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Leseprobe Rosie Rosin, Erfinderin

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ROSIN,<br />

ERFINDERIN<br />

von Andrea Beaty<br />

illustriert von David Roberts


<strong>Rosie</strong> <strong>Rosin</strong> ist <strong>Erfinderin</strong>,<br />

denn das ist ihr ganz großer Traum.<br />

Noch weiß sie das nicht – sie sitzt bei Frau Licht<br />

scheu und schüchtern im Klassenraum.


Nur wenn <strong>Rosie</strong> allein ist und niemand schaut hin,<br />

sucht sie sich die verschiedensten Sachen<br />

aus Papierkorb und Müll, Dinge, die keiner will,<br />

um was Neues aus ihnen zu machen.


Ganz allein unterm Dach bleibt <strong>Rosie</strong> nachts wach<br />

und erfindet und bastelt und baut.


Fall’n die Augen ihr zu, dann versteckt sie’s im Nu,<br />

weil sie sonst keinem andern vertraut.


<strong>Rosie</strong> war gerade drei und noch längst nicht so scheu –<br />

sie baute Dinge, ganz kleine und große:<br />

eine Würstchenmaschine für Mamas Cousine<br />

und für Papa eine Luftballonhose.


Für ihren Onkel Fred, er war Pfleger im Zoo,<br />

erfand sie ’nen Schlangenschutzhut.<br />

Mit Propeller für’n Dreh und mit Luftschlangenspray<br />

beschützt er ihn sicher und gut.


Voller Stolz zeigte <strong>Rosie</strong> den Schlangenschutzhelm,<br />

wollt eine Freude ihm machen.<br />

Doch zu ihrem Verdruss stampfte Fred mit dem Fuß<br />

und hielt den Bauch sich vor Lachen.<br />

<strong>Rosie</strong> fand das ganz schaurig, wurde still und sehr traurig,<br />

doch ihr Onkel, der lachte noch immer.<br />

Und <strong>Rosie</strong> verstand: Was sie seitdem erfand,<br />

das versteckte sie in ihrem Zimmer.


Doch dann kam eine Tante, die <strong>Rosie</strong> kaum kannte.<br />

Sie erbaute einst, lang war das her,<br />

große Flugzeug-Maschinen mit Propeller-Turbinen.<br />

Oh, <strong>Rosie</strong>, die freute das sehr!<br />

Was für tolle Geschichten konnte die ihr berichten!<br />

Sie erzählte ihr von einem Traum:<br />

»Ach ich würd’ so gern fliegen, in den Wolken mich wiegen!<br />

Bin zu alt, also klappt das wohl kaum.«


Wenig später im Bett lag <strong>Rosie</strong> noch wach,<br />

denn der Traum ging ihr nicht aus dem Sinn.


»Meine Tante soll fliegen, soll die Schwerkraft besiegen!«,<br />

dachte sie. »Doch wie krieg ich das hin?«


Am nächsten Morgen jedoch hatte sie einen Plan,<br />

den halben Tag werkelte sie hinterm Haus.<br />

Auf die Wiese zum Test, denn noch stand nicht fest:<br />

Wirds ein Erfolg oder lacht man sie aus?


Mit Gurt, Brille und Helm geht <strong>Rosie</strong> an den Start, als Pilotin im Luftschlangenschrauber.


Der stottert und sprudelt, flliegt kurz hoch,<br />

fällt und trudelt – und landet – allerdings nicht ganz sauber.

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