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Geschichte in Geschichten - 75 Jahre Österreichische Volkspartei

IMMER FÜR ÖSTERREICH Geschichten und Anekdoten aus 75 Jahren Volkspartei illustrieren, was die Österreichische Volkspartei ausmacht – und was sie unverwechselbar macht: Ihr Selbstverständnis als staatstragende Partei der Zweiten Republik. Ihr Einsatz für Österreich und seine Bevölkerung – ohne Wenn und Aber. Ihre Spitzenpolitiker, die stets pragmatisch Lösungen gesucht und gefunden haben. Und ihre Bereitschaft als Partei, immer wieder neue Wege für wichtige Werte zu gehen. Das war nicht immer einfach. Aber einfach richtig. Für Österreich.

IMMER FÜR ÖSTERREICH
Geschichten und Anekdoten aus 75 Jahren Volkspartei illustrieren, was die Österreichische
Volkspartei ausmacht – und was sie unverwechselbar macht: Ihr Selbstverständnis als staatstragende Partei der Zweiten Republik. Ihr Einsatz für Österreich und seine Bevölkerung – ohne Wenn und Aber. Ihre Spitzenpolitiker, die stets pragmatisch Lösungen gesucht und gefunden haben. Und ihre Bereitschaft als Partei, immer wieder neue Wege für wichtige Werte zu gehen. Das war nicht immer einfach. Aber einfach richtig. Für Österreich.

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Als e<strong>in</strong>e der letzten Delegationen<br />

kamen schließlich auch die Vorarlberger<br />

beim Niederösterreichischen<br />

Landhaus <strong>in</strong> der Herrengasse an,<br />

wo Kanzler Karl Renner nach der<br />

Eröffnung umgehend die Ausschüsse<br />

zur Vorberatung bildete.<br />

Ulrich Ilg wurde dem politischen<br />

Ausschuss zugeteilt und als Vorarlberger<br />

Vertreter setzte er sich als<br />

Wortführer für die Wieder<strong>in</strong>kraftsetzung<br />

der Verfassung von 1929 e<strong>in</strong>.<br />

Se<strong>in</strong> Standpunkt wurde angenommen<br />

und Ilg wurde zum Antragsteller<br />

des politischen Ausschusses<br />

für die Vollversammlung am<br />

nächsten Tag bestellt. „Damit war<br />

<strong>in</strong>sbesondere die Erhaltung des<br />

föderalistischen Aufbaues <strong>in</strong> Österreich<br />

grundgelegt und wir waren über<br />

den Erfolg, der von vornhere<strong>in</strong> nicht<br />

selbstverständlich war, sehr erfreut“,<br />

schreibt Ilg <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Memoiren darüber.<br />

Diese entschiedende Haltung<br />

Vorarlbergs hat auch der spätere<br />

Bundespräsident Adolf Schärf <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>em historischen Buch über die<br />

erste Länderkonferenz besonders<br />

hervorgehoben, betont Ilg <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

Autobiografie „Me<strong>in</strong>e Lebenser<strong>in</strong>nerungen“.<br />

22<br />

Weniger bekannt s<strong>in</strong>d die Widrigkeiten,<br />

mit denen die Vorarlberger auf<br />

ihrer Rückreise <strong>in</strong>s Ländle zu kämpfen<br />

hatten. In L<strong>in</strong>z hatte die Vorarlberger<br />

Delegation e<strong>in</strong>en Autounfall<br />

und musste von den Landesregierungen<br />

<strong>in</strong> L<strong>in</strong>z, Salzburg und Innsbruck<br />

<strong>in</strong> Etappen nach Vorarlberg<br />

zurückgebracht werden. Besonders<br />

ärgerlich war dabei, dass es sich bei<br />

dem Unfallwagen um e<strong>in</strong> ausgeliehenes,<br />

privates Auto handelte: „Bei<br />

der Landesregierung hatten wir zuerst<br />

ke<strong>in</strong>e eigenen Wagen, aber es war<br />

nicht schwer, private Wagen auszuleihen,<br />

weil sie dann vor der Requisition<br />

durch die Besatzung sicher waren“,<br />

berichtet Ilg.<br />

Früher als erwartet, erteilte der<br />

Alliierte Rat die Erlaubnis, bereits im<br />

November 1945 allgeme<strong>in</strong>e Wahlen<br />

bundesweit und <strong>in</strong> den Ländern<br />

durchführen zu dürfen. Da es auf<br />

Landesebene noch ke<strong>in</strong>e Wahl von<br />

Parteifunktionären gab, gab Ilg, als<br />

erster Exponent der <strong>Volkspartei</strong> im<br />

Landesausschuss, den Obmann der<br />

Partei, und es wurde <strong>in</strong> Bregenz<br />

e<strong>in</strong> Büro eröffnet. Bei der ersten<br />

Landtagswahl nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg, am 25. November 1945,<br />

erreichte die <strong>Volkspartei</strong> 70 Prozent<br />

der Stimmen, was 19 der 26<br />

Mandate im Landtag brachte. Die<br />

Sozialisten erhielten 28 Prozent<br />

und damit die verbliebenen sieben<br />

Landtagsmandate. Ulrich Ilg<br />

wurde der erste Landeshauptmann<br />

und bildete die Spitze der ersten<br />

Vorarlberger Landesregierung, der<br />

auch zwei Vertreter der Sozialisten<br />

angehörten und die sich mit ganzer<br />

Kraft dem Wiederaufbau und<br />

der Nahrungsmittelversorgung der<br />

Bevölkerung widmete.<br />

Ulrich Ilg, der „Vater des heutigen<br />

Vorarlbergs“, wurde dreimal <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>em Amt bestätigt, das er bis<br />

1964 bekleidete. Ilg verstarb am 9.<br />

Mai 1986 im Alter von 81 <strong>Jahre</strong>n <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>er Heimatstadt Dornbirn.·

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