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22 PRaXIS Ein Projekt der Friedrich-Schiedel-Stiftung in Bad Wurzach Seniorenarbeit mit „herz und Gemüt“ BAD WURZACH – Leben soll für Senioren attraktiv sein: Mit diesem Ziel wurde jetzt die Friedrich- Schiedel-Stiftung in Bad Wurzach aktiv. Das Projekt „Herz und Gemüt“ richtet sein Augenmerk auf die Senioren in den Teilorten von Bad Wurzach. „Wir wollen die Gruppen und Institutionen in den einzelnen Ortschaften unterstützen“, erklärt Susanne Baur, Gemeinwesenarbeiterin von den „Lebensräumen für Jung und Alt“. text/Foto: lioba Scheidel Seit elf Jahren sind die „Lebensräume“, ein generationenübergreifendes Wohnprojekt, in Bad Wurzach zu Hause. Die Bewohner sind zwischen einem und 91 Jahre alt. Gemeinwesenarbeiterin Susanne Baur von den Lebensräumen ist es in diesen Jahren gelungen, ein „Miteinander“ in der Wohnanlage zu entwickeln. Es gibt zum Beispiel Notrufsignale: „Wenn um 10 Uhr meine Zeitung noch im Briefkasten steckt, dann schau bitte nach mir.“ Da sorgt die Nachbarin für den kleinen Florian, weil die Mutter Überstunden machen muss. Da werden die Blumen gegossen, weil die Frau nebenan im Krankenhaus liegt. Ein Anliegen der Lebensräume war es aber auch, das Miteinander in der Wohnanlage nach außen zu tragen. Bald wurde eine Demenzgruppe gegründet, eine offene Kleinkindbetreuung angeboten und eine Wohlfühlinsel für pflegende ausländische und deutsche Frauen eingerichtet. In den Lebensräumen treffen sich Senioren zum Mittagstisch, und das Bürgernetzwerk RAT&TAT informiert über unterstützende Angebote in der Stadt. Anfrage der Schiedel-Stiftung Die langjährige und in der Gemeinwesenarbeit erfahrende Susanne Baur hat von der Schiedel-Stiftung den auftrag, sich verstärkt der Seniorenarbeit in Bad Wurzach anzunehmen. Im Dezember 2008 ist nun die Stadt Bad Wurzach an Susanne Baur herangetreten mit dem Wunsch, die Aktion „Herz und Gemüt“ unter dem Dach der Lebensräume anzusiedeln. Zehn Jahre lang will die Friedrich-Schiedel-Stiftung die Seniorenarbeit in der Stadt fördern. „Das Projekt dient der verbesserten Lebensqualität von älteren Menschen“, informiert Susanne Baur. „Wir wollen am runden Tisch Ideen entwickeln, Anregungen aufgreifen und gemeinsam auf den Weg bringen, Besuchs- und Fahrdienste schaffen oder Begegnungen „Jung trifft Alt – Alt trifft Jung“ ermöglichen.“ Susanne Baur hat ein Konzept entwickelt, wie die Aktion „Herz und Gemüt“ den Senioren in und um Bad Wurzach zugute kommen kann. Besucherdienst in Hauerz Ziel ist auch, die Teilorte stärker in die Seniorenarbeit einzubinden. Dabei gilt es zu schauen, „Wo ist Bedarf?“ und „Wie kann etwas auf den Weg gebracht werden?“ An Ideen mangelt es ihr nicht. So wurde der Wunsch nach einem Besucherdienst in Hauerz geäußert. Dafür trifft sich Susanne Baur mit den Menschen, die bereits in der Seniorenarbeit aktiv sind, um zu klären, wie es vor Ort ausschauen kann. Unterstützung kann sie bei der Ausschreibung für Besucherdienste anbieten und Schulungen für die dann ehrenamtlich Tätigen organisieren. Hierfür kann sie die schon vorhandenen Strukturen der Fortbildungsanbieter nutzen. In Bad Wurzach sind dies zum Beispiel das Netzwerk Demenz, die Kirchen, aber auch andere Träger. Eine gute Kooperation Seit 1. Februar hat die offizielle Aufbauarbeit begonnen. Ortschaftsräte, Kirchengemeinden und Seelsorgeeinheiten begrüßen das Projekt. „Herz und Gemüt will Brücken bauen und das Miteinander fördern“, so Susanne Baur. „Die Strukturen, die es gibt, sind super.“ Und darauf baut sie. Sie will nicht in Konkurrenz mit bestehenden Einrichtungen treten. Deshalb ist sie dankbar, dass die Aktion „Herz und Gemüt“ sich in guter Kooperation zwischen der St. Anna-Hilfe, der Stadt Bad Wurzach und der Friedrich-Schiedel-Stiftung entwickelt. „Ich bin froh über die Förderung der Friedrich-Schiedel-Stiftung“, bestätigt Bürgermeister Roland Bürkle von der Stadt Bad Wurzach. „Das Projekt ermöglicht uns, dass Hilfestellungen für unsere Senioren in ganz persönlichen Bereichen organisiert werden können.“ ❑
23 PRaXIS Einrichtungsleiter norbert Schuster lobte den Einsatz der ehrenamtlich Engagierten beim Dankeschön-Fest im haus St. Johann in tettnang. Dankeschön-Abend für Ehrenamtliche im Haus St. Johann Ehrenamtliche bereichern das Miteinander TETTNANG - Beim traditionellen Ehrenamtlichen- Abend des Pflegeheims St. Johann stand Mitte Januar das Danken und Feiern wieder im Mittelpunkt. In seiner Begrüßungsrede ging Hausleiter Norbert Schuster auf die Bedeutung des Ehrenamtes bei der Betreuung der Bewohner ein. text: norbert Schuster, Foto: Cordula Geiger „Sie sind durch Ihre unterschiedlichen Aufgabenschwerpunkte für unsere Bewohner, Angehörigen und Mitarbeiter wie 100 Mosaiksteine, die das gegenseitige Miteinander bereichern“, meinte Dieter Jung, Vorsitzender des städtischen Seniorenrates, und dankte auch im Namen des Bürgermeisters Bruno Walter für das vorbildliche bürgerschaftliche Engagement. Besonders freue es ihn, dass sich unter den 100 Ehrenamtlichen auch Mitglieder des städtischen Seniorenrates engagierten. Lesung der „Tettnanger Texte“ Höhepunkt des Abends war die Lesung aus dem Buch „Tettnanger Texte“, aus dem die Autorin Ingrid Koch und Markus Schweizer (er war kurzfristig für Tettnanger Autorin Erika Dillmann eingesprungen) einige Geschichten vortrugen. Schweizer, der das Buch und die beiden Tettnanger Autorinnen kurz vorstellte, stellte angesichts des beeindruckenden Engagements der Anwesenden die Frage: „Wie kann man Ihnen für Ihr Engagement Gutes tun“? Bezahlen könne man die Dienste sicher nicht, meinte der Leiter von Spektrum Kultur. Die Lesung könne als „kulturelles Geschenk“ besser den Dank für das Geleistete zum Ausdruck bringen. Bei der Lesung der Texte führten beide In lebendiger Sprache die Zuhörer durch Tettnangs Straßen, Gebäude, Plätze und Geschichte. „Tettnanger Texte“ sind wie ein aufgeschlagenes Bilderbuch, das Einblicke in Privates gibt, aber durch diese Privatheit dem Zuhörer Brücken baut über sein eigenes Tettnang-Bild mal heiter mal ernst nachzudenken. Die Zuhörer leisteten entsprechend gebührenden Applaus. Musikalisch wurde die Feier von Dr. Erika Merk an der Orgel umrahmt. Ehrung für 20 Jahre Ehrenamt Danach schlossen sich ein gemeinsames Abendessen und der Jahresrückblick an. Höhepunkte des Jahres 2008 waren das St. Johann Fest, die Ehrung von Christian Hagel und Alfons Wolf für ihr 20-jähriges ehrenamtliches Engagement, die Wiedereröffnung der St. Johann Kapelle und der 100. Geburtstag von Afra Böckeler. Anschließend saß man noch lange zusammen, um Gedanken und Erfahrungen auszutauschen. ❑
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