VPLT Magazin 75
Das VPLT Magazin informiert rund um die Medien- und Veranstaltungsbranche. Fachinformationen spielen bei seinen Lesern eine wichtige Rolle. Die Inhalte entstehen aus der Branche für die Branche - unter der Leitung des VPLT e.V. Jede Ausgabe des VPLT Magazins widmet sich außerdem einem aktuellen Schwerpunktthema. Zielgruppen sind: Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen Dienstleister, Hersteller, Händler und Vertriebe der Medien- und Veranstaltungstechnik, Mitglieder des VPLT und weiterer Branchenverbände, Technik-Nachwuchs (Auszubildende & Studenten), Theater-, Kongress-und Veranstaltungszentren, Kammern und Behörden und weitere Multiplikatoren.
Das VPLT Magazin informiert rund um die Medien- und Veranstaltungsbranche. Fachinformationen spielen bei seinen Lesern eine wichtige Rolle. Die Inhalte entstehen aus der Branche für die Branche - unter der Leitung des VPLT e.V. Jede Ausgabe des VPLT Magazins widmet sich außerdem einem aktuellen Schwerpunktthema. Zielgruppen sind: Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen Dienstleister, Hersteller, Händler und Vertriebe der Medien- und Veranstaltungstechnik, Mitglieder des VPLT und weiterer Branchenverbände, Technik-Nachwuchs (Auszubildende & Studenten), Theater-, Kongress-und Veranstaltungszentren, Kammern und Behörden und weitere Multiplikatoren.
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<strong>VPLT</strong> Kampagne:<br />
Wir brauchen Frequenzen!<br />
Egal, ob Hersteller, Dienstleister, Künstler, Nutzer oder<br />
Interessent: Wer sich an der Kampagne für freie<br />
Frequenzen beteiligen möchte, meldet sich in der<br />
Geschäftsstelle des <strong>VPLT</strong> bei Ellen Kirchhof: Am<br />
besten eine E-Mail mit allen Daten und Fragen an<br />
ellen.kirchhof@vplt.org schicken.<br />
auch Gebühren dafür verlangt werden. Das<br />
Problem erinnert ein wenig an die Nutzung des<br />
Internets, das bislang alle Datenpakete gleich<br />
behandelt und transportiert. Doch diese sogenannte<br />
Netzneutralität wird momentan von Telekommunikationsunternehmen<br />
angegriffen,<br />
die Gebühren für schnelleres Netz verlangen<br />
wollen. Ähnlich könnte es auch mit den Funkfrequenzen<br />
passieren: Dann würden die Besitzer<br />
von den Nutzern der drahtlosen Technik<br />
Gebühren verlangen für jedes Event, das sie<br />
veranstalten. Kein schöner Gedanke.<br />
Denn die technische Entwicklung geht klar<br />
in die Richtung, dass es mehr drahtlose Veranstaltungen<br />
geben wird: Einfach weil es praktischer<br />
ist. Denn wer kann sich schon vorstellen,<br />
bei einem Musical mit Kabelmikros zu singen<br />
und zu tanzen? Auch bei Fußballspielen, großen<br />
Rockkonzerten oder Konferenzen sind die<br />
Menschen daran gewöhnt, die hochqualitative<br />
Technik ohne Kabel zu benutzen. Zu recht. Alles<br />
andere wäre ein Rückschritt.<br />
„Wir setzen uns deshalb für einen konstruktiven<br />
Austausch über die Zukunft der Funkstreckennutzung<br />
ein“, so <strong>VPLT</strong> Vorstand Wolfang<br />
Schöpe. „Dabei stehen im Verband Hersteller<br />
und Dienstleister Seite an Seite. Es geht<br />
darum, auch in Zukunft noch Produktionen auf<br />
höchstem Niveau zu realisieren. Und dafür<br />
brauchen wir drahtlose Technik.“ Doch welche<br />
Alternativen gibt es, wenn die passenden Frequenzen<br />
alle paar Jahre versteigert werden, in<br />
der Hoffnung, mit den Erlösen den Bundeshaushalt<br />
zu finanzieren?<br />
„Die Kultur- und Kreativwirtschaft hat zu<br />
lange darauf vertraut, dass sie ihre drahtlosen<br />
Produktionsmittel auf Dauer einsetzen kann<br />
und sich zu wenig gegen den Frequenzverlust<br />
gestemmt“, erklärt Norbert Hilbich von Sennheiser.<br />
Und Frequenz-Managerin Svenja Dunkel ergänzt:<br />
„In Zukunft wird es bei allen größeren<br />
Veranstaltungen eigene Frequenzmanager geben<br />
müssen um störungsfrei arbeiten zu können.“<br />
Das sei bereits bei gewissen Größenordnungen<br />
schon heute so. „Generell sollte das in<br />
Zukunft mit in die Projektplanung einfließen,<br />
auch bei kleineren Veranstaltungen“, so Dunkel,<br />
und sie ergänzt: „Es würde sich lohnen, bereits<br />
bestehende Frequenzen für alle festen Veranstaltungsorte<br />
zu definieren, bzw. abrufbar zu<br />
gestalten, um so den Technikern die Arbeit zu<br />
erleichtern.“<br />
Um das überhaupt möglich zu machen,<br />
braucht es ein Bekenntnis der Bundesregierung<br />
zu freien Frequenzen für die Entertainment-<br />
Technologie-Branche. Und das möglichst bald:<br />
Denn im November findet in Genf die Weltfunkkonferenz<br />
(WRC 15) statt, auf der die<br />
Staaten über die Zukunft der Frequenzen diskutieren.<br />
„Die WRC 15 ist von großer Bedeutung<br />
für Frequenzen für drahtlose Produktionsmittel“,<br />
so Norbert Hilbich. „Sie muss Versuche<br />
abwehren, in Zukunft auch noch den Bereich<br />
470 bis 694 MHz an den Mobilfunk zu<br />
vergeben.“ Außerdem sollte den drahtlosen Geräten<br />
ein höherer Status zugewiesen werden,<br />
damit sie Störungen durch andere Nutzer abwehren<br />
können.<br />
Der <strong>VPLT</strong> sucht deshalb Verbündete aus<br />
der Branche, aus der Kultur- und Kreativwirtschaft,<br />
dem Sport, aber auch Besucher, die gemeinsam<br />
freie Frequenzen von den Politikern<br />
fordern. Denn sollte nichts passieren, dann<br />
droht der Branche ein erheblicher Schlag und<br />
damit auch allen, die mit den Akteuren aus der<br />
Produktion und Dienstleistung zusammenarbeiten.<br />
Der Tourismus, die Medien, die Unterhaltungsindustrie,<br />
sogar die Politik sind davon<br />
betroffen. „Der Planungs- und Koordinierungsaufwand<br />
sowie die Kosten für Produktionen<br />
werden steigen“, beschreibt Norbert Hilbich<br />
das Szenario, auf das wir zusteuern. „Es werden<br />
wieder mehr kabelgebundene Geräte eingesetzt<br />
werden müssen – also deutlich mehr<br />
Arbeitsaufwand. Viele Produktionen werden<br />
wieder weniger aufwändig ausfallen müssen.<br />
Sie werden damit langweiliger, uninteressanter<br />
und damit letztlich unproduzierbar. Der Produktionsstandort<br />
Deutschland ist damit gefährdet.“<br />
Auch <strong>VPLT</strong> Vorstandsmitglied Wolfgang<br />
Schöpe sieht die Dringlichkeit, jetzt ein Zeichen<br />
zu setzen und appelliert an alle Mitglieder,<br />
sich bei dem Thema zu engagieren, mit<br />
Kunden zu sprechen und auch die zuständigen<br />
Vertreter im Landtag, im Bundestag und im<br />
Europaparlament anzuschreiben. „Die Diskussion<br />
zeigt aber auch, wie leidenschaftlich,<br />
aber auch professionell unsere Mitglieder<br />
sind“, so Schöpe. „Ihnen wird ja ein Werkzeug<br />
weggenommen.“ Jeder Handwerker würde da<br />
streiken, und die Landwirte hätten schon längst<br />
Gülle vors Parlament gekippt. „Wir protestieren,<br />
aber trotzdem können sich unsere Auftraggeber<br />
darauf verlassen, dass sie die beste Leistung<br />
bekommen.“<br />
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