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Guad! leben
zuNachhaltigkeit, 13 Fragen Nach
M
12 Fragen
Milchbauern
Mit Antworten, die zeigen, wie sich die bayerischen
Milchbauern beim Tierwohl oder der Tierhaltung aufstellen
und wie wir Kunden nachhaltig handeln können.
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Wie leben Milchkühe
heute?
Früher war alles besser und artgerechter?
Irrtum! Noch vor 20 Jahren lebten fast
alle Kühe im Anbindestall. Bayern fördert
moderne, tiergerechte Laufställe. Hier
spazieren mittlerweile etwa die Hälfte aller
Milchkühe vom Liegeplatz zum Außenbereich,
zur Melkstation oder in den Wellnessbereich,
wo sich die Tiere an Bürsten
nach Lust und Laune selber kratzen und
massieren können.
Fühlen sich Kühe draußen
immer wohler?
Die Weide kommt dem Bedürfnis der Tiere nach
Bewegung, Licht und Luft besonders gut nach. Sie
hat aber auch Nachteile, wenn zum Beispiel der
Weg vom Stall zur Weide über öffentliche Straßen
führt. Viele Anwohner fühlen sich belästigt, wenn
Tiere den Verkehr aufhalten oder die Straßen
verschmutzen. Außerdem liegt die Wohlfühltemperatur
von Kühen zwischen -7 und +17 Grad
Celsius. Bei großer Hitze, wie in den zurückliegenden
heißen Sommern, bleiben die Kühe von sich
aus lieber im Stall. Und im Winter, wenn auf den
Weiden nichts wächst und kein Futter zu finden
ist, bleiben sie ohnehin drinnen. Laufhof oder
Auslaufweide direkt am Stall gehören in modernen
Ställen mit dazu.
Gibt es in Bayern Mega-
Kuhställe?
Obwohl Bayern die meisten Kühe hat, ist es das
Bundesland mit den kleinsten Milchkuhherden. Im
Schnitt hat ein bayerischer Milchviehbetrieb
40,6 Tiere. Zum Vergleich: Der bundesdeutsche
Durchschnitt zählt 66,6 Milchkühe pro Hof; die Betriebe
in Brandenburg halten im Durchschnitt 225,
die in Mecklenburg-Vorpommern 232 Tiere.
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Wie halten es Bauern mit
Nachhaltigkeit?
Jeder zweite Bauer in Bayern hat sich vertraglich verpflichtet,
mehr für den Umwelt- und Naturschutz zu
tun. Fast 40 Prozent der Fläche werden nach Richtlinien
des Bayerischen Kulturlandschaftsprogrammes
(KULAP) und des Vertragsnaturschutzprogrammes
(VNP) bewirtschaftet. Photovoltaik- oder Biogasanlagen
sorgen für nachhaltig erzeugte Energie. Auch
Milchbauern setzen zunehmend auf regionale und
gentechnikfreie Futtermittel, Tierwohl-Label und
Umweltschutzmaßnahmen. Um stärker in Nachhaltigkeit
zu investieren, braucht es aber ein faires
Einkommen. Deswegen sind angemessene Milchpreise
so wichtig.
8 Guad! #01 Frühjahr 2020