ruhrpottKIDS Sommerausgabe 2021
Familienmagazin für das gesamte Ruhrgebiet, Ausgabe Juli-August-September 2021
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Fühlen<br />
Mit unzähligen Rezeptoren, die sich im<br />
Mund, an den Händen und den Füßen befinden,<br />
können wir Dinge durch Tasten<br />
wahrnehmen. Kinder wollen alles anfassen.<br />
Ob es sich dabei um weiche Kuscheltiere<br />
oder einen schönen Holzlaster handelt, ist<br />
zweitrangig. Den Tastsinn können Eltern<br />
gezielt durch Spielzeug fördern. Holzklötzchen,<br />
die sich gut fassen lassen und nicht<br />
scharfkantig sind, weiche Puppen oder Mobiles,<br />
die zum Anfassen einladen, fördern<br />
alle auf jeweils unterschiedliche Weise das<br />
Verständnis für verschiedene Materialien.<br />
Doch Fühlen geht noch weiter. Kinder, die<br />
auf einem Fell, einem Wollteppich oder<br />
einem Holzboden krabbeln, machen jeweils<br />
unterschiedliche Erfahrungen. Wenn<br />
Kinder im Garten spielen, lernen sie, wie<br />
unterschiedlich sich Gras, Erde oder Steine<br />
anfühlen.<br />
Gezielt lassen sich solche Erfahrungen auch<br />
auf Waldboden, auf Wald-Lehrpfaden oder<br />
am Strand machen. Wer mit nackten Füßen<br />
über Holz, kleine Steinchen oder Sand<br />
spaziert, lernt fühlend und unmittelbar die<br />
Natur kennen.<br />
Auch die richtigen Möbel im Kinderzimmer<br />
können dies unterstützen: Holzmöbel riechen<br />
gut und fühlen sich schön warm an.<br />
Darüber hinaus gibt es Spielzeug, das den<br />
Tastsinn bewusst unterstützt: Ton, Knete<br />
oder kinetischer Sand eignen sich gut, um<br />
zu zeigen, was man selbst mit seinen Händen<br />
formen kann.<br />
Sehen<br />
Wichtig ist, dass Eltern ihre<br />
Kinder einbeziehen.<br />
Das müssen keine großen<br />
Aktionen sein.<br />
Über das Auge nehmen wir Formen,<br />
Farben, Licht und Schatten wahr. Oft erscheint<br />
uns „Sehen“ so selbstverständlich,<br />
dass wir es vernachlässigen. Gerade aber<br />
den Sehsinn sollte man mit Kindern bewusst<br />
einüben. Man kann durch die Natur<br />
wandern und dabei nicht besonders<br />
viel wahrnehmen. Ebenso kann derselbe<br />
Spaziergang zu einer Bereicherung werden,<br />
wenn Eltern auf besonders schöne<br />
Bäume, Wolken am Himmel oder einen<br />
Greifvogel hinweisen. Nur wer gelernt hat,<br />
die Details bewusst wahrzunehmen, kann<br />
langfristig Sehen als beglückend erfahren.<br />
Zuhause sind es Spielzeuge, die man<br />
gemeinsam betrachtet, beschreibt und<br />
kommentiert, es sind Farben oder Formen,<br />
die das Kind anregen. Auch ein Topf<br />
kann eine Faszination ausüben. Vor allem,<br />
wenn er mit einer Glasvase oder einem<br />
schweren Keramiktopf verglichen wird.<br />
Jeder Gegenstand fühlt sich anders an, jeder<br />
Gegenstand sieht anders aus und hat<br />
eine andere Oberfläche, beziehungsweise<br />
Farbigkeit.<br />
Auf Reisen oder in der Stadt unterwegs,<br />
genügt es, dem Kind Autos, Züge, Busse,<br />
Kirchen oder Türme zu zeigen. Eltern<br />
sollten so oft wie möglich beschreiben,<br />
was sie sehen und warum sie etwas<br />
schön finden. So werden positive Gefühle<br />
vermittelt. Umgekehrt gilt natürlich<br />
dasselbe. Wenn Papa oder Mama ein Insekt<br />
sehen, das ihnen nicht gefällt, und<br />
aufschreien, wird sich diese Koppelung<br />
von Sehen und Entsetzen auch auf das<br />
Kind übertragen.<br />
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