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Leseprobe_Nachklänge

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ler Länge übernommen. 3 Zweite Quelle ist die 1537 bei Ulhart in Augsburg<br />

gedruckte Musiklehre Prima ad Musicen Instructio, die am Titelblatt eindeutig<br />

den Namen Stomius aufweist. PRIMA AD/ MUSICEN INSTRUCTIO/ easque<br />

simplicissima, pro artis/ huius tirunculis conge-/ sta per Ioannem/ Stomium.<br />

13<br />

Zudem sind von Stomius / Mulinus neben den Übungsbeispielen in der Instructio<br />

dreistimmige Kompositionen in den Stimmbuchhandschriften B<br />

216–219 und B 220–222 überliefert, die sich heute in der Bischöflichen Zentralbibliothek<br />

Regensburg befinden. Die Handschriften stammen aus der<br />

fürsterzbischöflichen Hofbibliothek und gelangten im 19. Jahrhundert über<br />

ein Antiquariat nach Regensburg, wie Ernst Hintermaier nachweisen konnte.<br />

4 In Hs. B 216–219, Kat. Nr. 17–22 finden sich Stomius’ Tricinien: „Resonet<br />

in laudibus“; „Dies est laetitae“, „Gelobet seistu Jesus Christ“, „Puer<br />

natus in Betlehem“ und „Surrexit Christus hodie“; in Hs. B 220–222 weitere<br />

dreistimmige Kompositionen: Kat. Nr. 21: „Degeneres animos timor arguit“;<br />

Kat. Nr. 24: „Jesus Christus nostra salus“ und Kat. Nr. 32: „Nolite confidere<br />

in principibus“. In derselben Handschrift sind Werke von bekannten Komponisten<br />

wie Josquin und Isaac aber auch von Salzburger Kollegen wie Gregor<br />

Peschin oder Rupert Unterholtzer überliefert. 5<br />

Zwei weitere Quellen geben Aufschluss über Stomius’ Kontakte zu bekannten<br />

Humanisten, Gelehrten und Komponisten seiner Zeit. Stomius gab nach<br />

Hofhaimers Tod dessen vierstimmige Vertonungen nach Horazoden in der<br />

Sammlung Harmoniae Poeticae, 1539 bei Petreius in Nürnberg gedruckt, heraus.<br />

Gemeinsam mit den Odenvertonungen setzte Stomius nicht nur die übliche<br />

Vorrede dem Werk voran, sondern stellte eine umfangreiche Sammlung<br />

von Testimonien mit dem Titel Libellus plenus doctissimorum virorum de eodem D.<br />

3 Friedrich Wilhelm Stübner, Johann Georg Schelhorns Historische Nachricht vom Ursprunge,<br />

Fortgang und Schicksale der Evangelischen Religion in den Salzburgischen Landen. Darinnen die<br />

Kirchen – Geschichte seit der Reformation erläutert wird, aus dem Lateinischen übersetzt, Leipzig:<br />

Breitkopf 1732.<br />

4 Vgl. Ernst Hintermaier, Erzbischof Matthäus Lang – ein Mäzen der Musik im Dienste Kaiser<br />

Maximilians I. Musiker und Musikpflege am Salzburger Fürstenhof von 1519 bis 1540, in: Salzburg<br />

zur Zeit des Paracelsus. Musiker – Gelehrte – Kirchenfürsten (= Katalog zur 2. Sonderausstellung<br />

der Johann – Michael – Haydn – Gesellschaft in Zusammenarbeit mit der Erzabtei St. Peter.<br />

Musik in Salzburg zur Zeit des Paracelsus), hg. v. Ernst Hintermaier, Salzburg: Selke Verlag<br />

1993, S. 29–39. Vgl. dazu auch Gertraut Haberkamp, Bischöfliche Zentralbibliothek Regensburg.<br />

Thematischer Katalog der Musikhandschriften. Sammlung Proske: Manuskripte des 16. und<br />

17. Jahrhunderts aus den Signaturen A.R., B, C, AN., München: Henle 1989 (Kataloge bayerischer<br />

Musiksammlungen 14).<br />

5 Siehe Anhang B in: Ulrike Baumann, Ioannes Stomius: Prima Ad Musicen Instructio. Edition,<br />

Übersetzung und Kommentar, Bern: Peter Lang 2010 (Interuniversitäre Schriften zur Musikpädagogik<br />

und Musikwissenschaft 2), S. 231–251.

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