

von den Kanarischen<br />

Inseln und Irland nach Osten<br />

bis Kamtschatka und Japan. Er<br />

besiedelt hier überwiegend die<br />

borealen und boreomontanen<br />

Nadelwälder.<br />

Das Vorkommen der Art wird<br />

im größten Teil ihres Areals nach Norden<br />

wie nach Süden durch die Verbreitung<br />

dieser Nadelwälder begrenzt. Nur in Mittel-<br />

und Westeuropa sowie im westlichen<br />

Mittelmeergebiet, wo andere, Laubwälder<br />

bewohnende kleine Vertreter der Gattung<br />

Accipiter fehlen, besiedelt er auch Laubwälder<br />

der gemäßigten Zone sowie die mediterranen<br />

Hartlaubwälder. In den letzten<br />

Jahrzehnten zeigt auch diese Greifvogelart<br />

eine starke Tendenz zur Verstädterung und<br />

bewohnt nun auch Parks, Friedhöfe und<br />

ähnliche Grünanlagen in vielen Städten<br />

Europas.<br />

Bericht Otto Unruh<br />

»Weitere Infos<br />

findet man unter:<br />

https://de.wikipedia.org/<br />

wiki/Sperber_(Art)<br />

20 <strong>03</strong> | 20<strong>21</strong>


HARZ AKTUELL<br />

Liebe Wanderfreundinnen und Wanderfreunde,<br />

Liebe Wanderfreundinnen und Wanderfreunde,<br />

Thüringer Wandertage waren und sind „Das Ereignis“ schlechthin für Wander- und Naturfreunde aus Nah und Fern.<br />

Unter dem Motto „Ich wand‘re ja so gerne …“ wollen wir auch 20<strong>21</strong> diesem Anspruch folgen und gerecht werden.<br />

Thüringer Wandertage waren und sind „Das Ereignis“ schlechthin für Wander- und<br />

Um die Risiken einer erneuten Corona bedingten Absage oder kurzfristigen Terminverlegung zu minimieren, ist der<br />

Naturfreunde neue aus Termin Nah und für unser Fern. Wandererlebnis Unter dem Motto auf Samstag, „Ich wand‘re den 25.09.20<strong>21</strong>, ja so festgelegt. gerne …“<br />

Wir wollen dürfen wir uns auch schon 20<strong>21</strong> jetzt auf diesem ein abwechslungsreiches Anspruch folgen Wander- und gerecht und Wohlfühlprogramm werden. freuen. Die Aktiven vom<br />

Rennsteigverein e.V. Ortsgruppe Suhl als Ausrichter haben bereits mehrere attraktive Wanderrouten ausgewählt.<br />

Um die Risiken einer erneuten Corona bedingten Absage oder kurzfristigen Terminverlegung<br />

zu minimieren, ist der neue Termin für Hier unser ein erster Wandererlebnis Einblick: auf Samstag, den 25.09.20<strong>21</strong>,<br />

festgelegt.<br />

- „Über den Rennsteig zur Alten Tränke“ / Mythos Rennsteig<br />

Wir dürfen uns schon jetzt<br />

- „Durch<br />

auf ein<br />

Wald<br />

abwechslungsreiches<br />

und Wiesen rund um Schmiedefeld“<br />

Wander- und Wohlfühlprogramm<br />

- „Zum Adlersberg und Stutenhaus“<br />

freuen. Die Aktiven vom Rennsteigverein - „Zum Großen e.V. Ortsgruppe Finsterberg“ Suhl als Ausrichter haben bereits<br />

mehrere attraktive Wanderrouten - „Zu ausgewählt.<br />

den Frauen auf dem Walde“<br />

Hier ein erster Einblick:<br />

- „Zum Ursprung des Lebens“<br />

- „Zu den 10 Teichen im Vessertal“<br />

- „Über den Rennsteig zur - „Auf Alten den Tränke“ Spuren von / Mythos Herbert Roth“ Rennsteig<br />

- „Durch Wald und Wiesen - „Auf dem rund Schwarzebeers-Pfad um Schmiedefeld“ Vesser“ und<br />

- „Zum Adlersberg<br />

- „Kleine<br />

und Stutenhaus“<br />

Waldrunde - für die, die es gemütlich mögen“<br />

An weiteren thematischen Routen wird gearbeitet.<br />

- „Zum Großen Finsterberg“<br />

- „Zu den Frauen auf dem Walde“<br />

Auch die Planungen für das leibliche Wohl sind auf gutem Weg. Neben Thüringer Getränkespezialitäten stehen die mittlerweile<br />

-<br />

berühmten<br />

„Zum Ursprung<br />

„Kloßpommes“<br />

des<br />

aus<br />

Lebens“<br />

Heichelheim, „Hüt`s und Brüh“ sowie „Handgemachtes“ aus der Gulaschkanone<br />

„Emma“ im Angebot. Nicht fehlen werden „Bestes vom Grill“ vom Fleischer vor Ort und Spezialitäten aus Oberweißbach.<br />

- „Zu Für kulturelle den 10 Teichen Überraschungen im Vessertal“ und Beiträge sind ebenfalls fleißige und kreative Akteure unterwegs.<br />

<strong>Der</strong> Rennsteigverein - „Auf den e.V. Spuren feiert in von diesem Herbert Jahr sein Roth“ 125-jähriges Jubiläum und seine Ortsgruppe Suhl ist 30 Jahre jung.<br />

Beide sind<br />

-<br />

dem<br />

„Auf<br />

Rennsteig<br />

dem Schwarzebeers-Pfad<br />

traditionell in besonderer<br />

Vesser“<br />

Weise verbunden. Mit ihnen sind würdige und sachkundige Ausrichter<br />

für unseren Wandertag am Start.<br />

<strong>Der</strong> Thüringer - „Kleine Wanderverband, Waldrunde der - Rennsteigverein für die, die es 1896 gemütlich e.V., die Ortsgruppe mögen“ Suhl sowie die Stadt Suhl sind gemeinsam<br />

An auf weiteren gutem Wege, thematischen dass Teilnehmer, Routen Besucher wird und gearbeitet.<br />

Gäste des Wandertages ein Stückchen Thüringen von seinen<br />

Auch die Planungen für das<br />

besten<br />

leibliche<br />

Seiten kennenlernen<br />

Wohl sind auf<br />

und<br />

gutem<br />

genießen<br />

Weg.<br />

können.<br />

Neben Thüringer<br />

Hiermit laden wir schon heute alle Wanderfreundinnen und Wanderfreunde aus Thüringen und den benachbarten<br />

Getränkespezialitäten stehen Bundesländern die mittlerweile zur Teilnahme berühmten herzlich „Kloßpommes“ ein. aus Heichelheim,<br />

„Hüt`s und Wandertages Brüh“ ein sowie Stückchen Wir sehen „Handgemachtes“ Thüringen uns zum von seinen 29. besten Thüringer Wandertages Seiten aus kennenlernen Wandertag ein Stückchen Gulaschkanone und in Thüringen genießen Suhl-Schmiedefeld!<br />

von seinen „Emma“ besten Seiten kennenlernen im Angebot. und genießen<br />

können.<br />

Seid dabei - dazu können. ein herzliches Frisch Auf!<br />

Nicht fehlen Hiermit werden laden wir schon „Bestes heute alle Wanderfreundinnen vom Grill“ Hiermit vom und Wanderfreunde laden Fleischer wir schon aus heute vor Thüringen alle Ort Wanderfreundinnen und Spezialitäten und Wanderfreunde aus aus Thüringen<br />

und den benachbarten Bundesländern zur Teilnahme herzlich und den ein. benachbarten Bundesländern zur Teilnahme herzlich ein.<br />

Oberweißbach.<br />

Wir sehen uns<br />

Für<br />

zum 29.<br />

kulturelle<br />

Thüringer Wandertag<br />

Überraschungen<br />

in Suhl-Schmiedefeld!<br />

und Beiträge sind ebenfalls fleißige und<br />

Wir sehen uns zum 29. Thüringer Wandertag in Suhl-Schmiedefeld!<br />

kreative<br />

Seid<br />

Akteure<br />

dabei Ernst - dazu Haberland unterwegs.<br />

ein herzliches Frisch Auf!<br />

Seid dabei - dazu ein herzliches Frisch Auf! Christine Lieberknecht<br />

<strong>Der</strong> Rennsteigverein<br />

Rennsteigverein<br />

e.V. feiert in diesem Jahr sein 125-jähriges Jubiläum<br />

Präsidentin<br />

und<br />

des<br />

Ernst Haberland<br />

Christine Lieberknecht<br />

Ernst Haberland<br />

Christine Lieberknecht seine<br />

Vorsitzender Rennsteigverein der Ortsgruppe Suhl Präsidentin Rennsteigverein<br />

des<br />

Thüringer Präsidentin Wanderverbandes<br />

des<br />

Ortsgruppe Vorsitzender Suhl der ist Ortsgruppe 30 Jahre Suhl jung. Thüringer Beide Wanderverbandes<br />

Vorsitzender sind dem Ortsgruppe Rennsteig Suhl traditionell Thüringer Wanderverbandes in besonderer Weise<br />

verbunden. Mit ihnen sind würdige und sachkundige Ausrichter für unseren Wandertag am<br />

Start.<br />

<strong>Der</strong> Thüringer Wanderverband, der Rennsteigverein 1896 e.V., die Ortsgruppe Suhl sowie<br />

die Stadt Suhl sind gemeinsam auf gutem Wege, dass Teilnehmer, Besucher und Gäste des<br />

<strong>03</strong> | 20<strong>21</strong><br />

<strong>21</strong>


Schutzgebühr 2,00 E | Ausgabe 02_20<strong>21</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Harz</strong>_02_<strong>21</strong>.indd 1 01.02.<strong>21</strong> 10:06<br />

HARZKLUB<br />

✂<br />

Beitrittserklärung<br />

Zutreffendes bitte ankreuzen:<br />

Ja, ich möchte die wichtigen Ziele und Aufgaben des <strong>Harz</strong>klubs unterstützen und<br />

erkläre hiermit meinen Beitritt als:<br />

Vollmitglied Lebenspartner Jugendlicher/Kind<br />

Familie<br />

Vorname/Name:<br />

Geburtsdatum:<br />

Straße:<br />

PLZ /Ort:<br />

E-Mail:<br />

Beitritt zum <strong>Harz</strong>klub-Hauptverein/Zweigverein:<br />

<strong>Der</strong> Jahresbeitrag ist unterschiedlich und liegt zwischen 10,- und 30,- €<br />

Ort, Datum<br />

Mitgliederzeitschrift »DER HARZ«:<br />

Ort, Datum<br />

<strong>Der</strong> <strong>Harz</strong> (-er Wald)<br />

geht nicht ohne uns<br />

<strong>Harz</strong>klub hilft!<br />

Hier geht es zur großen Pflanzaktion:<br />

https://harzklub.de/harzklub-hilft/<br />

Aktiv für den Naturschutz<br />

im <strong>Harz</strong>!<br />

Unterschrift<br />

Bei Minderjährigen, Unterschrift<br />

eines Erziehungsberechtigten.<br />

Ich abonniere die Mitgliederzeitschrift »DER HARZ«<br />

(Jahresabonnement 31,57 € – erscheint monatlich).<br />

Unterschrift<br />

Tierbeobachtungen:<br />

Die Wasseramsel<br />

Seite 6<br />

Wo die Wieda den<br />

<strong>Harz</strong> verlässt...<br />

Seite 10<br />

Den Mikrokosmos<br />

vor der Tür<br />

Seite 20<br />

www.harzklub.de<br />

Vorteile der Mitgliedschaft<br />

im <strong>Harz</strong>klub e.V.<br />

✔ Vergünstigungen, preiswerte Nutzung<br />

von Wanderheimen z.B. beim Kauf<br />

von Wanderkarten, Übernachtungen in den<br />

Wanderheimen<br />

✔ DWV-Mitgliedskarte (Deutscher<br />

Wanderverband): Vergünstigungen regional<br />

und deutschlandweit bei vielen Partnern<br />

✔ Angebote: Möglichkeit der Teilnahme<br />

an Veranstaltungen des <strong>Harz</strong>klub e.V., z.B.<br />

<strong>Harz</strong>er Heimattag, Naturschutztag, Sternwanderung,<br />

Brockenveranstaltungen, den<br />

Veranstaltungen der Zweigvereine und an<br />

den geführten Wanderungen und Ausflügen<br />

des <strong>Harz</strong>klubs<br />

✔ Lehrgänge und Fachtagungen: Möglichkeit<br />

der Teilnahme an den Lehrgängen,<br />

Fachtagungen und Weiterbildungen (Wanderführer,<br />

Wegebeschilderung, Naturschutz,<br />

Jodeln und Peitschenknallen, Akkord-Zither,<br />

Klöppeln)<br />

✔ Kinder- und Jugendfreizeiten im<br />

Wanderheim Wildemann, Ausflüge:<br />

Teilnahme an den Kinderfreiten mit Aktivitäten<br />

im Wald, zu Bergbau und Naturschutz,<br />

Basteln, <strong>Harz</strong>er Brauchtum und Lagerfeuer,<br />

Ausflüge zum Weltwald <strong>Harz</strong>, auf den Brocken,<br />

in Höhlen oder Bergwerke<br />

✔ Versicherungen: günstige Beiträge aufgrund<br />

der hohen Mitgliederzahl im <strong>Harz</strong>klub-<br />

Gesamtverein (Haftpflicht,-Unfall,- Schutzhütten,-<br />

Musikinstrumente)<br />

✔ Gema-Rahmenvertrag: Durch Mitgliedschaft<br />

im Deutschen Wanderverband<br />

20 % Nachlass der Gema-Gebühren bei Auftritte<br />

und Möglichkeit der Mitgliedschaft im<br />

Landestrachtenverband<br />

✔ Vermarktung und Werbung für die<br />

Heimat- und Brauchtumsgruppen sowie für<br />

Wanderungen und sonstige Veranstaltungen<br />

über die Geschäftsstelle, das Internet,<br />

Rundschreiben und Presseinformationen<br />

✔ Information sämtlicher Zweigvereine<br />

zu den Geschehnissen im <strong>Harz</strong>klub und im<br />

gesamten <strong>Harz</strong> z.B. durch Rundschreiben,<br />

Vereinszeitschrift „<strong>Der</strong> <strong>Harz</strong>“, Versammlungen,<br />

Internet, Presse<br />

✔ Termine: Weitergabe aus den Zweigvereinen<br />

über Rundschreiben und Veröffentlichungen,<br />

Internet<br />

✔ Austausch der Zweigvereine untereinander<br />

z.B. über Vereinsrecht (Satzungen),<br />

Versicherungen, Betreuungsgebiete usw.<br />

✔ Stiftungen: Inanspruchnahme finanzieller<br />

Zuschüsse entsprechend den Richtlinien<br />

für besondere Projekte der Zweigvereine<br />

✔ Unterstützung der Zweigvereine durch<br />

den Hauptverein bei Problemen, Gründungen,<br />

Veranstaltungen usw.<br />

✔ Beratung durch den Hauptverein über<br />

die Zusammenarbeit mit Forstbetrieben,<br />

Kommunen, anderen Partnern, Pressearbeit,<br />

Datenschutz usw.<br />

✔ Hohe Mitgliederzahl: 12.000 Mitglieder<br />

im gesamten <strong>Harz</strong>klub können sich viel besser<br />

Gehör verschaffen, als einzeln agierende<br />

„Ortsvereine“<br />

✔ Aktive Mitwirkung in der großen<br />

<strong>Harz</strong>klub-Familie: Umsetzung gemeinsamer<br />

Aufgaben und Ziele, Pflege des Gemeinschaftssinns<br />

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erhältlich<br />

Dornbergsweg <strong>21</strong> | 38855 Wernigerode | Tel. <strong>03</strong>943 408040-0 | werbehaus@harzdruckerei.de<br />

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Touristinformationen<br />

Wernigerode, Schierke<br />

oder per E-Mail unter<br />

schierkejuwel@gmx.de<br />

NEUERSCHEINUNG<br />

Wolfgang Schilling<br />

SCHIERKE<br />

Juwel unterm Brocken<br />

NAPOLAs des <strong>Harz</strong>es<br />

Sie sollten zur NS-Zeit Eliteschulen für den Führernachwuchs im Großdeutschen Reich werden. Ausgelesene<br />

Jungmannen erwarben an diesen paramilitärischen Internatsschulen nicht nur das Abitur,<br />

sondern erhielten das Rüstzeug später in Staat, Verwaltung, Wehrmacht und SS an vorderster Stelle<br />

die nationalsozialistische Gesinnung durchzusetzen. An zwei sehr unterschiedlichen Standorten kamen<br />

Schüler im <strong>Harz</strong> in Nationalpolitische Erziehungsanstalten (NAPOLA). Die Klosterschule Ilfeld verwandelte<br />

man 1934 vom einstigen humanistischen Vorzeigegymnasium in eine straff geführte Einrichtung<br />

neuer Gemeinschaftserziehung. Im anhaltischen Ballenstedt entstand nach 1934 der einzige Neubau<br />

einer NAPOLA in Deutschland, der mit seiner gigantomanischen Architektur heute befremdet und einer<br />

Nachnutzung harrt. Abseits von Städten sollten im Mikrokosmos der neuen Bildungsanstalten wehrhafte<br />

Herrenmenschen heranwachsen, die später als „Politische Soldaten“ dem Führerstaat bedingungslos<br />

zu dienen hatten. Auch hier funktionierte das NS-System von Lager, Kolonne und Fahne. Als Vorbilder<br />

dienten Kadettenanstalten, Landschulheime und die englischen Public Schools mit ihrer spartanischen<br />

aber kameradschaftlichen Prägung. Unter der Parole „Mehr sein als scheinen“ wuchsen hier ausschließlich<br />

Jungen als Führungskräfte heran, die auch nach dem Untergang des NS-Staates in Schlüsselpositionen<br />

gelangten, wenn sie nicht vorher im II. Weltkrieg ihr Leben ließen.<br />

Neben diesen beiden Orten werden die nächstgelegenen NAPOLAs in Schulpforta und Naumburg<br />

beleuchtet und viele Hintergründe zur NS-Herrschaft erhellt.<br />

direkt an der B6n. Max-Planck-Str. 12/14.<br />

38855 Wernigerode. Telefon 0 39 43 / 54 24 0.<br />

info@harzdruckerei.de. www.harzdruckerei.de.<br />

NEUERSCHEINUNG NS-Eliteschulen gab es im <strong>Harz</strong> in<br />

Ballenstedt und Ilfeld. Erstmals befasst sich ein vierköpfiges<br />

Autorenteam umfassend mit diesem lange tabuisierten<br />

Thema. Im<br />

Internat sollten<br />

die Jungs nach<br />

sieben Jahren<br />

Konditionierung<br />

und ideologischer<br />

Schulung<br />

in einer paramilitärisch<br />

geführten<br />

Einrichtung<br />

das Abitur erreichen.<br />

Danach<br />

war ihnen die<br />

Berufswahl freigestellt.<br />

Kriegsbedingt<br />

gingen<br />

viele von ihnen<br />

zur Wehrmacht oder SS.<br />

Napola Verführte Elite im <strong>Harz</strong><br />

Napola<br />

Verführte Elite im <strong>Harz</strong><br />

Ballenstedt<br />

Ilfeld<br />

Auf 272 Seiten mit 780 Fotos wird ein außergewöhnlich<br />

intensiver Blick in die Strukturen und Propaganda der NS-<br />

Zeit möglich.<br />

Informationen und Bestellung<br />

www.Napolaimharz.de oder ISBN 978-3-935971-94-2


An insgesamt 222 sehenswerten Plätzen<br />

im gesamten <strong>Harz</strong> stehen die Stempelstellen<br />

der „<strong>Harz</strong>er Wandernadel“ für Sie<br />

bereit. Sie befinden sich in der Nähe von<br />

romantischen Waldgaststätten, rustikalen<br />

Schutzhütten und einer Vielzahl von interessanten<br />

Aussichtspunkten. Auch Bergwerke,<br />

Burgruinen oder Naturdenkmäler und<br />

natürlich der majestätische Brocken warten<br />

auf Ihren Besuch und halten einen Stempel für den einheimischen Wanderer oder<br />

den Touristen bereit.<br />

Das System der <strong>Harz</strong>er Wandernadel ist eine Erfolgsgeschichte und eines von<br />

wenigen Projekten, welche harzübergreifend über die Grenzen von Deutschland<br />

hinweg Anerkennung finden.<br />

Für Natur- und Wanderfreunde ist der <strong>Harz</strong><br />

für einen Urlaub wie geschaffen. Kaum<br />

eine andere Region kann mit so vielen<br />

interessanten Landschafts- und Kulturformen<br />

aufwarten. <strong>Der</strong> <strong>Harz</strong> erstreckt sich<br />

über die drei Bundesländer Niedersachsen,<br />

Sachsen-Anhalt und Thüringen.<br />

Durch das Stempelheft der <strong>Harz</strong>er Wandernadel, unser dreiteiliges Kartenset und<br />

die Hinweise auf unserer Webseite werden Sie sanft zu den schönsten und erlebnisreichsten<br />

Stellen im gesamten <strong>Harz</strong> geleitet.<br />

Es gibt wohl kein Wanderprojekt in Deutschland, welches von ihren Nutzern, egal<br />

ob Einheimischen, Naherholungssuchenden oder Touristen in dieser Form permanent<br />

an andere teilweise wildfremde Menschen weiterempfohlen wird.<br />

Über 6.500 Wanderern ist es bislang<br />

gelungen alle 222 Stempelstellen in Ihren<br />

Wanderpass zu sammeln, ca. 850 km zu<br />

wandern und <strong>Harz</strong>er Wanderkaiser zu<br />

werden. Gerade Kinder lassen sich von der<br />

Stempeljagd schnell begeistern und begleiten<br />

so Eltern oder Großeltern gern auf<br />

Stempeltouren. Dafür haben wir die Auszeichnung<br />

„Wanderprinz und Wanderprinzessin“ entwickelt, welche man bereits<br />

für 11 gesammelte Stempel bekommt und Ansporn für weitere Wanderungen und<br />

Wandernadeln ist. Durch unser Projekt konnten wir bereits viele Kinder aus der<br />

digitalen Welt in den schönen <strong>Harz</strong> entführen!<br />

Für die Teilnahme an diesem einmaligen Projekt benötigen<br />

Sie nur einen Wanderpass und diesen erhalten Sie<br />

für eine Schutzgebühr von 3,00 € bei vielen Vertriebspartnern,<br />

z.B. allen <strong>Harz</strong>er Touristinformationen.<br />

<strong>Harz</strong>er Wandernadel<br />

Schnappelberg 6 | 38889 Blankenburg | Tel. <strong>03</strong>944 9547148<br />

Fotos:<br />

Jürgen Gamping La Viershöhe<br />

Andrea Werner Rabenklippe<br />

Lisa Weber Ferdinandstein

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