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Kiddies 2021

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FAMILIENSTART

„90 Prozent aller Schwangerschaften,

die in Deutschland ausgetragen werden,

entstehen nach Erfahrung der frauenärztlichen

Praxen geplant”, sagt Christian

Albring, Präsident des Bundesverbands

der Frauenärzte e. V.

das Jahr 2020 gibt es keinen aussagekräftigen

Hinweis auf alsbald deutlich steigende Geburtenzahlen.

Übrigens werden, anders als in

manchen anderen Ländern, Schwangerschaften

in Deutschland von keiner offiziellen Statistik

direkt erfasst. Stattdessen fragt Milupa seit vielen

Jahren alle Geburtskliniken ab und ermittelt

Zahlen zu jedem abgelaufenen Jahr.

Nach einer Pressemitteilung des Statistischen

Bundesamts (Destatis) kamen im Jahr 2020

nach einer Schätzung etwa 770.000 Neugeborene

zur Welt, darunter rund 360.000 (47 %) als erstes

Kind. 270.000 (35 %) Babys wurden als zweites

Kind und 140.000 (18 %) als drittes oder weiteres

Kind der Mutter geboren. Diese Daten beruhen

übrigens nicht auf einer Erhebung, sondern einer

Schätzung auf Basis von Meldungen der Standesämter.

2019 wurden übrigens 778.090 Geburten

vermeldet, sodass es 2020 tatsächlich zu einem

Rückgang kam. Ein Boom sieht anders aus.

Während die statistischen Landesämter über die

Zahl an Schwangeren keine Daten erheben, tun

das Frauenärzte schon. Diese rechnen quartalsweise

ihre Behandlungen mit den 17 Kassenärztlichen

Vereinigungen im Land ab. Nach einer

Umfrage der F.A.S. unter den Kassenärztlichen

Vereinigungen wurden in keinem Bundesland

seit Ausbruch der Pandemie nennenswert mehr

Schwangere behandelt als im Jahr zuvor. Tatsächlich

sank diese Zahl sogar deutlich, was noch

nichts aussagen muss, da während der Pandemie

die Anzahl der Arztbesuche generell deutlich zurückgegangen

ist. Weil also die Coronazeit dazu

beiträgt, mehr Zeit füreinander zu haben und die

Familie neu zu entdecken, kann das die Familienplanung

beschleunigen. Zugleich aber gibt es

auch gegenläufige Aspekte wie gesundheitliche

Sorgen oder berufliche Existenzängste, die die

Umsetzung eines Kinderwunschs in die Zukunft

verschieben können. Welcher der Einflüsse also

die Oberhand gewinnen wird, steht – ge samt -

gesellschaftlich – noch in den Sternen. Demografen

erwarten in Industrieländern wie

Deutschland erst einmal, dass der negative Effekt

überwiegt.

Weniger Geburten, aber auch

weniger Frühgeburten

Einen positiven Effekt für Schwangere und ihre

ungeborenen Kinder hat der Lockdown nachweislich

schon gehabt: Forschergruppen aus

Irland und Dänemark berichten über deutlich

weniger Frühgeborene. Die staatliche angeordnete

Ruhe hat den Schwangeren und ihren

ungeborenen Kindern offenbar sehr gutgetan.

Und natürlich herrschte in 2020 lange Zeit auch

Unsicherheit darüber, wie es überhaupt wäre,

während Corona schwanger zu sein und zu gebären.

Doch inzwischen haben Hebammen und

Krankenhäuser eine große Routine entwickelt.

So fallen Angebote rund um das Thema Geburtsvorbereitung

nicht aus, nur finden Elterninformationsabende,

geburtsvorbereitende Kurse oder

Kreissaalführungen nicht in der Klinik vor Ort,

sondern digital statt. Auch müssen Mütter nur in

Ausnahmefällen ihr Kind ohne Partner zur Welt

bringen. Übrigens ist es extrem selten, dass sich

das Coronavirus von der Mutter auf das Kind im

Mutterleib überträgt. Über die Nabelschnur kann

das Ungeborene sogar schützende Antikörper

von der Mutter erhalten, wenn die Infektion der

Mutter mindestens mehrere Tage vor der Geburt

begonnen hat. „Falls sich Säuglinge mit Sars-

CoV-2 infizieren, kommen sie in der Regel gut

damit zurecht“, fasst Dr. Kerstin Hammer, Leiterin

der Geburtshilfe und Pränatalmedizin der

Helios Mariahilf Klinik Hamburg, die bisherigen

Erfahrungen zusammen.

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