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Ausgabe_02_2021

Magazin der Stadtwerke Erfurt für Kunden und für alle Erfurtfans. Auf 68 Seiten lesen Sie Informatives zu den Leistungen der Stadtwerke, Erfurttypisches und Geschichten aus der Region um die Landeshauptstadt. Ein 24-seitiger Innenteil zeigt die schönsten BUGA-Momente der diesjährigen Gastgeberstadt Erfurt. Weitere Themen: 30 Jahre SWE - wie ein Stadtwerk eine Stadt verändert, neue Bahnen für die EVAG, Ausflug ins Schwarzatal, Trinktipps und vieles mehr.

Magazin der Stadtwerke Erfurt für Kunden und für alle Erfurtfans. Auf 68 Seiten lesen Sie Informatives zu den Leistungen der Stadtwerke, Erfurttypisches und Geschichten aus der Region um die Landeshauptstadt. Ein 24-seitiger Innenteil zeigt die schönsten BUGA-Momente der diesjährigen Gastgeberstadt Erfurt. Weitere Themen: 30 Jahre SWE - wie ein Stadtwerk eine Stadt verändert, neue Bahnen für die EVAG, Ausflug ins Schwarzatal, Trinktipps und vieles mehr.

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prae voluptur?<br />

Seit 2019 hat Textilkünstlerin Britta Schatton ihr Atelier auf der Krämerbrücke. Im Haus zur Glocke spielt sie mit Licht und Schatten.<br />

Von Licht und Schatten<br />

Zu Besuch bei<br />

Britta Schatton –<br />

Textilkunst<br />

von der<br />

Krämerbrücke<br />

Aus Merinowolle, Fasern, Seide, Baumwolle, Leinen<br />

und Papieren kreiert Britta Schatton wahre Wunderwerke<br />

– textile Collagen aus abstrakten Landschaften<br />

und floralen Elementen, schimmernde Schals in<br />

warmen Tönen. Alles aus der Erinnerung, alles ein Ausdruck<br />

des Lichts, das sie tief in sich aufgenommen hat.<br />

Seit 2019 führt sie ihre kleine Ladengalerie im Haus zur<br />

Glocke auf der Krämerbrücke. ARTenVielfalt Erfurt heißt sie.<br />

In der ersten Etage hat sich die 47-Jährige ein kleines Atelier<br />

eingerichtet. Ganz oben wohnt sie. Schön ist es hier. An der<br />

Rückseite ihres Ladens schaut sie direkt auf die Breitstrominsel,<br />

auf die Gera, die ihre Farben – je nach Wetterlage<br />

– ändert. Hier, im Haus Nr. 7, hatten im Mittelalter Kannengießer<br />

ihr Domizil. Davon kündet eine alte Stuckarbeit<br />

an der Decke von 1680, die von der Stiftung Krämerbrücke<br />

sorgfältig restauriert wurde. „1890 zogen in einem Hintergebäude<br />

Färber ein, das in den 1960er-Jahren abgerissen<br />

wurde“, erzählt Britta Schatton, die sich freut, dass sie die<br />

Tradition indirekt fortführt, denn das Spiel von Farben, von<br />

Licht und Schatten spielt auch in ihrer Arbeit eine wichtige<br />

Rolle. Im Haus Nr. 7 vereint sie Wohnen, Kunst und Handel<br />

wieder unter einem Dach.<br />

Zwei riesige hölzerne Tische mit sehr flachen Metallwannen<br />

stehen in ihrer kleinen Werkstatt. Hier bannt sie<br />

das Licht des Südens, die<br />

warmen, erdigen Töne der<br />

Toskana, das bezwingende<br />

Blau der kroatischen Küste<br />

in ihre textilen Kunstwerke.<br />

Kontraste faszinieren sie,<br />

die Variationen von Hell und<br />

Dunkel. Anfangs gestaltete<br />

sie vor allem Kleider und<br />

Hüte verschiedenster Stilepochen.<br />

„Das kam gut an.<br />

Irgendwann aber war mir<br />

das zu wenig, bot zu wenig<br />

Raum für Interpretationen“,<br />

erzählt sie. Heute<br />

brilliert sie mit textilen<br />

Wandgestaltungen, großen<br />

und kleinen. Die großen<br />

zieht sie auf Keilrahmen,<br />

schmückt damit Wände. Die<br />

kleinen arrangiert sie auf Papier.<br />

Gern spielt sie mit den<br />

Oberflächen, bricht mit konventionellen<br />

Sehgewohnheiten,<br />

sprengt die Zweidimensionalität<br />

mit ihren haptisch<br />

ausgelegten Collagen, versetzt<br />

das Gegenständliche<br />

ins Abstrakte, wechselt Perspektiven,<br />

abstrahiert und<br />

reduziert auf Licht, Schatten<br />

und Bewegung. So entstehen<br />

im Textil Risse oder Erd-<br />

Schimmernde Schals aus Wolle und<br />

Seide sind ihre Spezialität.<br />

In ihrem Lädchen auf der Krämerbrücke präsentiert<br />

Britta Schatton nicht nur Textilkunst, sondern auch<br />

Gemälde und Drucke befreundeter Kollegen.<br />

schollen, leichte Blütenblätter, die man unbedingt berühren<br />

möchte und auch darf, wie sie betont.<br />

Auf Wunsch fertigt sie wunderbare Schals und Capes aus<br />

Seidenfilz, die in den verschiedensten Farben strahlen, je<br />

nach Lichteinfall in vielen Tönen schimmern. Ihr Geheimtipp?<br />

„Die Seide“, sagt sie und lächelt. „Ich schichte die Materialien<br />

übereinander, teilweise in mehreren Lagen, führe<br />

Wasser zu und arbeite die Wolle in die Seide ein, das gibt<br />

dem Filz einen besonderen Schimmer“, verrät die zierliche<br />

Frau, die ordentlich zupacken kann. Denn Filzen ist Schwerstarbeit,<br />

es erfordert nicht nur Kraft, sondern auch eine unglaubliche<br />

Geduld. Drei bis vier Tage braucht sie für einen<br />

Schal. Die Wolle färbt sie mit eigenen Pigmentmischungen.<br />

Olivbraun und Olivgrün dominieren, ebenso wie Rostorange<br />

und turmaline Töne – angelehnt an den Edelstein,<br />

der für seine gemischten Farben bekannt ist und auch als<br />

Chamäleon-Edelstein bezeichnet wird, da er wegen seiner<br />

changierenden Farben gern verwechselt wird.<br />

Von Haus ist die Wahlerfurterin, die aus Magdeburg<br />

stammt, Biologin. Schon als Kind hat Britta Schatton viel<br />

gezeichnet, gemalt, ihrer Leidenschaft lange Zeit nur durch<br />

Zeichenkurse nachgegeben. 2006 entschloss sie sich, selbst<br />

künstlerische Wege zu gehen und die Lehre von Flora und<br />

Fauna an den Nagel zu hängen. Nicht ganz, denn wenn<br />

man genau hinschaut, sieht man in ihren Arbeiten immer<br />

wieder verfremdete naturbezogene<br />

Motive: Blätter, Strömungen,<br />

Fische...<br />

Inspiration holt sie sich am<br />

Mittelmeer, aber auch an der<br />

Ostsee. Immer ist sie mit ihrer<br />

kleinen Polaroid unterwegs,<br />

fängt Lichtimpressionen ein,<br />

aber auch besondere vegetative<br />

Strukturen, die aus der<br />

Landschaft herausstechen.<br />

In ihrem kleinen Laden führt<br />

sie aber nicht nur Textilkunst,<br />

sondern auch Gemälde, Drucke<br />

und handgefertigte Leuchten<br />

aus Naturmaterialien<br />

befreundeter Kollegen – beispielsweise<br />

von Silvia Döhler,<br />

die ihr Atelier nur wenige<br />

Meter weiter hat. In normalen<br />

Zeiten bietet Britta Schatton<br />

besondere Workshops an, immer<br />

in kleinen Gruppen. Experimentelle<br />

Kurse, in denen sie<br />

die Kunst des Filzens vermittelt,<br />

Material- und Schablonendruck<br />

auf Seide, das Färben<br />

von Geweben, die Gestaltung<br />

von textilen Collagen.<br />

Mehr über Britta Schatton<br />

gibt es im Internet unter<br />

www.schatton-textilkunst.de.<br />

TEXT: ANKE ROEDER-ECKERT FOTOS: STEVE BAUERSCHMIDT<br />

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