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MoinMoin Flensburg 17 2021

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Munkbrarup (saf) – 100 Bewohner<br />

des kleinen Ortes Munkbrarup<br />

gehen gerade auf die Barrikaden.<br />

Das sind immerhin zehn<br />

Prozent der Bevölkerung, denn<br />

hier leben etwa 1.000 Menschen.<br />

Junge Familien mit kleinen Kindern<br />

und Senioren haben sich<br />

für diesen Ort entschieden, um<br />

hier in Frieden inmitten intakter<br />

Natur und landschaftlicher<br />

Schönheit leben zu können. Zu<br />

diesen Menschen gehört auch<br />

Familie Hollesen, die mit ihren<br />

zwei Kindern und mehreren<br />

Pferden am Ortsende im Harkmoor<br />

2 wohnt. Gleich hinter ihrer<br />

Gartenhecke soll in Zukunft das<br />

neue Gewerbegebiet entstehen,<br />

das auf 1,5 Hektar Platz für<br />

vier bis fünf Firmen bieten soll.<br />

„Ursprünglich sollte ein kleines<br />

Gewerbegebiet für die ortsansässige<br />

Autowerkstatt geschaffen<br />

werden, die ihren Standort<br />

ändern muss“, berichtet Sandra<br />

Hollesen. „Doch nun fördert der<br />

Bürgermeister eine zusätzliche<br />

Bürgermeister Heiner Iversen.<br />

Protest in ländlicher Idyllle<br />

Foto: Freie Wählergemeinschaft<br />

Munkbrarup-Rüde<br />

Die Familien Hollesen, Matthies, Arnold und Matthiesen gehören zu jenen,<br />

die sich mit einer Unterschriften-Aktion gegen das geplante Gewerbegebiet<br />

wehren wollen.<br />

Ansiedelung von weiteren Unternehmen.<br />

Eines davon ist ein<br />

Lebensmittel-Lieferservice, der<br />

eine große Kühlhalle mit Verpackungsstraße<br />

und mehreren<br />

Ladestationen für die Elektroautoflotte<br />

plant“, so die Anwohnerin<br />

aufgebracht. „Mit der Ruhe ist<br />

also bald Schluss, denn die Zuwegung<br />

zum neuen Gewerbegebiet<br />

läuft mitten durch den Ort.<br />

Sprich durch eine schmale 30er<br />

Zone mit unbefestigten Rändern,<br />

auf denen sich jeden Tag mehr<br />

als 50 Kinder auf dem Weg zur<br />

Schule und zum Kindergarten<br />

befinden, dazu Radfahrer, behinderte<br />

Menschen in Rollstühlen<br />

aus den Mürwiker Werkstätten,<br />

Senioren und Leute mit Hunden<br />

und Pferden. Das wird eine Katastrophe“,<br />

befürchtet sie. „Munkbrarup<br />

ist als Stadtrandkern<br />

II. Ordnung ausgewiesen. Wir<br />

haben weder einen Kaufmann,<br />

noch einen Arzt oder eine Apotheke,<br />

geschweige denn einen<br />

Kiosk oder irgendetwas an Infrastruktur.<br />

Wir stellen uns also die<br />

Frage, warum eine riesige Kühlhalle<br />

mit Verpackungsstraße mit<br />

hohen Lärmbelastungen durch<br />

Kühlanlagen und Lieferungsverkehr<br />

ausgerechnet hier angesiedelt<br />

werden muss“.<br />

Dazu kommt noch, dass sich auf<br />

dem Feld, das bald bebaut werden<br />

sollen, höchst seltene Rotmilane<br />

angesiedelt haben, die hier<br />

jagen und ihre Jungen versorgen.<br />

Der Ärger der Anwohner ist<br />

also groß.<br />

Fakt ist jedoch, dass mit dem<br />

2018 vorgelegten Ortsentwicklungskonzept<br />

der Startschuss für<br />

zwei neue Gebiete im Ort gefallen<br />

ist. Ein neues Wohngebiet an<br />

der Rimmstraße und ein neues<br />

Gewerbegebiet am Harkmoor,<br />

die nur gemeinsam realisierbar<br />

Foto: Fleischmann<br />

sind, da das eine das andere<br />

finanzieren muss. „Wir könnten<br />

ja damit leben, wenn sich hier<br />

nebenan kleine, ortsansässige<br />

Unternehmen ansiedeln würden,<br />

aber mit einer so großen Firma<br />

haben wir nicht gerechnet“, sagt<br />

Sandra Hollesen als Sprecherin<br />

aller Anwohner, die eine Petition<br />

gegen das Gewerbegebiet unterschrieben<br />

haben.<br />

Am 3. Mai wollen sie ihre Unterschriften<br />

dem Bürgermeister<br />

vorlegen, der an diesem Tag die<br />

Öffentlichkeit über den Stand der<br />

Dinge informiert will.<br />

Änderung der<br />

Verkehrsführung geplant<br />

Bürgermeister Heiner Iversen<br />

sagt dazu, dass man bisher ganz<br />

am Anfang des Planungsverfahrens<br />

sei und man die Öffentlichkeit<br />

in die Diskussion miteinbeziehen<br />

wolle. Und dass bei<br />

zunehmender Bebauung eine<br />

Änderung der Verkehrsführung<br />

nötig sei, wisse man ganz genau.<br />

„Die Gemeindevertretung<br />

wird dazu Vorschläge präsentieren“,<br />

stellt Iversen in Aussicht.<br />

Er muss sich allerdings die Fragen<br />

gefallen lassen, warum es<br />

keinen alternativen Standort für<br />

das Gewerbegebiet gibt und warum<br />

sich ortsfremde Firmen dort<br />

ansiedeln dürfen. „Da stellt sich<br />

doch die Frage, ob die Gewerbesteuern<br />

dann auch tatsächlich<br />

im Dorf bleiben. Zudem steht im<br />

Raum, unsere Grundsteuer zu<br />

erhöhen, wenn Gewerbesteuern<br />

durch Wegzug vorhandener Firmen<br />

wegfallen“, berichtet Sandra<br />

Hollesen weiter.<br />

Bürgermeister irritiert<br />

Der Bürgermeister zeigt sich von<br />

den Vorwürfen ziemlich irritiert,<br />

denn bei ihm sei noch gar kein<br />

Gegenwind angekommen. „Und<br />

wir haben ja auch noch gar keine<br />

genauen Informationen darüber,<br />

was die Firmen planen, die<br />

bisher nur ihr Interesse an einer<br />

Ansiedlung bekundet haben.<br />

Es gibt noch keinerlei Verträge“,<br />

sagt er. Aber bis zum Treffen im<br />

Mai würden weitere Informationen<br />

vorliegen und der Öffentlichkeit<br />

präsentiert. Dann könnten<br />

gegebenenfalls Lärmgutachten<br />

in Auftrag gegeben werden, um<br />

die tatsächliche Belastung für<br />

die Anwohner ermitteln zu können.<br />

Eine alternative Fläche sei<br />

jedenfalls nicht vorhanden, ist er<br />

sich sicher, denn „ein Gewerbegebiet<br />

darf nicht an ein Wohngebiet<br />

angrenzen. Dort wo Familie<br />

Hollesen wohnt, ist allerdings<br />

landwirtschaftliche Fläche und<br />

somit darf sich daneben Gewerbe<br />

ansiedeln. Voraussetzung für<br />

das Ansiedeln der Betriebe auf<br />

unseren Flächen ist selbstverständlich,<br />

dass dort dann auch<br />

der offizielle Firmensitz ist und<br />

dementsprechend Gewerbesteuer<br />

gezahlt wird“, versichert<br />

Iversen. Ein Gewerbegebiet sei<br />

für die Gemeinde eine Investition<br />

in die Zukunft und ein reines<br />

„Schlafdorf“ wäre nie sein<br />

Ziel gewesen, fügt er hinzu. Es<br />

herrscht also noch eine Menge<br />

Redebedarf in Munkbrarup…<br />

Infoveranstaltung<br />

Die Infoveranstaltung findet<br />

am Montag, 3. Mai, um 18 Uhr<br />

in der Sporthalle der Schule<br />

Munkbrarup statt.<br />

Foto: Appold<br />

SEITE 3<br />

<strong>Flensburg</strong> - 28. April <strong>2021</strong> - Seite 3<br />

Schloss Glücksburg öffnet<br />

Glücksburg (lip) – Nach der<br />

langen Corona-Zwangspause<br />

erwacht auch das Glücksburger<br />

Schloss endlich wieder aus<br />

seinem Dornröschenschlaf: Seit<br />

Sonnabend ist das Glücksburger<br />

Wahrzeichen zumindest an<br />

den Wochenenden wieder für<br />

Besucher geöffnet. Bis zum Ende<br />

des Beherbergungsverbotes<br />

am 9. Mai ist das Schloss zunächst<br />

immer Sonnabends und<br />

Sonntags von 12 bis <strong>17</strong> Uhr für<br />

den Publikumsverkehr geöffnet.<br />

Die nächsten Termine lauten:<br />

Sa, 1. und So, 2.5. 12 Uhr bis <strong>17</strong><br />

Uhr, letzter Einlass 16 Uhr.<br />

Sa, 8. und So, 9.5. 12 Uhr bis <strong>17</strong><br />

Uhr, letzter Einlass 16 Uhr.<br />

Ab Montag, den 10. Mai ist das<br />

Schloss dann wieder täglich<br />

von 12 Uhr bis <strong>17</strong> Uhr geöffnet<br />

(letzter Einlass 16 Uhr) – sofern<br />

das Beherbergungsverbot aufgehoben<br />

wird. Ansonsten bleibt<br />

Täglich wissen, was los ist!<br />

es weiterhin bei den Öffnungszeiten<br />

an den Wochenenden.<br />

Da das Schloss über 2.000<br />

Quadratmeter Ausstellungsfläche<br />

hat und je 20 Quadratmeter<br />

ein Gast zulässig ist, können<br />

bis zu 100 Gäste zeitgleich die<br />

Glücksburgerr Sehenswürdigkeit<br />

besuchen.<br />

„Wir freuen uns über jeden<br />

Gast, der in die Geschichte<br />

Schleswig-Holsteins eintauchen<br />

möchte und einfach mal<br />

wieder etwas unternehmen und<br />

sehen möchte“, so Museumsdirektorin<br />

Susanne Ascheron.<br />

Natürlich gelten beim Schloss<br />

besuch die allgemeinen Hygiene-<br />

und Abstandsregeln und<br />

die Verpflichtung zum Tragen<br />

eines Mund-Nasen-Schutzes.<br />

Weitere Informationen zum<br />

Schloss und zum Hygienekonzept<br />

im Internet unter<br />

www.schloss-gluecksburg.de<br />

Sie interessieren sich für Nachrichten und Geschichten aus und<br />

über unsere Region? Wir informieren Sie täglich und aktuell auf<br />

www.moinmoin.de<br />

| Politik<br />

Grüne und Jungliberale kritisieren Alkoholvberbot<br />

| Lokales<br />

IHK-Vollversammlung im Zeichen von Corona<br />

| Sport<br />

Starke SG siegt in Melsungen<br />

Interaktive„Osterjagd“:<br />

Hauptpreise an Gewinner übergeben<br />

Husum/<strong>Flensburg</strong> (sj) – Mit<br />

einem interaktiven Gewinnspiel<br />

sorgten die Nordfriesland<br />

Palette und die <strong>MoinMoin</strong> Wochenzeitungen<br />

auch dieses<br />

Jahr wieder gemeinsam für<br />

spannende Momente rund um<br />

die Osterfeiertage. Die insgesamt<br />

fünfte „Osterjagd“ wurde<br />

von den Leserinnen und Lesern<br />

aller lokalen Ausgaben der<br />

„Kopp & Thomas Verlagsgruppe“<br />

(KTV) sehr gut angenommen.<br />

Die kniffelige Aufgabe erforderte<br />

viel Fingerspitzengefühl<br />

und hohe Konzentration,<br />

denn es galt im Rahmen einer<br />

virtuellen Suche verschiedene<br />

Osterküken aufzuspüren,<br />

die sich auf den Internetseiten<br />

der am Gewinnspiel beteiligten<br />

Anzeigen-Inserenten<br />

versteckten. Jedes entdeckte<br />

Osterküken präsentierte dabei<br />

eine individuelle Zahl. Zusammengerechnet<br />

führten diese<br />

zu einem Gesamtergebnis.<br />

Die addierten Kombinationen<br />

ergaben eine Glückszahl, die<br />

gleich für zwei Hauptpreisgewinner<br />

bedeutend sein sollten.<br />

Die anschließenden Gewinn-<br />

Party - Service<br />

www.HATESAUL.de<br />

04638/89590<br />

Monika Niemeyer.<br />

Burghardt Meyer.<br />

Foto: Kardel<br />

Foto: Meyer<br />

benachrichtigungen kamen für<br />

Monika Niemeyer aus Leck und<br />

Burghardt Meyer aus Wallsbüll<br />

völlig unerwartet. Umso größer<br />

war bei beiden dann die Freude<br />

darüber, mit der richtigen<br />

Lösung eine jeweilige Punktlandung<br />

abgeliefert zu haben.<br />

Monika Niemeyer konnte bei<br />

der „Osterjagd“ auf die Unterstützung<br />

ihrer Tochter Nadine<br />

setzen. Die akribische Suche<br />

wurde mit einem nagelneuen<br />

Tablet-PC, gesponsert von<br />

„Euronics XXL“ aus Niebüll, belohnt:<br />

„Großartig. So ein toller<br />

Gewinn. Jetzt kann ich endlich<br />

komfortabler das Internet erkunden<br />

und mit meinen Kindern<br />

sowie Enkelkindern viel bequemer<br />

kommunizieren“, freut sich<br />

Monika Niemeyer.<br />

Burghardt Meyer ist inzwischen<br />

schon ein sehr erfahrender „Osterjagd“<br />

Teilnehmer, der die anspruchsvolle,<br />

aber auch amüsante<br />

Interaktion als spannende<br />

Herausforderung schätzt.<br />

Beim diesjährigen Aufruf machte<br />

er sich sofort ans Werk und<br />

ist jetzt stolzer Besitzer eines<br />

250 Euro Einkaufgutscheins<br />

des <strong>Flensburg</strong>er Fahrradhändlers<br />

„Rad ab“: „Am Ball zu bleiben<br />

hat sich für mich dieses<br />

Jahr ausgezahlt und zum Start<br />

in die Fahrradsaison kommt<br />

der Einkaufsgutschein zum<br />

absolut richtigen Zeitpunkt“,<br />

ergänzt Burghardt Meyer. Das<br />

gesamte Mitarbeiter-Team der<br />

„Kopp & Thomas Verlagsgruppe“<br />

gratuliert den diesjährigen<br />

Hauptpreisgewinnern zu ihrem<br />

durchschlagenden Erfolg und<br />

dankt allen Mitspielern für ihre<br />

Teilnahme.

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