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38 apetito AG Konzern || Lagebericht
apetito AG KONZERNLAGEBERICHT 2020
Hinweis: Der vorliegende Lagebericht enthält
die wesentlichen Auszüge aus dem Gesamtlagebericht,
der von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
testiert wurde.
GRUNDLAGEN
DES KONZERNS
Geschäftsmodell
des apetito AG Konzerns
Geschäftsbereiche und Produkte
Die Basis für die Geschäftstätigkeit des
apetito AG Konzerns bilden die Gemeinschafts-
und Individualverpflegung (Systemgeschäft)
und das Retailgeschäft.
Das Familienunternehmen apetito betreibt
sein Geschäft international in
verschiedenen Ländergesellschaften in
Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden,
Kanada, Spanien, Österreich,
Frankreich und den USA.
Gemeinschafts- und Individualverpflegung
(Systemgeschäft)
In allen internationalen Gesellschaften
erhalten Kindertagesstätten, Schulen,
Unternehmen, Kliniken, Senioreneinrichtungen
und Essen auf Rädern-Mahlzeitendienste
von apetito spezifische
Verpflegungslösungen in Form von Tiefkühlprodukten
und -systemen. Auch Endkunden
werden von apetito beliefert –
direkt nach Hause, konventionell oder
über Online-Shops bei apetito bestellt.
Retailgeschäft
Das Tochterunternehmen COSTA Meeresspezialitäten
GmbH & Co. KG bietet im
deutschen Lebensmitteleinzelhandel als
führender Anbieter Meeresfrüchte, Fisch
und Fischfilets sowie Fischgerichte an. In
Frankreich agiert die COSTA France SAS
mit Sitz in Paris als Vertriebsgesellschaft.
Die apetito convenience AG & Co. KG
entwickelt in Deutschland vor allem Angebote
für die Eigenmarken des Handels.
Zudem bietet sie Produkte für den Fachgroßhandel,
die Systemgastronomie und
für Heimdienste an. Die niederländische
Bonfait B. V. ist mit gekühlten Gerichten
für den Lebensmitteleinzel- und
-großhandel erfolgreich.
Standorte
Der Hauptsitz des apetito AG Konzerns
ist in Rheine, Deutschland. Weitere
Standorte befinden sich in Emden und
Hilter (Deutschland) sowie in Denekamp
(Niederlande), Trowbridge (Großbritannien),
Toronto und Ottawa (Kanada),
Barcelona (Spanien), Wien (Österreich),
Paris (Frankreich) und Boston (USA).
WIRTSCHAFTSBERICHT
Rahmenbedingungen
Gesamtwirtschaftliche
Rahmenbedingungen
Der Einbruch der Weltwirtschaft im Berichtsjahr
2020 mit einem geschätzten
Minus von 3,5 % stellt laut Internationalem
Währungsfonds (IWF) die schlimmste
Rezession seit der Weltwirtschaftskrise
vor rund 90 Jahren dar. Gleichzeitig
fiel der Rückgang nicht so schlimm aus
wie noch im Oktober 2020 befürchtet.
Dass das Schlimmste verhindert wurde,
schreibt der IWF maßgeblich dem beherzten
Eingreifen von Zentralbanken
und Regierungen zu, die sich mit Niedrigzinsen
und massiven Hilfsprogrammen
gegen die Corona-Krise stemmen. Für
das laufende Jahr 2021 ist der IWF etwas
zuversichtlicher und hat seine Prognose
für die Aussichten der Weltwirtschaft in
diesem Jahr um 0,3 Prozentpunkte auf
5,5 % angehoben. Neben der positiven
Wirkung der Impfkampagnen rechnet der
IWF auch in einigen größeren Industriestaaten
mit weiteren Konjunkturspritzen.
Für Deutschland und Europa erwartet
er aber in diesem Jahr ein schwächeres
Wachstum als zuletzt angenommen. Für
Deutschland senkt der IWF seine Prognose
für das laufende Jahr um 0,7 Prozentpunkte
auf 3,5 %, gefolgt von einem
Wachstum von 3,1 % im Folgejahr. Für die
Eurozone insgesamt reduziert der IWF
seine Prognose für 2021 um 1 Prozentpunkt
auf ein Plus von 4,2 %.
Die OECD schätzt, dass sich die globale
Wirtschaftsleistung wohl erst Ende 2021
ihrem Niveau vor der Pandemie annähern
wird. Zum ersten Mal seit Beginn der
Pandemie gebe es aber Hoffnung auf
eine bessere Zukunft. Was die Erholung
im kommenden Jahr angeht, ist die OECD
allerdings deutlich weniger optimistisch
(+4,2 %) als der IWF (+5,2 %). Voraussetzung
für jede Erholung ist laut OECD,
dass erneute Ausbrüche des Virus begrenzt
werden können und ein Impfstoff
bis Ende 2021 weitgehend verfügbar ist.
Die britische Wirtschaft ist 2020 so stark
geschrumpft wie mindestens seit dem
Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt
(BIP) brach laut nationalem
Statistikamt um 9,9 % ein. Großbritannien
muss nicht nur die Folgen des
EU-Austritts wegstecken, sondern auch
die Auswirkungen der Virus-Pandemie.
Die britische Wirtschaft schrumpfte im
vergangenen Jahr doppelt so stark wie
die deutsche. Das BIP im gesamten Euroraum
fiel 2020 um 6,8 %.
In Deutschland war das preisbereinigte
BIP im Jahr 2020 nach den Berechnungen
des Statistischen Bundesamtes (Destatis)
um 5 % niedriger als im Vorjahr. Die
deutsche Wirtschaft ist somit, nach
einer zehnjährigen Wachstumsphase,
im Corona-Krisenjahr 2020 in eine tiefe
Rezession geraten. Die Corona-Pandemie
hinterließ im Jahr 2020 deutliche Spuren
in nahezu allen Wirtschaftsbereichen.
Besonders deutlich zeigte sich der konjunkturelle
Einbruch in den Dienstleistungsbereichen,
die zum Teil so starke
Rückgänge wie noch nie verzeichneten.
Exemplarisch hierfür steht der zusammengefasste
Wirtschaftsbereich Handel,
Verkehr und Gastgewerbe, dessen Wirtschaftsleistung
preisbereinigt um 6,3 %
niedriger war als 2019.