21. März 2021
- Die größte Sonnenterrasse der Stadt eröffnet im Mai - Ideen für die Annenpassage - 6800 Grazer Wohnungen stehen leer - Minoriten suchen Säulenpaten - Exklusives Interview mit Hartberg-Coach Markus Schopp
- Die größte Sonnenterrasse der Stadt eröffnet im Mai
- Ideen für die Annenpassage
- 6800 Grazer Wohnungen stehen leer
- Minoriten suchen Säulenpaten
- Exklusives Interview mit Hartberg-Coach Markus Schopp
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<strong>21.</strong> MÄRZ <strong>2021</strong>, AUSGABE 12<br />
Im Umbau<br />
Pater Petru Farcaş bittet um Spenden für die<br />
Sanierung der Minoriten. Jetzt wurde das Projekt<br />
„Säulenpaten“ ins Leben gerufen. 12/13<br />
Im Aufbau<br />
Hartberg-Trainer Markus Schopp im<br />
ausführlichen Interview über Erfolg,<br />
Entwicklung und Motivation. 44/45<br />
Stadtbootshaus wird im Mai eröffnet<br />
Die größte<br />
Sonnenterrasse der Stadt<br />
Im Plan. Schon Ende Mai soll der neue Wassersportstützpunkt für Kajak- und Kanufahrer in Betrieb gehen. Ein ganz besonderes Highlight wird<br />
die 300 Quadratmeter große und öffentlich zugängliche Dachterrasse werden, die direkt vom Marburger Kai aus begehbar sein wird. SEITEN 4/5<br />
KUESS ARCHITEKTUR ZT, SCHERIAU, GEPA
2 die seite zwei<br />
www.grazer.at <strong>21.</strong> MÄRZ <strong>2021</strong><br />
E D I T O R I A L<br />
von<br />
Tobit<br />
Schweighofer<br />
✏ tobit.schweighofer@grazer.at<br />
Angstkultur<br />
in der<br />
Kulturszene<br />
K<br />
unst kann ja alle<br />
möglichen Funktionen<br />
erfüllen. Die vielleicht<br />
bedeutendste ist, dass sie seit<br />
Jahrtausenden Lebenswelten<br />
widerspiegelt und diese in<br />
aller Öffentlichkeit akzentuiert.<br />
Im Notfall auch furchtund<br />
respektlos. Wenn eine<br />
Gesellschaft in Angst und<br />
Schrecken lebt, dann findet<br />
man das auch immer in<br />
zeitgenössischen Büchern,<br />
Liedern oder Bildern wieder.<br />
Oft kritisch, manchmal<br />
tröstend, aber immer mit der<br />
solidarischen Botschaft: „Euer<br />
Leben ist uns bekannt, eure<br />
Probleme sind uns nicht egal.<br />
Wir machen das zum Thema,<br />
für euch und für uns alle.“ Was<br />
passiert, wenn es keine<br />
(besuchbare) Kunst geben<br />
darf? Und was passiert, wenn<br />
die Künstler plötzlich selbst<br />
Angst haben? Und wer<br />
beschäftigt sich denn damit<br />
und wer macht das öffentlich?<br />
Diesen Fragen muss man sich<br />
jetzt nach einjähriger Kunstpause<br />
dringend stellen. Denn<br />
die Angst geht um in der<br />
Kultur. Der Psychologische<br />
Beratungsdienst für die<br />
Mitarbeiter der Grazer Oper<br />
etwa hat jetzt bei 90 Prozent<br />
der Klienten konstatiert, Angst<br />
vor der Zukunft zu haben.<br />
Man kann also nicht erwarten,<br />
dass sich in nächster Zeit viele<br />
Künstler finden werden, die<br />
unsere Lebenswelt furcht- und<br />
respektlos öffentlich zerlegen<br />
und wieder zusammenbauen.<br />
Das müssen wir derzeit selber<br />
tun.<br />
Tobit Schweighofer, Chefredakteur<br />
SONNTAGSFRÜHSTÜCK MIT ...<br />
Gefrühstückt<br />
wird am liebsten<br />
erst abends<br />
– dafür aber<br />
mit Pancakes,<br />
French Toast,<br />
Cornflakes und<br />
Co. Deborah<br />
Posadas singt<br />
leidenschaftlich<br />
gerne, aktuell<br />
auch bei Starmania.<br />
KK<br />
... Deborah Posadas<br />
Die Starmania-Kandidatin spricht über ihre Lieblingsmahlzeit des<br />
Tages, ihre Hochzeitssänger-Karriere und Urlaubspläne nach Corona.<br />
Sänger schlafen nach einer Konzertnacht<br />
meistens schon etwas länger. Wie sieht das<br />
bei Ihnen aus?<br />
(lacht) Ich bin definitiv ein Langschläfer. Hin und<br />
wieder am Wochenende bis 10 Uhr schlafen zu<br />
können, ist einfach richtig herrlich.<br />
Gibt’s dann ein festliches Frühstück?<br />
Eigentlich bin ich ja gar nicht so die Frühstückerin.<br />
Am Wochenende brunche ich sehr gerne,<br />
wenn ich Zeit dafür habe. Aber ehrlich gesagt<br />
gibt’s bei mir öfters Frühstück zum Abendessen.<br />
Frühstück ist einfach die beste Mahlzeit des Tages.<br />
Hin und wieder mach ich mir dann einfach<br />
Pancakes, French Toast, Cornflakes oder eine<br />
klassische Eierspeise oder Jause eben abends.<br />
Wie sieht der restliche Sonntag üblicherweise<br />
aus? Musiziert dann die ganze Familie<br />
gemeinsam?<br />
(lacht) Ich bin tatsächlich die Einzige, die ein<br />
Instrument spielt. Sonntag ist bei mir immer anders,<br />
gerade wegen Corona kann man ja auch<br />
nicht viel machen. Sonntag ist bei uns eher der<br />
Tag des Fernsehens. Es wird nicht gearbeitet,<br />
man kommt runter, chillt, geht vielleicht spazieren,<br />
kocht gemeinsam sein Lieblingsessen und<br />
schaut dann Netflix. Auf den Tag freut man sich<br />
immer schon die ganze Woche.<br />
Wie haben Sie die Pandemie erlebt? Gerade<br />
Hochzeiten, auf denen Sie normalerweise<br />
singen, blieben eher auf der Strecke.<br />
Es ist nach wie vor eine schwierige Zeit. Gerade<br />
ist auch schon die zweite Hochzeitssaison am<br />
Wackeln, weil keiner weiß, wie es weitergeht.<br />
Viele Paare, die letztes Jahr auf heuer verschoben<br />
haben, müssen jetzt teils wieder umplanen. Es ist<br />
eine traurige Situation, und mir tun alle voll leid.<br />
Natürlich würde auch ich gerne wieder für Liebespaar<br />
singen, aber da müssen wir durch.<br />
Würden Sie sagen, die Corona-Situation<br />
hat es leichter gemacht, aktuell bei Starmania<br />
teilzunehmen?<br />
Gute Frage! Wahrscheinlich schon, weil es gerade<br />
kaum Chancen gibt, auf der Bühne zu singen.<br />
Sollte ich weit kommen, wären mir auch Hochzeiten<br />
dazwischengekommen. Sozusagen ist es<br />
Glück im Unglück. Aber dadurch, dass es immer<br />
ein Kindheitstraum von mir war, hätte ich wahrscheinlich<br />
so oder so mitgemacht.<br />
Starmania-Star oder Hochzeitssängerin?<br />
(lacht) Oh nein. Ich kann mich nicht entscheiden,<br />
aber sagen wir so: im Sommer Hochzeiten<br />
und sonst Starmania.<br />
Worauf freuen Sie sich nach Corona?<br />
Auf die Restaurants und das Reisen. Die erste<br />
Reise soll wohin gehen, wo es schön warm ist.<br />
Am liebsten natürlich Mexiko, aber ich glaube,<br />
das wird es nicht spielen. Ansonsten hätte ich<br />
Lust auf Spanien.<br />
<br />
VALENTINA GARTNER<br />
Deborah Posadas wurde am 7. November 1997 in<br />
Graz geboren. Durch ihre mexikanischen Wurzeln<br />
liegt ihr der Rhythmus seit der Kindheit im Blut. Nach<br />
der Matura ging sie nach England und Linz, bis es sie<br />
wieder nach Graz zog. Seit ca. einem Jahr singt sie als<br />
Hochzeitssängerin. Sie arbeitete auch als Verkäuferin<br />
für den „Grazer“. Aktuell ist Deborah Kandidatin bei<br />
Starmania. Wieder zu sehen am 9. April.
4<br />
graz<br />
graz<br />
www.grazer.at <strong>21.</strong> MÄRZ <strong>2021</strong><br />
4<br />
redaktion@grazer.at & 0316 / 23 21 10<br />
Kein Mensch will mehr<br />
einen Lockdown.“<br />
Landeshauptmann Hermann<br />
Schützenhöfer geht nicht von neuerlichen<br />
Handelsschließungen aus. SCHERIAU<br />
Graz: Stadtbootshaus<br />
Stadt Graz, Land Steiermark & Familie<br />
Strobl freuen sich. STADT GRAZ/FISCHER<br />
Denkmal für<br />
Helmut Strobl<br />
■ Mit dem mehrteiligen<br />
Denkmal „Strobl“ ist Iris<br />
Andraschek von der sechsköpfigen<br />
Jury einstimmig als<br />
Gewinnerin des geladenen<br />
Wettbewerbs „Ein Denkmal<br />
für Helmut Strobl am Kunsthaus<br />
Graz“ hervorgegangen.<br />
Das Projekt besteht aus einer<br />
Licht- und Soundarbeit im<br />
Foyer des Kunsthauses Graz<br />
und einer jährlichen Plakataktion<br />
anlässlich des Menschenrechtstags.<br />
Start ist der 10. Dezember<br />
20<strong>21.</strong><br />
Mario Kunasek liest die aktuelle<br />
Kriminalitätsstatistik kritisch.FOTO FISCHER<br />
FPÖ warnt vor<br />
Kriminalität<br />
■ Die FPÖ um Landesparteiobmann<br />
Mario Kunasek forderte<br />
am Freitag, die neue Kriminalitätsstatistik<br />
kritisch zu bewerten.<br />
Zwar sei coronabedingt insgesamt<br />
ein Rückgang zu sehen, Cyber-<br />
und Wirtschaftskriminalität<br />
seien aber gestiegen. „Es ist zu befürchten,<br />
dass als Folgewirkung<br />
der Corona-Krise durch zunehmende<br />
Verteilungskonflikte und<br />
eine verschärfte soziale Situation<br />
die Kriminalität wieder deutlich<br />
steigen wird“, so Kunasek. Er fordert<br />
eine Stärkung der personellen<br />
Ressourcen der Polizei.<br />
Noch ist es eine große Baustelle, Ende Mai aber soll das Stadtbootshaus fertig sein und die Grazer erfreuen.<br />
derGrazer<br />
Was ist Ihre liebste Wassersportart?<br />
„Ich tauche<br />
gerne, aber ich<br />
möchte mich<br />
darin noch<br />
verbessern.<br />
Am liebsten im<br />
Schwimmbad.“<br />
Abdulnafi Rida,<br />
19, Schüler<br />
„Am liebsten<br />
gehe ich<br />
schwimmen,<br />
aber ich liege<br />
auch gerne am<br />
Pool oder nutze<br />
die Rutsche.“<br />
Veronika Gödl, 22,<br />
Studentin<br />
„Ich war 15 Jahre<br />
lang Windsurfer<br />
und habe<br />
dafür sogar<br />
meine eigenen<br />
Surfbretter<br />
gebaut.“<br />
Christoph Katschner,<br />
56, Unternehmer<br />
Blitzumfrage<br />
„Ich bin leidenschaftliche<br />
Schwimmerin.<br />
Leider ist das<br />
Union-Bad seit<br />
zwölf Monaten<br />
geschlossen.“<br />
Sonja Savic, 33,<br />
Lehrerin<br />
?<br />
KK<br />
ALLE FOTOS: DER GRAZER<br />
„Meine liebste<br />
Wassersportart<br />
ist Kanufahren.<br />
Mir gefällt<br />
daran die Natur<br />
und die Entspannung.“<br />
André Schabler,<br />
37, Lehrer
<strong>21.</strong> MÄRZ <strong>2021</strong> www.grazer.at<br />
graz 5<br />
➜<br />
TOP<br />
APA, GETTY<br />
Nachtzug von Graz nach Split<br />
Der Weg in den Süden wird für Grazer<br />
ab 18. Juni leichter. Die ÖBB planen<br />
einen Nachtzug nach Split in Kroatien.<br />
Internetkriminalität steigt<br />
Die Kriminalstatistik 2020 zeigt:<br />
Online-Verbrechen nehmen zu. Im<br />
vergangenen Jahr um 36,1 Prozent.<br />
FLOP<br />
➜<br />
Wassersport-Hotspot<br />
Kurz gefragt …<br />
GLEICHENFEIER. Der Bau des Stadtbootshauses<br />
liegt voll im Plan. Ende Mai startet der Betrieb. Graz<br />
hat dann einen Wassersportstützpunkt in der Stadt.<br />
Von Vojo Radkovic<br />
vojo.radkovic@grazer.at<br />
Die Baustelle ist von Weitem<br />
zu sehen. Das Stadtbootshaus,<br />
das hier entsteht, gilt<br />
für das Sportamt als Vorzeigeprojekt.<br />
Wenn es fertig ist, hat Graz<br />
einen feinen Wassersportstützpunkt<br />
für Kajak- und Kanufahrer.<br />
Betrieben wird das Bootshaus<br />
vom Sportamt in Zusammenarbeit<br />
mit den Kajak- und Kanuvereinen.<br />
Ein ganz besonderes Highlight<br />
wird die 300 Quadratmeter<br />
große und öffentlich zugängliche<br />
Dachterrasse werden. Sportamtsleiter<br />
Thomas Rajakovics: „Das<br />
wird die größte Sonnenterrasse<br />
der Stadt, und dort ist auch tatsächlich<br />
bis zum schön anzuschauenden<br />
Sonnenuntergang<br />
den ganzen Tag Sonne. Die Terrasse<br />
soll den Grazern zum Ausruhen<br />
und Chillen zur Verfügung<br />
stehen, und vielleicht stellen wir<br />
auch Liegestühle zur Verfügung.<br />
Bei den Kajak- und Kanuvereinen<br />
kann jeder Mitglied werden und<br />
dann sein Boot im Bootshaus einstellen.“<br />
Finanziell unterstützt wird das<br />
Bootshausprojekt auch von Landeshauptmann<br />
Hermann Schützehhöfer,<br />
und zwar mit 480.000<br />
Euro. Schützenhöfer: „Der Spaziergang<br />
entlang der Mur ist für<br />
mich nicht nur Bewegung, sondern<br />
auch Zeit zum Nachdenken.<br />
Mit der Sonnenterrasse am<br />
Stadtbootshaus kommt jetzt noch<br />
ein großartiger Bereich zum Entspannen<br />
mitten im Grazer Zentrum<br />
dazu!“<br />
Das Stadtbootshaus ist auch<br />
ein ökologisches Vorzeigemodell.<br />
Es gab strenge Auflagen, da sich<br />
bei der Bewilligung die Altstadtsachverständigen-Kommission<br />
(ASVK), der Naturschutz und der<br />
Fischereiverband eingebracht<br />
haben. Schon im letzten Sommer<br />
wurde das Areal nach Würfelnattern<br />
und Fledermäusen großräu-<br />
mig abgesucht, das Haus selbst ist<br />
so konstruiert, dass Insekten und<br />
Reptilien auch nach Fertigstellung<br />
entlang der Böschung wandern<br />
können, und auch für die<br />
Fische gibt’s Grund zur Freude. In<br />
die Mur wurde eine sogenannte<br />
Buhne eingebaut, die als Rückzugsort<br />
und zum Laichen dient.<br />
„Aufgrund des ökologisch sensiblen<br />
Vorgehens bei der Baustelle<br />
sind leider auch die Kosten angestiegen.<br />
Statt den 2019 beschlossenen<br />
Kosten von 1,45 Millionen<br />
Euro kostet das Projekt 1,9 Millionen“,<br />
sagt der Sportamtsleiter.<br />
Beim Stadtbalkon nach der Radetzkybrücke<br />
kommt ein ordentlicher<br />
Kiosk und eine passende<br />
Stadtmöblierung, zurzeit stehen<br />
dort ja nur ein provisorischer<br />
Container und Holzmöbel. Dort<br />
wird der Ausgangspunkt für Rafting-<br />
und Tubing-Touren sein.<br />
Auch der Bereich Grünanger<br />
wird ein Erlebnis. Die Stadt sucht<br />
einen Betreiber mit einem umfassenden<br />
Konzept für Wassersport<br />
und Gastro. Somit ist die Neugestaltung<br />
der Mur zwischen neuem<br />
Kraftwerk und Stadtzentrum<br />
in der Zielgeraden!<br />
... Thomas Rajakovics<br />
1<br />
Warum ist das Bootshaus<br />
für Graz so wichtig?<br />
Rajakovics: Die Mur ist<br />
mit den neuen Projekten, die<br />
durch die Staustufe möglich<br />
waren, für alle erlebbar und<br />
damit auch sportlich befahrbar<br />
geworden.<br />
2<br />
Wird es mitten in der<br />
Stadt Wettkämpfe geben?<br />
Rajakovics: Wird es geben.<br />
Heuer im Rahmen der Austrian<br />
Finals von 3. bis 6. Juni<br />
werden alle österreichischen<br />
Kajak-, Kanu- und Rudermeisterschaften<br />
in der Mur<br />
stattfinden.<br />
3<br />
Fischschützer sehen u. a.<br />
den Huchen bedroht?<br />
Rajakovics: Wir sind<br />
auf alle Vorschläge des<br />
Naturschutzes eingegangen<br />
und haben viel Geld dafür<br />
ausgegeben.
6 graz<br />
www.grazer.at <strong>21.</strong> MÄRZ <strong>2021</strong><br />
K O M M E N T A R<br />
von<br />
Vojo<br />
Radkovic<br />
✏ vojo.radkovic@grazer.at<br />
Die Mur will<br />
von Grazern<br />
erlebt werden<br />
V<br />
iele Jahre war die Mur<br />
für die Grazer nicht<br />
wirklich interessant. Zu<br />
einer Zeit, wo die Fabriken an<br />
der Mur das Wort Umweltschutz<br />
noch nicht kannten<br />
und ihren Dreck in den Fluss<br />
leiteten, war die Mur wohl<br />
eines der schmutzigsten<br />
Gewässer in Österreich.<br />
Langsam besserte sich das,<br />
und heute hat die Mur fast<br />
Trinkwasserqualität. Formal ist<br />
die Mur kein Badefluss, aber<br />
viele Grazer baden in der Mur,<br />
auch zuletzt etliche Eis-Schwimmer,<br />
die das kalte Wasser<br />
schätzten. Im Laufe der Zeit<br />
wurden Kraftwerke gebaut und<br />
die Mur wurde immer mehr für<br />
die Grazer spürbar. Im Süden<br />
von Graz ab der Augartenbucht<br />
bis zu den Murauen nützen viele<br />
Menschen die Chance, den Fluss<br />
zu erleben, hautnah, direkt am<br />
Wasser. Die Mur ist längst als<br />
Wassersport-Eldorado entdeckt,<br />
es wird gechillt, gegrillt oder<br />
auch gebadet. Was nicht wirklich<br />
schadet. Wenn das Stadtbootshaus<br />
fertig ist, kann man von<br />
Anlegemöglichkeiten im Norden<br />
Raftingtouren starten oder sich<br />
auf einem Reifen zum Bootshaus<br />
treiben lassen. Viele hätten<br />
lieber, dass man die Mur gar<br />
nicht anrührte, alles so belassen<br />
hätte, wie es war. Aber viele<br />
wollen ihren Fluss spüren,<br />
erleben, erforschen. Die<br />
Neugestaltung bietet viele<br />
Vorteile und die Grazer möchten<br />
diese nutzen. Es ist ihr Fluss<br />
– und was andere Städte an<br />
Flüssen können, kann Graz auch.<br />
Sportstätte, Club oder Streetfood-Halle:<br />
Politik-Ideen für<br />
die Annenpassage<br />
KREATIV. Die KPÖ will die Annenpassage als Sportstätte nutzen, auch die<br />
anderen Grazer Parteien haben Ideen. Es braucht aber klare Konzepte.<br />
Von Fabian Kleindienst<br />
fabian.kleindienst@grazer.at<br />
Die Frage, was mit der Annenpassage<br />
passieren soll,<br />
bleibt aktuell: Erst Mitte<br />
Jänner wurde seitens der Eigentümer,<br />
der List Gruppe, die vorläufige<br />
Schließung bekannt. Neubelebungs-Konzepte<br />
liegen auf Eis.<br />
Nun will KPÖ-Gemeinderat<br />
Horst Alic mit einem Gemeinderatsantrag<br />
einen neuen Versuch<br />
starten. Alic: „Man könnte aus den<br />
leerstehenden Geschäften im Zuge<br />
des Sportjahres wetterunabhängige<br />
Sportmöglichkeiten schaffen.“<br />
Die Idee stammt ursprünglich von<br />
einem Jugendlichen aus der Gegend,<br />
Alic ist überzeugt: „Die Stadt<br />
sollte prüfen, ob eine Anmietung<br />
und Nutzung als Sportstätte – mit<br />
Kleinfußballfeldern, Tischtennis<br />
oder einer Kletterhalle – möglich<br />
wäre. Ein solches Herzeigeprojekt<br />
würde das Bahnhofsviertel aufwerten<br />
und der Jugend viel bringen.“<br />
Der Vorstoß des KPÖ-Gemeinderats<br />
ist nicht die erste kreative<br />
Idee für eine Belebung der Annenpassage<br />
seitens der Stadtpolitk. Erst<br />
im Frühjahr brachte die JVP eine<br />
Nutzung als Club ins Spiel: „Es wäre<br />
eine super Sache für die Jugendlichen<br />
aus der Gegend und es gäbe<br />
auch kein Problem mit der Lärmbelästigung“,<br />
so Obmann Martin<br />
Brandstätter. Auch die Stadtpartei<br />
sei interessiert an der Idee, die Annenpassage<br />
mit Leben zu füllen.<br />
Mit der Nutzung als Club können<br />
sich auch die Grazer NEOS<br />
anfreunden: „Es gibt im Grazer<br />
Westen wenig Ausgehmöglichkeiten<br />
für das studentische Klientel“,<br />
so der Grazer Fraktionsleiter Lukas<br />
Hosemann. Ihm schwebt aber<br />
noch etwas vor: „Graz sollte anderen<br />
Städten nachziehen und hier<br />
eine Streetfood-Halle etablieren.“<br />
Bei der Grazer SPÖ wünscht man<br />
sich ein Gesamtkonzept für eine<br />
Neubelebung der Annenstraße, die<br />
mit Fußgängerzone und Schanigärten<br />
zur „Erlebnisstraße“ werden<br />
soll, wie Klubobmann Michael Ehmann<br />
erzählt: „Die Annenpassage<br />
braucht es da als Publikumsmagnet<br />
– das könnte zum Beispiel eine Art<br />
Markthalle, angelehnt an den Wie-<br />
Was wird<br />
aus der<br />
Annenpassage?<br />
Die KPÖ<br />
um Gemeinderat<br />
Horst<br />
Alic hätte<br />
gerne eine<br />
Sportstätte,<br />
aber auch<br />
andere<br />
Parteien<br />
haben<br />
Ideen. KK<br />
ner Naschmarkt, sein.“<br />
Grünen-Klubobmann Karl<br />
Dreisiebner bringt die Idee einer<br />
Wirtschaftsförderung ein, durch<br />
die Start-ups die Möglichkeit zu<br />
Pop-up-Stores bekämen. Auf der<br />
anderen Seite sieht er eine Chance<br />
für die heimische Kulturszene:<br />
„Wieso nicht Proberäume zur<br />
Verfügung stellen oder die leerstehenden<br />
Lokale über künstlerische<br />
Arbeiten bespielen? Eine Art<br />
Leistungsschau regionaler Kunst<br />
und Kultur.“ Man sei aber auch für<br />
andere Konzepte offen: „Wir befinden<br />
uns jedenfalls in einem Wettbewerb<br />
der Möglichkeiten.“<br />
Einen solchen stellt sich auch die<br />
FPÖ vor: „Unser Vorschlag wäre,<br />
einen Ideenwettbewerb unter Einbindung<br />
der Bürger und Anrainer<br />
auszurufen“, so der Grazer Klubobmann<br />
Armin Sippel. Daraus könne<br />
man in Verhandlungen mit den<br />
Eigentümern gehen. Von diesen<br />
heißt es, man sei für gute Vorschläge<br />
jederzeit offen. Bisher habe aber<br />
noch niemand ein klares Konzept<br />
und einen Plan vorgelegt.<br />
Vielleicht kommt es ja jetzt dazu.<br />
derGrazer<br />
IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER & MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10 | GESCHÄFTSFÜHRUNG/REDAKTION: Gerhard Goldbrich |<br />
ASSIS TENZ: Jasmin Strobl (0664/80 666 6695) | CHEFREDAKTION/PROKURA: Tobit Schweighofer (DW 2618) | REDAKTION: Verena Leitold (Leitung E-Paper & Online, 0664/80 666 6691), Vojo Radkovic (0664/80 666 6694), Valentina Gartner<br />
(0664/80 666 6890), Fabian Kleindienst (0664/80 666 6538), Julian Bernögger (0664/80 666 6690), Nina Wiesmüller (0664/80 666 6918), Birgit Schweiger (Lektorat, 0650/2540976), Redaktion -Fax-DW 2641, redaktion@grazer.at | ANZEIGENAN-<br />
NAHME: Fax 0 316/23 21 10 DW 2627, verkauf@grazer.at | VERKAUF: Michael Midzan (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6891), Selina Gartner (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6848), Robert Heschl (0664/80 666 6897), Mag. Eva Semmler (0664/80 666<br />
6895) | OFFICE MANAGEMENT: Pia Ebert (0664/80 666 6490) | PRODUKTION: Burkhard Leitner | HERSTELLUNG: Druckerei Carinthia, St. Veit/Glan | VERTEILUNG: redmail Logistik und Zustellservice GmbH (05/1795-0) | VERBREITETE AUFLAGE:<br />
175.928 (Der Grazer, wö, ÖAK 2.HJ 2020). | OFFENLEGUNG: Die Informationen gemäß § 25 MedienG können unter www.grazer.at/gz/offenlegung-impressum abgerufen werden.
8 graz<br />
www.grazer.at <strong>21.</strong> MÄRZ <strong>2021</strong><br />
5300 Antikörpertests für<br />
Bediens tete im Haus Graz. <br />
Antikörpertests<br />
für Bedienstete<br />
GETTY<br />
■ Zahlreiche Studien haben<br />
bereits gezeigt, dass viele Menschen,<br />
ohne es zu wissen, eine<br />
Corona-Infektion hinter sich<br />
gebracht und damit bereits Antikörper<br />
gebildet haben. Die<br />
Grazer Stadtregierung hat daher<br />
beschlossen, für Bedienstete kostenlose<br />
Antikörpertests zur Verfügung<br />
zu stellen. Innerhalb des<br />
Magistrats und der Holding wurde<br />
daher abgefragt, ob Bedarf unter<br />
den Mitarbeitern besteht, einen<br />
freiwilligen Antikörpertest in<br />
Anspruch zu nehmen. In weiterer<br />
Folge wurden 5300 Tests bestellt.<br />
Mit einer kleinen Spende kann<br />
Menschen geholfen werden. GETTY<br />
Hilfsprojekt der<br />
Eggenberger<br />
■ Viele geraten in diesen Zeiten,<br />
aber auch darüber hinaus in<br />
existenzielle Not und brauchen<br />
Hilfe. Mit einer Spende auf das<br />
Hilfskonto des Vereins Eggenberger<br />
Vielfalt kann jeder dazu<br />
beitragen, dass Menschen aus<br />
der Region Eggenberg geholfen<br />
werden kann. Mit den eingegangenen<br />
Spenden will man z. B.<br />
Gutscheine an Bedürftige verteilen<br />
oder ausstehende Rechnungen<br />
bezahlen, je nach Situation<br />
und den finanziellen Möglichkeiten.<br />
Bankverbindung: BKS;<br />
Empfänger: Eggenberger Vielfalt/Hilfsaktion;<br />
IBAN: AT51<br />
1700 0001 8300 0063<br />
Rund 6800<br />
Wohnungen in<br />
Graz unbewohnt<br />
Nikolaus Lallitsch (kl. Bild), Geschäftsführer Raiffeisen Immobilien Steiermark, klärt auf, wie es auf dem Grazer<br />
Wohnungsmarkt aktuell aussieht. Zirka 6800 Wohnungen sind derzeit nicht besetzt. <br />
GETTY; WWW.CHRISTASTROBL.COM<br />
LEERSTAND. Steigende Miet- und Kaufpreise, aber auch eine beachtliche Leerstandsquote<br />
und eine enorme Neubautätigkeit prägen den Grazer Immobilienmarkt.<br />
Immobilienexperte Nikolaus Lallitsch zu Fakten & Entwicklungen.<br />
Von Valentina Gartner<br />
valentina.gartner@grazer.at<br />
Einerseits wird das Grazer<br />
Stadtbild durch Kräne und<br />
Baustellen geprägt. In der<br />
Smart City, auf den Reininghausgründen,<br />
in Straßgang und bei<br />
weiteren Großprojekten besonders<br />
im Westen der Stadt entsteht neuer<br />
Wohnraum für tausende Bewohner.<br />
Viele Bürger beklagen den dadurch<br />
verloren gegangenen Grünraum<br />
und sehen das als weiteren<br />
Verlust von Lebensqualität an. Sie<br />
halten diesem Bauboom entgegen,<br />
dass es ohnehin schon beachtlichen<br />
Leerstand gebe. Erst kürzlich<br />
hat die Grazer SPÖ Alarm geschlagen<br />
und Maßnahmen verlangt.<br />
In einer interaktiven Karte heißt<br />
es dabei, dass 38.615 Wohnungen<br />
freistehen – hierbei handelt es sich<br />
allerdings um jede freie Fläche,<br />
also auch Geschäftsflächen und<br />
mietbare Garagen etc. Wie sind die<br />
Fakten wirklich? Wir haben Nikolaus<br />
Lallitsch, Immobilien-Chef<br />
der Raiffeisen-Landesbank Steiermark,<br />
um die Fakten gebeten.<br />
„Im Verhältnis zur Anzahl der<br />
Haushalte ist der Leerstand in<br />
Graz derzeit mit 3 bis 5 Prozent<br />
zwar markant, aber noch in keiner<br />
Weise besorgniserregend“, meint<br />
Lallitsch. Schaut man sich diverse<br />
Suchportale, an findet man in Graz<br />
derzeit etwa 4000 Mietwohnungen<br />
und rund 1800 Eigentumswohnungen<br />
– wobei nicht alle inseriert<br />
sind. Derzeit seien vorübergehend<br />
mehr Mietwohnungen frei, weil<br />
einige Studenten in Zeiten von Distance<br />
Learning gar nicht erst nach<br />
Graz gekommen sind, sondern<br />
gleich von zuhause aus studieren.<br />
Ein weiterer Grund für Wohnungsleerstand<br />
sei aber auch, dass manche<br />
Eigentümer ihre Wohnungen<br />
„für später einmal“, als Alterswohnsitz<br />
oder für die Kinder und Enkerln,<br />
reserviert halten. Oft gebe es<br />
– unbegründete – Sorgen, dass befristete<br />
Mietverhältnisse wegen des<br />
Mietrechtsgesetzes nicht beendet<br />
werden könnten.<br />
Angebotsüberhang<br />
Faktoren, die zu einer verstärkten<br />
Wohnungsnachfrage führen, sind<br />
die hohen Scheidungsraten oder<br />
das frühere Ausziehen von zuhause.<br />
Auch die rege Neubautätigkeit<br />
führt zu einem Angebotsüberhang.<br />
Die jährliche Neubauleistung in<br />
der Stadt beträgt etwa zwölf Woh<br />
nungen auf 1000 Bewohner. „Graz<br />
hat aber auch einen beachtlichen<br />
Zuzug. Wir sind eine Hauptstadt<br />
der Lebensqualität und wir haben<br />
rund 60.000 Studierende bei uns.<br />
Auch wenn sich die Nachfrage ein<br />
wenig abschwächen könnte, wird<br />
es weiterhin einen hohen Wohnungsbedarf<br />
geben“, so der Grazer.<br />
Eine große Auswahl an Miet- und<br />
Eigentumswohnungen bewirke<br />
immerhin, dass die Preise leistbar<br />
bleiben, so der Experte.<br />
Nach seiner Einschätzung ist<br />
eine maßvolle Verdichtung der<br />
Stadt von innen nach außen der<br />
richtige Weg in der Stadtentwicklung.<br />
„Graz soll keine Schwimmreifen-Stadt<br />
werden, wo innen nichts<br />
ist, und außen rundherum schoppt<br />
es sich.“ Viele Immobilien-Interessierte<br />
flüchten schon vor den hohen<br />
Preisen in das Umland. Dabei<br />
wird der Suchradius weiter. „Der<br />
große Wohntrend heißt Urbanisierung.<br />
Wir bemerken aber auch<br />
eine Gegenbewegung – raus aus<br />
dem Hamsterrad, hin zur Beschaulichkeit<br />
des Landlebens. Das Reine<br />
und Ruhige ist wieder gefragt. Seit<br />
Corona ist diese Entwicklung noch<br />
stärker: Die Menschen wollen wieder<br />
im Glücksdorf leben!“
<strong>21.</strong> MÄRZ <strong>2021</strong> www.grazer.at<br />
graz 9<br />
„der Grazer“ als Tageszeitung<br />
AKTUELL. Seit über einem Monat gibt es den<br />
„Grazer“ nun als digitale Tageszeitung. Alle wichtigen<br />
Infos aus Graz täglich aktuell in unserer App.<br />
Seit Anfang Februar gibt es<br />
den „Grazer“ mittlerweile<br />
täglich. In unserer „der Grazer<br />
App“ erscheint jeden Abend<br />
zwischen 17 und 19 Uhr unsere<br />
neue Ausgabe, mit den aktuellsten<br />
News aus Graz und Umgebung.<br />
Auch in der vergangenen<br />
Woche versorgten wir unsere Leser<br />
mit spannenden und brandaktuellen<br />
Informationen.<br />
Neben dem alltäglichen Blaulichtreport,<br />
der die wichtigsten<br />
Polizei- und Feuerwehrmeldungen<br />
der Stadt und des Bezirks<br />
Graz-Umgebung zusammenfasst,<br />
sahen wir uns beispielsweise<br />
die Kriminalitätsstatistik des<br />
Vorjahres genau an und berichteten<br />
aus dem Gericht zu einem<br />
Fall von Kinderpornografie.<br />
Auch sonst war wieder einiges<br />
los in der steirischen Landes-<br />
hauptstadt: Die Grünen präsentierten<br />
die Idee, Supermärkte<br />
und ihre Parkplätze auch mehrfach<br />
nutzen zu können, das Nationalteam<br />
um Trainer Franco<br />
Foda sorgte für Aufregung, weil<br />
es auch ohne viele deutsche<br />
Legionäre zur WM-Quali nach<br />
Schottland reist. Daneben besuchten<br />
wir in unserer Bauernmarkt-Reihe<br />
den Lendplatz,<br />
stellten Tiere vor, die ein neues<br />
Zuhause suchen, und blickten<br />
täglich auf Neues von der vielseitigen<br />
Grazer Kunst- und Kulturszene,<br />
Videos inklusive.<br />
Auto zu gewinnen<br />
Bereits tausende Grazer haben<br />
die App heruntergeladen. Wir<br />
freuen uns aber über jeden neuen<br />
Leser. Außerdem kann man<br />
über die App ein Auto gewinnen.
10 graz<br />
www.grazer.at <strong>21.</strong> MÄRZ <strong>2021</strong><br />
Bibliotheksleiterin Roswitha Schipfer und Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner<br />
freuen sich über den Ausbau der Bibliothek Lauzilgasse. STADT GRAZ/FISCHER<br />
Massiver Ausbau der<br />
Bibliothek Lauzilgasse<br />
NEU. Die Bibliothek Lauzilgasse wird größenmäßig<br />
mehr als verdoppelt; neue Angebote werden geschaffen.<br />
Von Tobit Schweighofer<br />
tobit.schweighofer@grazer.at<br />
Nach der Erweiterung<br />
der Bibliothek am Schillerplatz<br />
im vergangenen<br />
Jahr folgt jetzt der nächste<br />
Streich: Die Bibliothek Lauzilgasse<br />
vergrößert sich. „Die Anforderungen<br />
und Visionen für öffentliche<br />
Bibliotheken verändern<br />
sich laufend. Eines bleibt dabei<br />
immer konstant: Bibliotheken<br />
stehen wie kaum eine andere<br />
Einrichtung für niederschwellige<br />
Bildung für alle“, so Bildungsstadtrat<br />
Kurt Hohensinner, „die<br />
Grazer Stadtbibliothek punktet<br />
seit Jahren mit innovativen Ansätzen<br />
und neuen Services. Das<br />
Freiwerden eines benachbarten<br />
Geschäftslokals hat uns nun die<br />
Möglichkeit gegeben, die Bibliothek<br />
in der Lauzilgasse auch<br />
flächenmäßig zu erweitern. Das<br />
freut mich, denn hier entsteht ein<br />
Treffpunkt für Jung und Alt.“<br />
Die Stadtbibliothek Lauzilgasse<br />
wird dafür um rund 580<br />
Quadratmeter auf 941 Quadratmeter<br />
bis zum Sommer mehr als<br />
verdoppelt! Die Filiale gewinnt<br />
dadurch an Aufenthaltsqualität,<br />
Attraktivität und Gemütlichkeit.<br />
Der Bereich für die Kinder wird<br />
in die neuen Bibliotheksflächen<br />
verschoben, erweitert und<br />
räumlich teilweise getrennt, um<br />
Veranstaltungen besser abwickeln<br />
zu können. So kommen<br />
ruhesuchende Kunden auch<br />
während der Kinderveranstaltungen<br />
auf ihre Kosten. Der<br />
Bücherbus, der von der Bevölkerung<br />
gut angenommen wird,<br />
kann nun auf einem Parkplatz<br />
direkt neben der Bibliothek in<br />
der Lauzilgasse stehen.<br />
Derzeit stehen 35.000 Medien<br />
zur Auswahl, sodass wirklich<br />
jeder Bücherwurm auf seine<br />
Kosten kommt. Im vergrößerten<br />
Bereich für Schulen, Kindergärten<br />
und Horte können Pädagogen<br />
ungestört schmökern<br />
und Themenpakete mit bis zu<br />
40 Büchern für den Unterricht<br />
ausborgen. So können Lehrer<br />
in Ruhe ein passendes Angebot<br />
für ihre Schüler zusammenstellen.<br />
Außerdem steht neben dem<br />
Parkplatz des Bücherbusses nun<br />
auch ein Kundenparkplatz zur<br />
Verfügung. Der barrierefreie Zugang<br />
erleichtert den Transport<br />
der schweren Bücherpakete und<br />
den Zugang für bewegungseingeschränkte<br />
Menschen.<br />
In die Neugestaltung des Tummelplatzes soll auch die älteste Schule der<br />
Steiermark, das Akademische Gymnasium, einbezogen werden.<br />
KK<br />
Architekten-Wettbewerb<br />
für Tummelplatz neu<br />
BEWERB. Der Tummelplatz in Graz wird nach<br />
dem Architektenwettbewerb völlig neu gestaltet.<br />
Von Vojo Radkovic<br />
vojo.radkovic@grazer.at<br />
Die Ergebnisse der Online-<br />
Bürgerbefragung zur<br />
Neugestaltung des Grazer<br />
Tummelplatzes und der anschließenden<br />
Bereiche werden<br />
am Donnerstag dem Gemeinderat<br />
vorgelegt. Im Gemeinderat<br />
wird auch die Ausschreibung<br />
eines Architektenwettbewerbes<br />
beschlossen. In den Bewerb sollen<br />
die Ergebnisse der Bürgerbefragung<br />
einfließen, heißt es aus<br />
dem Amt des Bürgermeisters.<br />
Die Architekten müssen bei ihren<br />
Tummelplatz-Projekten auch die<br />
Randbereiche Bürgergasse, Einspinnergasse,<br />
Hans-Sachs-Gasse<br />
und das Akademische Gymnasium<br />
einbeziehen.<br />
Aus den Online-Befragungen<br />
ist unter anderem weiters hervorgegangen,<br />
dass man sich für<br />
den Platz eine indirekte Beleuchtung<br />
wünsche, mehr Sitzflächen<br />
vorhanden sein sollen und es<br />
wesentlich mehr Grün als derzeit<br />
geben müsste. Mehr als 35<br />
Prozent der Umfrageteilnehmer<br />
sprechen sich für Sitzgelegenheiten<br />
in Verbindung mit bzw.<br />
unter schattenspendenden Bäu-<br />
men aus. Darüber hinaus geben<br />
20 Prozent an, sie würden sich<br />
vor dem Akademischen Gymnasium<br />
zusätzliche Sitzgelegenheiten<br />
wünschen. Vorrangig besteht<br />
dieser Wunsch, da es sich hier<br />
um den sonnigsten Bereich des<br />
Platzes handelt. Für den Architektenwettbewerb<br />
wird die Stadt<br />
Graz 150.00 Euro zur Verfügung<br />
stellen.<br />
Ob es in diesem Sommer auf<br />
dem Platz wieder einen Sprühanlagen-Test<br />
geben wird, ist<br />
noch nicht geklärt. Einer Online-<br />
Befragung zufolge haben nur<br />
35,18 Prozent der Befragten einen<br />
kühlenden Effekt verspürt,<br />
62,5 Prozent nahmen keinen<br />
Kühleffekt wahr. Von den Befragten,<br />
die einen kühlenden Effekt<br />
verspürt haben, empfanden allerdings<br />
90 Prozent diesen als angenehm.<br />
Mehr als 50 Prozent der<br />
Befragten meinten, dass es keine<br />
Wiederholung des Besprühungs-<br />
Tests geben soll. 43,47 Prozent<br />
sind für eine Wiederholung. Auf<br />
die Frage, welcher Stadtbezirk<br />
besprüht werden sollte, gab es<br />
340 Rückmeldungen: 91 Stimmen<br />
für den Bezirk Innere Stadt,<br />
41 Stimmen für Jakomini und 40<br />
Stimmen für Lend.
<strong>21.</strong> MÄRZ <strong>2021</strong> www.grazer.at<br />
graz 11
12 graz<br />
www.grazer.at <strong>21.</strong> MÄRZ <strong>2021</strong><br />
Die Minoriten suchen<br />
Die Bauarbeiten für das neue<br />
Parkhaus haben begonnen.<br />
Neues Parkhaus<br />
im Technopark<br />
■ Am vergangenen Donnerstag<br />
wurde der Spatenstich für<br />
das neue Parkhaus im Technopark<br />
Raaba gesetzt. <strong>21.</strong>000<br />
Tonnen Stahl und Beton werden<br />
bei dem Projekt verbaut.<br />
Zudem wird es bei dem fertigen<br />
Bau auch eine sportliche<br />
Komponente geben: Auf das<br />
Dach des Parkhauses sollen<br />
ein Fußballplatz und ein Tennisplatz<br />
kommen. Auch an die<br />
Umwelt denkt man: Die Fassade<br />
wird komplett mit Kletterpflanzen<br />
begrünt.<br />
KK<br />
Pater Petru Farcaş und Kuratoriumsvorständin Gertraud Hopferwieser SCHERIAU<br />
RENOVIERUNG. Um<br />
die Kosten für die<br />
Sanierung des Minoritensaals<br />
zu decken,<br />
gibt es nun eine neue<br />
„Säulenpatenschaft“.<br />
Von Julian Bernögger<br />
julian.bernoegger@grazer.at<br />
Die kunstvollen Fresken<br />
im Minoritensaal haben<br />
bereits zu bröckeln begonnen.<br />
Der Zahn der Zeit hat<br />
den Kunstwerken übel zugesetzt.<br />
Auch der Kreuzgang in der Pfarrkirche<br />
Mariahilf hat schon bessere<br />
Tage gesehen, der Putz bröselt<br />
bereits von einigen Säulen. Eine<br />
Renovierung war daher dringend<br />
notwendig. Die Kosten für die<br />
Sanierung schätzt man derzeit<br />
auf sechs Millionen Euro. Viel<br />
Geld für ein kleines Kloster.<br />
Spatenstich in Lieboch<br />
Feinstes Gebäck gibt es beim<br />
Bio-Bäcker Waldherr. STEPHY ZINZ-EWERS<br />
Bäcker versüßt<br />
die Fastenzeit<br />
■ Der Vollkorn-Bio-Bäcker<br />
Waldherr versüßt den Grazern<br />
die Fastenzeit mit herrlichem<br />
Gebäck. Es gibt saftige<br />
Vollkorn-Bio-Dinkel-Pinzen,<br />
zarte Mürbteig-Lämmer, flaumige<br />
Brioche-Häschen und<br />
Dinkel-Osterkipferl. Wie alle<br />
Brot- und Gebäcksorten von<br />
Waldherr werden auch die österlichen<br />
Köstlichkeiten nach<br />
traditionellen Rezepturen zubereitet.<br />
Das österreichische<br />
Bio-Getreide wird dafür täglich<br />
frisch in der hauseigenen<br />
Mühle gemahlen.<br />
NEU. In Lieboch baut<br />
die Landwirtschaftskammer<br />
eine neue Bezirkskammer,<br />
die auch<br />
für die Grazer Bauern<br />
als Anlaufstelle dienen<br />
soll.<br />
■ Netto 4,5 Millionen Euro, so<br />
informiert die Landwirtschaftskammer<br />
Steiermark, lässt man<br />
sich den Standort der neuen<br />
Bezirkskammer Weststeiermark<br />
in Lieboch kosten. Neben dem<br />
Dieselkino wurde vergangenen<br />
Donnerstag in Beisein von<br />
Am Donnerstag wurde der feierliche Spatenstich für das Großprojekt der<br />
neuen Bezirkskammer Weststeiermark in Lieboch getätigt. LK-STMK/ALEXANDER DANNER<br />
Landeshauptmann Hermann<br />
Schützenhöfer und Agrarlandesrat<br />
Johann Seitinger der offizielle<br />
Spatenstich gesetzt. Das<br />
Projekt ist Teil der geplanten Aufgaben-<br />
und Strukturreform.<br />
Die neue Bezirkskammer soll<br />
nun eine Service- und Dienstleistungsstelle<br />
für rund 10.000 Bauern<br />
aus Graz, Graz-Umgebung<br />
sowie den Bezirken Voitsberg<br />
und Deutschlandsberg sein. Wie<br />
Kammer-Präsident Franz Titschenbacher<br />
berichtete, werden<br />
hier 41 Menschen Arbeit finden.<br />
Besonders geachtet wurde<br />
laut Kammerdirektor Werner<br />
Brugner auf regionale Wertschöpfung:<br />
„Bisher konnten alle<br />
Aufträge an steirische Firmen<br />
vergeben werden.“ Auch auf die<br />
Nachhaltigkeit wird gesetzt: Beheizt<br />
soll das Gebäude durch<br />
eine Pelletsheizung werden, daneben<br />
werden die Voraussetzungen<br />
für eine Photovoltaik-Anlage<br />
zur Eigenstrom-Produktion geschaffen.<br />
Ihren Betrieb aufnehmen soll<br />
die Bezirkskammer schon Ende<br />
April 2022.
<strong>21.</strong> MÄRZ <strong>2021</strong> www.grazer.at<br />
graz 13<br />
Säulenpaten<br />
Die Hälfte der Kosten übernimmt<br />
das Land Steiermark und<br />
die Stadt Graz. Doch es fehlt immer<br />
noch ein beachtlicher Teil,<br />
um die Kosten für die bereits<br />
laufenden Arbeiten zu decken.<br />
Eine Spendenaktion soll helfen,<br />
die nötigen finanziellen Mittel<br />
zur Rettung des wunderschönen<br />
barocken Saals zu sammeln. Der<br />
Saal soll nach der Renovierung<br />
ein modernes Veranstaltungszentrum<br />
werden.<br />
Säulenpate werden<br />
Als Teil der<br />
laufenden<br />
Spendenaktion<br />
gibt es<br />
nun die Möglichkeit,<br />
eine<br />
Säulenpatenschaft<br />
für eine<br />
der 40 Säulen<br />
im Kreuzgang<br />
abzuschließen.<br />
Für 2020<br />
Euro sollen Spender nach der<br />
Sanierung eine Plakette mit ihrem<br />
Namen an einer der Säulen<br />
erhalten. „In der heutigen Zeit<br />
verschwindet so viel. Alle, die an<br />
christlicher Kultur interessiert<br />
sind, sollten zusammenrücken<br />
und das Projekt unterstützen“,<br />
sagt Gertraud Hopferwieser<br />
vom „Kuratorium Freunde von<br />
Mariahilf“. Wenn sich für jede<br />
der insgesamt 40 Säulen ein Pate<br />
findet, kommen immerhin rund<br />
80.000 Euro zusammen. Für das<br />
Ende der Sanierungsarbeiten ist<br />
der Herbst<br />
<strong>2021</strong> angepeilt.<br />
40 Säulen<br />
gibt es im<br />
Kreuzgang<br />
der<br />
Pfarrkirche<br />
Mariahilf.<br />
SCHERIAU
14 graz<br />
www.grazer.at <strong>21.</strong> MÄRZ <strong>2021</strong><br />
Gratkorn<br />
Hart bei Graz<br />
Die Kinder schnipseln und gestalten an der Volksschule Gratkorn. Die Papierbäume<br />
müssen dann überlappend auf einem Band aufgefädelt werden. KK<br />
Volksschüler greifen<br />
nach dem Weltrekord<br />
TOLL. An der VS Gratkorn will man die längste Papierbaum-Kette<br />
bilden. Über 5000 sind es schon.<br />
Von Fabian Kleindienst<br />
fabian.kleindienst@grazer.at<br />
Die schwerste Zitrone, das<br />
größte Hemd, das längste<br />
Brot der Welt – eine Liste<br />
skurriler Weltrekorde ließe sich<br />
noch lange fortschreiben. Die<br />
Volksschule Gratkorn startet gemeinsam<br />
mit der Initiative „Papier<br />
macht Schule“ aktuell einen eigenen<br />
Versuch – die längste Papierbaum-Kette<br />
der Welt. Schön: Man<br />
ist, wie es scheint, erfolgreich!<br />
Die Idee kam Lehrer Patrick<br />
Treml in der Corona-Zeit: „Damals<br />
waren wegen der Pandemie<br />
schon alle Schulveranstaltungen<br />
abgesagt, eines Tages zeigte mir ein<br />
Schüler dann in der Bibliothek einen<br />
Weltrekord im Guinnessbuch<br />
der Rekorde.“ Treml recherchierte<br />
und stieß auf eben jenen Rekord<br />
der längsten Kette aus Papierbäumen:<br />
„Die Papierproduktion hat<br />
in Gratkorn ja lange Tradition und<br />
ich wollte die Kinder wieder für<br />
eine Sache begeistern“, erzählt er.<br />
Nun werden seit Monaten Papierbäume<br />
geschnipselt, als Ziel<br />
wurden 5000 Bäume ausgegeben:<br />
„Die haben wir mit Anfang <strong>März</strong><br />
geknackt“, erzählt Treml. Ganz sicher<br />
sei man aber erst, wenn sie<br />
dann aufgefädelt seien und von<br />
einer offiziellen Kommission begutachtet<br />
wurden. Geplant ist eine<br />
Präsentation am 17. Mai.<br />
Bis 31. <strong>März</strong> gibt es noch die<br />
Chance, beim Ausbau des Weltrekords<br />
zu helfen. Die Bäume<br />
trudeln aus aller Welt ein. Treml:<br />
„Wir haben vor kurzem sogar eine<br />
Zusage aus Melbourne erhalten.“<br />
Wer hilft, tut auch dem Klima etwas<br />
Gutes. Pro 50 Papierbäume<br />
wird in Gratkorn ein „echter“ gesetzt<br />
– so soll noch heuer ein eigener<br />
„Weltrekord-Wald“ gepflanzt<br />
werden.<br />
Kinder spielen im Zentrum in Hart bei Graz. Letztes Jahr wurde ein Abschnitt<br />
versuchsweise gesperrt, ab Mitte April gibt es eine Dauerlösung. HART BEI GRAZ<br />
Verkehrsberuhigung<br />
im Zentrum ab April<br />
SICHER. Um Anrainer und Kinder zu schützen,<br />
wird Durchfahrt im Harter Zentrum beschränkt.<br />
Von Fabian Kleindienst<br />
fabian.kleindienst@grazer.at<br />
Ab 12. April ist es, nach über<br />
einem Jahr Wartezeit, so<br />
weit: Das Zentrum in Hart<br />
bei Graz wird verkehrsberuhigt.<br />
Konkret werden mehrere Verkehrsmarkierungen<br />
und auch<br />
Poller angebracht, um den Verkehr<br />
am Johann-Kamper-Ring<br />
in geordnete Bahnen zu lenken.<br />
Auf der Höhe des Wirtschaftshofs<br />
wird auch ein Teil des Rings zur<br />
Einbahn, die Durchfahrt in West-<br />
Ost-Richtung wird vollkommen<br />
unterbunden (siehe Plan unten).<br />
Der Schritt sei aufgrund der großen<br />
Verkehrsbelastung und der<br />
häufigen Geschwindigkeitsübertretungen<br />
im Zentrum einfach nötig<br />
gewesen, erklärt Bürgermeister<br />
Jakob Frey. Immerhin gebe<br />
es hier über 200 Wohnungen mit<br />
sehr vielen Kindern: „Das ist na-<br />
türlich extrem gefährlich“, so Frey<br />
Deshalb wird ein Einbahnsystem<br />
eingeführt, auch um die<br />
Lärmbelastung für die Einwohner<br />
zu reduzieren. „Es wird auch die<br />
Durchfahrt beschränkt, um die<br />
Kinder zu schützen.“ Immer wieder<br />
würden Autos mit bis zu 70<br />
km/h über den Ring fahren: „Viele<br />
Schul- und Kindergartenkinder<br />
sind da schon in gefährliche Situationen<br />
geraten.“ Schon Ende 2019<br />
entstand das Konzept, nun kam<br />
von der BH endlich die Freigabe.<br />
Wie ein verkehrsberuhigtes<br />
Zentrum aussehen könnte, hat<br />
man schon im Vorjahr im Zuge<br />
der europäischen Mobilitätswoche<br />
ausprobiert. Der Abschnitt<br />
südwestlich des Gemeindeamts<br />
wurde abgesperrt, auf dem so frei<br />
gewordenen Platz durften Kinder<br />
spielen und sich künstlerisch betätigen.<br />
Die Rückmeldungen der<br />
Anrainer bestätigten den Bedarf.<br />
Die geschickten<br />
Papierbäume<br />
sind oft echte<br />
Kunstwerke –<br />
und kommen<br />
aus aller<br />
Welt.<br />
KK<br />
So sieht die<br />
Verkehrsberuhigung,<br />
die ab Mitte<br />
April gebaut<br />
werden soll,<br />
im Detail aus.<br />
GEMEINDE HART BEI GRAZ
<strong>21.</strong> MÄRZ <strong>2021</strong> www.grazer.at<br />
graz 15
16 graz<br />
www.grazer.at <strong>21.</strong> MÄRZ <strong>2021</strong><br />
Umzugsfirmen: AK rät<br />
Centerleiterin Heike Heinisser ist<br />
sichtlich zufrieden. <br />
JÖRGLER<br />
Shopping Nord<br />
zieht erste Bilanz<br />
■ Auch in Zeiten des eingeschränkten<br />
Einkaufens, der<br />
Teil-Lockdowns und Komplettschließungen<br />
im Handel zeigt<br />
sich das Shopping Nord in Graz<br />
durchaus zufrieden und gleichsam<br />
positiv überrascht über die<br />
Bilanz des letzten Jahres. Besonders<br />
zur Weihnachtszeit waren<br />
es viele Geschäftskunden –<br />
der Anstieg bei Gutscheinen lag<br />
bei 70 Prozent. „Das macht uns<br />
natürlich – in diesen nicht einfachen<br />
Zeiten – auch ein wenig<br />
stolz und zufrieden“, so Centerleiterin<br />
Heike Heinisser.<br />
Nur von sechs der zehn von der AK getesteten steirischen Siedelfirmen gab es ein schriftliches Angebot.<br />
GETTY<br />
Rote Karte für Rassismus<br />
STARK. Zum heutigen Internationalen Tag gegen Rassismus setzen das<br />
Land Steiermark und der SK Sturm ein Zeichen für Zusammenhalt.<br />
Kurz, blond und undone: So trägt<br />
man die Haare heuer.<br />
MAYER<br />
Intercoiffeur<br />
Mayer: Trends<br />
■ Endlich Frühjahr! Den Hair-<br />
Winterblues haben wir hinter<br />
uns gelassen und pimpen unser<br />
Haar nun mit neuer Farbe,<br />
Schnitt und Form. Perfektion<br />
war gestern – der neueste Trend<br />
in puncto Hairstyling ist Lässigkeit<br />
mit Stil! Das Frühjahr <strong>2021</strong><br />
punktet mit stufigen Choppy<br />
Cuts, überlangen Ponys oder<br />
geraden Bobs. „Bei den Farben<br />
ist Blond in allen Nuancen und<br />
Varianten ein Riesenthema.<br />
Alles darf heuer ein bisschen<br />
undone und natürlich wirken“,<br />
so Intercoiffeur-Mayer-Chef<br />
Andreas Mayer.<br />
Die Steiermark tritt nachhaltig<br />
und umfassend<br />
gegen Rassismus auf.“<br />
Das unterstreichen die Landesräte<br />
Doris Kampus und Christopher<br />
Drexler gemeinsam mit<br />
dem Präsidenten des SK Sturm,<br />
Christian Jauk, anlässlich des<br />
heutigen Internationalen Tages<br />
gegen Rassismus. Unterstützt<br />
wird die Initiative von Sturm-<br />
Spieler Gregory Wüthrich und<br />
der Poetry Slammerin Precious<br />
Nnebedum. Für Projekte und<br />
Aktionen explizit gegen Rassismus<br />
stehen 65.000 Euro zur Verfügung.<br />
„Wir schauen immer wieder<br />
entsetzt in die Vereinigten Staaten.<br />
Aber seien wir ehrlich – niemand<br />
sollte mit dem Finger auf<br />
die USA zeigen. Rassismus und<br />
Diskriminierung gibt es auch<br />
bei uns, manchmal versteckt,<br />
Doris Kampus, Gregory Wüthrich, Precious Nnebedum, Christopher Drexler, Christian<br />
Jauk und Thomas Tebbich (Sturm, v. l.) kämpfen gegen Rassismus. DRECHLSER<br />
manchmal ganz offen“, erklärt<br />
Soziallandesrätin Doris Kampus.<br />
Sportlandesrat Christopher<br />
Drexler betont die Bedeutung<br />
von Sport und Bewegung wie<br />
auch von Kultur als wichtigen gemeinschaftsstiftenden<br />
Elementen<br />
gegen Rassismus: „Die Steiermark<br />
ist ein Land der Vielfalt.<br />
Ausgrenzung, Benachteiligung<br />
und Rassismus dürfen in unserer<br />
Gesellschaft keinen Platz haben.“
<strong>21.</strong> MÄRZ <strong>2021</strong> www.grazer.at<br />
graz 17<br />
zur Vorsicht<br />
IM TEST. Eine neue<br />
Studie der AK zeigt: Die<br />
Unterschiede in Qualität<br />
und Preis sind bei<br />
steirischen Umzugsfirmen<br />
enorm groß.<br />
Von Tobit Schweighofer<br />
tobit.schweighofer@grazer.at<br />
Die Arbeiterkammer nahm<br />
in einem umfassenden<br />
Test Umzugsfirmen genauer<br />
unter die Lupe. Dabei<br />
stellte sich heraus, das die Preisbandbreite<br />
in diesem Bereich<br />
enorm groß ist. Für dieselbe vergleichbare<br />
Übersiedlungsaktion<br />
werden von den Unternehmen<br />
zwischen 300 Euro netto bis 1064<br />
Euro brutto verrechnet.<br />
Auch die Bandbreite der Qualität<br />
des Angebotes ist sehr groß.<br />
Gute Angebote, die die wesentlichen<br />
Verbraucherinformatio-<br />
nen wie eine klare Leistungsbeschreibung<br />
und Preisangaben<br />
enthalten, gab es von Adam-<br />
Umzug, Citytransport Kunasek,<br />
Extra Transport GmbH oder OK-<br />
Umzug und Siedelmax. Das Angebot<br />
von Aria Express Transport<br />
bestand lediglich aus einer dreizeiligen<br />
Nachricht.<br />
Umso wichtiger ist es, als Konsument<br />
genau zu planen. „Ein<br />
seriöses Umzugsunternehmen<br />
informiert vorab über alle anfallenden<br />
Kosten und bietet nach einem<br />
kostenlosen Besichtigungstermin<br />
ein schriftliches Angebot<br />
mit Leistungsbeschreibung und<br />
Kostenangaben“, erklärt die Leiterin<br />
der Marktforschungsabteilung<br />
der AK Susanne Bauer. Zudem<br />
sollte man alle Zusatzkosten hinterfragen<br />
und abklären. Lockangebote<br />
hingegen sollte man meiden.<br />
„Unternehmen werben oft<br />
mit völlig unrealistischen Preisen<br />
wie zum Beispiel ,Zwei Mann +<br />
Lkw um 25 Euro pro Stunde‘, da<br />
sollte man sehr vorsichtig sein.“
18 graz<br />
www.grazer.at <strong>21.</strong> MÄRZ <strong>2021</strong><br />
Viele kennen den Platz im Leechwald.<br />
Wagner (F.) will den Ausbau.KK<br />
Leechwald: Platz<br />
zum Kicken neu<br />
■ Generationen von Grazern<br />
kennen den etwas versteckt im<br />
Leechwald beim Hilmteich liegenden<br />
Sportplatz. Eigentlich<br />
eine Freifläche, auf der man<br />
herrlich mit Freunden Fußballspielen<br />
konnte. Jetzt gibt es<br />
zwar schon Tore, aber die sind<br />
auch schon wieder am Zerfallen.<br />
Daher stellt der Grazer FP-<br />
Gemeinderat Günter Wagner<br />
am Donnerstag im Gemeinderat<br />
den Antrag, die Stadtgemeinde<br />
möge die Sportfläche Leechwald<br />
sanieren und ausbauen.<br />
Wagner: „Es ist dringend an der<br />
Zeit, vor allem im Sportjahr <strong>2021</strong>,<br />
eine Sanierung und Erweiterung<br />
(z. B. Basketballkorb etc.) vorzunehmen,<br />
um eine attraktive<br />
Sportfläche anzubieten.“ Gerade<br />
im Grazer Sportjahr wollen wir<br />
hier ein Zeichen setzen und den<br />
Sport in den Vordergrund stellen.<br />
Wir haben in Graz ein breites<br />
Angebot an Sportstätten und<br />
Sportflächen, welche sich aber<br />
teilweise in einem schlechten<br />
Zustand befinden. Der Zeitpunkt<br />
könnte nicht besser sein, auch<br />
bestehende Anlagen zu sanieren<br />
und auszubauen, heißt es in dem<br />
Antrag des Gemeinderates.<br />
Der steirische<br />
Zentralraum<br />
wird noch stärker<br />
Die Landesrätinnen Barbara Eibinger-Miedl (l.) und Ursula Lackner wollen für mehr Zuversicht sorgen. <br />
PLAN. Mit der Entwicklungsstrategie 2020+ hat der Steirische Zentralraum<br />
ein Programm erarbeitet, das die urbanen und ländlichen Qualitäten stärkt.<br />
Von Tobit Schweighofer<br />
tobit.schweighofer@grazer.at<br />
Die Stärkung der steirischen<br />
Regionen ist uns<br />
ein großes Anliegen und<br />
in der aktuellen schwierigen<br />
wirtschaftlichen Lage besonders<br />
wichtig, denn regionale Projekte<br />
schaffen Zukunftsperspektiven<br />
und Zuversicht vor Ort“, erklären<br />
die für die Regionalentwicklung<br />
zuständigen Landesrätinnen<br />
Barbara Eibinger-Miedl und<br />
Ursula Lackner, die am Arbeitsprogramm<br />
des Steirischen<br />
Zentralraums festhalten. „Die<br />
Entwicklungsstrategie Steirischer<br />
Zentralraum 2020+ baut<br />
mit ambitionierten Projekten die<br />
urbanen sowie ländlichen Qualitäten<br />
weiter aus. Damit leisten sie<br />
einen wesentlichen Beitrag für<br />
eine starke Region im Herzen der<br />
Steiermark.“<br />
Die Region Steirischer Zentralraum<br />
hat mit der Entwicklungsstrategie<br />
2020+ ein Arbeitsprogramm<br />
erarbeitet, das sich auf<br />
vier konkrete Leitthemen be-<br />
zieht. Diese beinhalten Projekte<br />
für einen hochwertigen Lebensraum,<br />
im Mobilitätssektor, für regionale<br />
Bildungsmöglichkeiten<br />
sowie im Bereich Umweltschutz<br />
und Nachhaltigkeit. So soll beispielsweise<br />
die Lebensqualität<br />
des Standorts durch die Schaffung<br />
von Naherholungsgebieten<br />
und Bewegungsangeboten gesteigert<br />
werden. Solche Projekte<br />
werden unter anderem auf der<br />
Packerhöhe, am Schöckl oder in<br />
Thal bei Graz umgesetzt.<br />
Digitalisierung<br />
Die Digitalisierung, die durch<br />
die Corona-Krise noch deutlich<br />
beschleunigt wurde, bietet große<br />
Chancen für die Entwicklung<br />
ländlicher Regionen. „Friends<br />
of Hügel- und Schöcklland“ ist<br />
dabei ein wesentliches Projekt<br />
im Arbeitsprogramm des Steirischen<br />
Zentralraums, um die<br />
regionale Wirtschaft durch digitale<br />
Anwendungen zu stärken.<br />
Dabei soll ein internetbasiertes,<br />
regionales Kundenbindungssystem<br />
geschaffen werden. Eine ge-<br />
LAND STMK/SAMEC<br />
meinsame Kundenkarte erhöht<br />
und sichert durch Rabatte und<br />
Aktionen dabei die Attraktivität,<br />
Reichweite und Nutzung der<br />
heimischen Betriebe. Grundlage<br />
ist das Multi-Marketing-Projekt<br />
„Friends of Lipizzanerheimat“,<br />
das für die Region Hügel- und<br />
Schöcklland adaptiert wird. Zentral<br />
bei diesem Vorhaben ist, dass<br />
der Breitbandausbau vorangetrieben<br />
wird.<br />
Im Rahmen einer Breitbandinitiative<br />
der Region Steirischer<br />
Zentralraum sollen Kommunen<br />
bei der technischen Detail- und<br />
Bauplanung sowie Mitverlegung<br />
der Glasfaser unterstützt<br />
werden. Aktuell arbeitet die<br />
Steirische Breitband- und Digitalinfrastrukturgesellschaft<br />
(sbidi) beispielsweise an der<br />
Detailplanung für den Breitbandausbau<br />
in St. Marein bei<br />
Graz, der Mitte des Jahres umgesetzt<br />
wird. Die optimale Versorgung<br />
mit ultraschnellem Internet<br />
ist ein zentraler Beitrag,<br />
um die Region fit für die Zukunft<br />
zu machen.
20 graz<br />
www.grazer.at <strong>21.</strong> MÄRZ <strong>2021</strong><br />
Dank dem österreichweiten Projekt „digitale Schule“ werden Kindern im<br />
kommenden Schuljahr Laptops und Tablets zur Verfügung gestellt. GETTY<br />
9700 Grazer Schüler<br />
bekommen Laptops<br />
NEU. Bis 2024 soll digitales Lernen normal sein.<br />
Schüler werden mit Laptops & Tablets ausgestattet.<br />
Von Valentina Gartner<br />
valentina.gartner@grazer.at<br />
Die Digitalisierung ist heute<br />
nicht mehr wegzudenken.<br />
Gerade in den<br />
Schulen ist das Thema unerlässlich.<br />
Durch die coronabedingten<br />
Herausforderungen der letzten<br />
Monate erlebte die Auseinandersetzung<br />
mit digitalen Medien<br />
in den steirischen Schulen<br />
einen enormen Schub.<br />
„Egal ob Home-Schooling oder<br />
Homeoffice – bereits im vergangenen<br />
Schuljahr war digitales<br />
Know-how stark gefragt und hat<br />
einmal mehr aufgezeigt, wie wichtig<br />
Digitalisierung ist und wie viel<br />
Einfluss sie auf unser tägliches Leben<br />
hat. Egal, ob wir privat kommunizieren,<br />
arbeiten oder lernen,<br />
Covid-19 hat einige Problemfelder<br />
aufgezeigt, und diese Chance<br />
nützen wir, um die Digitalisierung<br />
direkt an die Schulen zu holen“,<br />
so Martina Kaufmann, ÖVP-<br />
Abgeordnete im Nationalrat. In<br />
der Steiermark wird nun der erste<br />
Schritt des mit 250 Millionen Euro<br />
budgetierten „8-Punkte-Plans für<br />
die Digitalisierung“ des Bundesministeriums<br />
für Bildung, Wissenschaft<br />
und Forschung zielstrebig<br />
umgesetzt. Eine zentrale Aktion<br />
dieses Planes sieht vor, die Schüler<br />
beim Projekt „Digitale Schule“ mit<br />
mobilen Endgeräten auszustatten.<br />
9700 Grazer<br />
„Das digitale Endgerät ist wichtig.<br />
Jeder Schüler soll künftig einen<br />
Laptop oder ein Tablet bekommen.<br />
Ab dem Jahr <strong>2021</strong> wird jedem<br />
Kind in der 5. Schulstufe ein<br />
digitales Endgerät zur Verfügung<br />
gestellt. Alleine in Graz betrifft<br />
das rund 9700 Schüler“, so Kaufmann.<br />
Es freue sie, dass es im<br />
ersten Ausgabejahr auch für die<br />
Schüler der 6. Stufe ein Endgerät<br />
gibt. Mit einem sozial gestaffelten<br />
Finanzierungsanteil ist auch<br />
eine Verwendung in der Freizeit<br />
und in den Ferien möglich.<br />
Die Lehrer in den steirischen<br />
Bildungsregionen werden dahingehend<br />
auch intensiv durch<br />
die Bildungsdirektion und die<br />
Pädagogischen Hochschulen<br />
begleitet, und unterschiedliche<br />
Fortbildungsmaßnahmen werden<br />
gesetzt. „Das ist ein wichtiger<br />
Schritt in die Zukunft der Schule<br />
und bereitet die Schülerinnen<br />
und Schüler optimal auf die digitale<br />
Zukunft vor“, so Kaufmann<br />
abschließend.<br />
In den letzten Wochen gab es wieder vermehrt Fälle von Giftköder-Funden<br />
– auch einen Todesfall. Bitte seid beim Spazieren vorsichtig! GETTY<br />
Tod durch Giftköder:<br />
„Ein Stich ins Herz“<br />
TRAGISCH. Eine Betroffene spricht über den<br />
Verlust. Stadt Graz schnürt Maßnahmenpaket.<br />
Von Valentina Gartner<br />
valentina.gartner@grazer.at<br />
Schon wieder gab es in Graz<br />
einen Giftköder-Tod. Hunde<br />
und deren Besitzer gehen dabei<br />
durch die Hölle. „ Es ist wie ein<br />
Stich ins Herz, nur noch schlimmer.<br />
Man muss seinem Ein und<br />
Alles dabei zusehen, wie es dagegen<br />
ankämpft und den Kampf<br />
qualvoll verliert. So hilflos zu sein<br />
und nichts tun zu können, bringt<br />
einen selbst innerlich um“, erzählt<br />
eine anonyme Leserin, die ihren<br />
Vierbeiner dadurch verloren hat<br />
(Name der Redaktion bekannt).<br />
Immer wieder kommen Meldungen<br />
von Giftköder-Funden in<br />
Graz, die Hotspots sind Lustbühel,<br />
Rosenhain und ORF-Park.<br />
„Diese furchtbare Tierquälerei<br />
erschüttert mich zutiefst. Wir sollten<br />
alle gemeinsam dafür sorgen,<br />
dass es gar nicht erst zu derartigen<br />
Vorfällen kommt, indem wir<br />
die Augen stets offenhalten und<br />
bei bestehendem Verdacht sofort<br />
eingreifen und die nächste Polizeidienststelle<br />
informieren“, so<br />
Tierschutzlandesrat Anton Lang.<br />
Köder erkennt man oft daran, dass<br />
rohes Fleisch, welches schnell erschnüffelt<br />
wird, herumliegt. Die<br />
Täter versehen Wurst und Co.<br />
mit scharfen Gegenständen wie<br />
Scherben oder Klingen. Auch Rattengift<br />
wird häufig verwendet.<br />
Maßnahmen der Stadt<br />
Tierschutzstadtrat Mario Eustacchio<br />
hat drei Punkte gegen die<br />
Giftköderthematik aufgestellt:<br />
➣ Innerhalb der Ordnungswache<br />
kommt eine eigene „Tierschutzstreife“<br />
zum Einsatz. Bei<br />
Giftköderfunden oder bei vermuteten<br />
Fällen von Tierquälerei<br />
wird diese zur verstärkten Bestreifung<br />
eingesetzt werden.<br />
➣ Es werden eigene Informationsbroschüren<br />
zur Vergiftungsthematik<br />
erstellt. Darin werden<br />
Hundebesitzer über die Gefahren<br />
von Giftködern aufgeklärt, Erste-<br />
Hilfe-Maßnahmen und die wichtigsten<br />
Telefonnummern sind<br />
enthalten. Die Flyer sind noch in<br />
der inhaltlichen Endabstimmung<br />
– im Laufe der nächsten Woche<br />
sollten sie fertig sein.<br />
➣ In Zukunft werden Anrainer<br />
über Giftköderfunde (oder Fälle<br />
von Tierquälerei) direkt und postalisch<br />
durch die Stadt informiert.<br />
„Halten wir gemeinsam die Augen<br />
offen und geben Tierquälerei<br />
keine Chance“, so Eustacchio.
22 graz<br />
www.grazer.at <strong>21.</strong> MÄRZ <strong>2021</strong><br />
S E R V I C E<br />
Leser<br />
Briefe<br />
redaktion@grazer.at<br />
Wandern und Busplan<br />
Nachdem der Wandertourismus<br />
in der Steiermark coronabedingt<br />
stark zugenommen<br />
und dies zu Problemen geführt<br />
hat, wäre es endlich an der Zeit,<br />
den öffentlichen Verkehr darauf<br />
abzustimmen. Leider sind<br />
in der Verkehrsplanung bislang<br />
keine Wanderexperten oder<br />
alpine Vereine eingebunden.<br />
So konnte es zum Beispiel geschehen,<br />
dass der Regiobuskurs<br />
(Postbuskurs) von Graz über<br />
Radegund zum Angerkreuz an<br />
Sonn- und Feiertagen gestrichen<br />
wurde, obwohl von hier<br />
aus die längste Klamm Österreichs,<br />
die Große Raabklamm,<br />
durchwandert werden kann,<br />
was der Grazer Alpenverein in<br />
den Vorjahren an Ostermontagen<br />
auch praktiziert hat. In<br />
den meisten Wanderführern<br />
wird zu Recht die schlechte<br />
Busanbindung dieser Klamm<br />
bemängelt. Eine Weiterführung<br />
des Linienverkehrs bis Arzberg<br />
würde aus diesem Defizit sogar<br />
ein sehr attraktives Modell für<br />
den Umstieg auf Öffis machen,<br />
das Modellcharakter haben<br />
und auch bisherige passionierte<br />
Pkw-Fahrer überzeugen<br />
könnte.<br />
Viktor Pölzl, Graz<br />
* * *<br />
Alles zugeparkt!<br />
In St. Peter (wahrscheinlich<br />
auch in ganz Graz) sind alle<br />
kleineren Straßen total zugeparkt<br />
von Pendlern und<br />
Dauerparkern (außer G-<br />
Nummern). Es gibt zwischendurch<br />
ein paar „grüne Zonen<br />
oder wenige grüne Stellplätze“<br />
– meist frei oder mit Grazer<br />
Kennzeichen versehene Autos.<br />
Schwierig wird es, wenn eine<br />
Firma Arbeiten zu verrichten<br />
hat. Viele Bewohner können<br />
ihre eigenen Parkplätze sehr<br />
schwer, oft gar nicht anfahren.<br />
Will man etwas dagegen unternehmen,<br />
hört man von Polizei<br />
und Bezirksamt: Da darf man<br />
eh nicht parken, weil die Straße<br />
zu schmal ist. Ich wäre für<br />
generelle Ausweitung der kostenpflichtigen<br />
Parkplätze bis<br />
an die Stadtgrenze. Inzwischen<br />
wäre es sehr hilfreich, Verbotstafeln<br />
aufzustellen. „Straßen<br />
sind zum Fahren da und nicht<br />
zum Parken!“<br />
Gerda Menninger, Graz<br />
* * *<br />
Wenig für Familien!<br />
Zum Bericht „Augarten wird<br />
Familienpark“: Der Augarten<br />
war ein Familienpark mit wenig<br />
Veränderungsbedarf und<br />
wurde für sehr viel Geld vom<br />
Familienpark weg entwickelt.<br />
Zur Aufzählung im Artikel:<br />
Der Kinderspielbereich wird<br />
ausgedehnt? Nein, er hat ein<br />
großes Areal (Holzburg am Hügel,<br />
Hängebrücke etc.) verloren.<br />
Wesentlich: Damit ging vor allem<br />
der einzige Schlittenhügel<br />
in der inneren Stadt verloren.<br />
Die geplante Kompensation ist<br />
wahrscheinlich keine Vergrößerung<br />
im Vergleich zum Zustand<br />
vor dem Umbau.<br />
Die Fußballwiese bleibt bestehen?<br />
Danke. Wenigstens das.<br />
Schachtische, Beachvolleyball<br />
und Boulebahnen haben ihre<br />
Benutzer, sind aber keine Einrichtung<br />
für Familien.<br />
Danke für den Wasserspielplatz.<br />
Das haben die Kinder<br />
wirklich gerne, bewährt und<br />
bekannt aus dem Volksgarten.<br />
Die Verlegung der Radwege<br />
wird spannend. Immerhin fahren<br />
die Radfahrer nicht mehr<br />
an der Mur, sondern müssen irgendwo<br />
queren, wo die Kinder<br />
sind.<br />
Die Augartenbucht und der<br />
ganze Umbau haben wie viel<br />
gekostet? Für die Familien gibt<br />
es einen umgebauten Spielplatz<br />
ohne Schlittenhügel, dafür<br />
mit Wasser im Sommer.<br />
Hätten wir das ohne diesen<br />
Verlust nicht viel billiger haben<br />
können? Ich bin oft einfach<br />
nur mehr sprachlos, was ihr<br />
da bereitwillig nachplappert.<br />
Natürlich wird der Park weiter<br />
genützt, gerade für Jugendliche<br />
und Erwachsene hat sich nicht<br />
viel verbessert oder verschlechtert.<br />
Aber der „Familienpark“?<br />
Ein schöner Titel, nicht mehr.<br />
Ein echter Nagl.<br />
Christoph Schlegel, Graz<br />
Dino Hodzic, Theresa Gasser, Paula Ruble, Mirsi Hodzic, Charly Temmel,<br />
Angelina Jöller (v. l.) und vorne mit Daumen hoch Gery Richter<br />
MiaGemo goes Schreiner<br />
KK<br />
■ Das traditionelle Schmuck-und-<br />
Uhren-Haus der Familie Schreiner<br />
in der Herrengasse 23 bekommt<br />
nach der erfolgreichen Geschäftsübernahme<br />
einen neuen Anzug<br />
verpasst. Die Schmuckdesig ner<br />
der Familie Hodzic mit ihrem erfolgreichen<br />
Label „MiaGemo“, das<br />
individuelle Schmuck-Bänder &<br />
Accessoires für Männer und Frauen<br />
entwickelt, zieht mit frischem<br />
Schwung und einer tollen Eröffnungsaktion<br />
mit bis zu 70 Prozent<br />
Rabatt in die traditionelle Einkaufsstraße<br />
ein. Zur Neueröffnung<br />
fanden sich Freunde und Familie<br />
ein. Darunter auch der Hausbesitzer<br />
Charly Temmel, der dem<br />
jungen Team viel Erfolg wünschte<br />
und alle Beteiligten auf ein Eis in<br />
sein Eisgeschäft gegenüber einlud.<br />
Für kommende Woche haben sich<br />
auch Promis wie Teamspieler Hannes<br />
Wolf, Jörg Siebenhandl, Leo<br />
Aberer und Dieter Ferschinger<br />
angesagt. In der neuen Geschäftskonstruktion<br />
treffen sich Tradition<br />
und Moderne.
szene<br />
graz<br />
26 www.grazer.at <strong>21.</strong> MÄRZ <strong>2021</strong><br />
26<br />
Verena Leitold<br />
verena.leitold@grazer.at<br />
Was zum Teufel ist mit dem Sixpack<br />
passiert? Was ist hier los? Das ist<br />
deprimierend.“<br />
Arnie geht auf Instagram hart mit sich ins Gericht. Der ehemalige<br />
Mr. Universum ist mit seinem Spiegel-Anblick unzufrieden. GEPA<br />
Gesucht!<br />
Models für<br />
AUFRUF. Das Suchen nach feschen Jungbauern und<br />
-bäuerinnen geht wieder los. Für den Jungbauernkalender<br />
2020 kann man sich ab sofort anmelden.<br />
Von Vojo Radkovic<br />
vojo.radkovic@grazer.at<br />
An solchen Projekten scheiden<br />
sich die Geister. Die<br />
einen sind begeistert und<br />
interessiert, die anderen halten<br />
das Ganze für vollig unnötig<br />
und finden es lächerlich.<br />
Dennoch, die Vorbereitungen<br />
für den<br />
Jungbauernkalender<br />
2022 laufen<br />
hinter den Kulissen<br />
bereits auf vollen<br />
Touren.<br />
Gesucht werden<br />
Männer und Frauen,<br />
die schon 18 waren und<br />
einen engen Bezug zur<br />
Land- und Forstwirtschaft haben.<br />
Das heißt, alle Damen und Herren,<br />
die einen Bauernhof bewirtschaften,<br />
in Pacht oder in Eigentum<br />
haben, auf einem Bauernhof<br />
aufgewachsen sind oder einen<br />
sonstigen intensiven Bezug zur<br />
Land- und Forstwirtschaft haben<br />
und in Österreich oder Bayern<br />
wohnhaft sind, sind eingeladen,<br />
sich als Kalendermodels zu<br />
bewerben. Ziel des Kalenders ist<br />
es, die Landwirtschaft jung, modern<br />
und mit Charme zu präsentieren,<br />
so Franz Tonner, der das<br />
ganze Projekt seit 2001 leitet.<br />
Vom Bodensee bis zum Neusiedlersee<br />
kommen Anfragen<br />
zum kommenden Kalender.<br />
Normalerweise gab<br />
es Castings bei Bällen<br />
wie dem Bauernbundball,<br />
die<br />
aber coronabedingt<br />
abgesagt<br />
wurden.<br />
Daher kann<br />
man sich jetzt online<br />
unter casting @<br />
jung bauernkalender.<br />
at oder per Post anmelden.<br />
Auch über die Home-<br />
Franz Tonner<br />
page www. jungbauernkalender.<br />
at kann man sich bewerben.<br />
Der Kalender wurde 2001 von<br />
Jakob Taibinger und Franz Tonner<br />
ins Leben gerufen und von<br />
der Österreichischen Jungbauernschaft<br />
umgesetzt. Aus der<br />
Absicht, ein künstlerisches Kalendarium<br />
mit allen wichtigen<br />
agrarischen Terminen mit attraktiven<br />
Jungbäuerinnen zu hinter-<br />
Andreas Gabalier (Mitte) entwarf für seine dritte Trachtenkollektion<br />
erstmals auch für die Kleinen. <br />
OTTO<br />
Dritte Trachtenkollektion<br />
■ Auch wenn er momentan keine Stadien mit<br />
seinen in Tracht gehüllten Fans füllen kann,<br />
entwarf der Volks-Rock-’n’-Roller Andreas<br />
Gaba lier jetzt seine bereits dritte Trachten-<br />
Kollektion für das Versandhaus OTTO. Neben<br />
Dirndln für die Madeln, Lederhosen für<br />
die Buam und diversen Accessoires kommen<br />
diesmal auch die Kleinsten nicht zu kurz. So<br />
kann man die Zeit zumindest modisch bis<br />
zum nächsten Aufstei rern oder einem Gabalier-Konzert<br />
gut überbrücken. Dirndl gibt’s<br />
übrigens ab 167,99 Euro, eine kurze Lederhose<br />
um 223,99 Euro. Kinder-Outfits sind natürlich<br />
günstiger.<br />
Spaziergang zum<br />
Thema Frauen<br />
■ Im Zuge des Stadtspaziergangs<br />
zeigten die Jungen Linken einige<br />
Errungenschaften durch Frauen<br />
auf: Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs<br />
1918 wurde das allgemeine<br />
Wahlrecht für Frauen in Österreich<br />
eingeführt, 1975 gelang die rechtliche<br />
Gleichstellung zwischen Frauen<br />
und Männern mit der Familienrechtsreform<br />
und 1990 bekam<br />
Österreich mit Johanna Dohnal<br />
die erste Frauenministerin.
<strong>21.</strong> MÄRZ <strong>2021</strong> www.grazer.at<br />
szene graz 27<br />
GEPA (2)<br />
Leo Aberer<br />
Der Grazer Musiker wird am Samstag,<br />
dem 27. <strong>März</strong>, 43 Jahre alt. Wir<br />
gratulieren herzlich zum Geburtstag!<br />
GEBURTSTAGSKINDER<br />
DER WOCHE<br />
Happy Birthday!<br />
Valentino Lazaro<br />
Der Nationalspieler und Deutschland-<br />
Legionär feiert am Mittwoch, dem 24.<br />
<strong>März</strong>, seinen 25er. Gratulation!<br />
Jungbauernkalender 2022<br />
legen, um die Land- und Forstwirtschaft<br />
reizvoll darzustellen,<br />
wurde letztlich eine großartige<br />
Imagewerbung für den gesamten<br />
agrarischen Sektor. Mit einer Auflage<br />
von 2000 Stück war der erste<br />
Kalender innerhalb weniger Tage<br />
ausverkauft, und dies war der<br />
Start der Erfolgsgeschichte des<br />
Jungbauernkalenders. Auf die<br />
Kritik der Damenwelt, nur etwas<br />
für die Herren gemacht zu haben,<br />
wurde prompt reagiert und<br />
ab 2002 der Jungbauernkalender<br />
als Girls- und Men-Edition herausgegeben.<br />
So begann alles: Kalender 2001<br />
KK<br />
Diese Kalendermodels wurden noch in Live-Castings für die Girls- and Mens-Edition ausgesucht. KK (3)<br />
Die Jungen Linken zeigten Errungenschaften<br />
von Frauen auf.<br />
KK
28<br />
eco<br />
graz<br />
www.grazer.at <strong>21.</strong> MÄRZ <strong>2021</strong><br />
Fabian Kleindienst<br />
28 fabian.kleindienst@grazer.at<br />
Nachhaltigkeits-Expertin:<br />
Der Krise zum Trotz gibt es viele<br />
Lehrbetriebe, die junge, tatkräftige<br />
Menschen suchen.“<br />
AMS-Geschäftsführer Karl-Heinz Snobe lädt am 23. <strong>März</strong><br />
zu einer virtuellen Jobbörse für den Raum Graz ein. AMS/FRANKL<br />
„Auch ein Grazer Unternehmen<br />
WICHTIG. Die Grazer Expertin<br />
Ana Moreno berät<br />
Unternehmen, wie sie<br />
nachhaltiges Wirtschaften<br />
umsetzen, kontrollieren<br />
und nutzen können.<br />
Die Grazer Unternehmensberaterin Ana Moreno informiert in Lehrgängen über Vorteile und Möglichkeiten, die auch kleine regionale<br />
Unternehmen in der Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) der Vereinten Nationen haben. PRO SUSTAINABILITY<br />
Von Fabian Kleindienst<br />
fabian.kleindienst@grazer.at<br />
Mit Corona und der Klimaerwärmung<br />
bestimmen<br />
zwei zentrale Krisen das<br />
weltweite Interesse. Dabei liegen<br />
Werkzeuge für eine bessere und zukunftsfähige<br />
Welt auf dem Tisch. Allem<br />
voran die 17 Nachhaltigen Entwicklungsziele<br />
der UN, kurz SDGs.<br />
In der Steiermark unterstützt die<br />
Grazer Expertin Ana Moreno von<br />
W I R T S C H A F T<br />
EcoNews<br />
fabian.kleindienst@grazer.at<br />
Günstige Software<br />
■ Möchten Unternehmen langfristig<br />
konkurrenzfähig bleiben,<br />
ist der Einsatz aktueller Software-<br />
Lösungen nahezu unabdingbar.<br />
Gleichzeitig ist die Anschaffung<br />
neuer Software mit erheblichen<br />
Investitionskosten verbunden.<br />
Die Softwarebuddies GmbH,<br />
die erst kürzlich Photoshop-<br />
Lizenzen an die MS Spielberg<br />
gespendet hat, bietet Unternehmen<br />
die Möglichkeit, aktuelle<br />
gebrauchte Softwareversionen<br />
für ihren jeweiligen Bedarf zu erwerben<br />
und damit einen erheblichen<br />
Anteil der ursprünglichen<br />
Anschaffungskosten einzusparen<br />
– ohne dabei auf Funktionen<br />
der Software verzichten zu<br />
müssen. Auch beim Umstieg in<br />
die Microsoft Cloud nimmt Softwarebuddies<br />
ihren Softwarealtbestand<br />
in Zahlung.<br />
Armin Breinls Gin konnte Cocktail-Mixer<br />
Albert Trummer überzeugen. LUEF<br />
Der beste Gin<br />
■ Der steirische 2B Hemp<br />
Gin wurde in London zum<br />
besten Gin Österreichs in der<br />
Kategorie Contemporary gewählt.<br />
Armin Breinl ist Frauenarzt<br />
und bekannt aus der<br />
ATV-Serie „Teenager werden<br />
Mütter“. Daneben produziert<br />
er die 2B-Funktionsgetränke,<br />
die regenerierend wirken sollen.<br />
Gemeinsam mit Wolfgang<br />
Thomann (AEIJST GIN) wurde<br />
der neue preisgekrönte Gin geschaffen.<br />
Uella für Frauen<br />
■ Da Frauen in der Wirtschaft<br />
immer noch vielfach benachteiligt<br />
werden und mit verkrusteten<br />
Strukturen und größeren Herausforderungen<br />
als viele Männer<br />
zu kämpfen haben, hat sich in<br />
Graz die Non-Profit-Organisation<br />
Uella gegründet. Damit sollen<br />
Gründerinnen in ihrem Kampf<br />
unterstützt werden, erfolgreich<br />
und gleichberechtigt mit ihren<br />
männlichen Kollegen zu sein.<br />
Ziel ist, Frauen bei der Entwicklung<br />
notwendiger emotionaler<br />
Skills und Leadership zu helfen.<br />
Eine Grazer Organisation will Frauen<br />
in der Wirtschaft unterstützen. GETTY<br />
So in etwa könnte das baldige neue<br />
Lokal im LENDHAFEN aussehen.<br />
WG3<br />
Stadt sucht Pächter<br />
■ Die Räumlichkeiten neben<br />
dem 2020 eröffneten LEND-<br />
HAFEN am Mariahilfer Platz<br />
werden derzeit renoviert. Nun<br />
sucht die Stadt um Wirtschaftsreferent<br />
Bürgermeister Siegfried<br />
Nagl einen Pächter für das<br />
dortige Lokal. Ein innovatives<br />
Gastro-Konzept soll dort künftig<br />
einen Hotspot für Grazer<br />
Wirtschaftstreibende schaffen.<br />
Interessierte Betreiber können<br />
ihre Konzepte bis zum 23. April<br />
einreichen.
<strong>21.</strong> MÄRZ <strong>2021</strong> www.grazer.at<br />
graz eco 29<br />
➜<br />
TEURER<br />
GETTY (2)<br />
Fahrrad +7,4 %<br />
Im Frühjahr steigt die Lust auf eine Radtour.<br />
Allerdings ist auch der Preis von<br />
Rädern seit letztem Jahr angestiegen.<br />
Schuhe –1,7 %<br />
Wer auf der Suche nach den richtigen<br />
Frühlingsschuhen ist, hat Glück: Schuhe<br />
wurden im Jahresvergleich billiger.<br />
BILLIGER<br />
➜<br />
trägt globale Verantwortung“<br />
Pro Sustainability Unternehmen in<br />
der Umsetzung ebendieser Ziele.<br />
Workshops<br />
Moreno führt gemeinsam mit der<br />
„Wirtschaftsinitiative nachhaltige<br />
Steiermark“ des Landes regelmäßig<br />
Schulungen durch, zuletzt im<br />
Herbst mit Konzernen wie Magna<br />
Steyr oder Ringana. Aktuell läuft<br />
noch bis 12. April die Anmeldung<br />
für die nächste Workshop-Reihe.<br />
„Dabei gehe ich mit den Pionierunternehmen<br />
der Frage nach, wie<br />
man die Ziele – beispielsweise Ziel<br />
1, keine Armut – als Grazer Unternehmen<br />
beeinflussen kann“, erklärt<br />
Moreno. „Ein Automobilhersteller<br />
kann zum Beispiel viel beitragen,<br />
durch Auseinandersetzung mit Materialien,<br />
die aus anderen Ländern<br />
kommen, aber auch bei der Mobilität<br />
der eigenen Mitarbeiter.“<br />
Magna beispielsweise veröffentlicht<br />
jedes Jahr einen Bericht<br />
über die eigene Nachhaltigkeits-<br />
Performance. „Die SDGS bieten die<br />
Möglichkeit, mit Aktivitäten auf betrieblicher<br />
Ebene einen Beitrag zu<br />
den globalen Herausforderungen<br />
für eine nachhaltige Entwicklung zu<br />
leisten. Wir werden als Unternehmen<br />
in den nächsten Jahren einen<br />
verstärkten Fokus darauf legen,“<br />
betont Christoph Schuster, der die<br />
Seminarreihe im Herbst für Magna<br />
besucht hat. Das Achten auf verantwortungsvolle<br />
Produktionsmuster,<br />
menschenwürdige<br />
Arbeitsbedingungen<br />
und CO2-Reduktionen stehen<br />
unter anderem im Mittelpunkt.<br />
Potenzial nutzen<br />
Den Grazer Wirtschaftsstandort<br />
sieht Moreno für eine nachhaltige<br />
Entwicklung gut aufgestellt:<br />
„Es gibt wahnsinnig viel Innovation<br />
auf technologischer Ebene<br />
hier bei Graz, gerade bei jungen<br />
Leuten gibt es extrem viel Bewusstsein<br />
für nachhaltige Produktentwicklung.“<br />
Als Beispiele nennt sie den<br />
verpackungsfreien Laden „Dekagramm“,<br />
aber auch Firmen wie<br />
Komptech in Frohnleiten oder<br />
Plattformen wie den „Greentech-<br />
Cluster“. Heute habe alles eine<br />
globale Dimension – weshalb auch<br />
kleinere und mittlere Unternehmen<br />
bei der Zielerreichung wichtig seien:<br />
„Wenn ich mich als Unternehmen<br />
international positioniere, meine<br />
Prozesse analysiere und effizienter<br />
gestalte und mehr auf erneuerbare<br />
Energie setze, habe ich natürlich<br />
Vorteile gegenüber Unternehmen,<br />
die das verschlafen haben“, betont<br />
Moreno. Sie empfiehlt regionalen<br />
Betrieben: „Seht euch euren Einkauf,<br />
die ganze Beschaffung, die<br />
Lieferanten an und setzt euch damit<br />
auseinander. Unternehmen tragen<br />
auch hier in Graz Verantwortung.“<br />
Die Zentrale des 2004 gegründeten Unternehmens befindet sich in Peggau.KK<br />
International in Peggau<br />
■ Peggau ist führend in der Luftfahrt.<br />
Klingt komisch, ist aber so.<br />
Zumindest wenn man sich das<br />
von Walter Starzacher geleitete<br />
Unternehmen AMES ansieht, das<br />
kürzlich den Österreichischen<br />
Exportpreis für das Jahr 2020 gewonnen<br />
hat. Das global tätige Unternehmen<br />
mit 44 Mitarbeitern<br />
und Zweigstellen in Irland und<br />
Neuseeland macht vor allem Flugzeug-Kabinenumbauten<br />
für Fluglinien<br />
und Leasing-Gesellschaften<br />
– mittlerweile wurden schon über<br />
400 Fluglinien betreut. „Wir machen<br />
den Großteil unseres Umsatzes<br />
durch den Export, für unsere<br />
Bauteile bedienen wir uns aber<br />
fast ausschließlich regionaler Produzenten“,<br />
erzählt Starzacher. Die<br />
Corona-Pandemie hat das Unternehmen<br />
natürlich stark gespürt,<br />
man hat aber noch viel vor: „In unserem<br />
Bereich gehören wir schon<br />
zum Spitzenfeld, diese Position<br />
wollen wir international festigen.“
30 eco<br />
www.grazer.at <strong>21.</strong> MÄRZ <strong>2021</strong><br />
Vorzeigebeispiel in Straßengel:<br />
Im Raum Graz:<br />
Die Volkshochschule geht bald ins Frühjahrsprogramm,<br />
die TU bietet IT-Sommerkurse.<br />
Parkresidenz-Straßengel-Geschäftsführer Gerhard Bange, Pflegedienstleiterin<br />
Martina Glawogger und Mitarbeiterin Apollonia Schauer (v. l.) PARKRESIDENZ STRASSENGEL<br />
Projekt bringt 200 Jobs<br />
für Langzeitarbeitslose<br />
POSITIV. Viele Menschen, wie Apollonia Schauer,<br />
fanden einen Job als Assistenz im Pflegebereich.<br />
Von Fabian Kleindienst<br />
fabian.kleindienst@grazer.at<br />
50.000 Menschen sind steiermarkweit<br />
arbeitslos. Gerade<br />
für Personen über 50 und<br />
jene, die schon vor der Krise auf<br />
der Suche nach einem Job waren,<br />
verschärfte sich die Situation am<br />
Arbeitsmarkt im vergangenen<br />
Jahr noch. Menschen wie Apollonia<br />
Schauer, die nun durch ein<br />
neues Beschäftigungsprojekt von<br />
AMS und Land Steiermark wieder<br />
eine Stelle gefunden hat.<br />
Im Dezember startete das<br />
Projekt, um vor allem die oben<br />
genannte Zielgruppe als Assistenzpersonal<br />
für steirische Pflege-<br />
und Sozialeinrichtungen<br />
einzusetzen. Insgesamt wurden<br />
5,5 Millionen Euro veranschlagt,<br />
nun zeigt sich eine erste Bilanz:<br />
Im noch bis Mai anberaumten<br />
Projekt wurden schon jetzt zwei<br />
Drittel der geplanten 300 Stellen<br />
besetzt; die im Pflegebereich<br />
dringend zur Entlastung benötigten<br />
Assistenzkräfte sollen danach<br />
im Idealfall übernommen<br />
werden. „Dieses innovative Beschäftigungsprojekt<br />
kommt im<br />
besonderen Langzeitarbeitslosen<br />
und älteren Arbeitslosen zugu-<br />
te, also Personengruppen, die es<br />
auch außerhalb von Krisenzeiten<br />
schwerer haben, wieder am Arbeitsmarkt<br />
Fuß zu fassen“, betont<br />
AMS-Chef Karl-Heinz Snobe die<br />
Wichtigkeit des Projekts.<br />
Wieder Fuß fassen<br />
Schauer ist eines der Vorzeigebeispiele.<br />
„Ich erfahre in der<br />
Arbeit viel positives Feedback<br />
für mein Dasein und Tun! Das<br />
motiviert mich und macht mich<br />
glücklich“, erzählt sie. Der Verein<br />
Gegko vermittelte sie an die<br />
Parkresidenz Straßengel, wo man<br />
das Projekt lobt: „In die Arbeitswelt<br />
wiedereinzusteigen bereitet<br />
vielen arbeitslosen Personen<br />
große Sorgen. Wir finden es daher<br />
sinnvoll und toll, dass man<br />
diese Menschen auf dem Weg in<br />
die Arbeitswelt begleitet“, so Geschäftsführer<br />
Gerhard Bange.<br />
Schließlich profitieren nicht nur<br />
die Arbeitnehmer, wie Pflegedienstleiterin<br />
Martina Glawogger<br />
betont: „Da Frau Schauer<br />
sich bereits wunderbar integriert<br />
hat, wird sie als vollständige Mitarbeiterin<br />
gesehen. Wir können<br />
uns durchaus vorstellen, dass aus<br />
dem Beschäftigungsprojekt eine<br />
Fixanstellung wird.“<br />
Das Angebot an Fortund<br />
Weiterbildungen<br />
ist im Raum Graz auch<br />
in Krisenzeiten reichhaltig<br />
vorhanden. Nicht umsonst<br />
liegt die Steiermark bei der<br />
Forschungs- und Entwicklungsquote<br />
europaweit an der<br />
Spitze, die Möglichkeiten sind<br />
vielfältig, teils gibt es auch Förderangebote.<br />
Ob im Frühjahr<br />
oder erst im Sommer: Es gibt<br />
Neuerungen und Wissenswertes<br />
– und Bildungsoptionen für<br />
Groß und Klein.<br />
VHS startet ins Frühjahr<br />
Die Volkshochschule Steiermark<br />
startet langsam in das<br />
Frühjahrssemester. Ab morgen,<br />
dem 22. <strong>März</strong>, können<br />
Kursteilnehmer wieder den<br />
bewährten AK-Bildungsscheck<br />
in Höhe von 60 Euro bei ihrer<br />
Kursbuchung einlösen.<br />
Aber Achtung: Beim Bildungsscheck<br />
gibt es Neuerungen.<br />
Er wird diesmal nicht mit der<br />
Post ausgeschickt. Vielmehr<br />
startet man jetzt digital durch,<br />
das Ganze funktioniert ganz<br />
einfach: Wer auf der Website<br />
der VHS unter www.vhsstmk.<br />
at einen Kurs buchen möchte,<br />
fordert vorab den Bildungsscheck-Code<br />
telefonisch oder<br />
per Mail in seiner VHS-Zweigstelle<br />
an oder erledigt die Anmeldung<br />
gleich telefonisch.<br />
Die neuen Online- und, sofern<br />
schon möglich, auch die Präsenzkurse<br />
starten dann ab 12.<br />
April.<br />
IT-Sommerkurse der TU<br />
Robotern das Laufen beibrin-
<strong>21.</strong> MÄRZ <strong>2021</strong> ANZEIGE eco<br />
31<br />
Bildungsangebote starten durch<br />
gen, Videos bearbeiten und<br />
Austoben im Pop-up-Makerspace.<br />
Das klingt nicht nur<br />
innovativ und spannend gleichermaßen,<br />
es ist auch im<br />
Bildungsangebot der Technischen<br />
Universität Graz enthalten.<br />
Die TU bietet spannende<br />
Sommerkurse für Kinder und<br />
Jugendliche ab 10 Jahren an,<br />
in denen sie in die faszinierende<br />
Welt der Technik und Naturwissenschaft<br />
eintauchen können.<br />
Ob mit einem 3D-Drucker<br />
drucken, eine eigene Spiele-<br />
App programmieren oder einen<br />
Computer von innen ansehen<br />
– bei den Sommerkursen<br />
wird gemeinsam mit anderen<br />
geforscht, gebaut und gebastelt.<br />
Kurse für Kinder und Jugendliche<br />
finden im Juli, August und<br />
September statt, für Neulinge<br />
und Fortgeschrittene gleichermaßen.<br />
Weitere Infos unter www.<br />
tugraz.at/go/sommerkurse<br />
Auch Jugendliche haben Fortbildungsmöglichkeiten. Beispielsweise bei der VHS oder den IT-Sommerkursen der TU.<br />
GETTY
32<br />
viva<br />
graz<br />
www.grazer.at <strong>21.</strong> MÄRZ <strong>2021</strong><br />
Valentina Gartner<br />
32 valentina.gartner@grazer.at<br />
Die Gefahr eines Zeckenbisses<br />
wird viel zu oft unterschätzt!“<br />
Warnt Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer.<br />
2020 mussten so viele nach einem Zeckenbiss ins<br />
Krankenhaus wie seit 30 Jahren nicht mehr. FISCHER<br />
Angst im Dunkeln:<br />
ANGST. Der Mord an einer Britin wühlt viele Menschen<br />
nicht nur in Großbritannien auf. Frauen wollen endlich mit<br />
ihren Ängsten gehört werden – und fordern ein Umdenken.<br />
Von Valentina Gartner<br />
valentina.gartner@grazer.at<br />
Wenn ich abends alleine<br />
unterwegs bin, stecke<br />
ich oft meine Schlüssel<br />
zwischen die Finger, wie eine<br />
Art Schlagring. Ich überlege mir<br />
oft Fluchtwege und neue Routen,<br />
damit ich im Falle flüchten<br />
könnte. Ich habe Kopfhörer im<br />
Ohr, allerdings ohne Musik, um<br />
zu hören, was um mich herum<br />
geschieht. Ich schicke meiner<br />
Schwester meinen Live-Standort<br />
und/oder telefoniere mit ihr“, so<br />
offenbaren sich gerade unzählige<br />
Frauen via Social Media. Vorkehrungen,<br />
die wohl jede Frau, die<br />
alleine im Dunkeln unterwegs<br />
ist, kennt.<br />
Der aktuelle Fall der jungen<br />
Britin Sarah Everard, die auf ihrem<br />
Heimweg getötet wurde und<br />
deren Leiche in einem Waldstück<br />
gefunden wurde, sorgt für Trauer<br />
und Wut im Netz und auf aller<br />
Welt. In England ging man auf<br />
die Straße, in Österreich melden<br />
sich unzählige Menschen via<br />
Instagram zu dem Thema. Auch<br />
Grazer Blogger zeigen sich zu-<br />
„Jeder Mensch ist einzigartig!“<br />
HERZIG. Am heutigen Welt-Downsyndrom-Tag spricht die Präsidentin der Lebenshilfe Graz über das<br />
Leben mit ihrem Sohn, der Trisomie 21 hat. Zudem gibt es ein Buch, in dem man mehr über sie erfährt.<br />
Von Valentina Gartner<br />
valentina.gartner@grazer.at<br />
Anlässlich des heutigen Welt-<br />
Downsyndrom-Tags erzählt<br />
Ursula Vennemann, Präsidentin<br />
der Lebenshilfe Graz und<br />
Umgebung, vom Leben mit ihrem<br />
Sohn Wolfgang und ihrem Buch<br />
„Wir haben nur eine Welt, in der<br />
wir leben – Vorreiterin für Inklusion:<br />
Ursula Vennemann im Gespräch<br />
mit Claudia Gigler“.<br />
Schätzungen zufolge leben in<br />
Österreich zirka 9000 Menschen<br />
mit Downsyndrom, das sind in<br />
etwa 0,1 Prozent der Gesamtbevölkerung.<br />
Weltweit wird etwa<br />
jedes 700. bis 800. Kind mit Trisomie<br />
21 geboren. Die zufällige<br />
Abweichung von der klassischen<br />
Chromosomenzusammensetzung<br />
ist keine Krankheit, führt<br />
aber zu einer langsameren kör-<br />
perlichen Entwicklung und einer<br />
intellektuellen Behinderung<br />
bzw. Lernbehinderung.<br />
„Jeder Mensch mit Downsyndrom<br />
hat eine eigene Persönlichkeit,<br />
so wie andere Menschen<br />
auch“ – das festzustellen,<br />
ist Vennemann wichtig, denn<br />
Schubladen-Denken hat hier<br />
nichts zu suchen. Ihr Sohn Wolfgang,<br />
geboren im August 1980,<br />
sei voller Gefühlsreichtum, Sensibilität<br />
und vom Wunsch erfüllt,<br />
niemanden zu verletzen. Die<br />
Wochenenden zuhause sind ihm<br />
ebenso wichtig wie das Leben in<br />
seiner teilzeitbetreuten Wohngemeinschaft<br />
im Grazer Messequartier.<br />
Mehr über Ursula Vennemann,<br />
ihre Familie und ihr Engagement<br />
erfährt man in ihrem<br />
Buch. Es ist um 9 Euro erhältlich<br />
unter: office@lebenshilfen-sd.at.<br />
Ursula Vennemann und Sohn Wolfgang verbindet viel. In ihrem Buch „Wir<br />
haben nur eine Welt, in der wir leben“ erfährt man mehr über ihre Familie. KK
<strong>21.</strong> MÄRZ <strong>2021</strong> www.grazer.at<br />
graz viva 33<br />
➜<br />
IN<br />
GETTY (3)<br />
Abends telefonieren<br />
Hat man abends Angst, sollte man,<br />
ohne zu zögern, eine Bezugsperson<br />
anrufen. Reden kann ablenken.<br />
Abends einsperren<br />
Hat man Angst, sollte man darüber<br />
reden. Sich nur mehr einzusperren,<br />
hat auch keinen Sinn.<br />
OUT<br />
➜<br />
Frauen fordern Umdenken<br />
tiefst betroffen und klären ihre<br />
Community auf, fordern die Gesellschaft<br />
zum Umdenken auf.<br />
„Ich ging mit einer Freundin<br />
abends laufen, dann bemerkten<br />
wir, dass ein Auto langsam und<br />
mehrfach an uns vorbeifuhr. Ein<br />
ganz schlimmes Gefühl, wie der<br />
Mann im Auto uns ansah. Wir<br />
flüsterten und malten uns schon<br />
neue Wege aus, an die er mit<br />
dem Auto nicht kommen hätte<br />
können“, so eine Grazerin auf Instagram.<br />
Auch Kerstin Kögler,<br />
besser bekannt als kerstinloves,<br />
und Madeleine Darya Alizadeh<br />
alias dariadaria griffen das Thema,<br />
dass Frauen immer Angst<br />
im Dunkeln haben, auf. Und sie<br />
bekommen Zuspruch: Für Damen<br />
ist die Angst mittlerweile<br />
normal. Man lebt damit und<br />
nimmt es hin. „Ich wünschte,<br />
mehr Männer würden verstehen,<br />
dass wir nachts nicht alleine mit<br />
Kopfhörern laufen können. Dass<br />
jedes Mal, wenn wir in einen<br />
Uber steigen, der Gedanke mitschwingt,<br />
das könnte es gewesen<br />
sein. Dass, wann immer wir an<br />
Gruppen von Männern vorbeigehen,<br />
unser Herz ein bisschen<br />
schneller schlägt. Dass wir jedes<br />
Mal, wenn wir bei sexueller Belästigung<br />
auf der Straße zurückschreien,<br />
ein weiteres Mal unsere<br />
Sicherheit aufs Spiel setzen“,<br />
die britische Influencerin Lucy<br />
Mountain löste mit diesen Worten<br />
ein Feuerwerk aus. Dieser<br />
Text wurde millionenfach geteilt,<br />
und weltweit werden dazu Meinungen<br />
geteilt.<br />
Laut EU-Grund rech teagentur<br />
(FRA) ist der An teil der Frauen,<br />
die in Ös ter reich kör per li che<br />
Ge walt er lei den, sogar einer der<br />
höchs ten in der ge sam ten EU.<br />
2020 gab es 24 Femizide. Im laufen<br />
den Jahr sind es be reits vier.<br />
2018 wur den ins ge samt gar 41<br />
Frau en er mor det. Diese Blut taten<br />
wer den meist von Part nern,<br />
ehe ma li gen Part nern oder Fa mili<br />
en mit glie dern ge setzt.<br />
Tipps für den Heimweg<br />
„Schreib mir, wenn du zuhause<br />
bist“ – dieser Satz ist in den<br />
meisten Köpfen förmlich eingeschweißt.<br />
Sich auf dem Nachhauseweg<br />
mit jemandem via<br />
Telefon zu unterhalten, ist auch<br />
ein sinnvoller Tipp. Dabei hält<br />
man seinen Gesprächspartner<br />
am besten auf dem Laufenden,<br />
wo man sich aktuell befindet.<br />
Die Stadt Graz hat 2018 das sogenannte<br />
Heimwegtelefon ins<br />
Leben gerufen. Aufgrund von<br />
Corona und der nächtlichen<br />
Ausgangssperren ist es derzeit<br />
leider nicht in Betrieb; sobald es<br />
die Lage wieder zulässt, wird es<br />
auf Nachfrage schnellstmöglich<br />
wieder aktiviert.<br />
Ein Taschenalarmgerät, welches<br />
nach der Aktivierung einen<br />
sehr lauten Signalton abgibt,<br />
kann im Ernstfall auch helfen –<br />
genauso wie das Besitzen eines<br />
Pfeffersprays.<br />
Prinzipiell gilt auch, sich an<br />
belebten und hellen Straßen aufzuhalten.<br />
Je mehr Action in der<br />
Umgebung, desto mehr Leute<br />
können einem in einer brenzligen<br />
Situation helfen.<br />
G E S U N D H E I T<br />
SprechStunde<br />
valentina.gartner@grazer.at<br />
Krankmeldung<br />
weiter per Telefon<br />
■ Die Österreichische Gesundheitskasse<br />
verlängert<br />
nochmals die telefonische<br />
Krankmeldung bis 31. Mai. Ursprünglich<br />
war die im Zuge der<br />
Corona-Pandemie eingeführte<br />
Möglichkeit der kontaktlosen<br />
Arbeitsunfähigkeitsmeldung<br />
bis Ende <strong>März</strong> befristet. Angesichts<br />
des weiter hohen Infektionsgeschehens<br />
verlängert<br />
die ÖGK diese Option bis Ende<br />
Mai, um sowohl Versicherte<br />
als auch Vertragsärzte bestmöglich<br />
zu schützen. Dazu<br />
zählt neben der telefonischen<br />
Krankmeldung auch die kontaktlose<br />
Medikamentenverordnung<br />
sowie die Möglichkeit<br />
für telemedizinische Behandlungen.<br />
PHOENIX/MAYER-SCHMIT<br />
In Gösting eröffnete ein Arznei-<br />
Logistikzentrum seine Pforten.<br />
Logistikzentrum<br />
eröffnete in Graz<br />
■ Der Arzneiwarengroßhandel<br />
PHOENIX hat mit 15. <strong>März</strong> ein<br />
neues Logistikzentrum für den<br />
Süden Österreichs erhalten. Das<br />
hochmoderne Logistikzentrum<br />
in Graz konnte trotz Corona-Pandemie<br />
fristgerecht fertiggestellt<br />
werden und bietet rund 30 Mitarbeitern<br />
einen Arbeitsplatz. Das<br />
1800 Quadratmeter große Gebäude<br />
wurde in energieeffizienter<br />
Bauweise auf einem Grundstück<br />
in Gösting errichtet. Von hier aus<br />
werden ab <strong>März</strong> täglich mehr als<br />
1000 Wannen kommissioniert<br />
und an Apotheken in der Steiermark,<br />
Burgenland und Kärnten<br />
bis zu viermal am Tag beliefert.<br />
Rekord-Hoch bei<br />
FSME-Fällen<br />
■ Viele Menschen zieht es ins<br />
Freie. Spaziergänge, Wanderungen<br />
oder das Verweilen in der<br />
Frühlingssonne in Parks birgt<br />
aber auch Gefahren in sich: Dort<br />
lauern die Zecken. „Die Gefahr<br />
eines Zeckenbisses wird viel zu<br />
oft unterschätzt“, warnt Gesundheitsstadtrat<br />
Robert Krotzer.<br />
Das hat auch zu einem Negativrekord<br />
geführt: 2020 mussten in<br />
Österreich 215 Fälle von FSME<br />
in Krankenhäusern behandelt<br />
werden. In der Impfstelle des<br />
Gesundheitsamtes kann man<br />
sich impfen lassen.<br />
Die Zecken-Saison hat gestartet.GETTY<br />
Steiermark setzt weiter auf den<br />
AstraZeneca-Impfstoff. <br />
GETTY<br />
AstraZeneca<br />
weiter impfen<br />
■ Das Gremium für das Monitoring<br />
der Sicherheit der Medikamente<br />
in der Europäischen Arzneimittelbehörde<br />
(EMA) tagte in einer<br />
außerordentlichen Sitzung, nachdem<br />
mehrere EU-Staaten zuletzt die<br />
Immunisierungen mit dem Astra-<br />
Zeneca-Vakzin nach vereinzelten<br />
Fällen von Thrombosen und Embolien<br />
bei Geimpften vorübergehend<br />
ausgesetzt hatten. Das Komitee der<br />
EMA unterstrich nochmals ausdrücklich<br />
seine Empfehlung zum<br />
weiteren Einsatz. Auch die Steiermark<br />
setzt auf die Expertise und<br />
impft weiter mit dem Impfstoff.
34 viva<br />
www.grazer.at <strong>21.</strong> MÄRZ <strong>2021</strong><br />
Was tun bei<br />
Bewegung und Sport, aber auch Dehnübungen helfen bei der Vorsorge. GETTY<br />
AUA. Gelenkschmerzen<br />
sind eine wahre<br />
Volkskrankheit, über<br />
80 Prozent der über<br />
65-Jährigen sind von<br />
der Krankheit betroffen.<br />
Von Nina Wiesmüller<br />
nina.wiesmueller@grazer.at<br />
Gelenkerkrankungen sind<br />
eine der am häufigsten<br />
auftretenden Krankheiten.<br />
Fast jeder Zweite ab 45 Jahren<br />
wird davon geplagt, bei Menschen<br />
über 65 sind sogar über 80<br />
Prozent davon betroffen. Die Ursachen<br />
für diese Krankheit sind<br />
sehr vielfältig und machen vor<br />
niemandem Halt. Das Gute daran<br />
ist jedoch, dass man vorbeugend<br />
viele Maßnahmen treffen<br />
kann, um einen schlimmen Verlauf<br />
und im Idealfall die Krankheit<br />
im Ganzen zu verhindern.<br />
Alterserscheinung<br />
Gelenkerkrankungen treten vor<br />
allem dann auf, wenn Gelenke<br />
im fortschreitenden Alter sich<br />
über das altersentsprechende<br />
Maß verändern. Die Krankheit,<br />
die am häufigsten auftritt, ist<br />
die Arthrose. Diese ruft im fortgeschrittenen<br />
Stadium nicht<br />
nur starke Schmerzen hervor,<br />
sondern führt im schlimmsten<br />
Fall auch zu einer stark eingeschränkten<br />
Beweglichkeit. Die<br />
Ursache dahinter ist fast immer<br />
die Abnutzung des Gelenkknorpels.<br />
Jedoch können nicht nur<br />
das fortschreitende Alter, sondern<br />
auch andere Faktoren, wie<br />
beispielsweise Überlastung,<br />
Fehlstellungen, Infektionen oder<br />
Verletzungen, die Verursacher<br />
sein. Ganz egal, was die Ursache<br />
ist, eines haben die Probleme<br />
gemeinsam: Sie sind fast<br />
immer mit Schmerzen verbunden.<br />
Immerhin sorgen gesunde<br />
Gelenkknorpel dafür, dass eine<br />
reibunglose Bewegung funktioniert.<br />
Indem sie als eine Art<br />
Stoßdämpfer fungieren, sorgen<br />
sie dafür, dass sich die Knochen<br />
nicht berühren. Fehlen diese<br />
Stoßdämpfer, kommt es zu den<br />
schmerzhaften<br />
Erkrankungen.<br />
Am häufigsten davon betroffen<br />
sind die Hüfte und die Knie.<br />
Aktiv und gesund<br />
Die beste Möglichkeit, um gegen<br />
die schmerzhaften Erkrankungen<br />
vorzugehen, ist, Vorsorgemaßnahmen<br />
zu treffen. Dazu<br />
zählt unter anderem regelmäßige<br />
Bewegung und Sport. Aber<br />
Vorsicht, nicht jede Sportart ist<br />
gelenkschonend und somit automatisch<br />
gut für den Körper.
<strong>21.</strong> MÄRZ <strong>2021</strong> www.grazer.at viva<br />
35<br />
schmerzenden Gelenken?<br />
So ist gerade beim Laufen Vorsicht<br />
geboten. Gut geeignet sind<br />
beispielsweise Schwimmen oder<br />
Radfahren, da diese Sportarten<br />
die Gelenke kaum beanspruchen.<br />
Generell sollte auf einen<br />
gesunden, aktiven Lebensstil geachtet<br />
werden.<br />
Vor allem Übergewicht wirkt sich<br />
negativ auf die Gelenke auf, hier<br />
zählt oft jedes Kilo. Man kann<br />
Bewegung teils leicht in seinen<br />
Alltag integrieren. Anstatt<br />
stundenlang am Schreibtisch<br />
zu sitzen, kann man beispielsweise<br />
einige Arbeiten im Stehen<br />
erledigen. Auch sollte man zwischendurch<br />
einige Dehnübungen<br />
durchführen.<br />
Einlagen als Ausweg<br />
Ist die Krankheit zu weit fortgeschritten,<br />
kann man sich auch<br />
beim Orthopäden seines Vertrauens<br />
behandeln lassen und<br />
im Zuge dessen individuell angefertigte<br />
Einlagen kaufen.<br />
Gerade mit fortschreitendem Alter kann es häufig zu schmerzhaften Gelenkerkrankungen wie Arthrose kommen. GETTY
38 graz<br />
www.grazer.at <strong>21.</strong> MÄRZ <strong>2021</strong><br />
Highlander: Hybrid-Riese<br />
Überzeugender Auftritt: Toyota<br />
Highlander<br />
ES KANN NUR EINEN<br />
GEBEN. Was für den<br />
Kämpfer im Film gilt,<br />
trifft auch auf den neuen<br />
Toyota zu. Es kann nur<br />
einen Highlander geben.<br />
Von Vojo Radkovic<br />
vojo.radkovic@grazer.at<br />
Es kann nur einen geben,<br />
der Titel des ersten Highlander-Films<br />
trifft auch<br />
auf den neuen Toyota zu. Der<br />
Highlander ist wie der Filmheld<br />
eine Ausnahmeerscheinung.<br />
Er ist riesig, wuchtig, kraftstrotzend,<br />
und dennoch ist der neue<br />
Toyota ein „Riese Sympatico“. In<br />
den USA ist der Toyota Highlander<br />
längst ein Star. Jetzt kommt<br />
das SUV-Flaggschiff der Japaner<br />
nach Europa.<br />
Der Highlander ist fast fünf<br />
Meter lang, hat Platz für sieben<br />
Passagiere und kann große Ladungen<br />
mit sich führen, wenn<br />
die Sitze umgeklappt werden.<br />
Der Kofferraum hat ein Volumen<br />
von 658 bis 1909 Liter. Gut,<br />
wer in der dritten Reihe sitzt,<br />
sollte schon kleiner und dünner<br />
sein. Ich machte ein Testfahrt<br />
mit einem Hybridmodell aus<br />
dem Autohaus Gady. Nach dem<br />
Druck auf den Startknopf rollt der<br />
mächtige Highlander fast lautlos<br />
aus dem Autohausareal in Liebenau<br />
hinaus. Eine angenehme<br />
Testfahrt folgte. Das Innere des<br />
Wagens ist ebenso sympathisch<br />
wie das äußere Erscheinungsbild.<br />
Der Highlander mit dem grünen<br />
Hybridherz hat 284 PS unter der<br />
Haube. Das bringt das zwei Tonnen<br />
schwere SUV in 8,3 Sekunden<br />
von 0 auf 100 km/h. Die 284 PS<br />
Systemleistung erschließen sich<br />
aus einem 190 PS starken Benzinmotor<br />
und Elektromotoren mit 54<br />
und 182 PS. Die starken Batterien<br />
machen den Highlander zum<br />
Elektro-Allradler. Der Highlander<br />
hat ein breites Angebot an Assistenzsystemen:<br />
u. a. Fußgängererkennung,<br />
Radfahrererkennung,<br />
Abbiegeassistent, Assistenten fürs<br />
Parken und Rangieren. Es gibt<br />
ein tolles Display, das gestochen<br />
scharfe Bilder liefert, egal ob es<br />
sich um 360-Grad-Rundumkamera<br />
handelt oder wenn man beobachtet,<br />
wie das Zusammenspiel<br />
von Benzin- und Elektromotor<br />
funktioniert.<br />
Fazit: Der Highlander ist ein<br />
Sieger. Imposante Erscheinung,<br />
sparsamer Verbrauch, viel Komfort,<br />
viel Platz, ein rundum gelungenes<br />
Auto. Nur mit dem<br />
Parken ist es nicht so einfach, da<br />
punkten einfach die Kleineren.<br />
Das Cockpit ist sehr aufgeräumt, das Display zeigt, wie das Verhältnis<br />
Elektro-/Benzinmotor verläuft. Man findet sich auch schnell zurecht. SCHERIAU (3)<br />
<br />
Toyota Highlander<br />
■ Motoren: 4 Zylinder,<br />
Hubraum 2847 ccm, Leistung<br />
Benziner 190 PS (140 kW), 2<br />
Elektromotoren: 182 PS (134<br />
kW) und 54 PS (40 kW)<br />
■ Systemleistung: 248 PS (182<br />
kW), Beschleunigung 0–100<br />
km/h in 8,3 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit<br />
180 km/h<br />
■ Verbrauch: kombiniert 7,1<br />
Liter/100 km, C02-Emissionen<br />
149 g/km, Tankinhalt 65 Liter<br />
■ Abmessungen: Länge 4,96<br />
Meter, Breite 1,93 Meter, Höhe<br />
1,75 Meter, Gewicht 2130 Kilo<br />
■ Preis: ab 57.990 Euro<br />
■ Autohaus: Toyota Gady,<br />
Liebenauer Hauptstraße 64,<br />
Graz, Tel. 0 316/47 13 33,<br />
www.gady.st
40 motor<br />
www.grazer.at <strong>21.</strong> MÄRZ <strong>2021</strong><br />
Graz Linien<br />
testen E-Bus<br />
NEUE VARIANTE. Die Graz Linien testen kommende<br />
Woche das Modell „MAN Lion’s City 12 E“.<br />
Von Vojo Radkovic<br />
vojo.radkovic@grazer.at<br />
Wer suchet, der findet – vielleicht<br />
den richtigen E-Bus.<br />
Also machen die Graz Linien<br />
wieder einen Test mit einem<br />
neuen Busmodell. Von Dienstag bis<br />
Freitag wird auf den Buslinien 34,<br />
62 und 64 ein neuer Bus der Firma<br />
MAN fahren, es geht um das Modell<br />
„MAN Lion’s City 12 E“. Die Mitfahrt<br />
mit dem Bus auf den genannten Linien<br />
ist kostenlos.<br />
Mit den neu entwickelten Batterien<br />
erfährt der MAN Lion’s City E einen<br />
großen Schub bei der Leistung.<br />
So sind 200 Kilometer zuverlässige<br />
Reichweite – und unter günstigen<br />
Einsatzbedingungen bis zu 270 km<br />
– möglich. Aufgeladen durch Overnight-Charging<br />
oder CCS-Ladestecker,<br />
garantieren die langlebigen<br />
Batterien eine einfache Eingliederung<br />
in bestehende Betriebsabläufe.<br />
Die Graz Linien testen seit einiger<br />
Zeit immer wieder E-Busse, da es<br />
für einen klimaneutralen Verkehr<br />
der Ablöse der Diesel-Busse bedarf.<br />
Außerdem sieht die Vorgabe „Clean<br />
Vehicle Directive“ eine Mindestquote<br />
bei der Anschaffung emissionsfreier<br />
Busse vor. Die Holding testet<br />
pro Jahr drei bis vier Busse, die von<br />
den Herstellern kostenlos zur Verfügung<br />
gestellt werden. So fuhr z. B.<br />
ein E-Bus aus Spanien auf Grazer<br />
Straßen. Der schwarz-graue Gelenkbus<br />
im spacigen Design sorgte für<br />
Aufsehen.<br />
Ab Dienstag auf Grazer Straßen: E-Bus MAN Lion’s City 12 E<br />
HOLDING/HINTERLEITNER
<strong>21.</strong> MÄRZ <strong>2021</strong> www.grazer.at motor<br />
41<br />
Porsche: Bis 2030 klimaneutral<br />
REKORD. Porsche hat trotz der Corona-Krise 2020 einen Rekordumsatz erzielt. Der Wert stieg auf<br />
28,7 Milliarden Euro. Der Konzern setzt sich ambitionierte Ziele und will 2030 klimaneutral sein.<br />
Von Vojo Radkovic<br />
vojo.radkovic@grazer.at<br />
Der Sportwagenhersteller<br />
hat für 2020 ein nachhaltiges<br />
Wirtschaftswachstum<br />
erzielt. Der Wert stieg auf 28,7<br />
Milliarden Euro und übertraf den<br />
Vorjahreswert um mehr als 100<br />
Millionen Euro. Das operative Ergebnis<br />
beträgt 4,2 Milliarden Euro.<br />
Im Vorjahr lag es bei 4,4 Milliarden<br />
Euro vor und bei 3,9 Milliarden<br />
Euro nach Sondereinflüssen. Die<br />
operative Umsatzrendite lag 2020<br />
bei 14,6 Prozent – und damit trotz<br />
der angespannten Wirtschaftslage<br />
im strategischen Zielkorridor. Damit<br />
wurden die starken Zahlen aus<br />
dem Jahr 2019 trotz vorübergehend<br />
ruhender Produktion nur knapp<br />
verfehlt. Insgesamt hat Porsche<br />
weltweit mehr als 272.000 Fahrzeuge<br />
an Kunden ausgeliefert. Das<br />
sind lediglich drei Prozent weniger<br />
als im bislang stärksten Jahr 2019.<br />
Das Ergebnis vor Steuern liegt mit<br />
4,4 Milliarden Euro über dem des<br />
Jahres 2019.<br />
„Das Geschäftsjahr 2020 war<br />
für Porsche erfolgreich – trotz herausfordernder<br />
Umstände“, betont<br />
der Vorstandsvorsitzende Oliver<br />
Blume. Deshalb hat Porsche sein<br />
ambitioniertes „Ergebnisprogramm<br />
2025“ nochmals nachgeschärft.<br />
„Unser neues Ziel lautet:<br />
Bis 2025 wollen wir unser Ergebnis<br />
kumulativ um zehn Milliarden<br />
Euro unterstützen und danach um<br />
drei Milliarden Euro pro Jahr“, sagt<br />
Lutz Meschke. „Das Wichtigste an<br />
unserem Ergebnisprogramm ist:<br />
Es ist kein reines Sparprogramm,<br />
sondern auch ein Innovationsprogramm.“<br />
In einem schwierigen<br />
Marktumfeld hält Porsche die Zahl<br />
der Mitarbeiter konstant bei gut<br />
36.000. „Kein Angestellter muss<br />
sich Sorgen machen. Wir haben<br />
ein Standortsicherungsprogramm<br />
abgeschlossen, das die Arbeitsplätze<br />
der Stammbelegschaft bis 2030<br />
garantiert.“<br />
Angesichts des fortschreitenden<br />
Klimawandels hat sich die Porsche<br />
AG ein weiteres ambitioniertes<br />
Ziel gesetzt: „Nachhaltigkeit ist<br />
ein wichtiger Teil unserer Strategie<br />
2030 – ganzheitlich: wirtschaftlich,<br />
ökologisch und sozial“, sagt Oliver<br />
Blume. „Wir haben ein umfangreiches<br />
Dekarbonisierungsprogramm<br />
gestartet mit einem festen Ziel vor<br />
Augen: Bis 2030 soll Porsche über<br />
die gesamte Wertschöpfungskette<br />
hinweg bilanziell CO2-neutral sein.<br />
Das erreichen wir mit dem konsequenten<br />
Vermeiden und Reduzieren<br />
von CO2-Emissionen.“<br />
Der Vorstandsvorsitzende der Porsche AG Oliver Blume (links) und sein<br />
Stellvertreter Lutz Meschke sind zufrieden mit dem Krisenjahr 2020.<br />
KK
42 wohnen<br />
www.grazer.at <strong>21.</strong> MÄRZ <strong>2021</strong><br />
Ordnung gibt Menschen Sicherheit<br />
AUFGERÄUMT. Ein geordnetes<br />
Umfeld kann<br />
die Psyche entlasten.<br />
Expertin Sabine Ziegerhofer<br />
gibt Tipps.<br />
Von Nina Wiesmüller<br />
nina.wiesmueller@grazer.at<br />
Ordnung in den<br />
eigenen vier<br />
Wänden kann<br />
auch die Psyche<br />
entlasten.<br />
<br />
GETTY<br />
Seit über einem Jahr hat die<br />
Corona-Pandemie die Welt<br />
fest in ihrem Griff und die<br />
Bevölkerung wird unter anderem<br />
dazu aufgerufen, zuhause<br />
zu bleiben. Während dieser Zeit<br />
begannen viele Menschen, sich<br />
ausgiebiger mit ihren eigenen<br />
vier Wänden zu beschäftigen. Das<br />
ist nur naheliegend, immerhin<br />
spielt sich dort nun der Großteil<br />
des täglichen Lebens ab, und wer<br />
möchte schon in einem Zuhause<br />
sein, in dem man sich nicht<br />
so richtig wohlfühlt? Aus diesem<br />
Grund empfiehlt es sich, die Situation<br />
so gut es geht zu nutzen<br />
und endlich einmal Ordnung in<br />
das angestaute Chaos zu bringen.<br />
Dies hat den zusätzlichen Pluspunkt,<br />
dass ein geordnetes Umfeld<br />
das Gefühl von Sicherheit<br />
vermittelt, etwas, was gerade in<br />
unsicheren Zeiten wie diesen oft<br />
sehnlichst gewünscht wird.<br />
Kleine Schritte<br />
Wo fängt man aber an, wenn der<br />
Berg an Unordnung schier erdrückend<br />
wirkt? Laut Sabine Ziegerhofer,<br />
Ordnungsberaterin, ist<br />
es vor allem wichtig, in kleinen<br />
Schritten zu arbeiten. „Oft haben<br />
sich die Dinge über Jahre hinweg<br />
angestaut, da kann man nicht von<br />
heute auf morgen ein Wunder erwarten.<br />
Besser in kleinen Schritten<br />
arbeiten, aber dafür dann<br />
auch dranbleiben“, so Ziegerhofer.<br />
Wichtig ist es außerdem, nicht direkt<br />
mit den schwierigsten Dingen,<br />
wie beispielsweise Erinnerungsstücken<br />
anzufangen. „Sachen, zu<br />
denen ein emotionaler Bezug besteht,<br />
sollten erst ganz zum Schluss<br />
gemacht werden, stattdessen<br />
lieber mit emotionslosen Gegenständen<br />
anfangen, um das Gefühl<br />
der Überforderung zu vermeiden“,<br />
erklärt die Expertin. Auch wenn es<br />
manchmal verlockend scheint, die<br />
aussortierten Gegenstände gleich<br />
in den Müll zu werfen, sollte man<br />
auf jeden Fall überlegen, ob man<br />
Nach dem Aussortieren ist wieder Platz für Neues, wie etwa Dekoration.<br />
sie nicht vielleicht verschenken<br />
oder spenden kann. Dies macht<br />
den Prozess des Loslassens auch<br />
leichter, da man sich dadurch vorstellen<br />
kann, wie jemand anders<br />
Freude an liebgewonnenen Dingen<br />
hat.<br />
Platz für Neues<br />
Ein weiterer Pluspunkt am Aussortieren<br />
ist neben einem aufgeräum-<br />
Rätsel-Lösung vom 14. 3. <strong>2021</strong><br />
L I E O E R<br />
A N N A K I R C H E L P<br />
V A T E R S D O R F I E<br />
M A S E R N E L E F A N T<br />
N E R O A R T E L K E<br />
T N A R N E N T E R<br />
S T O A H I F L E N S<br />
W A L T E N D O R F E R B<br />
L I E B I I N K A<br />
D E V I A N Z E R L A C<br />
R E I N E R D R E I C H<br />
J A A U T E<br />
L U V G R A Z<br />
P E T R A U K Lösung:<br />
W E B A N S L LANDES-<br />
O N E M I E T E ARCHIV<br />
Lösung:<br />
R O M A N Z E LANDESARCHIV<br />
Sudoku-Lösung<br />
vom <strong>21.</strong> 3. <strong>2021</strong><br />
9 1 4 8 6 3 2 7 5<br />
3 6 5 7 1 2 8 4 9<br />
2 8 7 9 4 5 1 6 3<br />
4 2 3 6 7 1 5 9 8<br />
1 9 6 5 8 4 3 2 7<br />
7 5 8 2 3 9 6 1 4<br />
8 3 9 1 2 7 4 5 6<br />
6 7 1 4 5 8 9 3 2<br />
5 4 2 3 9 6 7 8 1<br />
GETTY<br />
ten Zuhause natürlich auch, dass<br />
nun wieder Platz für Neues ist.<br />
Dies kann eine neue Pflanze, ein<br />
neuer Kaffeebecher oder auch Dekoration<br />
sein. Gerade jetzt bietet<br />
es sich an, endlich den Frühlingsputz<br />
anzugehen und danach seine<br />
vier Wände beispielsweise bereits<br />
mit Frühlings- oder Osterdeko zu<br />
schmücken und so endgültig mit<br />
dem Alten abzuschließen.
44<br />
sport<br />
graz<br />
www.grazer.at <strong>21.</strong> MÄRZ <strong>2021</strong><br />
Fabian Kleindienst<br />
44 fabian.kleindienst@grazer.at<br />
Das war nichts für schwache<br />
Nerven, leider mit dem bitteren<br />
Ende für uns.“<br />
UVC-Manager Frederick Laure nach der Hinspiel-Niederlage<br />
im Halbfinale der Herren gegen Union Waldviertel GEPA<br />
UBSC ohne Top-Scorer:<br />
Schopp: Ein<br />
Paul Isbetcherian (hier gegen die Vienna Timberwolves im Herbst)<br />
zeigte letztes Wochenende gegen Traiskirchen eine gute Leistung.<br />
„Das ist die Chance für<br />
unsere Österreicher!“<br />
STARK. Nach überzeugendem letzten Spiel geht<br />
es für die Grazer Basketballer heute gegen Wien.<br />
Von Fabian Kleindienst<br />
fabian.kleindienst@grazer.at<br />
In der Defensive müssen wir<br />
konsequent spielen, das hat<br />
in den letzten Spielen schon<br />
viel besser funktioniert,“ erzählt<br />
UBSC-Manager Michael<br />
Fuchs vor der heutigen Heimpartie<br />
gegen die Vienna D.C.<br />
Timberwolves. Das Ziel sei,<br />
möglichst wenig Punkte zuzulassen<br />
– denn in der Offensive<br />
sieht es grundsätzlich gut aus:<br />
„Wir spielen heuer superattraktiven<br />
Basketball und sind die<br />
Mannschaft, die pro Spiel die<br />
meisten Punkte macht.“ Umso<br />
wichtiger, dass man sich vergangene<br />
Woche gegen Traiskirchen<br />
auch ohne Top-Scorer<br />
Stanley Whittaker beweisen<br />
konnte. Zur Verfügung stehen<br />
wird dieser erst wieder in den<br />
Playoffs, wie Fuchs informiert:<br />
„Bei einer solchen Muskelverletzung<br />
ist einfach das Risiko<br />
zu groß. Jetzt haben unsere<br />
GEPA<br />
Österreicher die Chance, müssen<br />
aber auch zeigen, dass sie<br />
auf diesem Niveau performen<br />
können.“ Beim Sieg vergangene<br />
Woche hat das geklappt: „Wenn<br />
sie immer so spielen, haben wir<br />
keine Sorgen“, lacht Fuchs, der<br />
insbesondere die Leistung von<br />
Paul Isbetcherian lobt.<br />
Playoffs nähern sich<br />
Nach dem heutigen Spiel<br />
(17.30 Uhr, zu sehen auf<br />
basketballaustria. at/live) geht<br />
es schon mit Riesenschritten<br />
Richtung Playoffs. Ziel ist davor<br />
immer noch Platz sieben in<br />
der Qualifikationsrunde: „Das<br />
wird natürlich schwierig“, weiß<br />
Fuchs. Ein Sieg heute muss dafür<br />
jedenfalls her. Schlussendlich<br />
sei es aber nicht so wichtig:<br />
„Kapfenberg und Gmunden<br />
sind beides sehr starke Gegner.“<br />
Gegen beide habe man in dieser<br />
Saison schon gute Leistungen<br />
gezeigt, betont Fuchs: „Die<br />
Chancen sind absolut da.“<br />
Ein Weg, ein Ziel: Markus Schopp ist in Hartberg noch lange nicht fertig. GEPA (2)<br />
PROZESS. Hartberg-<br />
Trainer Markus Schopp<br />
sieht eine bis jetzt<br />
überragende Saison<br />
und stellt den Prozess<br />
in den Vordergrund.<br />
Von Gerhard Goldbrich<br />
redaktion@grazer.at<br />
Heute um 17 Uhr wartet<br />
auf den Trainer des TSV<br />
Hartberg das wichtigste<br />
Spiel des Jahres. Sollte man<br />
meinen. Dem mittlerweile nicht<br />
mehr ganz so blonden Grazer<br />
greift das aber viel zu kurz. „Ich<br />
habe da einen komplett anderen<br />
Zugang. Heute gegen St. Pölten<br />
wartet die letzte von 22 spannenden<br />
Runden auf uns. Wir haben<br />
ein großes Saisonziel mit auf die<br />
Reise bekommen, nämlich nicht<br />
abzusteigen. Wir wollen Punkte<br />
dafür sammeln, sollten wir mit<br />
einem Sieg heute auf 31 Zähler<br />
kommen, ist das überragend.<br />
Sind wir trotzdem nicht bei den<br />
oberen sechs dabei, ist es so.“<br />
Entwicklung<br />
Immer wieder kommen im Gespräch<br />
mit dem einstigen Champions-League-Helden<br />
des großen<br />
Bruders aus Graz, dem SK<br />
Sturm, die Worte Entwicklung<br />
und Prozesse vor. Und sieht man<br />
sich diese genauer an, erkennt<br />
man schnell, welche Erfolgsgeschichte<br />
sich dahinter verbirgt,<br />
welche großartige Arbeit bei<br />
den Oststeirern vom gesamten<br />
Verein geleistet wird. Und das<br />
nicht nur seit dem Aufstieg vor<br />
knapp drei Jahren. „Im Jahr eins<br />
waren wir der Underdog, wurden<br />
durch die Bank als Fixabsteiger<br />
gehandelt. Hatten mit<br />
vielen Verletzungen zu kämpfen<br />
und spielten trotzdem einen<br />
super Herbst. Dann noch Abgänge<br />
im Winter, vor allem die<br />
Rückholaktion von Ivan Ljubic
<strong>21.</strong> MÄRZ <strong>2021</strong> www.grazer.at<br />
sport graz 45<br />
HERO➜<br />
GEPA (2)<br />
Jakob Jantscher<br />
Der Sturm-Top-Scorer wurde<br />
erstmals seit der EM 2016 wieder ins<br />
Nationalteam einberufen.<br />
Corona-Verschiebungen<br />
Steiermarkweit werden geplante<br />
Events abgesagt, der Grazer Ironman<br />
70.3 wurde auf August verschoben.<br />
ZERO<br />
➜<br />
Spiel wie jedes andere!<br />
zu Sturm tat uns sehr weh. Aber<br />
wir ließen uns nicht beirren,<br />
sind unseren Weg gegangen. In<br />
der zweiten Saison, die für Aufsteiger<br />
immer die schwierigste<br />
ist, stellte sich das Gegenteil ein.<br />
Toller Herbst, auch das nötige<br />
Quäntchen Glück kam uns zu<br />
Hilfe, wenn ich nur an die Partie<br />
bei der Admira mit Rep im<br />
Tor denke. Qualifikation für die<br />
Meisterrunde und als Belohnung<br />
für den gesamten Verein<br />
die Europacup-Teilnahme“, lässt<br />
Schopp im Schnelldurchlauf die<br />
Vergangenheit Revue passieren.<br />
Normalität<br />
Viel zu schnell steigert sich dann<br />
im Fußball die Erwartungshaltung<br />
von Fans, Medien und<br />
auch im engsten Umfeld eines<br />
Vereines. Wie am letzten Wochenende:<br />
Als der TSV zum vor<br />
Selbstvertrauen strotzenden Tabellenzweiten<br />
Rapid ins Hütteldorfer<br />
Allianzstadion reiste und<br />
aufgrund einer sehr positiven<br />
Auswärtsbilanz gegen den Rekordmeister<br />
Punkte beinahe als<br />
Normalität eingefordert wurden.<br />
„Ein Unentschieden gegen Surm<br />
oder Rapid wird jetzt ganz anders<br />
wahrgenommen als vor zwei Jahren“,<br />
erklärt Schopp. „Wir aber<br />
ordnen das schon richtig ein. Wir<br />
haben mit Wattens noch immer<br />
das mit Abstand kleinste Budget<br />
der Liga, hatten im Herbst durch<br />
die Ausfälle von Nimaga, Lema<br />
oder Rakowitz Probleme, dazu<br />
waren einige noch nicht in der<br />
notwendigen Form. Rausgekommen<br />
ist dennoch ein sehr guter<br />
Grunddurchgang mit 28 Punkten<br />
auf der Habenseite.“<br />
Was ist aber nun das Geheimnis<br />
der Hartberger? „Ganz klar<br />
die ständige Weiterentwicklung,<br />
da steht uns mit Obmann Erich<br />
Korherr eine große Stütze zur<br />
Seite. Er hinterfragt vieles, aber<br />
ermöglicht auch vieles. Im Kader,<br />
beim Trainerteam. Und denkt<br />
auch ständig über neue Möglichkeiten<br />
nach, wie etwa in Bezug<br />
auf die Infrastruktur oder Kooperationen.“<br />
Wohin wird also die<br />
Reise heuer noch gehen? „Wir<br />
können nur unsere eigene Leistung<br />
beeinflussen, müssen in jedem<br />
Spiel zu hundert Prozent<br />
bereit sein.“<br />
Motivation<br />
„Unsere Motivation ist es, da<br />
zu sein, wenn einer der Großen<br />
auslässt. Ob durch Europacupbelastungen,<br />
Rotationen oder<br />
Formschwächen. Wir sind absolut<br />
konkurrenzfähig, können jeden<br />
ärgern, können jeden besiegen.<br />
Aber da muss oft sehr<br />
viel zusammenpassen. Vorigen<br />
Sommer haben mir viele geraten,<br />
nicht zu bleiben, meinten,<br />
ich kann in Hartberg nur mehr<br />
verlieren, der Zenit ist erreicht.<br />
Ich sehe das entschieden anders,<br />
sehe enormes Potenzial im ganzen<br />
Verein.“ Der ja zurzeit ganz<br />
eifrig prüft, was denn infrastrukturell<br />
und in der Entwicklung<br />
junger Spieler noch möglich ist.<br />
„Es bewegt sich im Inneren viel,<br />
alleine über den Tellerrand zu<br />
blicken und in unserer Region<br />
das größere Gemeinsame entwickeln<br />
zu wollen, ist ein nächster<br />
Schritt. Eine Fusion mit Lafnitz,<br />
zweier Vereine, die hervorragend<br />
arbeiten, könnte Synergien bringen,<br />
die unweigerlich Größeres<br />
entstehen lassen. Erich Korherr<br />
unterstützt dabei großartig und<br />
treibt auch die Stadionthematik<br />
voran. Ein wichtiger Faktor,<br />
wenn endlich wieder Fans kommen<br />
dürfen, aber auch im Bereich<br />
der Trainingsmöglichkeiten.“<br />
Es klingt, als ob die Reise<br />
des Markus Schopp mit seinem<br />
TSV Hartberg noch länger nicht<br />
zu Ende ist. Trotz allem wartet<br />
heute ein Spiel wie jedes andere<br />
gegen St. Pölten. Und sollte<br />
das Quäntchen Glück im Gepäck<br />
sein, schreibt Schopp ein weiteres<br />
Kapitel im Hartberger Fußballmärchen.<br />
Eine Vision, ein Plan: neues Stadion, Fusion mit Lafnitz. TSV hat Großes vor.
46 grazer sonntag<br />
www.grazer.at <strong>21.</strong> MÄRZ <strong>2021</strong><br />
SO ISST GRAZ<br />
Das „Tortenatelier“ kredenzt ...<br />
... Apfel-Crumble<br />
Daniela Summer serviert Süßes. KK (2)<br />
Mancher ärgert sich nach<br />
dem Essen über am Boden<br />
zurückbleibende Krümel. Wir<br />
beugen vor und servieren die<br />
Krümel direkt am Tisch! Als<br />
Apfel-Crumbles aus dem<br />
Hause „Tortenatelier“<br />
(Citypark).<br />
C r u m -<br />
bles, englisch<br />
für<br />
Krümel,<br />
sind ein US-<br />
Dessert, das<br />
eigentlich nichts<br />
anderes ist als das, was wir auf<br />
den Streuselkuchen geben. In<br />
der Obersteiermark gibt es ein<br />
Pendant: den „Grieban“ (Geriebener).<br />
Vorteil: Bei solch einer<br />
Köstlichkeit bleiben sicher keine<br />
Krümel übrig.<br />
Zutaten für 4 Personen: für den<br />
Apfel: 4 große Äpfel, 1 Prise Zimt,<br />
1 EL Zucker, Saft einer halben<br />
Zitrone; für die Streusel: 90 g<br />
Zucker, 90 g kalte Butter, 150 g<br />
Mehl<br />
Zubereitung: Äpfel schälen, entkernen<br />
und in circa 1 cm große<br />
Stücke schneiden. Würfel mit<br />
Zimt, Zucker und Zitronensaft vermengen,<br />
in feuerfeste Förmchen<br />
verteilen (z. B. Soufflé-Formen).<br />
Für die Streusel Zucker und Mehl<br />
vermengen. Kalte Butter (in Würfel<br />
geschnitten) hinzufügen, rasch<br />
zu einem bröseligen Teig verkneten.<br />
Großzügig auf den Äpfeln<br />
verteilen. Bei 180 °C Umluft ca. 20<br />
Minuten goldbraun backen. Crumble<br />
noch warm genießen, lässt sich<br />
auch hervorragend mit Vanilleeis<br />
oder frischen Beeren kombinieren.<br />
GRAZWORTRÄTSEL<br />
Wohngebiet<br />
in Andritz<br />
("Untere<br />
...")<br />
spanisch<br />
für<br />
"Servus!"<br />
steirische<br />
Kultur- und<br />
Naturregion<br />
Netzball<br />
im Tennis<br />
flüssiges<br />
Fett<br />
Dirigent<br />
aus Graz<br />
1846-1914<br />
(3 Wörter)<br />
männliche<br />
Katze<br />
Dame<br />
von Welt<br />
ATSE, GAK<br />
& Co.<br />
Abk. für<br />
"Exabyte"<br />
Stadt südl.<br />
von Graz<br />
Zeichen<br />
für Chlor<br />
Währung<br />
in<br />
Albanien<br />
alter Name<br />
der<br />
Merkur-<br />
Arena<br />
Gedenkstätte<br />
am<br />
Göstinger<br />
Ruinenberg<br />
2<br />
4<br />
österr.<br />
Arbeitsmarktservice<br />
luftgetrockneter<br />
Ziegel<br />
Landvorsprung<br />
ins Meer<br />
am Ziel<br />
lüsterner<br />
Waldgeist<br />
1<br />
Hauch,<br />
Fluidum<br />
modern,<br />
modisch<br />
Keimzelle<br />
Teil von<br />
schott.<br />
Namen<br />
10<br />
entgrätetes<br />
Fischstück<br />
gesucht,<br />
selten<br />
ägyptischer<br />
Sonnengott<br />
Abk. für<br />
"deutsch"<br />
Teil von<br />
Flussnamen<br />
strahlendes<br />
Metall<br />
Karteikartenreiter<br />
8<br />
Null beim<br />
Roulette<br />
Pendant<br />
zur NASA<br />
Ansiedlungen<br />
eingravierte<br />
Verzierung<br />
7<br />
Abk. für<br />
"Olympischer<br />
Rekord"<br />
Knabe<br />
an dem<br />
deutsche<br />
Vorsilbe<br />
schmale<br />
Spalte<br />
Nebenfluss<br />
des Arno<br />
Montage,<br />
Installation<br />
Maus,<br />
Biber,<br />
Bilch<br />
& Co.<br />
engl. für<br />
"Schlange"<br />
5<br />
Abk. für<br />
"Teilkasko"<br />
im Toten<br />
Distrikthauptstadt<br />
Gebirge entspringender<br />
in Malawi<br />
steir. Fluss<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />
9<br />
frühere<br />
deutsche<br />
Automarke<br />
Internationales<br />
Olymp.<br />
Komitee<br />
Zeichen für<br />
Gallium<br />
Fortsetzungsreihe<br />
religiöse<br />
Gruppe<br />
Grazer Hospiz<br />
(...dorf)<br />
Kartenspiel<br />
Zeichen<br />
für Titan<br />
griech.<br />
Göttin<br />
des<br />
Unheils<br />
der erste<br />
Sohn<br />
Noahs<br />
"Viele<br />
Hunde<br />
sind des<br />
... Tod."<br />
11<br />
12<br />
Abk. für<br />
"Oberinspektor"<br />
Holzsplitter<br />
abschleifen<br />
Pflanzenwelt<br />
Hauptstadt<br />
Tirols<br />
englisch<br />
für<br />
"Meer"<br />
Unruhestifter<br />
Grazer<br />
Haus für<br />
Musik<br />
3<br />
Abk. fürs<br />
Grazer<br />
"Theater<br />
im Keller"<br />
Lösung der Vorwoche: Landesarchiv Rätsellösungen: S. 42<br />
Aktuelles Lösungswort:<br />
9 4 2<br />
7 1 8<br />
2 7 3<br />
4 2 5 8<br />
1 9 5<br />
5 3 9 6<br />
9<br />
SUDOKU<br />
8 2<br />
4 2 6 8<br />
1122<br />
Und so geht’s!<br />
Jede Ziffer darf in<br />
jeder Reihe in jedem<br />
Quadrat nur<br />
einmal vorkommen.<br />
Bleistift<br />
spitzen, los geht’s.<br />
Viel Spaß!<br />
G E W I N N S P I E L<br />
5 x Vitaminboxen<br />
im Wert von je 24,60 Euro zu<br />
gewinnen!<br />
Wie lautet die Lösung?<br />
E-Mail mit Betreff „Rätsel“,<br />
Lösung und Telefonnummer an:<br />
gewinnspiel@grazer.at<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Gewinn nicht<br />
übertragbar. Einsendeschluss: 24. 3. 20<strong>21.</strong> Gewinner<br />
werden telefonisch verständigt und sind<br />
mit der Veröffentlichung einverstanden.<br />
HOL DIR DEN VITAMINHIT<br />
PER MAUSKLICK!<br />
www.ichplus.at<br />
6
<strong>21.</strong> MÄRZ <strong>2021</strong> www.grazer.at<br />
grazer sonntag 47<br />
„GRAZER“-TIPPS ZUM BESTELLEN <br />
Wirtshaus Zu den 3 Goldenen<br />
Kugeln<br />
Wer Lust auf österreichische<br />
Küche bekommt, kann sich etwas<br />
via „Zu den 3 Goldenen Kugeln“<br />
gönnen. In allen drei Filialen ist<br />
sowohl Abho lung möglich als<br />
auch Zustellung via Mjam oder<br />
Lieferando.<br />
Heinrichstraße 18, 8010 Graz,<br />
täglich von 11 bis 19 Uhr.<br />
Bahnhofgürtel 89, 8020 Graz,<br />
täglich 11 bis 19 Uhr.<br />
Murpark, Ostbahnstraße 3, 8010<br />
Graz, Mo–Fr 11 bis 15 Uhr,<br />
Sa 11 bis 19 Uhr.<br />
Humuhumu Poke Bar<br />
Poke Bowls bekommt man auch<br />
während des Lockdowns wie<br />
gewohnt zum Abholen oder<br />
via Lieferdienst. Bestell- und<br />
Abholzeiten: Montag bis Samstag<br />
von 11.30 bis 20 Uhr, Vorbestellung<br />
für Selbstabholung möglich<br />
unter humuhumu.at/shop.<br />
Zu stellung via Velofood, Lieferando<br />
und Mjam.<br />
Osteria dei Sensi<br />
Die Osteria dei Sensi am Ragnitzbach<br />
26 ist nach Renovierungsarbeiten<br />
wieder zurück und<br />
bietet köstliche Speisen zum<br />
Abholen an. Neben<br />
itali enischen<br />
Lecker bissen<br />
wie Fisch,<br />
Pizza und<br />
Pasta<br />
kann man auch Gewürze, Öle,<br />
Pasten, Salami und mehr kaufen.<br />
Die aktuelle Speisekarte findet<br />
man auf der Facebook-Seite.<br />
Montag Ruhetag, Dienstag bis<br />
Sonntag Abholung von 12 bis 19<br />
Uhr möglich. Bestellt werden kann<br />
unter<br />
Tel. 0 664/76 53 614<br />
Martin Auer<br />
Frisches Brot vom Bäcker kann<br />
man sich zwar selbst vor Ort<br />
besorgen, Martin Auer bietet<br />
mittlerweile aber zusätzlich seine<br />
Leckereien via Velofood an. Man<br />
kann von Montag bis Freitag von<br />
11 bis 17 Uhr, Samstag von 11 bis<br />
16.30 Uhr und Sonntag von 11 bis<br />
12.30 Uhr aus der Stammfiliale am<br />
Dietrichsteinplatz 13 bestellen.<br />
Wilding – Fett Essen<br />
Wer etwas Deftiges will, sollte<br />
sich einmal etwas von der wohl<br />
bekanntesten Würstelbude in<br />
Graz „Wilding – Fett Essen“ liefern<br />
lassen. Nicht nur, dass es der<br />
Hotspot für Leute nach dem Fortgehen<br />
ist, der Besitzer sieht dem<br />
Rapper Sido zum Verwechseln<br />
ähnlich. Burger, Mozzarellasticks<br />
und Co. kann man sich<br />
einfach via Lieferando oder<br />
Mjam zu sich nach Hause<br />
liefern lassenn.<br />
Kornati<br />
Take-away<br />
Die Tapas<br />
und Hauptspeisen<br />
von<br />
Kornati gibt<br />
es während<br />
des Lockdowns<br />
weiterhin<br />
zum<br />
Abholen.<br />
Donnerstags<br />
und<br />
freitags<br />
von 16 bis 20 Uhr und am Samstag<br />
und am Sonntag von 12 bis 18<br />
Uhr zu holen in der Franckstraße<br />
44, 8010 Graz. Nur nach Vorbestellung<br />
unter: kornatigraz@gmail.<br />
com.<br />
Gasthaus di Gallo<br />
Ab jetzt gibt es wieder Selbstabholung!<br />
Die Speisen werden<br />
frisch, aus regionalen Produkten<br />
und nur auf Vorbestellung zubereitet.<br />
Von Mittwoch bis Freitag<br />
von 11 bis 17 Uhr und Samstag und<br />
Sonntag von 11 bis 15 Uhr zum<br />
Abholen in der Plüddemanngasse<br />
41. Die Angebote an Speisen findet<br />
man auf Instagram, Facebook, per<br />
Mail auf Anfrage oder vor Ort im<br />
Speisenkartenkasten. Bestellung<br />
unter 0 316/47 16 77 oder dirk.<br />
jubke@gmail.com. Die aktuelle<br />
Speisekarte findet man unter www.<br />
restaurant-meyer.at. Bestellungen<br />
LIEFER- UND ABHOLDIENSTE<br />
Ein saftiges Schnitzel samt Kartoffeln oder Pommes kann man<br />
sich täglich bei den 3 Goldenen Kugeln bestellen. GETTY (2)<br />
werden unter Tel. 0 3135/52410<br />
entgegengenommen.<br />
Die Eisperle<br />
Warme Tage verlangen nach<br />
köstlichem Eis. Die Eisperle serviert<br />
pures veganes Eis, großteils<br />
biologisch und freilich regional,<br />
verfeinert mit hochwertigen<br />
ätherischen Ölen. In Graz hat die<br />
Eisperle sich auf der Beliebtheits-<br />
Rangliste bis ganz nach oben<br />
durchgeboxt. Seit kurzem kann<br />
man sich die Eissorten in einer<br />
Box mit Mjam auch nach Hause<br />
liefern lassen. Bestellen kann man<br />
von Montag bis Sonntag jeweils<br />
von 12 bis 17.30 Uhr. Sowohl in<br />
der Kaiserfeldgasse 22 als auch in<br />
der Färbergasse 3 kann man bei<br />
einem Spaziergang täglich von<br />
12 bis 18 Uhr auch vor Ort ein Eis<br />
mitnehmen.<br />
Regional kaufen, regional werben!<br />
175.000 ZEITUNGEN jeden Sonntag<br />
200.000 NUTZER/Monat auf www.grazer.at<br />
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