12.05.2021 Aufrufe

VPLT Magazin 75

Das VPLT Magazin informiert rund um die Medien- und Veranstaltungsbranche. Fachinformationen spielen bei seinen Lesern eine wichtige Rolle. Die Inhalte entstehen aus der Branche für die Branche - unter der Leitung des VPLT e.V. Jede Ausgabe des VPLT Magazins widmet sich außerdem einem aktuellen Schwerpunktthema. Zielgruppen sind: Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen Dienstleister, Hersteller, Händler und Vertriebe der Medien- und Veranstaltungstechnik, Mitglieder des VPLT und weiterer Branchenverbände, Technik-Nachwuchs (Auszubildende & Studenten), Theater-, Kongress-und Veranstaltungszentren, Kammern und Behörden und weitere Multiplikatoren.

Das VPLT Magazin informiert rund um die Medien- und Veranstaltungsbranche. Fachinformationen spielen bei seinen Lesern eine wichtige Rolle. Die Inhalte entstehen aus der Branche für die Branche - unter der Leitung des VPLT e.V. Jede Ausgabe des VPLT Magazins widmet sich außerdem einem aktuellen Schwerpunktthema. Zielgruppen sind: Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen Dienstleister, Hersteller, Händler und Vertriebe der Medien- und Veranstaltungstechnik, Mitglieder des VPLT und weiterer Branchenverbände, Technik-Nachwuchs (Auszubildende & Studenten), Theater-, Kongress-und Veranstaltungszentren, Kammern und Behörden und weitere Multiplikatoren.

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<strong>VPLT</strong> Kampagne:<br />

Wir brauchen Frequenzen!<br />

Egal, ob Hersteller, Dienstleister, Künstler, Nutzer oder<br />

Interessent: Wer sich an der Kampagne für freie<br />

Frequenzen beteiligen möchte, meldet sich in der<br />

Geschäftsstelle des <strong>VPLT</strong> bei Ellen Kirchhof: Am<br />

besten eine E-Mail mit allen Daten und Fragen an<br />

ellen.kirchhof@vplt.org schicken.<br />

auch Gebühren dafür verlangt werden. Das<br />

Problem erinnert ein wenig an die Nutzung des<br />

Internets, das bislang alle Datenpakete gleich<br />

behandelt und transportiert. Doch diese sogenannte<br />

Netzneutralität wird momentan von Telekommunikationsunternehmen<br />

angegriffen,<br />

die Gebühren für schnelleres Netz verlangen<br />

wollen. Ähnlich könnte es auch mit den Funkfrequenzen<br />

passieren: Dann würden die Besitzer<br />

von den Nutzern der drahtlosen Technik<br />

Gebühren verlangen für jedes Event, das sie<br />

veranstalten. Kein schöner Gedanke.<br />

Denn die technische Entwicklung geht klar<br />

in die Richtung, dass es mehr drahtlose Veranstaltungen<br />

geben wird: Einfach weil es praktischer<br />

ist. Denn wer kann sich schon vorstellen,<br />

bei einem Musical mit Kabelmikros zu singen<br />

und zu tanzen? Auch bei Fußballspielen, großen<br />

Rockkonzerten oder Konferenzen sind die<br />

Menschen daran gewöhnt, die hochqualitative<br />

Technik ohne Kabel zu benutzen. Zu recht. Alles<br />

andere wäre ein Rückschritt.<br />

„Wir setzen uns deshalb für einen konstruktiven<br />

Austausch über die Zukunft der Funkstreckennutzung<br />

ein“, so <strong>VPLT</strong> Vorstand Wolfang<br />

Schöpe. „Dabei stehen im Verband Hersteller<br />

und Dienstleister Seite an Seite. Es geht<br />

darum, auch in Zukunft noch Produktionen auf<br />

höchstem Niveau zu realisieren. Und dafür<br />

brauchen wir drahtlose Technik.“ Doch welche<br />

Alternativen gibt es, wenn die passenden Frequenzen<br />

alle paar Jahre versteigert werden, in<br />

der Hoffnung, mit den Erlösen den Bundeshaushalt<br />

zu finanzieren?<br />

„Die Kultur- und Kreativwirtschaft hat zu<br />

lange darauf vertraut, dass sie ihre drahtlosen<br />

Produktionsmittel auf Dauer einsetzen kann<br />

und sich zu wenig gegen den Frequenzverlust<br />

gestemmt“, erklärt Norbert Hilbich von Sennheiser.<br />

Und Frequenz-Managerin Svenja Dunkel ergänzt:<br />

„In Zukunft wird es bei allen größeren<br />

Veranstaltungen eigene Frequenzmanager geben<br />

müssen um störungsfrei arbeiten zu können.“<br />

Das sei bereits bei gewissen Größenordnungen<br />

schon heute so. „Generell sollte das in<br />

Zukunft mit in die Projektplanung einfließen,<br />

auch bei kleineren Veranstaltungen“, so Dunkel,<br />

und sie ergänzt: „Es würde sich lohnen, bereits<br />

bestehende Frequenzen für alle festen Veranstaltungsorte<br />

zu definieren, bzw. abrufbar zu<br />

gestalten, um so den Technikern die Arbeit zu<br />

erleichtern.“<br />

Um das überhaupt möglich zu machen,<br />

braucht es ein Bekenntnis der Bundesregierung<br />

zu freien Frequenzen für die Entertainment-<br />

Technologie-Branche. Und das möglichst bald:<br />

Denn im November findet in Genf die Weltfunkkonferenz<br />

(WRC 15) statt, auf der die<br />

Staaten über die Zukunft der Frequenzen diskutieren.<br />

„Die WRC 15 ist von großer Bedeutung<br />

für Frequenzen für drahtlose Produktionsmittel“,<br />

so Norbert Hilbich. „Sie muss Versuche<br />

abwehren, in Zukunft auch noch den Bereich<br />

470 bis 694 MHz an den Mobilfunk zu<br />

vergeben.“ Außerdem sollte den drahtlosen Geräten<br />

ein höherer Status zugewiesen werden,<br />

damit sie Störungen durch andere Nutzer abwehren<br />

können.<br />

Der <strong>VPLT</strong> sucht deshalb Verbündete aus<br />

der Branche, aus der Kultur- und Kreativwirtschaft,<br />

dem Sport, aber auch Besucher, die gemeinsam<br />

freie Frequenzen von den Politikern<br />

fordern. Denn sollte nichts passieren, dann<br />

droht der Branche ein erheblicher Schlag und<br />

damit auch allen, die mit den Akteuren aus der<br />

Produktion und Dienstleistung zusammenarbeiten.<br />

Der Tourismus, die Medien, die Unterhaltungsindustrie,<br />

sogar die Politik sind davon<br />

betroffen. „Der Planungs- und Koordinierungsaufwand<br />

sowie die Kosten für Produktionen<br />

werden steigen“, beschreibt Norbert Hilbich<br />

das Szenario, auf das wir zusteuern. „Es werden<br />

wieder mehr kabelgebundene Geräte eingesetzt<br />

werden müssen – also deutlich mehr<br />

Arbeitsaufwand. Viele Produktionen werden<br />

wieder weniger aufwändig ausfallen müssen.<br />

Sie werden damit langweiliger, uninteressanter<br />

und damit letztlich unproduzierbar. Der Produktionsstandort<br />

Deutschland ist damit gefährdet.“<br />

Auch <strong>VPLT</strong> Vorstandsmitglied Wolfgang<br />

Schöpe sieht die Dringlichkeit, jetzt ein Zeichen<br />

zu setzen und appelliert an alle Mitglieder,<br />

sich bei dem Thema zu engagieren, mit<br />

Kunden zu sprechen und auch die zuständigen<br />

Vertreter im Landtag, im Bundestag und im<br />

Europaparlament anzuschreiben. „Die Diskussion<br />

zeigt aber auch, wie leidenschaftlich,<br />

aber auch professionell unsere Mitglieder<br />

sind“, so Schöpe. „Ihnen wird ja ein Werkzeug<br />

weggenommen.“ Jeder Handwerker würde da<br />

streiken, und die Landwirte hätten schon längst<br />

Gülle vors Parlament gekippt. „Wir protestieren,<br />

aber trotzdem können sich unsere Auftraggeber<br />

darauf verlassen, dass sie die beste Leistung<br />

bekommen.“<br />

02630 / 96525-0

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