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GUAD!

GUAD! Das Magazin für Milch • Land • Genuss

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#01<br />

Frühjahr<br />

2020<br />

das magazin für<br />

milch • land • genuss<br />

Nachhaltigkeit,<br />

Milch und Tierwohl<br />

Milchbauer MICHAEL KNEIßL<br />

im Hofportrait<br />

Die Bayerischen Landfrauen:<br />

Kräuterwissen<br />

NEUE<br />

Rezepte


Inhalt<br />

3 Guad! essen<br />

8 Guad! leben<br />

11 Guad! wissen<br />

Frühlingshafte Rezepte mit<br />

Gemüse und Kräutern<br />

Milchprodukten,<br />

Rezepte<br />

leben Nachhaltigkeit – Antworten zu Milch,<br />

Tierwohl und Lebensmittelverschwendung<br />

Milch & Co. – Spannendes über Herkunft,<br />

Qualität und Ernährungsgewohnheiten<br />

12 Guad! kennenlernen Hofportrait: Milch und Joghurt direkt vom<br />

Milchbauern kaufen – Hofmolkerei Kneißl<br />

14 Guad! erfahren Kräuterwissen – Tipps von den<br />

bayerischen Landfrauen<br />

16 Guad! vormerken Bauernwelt – spannende Termine und<br />

inspirierende Ideen<br />

IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER (V.i.S.d.P.)<br />

Verband der Milcherzeuger Bayern e. V.<br />

Max Joseph Straße 9 • 80333 München<br />

www.milcherzeugerverband-bayern.de<br />

KONZEPT<br />

Beate Leichtl<br />

Foodredaktion Elke Hoffmann<br />

TEXT<br />

Foodredaktion Elke Hoffmann<br />

BBV-Landfrauen (Seite 14/15)<br />

REZEPTE<br />

EISING STUDIO |<br />

FOOD PHOTO & VIDEO, München<br />

Fotografie/Styling: Martina Görlach<br />

Rezeptidee/Foodstyling: Michael Koch<br />

GESTALTUNG<br />

Beate Leichtl<br />

BILDQUELLEN<br />

Verband der Milcherzeuger Bayern;<br />

123rf.com; Milchindustrie-Verband;<br />

Bayerischer Bauernverband; Hofmolkerei<br />

Kneißl; Illustration S.14: aus »Flora<br />

von Deutschland, Österreich und der<br />

Schweiz« von Prof. Dr. Otto Wilhelm<br />

Thomé; Maira Falconi (Bild S.15);<br />

bauernkind.de, Michael Kayser<br />

» In jedem Schluck Milch<br />

schmeckt man unsere<br />

schöne bayerische<br />

Heimat.«<br />

DRUCK<br />

Royal Druck, Kempten<br />

Beatrice Scheitz (22) ist die<br />

derzeit amtierende Bayerische<br />

Milchkönigin. Mit Passion für<br />

die heimische Milchwirtschaft<br />

und erfrischender Gelassenheit<br />

bei ihren Auftritten steuert sie<br />

charmant durch ihre Regentschaft.<br />

Was genau macht eine<br />

Milchkönigin?<br />

„Im Schnitt bin ich zwei Tage pro Woche<br />

als Milchbotschafterin im Einsatz.<br />

Jeder Termin ist anders, aber immer<br />

spannend. Ich komme viel herum,<br />

nicht nur in Bayern. Dann treffe ich<br />

Milchbauern, Milchverarbeiter, Politiker,<br />

Prominente und Endverbraucher.“<br />

Keine Angst vor großen<br />

Tieren?<br />

„Ach, das sind auch alles nur<br />

Menschen.“<br />

Was wollen Sie unbedingt<br />

rüberbringen?<br />

„Wichtig ist mir mein Herzensthema,<br />

den Respekt vor der Milch zu<br />

vermitteln. Ich will zeigen, welch<br />

hochwertiges Lebensmittel unsere<br />

Milchbauern täglich erzeugen. Auch<br />

auf den Ernährungsaspekt, also auf<br />

die vielen gesunden Inhaltsstoffe,<br />

weise ich immer wieder hin.“<br />

Steckbrief<br />

Aufgewachsen ist Beatrice Scheitz<br />

auf dem elterlichen Milchhof in<br />

Andechs im Landkreis Starnberg.<br />

Natürlich kann sie melken und<br />

ist sich bis heute beim Anpacken<br />

auf dem Hof nie zu schade. Nach<br />

der Schule absolvierte sie eine<br />

Ausbildung zur Industriekauffrau<br />

und danach die zur Wirtschaftsfachwirtin.<br />

Heute arbeitet sie in der<br />

Verwaltung.<br />

Beatrice auf facebook folgen:<br />

de-de.facebook.com/Bayerische.<br />

Milchkoenigin<br />

Wie denkt die junge<br />

Generation über<br />

Milchbauern?<br />

„Viele wissen leider gar nichts über<br />

Milcherzeugung und haben sich noch<br />

nie damit beschäftigt. Der andere Teil<br />

hat oft ein falsches Bild, denkt zum<br />

Beispiel an Massentierhaltung. Sie<br />

wissen nicht, wie viele kleine Milchbauern<br />

es hier in Bayern gibt. Oder<br />

dass dahinter Familien stehen, die<br />

sich nicht nur gut um ihre Tiere kümmern,<br />

sondern auch die Landschaft<br />

gestalten.“<br />

Ihre Argumente für den<br />

Kauf bayerischer Milchprodukte?<br />

„Bei uns in Bayern entsteht eine<br />

große Vielfalt an Milch, Käse, Joghurt<br />

in ausgezeichneten Qualität. Hier<br />

gibt es überall Milchbauern. Und wer<br />

genau hinschaut, entdeckt, dass die<br />

Strukturen fast immer kleinbäuerlich<br />

sind. Es lohnt, das zu unterstützen.“


Blumenkohl-Couscous<br />

mit Joghurtbällchen, Curry, Karotten<br />

und gelben Kirschtomaten<br />

Low Carb!<br />

Guad! essen<br />

Ursprünglich versteht man<br />

unter Couscous vorgegarten<br />

groben Hartweizengrieß.<br />

Hier ersetzt fein geraspelter<br />

Blumenkohl das Getreide. Und<br />

schon passt das Gericht sogar<br />

in die Low Carb-Küche. Daran<br />

ändert sich auch nichts, wenn<br />

das Gemüse für den feinen vollmundigen<br />

Geschmack in Butter<br />

und Sahne gedünstet wird.<br />

Denn beide - sowie natürlich<br />

auch der Joghurt - sind wegen<br />

ihres extrem niedrigen Kohlenhydratgehalts<br />

natürlicherweise<br />

Low Carb.<br />

#01 Frühjahr 2020 Guad!<br />

3


Guad essen<br />

Frischkäse-<br />

Kräuter-Wraps<br />

mit Räucherlachs und Avodado<br />

und jungem Blattsalat<br />

Fingerfood!<br />

Die Röllchen sind ein Multitalent<br />

in Sachen Geschmack,<br />

Vielseitigkeit und inneren<br />

Werten.<br />

Ihre Hauptzutaten Frischkäse,<br />

Eier und Fisch überzeugen<br />

mit hochwertigem Eiweiß,<br />

Vitaminen und Mineralstoffen.<br />

Omega-3-Fettsäuren (aus dem<br />

Fisch) und die pflanzlichen<br />

Fettsäuren der Avocado sorgen<br />

dafür, dass alles leicht und<br />

locker bleibt.<br />

Die Wraps sind ein begnadeter<br />

Bürosnack und bestimmt<br />

eine neue Lieblingszutat auf<br />

dem Buffet - vom Brunch bis<br />

zur Abendeinladung. Wer will,<br />

verfeinert den Frischkäse mit<br />

frischem Dill oder anderen<br />

Kräutern und setzt eigene<br />

Geschmacksakzente.<br />

4 Guad! #01 Frühjahr 2020


Guad! essen<br />

Buttermilch- Pfannkuchen<br />

mit Zitronencreme und Pistazien<br />

Buttermilch!<br />

Besser kann man das Frühjahr<br />

nicht starten. Mit nur 1 % Fett ist<br />

Buttermilch ein sehr kalorienarmes<br />

Lebensmittel, das trotzdem jede<br />

Menge Vitamine und hochwertiges<br />

Eiweiß liefert. Den Pfannkuchen<br />

gibt sie eine angenehm säuerliche<br />

Geschmacksnote und macht den<br />

Teig, zusammen mit Backpulver und<br />

Natron, locker und luftig. Eine Idee,<br />

zu der uns die typisch amerikanischen<br />

Pancakes inspiriert haben.<br />

Unbedingt ausprobieren!<br />

#01 Frühjahr 2020 Guad!<br />

5


Guad! essen<br />

Frischkäse-<br />

Hummus<br />

… m i tKoriander<br />

GEMÜSE-DIP<br />

Karotten-<br />

Karotten-Frischkäse-<br />

Hummus mit Koriander<br />

ZUTATEN für 4 Personen<br />

400 g Karotten<br />

Salz, Pfeffer<br />

2 EL Rapsöl<br />

100 ml Gemüsebrühe<br />

200 g Doppelrahm-Frischkäse<br />

1 Dose Kichererbsen (400 g)<br />

Zucker<br />

1 TL Chiliflocken<br />

1 TL Currypulver<br />

1 TL gemahlenen Kreuzkümmel<br />

2 EL Zitronensaft<br />

½ Bund frischer Koriander<br />

Brot und/oder Gemüse nach<br />

Belieben<br />

Verfeinert mit<br />

Karotten und Frischkäse<br />

bekommt dieser Hummus<br />

seine frühlingshaft<br />

frische Note.<br />

1. Die Karotten schälen, in 1 cm<br />

große Stücke schneiden. In etwas<br />

Rapsöl andünsten und bei niedriger<br />

Hitze mit der Gemüsebrühe<br />

ca. 25 Min. abgedeckt weichgaren.<br />

2. Für den Hummus die Kichererbsen<br />

abwaschen und abtropfen<br />

lassen. In einer Küchenmaschine<br />

mit dem Frischkäse und den abgekühlten<br />

Karotten fein pürieren. Mit<br />

Salz, Pfeffer, Chiliflocken, Currypulver,<br />

Kreuzkümmel und Zitronensaft<br />

würzen.<br />

3. Den Koriander waschen, trocknen<br />

und die Blätter grob zupfen.<br />

Den Dip mit Brot und Gemüse Ihrer<br />

Wahl servieren.<br />

Tipp: Dazu passen auch ein paar<br />

Gemüsesticks.<br />

Schätze der Frühjahrsküche<br />

Auf unseren Tellern geht es ab jetzt wieder richtig Weichen auf Neustart. Beim Salat, Fingerfood, Dip,<br />

schön bunt zu. Mit zartem Gemüse, frischem Salat und Aufstrich und bei den süßen Aspekten des Genießens<br />

Kräutern, mit Joghurt, Quark oder Buttermilch kommen<br />

Stoffwechsel und gute Laune nach dem langen Salat oder Joghurtbällchen zum Couscous sind nicht<br />

bleibt alles leicht und locker. Herzhafte Mousse zum<br />

Winter schnell wieder in Schwung. Das Rendezvous nur geschmacklich top, sondern zudem ein Augenschmaus.<br />

Die Botschaft dahinter ist unüberhörbar:<br />

von hochwertigem Milcheiweiß, Vitaminen und Mineralstoffen<br />

stellt nicht nur ernährungstechnisch die „Frühjahr bitte kommen!“<br />

6 Guad! #01 Frühjahr 2020


SUNSHINE-BOWL<br />

KRÄUTER-POWERFOOD<br />

FLUFFIG FRUCHTIG<br />

SALATIG FRISCH<br />

Blumenkohl-Couscous mit<br />

Joghurtbällchen, Curry,<br />

Karotten & Kirschtomaten<br />

Frischkäse-Kräuter-Wraps<br />

mit Räucherlachs &<br />

Avocado mit Blattsalat<br />

Buttermilchpfannkuchen<br />

mit Zitronencreme &<br />

Pistazien<br />

Salat mit Buttermilchmousse,<br />

Hollunderblütenvinaigrette<br />

& Mandeln<br />

ZUTATEN für 4 Personen<br />

ZUTATEN für 4 Personen<br />

ZUTATEN für 4 Personen<br />

ZUTATEN für 4 Personen<br />

600 g Joghurt 10%<br />

1 großen Blumenkohl<br />

50 g Butter<br />

1 EL Currypulver<br />

100 ml Sahne<br />

Salz, Pfeffer<br />

1 EL Limettensaft<br />

2 EL Schnittlauchröllchen<br />

1 TL Chiliflocken<br />

½ TL Limettenabrieb<br />

2 dicke Karotten<br />

200 g gelbe Kirschtomaten<br />

2 gekochte Maiskolben<br />

(alternativ 1 Dose Mais 300 g)<br />

1 Schale Kresse<br />

essbare Blüten nach Belieben<br />

1. Den Joghurt in einem Küchentuch<br />

über ein Sieb geben und über<br />

Nacht im Kühlschrank austropfen<br />

lassen.<br />

2. Den Blumenkohl waschen und<br />

auf einer Küchenreibe raspeln.<br />

Dann in einer Küchenmaschine<br />

zerkleinern, bis er die Größe von<br />

Couscous hat. In einer beschichteten<br />

Pfanne Butter erhitzen und das<br />

Currypulver anschwitzen. Blumenkohl<br />

und Sahne dazugeben und bei<br />

mittlerer Hitze unter Rühren<br />

6-8 Min. dünsten. Mit Salz, Pfeffer<br />

und Limettensaft abschmecken.<br />

3. Joghurtmasse mit Schnittlauchröllchen<br />

verrühren, mit Salz,<br />

Limettenabrieb und Chiliflocken<br />

würzen. Mit leicht geölten Händen<br />

zu Bällchen formen, beiseite stellen.<br />

Karotten schälen und in feine<br />

Scheiben schneiden. Kirschtomaten<br />

waschen und halbieren. Den Mais<br />

vom Kolben herunterschneiden.<br />

4. Blumenkohl in Bowls verteilen,<br />

darauf das Gemüse und Joghurtbällchen<br />

anrichten. Mit etwas Kresse<br />

und Blüten bestreut servieren.<br />

Tipp: Wer will, kann das Gemüse<br />

in Olivenöl andünsten, salzen, pfeffern<br />

und warm auf die Bowl geben.<br />

½ Bund Kerbel<br />

½ Bund Petersilie<br />

125 g Mehl<br />

250 ml Milch<br />

2 Eier (M)<br />

Salz, Pfeffer<br />

30 g Butter<br />

250 g Frischkäse<br />

1 EL geriebener Meerrettich<br />

1 EL Honig<br />

1 TL Chiliflocken<br />

1 reife Avocado<br />

200 g Räucherlachs<br />

1. Für den Pfannkuchenteig die<br />

Kräuter waschen, trocken tupfen<br />

und die Blätter abzupfen. Mehl<br />

in eine Schüssel geben und mit<br />

der Milch verrühren. Eier und<br />

Kräuter dazugeben und mit einem<br />

Stabmixer fein pürieren. Mit Salz<br />

würzen. Den Teig abgedeckt 20 Min.<br />

ruhen lassen. Etwas Butter in einer<br />

beschichteten Pfanne erhitzen und<br />

nacheinander Pfannkuchen backen<br />

und abkühlen lassen.<br />

2. Frischkäse mit Meerrettich ,<br />

Honig und Chiliflocken verrühren.<br />

Mit Salz und Pfeffer würzen. Die<br />

Avocado schälen, den Kern entfernen<br />

und in 1 cm breite Spalten<br />

schneiden.<br />

3. Die Pfannkuchen erst mit<br />

Frischkäse bestreichen, dann mit<br />

Räucherlachs belegen und ein paar<br />

Avocadospalten darauf verteilen.<br />

Aufrollen, in Frischhaltefolie einwickeln,<br />

wie ein Bonbon zusammendrehen<br />

und kalt stellen.<br />

4. Nach 30 Min. Kühlzeit die<br />

Pfannkuchen in kleine Röllchen<br />

schneiden und mit Frischkäse und<br />

Salat anrichten.<br />

Tipp: Alternativ können Sie<br />

statt der Avocado auch frische<br />

Salatgurke oder gegarte Rote Bete<br />

verwenden.<br />

200 ml Milch<br />

400 g Sahne<br />

170 g Zucker<br />

4 Blatt Gelatine<br />

½ TL Kurkuma<br />

60 ml Zitronensaft<br />

1 TL Zitronenabrieb<br />

150 g Mehl<br />

1 TL Backpulver<br />

1 Msp. Natron<br />

1 Prise Salz<br />

200 ml Buttermilch<br />

1 Ei (M)<br />

60 g flüssige Butter<br />

125 g frische Himbeeren<br />

40 g gehackte Pistazien<br />

etwas Puderzucker<br />

1. Für die Zitronencreme Milch,<br />

200 ml Sahne und 140 g Zucker<br />

aufkochen. Gelatine in kaltem<br />

Wasser einweichen, ausdrücken<br />

und in der Milchmischung auflösen.<br />

Kurkuma und Zitronenabrieb<br />

unterrühren. Etwas abkühlen lassen,<br />

Zitronensaft dazugeben und<br />

über einem kalten Wasserbad kalt<br />

rühren, bis die Creme beginnt fest<br />

zu werden. Restliche Sahne steif<br />

schlagen und unterheben. Creme<br />

abfüllen und 2 Std. kalt stellen.<br />

2. Für die Pfannkuchen Mehl,<br />

Backpulver, Natron, 30 g Zucker<br />

und Salz in einer Schüssel mischen.<br />

Mit Buttermilch, 30 g Butter und<br />

dem Ei glatt rühren. Den Teig<br />

20 Min. ruhen lassen und dann mit<br />

der restlichen Butter kleine Pfannkuchen<br />

jeweils von jeder Seite<br />

2-3 Min. backen.<br />

3. Die Creme mit den Pfannkuchen<br />

und den Himbeeren anrichten. Mit<br />

Puderzucker und Pistazien bestreut<br />

servieren.<br />

3 Blatt Gelatine<br />

100 g Joghurt<br />

250 g Buttermilch<br />

Salz, Pfeffer, Zucker<br />

1 TL gehackter Estragon<br />

200 ml Sahne<br />

2 EL Weißweinessig<br />

2 EL Hollunderblütensirup<br />

6 EL Rapsöl<br />

50 g Pumpernickelbrot<br />

50 g geschälte ganze Mandeln<br />

400 g verschiedene Salate (z.B.:<br />

junger Spinat, Radiccio, Eichblatt<br />

oder Friseesalat)<br />

8 Radieschen<br />

2 dicke Karotten<br />

60 g frische Erbsen<br />

essbare Blüten nach Belieben<br />

50 g geschälte ganze Mandeln<br />

1. Buttermilchmousse: Gelatine<br />

in kaltem Wasser einweichen. 2 EL<br />

Buttermilch mit der ausgedrückten<br />

Gelatine erwärmen, bis sie sich aufgelöst<br />

hat. Restliche Buttermilch<br />

langsam unterrühren und in eine<br />

Schüssel füllen. Joghurt und Estragon<br />

unterheben. Wenn die Masse<br />

fest zu werden beginnt, Sahne<br />

halbsteif schlagen und unterheben.<br />

Mit etwas Salz und Zucker würzen.<br />

In Gläser füllen und kalt stellen.<br />

2. Vinaigrette: Weißweinessig,<br />

Hollunderblütensirup und Rapsöl<br />

verschlagen. Mit Salz und etwas<br />

Pfeffer würzen.<br />

3. Den Pumpernickel grob mahlen,<br />

die Mandeln goldbraun rösten.<br />

4. Salat: Salate und Radieschen<br />

waschen, trocken schleudern.<br />

Karotten schälen und mit einem<br />

Spiralschäler zu Karottenspaghetti<br />

verarbeiten. Erbsen kurz in kochendem<br />

Salzwasser blanchieren. Buttermilchmousse<br />

mit Salat, Gemüse,<br />

Pumpernickel, Mandeln und Blüten<br />

dekorativ anrichten. Mit Vinaigrette<br />

beträufeln.<br />

#01 Frühjahr 2020 Guad!<br />

7


Guad! leben<br />

zuNachhaltigkeit, 13 Fragen Nach<br />

M<br />

12 Fragen<br />

Milchbauern<br />

Mit Antworten, die zeigen, wie sich die bayerischen<br />

Milchbauern beim Tierwohl oder der Tierhaltung aufstellen<br />

und wie wir Kunden nachhaltig handeln können.<br />

1 2<br />

3<br />

Wie leben Milchkühe<br />

heute?<br />

Früher war alles besser und artgerechter?<br />

Irrtum! Noch vor 20 Jahren lebten fast<br />

alle Kühe im Anbindestall. Bayern fördert<br />

moderne, tiergerechte Laufställe. Hier<br />

spazieren mittlerweile etwa die Hälfte aller<br />

Milchkühe vom Liegeplatz zum Außenbereich,<br />

zur Melkstation oder in den Wellnessbereich,<br />

wo sich die Tiere an Bürsten<br />

nach Lust und Laune selber kratzen und<br />

massieren können.<br />

Fühlen sich Kühe draußen<br />

immer wohler?<br />

Die Weide kommt dem Bedürfnis der Tiere nach<br />

Bewegung, Licht und Luft besonders gut nach. Sie<br />

hat aber auch Nachteile, wenn zum Beispiel der<br />

Weg vom Stall zur Weide über öffentliche Straßen<br />

führt. Viele Anwohner fühlen sich belästigt, wenn<br />

Tiere den Verkehr aufhalten oder die Straßen<br />

verschmutzen. Außerdem liegt die Wohlfühltemperatur<br />

von Kühen zwischen -7 und +17 Grad<br />

Celsius. Bei großer Hitze, wie in den zurückliegenden<br />

heißen Sommern, bleiben die Kühe von sich<br />

aus lieber im Stall. Und im Winter, wenn auf den<br />

Weiden nichts wächst und kein Futter zu finden<br />

ist, bleiben sie ohnehin drinnen. Laufhof oder<br />

Auslaufweide direkt am Stall gehören in modernen<br />

Ställen mit dazu.<br />

Gibt es in Bayern Mega-<br />

Kuhställe?<br />

Obwohl Bayern die meisten Kühe hat, ist es das<br />

Bundesland mit den kleinsten Milchkuhherden. Im<br />

Schnitt hat ein bayerischer Milchviehbetrieb<br />

40,6 Tiere. Zum Vergleich: Der bundesdeutsche<br />

Durchschnitt zählt 66,6 Milchkühe pro Hof; die Betriebe<br />

in Brandenburg halten im Durchschnitt 225,<br />

die in Mecklenburg-Vorpommern 232 Tiere.<br />

4<br />

Wie halten es Bauern mit<br />

Nachhaltigkeit?<br />

Jeder zweite Bauer in Bayern hat sich vertraglich verpflichtet,<br />

mehr für den Umwelt- und Naturschutz zu<br />

tun. Fast 40 Prozent der Fläche werden nach Richtlinien<br />

des Bayerischen Kulturlandschaftsprogrammes<br />

(KULAP) und des Vertragsnaturschutzprogrammes<br />

(VNP) bewirtschaftet. Photovoltaik- oder Biogasanlagen<br />

sorgen für nachhaltig erzeugte Energie. Auch<br />

Milchbauern setzen zunehmend auf regionale und<br />

gentechnikfreie Futtermittel, Tierwohl-Label und<br />

Umweltschutzmaßnahmen. Um stärker in Nachhaltigkeit<br />

zu investieren, braucht es aber ein faires<br />

Einkommen. Deswegen sind angemessene Milchpreise<br />

so wichtig.<br />

8 Guad! #01 Frühjahr 2020


hhaltigkeit<br />

ilch und Tierwohl<br />

Sind Kühe Klimakiller?<br />

5<br />

Alle Milchtiere, also nicht nur die Milchkühe, sondern auch<br />

Ziegen oder Schafe produzieren im Pansenmagen beim<br />

Verdauen des Futters Methan. Das wiederum ist ein Treibhausgas.<br />

Derzeit forscht man intensiv, wie die Futterzusammenstellung<br />

den Methanausstoß verringern kann. Übrigens<br />

verbessert jeder Bauer, der hofeigenes oder heimisches<br />

Futter einsetzt, die CO2-Bilanz. Die Transportwege sind kurz<br />

und am anderen Ende der Welt muss kein Urwald weichen.<br />

Auch werden die allermeisten Kühe in Bayern zweifach<br />

genutzt: Zunächst geben sie Milch und werden später als<br />

Fleischlieferant verkauft. Das ist nachhaltiger, als Tiere, die<br />

nur auf hohe Milchleistung gezüchtet sind. Übrigens sind<br />

die Wiesen und Weiden der Bauern ähnlich wie der Wald ein<br />

wirksamer CO2-Speicher.<br />

Guad! leben<br />

Kunden<br />

Was ist mit<br />

Sojafutter?<br />

Wie kann ich als<br />

Kunde Milchbauern<br />

unterstützen?<br />

6<br />

Hofeigenes Heu, Silage, Mais und<br />

Getreide machen den größten Teil<br />

des Futters aus. Für den notwendigen<br />

Eiweißanteil im Futter greifen immer<br />

mehr Bauern auf heimischen Raps<br />

zurück. Mittlerweile kann sogar Soja in<br />

Bayern angebaut werden.<br />

7<br />

Wer seine Milch an einer hofeigenen Milchtankstelle kauft,<br />

kann sicher sein, dass das Geld zu hundert Prozent an<br />

den Landwirt fließt. Oder man wählt Milch von einer genossenschaftlich<br />

organisierten Molkerei, wo die Mehr-<br />

erlöse auch direkt bei den Milchbauern ankommen.<br />

Achten Sie außerdem auf Milch aus der Region und<br />

Milch zu fairen Preisen. Schnäppchenpreise gehen<br />

immer zu Lasten der Höfe und der Möglichkeit, in<br />

Zukunftsstrategien zu investieren.<br />

Warum sind Milch,<br />

Joghurt und Co. zu gut<br />

für die Tonne?<br />

Ein großer Feind der Nachhaltigkeit ist die Verschwendung.<br />

Elf Millionen Tonnen Lebensmittel<br />

werden in Deutschland jedes Jahr weggeworfen,<br />

manches davon originalverpackt. Etwa 65 kg pro<br />

Kopf und Jahr entfallen davon auf die Verbraucher in<br />

Bayern. Für die Herstellung von Lebensmitteln und<br />

für deren Entsorgung werden Rohstoffe, Energie und<br />

Wasser gebraucht. Jedes Lebensmittel, das unnötig<br />

im Müll landet, ist also mehr als eine kleine Unachtsamkeit.<br />

In der Summe ergibt das viele unnötig<br />

verbrauchte Ressourcen.<br />

Regional einkaufen in Bayern:<br />

Milch direkt vom Hof:<br />

milchverkaufstellen.bayern<br />

Einkaufen auf dem Bauernhof:<br />

einkaufen-auf-dem-bauernhof.com/bayern<br />

8<br />

#01 Frühjahr 2020 Guad!<br />

9


Guad! leben<br />

9<br />

Was tun, wenn die Haltbarkeit<br />

abgelaufen ist?<br />

Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt lediglich an, bis<br />

wann ein Produkt auf jeden Fall haltbar ist. Oft kann<br />

man es auch nach Ablauf noch essen. Wir Kunden<br />

sollten in diesem Fall unseren Sinnen vertrauen.<br />

Sieht das Milchprodukt einwandfrei aus, riecht es<br />

normal und schmeckt es, wie es schmecken<br />

sollte? Wenn die Antworten „ja“ lauten,<br />

gibt es keinen Grund, es nicht zu essen!<br />

Kunden<br />

12<br />

Und wie trenne<br />

ich die Becher?<br />

Joghurt- oder andere Becher löffelrein<br />

leeressen, aber nicht ausspülen. Das<br />

verschwendet unnötig Wasser. Den<br />

Aluminiumdeckel immer abreißen;<br />

falls vorhanden, die Papierbanderole<br />

entfernen. Deckel und Becher<br />

in der gelben Tonne entsorgen. Die<br />

Banderole gehört in die Papiertonne.<br />

Die Becher nicht stapeln, weil sie die<br />

Sortieranlage für Wertstoffe getrennt<br />

durchlaufen sollten.<br />

10<br />

Wie lagere ich richtig?<br />

Milchprodukte gehören in den Kühlschrank. Die<br />

richtige Lagerung macht alle Lebensmittel länger<br />

haltbar.<br />

Wie gibt man<br />

Milchflaschen oder<br />

Joghurtgläser zurück?<br />

Glas ist nur umweltfreundlicher, wenn erstens<br />

die Rückgabequote hoch ist und zweitens nicht<br />

quer durch die Republik gefahren wird. Also<br />

möglichst regionale Produkte kaufen. Das Glas<br />

gründlich ausspülen und zusammen mit dem<br />

Deckel abgeben. Der Deckel verhindert, dass<br />

gegebenenfalls vorhandene Milchreste antrocknen.<br />

So kann Glas besser gereinigt werden. Die<br />

Deckel werden aus lebensmittelrechtlichen<br />

Gründen nicht wiederverwendet.<br />

13<br />

11<br />

Ist Plastikersatz möglich?<br />

Milch und Joghurt gibt es in Mehrwegflaschen<br />

und -gläsern. Viele Hersteller reduzieren den<br />

Plastikanteil, indem sie die Becher mit einer<br />

Pappmanschette ummanteln. Andere, wie seit<br />

kurzem die Milchwerke Berchtesgadener Land,<br />

verpacken ihre Milch sogar in Karton, der zu<br />

rund 90 Prozent aus nachwachsendem FSC®zertifiziertem<br />

Holz und einer Kunststoffbeschichtung<br />

aus Zuckerrohr besteht.<br />

10 Guad! #01 Frühjahr 2020<br />

Tipps gegen<br />

Lebensmittelverschwendung:<br />

Zu gut für die Tonne:<br />

zugutfuerdietonne.de<br />

Bundeszentrale für Ernährung:<br />

www.bzfe.de/inhalt/lebensmittelverschwendung-1868.html


Glückliches<br />

Bayern<br />

Hier in Bayern gibt es sie<br />

noch fast überall: Frische<br />

Milch vom Milchbauern.<br />

Aber wie arbeiten die<br />

Landwirte? Und mit welchen<br />

Ideen begegnen sie<br />

den Herausforderungen<br />

der Zeit? Wir wollen Ihnen<br />

genau das näher bringen.<br />

Mit Herz und Engagement<br />

erzeugen Milchbäuerinnen<br />

und Milchbauern sieben<br />

Tage die Woche, Jahr für<br />

Jahr jenes Grundprodukt,<br />

das wir als Milch, Käse oder<br />

Joghurt lieben.<br />

Respekt!<br />

Guad! kennenlernen<br />

Milchbauer Michael Kneißl<br />

hat neue Wege beschritten,<br />

um seinen Hof zukunftsfähig<br />

zu machen. Mut, Einsatz und<br />

Offenheit wurden belohnt. Seine<br />

Hofmolkerei ist eine beliebte<br />

Adresse für Milch und<br />

Joghurt aus der Region.<br />

Frischer gehts nicht<br />

Milch und Joghurt vom Kneißl-Hof<br />

Wie wird man eigentlich Milchbauer? „Bei uns zuhause<br />

gibt es schon eine Tradition. Mein Vater hat den Hof von<br />

seinen Eltern übernommen und zum Vollerwerbsbetrieb<br />

ausgebaut. Trotzdem war es für mich keine Pflicht, hier einzusteigen.<br />

Nach der Mittleren Reife habe ich mich dann für die<br />

Ausbildung zum Landwirt entschieden und im Anschluss die<br />

Technikerschule für Landbau drangehangen. Mit 23 bin ich<br />

Vollzeit in den Hof eingestiegen.“<br />

Wann beginnt Ihr Arbeitstag? „Ab sechs Uhr lege ich los,<br />

unterbrochen vom gemeinsamen Frühstück und Mittagessen<br />

auf dem Hof. Abends ist dann meist zwischen halb sieben und<br />

sieben Uhr Schluss.“<br />

Wie kamen sie darauf, die Hofmolkerei zu gründen?<br />

„Mir war es wichtig eine neue Einkommensperspektive zu<br />

schaffen. Die Menschen wollen ein Bauernhofidyll, aber zu<br />

dem Milchpreis von durchschnittlich 34 Cent pro Liter, den wir<br />

von der Molkerei bekommen, geht das nicht. Seit fünf Jahren<br />

produzieren wir darum selber Trinkmilch, Joghurt und Desserts.<br />

Die Anlage habe ich gebraucht gekauft und gemeinsam<br />

mit meinem Vater vier Winter lang eigenhändig aufgebaut.<br />

Das hat uns zwar manchmal Schweiß und Nerven gekostet,<br />

aber jetzt bin ich sehr stolz auf unsere Leistung.“<br />

Die Milch vom Kneißl Hof kann man seit einigen Jahren<br />

auch direkt kaufen. „Unsere Molkereianlage befindet sich<br />

im ersten Stock über dem Stallgebäude. Die Rohmilch wird<br />

vom Melkstand in die Molkerei gepumpt, gekühlt und verarbeitet.<br />

Frischer geht es nicht - das merkt man am Geschmack<br />

unserer Milch. Bei unserem Shop direkt auf dem Hof setzen<br />

wir auf Vertrauen: Im Kühlschrank stehen die Produkte und<br />

man zahlt den entsprechenden Betrag in die nebenstehende<br />

Kasse. Das funktioniert ausgezeichnet, alle unsere Kunden<br />

sind sehr ehrlich. Mittlerweile kann man unseren Joghurt<br />

und die Milch im Großraum Nürnberg auch bei Rewe, Edeka,<br />

Kaufland und in einigen Bäckereien finden.“<br />

<br />

#01 Frühjahr 2020 Guad!<br />

11


Guad! kennenlernen<br />

Nochmal zurück zum Stall. Wie geht es Ihren Kühen?<br />

„Unsere Tiere haben einen Laufstall außerhalb des Dorfes<br />

und können sich dort und im Außenbereich frei bewegen.<br />

Sie geben im Schnitt 8.000 l Milch pro Jahr, was ein gesunder<br />

mittlerer Wert ist. Wir wollen definitiv keine Hochleistungskühe<br />

und keinen Riesenstall. Um als Milchbauer davon leben<br />

zu können, braucht es aber ein Herde mit<br />

mindestens 75 Kühen.“<br />

Wie ist Ihre Antwort<br />

auf die immer wieder<br />

geäußerte Kritik zu<br />

Haltungsbedingungen?<br />

„Hier im Stall<br />

herrscht eine ruhige<br />

entspannte Atmosphäre.<br />

Nur gesunde<br />

zufriedene Tiere<br />

geben ausreichend<br />

Milch. Zum Beispiel<br />

haben wir für das<br />

Wohlgefühl eine<br />

Bürstenstation.<br />

Außerdem einen<br />

Melkroboter, zu dem die<br />

Tiere jederzeit selbständig<br />

und in ihrem Rhythmus<br />

gehen. Welches Tier sich wann<br />

melken lässt, daran erkennt man<br />

übrigens die Rangordnung innerhalb<br />

» Ich bin sehr stolz, dass<br />

die Idee der Hofmolkerei<br />

funktioniert. Mittlerweile vermarkten<br />

wir zwei Drittel der<br />

Milch direkt im Hofladen und über<br />

Lebensmittelgeschäfte. Das sichert<br />

die Zukunft unseres Betriebes. «<br />

Michael Kneißl (32) bewirtschaftet mit seiner<br />

Familie den Milchhof Kneißl in Rengersricht<br />

(Oberpfalz). Wie bei Familienbetrieben üblich,<br />

packen auch seine Eltern und seine Ehefrau<br />

Margaretha auf dem Hof mit an. Derzeit freut<br />

sich das sympathische junge Paar darauf,<br />

selber Eltern zu werden.<br />

der Herde. Meine Mutter, die die Kühe jeden Tag versorgt,<br />

kennt deren Eigenarten sehr genau.“<br />

Bei Ihnen gibt es einen sogenannten offenen Stall?<br />

„Ja, wir haben nichts zu verbergen. Vor allem sonntags kommen<br />

viele Familien mit Kindern, die sich die Tiere ansehen.<br />

Und bei dem großen Hoffest, das alle zwei Jahre stattfindet,<br />

waren 2018 fast 7.000 Besucher da. Wir wollen,<br />

dass die Menschen sehen, wie die Tiere<br />

gehalten werden.“<br />

Im Hinblick auf das Futter gibt es<br />

von Seiten der Kunden oft Vorurteile.<br />

Wie halten Sie es damit?<br />

„Wir füttern nur gentechnikfrei und<br />

erzeugen das Futter zum größten Teil<br />

selber. Auf unserem Grünland, also den<br />

Weiden, wächst das Gras für die Silage.<br />

Dort stehen viele Kleegräser, weil die<br />

eine hochwertigere Futtermischung<br />

ergeben. Wir bauen auch Getreide und<br />

Mais selber an. Um die Felder legen<br />

wir Blühstreifen für die Bienen und<br />

Insekten an. Wie viele andere Kollegen<br />

verzichten wir ganz auf Soja und kaufen<br />

dafür heimisches Rapsschrot zu. Das wird<br />

für den Eiweißanteil im Futter gebraucht.“<br />

Was beflügelt Sie? „Ich bin mein eigener<br />

Chef und kann mich verwirklichen. Noch dazu<br />

ist die Arbeit sehr abwechslungsreich: Ich kümmere<br />

mich um die Tiere, die Technik, die Molkerei und um<br />

die Vermarktung. Dazu kommen Pflanzenbau, Grünlandwirtschaft<br />

und natürlich Büroarbeit. Es wird nie langweilig. Genau<br />

das gefällt mir.“ ●<br />

„Top-Qualität, Top-Frische und gentechnikfrei“,<br />

so beschreibt der junge Hofmolkerei-Chef die inneren<br />

Werte seiner Produkte. Es gibt Vollmilch mit naturbelassenem<br />

Fettgehalt, außerdem verschiedene Fruchtjoghurtsorten<br />

ohne künstliche Aromen und Zusatzstoffe.<br />

Adresse:<br />

Hofmolkerei Kneißl • Raingasse 3<br />

90602 Pyrbaum - Rengersricht<br />

www.hofmolkerei-kneissl.de<br />

12 Guad! #01 Frühjahr 2020


Guad! wissen<br />

PUR, ZUM MÜSLI ODER IM KUCHEN -<br />

SO MÖGEN DIE DEUTSCHEN IHRE MILCH AM LIEBSTEN<br />

Quelle: Kantar Emnid/ Milchindustrie-Verband e.V. /<br />

ZMB Zentrale Milchmarkt Berichterstattung GmbH, April 2019<br />

BAYERISCHE MILCH ERKENNEN LEICHT GEMACHT<br />

Kürzel für das EU-Land<br />

(z.B. Deutschland)<br />

Die Region,<br />

„BY“ steht für Bayern<br />

Die Kontrollnummer des<br />

Betriebs, der das Produkt<br />

zuletzt bearbeitet oder<br />

verpackt hat<br />

Hergestellt in der<br />

Europäischen Union<br />

Auf jeder Milchpackung, auf jeder Packung<br />

Topfen oder Sahne und auf Käse muss ein Code,<br />

das sogenannte Identitätskennzeichen aufgedruckt<br />

sein. Es zeigt die Herkunft des Produktes.<br />

„DE“ steht dabei für Deutschland, „BY“ für das<br />

Bundesland Bayern (jedes Bundesland hat ein<br />

eigenes Kürzel). Der Zahlencode dahinter gibt<br />

die jeweilige Molkerei oder Käserei an, in der es<br />

hergestellt wurde. Wer regional einkaufen will,<br />

achtet also unbedingt auf das Kürzel „BY“.<br />

ALLERERSTE SAHNE FÜR DIE MILCHQUALITÄT IN BAYERN<br />

Mindestens acht Mal im Monat wird die Milch eines jeden Milchbauern<br />

analysiert. Die Proben werden automatisch gezogen,<br />

während die Milch aus dem Hoftank in den Sammelwagen<br />

gesaugt wird. Dabei erreichen über 98 Prozent der bayerischen<br />

Milcherzeuger die höchste Qualitätsstufe „Güteklasse 1“.<br />

Hut ab vor so viel Sorgfalt, Wissen und Hygiene.<br />

DIE MILCH MACHTS NOCH IMMER<br />

Die Älteren werden ihn noch kennen, den Werbeslogan, der zum<br />

Milchtrinken animieren sollte. Auch heute gilt: Milch und die Produkte<br />

daraus sind Spitze! In Sachen Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe<br />

ist ihr Ernährungswert herausragend.<br />

#01 Frühjahr 2020 Guad!<br />

13


Guad! erfahren<br />

Wir bayerischen Landfrauen<br />

Kräuter in der Frühlingsküche<br />

Des einen Freud - des anderen Leid: Giersch<br />

Im Frühjahr ist er eine der ersten Pflanzen, die sich im Garten breit<br />

macht. Für die einen ist er lästiges Unkraut, das sich wegen seiner<br />

unterirdischen Wurzelausläufer rasend schnell vermehrt und als<br />

unverwüstlich gilt. Für die anderen ist er ein kostbares Wildkraut,<br />

das in der Küche durch seinen milden Geschmack nach Möhre und<br />

Petersilie vielseitig einsetzbar ist. Er enthält zudem viele wertvolle<br />

Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.<br />

Qualität-vom-Hof-Bäuerin Michaela Engelhardt zeigt, wie sich<br />

aus Giersch ein schmackhaftes Pesto<br />

zubereiten lässt.<br />

MICHAELA ENGELHARDTs<br />

Giersch-Pesto<br />

ZUTATEN für 1 Glas<br />

50 g Gierschblätter (keine Stiele)<br />

Petersilienblätter nach Belieben<br />

150 ml Rapsöl oder Sonnenblumenöl<br />

½ TL Salz<br />

3 EL gehackte Walnüsse<br />

50 g Hartkäse aus der Region<br />

1. Blätter waschen, gut abtropfen lassen<br />

und in ein hohes Gefäß (z.B. Messbecher) geben.<br />

2. Das Öl dazu schütten und mit dem Pürierstab fein pürieren.<br />

3. Dann Salz, Nüsse und Käse dazugeben und nochmal pürieren,<br />

bis eine gleichmäßige Masse entstanden ist.<br />

» Für ein schnelles,<br />

kostengünstiges und<br />

nährstoffreiches Gericht:<br />

Nudeln kochen, Pesto<br />

erwärmen und beides<br />

vermischen. Sehr gut<br />

schmeckt dazu Salat.«<br />

TIPP: Das Pesto hält sich circa 2 bis 3 Wochen im Kühlschrank. Für<br />

eine längere Haltbarkeit (bis zu 2 Jahre) füllen Sie das Pesto in Gläser,<br />

verschließen sie und kochen sie für 15 - 20 Minuten bei 90 °C ein.<br />

Übrigens lässt sich frisches Pesto auch prima einfrieren!<br />

Illustration aus: Prof. Dr. Otto Wilhelm Thomé; Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz, Gera 1885<br />

14 Guad! #01 Frühjahr 2020<br />

www.qualitaet-vom-hof.de


Wir bayerischen Landfrauen<br />

Guad! erfahren<br />

Diese Kräuter finden Sammler im Frühjahr<br />

Zum Frühlingsbeginn erwacht die Natur langsam wieder zum<br />

Leben. In den Gärten fängt es an zu sprießen: nicht nur die<br />

klassischen blühenden Frühlingsboten, sondern auch wichtige<br />

Heil- und Küchenkräuter. Wir haben für Sie eine kleine Auswahl<br />

an Kräutern zusammengestellt, die Sie jetzt im Frühjahr finden<br />

können. Sammeln Sie nur die Pflanzen, die Sie wirklich kennen.<br />

Beim Kennenlernen neuer Pflanzen helfen Wildkräuterwanderungen<br />

mit Fachexperten und fundierte Bestimmungsbücher.<br />

Beachten Sie im Sinne des Naturschutzes, nur die Menge für<br />

den Eigenbedarf mitzunehmen.<br />

März<br />

April<br />

Mai<br />

Bärlauch • Bibernelle<br />

Brunnenkresse<br />

Frauenmantel • Giersch<br />

Huflattich • Schlüsselblume<br />

Spitzwegerich • Vogelmiere<br />

Wiesenschaumkraut<br />

Beinwellblätter •<br />

Fünffingerkraut • Gundelrebe<br />

Löwenzahn • Pestwurz<br />

Schlehenblüten<br />

Stiefmütterchen<br />

Waldmeister • Wacholder<br />

Zinnkraut<br />

Habichtskraut<br />

Hirtentäschel • Holunder<br />

Hornklee • Isländisch Moos<br />

Melisse • Rosmarin • Rotklee<br />

Storchenschnabel<br />

Weißdornblüten<br />

Rosskastanienblüten<br />

Landfrauen stellen sich vor<br />

Garten • Natur • Küche: Vorträge und Führungen mit Elisabeth Doll<br />

In ihrem Hofladen auf dem Wieshof<br />

im oberbayerischen Weilheim bietet<br />

Gartenbäuerin Elisabeth Doll<br />

selbst hergestellte Produkte<br />

wie Kräutersalze,<br />

Fruchtaufstriche,<br />

Liköre und weitere<br />

Kostbarkeiten<br />

an. Den Hof bewirtschaftet<br />

sie<br />

gemeinsam mit<br />

ihrem Mann im<br />

Nebenerwerb.<br />

» Mein Wissen und meine<br />

Erfahrung aus Garten und<br />

Küche gebe ich mit Freude<br />

weiter.«<br />

Ihre große<br />

Leidenschaft für<br />

ihren Garten und das<br />

Wissen um die darin und<br />

drum herum wachsenden<br />

Kräuter gibt die qualifizierte Kräuterpadagogin<br />

gern an Interessierte weiter:<br />

Sie bietet Vorträge rund um das Thema<br />

Elisabeth Doll, Gartenbäuerin<br />

und Kräuterpädagogin bietet<br />

Vorträge und Gartenführungen<br />

auf ihrem Hof in Weilheim in<br />

Oberbayern.<br />

Garten an sowie<br />

Gartenführungen<br />

zu verschiedenen<br />

Themen wie<br />

„Pflanzen aus der<br />

Volksheilkunde“.<br />

Vor kurzem hat sie<br />

dafür auf ihrem Hof<br />

einen Karlsgarten<br />

angelegt. Diese<br />

Gärten sind nach<br />

Karl dem Großen<br />

benannt und nach<br />

seinen Vorgaben<br />

gestaltet. Darin findet<br />

man viele alte, heute fast<br />

vergessene Heilpflanzen.<br />

Elisabeth Doll beschreibt sich selbst<br />

als Entdeckerin: „Ich bin gerne kreativ<br />

und arbeite am liebsten mit Naturma-<br />

terialien oder probiere Kochrezepte aus<br />

und entwickle sie weiter. Es ist mir eine<br />

innere Freude, meine Erfahrungen und<br />

mein Wissen rund um Garten, Kochen<br />

und Natur weiterzugeben. Auf meinem<br />

Hof habe ich für meine Veranstaltungen<br />

eigens einen Seminarraum mit schönem<br />

Ambiente eingerichtet, der sich auch<br />

bestens für Feierlichkeiten oder Events<br />

eignet.“<br />

www.naturkueche-wieshof.de<br />

Zahlreiche Besucher begeisterte vergangenes Jahr<br />

Elisabeth Doll mit ihren Kochkünsten und ihrem<br />

Kräuterwissen beim bayerischen Landfrauen-Event<br />

»Frühstück am Hof«. Besuchen Sie Elisabeth Doll<br />

auch dieses Jahr wieder in ihrem Garten am<br />

17. Mai 2020!<br />

www.fruehstueck-am-hof.de<br />

www.qualitaet-vom-hof.de<br />

#01 Frühjahr 2020 Guad!<br />

15


Guad! vormerken<br />

Tag des offenen Bauernhofes<br />

Vorbeischauen und sich ein Bild von der Arbeit unserer Landwirte machen!<br />

Genau dafür sind die Tage des offenen Bauernhofes am<br />

13. und 14. Juni gedacht. Hier kann man Fragen stellen und<br />

hören, wie die Bauern sich im Spannungsfeld zwischen gesetzlichen<br />

Vorgaben, dem Verbraucherwunsch nach Idylle und Nachhaltigkeit<br />

und der Wirtschaftlichkeit ihrer Höfe aufstellen.<br />

www.tag-des-offenen-bauernhofes.de<br />

©BBV<br />

SCHMANKERL<br />

in Nürnberg<br />

Am Sonntag, den 21. Juni, verwandelt sich<br />

der Nürnberger Hauptmarkt in eine<br />

Bauernmarktmeile. Von 10 bis 18 Uhr<br />

zeigen Bäuerinnen und Bauern aus ganz Bayern<br />

ihre Produkte und viele kulinarische Schmankerl.<br />

Nicht verpassen: Die köstlichen Milchcocktails der<br />

bayerischen Milchbauern, die am Stand des VMB<br />

(Verband der Milcherzeuger Bayern) ausgeschenkt<br />

werden.→ www.bauernmarktmeile.de<br />

21. Juni 2020<br />

i<br />

Milch - direkt ab Hof<br />

In ganz Bayern findet man Milchhäusl, an denen man<br />

die Milch vom Hof ganz frisch selber zapfen und oft auch<br />

noch andere Produkte vom Bauernhof kaufen kann. Unter der<br />

nachfolgenden Internetadresse finden Sie solche Milchverkaufsstellen<br />

mit Übersichtskarte und Umkreissuche.<br />

www.milchverkaufstellen.bayern<br />

Regionaler, frischer und fairer geht nicht!<br />

»Frühstück am Hof«<br />

Beim Frühstücken mit bayerischen Landfrauen<br />

plaudern und Produkte vom Hof<br />

genießen: Für diesen kulinarischen Landausflug,<br />

der von Hofführungen und Kinderprogramm<br />

umrahmt wird, öffnen am dritten<br />

Maiwochenende hiesige Bäuerinnen ihre<br />

Türen.<br />

16. und 17.Mai 2020<br />

www.BayerischerBauernVerband.de/<br />

Fruehstueck<br />

T-Shirts und<br />

Hoodies<br />

Gedacht für alle, die ihre Verbundenheit mit dem<br />

Land modisch ausdrücken möchten. Waschechte oder<br />

gefühlte Bauernkinder finden ihre Lieblingsstücke im<br />

Onlineshop www.bauernkind.de. Das Schöne daran: Die<br />

Herstellung folgt fairen Prinzipien. Gefertigt wird aus<br />

ökologisch gewonnener Baumwolle in Deutschland!<br />

www.bauernkind.de<br />

Freuen Sie sich auf das nächste Heft im SOMMER 2020!

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