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IFOY MGZN 2021 DE

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Herr Westphal, Sie<br />

sind Oberbürgermeister<br />

von Dortmund – der Stadt, in<br />

der <strong>2021</strong> zum ersten Mal die TEST<br />

DAYS des <strong>IFOY</strong> AWARD und das TEST<br />

CAMP Intralogistics stattgefunden<br />

haben. Wie fühlte es sich für Sie an, als<br />

Ihre Stadt den Zuschlag bekam?<br />

Wir fühlten uns geehrt, schließlich ist<br />

der <strong>IFOY</strong> AWARD die wichtigste Intralogistikauszeichnung<br />

weltweit. Er steht<br />

für Innovation und Praxis – genau wie<br />

Dortmund. Bei uns schlägt das Herz der<br />

Logistikforschung, große Namen in der<br />

Branche haben hier ihren Standort. Wir<br />

reden nicht nur über Logistik, wir machen<br />

Logistik.<br />

Welchen Namen hat sich Dortmund in<br />

puncto Logistik bereits gemacht und<br />

wo soll die Reise in den kommenden<br />

Jahren hingehen?<br />

Ich denke bei dem, was die Stadt im<br />

Logistiksektor erreicht hat, sprechen<br />

die Zahlen für sich: Mehr als 900 Unternehmen<br />

aus diesem Bereich sind hier<br />

ansässig, darunter große global Player<br />

wie DB Schenker, IKEA oder Amazon -<br />

um nur drei zu nennen. Außerdem sind<br />

wir auch in der Logistikausbildung an<br />

den Hochschulen sowie unter anderem<br />

durch das Fraunhofer IML in der Forschung<br />

bestens aufgestellt. In Zukunft<br />

w o l l e n<br />

wir alle Bereiche<br />

noch besser<br />

verzahnen und uns<br />

auf dem internationalen<br />

Parkett sichtbarer machen.<br />

Welche Bedeutung hat das Ruhrgebiet<br />

für den Logistikstandort Deutschland?<br />

Allein schon durch seine zentrale Lage<br />

im Herzen Deutschlands kommt der Metropole<br />

Ruhr eine große Bedeutung zu.<br />

Die Wege sind kurz, die Anbindungen<br />

ausgezeichnet, die Potenziale in Wirtschaft<br />

und Wissenschaft groß. Außerdem<br />

werden hier zukunftsweisende<br />

Entwicklungen angetrieben, zum Beispiel<br />

auf dem Feld der Künstlichen Intelligenz,<br />

die weit über das Ruhrgebiet<br />

hinaus Strahlkraft haben werden.<br />

Dass die Logistik in Dortmund einen<br />

besonderen Stellenwert hat, ist ja insofern<br />

nicht verwunderlich, wenn man<br />

bedenkt, dass Sie selbst lange Jahre in<br />

der Logistik zuhause waren. Was zeichnet<br />

eine gute Logistik Ihrer Meinung<br />

nach ganz besonders aus?<br />

Da sehe ich im Wesentlichen zwei Merkmale:<br />

1. Ganzheitliches Denken. Logistik<br />

ist viel mehr als der Verkehr von Waren.<br />

Es geht auch um den Verkehr von Daten<br />

und Personen. Und zweitens Interdisziplinarität.<br />

Kaum eine Branche ist<br />

in sich so fachübergreifend wie die Logistik.<br />

Besonders die Schnittstelle zur IT<br />

wird in der Industrie 4.0 immer wichtiger.<br />

<strong>IFOY</strong><br />

<strong>MGZN</strong><br />

Thomas<br />

Westphal<br />

Oberbürgermeister<br />

der Stadt Dortmund<br />

… und nun sind Sie Oberbürgermeister<br />

und damit voll und ganz Ihrer Stadt<br />

verpflichtet. Ganz allgemein gefragt:<br />

Was könnte die Politik noch mehr zur<br />

Unterstützung des Logistikstandortes<br />

Deutschland tun? Wo liegen<br />

die größten Defizite?<br />

Die größten Entwicklungspotenziale<br />

sehe ich sicherlich noch in<br />

der Beschleunigung der Verkehrswende<br />

sowie im flächendeckenden Glasfaserausbau.<br />

Und während wir auf Stadtebene<br />

sehr bemüht sind, bürokratische<br />

Hürden abzubauen, müssen auch auf<br />

Bundesebene Voraussetzungen geschaffen<br />

werden, damit Deutschland als<br />

Logistikstandort wettbewerbs- und zukunftsfähig<br />

bleibt.<br />

Bleiben wir in Dortmund: Sie hatten<br />

bereits angesprochen, dass das Thema<br />

Logistikforschung durch das Fraunhofer<br />

IML hier eine ganz besondere<br />

Rolle spielt, gerade auch, was Technologien<br />

im Lager der Zukunft angeht.<br />

Gibt es Themen, die Ihnen persönlich<br />

ganz besonders am Herzen liegen und<br />

wo liegt Ihrer Ansicht nach der größte<br />

Forschungsbedarf in Sachen Logistik?<br />

Ganz klar: digitale Technologien. Ob das<br />

Internet der Dinge, Maschinelles Lernen<br />

oder Künstliche Intelligenz, hier liegt die<br />

Zukunft der Logistik. In Dortmund ist<br />

unser Ziel die „Silicon Economy“, eine<br />

Open-Source-Infrastruktur für Plattformökonomie.<br />

In Zukunft werden die<br />

erfolgreichsten Geschäftsmodelle der<br />

Logistik aus diesem Bereich kommen.<br />

Daran wirkt das Fraunhofer IML maßgeblich<br />

mit.<br />

Was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten<br />

Logistiktrends der Zukunft?<br />

Was wird in der Logistik in den nächsten<br />

Jahrzehnten maßgeblich sein?<br />

Wie bereits gesagt, sehe ich insbesondere<br />

an der Schnittstelle von Logistik und<br />

IT das größte Entwicklungspotenzial.<br />

Mithilfe von Big Data wird man in Zukunft<br />

Prozesse optimieren, mit Cloud-<br />

Lösungen Partner in der Supply Chain<br />

vernetzen. Dabei wird zwangsläufig<br />

auch das Thema Cyber Security an Bedeutung<br />

gewinnen.<br />

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