Kiddies 2021
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FLOTT UNTERWEGS
Das Wort Innovation wird von Herstellern gern und viel
gebraucht. Doch nicht selten handelt es sich bei Neuerungen
bei genauer Betrachtung um Varianten oder
Verbesserungen bereits etablierter Lösungen. Auch der
Bereich der Kinderwagen scheint „ausentwickelt“. Und
doch: Immer wieder kommen Lösungen ans Licht, die
tatsächlich einen neuen Ansatz verfolgen. Einige davon
stellen wir hier vor.
Foto: Smartbe/indiegogo
Hersteller von Kinderwagen bringen Jahr für
Jahr immer neue Modelle auf den Markt.
Auf den ersten Blick augenfällig sind die Farben
der Bezugsstoffe, die in großen Zyklen gewissen
Moden unterliegen und doch kaum aus einem
gewissen Farbkanon ausbrechen. Auch wenn es
immer wieder wahre Fashion-Designs gibt – die
meisten Eltern bevorzugen am Ende dann doch
eher gedeckte Farben, unter denen Grün bereits
als mutig und Senf als gewagt gelten.
Auf Messen wie der Babywelt oder vor Ort im
Fachhandel werden die Wagen zudem eifrig einund
ausgeklappt, gefaltet und geruckelt. Es gibt
kaum einen Bereich des Kinderwagendesigns, in
dem die Unternehmen mehr Patente sammeln als
im Bereich der Klappmechanismen. Diese verlangen
den Produktdesignern so manches Gramm
Hirnschmalz ab, um sich durch das Dickicht der
bereits geschützten Technologien der Klappmechanismen
geschickt hindurchzuwinden, um mit
einer „noch einfacheren, noch leichteren“ Idee
aufzuwarten. All diese Bemühungen münden am
Ende in dem dann doch immer gleichen Versprechen:
„Diesen Kinderwagen können Sie ganz
einfach mit einer Hand zusammenklappen.“
In der letzten Zeit rückte die Bereifung wieder
etwas mehr in den Blickpunkt. Früher wurde
zwischen den Vorteilen von Luftreifen und Vollgummireifen
vermittelt. Seit einigen Jahren hingegen
gelten Räder aus einer Coburger Schmiede
unter dem Produktnamen Solight Ecco als Maß
der Dinge. Leicht, unplattbar sowie recycelbar
sind nur einige der Vorzüge des Materials. Doch
vermutlich locken derlei Details nur einige echte
Gummifans von der Rolle.
Ebenso verhalten scheint sich die Begeisterung
der Eltern entfachen zu lassen für etwas, das
als Paradigmenwechsel gefeiert wurde und auf
einen neuen Ansatz beim Antrieb von Kinderwagen
und Buggys gemünzt ist. Dabei erhofften
sich Hersteller wie Cybex und Emmaljunga
vor wenigen Jahren mit den E-Kinderwagen eine
neue Klasse zu eröffnen. Doch während ersterer
mit dem „e-Priam“ echte Kilometer mit echten
Eltern auf echten Straßen vorweisen kann, lässt
der vom letzteren, übrigens in Kooperation
mit Bosch, entwickelte Antrieb nach bereits
mehrjähriger Verzögerung noch immer auf sich
warten. Ob es je einen Boom analog zu den
e-Bikes geben wird, steht noch in den Sternen.
Offenbar empfinden Eltern die Kraftanstrengung,
ihren Wagen mit Kind einfach weiterhin selbst zu
schieben als keinen so elementaren „Painpoint“,
der die spürbar höheren Preise solcher Modelle
rechtfertigen würde.
Jogger oder Zocker?
Die Idee des selbstfahrenden
Smartbe
hat bereits 2016 auf der
Crowdfunding-Website
Indiegogo begeistert
und rund 100.000
US-Dollar eingeworben.
Doch: Seitdem
herrscht Funkstille.
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