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Ausgabe_02_2021

Magazin der Stadtwerke Erfurt für Kunden und für alle Erfurtfans. Auf 68 Seiten lesen Sie Informatives zu den Leistungen der Stadtwerke, Erfurttypisches und Geschichten aus der Region um die Landeshauptstadt. Ein 24-seitiger Innenteil zeigt die schönsten BUGA-Momente der diesjährigen Gastgeberstadt Erfurt. Weitere Themen: 30 Jahre SWE - wie ein Stadtwerk eine Stadt verändert, neue Bahnen für die EVAG, Ausflug ins Schwarzatal, Trinktipps und vieles mehr.

Magazin der Stadtwerke Erfurt für Kunden und für alle Erfurtfans. Auf 68 Seiten lesen Sie Informatives zu den Leistungen der Stadtwerke, Erfurttypisches und Geschichten aus der Region um die Landeshauptstadt. Ein 24-seitiger Innenteil zeigt die schönsten BUGA-Momente der diesjährigen Gastgeberstadt Erfurt. Weitere Themen: 30 Jahre SWE - wie ein Stadtwerk eine Stadt verändert, neue Bahnen für die EVAG, Ausflug ins Schwarzatal, Trinktipps und vieles mehr.

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Die Thüringer Bergbahn<br />

ist immer eine Reise wert.<br />

Knapp 1,5 Stunden braucht<br />

man mit dem Zug von<br />

Erfurt bis Obstfelderschmiede<br />

– die Talstation.<br />

Für Familien mit Kindern ist die<br />

Zugfahrt ins tiefste Thüringen<br />

schon ein Erlebnis. Wenn es dann<br />

aber mit der steilen Standseilbahn auf<br />

den Gipfel geht, staunen nicht nur Kinder.<br />

Für die 1,4 Kilometer von Obstfelderschmiede<br />

bis zur Bergstation Lichtenhain<br />

braucht die Bahn eine gute Viertelstunde.<br />

Im gemütlichen Tempo von 5,7 Kilometern<br />

pro Stunde zuckelt sie nach oben.<br />

Doch die Bergbahn ist nur eins von zahlreichen<br />

Highlights. Viel hat die Region<br />

rund um die Schwarza zu bieten, grandiose<br />

Ausblicke ins Thüringer Land, aber<br />

auch Wanderstrecken, Kräuterseminare<br />

und vieles mehr.<br />

Links und rechts der Strecke stehen<br />

Holzskulpturen, die eng mit der Geschichte<br />

der einst sehr armen Bergregion verbunden<br />

sind: der Buckelapotheker, der<br />

die selbstgemachten Salben und Tiegel<br />

zu Fuß bis nach Paris trug, oder die Kräuterfrau,<br />

die in den Wäldern nach Bärwurz<br />

oder Arnika suchte. Denn Kräuter und Olitäten<br />

spielten im Schwarzatal eine wichtige<br />

Rolle. Der Handel mit wohlriechenden<br />

Ölen, Salben oder Essenzen war für<br />

die Menschen im Schwarzatal über Jahrhunderte<br />

eine der wichtigsten Einnahmequellen<br />

neben der Glasbläserei. Dennoch<br />

war es ein armer Landstrich und die<br />

Not war groß, vor allem in den Bergdörfern.<br />

Als 1900 die Schwarzatalbahn fertiggestellt<br />

wurde, kamen die Orte entlang<br />

der Bahnlinie zu bescheidenem<br />

Wohlstand. Der aber blieb den Cursdorfern,<br />

Oberweißbachern und Lichtenhainern<br />

versagt. Eine Straße gab es nicht<br />

und so trugen die Menschen ihre Waren<br />

in hölzernen Butten über den Berg.<br />

Eine beschwerliche Tour, die Steigung<br />

liegt bei bis zu 25 Prozent. 1919 schließlich<br />

begann man mit der Bergbahnstrecke,<br />

um die wirtschaftliche Not zu lindern<br />

und holte sich dafür den Arnstädter Inge-<br />

Gipfelstürmen<br />

leicht gemacht<br />

Mit dem VMT-Ticket geht es von Erfurt bis<br />

Rottenbach. Ab dort gilt das Bergbahn-Tagesticket.<br />

Im Sommer geht es<br />

mit dem Cabriowagen<br />

nach oben. Unter<br />

Sonnenschirmen<br />

genießen die Fahrgäste<br />

die steile Fahrt.<br />

nieur Dr. Wolfgang Bäseler, der<br />

eine weltweit einmalige Standseilbahn<br />

mit Stufenwagen und<br />

keilförmiger Güterbühne baute,<br />

auf der die Wagen wechseln.<br />

Über ein 40 Millimeter starkes<br />

und 9 Tonnen schweres Seil sind<br />

die Wagen verbunden, ziehen<br />

sich gegenseitig im Pendelbetrieb<br />

nach oben. „Über die Güterbühne<br />

haben die Leute früher<br />

alles transportiert, angefangen<br />

von Kartoffeln über Holz und<br />

Kohle bis zum Bier“, erzählt Daniela<br />

Wieczorek. Seit acht Jahren<br />

arbeitet die 49-Jährige als Bedienerin<br />

der Bergbahn, früher war<br />

sie als Zugführerin für die Deutsche<br />

Bahn unterwegs. Was ihr an<br />

der Arbeit gefällt? „Alles“, sagt<br />

sie lachend. „Man ist mitten in<br />

der Natur und trotzdem in engem<br />

Kontakt mit den Besuchern,<br />

die viele Fragen haben. Vor allem<br />

die technischen Aspekte wecken<br />

die Neugier“, erzählt sie. „Einer<br />

der Gründe, warum wir uns entschlossen<br />

haben, das Maschinarium<br />

für Besucher zu öffnen“, sagt<br />

Astrid Apel-Walleck. Die Tourismusbetriebswirtin<br />

kümmert sich<br />

um Marketing, Vertrieb und Veranstaltungsorganisation.<br />

„Wir<br />

locken mit Veranstaltungen ins<br />

Schwarzatal. Unser Weihnachtsmarkt<br />

ist sehr beliebt. An jeder<br />

Station wird Glühwein ausgeschenkt.<br />

Die Strecke ist die ganze<br />

Adventszeit über weihnachtlich<br />

geschmückt“, erzählt die<br />

33-Jährige, die viele Ideen hat.<br />

„Auch Friedrich Wilhelm August<br />

Fröbel spielt bei uns eine große<br />

Rolle. Familien können auf den<br />

Spuren des Vaters des Kindergartens<br />

wandeln, sein Elternhaus<br />

in Oberweißbach mit der Kräuter-<br />

und Olitätenstube besuchen<br />

oder im Fröbelwald auf Entdeckungsreise<br />

gehen und mehr über die Köhlerei, seltene<br />

Baumarten oder Waldtiere erfahren“,<br />

erzählt sie.<br />

Mit dem Bergbahn-Tagesticket, das<br />

auch auf ausgewählten Buslinien gilt,<br />

kann man die Geschichte des Schwarzatals<br />

erkunden, z. B. mit dem Olitätenwagen<br />

mit Glasdach, Duftkasten und Kräutermemory<br />

auf der Flachstrecke. Wer mit<br />

Blick ins Maschinarium. Von hier wird<br />

die Bergbahn gesteuert.<br />

Bergbahnbedienerin Daniela Wieczorek in<br />

ihrem Element: Viel weiß sie über die Region an<br />

der Schwarza zu berichten.<br />

Im Fröbelwald können Kinder spielerisch<br />

auf Entdeckungsreise gehen.<br />

dem Zug kommt, muss nur bis Rottenbach<br />

lösen. Ab dort gilt das Bergbahn-Tagesticket<br />

bereits. Erwachsene zahlen 14<br />

Euro, Kinder ab 6 Jahre 3 Euro.<br />

Mehr zur Thüringer Bergbahn<br />

gibt es im Internet unter<br />

www.thueringerbergbahn.com,<br />

Ausflugstipps in unserem Blog<br />

www.swefuererfurt.de. Einfach den QR-<br />

Code scannen.<br />

TEXT: ANKE ROEDER-ECKERT FOTOS: STEVE BAUERSCHMIDT, THÜRINGER BERGBAHN<br />

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