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Bless Magazin 01/21

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BLESS<br />

04/<strong>21</strong><br />

<strong>Magazin</strong><br />

Carlo Acutis<br />

«Unterwegs auf der<br />

Autobahn» (S. 4/5)<br />

Mit väterlichem<br />

Segen - Josefsnovene<br />

(S. 6/7)


Was bei <strong>Bless</strong> passiert ist<br />

Gebetsabend in Brig/VS<br />

Am 13. März durften wir den Gebetsabend<br />

von der Loretto Gemeinschaft<br />

aus der Pfarrkirche<br />

Herz Jesu in Brig übertragen. Die<br />

Heilige Messe & die Anbetung<br />

wurden mit viel Lobpreis umrahmt.<br />

Auch in diesem Monat waren<br />

wir an verschiedenen Orten<br />

in der Schweiz unterwegs. Wir<br />

freuen uns auch immer wieder<br />

über all die Leute, die unser<br />

Missionswerk besuchen.<br />

- 2 -


Live-Übertragungen<br />

Auch diesen Monat waren wir<br />

in der Schweiz unterwegs, um<br />

Gottesdienste im Webradio zu<br />

übertragen. Ob Disentis, Basel<br />

oder Langnau am Albis, überall<br />

wurden wir herzlich empfangen.<br />

Gebet<br />

Das Gebet ist ein wichtiger<br />

Bestandteil unserer Missionsarbeit.<br />

Gerne tragen wir alle<br />

Anliegen, die uns gemeldet<br />

werden, im Gebet vor den eucharistischen<br />

Herrn.<br />

- 3 -


Carlo Acutis<br />

Unterwegs auf der Autobahn<br />

Der selige Carlo Acutis war ein italienischer<br />

Jugendlicher, der 2006<br />

mit 15 Jahren an Leukämie starb<br />

und am 10. Oktober 2020 in Assisi<br />

seliggesprochen wurde. Der selige<br />

«Computer-Nerd» sagte, die Eucharistie<br />

sei die «Autobahn in den<br />

Himmel».<br />

Nun mit dem ungezügelten, italienischen<br />

schwarzen Pferdchen auf der Motorhaube<br />

und dem richtigen Sprit – bzw. Spirit, wie<br />

der selige Carlo in den Himmel gerast ist,<br />

lohnt es sich, einen genaueren Blick unter<br />

die Motorhaube, besser gesagt, sein Leben<br />

zu werfen.<br />

Mit Vikar Philipp Isenegger<br />

Allein eine Autobahn in den Himmel zu haben nützt noch nicht viel, wenn die Strassenbeläge, die Mautgebühren und<br />

die unverbindlichen Verkehrsregeln nach italienischem Vorbild sind und die Autos darauf — alte, rostige und lärmige<br />

3-Rad-Piaggo Ape’s (liebevoll Biene genannt) — und am besten noch mit platten Reifen fahren. Es ist jedoch auch klar,<br />

dass nicht jeder ein Ferrari von Gott bekommt. Und das brauchen wir auch nicht! Nein! So sagt der selige Carlo: «Alle<br />

werden als Original geboren, die meisten sterben als Fotokopie!» Ob Alpha Romeo, Ferrari, Maserati, Fiat oder Lancia, ist<br />

nicht relevant. Sondern ob sie fahrbereit sind und für die Aufgabe gebraucht werden, für welche sie erschaffen wurden.<br />

Also sehnen wir uns nicht das ganze Leben lang nach dem Auto unseres Nachbarn, der einen Lamborghini fährt, weil<br />

dann unser Leben an uns vorbeifährt und wir nicht leben, sondern gelebt werden. Dazu kommt, dass der Lamborghini<br />

des Nachbarn die meiste Zeit in der Garage steht und nur bei schönem Wetter seine Pferdchen galoppieren lassen darf.<br />

Originale zu sein bedeutet, die Talente und Gaben, die Gott uns geschenkt hat, zu gebrauchen, und bereit zu sein, sie bei<br />

jedem Sturm einzusetzen. Die Christen in unseren Breitengraden ähneln leider allzu oft sonntagsfahrenden Rentnern,<br />

die ihre Pferdchen fleissig mit Hafer füttern, doch sie dann entweder im Stall einsperren oder die Sporen mit der Massagebürste<br />

verwechseln.<br />

Über<br />

Vikar Philipp Isenegger arbeitet in der Pfarrei<br />

St. Katharina in Zürich-Affoltern. Er wurde<br />

am 100. Jahrestag von den Erscheinungen<br />

in Fatima (13. Mai 2<strong>01</strong>7) in der Kathedrale<br />

in Chur zum Priester geweiht. Somit steht<br />

fest, dass auch für ihn, wie für den seligen<br />

Carlo Acutis, die Mutter Gottes die «einzige<br />

Frau seines Lebens» ist. Sie ist der Turbo-<br />

Booster auf der Autobahn in den Himmel.<br />

- 4 -


Doch jedes Fahrzeug, auch das mit wenig Pferdestärken, kann<br />

getuned werden - ganz legal. So gehen wir doch mal in die Tuning-Garage<br />

Acutis. Was waren denn seine geheimen Techniken?<br />

Und sind sie wirklich so geheim und mysteriös? Oder sind<br />

sie einfach Opfer des menschengemachten Klimawandels vom<br />

christlich geprägten Abendland zum ideologisch ausgearteten<br />

Kulturmarxismus der heutigen Zeit geworden? Nun wie sah<br />

denn der einfache Alltag des Seligen aus? Nebst dem täglichen<br />

Rosenkranz, Bibel lesen, persönlichen Gebet und der Heiligen<br />

Messe, ging der selige Carlo wöchentlich zur Beichte. Die Tankstelle<br />

hatte er gleich an die sprudelnde göttliche Gnadenquelle<br />

gebaut. Er wusste, dass das Seelenheil unendlich viel wichtiger<br />

ist als die äussere Schönheit, und so fragte er sich nicht<br />

zu Unrecht: «Warum sorgen sich die Menschen so sehr um die<br />

Schönheit des eigenen Körpers und vergessen die Schönheit der<br />

eigenen Seele?» Die Schönheit der eigenen Seele können wir<br />

nur entdecken, wenn wir Gott mehr kennenlernen, tagtäglich<br />

versuchen eine Beziehung mit ihm aufzubauen und uns immer<br />

mehr Ihm verschenken. Denn, was ist Liebe anderes, als sich zu<br />

verschenken — wie es unser Heiland und Retter Jesus Christus<br />

am Kreuz geoffenbart hat.<br />

So wäre auch mein Priestertum ohne diese gelebten Tuning-Erfahrungen<br />

des seligen Carlo schon längst im Zeitgeist der Welt<br />

niedergegangen. Als ich den<br />

seligen Carlo kurz nach meiner<br />

Priesterweihe zusammen mit einer Gruppe von Jugendlichen an seinem Grab in<br />

Assisi kennenlernen durfte, war für mich sofort klar, dass seine Lebenshaltung und<br />

Gottesbeziehung dem entsprachen, wofür der getaufte Christ berufen ist. Dies ist<br />

dringender und notwendiger denn je, denn die Strassenbeläge gleichen heute zerbombten<br />

Trümmerfeldern von theologischen und weltanschaulichen Irrlehren. Und<br />

Maulkörbe werden selbst den treuen gläubigen Christen aufgezwungen, wenn sie es<br />

wagen, die Wahrheit – ob gelegen oder ungelegen — zu verkündigen. Dies darf uns<br />

jedoch nicht mit Angst und Furcht erfüllen, so hat uns Jesus ja nicht ein wohltuendes<br />

Sprudelbad auf Erden versprochen, sondern Kreuzesnachfolge mit dem Lohn des<br />

vollendeten Autos auf der ewigen Autobahn im Himmel.<br />

Ja unser Herz muss brennen für das Seelenheil unserer Mitmenschen, die meinen<br />

ohne Navi und aktueller Verkehrslage das Ziel zu erreichen. Auch wenn wir allzu oft<br />

als Abschleppwagen in unserer Zeit fungieren, seien wir uns bewusst, dass nur ein<br />

Auto mit dem richtigen Spirit — dem Heiligen Geist — für die Mitmenschen auf der<br />

Autobahn der gegenwärtigen Zeit wirken kann, denn «der Himmel wartet auf uns!»<br />

Halleluja!<br />

- 5 -


Mit väterlichem Segen<br />

Josefs-Novene<br />

Mit Andrea Murmann und Noemi Frei<br />

Mit dem Schreiben «Patris Corde» (Mit<br />

dem Herzen eines Vaters) hat Papst Franziskus<br />

vom 8. Dezember 2020 bis zum<br />

8. Dezember 20<strong>21</strong> ein Josefsjahr ausgerufen.<br />

Andrea Murmann und Noemi Frei<br />

haben das zum Anlass genommen, eine<br />

Josefsnovene zu verfassen.<br />

Was hat Euch inspiriert, eine<br />

Josefsnovene zu machen?<br />

Andrea: Inspiriert und ermutigt<br />

wurden wir durch das<br />

apostolische Schreiben von<br />

Papst Franziskus «Patris Corde».<br />

Ein Josefsjahr vom Papst<br />

ausgerufen – mitten in dieser<br />

Pandemiezeit. Wow! Das ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Da Pfarrer Rainer Pfammatter und<br />

ich bereits früher etliche Novenen zusammengestellt haben, war in diesem besonderen Jahr wohl<br />

eine Josefsnovene dran.<br />

Wie ist die Novene entstanden?<br />

Andrea: Nachdem der Gedanke einer Josefsnovene nicht verschwand, kamen persönliche Schritte: Gebet, Betrachten<br />

der bekannten Litanei zum heiligen Josef, Auseinandersetzung mit dem Schreiben Patris Corde und besonders das Entdecken<br />

des Josefs in der Bibel: Hat der Josef im Alten Testament etwas zu tun mit dem eigentlichen Josef, dem Bräutigam<br />

der Gottesmutter? Gibt es Parallelen vom Josef im Alten und jenem vom Neuen Testament? Und der Josefs-Segen im<br />

Alten Testament, gilt der heute noch?<br />

Fragen, auf die ich Antworten suchte und den Heiligen Geist bat, mir zu helfen. Der Heilige Geist musste helfen, denn<br />

die Zeit rückte vor, um alles fertig zu erstellen bis Anfang März! Es galt noch Bilder zu den jeweiligen Tagen zu malen und<br />

das Layout zu entwerfen... O Herr, wie soll das alles geschehen? Heiliger Josef hilf! Und er hat geholfen: Julian Murmann<br />

verantwortete sich fürs Layout und Noemi Frei – eine bemerkenswerte junge Frau - wirkte mit ihrer Malkunst. Lassen<br />

wir sie erzählen:<br />

Über<br />

Andrea Murmann ist verheiratet und Mutter<br />

von vier erwachsenen Kindern und<br />

zweifache Grossmutter. Sie ist Urgestein<br />

der Charismatischen Erneuerung im Oberwallis<br />

und Mitglied der Loretto Gemeinschaft.<br />

Sie leitet seit 38 Jahren die Gebetsgruppe<br />

«Gut Hirt» in Brig. Seit mehreren<br />

Jahren hilft sie Pfr. Rainer Pfammatter bei<br />

den «Turbo Exerzitien» im Flüeli.<br />

- 6 -


Noemi: Eigentlich dachte ich mir, ich würde nur drei Bilder machen.<br />

Die Begeisterung von Andrea war so ansteckend, dass ich<br />

nach ihrer Anfrage direkt begann zu malen. Wenn ich in einen<br />

solchen Prozess hineingenommen werde, ist mein Herz ganz von<br />

einer Spannung und Aufregung entbrannt, dass ich mich nicht<br />

zurückhalten kann. Es malt in mir. Es fliesst. Indem Andrea ihre<br />

Idee, ihre Begeisterung und die Bibelstellen mit mir teilte, wuchs<br />

genau dieses innere Feuer. Ich meine es ist der Heilige Geist: aus<br />

dem Gebet heraus und den Details aus der Bibel beginnt ein Malprozess<br />

in mir. Es ist pure Freude. Ich kanalisiere dann meine Gedanken<br />

auf das Ausführen, die Farben, die Effekte und weniger<br />

auf das, was dabei herauskommt. Oft versetzen mich meine Bilder<br />

nicht weniger als andere Personen, erst nach der Fertigstellung,<br />

ins Staunen (Noemi lacht freudig).<br />

Warum ist es gut, eine Novene zum heiligen Josef zu beten?<br />

Andrea: Geht zu Josef! Tut, was er euch sagt! Diese Worte stammen<br />

aus der heiligen Schrift und wurden von Papst Franziskus im<br />

Schreiben Patris Corde neu aufgegriffen (Genesis 41,55.57).<br />

Noemi: Auf diesem Bild zum Beispiel, weist<br />

der alttestamentliche Josef auf Jesus hin. Die Völker kommen in ihrer Hungersnot zu Josef. Er hält<br />

Brot und Wein zum Verteilen in seinen Händen und weist zugleich den Weg auf den Berg zum Lebensbaum<br />

– zum Kreuz – hinter ihm. Jesus ist der Mittler zwischen Gott und den Menschen – ER<br />

ist Brot und Wein in den Sakramenten.<br />

Andrea: In diesem Josefsjahr sind wir besonders eingeladen, an der väterlichen Hand Heilung zu<br />

erlangen! Neun Tage hintereinander im Gebet zu bleiben hat die Kirche von den Aposteln übernommen,<br />

die mit Maria, der Mutter Jesu und anderen Jüngerinnen «einmütig im Gebet verharrten»,<br />

bis der Heilige Geist sie erfasste. Der heilige Josef war Nährvater, Erzieher, Beschützer von<br />

Jesus; Gott hat ihm seinen Sohn und dessen Mutter anvertraut. So dürfen, ja sollen auch wir zum<br />

heiligen Josef gehen. Auf seine väterliche Fürbitte hin geschieht Grosses, da er «gerecht und untadelig<br />

vor Gott» lebte. Wenn wir ein Anliegen – meist ein geistliches oder materielles – in diese<br />

neun Tage des Gebetes einbetten, bekommen wir Antworten und erleben das Eingreifen unseres<br />

himmlischen Vaters. Nimm dir in diesen neun Tagen auch ein gutes Werk vor, um tiefer in die Liebe Gottes hinein zu<br />

wachsen. Bete eine Novene. Probiert es einfach aus. Man kann es nicht gut beschreiben – wir sollen es erleben! Unser<br />

himmlischer Vater will SEIN Volk segnen und heimlieben an SEIN Herz. Lass Dich vom himmlischen Vater beschenken.<br />

Verbunden im Gebet durch den väterlichen Segen Andrea Murmann & Noemi Frei<br />

Die Josefsnovene kann beim <strong>Bless</strong> Missionswerk bestellt werden.<br />

Über<br />

Noemi Frei, 20-jährig, studiert Theologie<br />

in Fribourg. Sie ist in der Ostschweiz geboren<br />

und hat die eine Hälfte ihres Lebens<br />

in Zürich verbracht und die andere in Brig.<br />

Noemi hat innert weniger Tage die neuen<br />

Bilder der Josefsnovene gemalt. Malen ist<br />

für sie oft Gebet. Mit ihren Bildern hat sie<br />

die Gabe vom Heiligen Geistes bekommen,<br />

die Betrachter ans Herz Gottes zu ziehen.<br />

- 7 -


Die Wallfahrtskirche<br />

Maria Dreibrunnen<br />

Mit Pater Raphael Fässler<br />

Seit über 700 Jahren steht an der westlichen Stadtgrenze von Wil SG eine Kirche: Dreibrunnen.<br />

Die Erbauer waren die Grafen von Toggenburg. Der Hintergrund ist ein Brudermord, so dass eine<br />

kleine Kirche zur Sühne erbaut wurde.<br />

Die Toggenburger Grafen schenkten die Kirche dem Kloster Rüti ZH. Als Gegenleistung verlangten sie das Grablegungsrecht<br />

beim Kloster. Die Mönche sollten für das Heil ihrer Seelen beten.<br />

Dreibrunnen diente lange als<br />

Ortskirche des Dorfes Trungen.<br />

Als im 16. Jahrhundert die Reformation<br />

ausbrach, wurde das<br />

Kloster Rüti aufgehoben. Der Bildersturm<br />

hat auch dort gewütet.<br />

Das Gnadenbild, die Muttergottes<br />

mit dem Jesuskind, konnte vor<br />

der Zerstörung gerettet und nach<br />

Dreibrunnen gebracht werden.<br />

Dadurch wurde Dreibrunnen zur<br />

Wallfahrtskirche und musste vergrössert<br />

werden. Das Gnadenbild<br />

steht nun über dem Tabernakel.<br />

Es ist umgeben von goldenen<br />

Strahlen und Wolken. Biblische<br />

Elemente, die die Gegenwart Gottes<br />

anzeigen. Das Jesuskind trägt<br />

eine goldene Kugel. Es ist der Herr<br />

über Himmel und Erde. Unser Leben ist nicht Spielball von Schicksalsmächten; es liegt in der Hand des göttlichen Kindes.<br />

Die Kirche ist ein Barockjuwel. Üppig dekoriert und auch sehr bethaft. Das Deckengemälde stellt zwei Schlachten dar:<br />

der Sieg der christlichen Heere über die Türken bei Lepanto und am Kahlenberg bei Wien. Die Siege wurden nicht den<br />

Streitkräften zugesprochen, sondern der Fürsprache der Gottesmutter. Die Helferin der Christen. Das Bild legt Zeugnis<br />

ab, welche Macht Maria dem Rosenkranzgebet gibt.<br />

Über<br />

Pater Raphael Fässler ist seit 2<strong>01</strong>4 Wallfahrtspriester<br />

in Maria Dreibrunnen. Er ist in<br />

der Seeldorge tätig und begleitet Einzelpersonen,<br />

Pfarreien und kirchliche Gruppen.<br />

Aufgewachsen ist er in Rapperswil-Jona.<br />

1988 trat er in den Franziskaner-Orden ein<br />

und 1995 wurde er zum Priester geweiht.<br />

- 8 -


Die Ovalbilder an den Seitenwänden stellen<br />

Szenen aus dem Leben Marias dar und<br />

machen marianische Glaubensgeheimnisse<br />

sichtbar. Die Wallfahrtskirche ist am Rand<br />

der Stadt und steht in ländlicher Umgebung.<br />

Sie gehört zur Kirchgemeinde Wil. Ebenso<br />

das Pilgerrestaurant nebenan. So ist für<br />

Leib und Seele gesorgt. Der Ort wird gern<br />

aufgesucht bei den Gottesdiensten und Andachten;<br />

wie auch für das persönliche Innehalten.<br />

Davon zeugen die vielen Opferkerzli,<br />

die tagtäglich entzündet werden.<br />

Seit 10 Jahren lebt eine kleine Franziskaner-<br />

Gemeinschaft hier und betreut den Wallfahrtsort.<br />

Ausser montags wird in der Kirche<br />

täglich eine hl. Messe gefeiert. Abends ist<br />

jeweils Anbetung, Rosenkranz und Abendlob.<br />

Ein Ort, an dem die Muttergottes ihre<br />

Kinder zusammenruft, um sie im Gottvertrauen<br />

zu stärken.<br />

- 9 -


Vom Wesen der<br />

byzantinischen Liturgie<br />

Mit Pfarrer Roger Schmidlin<br />

«Göttliche-Liturgie»: Ein Stück Himmel auf Erden. Die östliche Christenheit feiert ihre Gottesdienste<br />

hauptsächlich nach dem byzantinischen Ritus, der zurückgeht bis ins 4. Jahrhundert. Es ist viel<br />

zu wenig bekannt, dass es in der Katholischen Kirche eine grosse Riten-Vielfalt gibt; der Heilige<br />

Papst Johannes Paul II. hat einmal bemerkt: «dass wir mit zwei Lungenflügeln atmen», dem östlichen<br />

und dem westlichen.<br />

Menschen die das Besondere, das Mystische, das Sinne ansprechende und das Geheimnisvolle<br />

suchen, finden in dieser Liturgie einen grossen Schatz und Zugang zu dessen<br />

Reichtum und Gehalt. Der Duft des Weihrauchs, das Licht der Kerzen, die Gesänge, die zu<br />

Herzen gehen - in der byzantinischen Liturgie wird der Gesang als Gebet verstanden -, die<br />

Ikonenverehrung als würde man durch ein Fenster in den Himmel schauen, die gebärdenreiche<br />

Liturgie nimmt die Gläubigen mit hinein ins Geschehen.<br />

Das alles ist ein mystisches Abbild des Himmels, des Reiches Gottes und seiner Verheissung.<br />

Eine wichtige Aufgabe kommt dem Diakon zu, (der nie fehlen sollte) der als Vermittler<br />

zwischen Altar und Volk eine wichtige Aufgabe erfüllt. Er singt das Evangelium<br />

und die Litaneien. In der Kirche des Ostens ist der Altarraum durch eine Ikonostase (eine<br />

Bilderwand, manchmal auch ein Vorhang) vom<br />

Kirchenschiff getrennt. Diese Trennung deutet<br />

hin auf ein sichtbares Zeichen, das Himmel (Altarraum)<br />

und Erde (Kirchenschiff) darstellt. Im<br />

ostkirchlichen Gottesdienst spürt man die Hingabe,<br />

mit der die Gläubigen dem bis zwei und<br />

mehr Stunden dauernden Verlauf folgen. Die<br />

Gottesdienste und die Theologie sind ausgesprochen<br />

spirituell, hymnisch, kosmisch – nicht<br />

verkrampft, wie bei uns im Westen. Die Gläubigen<br />

der Ostkirche lobpreisen in erster Linie die<br />

Auferstehung Christi. Die Auferstehung ist eine<br />

Befreiung und Vergöttlichung des Menschen.<br />

Man will schon auf dieser Welt den Himmel erspüren;<br />

die prachtvollen Gottesdienste bringen<br />

darum den Himmel auf Erden. Er ist das Zentrum<br />

des Glaubens und Feierns der Auferstehung,<br />

das Erlösungswerk Jesu Christi.<br />

Die Göttliche-Liturgie (heilige Messe) ist darum mystisches Abbild des Himmels,<br />

des Reiches Gottes und seiner Verheissung. Jede Liturgie ist für Gläubige<br />

wie Zelebranten ein seelentiefes Erlebnis und vermittelt das Gefühl für eine<br />

gewisse Zeit im Himmel zu sein.<br />

Über<br />

Roger Schmidlin, 1998 zum Priester geweiht, ist<br />

seit 2002 Pfarrer in Ettingen, im Leimental. Er ist<br />

Zelebrant für den byzantinischen Ritus an verschiedenen<br />

Orten in der Schweiz. 2<strong>01</strong>8 wurde<br />

er in der Ukraine zum Archimandriten geweiht.<br />

Er ist Vorstandsmitglied des Schweizerischen<br />

Ostkirchenwerkes Catholica Unio in Luzern.<br />

- 10 -


Der offene Himmel<br />

Gedicht von Pfarrer Rolf Stöcklin<br />

O Tiefe der Barmherzigkeit,<br />

Mutterschoss des Erbarmens,<br />

Raum der Heilung,<br />

Umarmung<br />

im Herzen des Vaters,<br />

im Schoss der Mutter -<br />

heilende Kraft<br />

der milden Augen des Sohnes,<br />

Lobpreis der Vergebung-<br />

Loslassen von allem Zweifel -<br />

Annahme der befreienden Zusage:<br />

«Deine Sünden sind dir vergeben».<br />

Tränen der Reue -<br />

Tränen der Freude -<br />

Tränen des Dankes -<br />

unverhülltes Schauen<br />

des offenen Himmels,<br />

einstimmen in<br />

den Lobgesang des Alls.<br />

Santiago de Compostela, Juli 2<strong>01</strong>2<br />

Über<br />

Rolf Stöcklin hat Jahrgang 1951 und ist der Verfasser<br />

von tiefgründigen lyrischen Texten philosophisch-theologisch<br />

kontemplativer Art. Von 2004<br />

bis 2<strong>01</strong>9 war er Pfarrer in St. Clara in Kleinbasel<br />

und in St. Franziskus, Riehen. Heute ist er «Pfarrer<br />

im Ruhestand» und feste Aushilfe für Gottesdienste<br />

und Seelsorge in St. Clara, Basel.<br />

- 11 -


<strong>Bless</strong><br />

auf Youtu<br />

e<br />

Gott führt die Menschen auf vielerlei Weisen. Bruder Martin Hieronymi OSB durfte Gottes Führung<br />

durch ein ganz bestimmtes Buch erfahren. Obwohl er nie Benediktiner werden wollte, ist er<br />

heute ein glücklicher Mönch im Kloster Disentis. Anissa Carron verstand vieles nicht, was in ihrem<br />

Leben passierte und dachte «Gott, siehst du mich nicht, hörst du mich nicht!?». Doch dann erlebte<br />

sie eine solch gewaltige Gebetserhörung, so dass alle ihre Erwartungen übertroffen wurden.<br />

Prior von der Johannes Gemeinschaft in Wien ein paar<br />

Wochen zuvor empfohlen hatte und das im Koffer auf<br />

ihn wartete. Als Br. Martin dann endlich das Buch auspacken<br />

und mit Lesen beginnen konnte, sah er, dass der<br />

Text von Pater Athanasius Dudli aus dem Kloster Disentis<br />

vom Englischen ins Deutsche übersetzt wurde. Das<br />

hatte Br. Martin einen «wunderschönen Gong» gegeben,<br />

wie er selber sagte. Obwohl eine Gemeinschaft in<br />

Frankreich über Jahre sein Favorit war, entschied er sich<br />

bald darauf, ins Kloster Disentis einzutreten. Und es war<br />

die richtige Entscheidung. Heute freut er sich, ein Benediktinermönch<br />

zu sein.<br />

Bruder Martin Hieronymi wollte in ein Kloster eintreten,<br />

wusste aber nicht in welches. Auf der Suche nach<br />

einer geeigneten Kongregation war er für sechs Wochen<br />

Gast in der Johannes Gemeinschaft in Wien. Dort<br />

fragte er den Prior, ob er ihm etwas zum Lesen empfehlen<br />

könnte. Der Prior nannte ihm den Titel eines Buches<br />

«Gott suchen», das von einem Benediktinerabt in England<br />

geschrieben wurde. Als Br. Martin wieder zuhause<br />

ankam, bestellte er sofort dieses Buch. Seine nächste<br />

Etappe von Gemeinschaften besuchen im In- und Ausland<br />

war das Kloster Disentis. Br. Martin hatte nicht die<br />

Absicht, Benediktiner zu werden, aber als ehemaliger<br />

Benediktinerschüler vom Kloster Einsiedeln fühlte er<br />

sich verpflichtet, noch ein Benediktinerkloster zu besuchen.<br />

Das Buch packte er in seinen Koffer, den er bei der<br />

Bahn aufgab. Er selber pilgerte zu Fuss von Unterägeri<br />

nach Disentis - und das bei starkem Schneefall. Dort<br />

angekommen wurde er vom Novizenmeister freundlich<br />

empfangen, der bald darauf zu ihm sagte: «Übrigens,<br />

wir hätten noch etwas zum Lesen für dich» und er zeigte<br />

ihm ein Buch. Es war das gleiche Buch, das ihm der<br />

Br. Martin Hieronymi am Grab von Pater<br />

Athanasius Dudli in Disentis.<br />

- 12 -


++<br />

Anissa: «Einmal in der Coronazeit durfte ich Gott auf eine<br />

ganz besondere Weise erfahren. Es begann damit, dass<br />

mir eine Freundin anvertraute, ihr Vater sei von zuhause<br />

ausgezogen und ihre Eltern würden sich scheiden lassen.<br />

Als ich das hörte, zerbrach es<br />

mir fast das Herz. Ich spürte, dass<br />

es auch Gott schmerzte, weil die<br />

Ehe am Zerbrechen war. An diesem<br />

Tag konnte ich an nichts anderes<br />

mehr denken. Ich ging zu<br />

meiner Mutter und wir beteten<br />

zusammen für die Familie meiner<br />

Freundin. Ich spürte, dass ich<br />

dafür beten sollte, dass die Eltern wieder zusammenkommen.<br />

Ich betete so intensiv, wie ich das schon lange<br />

nicht mehr tat. Eine Woche später erhielt ich einen<br />

Brief von meiner Freundin. Darin stand, dass ihr Vater<br />

eine Woche, nachdem er ausgezogen war, mit seinem<br />

Ich durfte die<br />

Kraft des Gebetes<br />

erfahren.<br />

ganzen Gepäck vor der Haustür stand und ihre Mutter<br />

um einen Neuanfang bat. Meine Freundin schrieb weiter,<br />

dass es nicht die Art ihres Vaters sei, sich umzuentscheiden.<br />

Als ich das las, kamen mir vor Freude die Tränen.<br />

Das war für mich eine total<br />

krasse Gebetserhörung und es<br />

zeigte mir, wie gut Gott ist. In<br />

dem Moment, als das passierte,<br />

verstand ich vieles nicht in<br />

meinem Leben. Ich hatte extremen<br />

Liebeskummer und war in<br />

einem Glaubensloch. Ich dachte<br />

immer wieder: «Herr, siehst<br />

du mich nicht, hörst du mich nicht!?» Aber durch diese<br />

Begebenheit durfte ich erfahren, dass Gott<br />

mein Gebet erhört. Ich bin extrem dankbar,<br />

dass ich durch dieses Wunder die Kraft des<br />

Gebetes erleben durfte.»<br />

Alle Video‘s zum Nachschauen auf:<br />

Youtube/<strong>Bless</strong> Media Schweiz<br />

- 13 -


<strong>Bless</strong> Radio<br />

Über <strong>Bless</strong> Radio<br />

<strong>Bless</strong> ist ein katholisches Webradio. Das Hauptmerkmal<br />

ist das Gebet und der moderne Lobpreis. Wir<br />

möchten die Menschen zu einer Gebetsgemeinschaft<br />

zusammenführen und ihnen die Möglichkeit geben,<br />

tiefer ins Gebet hineinzuwachsen. Bei <strong>Bless</strong> beten wir<br />

miteinander und füreinander! Wir übertragen auch<br />

heilige Messen und Gebetsanlässe aus verschiedenen<br />

Pfarreien in der Schweiz. Zudem sind auch regelmässig<br />

verschiedene Referenten auf Sendung, die mit ihren<br />

Impulsen die Menschen im Glauben stärken. Das Programm<br />

vom <strong>Bless</strong> Webradio bauen wir laufend aus.<br />

Alle Angaben zum <strong>Bless</strong> Webradio und den Live-Übertragungen<br />

von Gottesdiensten finden Sie<br />

auf unserer Website https://www.blessmissionswerk.ch/webradio.<br />

Gebetszeiten<br />

Rosenkranzgebet<br />

06.00 Uhr | 08.30 Uhr | <strong>21</strong>.45 Uhr | <strong>01</strong>.00 Uhr<br />

Angelus Gebet (Osterzeit Regina Coeli)<br />

06.00 Uhr | 11.00 Uhr | 18.00 Uhr<br />

Barmherzigkeitsrosenkranz<br />

15.00 Uhr | 03.00 Uhr<br />

Empfang vom <strong>Bless</strong> Radio<br />

<strong>Bless</strong> kann weltweit übers Internet empfangen werden;<br />

entweder über unsere Website https://www.<br />

blessmissionswerk.ch oder über die phonostar Radio-<br />

App. Die phonostar Radio-App für iPhone und Android<br />

kann kostenlos heruntergeladen werden.<br />

- 14 -


Über <strong>Bless</strong><br />

Über <strong>Bless</strong><br />

Das <strong>Bless</strong> Missionswerk ist ein Verein, der<br />

sich für die Neuevangelisation in der Schweiz<br />

einsetzt. Die Grundlage ist das Gebet und die<br />

Lehre der katholischen Kirche. Unter dem Namen<br />

<strong>Bless</strong> Media Schweiz betreibt das Missionswerk<br />

ein Webradio und einen Youtube-<br />

Kanal. In regelmässigen Abständen wird das<br />

<strong>Bless</strong> <strong>Magazin</strong> veröffentlicht. Als Missionswerk<br />

engagiert sich <strong>Bless</strong> auch im sozialen<br />

Bereich und will für ein glaubwürdiges und<br />

tatkräftiges Christentum Zeugnis geben. Das<br />

<strong>Bless</strong> Missionswerk lebt von der Vorsehung<br />

Gottes und wird ausschliesslich durch Spenden<br />

finanziert.<br />

Haben Sie ein<br />

Gebetsanliegen?<br />

Mutter Teresa sagt: «Gott ist der Freund der<br />

Stille. Je mehr wir im stillen Gebet bleiben,<br />

desto mehr können wir in unserem aktiven<br />

Leben geben». Ein wichtiger Teil unserer Missionsarbeit<br />

ist das Gebet. Haben Sie ein Gebetsanliegen<br />

oder möchten Sie uns kontaktieren?<br />

Dann können Sie uns neu auch per<br />

WhatsApp erreichen. Gerne beten wir für<br />

Ihre Anliegen.<br />

Unsere Vision<br />

Unsere Vision ist es, die Kraft Gottes in der<br />

Welt erfahrbar werden zu lassen.<br />

Unsere Vision ist es, einen Ort anzubieten, an<br />

dem die Menschen die Möglichkeit haben, in<br />

eine persönliche Beziehung mit Gott hineinzuwachsen.<br />

Dabei denken wir besonders an<br />

all die Menschen, die Gott noch nicht kennen<br />

oder kaum etwas über ihn wissen.<br />

Unsere Vision ist es, ein Ort zu sein, wo Familie,<br />

Gemeinschaft, Freude, Hoffnung und<br />

lebendiger Glaube erfahrbar gelebt wird. Uns<br />

ist eine lebendige Gottesbeziehung wichtig.<br />

Daher pflegen auch wir ein regelmässiges Gebetsleben.<br />

Spenden<br />

Das <strong>Bless</strong> Missionswerk wird ausschliesslich<br />

durch Spenden finanziert. Wir danken<br />

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<strong>Bless</strong> Missionswerk<br />

Berghaldenweg 1, 8135 Langnau am Albis<br />

<strong>Bless</strong> Media Schweiz / 079 926 04 96<br />

Impressum<br />

Verantwortlich für Inhalt: Isabelle Bürgler<br />

Verantwortlich für Grafik: Isabelle Bürgler<br />

Auflage: 1000 Stück<br />

Bildnachweise: (Wenn nicht anders vermerkt, stammen die Bilder vom <strong>Bless</strong> Missionswerk)<br />

Titelseite: unsplash.com; S. 4 & 5: carloacutis.com; unsplash.com; Philipp Isenegger; S. 6 & 7: Andrea Murmann; Noemi Frei; S. 8 & 9: Raphael Fässler; S. 10: Roger Schmidlin;<br />

S. 11: unsplash.com; Rolf Stöcklin<br />

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Website <strong>Bless</strong> Missionswerk<br />

www.blessmissionswerk.ch

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