Land & Leben Märzausgabe 2021
Land & Leben das Regionalmagazin im Elbe Weser Dreieck.
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REGIONALE BERICHTE<br />
<strong>Land</strong>wirte-Fördergelder fließen <strong>2021</strong> bis 2024<br />
Neues Investitionsprogramm <strong>Land</strong>wirtschaft startet durch<br />
Zur Anpassung der <strong>Land</strong>wirtschaft an die<br />
hohen Anforderungen der landwirtschaft -<br />
lichen Produktion fördert der Bund in den<br />
Jahren <strong>2021</strong> bis 2024 mit Zuschüssen<br />
von 40 Prozent Investitionen in Maschinen<br />
und Geräten für Düngung, Pflanzenschutz<br />
und Gülleseparierung sowie zur<br />
Erweiterung und emissionsarmen Ab -<br />
deckung von Wirtschaftsdüngerlagern.<br />
Die Förderung erfolgt im Gegensatz zu<br />
den bestehenden Programmen unabhängig<br />
vom GV-Besatz und gilt auch für steuerlich<br />
gewerbliche Betriebe.<br />
Wer wird gefördert?<br />
Gefördert werden Unternehmen, deren Geschäftstätigkeit<br />
zu wesentlichen Teilen (mehr<br />
als 25 Prozent Umsatzerlöse) darin besteht,<br />
pflanzliche oder tierische Erzeugnisse zu gewinnen,<br />
also landwirtschaftliche Primärprodukte<br />
zu erzeugen. Auch gewerblich geführte<br />
Unternehmen der landwirtschaftlichen Primärproduktion<br />
sind antragsberechtigt. Daneben<br />
werden auch Lohnunternehmen gefördert.<br />
Was wird gefördert?<br />
1. Neue Maschinen und Geräte zur Düngerausbringung,<br />
mechanischen Unkrautbekämpfung<br />
und zum Pflanzenschutz einschließlich<br />
der GPS-Grundausstattung.<br />
Es werden nur Geräte gefördert, die in<br />
der Positivliste zum Förderprogramm<br />
(www.rentenbank.de) aufgeführt sind.<br />
2. (Mobile) Kleinanlagen zur Separierung von<br />
flüssigen Wirtschaftsdüngern mit Pressschnecke<br />
oder Zentrifuge. Es werden nur<br />
Geräte gefördert, die in der Positivliste zum<br />
Förderprogramm (www.rentenbank.de)<br />
aufgeführt sind.<br />
3. Lagerstätten von Wirtschaftsdünger, wenn<br />
diese nicht Bestandteil einer Stallbaumaßnahmen<br />
sind.<br />
Wie hoch ist die Förderung?<br />
Der Zuschuss beträgt für kleine und mittlere<br />
Unternehmen der <strong>Land</strong>wirtschaft (darunter<br />
fallen praktisch alle Betriebe) 40 Prozent auf<br />
das Netto-Investitionsvolumen. Pauschalierende<br />
Betriebe (= nicht Vorsteuerabzugsberechtigt) erhalten<br />
die Förderung auch auf die gezahlte Vorsteuer.<br />
Lohnunternehmen erhalten eine geringere<br />
Förderung. Innerhalb des Förderzeitraums<br />
<strong>2021</strong> bis 2024 beträgt das gesamte förderfähige<br />
Investitionsvolumen zwei Millionen Euro, der<br />
maximale Zuschuss bei landwirtschaftlicher<br />
Primärproduktion 500.000 Euro. (lwk)<br />
www.rentenbank.de/foerderangebote/<br />
bundesprogramme/landwirtschaft<br />
Stimmen zum Investitionsprogramm<br />
Zum aktuellen Investitionsprogramm des<br />
Bundes für die <strong>Land</strong>wirtschaft gibt es bei<br />
den <strong>Land</strong>wirten durchaus geteilte Meinungen.<br />
Volker Emshoff (53), aus Unterstedt beispielsweise<br />
sieht den Ansatz kritisch: „Es ist<br />
sicher gut gemeint, aber für den eher kleinen<br />
Familienbetrieb ist es nichts. Für große Betriebe,<br />
die viel Gülle haben, sicher eine gute<br />
Sache.“ Emshoff selbst hat mit seinem Familienbetrieb<br />
und 140 Milchkühen selbst einen<br />
nicht so kleinen Betrieb, sieht die Dinge allerdings<br />
nüchtern und plädiert dafür, künftig<br />
lieber in andere Ansätze zu investieren. „Erfolgsmodell<br />
Niedersächsischer Weg“, sagt<br />
Emshoff. Unter diesem Schlagwort haben<br />
sich <strong>Land</strong>esregierung, <strong>Land</strong>volk, <strong>Land</strong>wirtschaftskammer<br />
sowie Natur- und Umweltverbände<br />
verpflichtet, sich gemeinsam intensiv<br />
für Natur- und Artenschutz sowie Förderung<br />
der Biodervisität einzusetzen. „Sowas funktioniert<br />
nur gemeinsam“, sagt der <strong>Land</strong>wirt.<br />
Herbert Cordes, <strong>Land</strong>wirt aus Clüversborstel,<br />
hält die Idee der staatlichen Subvention grundsätzlich<br />
für notwendig: „Der Ansatz ist richtig.<br />
Wenn man die Geschäftsbedingungen - beispielsweise<br />
durch Auflagen - ändert, macht<br />
es Sinn, für Ausgleich zu sorgen.“ Die aktuellen<br />
Förderungen, von denen Cordes selbst<br />
nicht profitiert, könne allerdings nur ein Anfang<br />
sein. Neue Auflagen für <strong>Land</strong>wirte, die<br />
politisch angeschoben wurden und unter anderem<br />
dem langfristigen Umwelt-, Natur- und<br />
Artenschutz dienen sollen, hätten vielfältige<br />
Auswirkungen und dürften auf Dauer nicht<br />
allein zu Lasten der <strong>Land</strong>wirtschaft gehen.<br />
Zahlreiche <strong>Land</strong>wirte sehen sich durch die<br />
von außen bewirkte Änderung ihres bisher<br />
verfolgten Geschäftsmodells unmittelbar einer<br />
Vielzahl an Notwendigkeiten gegenüber, darauf<br />
möglichst adäquat zu reagieren. (fk)<br />
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