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Ökodorf in Sri Lanka - Sodi

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Indien<br />

E<strong>in</strong> glücklicher Tag für 220 Familien<br />

am Golf von Bengalen<br />

Im <strong>in</strong>dischen Distrikt Krishna leben<br />

viele Menschen, die häufi g Opfer von<br />

Naturkatastrophen s<strong>in</strong>d. Nun konnten<br />

über 200 Familien aus zwei Dörfern <strong>in</strong><br />

stabile Häuser mit Fluchtpunkt e<strong>in</strong>ziehen.<br />

Mehr als 500 Menschen hatten sich im<br />

Dorf Talagadeevi (zu Deutsch: Kopfkissendorf)<br />

e<strong>in</strong>gefunden, um an der feierlichen<br />

Übergabe von 106 Häusern teilzunehmen.<br />

Nach 18monatiger Bauzeit konnten sie<br />

endlich ihre festen Häuser beziehen.<br />

Leider hatte sich die Fertigstellung um<br />

6 Monate verzögert, weil die Region auch<br />

nach dem verheerenden Tsunami vom<br />

Dezember 2004 von Zyklonen, Überschwemmungen<br />

und heftigen Regenfällen<br />

betroffen war.<br />

Letztendlich haben die Bewohner diese<br />

schwierigen Situationen gemeistert und<br />

mit technischer und sozialer Hilfe unseres<br />

Partners, des Social Service Centre<br />

Vijajawada (SSC), ihre Häuser selber<br />

gebaut. Die fi nanziellen Mittel für das<br />

Projekt, u.a. für das Baumaterial, wurden<br />

aus Zuschüssen vom Bundesm<strong>in</strong>isterium<br />

für wirtschaftliche Zusammenarbeit und<br />

Entwicklung, aus Spenden von SODI und<br />

dem Lionsclub Altlandsberg bereitgestellt.<br />

E<strong>in</strong>en fi nanziellen Beitrag von 25<br />

Prozent stellte die lokale Verwaltung des<br />

Distriktes Krishna/Bundesstaat Andhra<br />

Pradesh zur Verfügung. So wurde dieses<br />

Deutsch-Indische Freundschaftsprojekt,<br />

wie auf e<strong>in</strong>er großen Tafel am Ortse<strong>in</strong>gang<br />

zu lesen ist, ermöglicht.<br />

Für die Dorfbewohner, die zu den Dalits<br />

gehören und wie etwa 30 Millionen<br />

Leidensgenossen vor vielen Jahren zum<br />

Christentum konvertierten, um der Kastenunterdrückung<br />

zu entgehen, war der<br />

Eröffnungstag e<strong>in</strong> besonderer Festtag.<br />

Bischof Prakash Mallavarupu weihte die Häuser, um böse Geister zu vertreiben<br />

Endlich erhielten sie e<strong>in</strong> eigenes Haus<br />

mit e<strong>in</strong>em stabilen Dach, auf das sich die<br />

Bewohner bei Überschwemmungen retten<br />

können. Neben e<strong>in</strong>em großen Wohnzimmer,<br />

e<strong>in</strong>er Küche und e<strong>in</strong>er Veranda<br />

gehört zum Haus e<strong>in</strong>e eigene Toilette.<br />

Damit werden nicht nur die Wohnbed<strong>in</strong>gungen<br />

sondern auch die hygienischen<br />

Bed<strong>in</strong>gungen für diese Menschen wesentlich<br />

verbessert. Ganz im S<strong>in</strong>ne des<br />

gerade verstrichenen UN-Jahres 2008 zur<br />

Verbesserung der sanitären Grundversorgung<br />

der Menschen.<br />

Für die feierliche Eröffnung des Dorfes<br />

hatten die Bewohner vorsorglich e<strong>in</strong>e<br />

große Stoffüberdachung über den Dorfplatz<br />

gespannt. Nur so wurden die hohen<br />

Temperaturen des süd<strong>in</strong>dischen W<strong>in</strong>ters<br />

(ca. 32 °C) erträglicher. Unsere <strong>in</strong>dischen<br />

Freunde s<strong>in</strong>d diese Temperaturen natürlich<br />

gewöhnt, haben sie doch im Mai<br />

manchmal bis zu 50°C auszuhalten. Zwei<br />

Unterstützer des Projektes, der Bischof<br />

der Diozöse Vijajawada, Prakash Mallavarupu,<br />

und der Fischereim<strong>in</strong>ister des<br />

Bundesstaates Andhra Pradesh, Mandali<br />

Buddha Prasad, riefen <strong>in</strong> bewegten Worten<br />

dazu auf, dass die Menschen an den<br />

heutigen Tag anknüpfen und ihr Dorf,<br />

so wie sie es geme<strong>in</strong>sam gebaut haben,<br />

nunmehr auch geme<strong>in</strong>sam weiterentwickeln<br />

- zum Wohle ihrer Familien und<br />

<strong>in</strong>sbesondere ihrer K<strong>in</strong>der.<br />

Worte des Dankes g<strong>in</strong>gen auch an alle<br />

Unterstützer aus Deutschland, den SODI-<br />

Spendern, den Mitgliedern des Lionsclub<br />

Altlandsberg, der Stadt Altlandsberg und<br />

des Stadtbezirkes Berl<strong>in</strong> Lichtenberg.<br />

Viel Beifall gab es auch für die Rede des<br />

Autors <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Funktion als SODI-Vertreter.<br />

Die glücklichen Augen der Männer,<br />

Frauen und K<strong>in</strong>der leuchteten besonders<br />

über tausende Kilometer von Talagadeevi<br />

nach Berl<strong>in</strong> und Altlandsberg gesprochen<br />

wurde.<br />

Dann strömte e<strong>in</strong> langer Menschenzug<br />

zu den neuen Häusern, darunter das mit<br />

Blumen und bunten Tüchern geschmückte<br />

Haus von Lakshmi Rani. Damit es lange<br />

halte und alles Böse fernbleibe, wurde<br />

zur Eröffnung durch die ersten Gäste e<strong>in</strong>e<br />

Kokosnuss mit e<strong>in</strong>em Schlag zerschlagen.<br />

Anschließend lud uns Lakshmi Rani <strong>in</strong><br />

ihr neues Haus e<strong>in</strong> und erzählte, dass<br />

sie jahrelang mit ihrer Familie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Strohhütte gewohnt habe. "Als Tagelöhner<br />

hatten wir ke<strong>in</strong> Geld, um e<strong>in</strong> richtiges<br />

Haus zu bauen. Unsere Strohhütte wurde<br />

häufi g durch Zyklone und Überschwemmungen<br />

zerstört. Jetzt s<strong>in</strong>d wir sicher,<br />

und wenn wirklich e<strong>in</strong>mal Hochwasser<br />

kommt, steigen wir auf das Dach unseres<br />

Hauses und haben dort e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e<br />

Insel.“ Sie überreichte mir e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en<br />

Kranz aus Blumen und bat mich, allen<br />

Menschen <strong>in</strong> Deutschland, die dieses<br />

Solidaritätsprojekt durch ihre Spenden<br />

ermöglicht haben, danke zu sagen. Das<br />

soll hiermit geschehen.<br />

Neben den 106 Häusern <strong>in</strong> Talagadeevi<br />

entstanden im Dorf Pedapalem (zu<br />

Deutsch: Großdorf) die weiteren im Projekt<br />

geplanten 114 Häuser. Für <strong>in</strong>sgesamt<br />

220 Familien werden sich nun die Wohn-<br />

und Lebensbed<strong>in</strong>gungen wesentlich verbessern.<br />

Doch nicht nur das: Sie werden<br />

sich bei der nächsten Überschwemmung<br />

auch <strong>in</strong> Sicherheit br<strong>in</strong>gen können.<br />

Klaus-Dieter Peters, Projektmanager<br />

hell als von e<strong>in</strong>er Brücke der Solidarität 1 • 2009 • Seite 3 Report

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