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Jahresschrift 2020

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Gefährdung

Gemäß der „Roten Listen der Biotoptypen und Arten“ stark gefährdet!

Durch aufkommende Verbuschung und Verwaldung aufgrund eines

länger andauernden Brachstadiums ist der Lungen-Enzian nicht

mehr konkurrenzfähig und wird von anderen Pflanzen verdrängt. Die

Intensivierung der Grünlandwirtschaft und die damit meist verbunde

Überdüngung der umliegenden Felder, sowie Trockenlegungsmaßnahmen

führen zu einer drastischen Gefährdung der Lungenenzian-Vorkommen.

Auch eindringende Problempflanzen (Neophyten) wirken sich auf die

Bestände negativ aus.

Rechts: Lungen-Enzian mit abgelegten Eier des Kleinen Moorbläulings.

Information zum Lungenenzian-Ameisenbläuling (Phengaris alcon)

...auch Kleiner Moorbläuling genannt

Merkmale

Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 32

bis 36 Millimeter. Die Männchen haben blaue, leicht

ins Weißliche gehende, mit dunklem Rand versehene

Flügeloberseiten. Die Weibchen haben dunkelbraune,

am Flügelansatz leicht blau gestäubte Flügeloberseiten.

Beide haben gemeinsam, dass deren Rand

weiß gefranst ist. Die Flügelunterseiten sind hellgrau

oder braun mit schwarzen, hellumrandeten Flecken

und typischen quadratischen Saumpunkten.

Sie sehen dem Kreuzenzian-Ameisenbläuling

(Phengaris rebeli) sehr ähnlich und bilden wie auch

diese Art je nach Verbreitungsgebiet und Höhenlage

variable Flügelfärbungen aus. Deswegen sind sie nur

schwer voneinander zu unterscheiden. Die bisher

praktizierte Arttrennung stellt neuere genetische

Untersuchungen in Frage. Für naturschutzpraktische

Belange sollten die bisherigen Arten mindestens als

„Ökotypen“ behandelt werden. So unterscheiden sie

sich sehr wohl anhand der Standorte, an der unser

Kleine Moorbläuling und der kaum unterscheidbare

Kreuzenzian-Ameisenbläuling vorkommen.

Den Kleinen Moorbläuling findet man an feuchten

Lebensräumen. Die Raupen ernähren sich vom

Lungenenzian.

Der Kreuzenzian-Ameisenbläuling zieht hingegen

trockene Lebensräume vor und ernährt sich vom

Kreuz-Enzian.

Die Faustregel lautet: Die Tiere feuchter Lebensräume

sind Moorbläulinge; Tiere trockener und hoher Lagen

sind Kreuzenzian-Ameisenbläuling.

Vorkommen

Der Kleine Moorbläuling ist lokal im Flachland und

Gebirge bis um die 1000 Meter in Feuchtgebieten

wie z. B. in unserem Kalkniedermoor in Obsteig,

Feuchtwiesen, feuchten Heidegebieten anzutreffen;

man findet sie auch im Überschwemmungsbereich von

Flüssen.

14 Jahresbericht 2020

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