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big magazin nr. 113 Köln-Bickendorf und Umgebung

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big ratgeber

Mein kleiner Garten im Frühjahr

Waldmeister, Bärlauch und Co. – Gärtnern und Kochen im Wandel der Jahreszeiten mit Andrea Contzen

Mit dem elterlichen Schrebergarten

mehr oder weniger

großgeworden, habe ich

mich lange kaum für ihn interessiert.

Lieber war ich wandernd,

sammelnd und probierend

in der Natur unterwegs.

Häufig mit Bestimmungsbuch,

um anschließend aus Beeren,

Blättern, Samen und Früchten

verschiedene Marmeladen,

Tees, Shampoos, Öle oder Pestos

herzustellen.

Der Einfachheit halber habe ich

schließlich angefangen, verschiedene

mehrjährige Kräuter

und einheimische Wildpflanzen

im elterlichen Garten anzubauen

und der Schwerpunkt meiner

Rezepte wurde das Kochen mit

Im Garten finden sich alle Zutaten für den Geschmack, den frische Kräuter vielen Gerichten geben

Kräutern. Mittlerweile bin ich

selbst seit einigen Jahren Pächterin

eines Kleingartens und

baue neben Kräutern verschiedene

samenfeste Gemüsesorten

an. Während ich im Januar

meine Pflanzplanungen mache

und Saatgut besorge, sehe ich

bereits Ende Februar die zarten

Blättchen des Bärlauchs und das

AMBULANTER PFLEGEDIENST

JUNG & ALT GMBH

Venloer Straße 694 · 50827 Köln

Telefon 0221 595 25 22

www.pflege-jungundalt.de

Als anerkannter Vertragspartner aller Pflege- und Krankenkassen

bieten wir folgende Leistungen:

• Grund- und Behandlungspflege durch ausgebildete

Pflegefachkräfte und -assistenten

• Hauswirtschaft & Betreuung

• Viertel- und halbjährliche Beratungsbesuche

für die Pflegekasse

• Pflegekurse für pflegende Angehörige

Bild: Andrea Contzen

erste Grün des Waldmeisters erscheinen.

Manchmal gerate ich

mit den Aussaaten in Verzug

und bin sehr froh, dass die vielen

Kräuter dort wachsen. Denn

diese kommen ganz bestimmt,

ohne mein Zutun und sehr

verlässlich. Die beschriebenen

Pflanzen haben Heilwirkung,

jedoch möchte ich ihre kulinarische

Qualität hervorheben.

Der Waldmeister (Galium odoratum)

ist mir besonders ans

Herz gewachsen. Ein zartes,

duftendes Kraut, mit schönen

Namen wie Herzfreund, Maiblume

und Teekraut, von dem in

der Küche nur wenige Stängelchen

verwendet werden. Er ist

sehr aromatisch und verfeinert

Speisen ungemein. Im Garten

hat er sein schattiges Plätzchen

und wächst bei mir um den Apfelbaum

herum. Dort bilden Bärlauch,

Waldmeister und Beinwell

eine bodendeckende Pflanzengemeinschaft,

die regelrecht

zu atmen scheint. Eines meiner

Lieblingsrezepte möchte ich vorstellen,

wozu der Waldmeister

vor der Blüte gepflückt wird:

Waldmeistercreme

5-8 Stängel Waldmeister

1 unbehandelte Orange

3/8 l guten, naturtrüben Apfelsaft

z.B. von Weber

35 g Mondamin mit etwas

kaltem Apfelsaft anrühren

200 ml Sahne

Abgeriebene Orangenschale

mit Apfelsaft und Waldmeister

zum Kochen bringen. Durch ein

Sieb den Waldmeister abgießen

und die Flüssigkeit wieder auf

den Herd stellen. Nach Bedarf

etwas nachsüßen. Das mit Apfelsaft

angerührte Mondamin in

die heiße Flüssigkeit einrühren,

kurz aufkochen und unter Rühren

erkalten lassen. Die Sahne

steif schlagen und unter die

erkaltete Masse heben. In eine

Schüssel füllen und mit Waldmeisterblättchen

dekorieren.

Am besten kalt servieren.

Das Spannende an diesem Rezept

ist, dass bei dieser fruchtigen

Süßspeise der Geschmack

von Orangen sehr präsent ist,

der Waldmeistergeschmack

aber darüber zu schweben

scheint. Ausprobieren und mit

Mengenverhältnissen von Orangenschale

experimentieren!

Wild wächst der Bärlauch (Allium

ursinum) in feuchtschattigen

Laubwäldern und hat sich

bei mir im Garten im lichten

Schatten des Apfelbaums bereits

über viele Jahre etabliert.

Da, wo er sich wohlfühlt, breitet

er sich teppichartig aus und lässt

sich selbstverständlich nicht

von einem Maschendrahtzaun

zum Nachbarn abschrecken. Es

ist immer wieder erstaunlich,

wo plötzlich Blätter auftauchen

und Ameisen die Pflanzensamen

hingetragen haben.

Seine Ernteperiode ist wenige

Wochen lang. Meistens ernte

ich von Anfang bis Ende April

Zur Person:

Andrea Contzen ist ausgebildete Gärtnerin im Zierpflanzenbau. Als

Ergotherapeutin langjährig im psychosozialen Bereich tätig, leitete

sie gärtnerische und naturpädagogische Gruppen an und setzte

Projekte wie die Baumscheibenpflege im Viertel in Kooperation mit

EVA e.V. um.

Interessante Bezugsquellen: VEN e.V., Verein zur Erhaltung der

Nutzpflanzenvielfalt; Dreschflegel e.V. biologisches Saatgut für Hausgarten

und Selbstversorgung; Hof Jeebel, www.biogartenversand.de

vor der Blüte. Wenn schließlich

die weißen Sternblüten erscheinen,

büßen die Blätter an

Kraft und Farbe ein. Aber auch

seine Blüten sind essbar und zu

dekorativen Zwecken geeignet.

Ich lasse jedoch lieber Bärlauch

und Waldmeister um die Wette

blühen. Bärlauch ist eine Zwiebelpflanze

und zieht sich zurück.

Im Sommer ist auf einmal

nichts mehr von den Pflanzen

zu erkennen. Keine Sorge, der

Bärlauch hat Bärenkräfte und

kommt immer wieder. Beim Ernten

nehme ich immer nur einen

Teil und der Rest dient den Insekten

als Nahrungs- und Bestäubungsquelle.

Ziegenfrischkäse mit Bärlauch

Ziegenfrischkäse mit ein wenig

Olivenöl und einigen kleingeschnittenen

Bärlauchblättern

verrühren. Ein „Must have“ auf

dem Sonntagsbrötchen!

Bärlauchpesto

100 g Bärlauch

4 EL Pinienkerne

5 EL Parmesan

8 EL Olivenöl

Salz und Pfeffer aus der Mühle

Die Bärlauchblätter waschen,

Egal

was

fehlt...

ITTING bringt

es wieder

in Ordnung!

big ratgeber

trockenschütteln und kleinschneiden.

Die Pinienkerne in

einer Pfanne ohne Fett rösten

und abkühlen lassen. Schließlich

den Parmesan reiben.

Bärlauch, Öl und Pinienkerne

pürieren. Danach den Parmesan

unterrühren und mit Salz

und Pfeffer würzen. Wem der

Geschmack von Knoblauch zu

intensiv und scharf ist, nimmt

einfach 70 g Bärlauch und 30

g Petersilie. Die Pestos werden

dann portionsweise in kleinen

Gefrierbehältern eingefroren

und versorgen uns so über das

ganze Jahr.

Auch der Beinwell (Symphytum

officinale) kann in der

Kräuterküche und zu Heilzwecken

verwendet werden.

Bei mir übernimmt die

Pflanze eine andere Aufgabe.

Teile werden regelmäßig zurückgeschnitten

und sowohl

zum Mulchen als auch zum

Ansetzen von Jauchen eingesetzt.

Dabei bildet die zurückgeschnittene

Pflanze sehr

schnell wieder Blattmasse

und kann regelmäßig geerntet

werden. ■ Andrea Contzen

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Ausgabe 1/2021 | Nr. 113 13

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