Ökodorf in Sri Lanka - Sodi
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Südafrika<br />
Keep Safe - Aufklärung <strong>in</strong> Südafrika<br />
Im Jahr 2009 unterstützt SODI geme<strong>in</strong>sam<br />
mit dem katholischen Pfarrkirchenamt<br />
Ottobeuren die südafrikanische<br />
Organisation Gezubuso Projects<br />
bei der Aufklärung von K<strong>in</strong>dern und<br />
Jugendlichen.<br />
Aus Sisonko, e<strong>in</strong>er ländlichen Region <strong>in</strong><br />
der Nähe von Pietermaritzburg, erreichte<br />
die südafrikanische Organisation Gezubuso<br />
Projects e<strong>in</strong> Hilferuf. Um dem<br />
Anstieg der K<strong>in</strong>desmissbrauchsraten und<br />
Teenager-Schwangerschaften sowie den<br />
alarmierenden HIV-Infektionsraten entgegenzuwirken,<br />
entwickelten die Betroffenen<br />
geme<strong>in</strong>sam mit Gezubuso Projects<br />
das Bildungsprogramm „Keep Safe“.<br />
Gezubuso Projects, mit Juanita Mackay<br />
an der Spitze, hat die Organisation und<br />
Koord<strong>in</strong>ation des Projektes <strong>in</strong> die Hand<br />
genommen. „Keep Safe“ richtet sich an<br />
K<strong>in</strong>der und Jugendliche bis sechzehn<br />
Jahre. Auf dem Lehrplan stehen Themen<br />
wie HIV/Aids und Empfängnisverhütung<br />
sowie die Vermittlung von Selbstwertgefühl,<br />
Verantwortungsbewusstse<strong>in</strong> und<br />
Respekt vor dem anderen Geschlecht. Die<br />
Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler sollen lernen,<br />
sich selbst und ihren Körper vor Missbrauch<br />
zu schützen und erfahren, wo sie<br />
Hilfe holen können. Die Inhalte werden<br />
dem Alter entsprechend angepasst<br />
unterrichtet. Aber auch die Lehrer<strong>in</strong>nen<br />
und Lehrer werden weitergebildet, um<br />
zukünftig selbst die Inhalte vermitteln<br />
zu können. Zudem müssen sie lernen, die<br />
Anzeichen von Missbrauch zu erkennen<br />
und die K<strong>in</strong>der zu schützen.<br />
In Kooperation mit der örtlichen Universität<br />
wird zunächst e<strong>in</strong> Lehrplan für<br />
fünf Schulen entwickelt, danach werden<br />
Tra<strong>in</strong>er<strong>in</strong>nen und Tra<strong>in</strong>er für die Unterrichtse<strong>in</strong>heiten<br />
ausgebildet. Juanita<br />
Mackay wird geme<strong>in</strong>sam mit den Schulleiter<strong>in</strong>nen<br />
und Schulleitern die Stundenpläne<br />
entwerfen und Kontakte zu Helfern<br />
vor Ort herstellen. Sozialarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
und -arbeiter, weitere Organisationen wie<br />
Rape Crisis und das Child Advocacy Centre<br />
sowie die örtliche Polizei werden die<br />
Durchführung des Projektes unterstützen.<br />
In der Projektarbeit hat Gezubuso Projects<br />
bereits e<strong>in</strong>ige Erfahrung. Die 2004<br />
gegründete Organisation betreibt e<strong>in</strong><br />
Bildungszentrum mit Aufklärungskursen<br />
und für die Ausbildung von Tra<strong>in</strong>ern.<br />
Zudem unterhält sie e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>derheim für<br />
Aidswaisen und missbrauchte K<strong>in</strong>der,<br />
e<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>dergarten mit Vorschule, und<br />
führt darüber h<strong>in</strong>aus landwirtschaftliche<br />
Projekte durch.<br />
Gezubuso Projects und SODI verb<strong>in</strong>det<br />
das Ziel der Hilfe zur Selbsthilfe. Anfang<br />
des Jahres wurden die Fördermittel vom<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium für wirtschaftliche<br />
Entwicklung und Zusammenarbeit bewilligt.<br />
Das katholische Pfarrkirchenamt<br />
Ottobeuren und andere Helfer<strong>in</strong>nen<br />
und Helfer <strong>in</strong> Deutschland unterstützen<br />
SODI und Gezubuso Projects, <strong>in</strong>dem sie<br />
notwendige Spenden sammeln und mit<br />
diversen Aktionen auf die Situation <strong>in</strong><br />
Südafrika aufmerksam machen. Nun kann<br />
das Projekt beg<strong>in</strong>nen.<br />
Sarah N<strong>in</strong>ette Kaliga, SODI-Unterstützer<strong>in</strong><br />
Weitere Infos unter www.sodi.de und<br />
www.gezubuso.com<br />
Gescheiterte Träume am Kap der Guten Hoffnung<br />
E<strong>in</strong> ambitioniertes politisches Projekt<br />
wollte SODI zusammen mit dem südafrikanischen<br />
Direct Action Centre for<br />
Peace and Memory (DACPM) durchführen:<br />
die Ausbildung von 20 ehemaligen<br />
Freiheitskämpfern zu historischen<br />
Stadtführern. Das Projekt musste gestoppt<br />
werden.<br />
Anfang August 2008 begann das Projekt,<br />
allerd<strong>in</strong>gs brach kurz nach Projektstart<br />
der Kontakt mit dem Partner ab. Wie jetzt<br />
bekannt wurde, erlitt Yazir Henri, Direktor<br />
von DACPM und hauptverantwortliche<br />
Person, e<strong>in</strong>en schweren körperlichen und<br />
psychischen Zusammenbruch. Die ausländerfe<strong>in</strong>dlichen<br />
Ausschreitungen, die Mitte<br />
2008 <strong>in</strong> Südafrika stattfanden und verheerende<br />
Folgen h<strong>in</strong>terließen, waren e<strong>in</strong><br />
Grund für den Zusammenbruch. Das DACPM<br />
setzte sich mit enormen Kraftaufwand für<br />
die Opfer e<strong>in</strong>, versuchte sichere Unterkünfte<br />
zu organisieren und die Menschen<br />
aufzuklären. Viele der ehemaligen Freiheitskämpfer<br />
des DACPM hatten während<br />
der Apartheid <strong>in</strong> den Nachbarländern<br />
2400 Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler von 5 Schulen aus Sisonko werden am Aufklärungsprogramm<br />
teilnehmen<br />
Schutz gesucht und gefunden, um so größer<br />
war das Entsetzen über die Pogrome,<br />
um so größer der Anspruch zu helfen.<br />
E<strong>in</strong> weiterer Grund ist <strong>in</strong> den traumatischen<br />
Belastungen von Yazir Henri selbst<br />
zu fi nden: DACPM, gegründet von und für<br />
Befreiungskämpfer, hat e<strong>in</strong>en Direktor aus<br />
ihren Reihen. Zugegebenermaßen ist das<br />
DACPM ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>facher Partner, aber e<strong>in</strong>er,<br />
der sich zu 100 Prozent und leider oft darüber<br />
h<strong>in</strong>aus für die Betroffenen e<strong>in</strong>setzt.<br />
Zudem s<strong>in</strong>d die personellen und fi nanziellen<br />
Mittel der kle<strong>in</strong>en Partnerorganisationen<br />
beschränkt. Nach dem Ausscheiden<br />
von Yazir Henri leitet vorerst e<strong>in</strong> dreiköpfi -<br />
ges Komitee die Geschicke des Vere<strong>in</strong>s.<br />
Unser Projekt „Krieger für Frieden“ ist leider<br />
von diesem personellen Verlust betroffen.<br />
Die geplanten Maßnahmen konnten<br />
nicht fortgeführt werden. SODI hat die<br />
„Notbremse“ gezogen und bis auf weiteres<br />
das Projekt gestoppt. Wir bedauern<br />
es sehr, dass wir nun nicht wie geplant,<br />
den 20 Männern und Frauen dabei helfen<br />
können, ihre Traumata anzugehen und<br />
ihnen e<strong>in</strong>en Neuanfang im demokratischen<br />
Südafrika zu ermöglichen. Der Partner<br />
muss die erste Rate der Projektunterstützung<br />
an SODI zurückzahlen. SODI wird den<br />
gewährten Zuschuss an die Stiftung Nord-<br />
Süd-Brücken rücküberweisen.<br />
SODI hat e<strong>in</strong>e Verantwortung für den<br />
ordnungsgemäßen Umgang mit Spenden<br />
und Zuschüssen. Daher bitten wir alle<br />
Spender<strong>in</strong>nen und Spender für das Projekt<br />
„Krieger für Frieden“ um Verständnis und<br />
um die Umwidmung der Beträge zugunsten<br />
anderer laufender Projekte im südlichen<br />
Afrika. Sollten Sie e<strong>in</strong>e andere Projektb<strong>in</strong>dung<br />
oder die Rückzahlung der Projektspende<br />
wünschen, melden Sie sich bitte<br />
bei uns.<br />
Susanne Laudahn, Projektmanager<strong>in</strong><br />
1 • 2009 • Seite 13 Report