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102<br />

KUNST | KULTUR POSTGRADUATE 2012/2013<br />

Unternehmerisches<br />

Kulturmanagement<br />

Der Kulturbereich ist gegenwärtig gekennzeichnet<br />

von Veränderungen und Reformen, die zu einer<br />

öffentlichen Diskussion der Kulturpolitik und Verwaltung<br />

ebenso führen, wie zu einem grundlegenden<br />

Überdenken der Rolle/Aufgabe von Kunst und Kultur<br />

in der Gesellschaft.<br />

Kulturelle Institutionen und Projekte können in<br />

Zukunft mit geringeren Subventionsleistungen durch<br />

den Staat rechnen. Die Verantwortlichen sehen<br />

sich einerseits vor die Aufgabe gestellt, die knapper<br />

werdenden Ressourcen effizienter einzusetzen und<br />

innovative Strategien zu finden und Einnahmen aus<br />

der kulturellen Tätigkeit selbst zu erwirtschaften,<br />

bzw. Kooperationen mit „kulturfernen“ Bereichen<br />

einzugehen.<br />

Der Kulturbereich öffnet sich zunehmend anderen<br />

gesellschaftlichen Bereichen wie dem Sozialbereich,<br />

dem Bildungs- und Wissenschaftsbereich und vor<br />

allem der Wirtschaft. Damit entstehen neue Qualifikationsansprüche<br />

und auch neue Berufsfelder, zu<br />

deren Definition und Ausgestaltung die postgradualen<br />

Ausbildungen einen wichtigen Beitrag leisten.<br />

Die veränderten Rahmenbedingungen im Kultursektor<br />

wie Budgetkürzungen, Errichtung von GmbHs und<br />

Holdingstrukturen und die zunehmend wirtschaftlichen<br />

Ansprüche der Fördergeber an die Kulturorganisationen<br />

(Besucherzahlen, Rentabilität, Quoten)<br />

beeinflussen die Aufgaben und auch das Selbstverständnis<br />

von KulturmanagerInnen.<br />

Besonders Führungskräfte in Kulturorganisationen<br />

sehen sich intern verstärkt mit Fragen der Organisationsentwicklung,<br />

der Personalentwicklung und<br />

Führungsaufgaben konfrontiert, extern werden Ansprüche<br />

von Seiten der Kulturpolitik nach effizienter<br />

Betriebsführung, Controlling und möglichst breitem<br />

Publikumserfolg an sie herangetragen.<br />

Mag. Karin Wolf<br />

Leiterin des Instituts für Kulturkonzepte<br />

und des <strong>Postgraduate</strong>-Lehrgangs „Kultur & Organisation“<br />

am Institut für Theater-, Film- und<br />

Medienwissenschaft an der Universität Wien<br />

Zugleich steigt der Konkurrenzdruck im Kulturbereich<br />

selbst und es verändern sich die Anforderungen<br />

an die Akteure des Kulturbetriebs, von denen in<br />

zunehmendem Maße Kenntnisse in den Bereichen<br />

Betriebswirtschaft, Management und Vermarktung<br />

gefordert wird.<br />

Ausbildung und Karriereplanung<br />

In Kulturorganisationen geht es längst nicht mehr<br />

nur um das Verwalten von Ressourcen und das Administrieren<br />

von (finanziell durch den Staat abgesicherten)<br />

Projekten und Veranstaltungen. Unternehmerisches<br />

Handeln und Denken ist auf allen Ebenen der<br />

Kulturorganisation gefragt.<br />

Drei Aspekte beeinflussen entscheidend die<br />

Karriereplanung im Kulturmanagement:<br />

• die Öffnung des Kultursektors zu anderen<br />

Bereichen der Gesellschaft<br />

• das Entstehen bzw. die Veränderung von<br />

„kulturellen“ Berufsbildern, Arbeitsfeldern<br />

und Tätigkeitsprofilen<br />

• der Trend zum Kulturunternehmertum<br />

Auf diesen Trend zum Kulturunternehmertum nehmen<br />

zeitgemäße universitäre Aus- und Weiterbildungsangebote<br />

für den Kulturbereich Rücksicht.<br />

Ein akademisch geführter Diskurs über Kultur und<br />

Kulturmanagement kann damit einen wesentlichen<br />

Beitrag zur Definition von neuen Modellen und Konzepten<br />

von Kulturarbeit leisten und das Selbstverständnis<br />

des Kulturbetriebs und seiner ProtagonistInnen<br />

mitgestalten.

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