pdf, 5.88 MB - Stift Klosterneuburg
pdf, 5.88 MB - Stift Klosterneuburg
pdf, 5.88 MB - Stift Klosterneuburg
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Die Zeitung des Augustiner Chorherrenstiftes <strong>Klosterneuburg</strong><br />
P.b.b. Aufgabepostamt: 3400 <strong>Klosterneuburg</strong>, Österreich<br />
04Z035742 S Sponsoring Post<br />
HERBST/WINTER 2007<br />
WILLKOMMEN IM STIFT<br />
DIE WELT<br />
ZU GAST<br />
GLOBAL SEIT ANBEGINN: STIFT KLOSTERNEUBURG<br />
UND SEINE INTERNATIONALEN KONTAKTE<br />
DIE WELT UMFASSEN: Die internationale Seite des <strong>Stift</strong>es MIT DER NOT BEFASSEN:<br />
Das <strong>Stift</strong> unterstützt Kinderdörfer in Osteuropa IM FASS ZUSAMMENFASSEN: Cuvée<br />
versus gemischter Satz PREIS AUSFASSEN: Auszeichnung für die Revitalisierung
2 |<br />
MAGAZIN<br />
Willkommen im <strong>Stift</strong> HERBST/WINTER 2007
INHALT<br />
DAS<br />
GLOBALE STIFT Seite 8<br />
Ein Landesheiligtum mit weltumspannendem Flair: Die internationalen Kontakte<br />
und Besuche haben im <strong>Stift</strong> <strong>Klosterneuburg</strong> eine lange Tradition.<br />
MAGAZIN<br />
<strong>Stift</strong> <strong>Klosterneuburg</strong> als Weltwunder, Oase der Kunst, Musikbühne,<br />
Festlocation, Messeort und vieles andere mehr.<br />
STIFTET KUNST<br />
Eine Ausstellungsreihe widmet sich der zeitgenössischen Kunst.<br />
AUSGEZEICHNET RENOVIERT<br />
Für die sensible Revitalisierung der Sala terrena erhielt das<br />
<strong>Stift</strong> den Kulturerbe-Preis der Europäischen Union.<br />
900 JAHRE KLOSTERNEUBURG<br />
<strong>Klosterneuburg</strong> und die <strong>Stift</strong>skirche wurden 1108 erstmals<br />
urkundlich erwähnt. Ein Ausblick auf das Jubiläumsjahr 2008.<br />
DIE MISCHUNG MACHT’S<br />
Reinsortige Weine sind nicht alles: Der gemischte Satz und die<br />
Cuvées des Weingutes <strong>Stift</strong> <strong>Klosterneuburg</strong>.<br />
DIE GESCHICHTE VON ION UND NADEJDA<br />
Wie der 13-jährige Ion in der »Stadt der Kinder« eine neue Heimat fand –<br />
und wie er sein Glück an seine alte Nachbarin weitergibt.<br />
GOTTESDIENSTORDNUNG<br />
Alle Termine bis Ostern.<br />
Wir danken unseren Partnern und Sponsoren<br />
Partner<br />
des <strong>Stift</strong>es:<br />
Seite 4<br />
Seite 13<br />
Seite 14<br />
Seite 17<br />
Seite 18<br />
Seite 20<br />
Seite 23<br />
Impressum: Eigentümer und Herausgeber: <strong>Stift</strong> <strong>Klosterneuburg</strong>, A-3400, <strong>Stift</strong>splatz 1. Konzept, Gestaltung<br />
und Texte: Peter Schubert, Wolfgang Huber, Beatrice Jaschke, Nicole Steininger, Union Wagner, A-1030 Wien.<br />
Fotos: Jürgen Skarwan, Peter Schubert, Michael Himml, Viktor Jaschke, Franz Josef Rupprecht. Lithografie:<br />
Grafo. Druck: Wograndl. Die nächste Ausgabe erscheint im März 2008. Kurzfristige Änderungen des<br />
Veranstaltungskalenders sowie der Gottesdienstordnung aus organisatorischen Gründen vorbehalten.<br />
Liebe Besucherinnen und<br />
Besucher des <strong>Stift</strong>es<br />
<strong>Klosterneuburg</strong>! Liebe<br />
Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter!<br />
INHALT<br />
Globalisierung und<br />
Internationalisierung<br />
wird immer wieder als<br />
unmenschlich und<br />
gefährlich hingestellt. Das mag bis zu<br />
einem bestimmten Grad für die<br />
Wirtschaft gelten, doch gibt es eine<br />
ganze Reihe von Einrichtungen, die<br />
äußerst positiv weltweit agieren: Man<br />
denke an das Rote Kreuz und viele<br />
andere Einrichtungen, die ihr<br />
humanitäres und soziales Engagement<br />
weltweit ausüben. Oder an die<br />
Weltkirche – und im kleineren Maßstab<br />
an unseren Orden und an unser <strong>Stift</strong>:<br />
Die Mitglieder unseres Konvents kommen<br />
inzwischen aus mehreren Staaten<br />
Europas, aber auch aus Amerika und<br />
Asien. Unsere sozialen Initiativen<br />
wirken in Europa, aber auch in Asien<br />
und Afrika. Auf der anderen Seite<br />
verdanken wir es Künstlern aus ganz<br />
Europa, dass das <strong>Stift</strong> <strong>Klosterneuburg</strong><br />
als eine der bedeutendsten Kunststätten<br />
in Österreich gelten kann und<br />
heute Besucher aus der ganzen Welt<br />
begrüßt. Diese Besucher sind – genauso<br />
wie die europäische Auszeichnung<br />
des Kulturerbe-Preises und die von<br />
einer Tageszeitung initiierte Wahl zum<br />
»Weltwunder Österreichs« – ein<br />
Zeichen der Anerkennung unserer<br />
Bemühungen, diese Stätte zu öffnen.<br />
Allen Besuchern, die unserer Einladung<br />
gefolgt sind, darf ich besonders<br />
interessante Stunden in unserem <strong>Stift</strong><br />
wünschen.<br />
Generalabt<br />
Bernhard Backovsky<br />
HERBST/WINTER 2007 Willkommen im <strong>Stift</strong> | 3
4 |<br />
MAGAZIN<br />
KUNST IM STIFT<br />
28. Oktober, 11 Uhr<br />
KUNST AM SONNTAG<br />
– DIE KRONE DES<br />
LANDES<br />
Der österreichische<br />
Erzherzogshut und<br />
andere Insignien. Die Schatzkammer<br />
des <strong>Stift</strong>es, Aufbewahrungsort<br />
der heiligen Landeskrone, ist nur im<br />
Rahmen dieser Spezialführung zu sehen!<br />
11. November, 11 Uhr<br />
KUNST AM SONNTAG –<br />
GESCHICHTEN RUND UM DAS<br />
STIFTERPAAR<br />
Das Leben und Wirken von Agnes und<br />
Leopold in Legenden, Historien und<br />
Kunstwerken. Es gibt mehr Beachtenswertes<br />
als bloß einen verlorenen und<br />
wieder gefundenen Schleier!<br />
17. November & 15. Dezember, 15 Uhr<br />
SPEZIALFÜHRUNG<br />
BAROCK VOM KELLER BIS ZUM<br />
DACH<br />
Im Barock erlebte das <strong>Stift</strong> eine seiner<br />
prächtigsten Erweiterungen.<br />
Dieser Rundgang gibt Einblick<br />
in das Lebensgefühl<br />
zur Zeit<br />
Karls VI.<br />
Tickets:<br />
€ 9,– Erwachsene<br />
€ 8,– Senioren<br />
Anmeldung unter T: 02243/411-212<br />
oder kultur@stift-klosterneuburg.at<br />
STIFT IST<br />
WELTWUNDER<br />
Im Sommer lud der Kurier zur Wahl der<br />
sieben Weltwunder Österreichs: Trotz<br />
harter Konkurrenz siegte knapp, aber<br />
doch das <strong>Stift</strong> <strong>Klosterneuburg</strong> mit<br />
37.286 Stimmen vor Schärding, auf den<br />
Plätzen dahinter der Stephansdom<br />
(28.849 Stimmen), Schönbrunn, die<br />
Semmeringbahn, <strong>Stift</strong> Melk und das<br />
Belvedere. Wobei das <strong>Stift</strong> mit dem<br />
»unvollendeten Barock« und dem<br />
Verduner Altar sicher zwei Attraktionen<br />
von Weltrang anführen kann.<br />
WAS IST LOS ZU LEOPOLDI?<br />
FASSLRUTSCHEN IM<br />
BINDERSTADL<br />
Alljährlich rund um den 15. November,<br />
den Todestag des heiligen Leopold, findet<br />
das traditionelle Leopoldifest statt.<br />
Ein Höhepunkt ist das Rutschen über<br />
das Tausendeimerfass. Der Reinerlös<br />
kommt dem Projekt »Ein Zuhause für<br />
Straßenkinder« zugute.<br />
Von Donnerstag, 15. bis Sonntag,<br />
18. November 2007 im Binderstadl.<br />
Erwachsene: € 2,– / Kinder: € 1,–<br />
LEOPOLDI-KEHRAUS<br />
Freier Eintritt im <strong>Stift</strong>smuseum und<br />
zahlreiche Sonderangebote an<br />
Büchern und Ausstellungskatalogen<br />
Freude über den Erfolg im <strong>Stift</strong> und in<br />
der Stadt, Propst Bernhard dankte aus<br />
seinem Urlaub allen, die mitgestimmt<br />
hatten, und ganz besonders den<br />
Mitarbeitern. Für das <strong>Stift</strong> brachte die<br />
Wahl nicht nur eine schöne mediale<br />
Präsenz; der starke Zuspruch ist auch<br />
ein Hinweis, dass die gewaltigen<br />
Anstrengungen der letzten Jahre –<br />
Umbau, Eröffnung der Sala terrena,<br />
Renovierung – gewürdigt werden. Ein<br />
Dankeschön an alle Teilnehmer.<br />
im Shop in der Sala terrena.<br />
Montag, 19. November, 14–18 Uhr<br />
Nähere Infos zu Leopoldi:<br />
www.stift-klosterneuburg.at<br />
Alle Kinderveranstaltungen zu<br />
Leopoldi finden Sie auf Seite 6.<br />
Willkommen im <strong>Stift</strong> HERBST/WINTER 2007
WEINSEMINARE<br />
Die Weinseminare in der <strong>Stift</strong>svinothek<br />
werden von der<br />
Weinakademie Österreich<br />
durchgeführt. Zwei Programme<br />
stehen zur Auswahl:<br />
BASISSEMINAR<br />
Das zweitägige Basisseminar ist<br />
der Einstieg in die Welt der Weine.<br />
Die Sortentypizität verschiedener<br />
Rebsorten wird erklärt, die Weinproduktion<br />
und die Weinkultur<br />
werden ausführlich behandelt.<br />
Kosten für dieses Seminar: € 220,–.<br />
Termine:<br />
Freitag jeweils 14–19.30 Uhr<br />
Samstag jeweils 9–18 Uhr<br />
12./13. Oktober 2007<br />
23./24. November 2007<br />
7./8. März 2008<br />
25./26. April 2008<br />
30./31. Mai 2008<br />
WEINSCHNUPPERTAG<br />
Beim Weinschnuppertag entdecken<br />
Sie die zahllosen Kombinationsmöglichkeiten<br />
von Essen und Wein<br />
und erfahren Grundlegendes über<br />
die Weinproduktion. Kosten für<br />
dieses Seminar inkl. Speisen: € 125,–.<br />
Termine:<br />
Samstag jeweils 9–18 Uhr<br />
20. Oktober 2007<br />
1. März 2008<br />
19. April 2008<br />
14. Juni 2008<br />
Seminargutscheine sind in der<br />
Vinothek <strong>Stift</strong> <strong>Klosterneuburg</strong><br />
erhältlich und können telefonisch<br />
bestellt werden:<br />
T: 02243/411-522<br />
DEO GRATIAS<br />
ÖSTERREICHS NEUE MESSE<br />
FÜR KIRCHE UND BESTATTUNG<br />
Vom 30. bis<br />
31. Mai 2008<br />
findet im <strong>Stift</strong><br />
<strong>Klosterneuburg</strong><br />
und der Babenbergerhalle<br />
Österreichs<br />
neue Kirchen- und Bestattungsmesse<br />
statt. Die Messe bietet sowohl für<br />
Fachbesucher als auch für Gläubige aller<br />
christlichen Konfessionen einen Einblick<br />
in die Kirchenwelt Österreichs. Neben<br />
dem Hauptthema Kirche widmet sich<br />
auch ein eigener Bereich der Bestattung. Geplant<br />
sind weiters einige Fachvorträge<br />
und Lesungen zum Thema Kirche und<br />
Bibel. Nähere Informationen zur Messe<br />
erhält man ab Oktober 2007 auf der<br />
Webpage www.deogratias.at oder unter<br />
info@deogratias.at<br />
ZEITGESCHICHTE<br />
Demnächst im <strong>Stift</strong>sverlag: die Zeitgeschichte<br />
des Bezirks Donaustadt festgemacht<br />
an Adressen: Wer weiß heute<br />
noch die Geschichte des »Brettldorfes«?<br />
Oder dass FKK-Baden in der Lobau ein<br />
riskantes politisches Statement war?<br />
Eine Fundgrube für Interessierte, die die<br />
Geschichte hautnah erleben lässt.<br />
Peter Schubert: Schauplätze der<br />
Geschichte. Donaustadt 1905–1955.<br />
84 Seiten, ca. 60 Abbildungen, fest<br />
gebunden, € 24,90<br />
FEIERN IM STIFT<br />
Das <strong>Stift</strong> <strong>Klosterneuburg</strong><br />
bietet<br />
einen stilvollen und<br />
eleganten Rahmen<br />
für die besonderen<br />
Tage im Leben.<br />
Der um 1500<br />
erbaute Binderstadl<br />
sowie die klassizistische Orangerie<br />
eignen sich besonders für Hochzeiten.<br />
Für Vorträge und Konzerte ist hingegen<br />
der Augustinussaal der ideale Ort. Aber<br />
auch zwei modernst ausgestattete<br />
Seminarräume stehen für Veranstaltungen<br />
mit bis zu 50 Personen zur<br />
Verfügung. Auskünfte und Reservierung<br />
unter T: 02243/411-253 oder per E-Mail:<br />
locations@stift-klosterneuburg.at<br />
NEUAUFLAGE<br />
Wesentlich erweitert und<br />
aktualisiert erschien im<br />
Sommer eine zweite<br />
Auflage des längst<br />
vergriffenen<br />
Standardwerkes über<br />
Charisma und<br />
Spiritualität der<br />
Augustiner Chorherren.<br />
MAGAZIN<br />
Andreas Redtenbacher: Zukunft aus dem<br />
Erbe. Tyrolia-Verlag, 424 Seiten, € 39,–<br />
AUFATMEN IM ADVENT<br />
Das Bibelwerk Linz<br />
startet im Advent in<br />
Kooperation mit dem<br />
<strong>Stift</strong> <strong>Klosterneuburg</strong><br />
und anderen Diözesen<br />
die kostenlose E-Mail-Newsletter-Aktion<br />
»aufatmen«. Ein kurzer Auszug aus der<br />
Bibel, ein Bild und ein passender Impuls–<br />
text zur Vertiefung der jeweiligen Bot–<br />
schaft begleiten Sie im Advent.<br />
Newsletter anfordern unter:<br />
www.dioezese-linz.at/aufatmen<br />
Willkommen im <strong>Stift</strong> | 5
6 |<br />
MAGAZIN<br />
KINDER IM ADVENT<br />
WORKSHOP »VON ENGELN UND<br />
DÄMONEN«<br />
Im <strong>Stift</strong> <strong>Klosterneuburg</strong><br />
trifft man an<br />
den seltsamsten<br />
Orten auf Engel. Im<br />
Atelier bauen sich<br />
die Kinder ihre eigenen<br />
Flügel oder<br />
Drachenschwingen.<br />
Sa, 1. Dez., So, 2. Dez., Sa, 8. Dez., So, 9.<br />
Dez., Sa, 15. Dez., So, 16. Dez., Sa, 22.<br />
Dez., So, 23. Dez., jeweils 14–16 Uhr im<br />
Kinderatelier, Preis: € 5,–/Kind<br />
OFFENES ADVENT-<br />
KINDERATELIER<br />
In der Adventzeit können Kinder,<br />
von den vielen Ornamenten und<br />
Ranken im <strong>Stift</strong> <strong>Klosterneuburg</strong><br />
inspiriert, emaillieren oder ihr<br />
persönlich entworfenes<br />
Weihnachtspapier herstellen.<br />
Sa, 1. Dez., Sa, 8.<br />
Dez., Sa, 15. Dez., Sa,<br />
22. Dez. Keine Voranmeldung<br />
erforderlich, Preis: € 5,–/Kind, Zeitraum:<br />
10–14 Uhr – Einstieg jederzeit.<br />
DIE GEGGIS<br />
Eine Performance mit<br />
Musik. Das Märchen<br />
von Mira Lobe wird<br />
von der Gruppe<br />
»teatro« musikalisch<br />
und szenisch umgesetzt.<br />
Norberto<br />
Bertassi ist Erzähler<br />
und schlüpft in alle Rollen der spannenden<br />
Geschichte. Er singt, tanzt und lädt zum<br />
Mitmachen ein.<br />
So, 2. Dez., um 11 Uhr im Augustinussaal<br />
Preis: € 5,–/Kind<br />
Information und Tickets:<br />
Sala terrena (Eingang) oder<br />
T: 02243/411-212 oder<br />
workshop@stift-klosterneuburg.at oder<br />
www.stift-klosterneuburg.at<br />
DAS<br />
KINDERATELIER -<br />
OASE DER KUNST<br />
Barocke Mode entwerfen, kleine Kunstwerke<br />
filzen, verrückte Modelle bauen<br />
und hauchdünne Schleier bedrucken –<br />
das sind die Haupttechniken, die bisher<br />
im Kinderatelier regelmäßig mit viel Elan<br />
und Freude praktiziert wurden. Ab nun<br />
wird es noch heißer: Ein Emailofen hat<br />
Einzug ins Atelier gehalten, das heißt, ab<br />
sofort wird man in unmittelbarer Nähe<br />
des Verduner Altars das Emaillieren<br />
erproben können. Weiterhin finden<br />
jeden Sonntag von 14 bis 16 Uhr Workshops<br />
für Kinder von fünf bis zwölf<br />
Jahren statt, jede Woche mit anderen<br />
Themen und Techniken.<br />
Das Kinderatelier etabliert sich aber<br />
auch mehr und mehr als Ort, an dem<br />
Erwachsene ihre Kreativität ausleben<br />
können. Nach der Sommerakademie,<br />
die dieses Jahr zum ersten Mal erfolgreich<br />
stattgefunden hat, gibt es weiterhin<br />
regelmäßig Termine wie beispielsweise<br />
das beliebte »Kunstfrühstücken«,<br />
bei dem die schöpferische Atmosphäre<br />
des Ateliers zu eigenen Ausdrucksformen<br />
anregt.<br />
Neben den regelmäßigen Terminen werden<br />
auch Kreativworkshops für Kinder<br />
oder Erwachsene außerhalb des Programms<br />
maßgeschneidert angeboten.<br />
LEOPOLDI-KINDERPROGRAMM<br />
WORKSHOP LEOPOLD UND AGNES<br />
Kinder werden von der Geschichte des heiligen<br />
Leopold zur Herstellung eines eigenen<br />
Schleiers inspiriert. Fr, 16., Sa, 17. und So,<br />
18. Nov., jeweils 14 –16 Uhr, Preis: € 5,–/Kind<br />
OFFENES KINDERATELIER<br />
Zu Leopoldi bleibt das Kinderatelier den<br />
ganzen Tag geöffnet. Do, 15. Nov., keine<br />
Voranmeldung erforderlich. Preis: € 4,–/Kind,<br />
Zeitraum: 10–18 Uhr, Einstieg jederzeit möglich.<br />
Willkommen im <strong>Stift</strong> HERBST/WINTER 2007
KONZERTREIHE IM STIFT KLOSTERNEUBURG<br />
Die Musiker von MusiCultura bringen Musik und Lyrik in eine<br />
ausgewogene Verbindung. Auf dem Programm stehen Werke von<br />
Brahms, Schumann, Mozart u. v. a. m. Karten in der<br />
Sala terrena (Eingang) oder unter T: 02243/411-212.<br />
ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
Das <strong>Stift</strong> <strong>Klosterneuburg</strong> ist ganzjährig tägl. 9–18 Uhr geöffnet.<br />
24. 12. und 31. 12. bis 12 Uhr, 1. 1. ab 13 Uhr geöffnet. 25. und<br />
26. 12. geschlossen.<br />
WINTERSAISON:<br />
21. November 2007–25. April 2008 Führungen in deutscher<br />
Sprache tägl. 10–17 Uhr. Führungen in englischer Sprache<br />
täglich 16 Uhr.<br />
THEMENWEGE:<br />
»Der Sakrale Weg«<br />
»Der Imperiale Weg« (bis 20. November)<br />
»Der Weinkultur-Weg« (außer zur Weinlese im Herbst)<br />
Erwachsene: € 7,– | Senioren & Gruppen: € 6,–<br />
Familienkarte: € 14,– (2 Erwachsene mit bis zu 2 Kindern)<br />
Schüler/Studenten/Präsenzdiener: € 5,– | Kinder (6–14 Jahre): € 4,–<br />
MUSIK IM STIFT<br />
MAGAZIN<br />
23. September, 15 Uhr<br />
NACHMITTAGSKONZERT IN DER STIFTSKIRCHE<br />
Das Babenbergerensemble unter der Leitung von Helmut<br />
Lerperger spielt Werke von Wolfgang Amadeus Mozart und<br />
Joseph Haydn.<br />
Ort: <strong>Stift</strong>skirche, Preis: € 18,– | € 14,– (ermäßigt)<br />
7. Oktober, 15 Uhr<br />
ORGELKONZERT<br />
Rupert G. Frieberger spielt Werke von Georg Muffat,<br />
Johann Jakob Froberger und anderen.<br />
Ort: <strong>Stift</strong>skirche, Preis: € 11,– | € 9,– (ermäßigt)<br />
3. November, 15 Uhr<br />
EIN KLOSTERNEUBURGER LAUTENBUCH 2007<br />
Die Realisierung einer Lautentabulatur aus der <strong>Stift</strong>sbibliothek,<br />
interpretiert durch Laute, Gitarre und Gesang.<br />
Barocklaute: Hubert Hoffmann, Mezzosopran: Lore<br />
Lixenberg. In Kooperation mit Musik aktuell.<br />
Ort: Augustinussaal, Preis: € 12,– | € 8,– (ermäßigt)<br />
2. Dezember, 15 Uhr<br />
ADVENTORGELKONZERT<br />
Helmut Lerperger spielt vorweihnachtliche Orgelmusik an<br />
der historischen Festorgel und der neuen Chororgel.<br />
Ort: <strong>Stift</strong>skirche, Preis: € 11,– | € 8,– (ermäßigt)<br />
9. Dezember, 15 Uhr<br />
ADVENTKONZERT<br />
Eine musikalische Einstimmung auf Weihnachten unter der<br />
Leitung von Helmut Lerperger.<br />
Ort: <strong>Stift</strong>skirche, Preis: € 18,– | € 14,– (ermäßigt)<br />
14. Dezember, 19 Uhr<br />
ADVENTZAUBER-KONZERT<br />
Zum Auftakt des Adventzaubers erklingen weihnachtliche<br />
Töne durch den A-cappella-Gesang des Wr. Motettenchors.<br />
Ort: Binderstadl, Preis: € 12,– | € 8,– (ermäßigt)<br />
Information und Tickets:<br />
T: 02243/411-212 oder tours@stift-klosterneuburg.at<br />
HERBST/WINTER 2007 Willkommen im <strong>Stift</strong> | 7
8 |<br />
DAS GLOBALE ST IF T<br />
EIN LANDESHEILIGTUM –<br />
INTERNATIONAL UNTERWEGS<br />
Seit der Eröffnung des neuen Besucherzuganges im Mai 2006 haben mehr als 150.000<br />
Besucher das <strong>Stift</strong> besichtigt. Darunter immerhin 27 Außenminister und mehr als 80 in<br />
Österreich akkreditierte Diplomaten. Und selbst die 100.000ste Besucherin war eine in<br />
Holland geborene Kanadierin mit österreichischen Wurzeln. Die internationalen Kontakte und<br />
Besuche haben im <strong>Stift</strong> <strong>Klosterneuburg</strong> eine lange Tradition.<br />
Willkommen im <strong>Stift</strong> HERBST/WINTER 2007
Chorherren<br />
Eigentlich sind die internationalen<br />
Kontakte des <strong>Stift</strong>es <strong>Klosterneuburg</strong> älter<br />
als das Chorherrenstift selbst: Der <strong>Stift</strong>er<br />
Leopold III. bestimmte seinen Sohn Otto<br />
zum Propst des <strong>Stift</strong>es. Im Alter von 14<br />
Jahren übernahm er – nach damals<br />
üblichem Brauch – diese Aufgabe, doch<br />
unüblich war es für diese Zeiten, auch für<br />
die entsprechende Ausbildung zu sorgen.<br />
Otto erhielt sie, studierte in Paris und<br />
wandte sich einem der damals aktuellen<br />
Reformorden, den Zisterziensern, zu. 1133<br />
war – auch nach Ottos Wunsch – seine<br />
Aufgabe in <strong>Klosterneuburg</strong> erloschen: In<br />
Übereinstimmung mit einer Bischofskonferenz<br />
übergab Leopold sein <strong>Stift</strong> den<br />
Augustiner Chorherren, Ottos Karriere<br />
verlief aber im Ausland: Er wurde Bischof<br />
der bayrischen Diözese Freising und Abt<br />
von Morimond – und einer der wichtigsten<br />
Geschichtsschreiber seiner Zeit.<br />
Während des Mittelalters kamen die<br />
meisten Chorherren des <strong>Stift</strong>es aus der<br />
näheren Umgebung, doch in der Zeit der<br />
Gegenreformation änderte sich das gründlich:<br />
Damals stammte die Mehrheit aus<br />
Bayern, Franken und Westfalen. Propst<br />
Christoph II. Matthäi, der Schöpfer des<br />
Riesenfasses, kam aus Neustadt an der<br />
Saale. In dieser Zeit begann auch die<br />
Barockisierung, und im barocken<br />
Chorgestühl sind über den Sitzen der<br />
Chorherren die Wappen der Länder des<br />
DAS GLOBALE ST IF T<br />
Die internationalen Beziehungen des<br />
<strong>Stift</strong>es <strong>Klosterneuburg</strong> haben ihre Spuren<br />
selbst im Innersten der <strong>Stift</strong>skirche hinterlassen:<br />
Das Chorgestühl trägt die Wappen<br />
der Kronländer des Habsburger-Reichs.<br />
Habsburger-Reichs angebracht: Symbol<br />
dafür, dass hier für das ganze Reich gebetet<br />
wird. Aus heutiger Sicht sind dort<br />
immerhin elf EU-Mitglieder vertreten.<br />
Dann folgte die josephinische Epoche<br />
der Klosteraufhebungen – nun kamen viele<br />
Chorherren aus Böhmen, Mähren und<br />
Schlesien. <strong>Klosterneuburg</strong> wurde im Volksmund<br />
zum »böhmischen« <strong>Stift</strong>, auch wenn<br />
die meisten der Chorherren deutschsprachig<br />
waren. Noch um 1900 dominierte die<br />
Herkunft aus den Sudetenländern, und<br />
berühmt gewordene <strong>Klosterneuburg</strong>er<br />
Chorherren wie der Propst und spätere<br />
Kardinal Friedrich Piffl oder Pius Parsch<br />
stammten von dort. In den letzten<br />
Jahrzehnten hat sich die Herkunft der<br />
HERBST/WINTER 2007 Willkommen im <strong>Stift</strong> | 9
10 |<br />
DAS GLOBALE ST IF T<br />
Chorherren noch stärker international aufgefächert:<br />
Die Augustiner Chorherren des<br />
<strong>Stift</strong>es <strong>Klosterneuburg</strong> – inklusive der Novizen<br />
– kommen aus Österreich, Deutschland,<br />
der Tschechischen Republik, Polen,<br />
Norwegen, den Niederlanden, Frankreich,<br />
Vietnam und den USA.<br />
Vom sozialen Engagement zu<br />
internationaler Kunst<br />
Seit Anbeginn des <strong>Stift</strong>es gehörte das<br />
soziale Engagement zu den Aufgaben, die<br />
Markgraf Leopold III. seiner Gründung<br />
übertragen hatte. Im <strong>Stift</strong>sspital, eigentlich<br />
einem Hospiz für die auf dem Donauweg<br />
durchziehenden Kreuzfahrer und Pilger,<br />
werden schon zu Zeiten des heiligen<br />
Leopold Deutsche, Franzosen und Engländer<br />
Aufnahme gefunden haben. Später<br />
konzentrierten sich die sozialen Aktivitäten<br />
auf das engere Umfeld, und erst im ausgehenden<br />
20. Jahrhundert wurden sie wieder<br />
international: Als mit dem Zusammenbruch<br />
des kommunistischen Systems in<br />
Jugoslawien der Krieg ausbrach und Österreich<br />
die furchtbare Not in unmittelbarer<br />
Nähe erleben musste, war einer der ersten<br />
Lastwagen von »Nachbar in Not«, die mit<br />
Die <strong>Stift</strong>sbasilika ist prominenten Besuch aus dem Ausland gewöhnt. Rechts: Propst<br />
Bernhard Backovsky und Pater Georg Sporschill bei einigen der Straßenkinder, die dank<br />
der finanziellen Unterstützung des <strong>Stift</strong>es ein neues Zuhause gefunden haben.<br />
Hilfsgütern die Grenze passierten, vom<br />
<strong>Stift</strong> <strong>Klosterneuburg</strong> gestiftet.<br />
Im Jahr 2000 gab sich das <strong>Stift</strong><br />
<strong>Klosterneuburg</strong> ein Sozialstatut: Mit mehr<br />
als zehn Prozent der Gewinne der Betriebe<br />
sollten konkrete soziale Projekte massiv<br />
unterstützt werden. Die erste Wahl fiel auf<br />
die Aktion Concordia von Pater Georg<br />
Sporschill, der rumänischen Straßenkindern<br />
half. Anfang 2002 konnten im<br />
Kinderdorf COC bei Ploiesti 36 Kinder in<br />
vom <strong>Stift</strong> finanzierten Häusern einziehen.<br />
Zwischen 175.000 Euro und 250.000 Euro<br />
fließen seither pro Jahr in diese Aktion, die<br />
ihre Tätigkeit inzwischen auch auf die<br />
Seit acht Jahren schenkt das <strong>Stift</strong> rumänischen<br />
Straßenkindern eine neue Zukunft.<br />
Republik Moldau und die Ukraine<br />
ausgedehnt hat.<br />
Damit entstanden auch Kontakte zum<br />
offiziellen Rumänien, und schließlich ergab<br />
sich 2005 daraus ein Kooperationsvertrag<br />
auf kultureller Ebene.<br />
Erst im Nachhinein stieß man im <strong>Stift</strong><br />
auf wesentlich ältere Wurzeln von Kontakten<br />
zu Rumänien: Schon 1908 hatte das<br />
rumänische Königspaar anlässlich eines<br />
Staatsbesuchs bei Kaiser Franz Joseph<br />
auch das <strong>Stift</strong> <strong>Klosterneuburg</strong> besucht.<br />
Und die rumänische Königin, die damals in<br />
Europa vor allem als Dichterin unter dem<br />
Namen Carmen Silva bekannt war,<br />
schenkte der <strong>Stift</strong>sbibliothek eine signierte<br />
Sammlung ihrer Werke …<br />
Kunst<br />
Die ersten großen Kunstschätze – die<br />
sich bis heute erhalten haben – kamen aus<br />
dem Ausland: Der siebenarmige Leuchter,<br />
den Agnes, die Mitstifterin von <strong>Klosterneuburg</strong>,<br />
der <strong>Stift</strong>skirche schenkte, stammt<br />
aus der gleichen Werkstatt wie die Bronzetore<br />
von S. Zeno in Verona, der Agnesschleier<br />
wahrscheinlich aus Ägypten,<br />
genauso wie das »Schreibzeug des heiligen<br />
Willkommen im <strong>Stift</strong> HERBST/WINTER 2007
Leopold«. Doch schon bald kamen die<br />
ausländischen Künstler in das <strong>Stift</strong><br />
selbst: Der Goldschmied Nikolaus aus<br />
Verdun schuf die Kanzelverkleidung,<br />
die heute als Verduner Altar zu<br />
den bedeutendsten Kunstwerken<br />
des Mittelalters<br />
zählt, an der <strong>Stift</strong>skirche<br />
arbeiteten nach den neuesten<br />
Forschungen<br />
Handwerker aus Oberitalien,<br />
an der Capella<br />
speciosa waren<br />
Bauleute der<br />
königlichen Bauhütte<br />
aus Reims<br />
beteiligt.<br />
Für die Barockisierung des<br />
<strong>Stift</strong>es sorgten zum Großteil<br />
Italiener. Für die vielen sollen<br />
nur zwei Namen stehen:<br />
der Festungsarchitekt<br />
Donato Felice d’Allio aus<br />
Mailand, der den endgültigen<br />
und meisterhaften Plan für<br />
den österreichischen<br />
Escorial entwarf, und Lorenzo<br />
Mattielli, der kaiserliche<br />
Hofbildhauer, der die Atlanten des<br />
Riesensaales schuf.<br />
Heute ist das <strong>Stift</strong> im künstlerischen<br />
Bereich noch weitaus internationaler<br />
unterwegs: So war das <strong>Stift</strong> wichtiger<br />
Teil des Exkursionsprogramms der 21.<br />
ICOM Generalkonferenz, die im<br />
August des heurigen Jahres in Wien<br />
abgehalten wurde. ICOM ist die für<br />
Museen zuständige Unterorganisation<br />
der UNESCO. Nicht weniger als sieben<br />
ICOM-Kommissionen mit Teilnehmern<br />
aus 100 Ländern konnten das Haus<br />
unter Berücksichtigung ihres jeweiligen<br />
fachspezifischen Schwerpunkts<br />
besichtigen (Kunstmuseen, Historische<br />
Häuser, Museumspädagogen,<br />
Projektmanager, Stadtmuseen,<br />
Literaturmuseen etc.).<br />
Politik<br />
Dass die Republik Österreich ausländischen<br />
Staatsgästen gerne die Schätze ihrer<br />
Vergangenheit zeigt, ist kein Geheimnis.<br />
Und da gehört das <strong>Stift</strong> <strong>Klosterneuburg</strong><br />
eben zu den ersten Adressen: Die<br />
englische Königin gehörte daher genauso<br />
zu Besuchern wie das schwedische Kö-<br />
DAS GLOBALE ST IF T<br />
Der vom französischen Goldschmied Nikolaus von Verdun geschaffene »Verduner Altar« ist der kostbarste Kunstbesitz des <strong>Stift</strong>es<br />
und eines der bedeutendsten Kunstwerke des Mittelalters überhaupt.<br />
Barocker Baumeister aus Mailand:<br />
Architekt Donato Felice d’Allio.<br />
nigspaar, der deutsche Bundeskanzler<br />
Adenauer genauso wie US-Präsident Carter<br />
oder Präsidentengattin und vielleicht<br />
demnächst Präsidentin der USA Hillary<br />
Clinton. Ein Besuch, der aus Sicherheitsgründen<br />
genauso geheim blieb wie der<br />
Besuch von einem der engsten Vertrauten<br />
Putins. Auch die Besichtigung des <strong>Stift</strong>es<br />
durch die charmante Prinzessin von<br />
Bhutan wurde erst im Nachhinein bekannt<br />
gegeben. Und auch als der Doyen der in<br />
Österreich tätigen Diplomaten, der päpstliche<br />
Nuntius, zum 80. Geburtstag von<br />
Papst Benedikt XVI. ein Fest gab, wählte<br />
er das <strong>Stift</strong> – gleichfalls zunächst unter<br />
HERBST/WINTER 2007 Willkommen im <strong>Stift</strong> | 11
12 |<br />
DAS GLOBALE ST IF T<br />
V. r.: Gastgeber Propst Bernhard Backovsky begrüßt Kardinal Christoph Schönborn und Erzbischof Michael Staikos.<br />
Ausschluss der Öffentlichkeit. Obwohl<br />
man hier mehr als 100.000 Besucher aus<br />
aller Welt pro Jahr zählt, kann das <strong>Stift</strong><br />
auch eine diskrete Insel für Verhandlungen<br />
unter Ausschluss der Öffentlichkeit sein:<br />
Als Anfang der 70er Jahre Bundeskanzler<br />
Kreisky einen unauffälligen Ort für<br />
Gespräche mit der Kirche suchte, traf er<br />
sich im <strong>Stift</strong> mit Kardinal König, um die<br />
Aussöhnung zwischen Kirche und<br />
Sozialdemokratie herbeizuführen. Auch<br />
andere Treffen – die es offiziell nie gab –<br />
haben hier stattgefunden.<br />
Nicht zu verheimlichen war natürlich<br />
das Treffen der EU-Außenminister während<br />
der österreichischen EU-Präsidentschaft<br />
2006. Wenige Wochen nach der<br />
Die Prinzessin von Bhutan verewigt sich<br />
im Gästebuch.<br />
Eröffnung des neuen Besucherzuganges<br />
war das <strong>Stift</strong> plötzlich hermetisch abgeriegelt:<br />
Für das europäische Friedensprojekt<br />
gab es strengste Sicherheitsvorkehrungen<br />
mit Bombenhunden und Scharfschützen.<br />
»Gespräche, die aufeinander zuführen«,<br />
meinte einmal Propst Bernhard Backovsky,<br />
»die Frieden bringen oder ihn festigen, sind<br />
ganz im Sinne des heiligen Leopold und uns<br />
daher immer willkommen.«<br />
Religion<br />
Ein <strong>Stift</strong> von der Bedeutung von<br />
<strong>Klosterneuburg</strong> ist natürlich immer wieder<br />
auch Treffpunkt kirchlicher Würdenträger.<br />
Aber auch hier will das <strong>Stift</strong> <strong>Klosterneuburg</strong><br />
primär eine Stätte der Begegnung<br />
über die Grenzen der Nationen und<br />
Religionen hinweg sein – und das mag<br />
schon als eine Besonderheit gelten, wenn<br />
eine kirchliche Einrichtung für andere<br />
Religionen offen sein möchte.<br />
Daher gibt es hier immer wieder<br />
Treffen und Begegnungen, seien sie<br />
offizieller Natur oder fast auf privater<br />
Ebene: Der orthodoxe Abt des Klosters<br />
Sambata und der Metropolit von Suceava<br />
waren und sind hier genauso gerne<br />
gesehene Gäste wie Vertreter der<br />
Das <strong>Stift</strong> als Austragungsort zahlreicher<br />
politischer Treffen.<br />
protestantischen Kirche oder der<br />
jüdischen Gemeinde: Es entspricht eben<br />
dem Geist des Hauses, dass der jüdische<br />
Fotograf Harry Weber hier Ausstellungen<br />
über das jüdische Leben und »Glaube in<br />
Wien« gestaltet und zur Eröffnung Wiens<br />
Oberkantor Samuel Barziley ein<br />
hebräisches Lied anstimmt. Und es<br />
entspricht dem Geist des Hauses, dass die<br />
Ikonenwerkstatt des orthodoxen Klosters<br />
und rumänischen Nationalheiligtums<br />
Sambata – das 1784 von österreichischen<br />
Truppen zerstört wurde – hier ihre<br />
Werke präsentiert und der Chor des<br />
Metropoliten von Suceava dazu ein<br />
Konzert gibt. ■<br />
Willkommen im <strong>Stift</strong> HERBST/WINTER 2007
KÜNSTLERKONTAKTE<br />
SEIT FAST 900 JAHREN<br />
Ob der siebenarmige Riesenleuchter, den Agnes der <strong>Stift</strong>skirche<br />
schenkte, ob der weltberühmte Verduner Altar oder<br />
<strong>Stift</strong>sansichten von Egon Schiele – von Anbeginn an pflegte das<br />
<strong>Stift</strong> Kontakte zu Künstlern. Heute geschieht dies in Form der<br />
Im Jahre 1908 fand die erste Ausstellung<br />
des <strong>Klosterneuburg</strong>er Künstlerbundes<br />
im Marmorsaal des <strong>Stift</strong>es statt,<br />
bei der ein junger Künstler erstmals seine<br />
Werke einer breiteren Öffentlichkeit<br />
bekannt machen konnte: Egon Schiele.<br />
Wesentliche Unterstützung erhielt der<br />
gescheiterte Gymnasiast dabei u. a. von<br />
einem seiner ehemaligen Lehrer, dem<br />
Kustos der stiftlichen Sammlungen und<br />
Chorherrn Dr. Wolfgang Pauker. Der<br />
hundertste Jahrestag dieser denkwürdigen<br />
Kunstinitiative wird übrigens im kommenden<br />
Jahr durch eine Sonderausstellung<br />
des <strong>Stift</strong>smuseums gewürdigt.<br />
Die Ausstellungsserie<br />
<strong>Stift</strong>ETKunst möchte spätestens dort<br />
anknüpfen – und tut dies mit Erfolg seit<br />
einigen Jahren. Fotos, Grafiken, Gemälde<br />
und Plastiken konnten an verschiedenen<br />
Schauplätzen ausgestellt werden: in der<br />
Vinothek, in und um die Orangerie und<br />
seit Sommer auch in der Galerie, dem an<br />
die Sala terrena angrenzenden Raum.<br />
Ausstellungsserie »<strong>Stift</strong>ETKunst«<br />
Was mit starkem Lokalbezug begonnen<br />
hatte, hat sich auch international erweitert:<br />
Die Bildhauer aus Simbabwe stellten heuer<br />
zum zweiten Mal ihre Steinplastiken<br />
»Lebende Steine« im Konventgarten und<br />
in der Orangerie erfolgreich dem Publikum<br />
vor. Der afrikanischen Künstlergemeinde<br />
ist es gelungen, sich auch in Österreich<br />
einen Namen zu schaffen.<br />
Andere Künstler kamen und kommen<br />
aus Slowenien und vor allem aus Rumänien,<br />
ermöglicht durch ein Kulturabkommen<br />
zwischen dem <strong>Stift</strong> und der rumänischen<br />
Vertretung in Wien, die den Austausch<br />
von Ausstellungen und Programmen<br />
vorsieht. Die von einer Jury<br />
ausgesuchten Künstler decken mit ihrem<br />
Œeuvre ein breites Spektrum ab: Von den<br />
Reportagefotos des Harry Weber reicht<br />
der Bogen bis zu künstlerisch verfremdeten<br />
und in konventionellen Grafiken eingebauten<br />
Fotos eines Florin Stoicic, von<br />
den luftig-leichten Aquarellen eines<br />
Wolfgang Weiß bis zu den strengen<br />
Acryl-Bildern von Ernst Zdrahal. ■<br />
ST IF TE TKUNST<br />
Das <strong>Stift</strong> <strong>Klosterneuburg</strong> als Plattform<br />
zeitgenössischer Kunst: sakrale Kunst aus<br />
Rumänien, Steinplastiken aus Simbabwe,<br />
Aquarell-Malerei aus Österreich (v. l. n. r.)<br />
13. Dezember, 19 Uhr<br />
CHARITY-AUKTION<br />
»Ein Zuhause für Straßenkinder« soll<br />
durch eine Charity-Auktion finanziell<br />
unterstützt werden. Die Exponate<br />
haben Künstler wie Wolfgang Weiß,<br />
Georg Koenigstein und Harry<br />
Weber zur Verfügung gestellt. Die<br />
Ausstellung ihrer Werke wird am<br />
18. Oktober um 19 Uhr im Rahmen<br />
einer Vernissage in der Vinothek<br />
des <strong>Stift</strong>es eröffnet und kann bis<br />
zum Tag der Auktion besucht<br />
werden. Der Erlös der versteigerten<br />
Werke kommt zur Gänze der Arbeit<br />
von Pater Sporschill zugute.<br />
Information: 02243/411-183<br />
HERBST/WINTER 2007 Willkommen im <strong>Stift</strong> | 13
14 |<br />
AUSGEZEICHNE T RENOVIERT<br />
AUSGEZEICHNETE<br />
RENOVIERUNG<br />
Höchste europäische Anerkennung für das <strong>Stift</strong><br />
<strong>Klosterneuburg</strong>: Für die Revitalisierung des<br />
unvollendeten Barock erhielt das <strong>Stift</strong> das Diplom<br />
des Kulturerbe-Preises der Europäischen Union.<br />
Als einziger österreichischer Beitrag<br />
wurden heuer die jahrelangen<br />
Umgestaltungsarbeiten im <strong>Stift</strong> <strong>Klosterneuburg</strong><br />
mit dem bedeutendsten europäischen<br />
Preis für die Erhaltung des<br />
architektonischen Kulturerbes gewürdigt:<br />
Am 8. Juni überreichten EU-Kommissionsmitglied<br />
Jan Figel und Prinz Henrik<br />
von Dänemark sowie die schwedische<br />
Prinzessin in Anwesenheit des schwedischen<br />
Königspaares an Generalabt<br />
Propst Bernhard Backovsky und<br />
Direktor Leopold Nußbaumer als Projektleiter<br />
das Diplom des Europäischen<br />
Kulturerbe-Preises.<br />
Das <strong>Stift</strong> ist damit der fünfte Preisträger<br />
aus Österreich und der erste aus<br />
Niederösterreich.<br />
Das <strong>Stift</strong> <strong>Klosterneuburg</strong> erhält diese<br />
Auszeichnung in der Kategorie Archi-<br />
tekturerbe für die Revitalisierung des<br />
unvollendeten Barock der Sala terrena<br />
und der daran anschließenden Räume<br />
sowie die harmonische Verwendung<br />
zeitgenössischer Elemente. In der<br />
Begründung finden sich aber auch die<br />
museale Präsentation der mittelalterlichen<br />
Schätze und die Ausgrabung<br />
und Visualisierung der Grundmauern<br />
der Capella speciosa.<br />
Partner für die Kirche<br />
Selbst ein wirtschaftlich so mächtiges<br />
<strong>Stift</strong> wie <strong>Klosterneuburg</strong> braucht für die<br />
Erhaltung der historischen Bausubstanz<br />
Partner: Allein die Renovierung der<br />
<strong>Stift</strong>skirche kostet – zum Glück weit unter<br />
den ursprünglich kalkulierten Kosten –<br />
rund sechs Millionen Euro. Geld, das zweifellos<br />
notwendig ist, denn ein vor mehr als<br />
Revitalisieren mit sensibler Hand<br />
lohnt sich. Es dürfen sich daher<br />
über höchstes europäisches Lob<br />
freuen: (v. l.) Kämmerer Walter<br />
Simek, Direktor Leopold<br />
Nußbaumer und Propst Bernhard<br />
Backovsky.<br />
850 Jahren errichteter Bau bedarf eben<br />
immer wieder Maßnahmen zur Erhaltung<br />
– voll von technischen Schwierigkeiten.<br />
An die besonders dem Wetter ausgesetzte<br />
Nordseite der <strong>Stift</strong>skirche sind<br />
Teile des Altstiftes – wie der Kreuzgang<br />
mit der Leopoldskapelle – angebaut. Dort<br />
musste das Gerüst auf die vorhandenen<br />
Bauten aufgesetzt werden. Und – um das<br />
Ganze noch komplizierter zu machen –<br />
dort gibt es auch nur einen Zugang, der<br />
gerade einen Menschen durchlässt, aber<br />
schon jede Scheibtruhe zum Problem<br />
werden lässt: Der Hof des Kreuzganges,<br />
der Kreuzgarten, ist nur durch eine<br />
schmale Tür durch die Wehingerkapelle<br />
betretbar.<br />
50 Tonnen Gerüstmaterial musste<br />
der Kran über das Kirchendach hieven,<br />
um dort das Gerüst errichten zu<br />
Willkommen im <strong>Stift</strong> HERBST/WINTER 2007
Erstrahlt in<br />
neuem Glanz:<br />
Die Nordseite<br />
der <strong>Stift</strong>skirche<br />
wurde<br />
aufwändigst<br />
gesäubert.<br />
können. Sichtverbindung mit dem Kranführer gab es keine – der<br />
Funkkontakt musste genügen. Da war Präzisionsarbeit gefragt.<br />
Inzwischen sind große Teile des Daches bereits fertig, und<br />
das alte Verlege-Muster ist wieder hergestellt. Und unter dem<br />
Gerüstschutznetz – das auch einen unserer wichtigsten Partner<br />
zeigt – sind die Schmutzspuren an der Fassade zum Großteil im<br />
Strahl von Calzitmehl – einem besonders schonendem<br />
Verfahren – verschwunden. ■<br />
INHALT<br />
PARTNER DES STIFTES<br />
Wichtigster Partner bei der Renovierung ist seit vielen<br />
Jahren das Land Niederösterreich, denn wenn auch das<br />
<strong>Stift</strong> selbst rund 60 Prozent der Kosten aufbringt – ein<br />
eigentlich unüblich hoher Anteil – so bleiben dennoch<br />
40 Prozent offen. Was die Kirchenrenovierung betrifft,<br />
tragen hier neben dem Land – das den Löwenanteil<br />
zusteuert – auch der Bund, die Erzdiözese und die<br />
Stadt dazu bei, dass das Landesheiligtum Niederösterreichs<br />
erhalten bleibt.<br />
Für andere Projekte müssen andere Unterstützer gesucht<br />
und gefunden werden. Die Wiener Städtische<br />
Versicherung ist hier an erster Stelle zu nennen – wobei<br />
es seit Bestehen dieser Versicherung Beziehungen zum<br />
<strong>Stift</strong> <strong>Klosterneuburg</strong> gibt: Das <strong>Stift</strong> ist mit anderen kirchlichen<br />
Institutionen einer der Gründungsväter. Und<br />
wenn heute auf Plakaten und Einladungen des <strong>Stift</strong>es<br />
das Logo dieser Versicherung aufscheint, dann deshalb,<br />
weil die Wiener Städtische und das <strong>Stift</strong> <strong>Klosterneuburg</strong><br />
eine langjährige Partnerschaft verbindet und die Versicherung<br />
jedes Jahr Projekte des <strong>Stift</strong>es massiv<br />
unterstützt.<br />
Kaum weniger wichtig sind die Medienpartnerschaften,<br />
denn was ist das schönste und interessanteste Reiseziel<br />
ohne die entsprechenden medialen Plattformen?<br />
Selbstverständlich gehört da der Kultursender Ö1 zu<br />
unseren Partnern genauso wie die wichtigsten elektronischen<br />
Medien, der ORF Niederösterreich und der<br />
ORF Wien. Im Bereich der klassischen Konzerte arbeitet<br />
das <strong>Stift</strong> immer wieder mit Radio Stephansdom zusammen.<br />
Jahrespartner ist außerdem der Kurier, der unter<br />
anderem das Fest zur Saisoneröffnung auch in diesem<br />
Jahr wieder begleitet hat. Dank der NÖN als wichtigem<br />
regionalem Medium werden Veranstaltungen regelmäßig<br />
zum Erfolg.<br />
Nicht immer ist ein Alleingang der beste Weg: Zusammenschlüsse<br />
zu überregionalen Organisationen tragen<br />
dazu bei, das Angebot für den Gast noch besser zu gestalten.<br />
Das <strong>Stift</strong> <strong>Klosterneuburg</strong> arbeitet daher mit<br />
Klösterreich zusammen, ist Mitglied der Top-Ausflugsziele<br />
und Partner der Niederösterreich-Werbung.<br />
HERBST/WINTER 2007 Willkommen im <strong>Stift</strong> | 15
UNBEKANNTE SCHÄTZE<br />
UNBEKANNTE<br />
SCHÄTZE<br />
DES STIFTS<br />
Runde Geburts- und Todestage von<br />
Künstlern regen nicht nur die<br />
Ausstellungstätigkeit an, auch der Handel<br />
sucht üblicherweise von der verstärkten<br />
Aufmerksamkeit, die solch ein Jubiläum<br />
auf die Person lenkt, zu profitieren, und<br />
so tauchen gerade zu solchen Zeiten<br />
Werke auf, die bis dahin wohl verborgen<br />
in Privatsammlungen geruht haben.<br />
Im Frühjahr dieses Jahres konnte das<br />
<strong>Stift</strong> im Münchner Kunsthandel eine kleine<br />
Zeichnung von Daniel Gran erwerben, die<br />
eine große Bereicherung der graphischen<br />
Sammlung des <strong>Stift</strong>smuseums darstellt.<br />
Handelt es sich doch um eine Vorstudie zu<br />
einem Gemälde, das sich seit seiner<br />
Entstehung im Jahr 1757 in der Prälatur<br />
des <strong>Stift</strong>es befindet. »Die Familie<br />
Joachims« ist das letzte Werk Grans. Das<br />
Bild ist auf der Rückseite mit einer lateinischen<br />
Widmung an Propst Berthold<br />
Staudinger versehen, dem Gran den<br />
16 |<br />
Teil XI<br />
DANIEL GRAN, DIE<br />
UNTERWEISUNG MARIENS<br />
Auftrag für das 1749 ausgeführte<br />
Deckenfresko im<br />
Marmorsaal des <strong>Stift</strong>es zu<br />
verdanken hatte und dem<br />
er zeitlebens verbunden<br />
blieb. Das Thema der »Unterweisung<br />
Mariens« hat Gran in mehreren Versionen<br />
gestaltet. Es geht auf eine Bibelstelle aus<br />
dem Buch der Sprichwörter (1,8) zurück:<br />
»Höre, mein Sohn, auf die Mahnung des<br />
Vaters und die Lehre deiner Mutter<br />
verwirf nicht« und wendet das Wort auf<br />
Maria an. Die Kunst des Lesens beherrschten<br />
damals nur wenige, meist vornehme<br />
Menschen. Dazu sollten auch Anna und<br />
Maria gerechnet werden. Auch soll<br />
gezeigt werden, wie wichtig die Kenntnis<br />
der Heiligen Schrift für die Ausübung des<br />
Glaubens ist. Die kleine Zeichnung ermöglicht<br />
uns einen Blick auf Grans Arbeitsmethoden.<br />
Sie beweist zum einen, dass<br />
der Künstler sich in seiner späteren Zeit<br />
immer wieder an älteren Bildkompositionen<br />
orientierte. Bereits 1747 hatte er<br />
nämlich für den Chorherrn Paul Bernhard<br />
eine »Heilige Familie« gemalt, die sich<br />
heute in der Österreichischen Galerie<br />
Belvedere befindet und für die die »Familie<br />
Joachims« als Gegenstück konzipiert war.<br />
Mit mehreren Entwurfs- und Skizzenstufen<br />
werden nun ausgehend von dem<br />
älteren Gemälde verschiedene Gruppierungen<br />
der Personen ausprobiert, um<br />
zu einer harmonischen Gesamtlösung zu<br />
kommen. Zum anderen zeigt sich, dass<br />
Gran während des Entwurfsprozesses<br />
unablässig änderte, verwarf, neu konzipierte<br />
und wieder änderte.<br />
Gegenüber dem ausgeführten<br />
Gemälde ist die Personengruppe auf der<br />
Zeichnung seitenverkehrt wiedergegeben,<br />
auch hält Maria hier ein Buch in<br />
der Hand, aus dem sie ihren Eltern<br />
vorliest. Auf dem Gemälde dagegen sitzt<br />
sie auf dem Schoß ihrer Mutter Anna und<br />
hat die Hände gefaltet, während ihr<br />
Vater Joachim mit einem Buch in den<br />
Händen dahinter steht. Die Putti über der<br />
Szene, die er aus der älteren »Heiligen<br />
Familie« übernahm, finden sich auf dem<br />
Gemälde nicht mehr, von der Studie übernommen<br />
wurden dagegen der Vorhang<br />
und das antike Gebäude im Hintergrund,<br />
das an das Pantheon in Rom erinnert. ■<br />
Willkommen im <strong>Stift</strong> HERBST/WINTER 2007<br />
© Belvedere, Wien<br />
Daniel Gran (1694–1757). (v. l.): Die Unterweisung Mariens, Federzeichnung,<br />
<strong>Stift</strong>smuseum <strong>Klosterneuburg</strong>. Die Heilige Familie, 1747, Öl auf<br />
Leinwand, Belvedere, Wien. Die Familie Joachims, 1757, Öl auf<br />
Leinwand, <strong>Stift</strong>smuseum <strong>Klosterneuburg</strong>.
Es ist quasi ein doppeltes Fest: Im Jahr<br />
1108 wurden durch die Nennung<br />
eines Altars in Nivenburg die Kirche und<br />
das heutige <strong>Klosterneuburg</strong> erstmals<br />
urkundlich erwähnt. Grund genug, 2008<br />
ein mehrtägiges Fest zu feiern.<br />
Wenige Unterlagen<br />
Während sich Historiker, die sich etwa<br />
mit der NS-Zeit beschäftigen, durch Berge<br />
von Akten, Darstellungen und Memoiren<br />
durchwühlen müssen, ist die Situation für<br />
den, der sich mit der Zeit Leopolds III.<br />
beschäftigt, ganz anders: Schriftstücke aus<br />
jenen Jahren sind dünn gesät. So gibt es<br />
etwa keine Gründungsurkunde für das<br />
<strong>Stift</strong>, zeitlich fixieren lassen sich nur die<br />
Grundsteinlegung der <strong>Stift</strong>skirche im Jahr<br />
1114, die Übergabe an die Augustiner<br />
Chorherren 1133 und die Weihe 1136,<br />
wenige Monate vor Leopolds Tod.<br />
Zu den wichtigsten ältesten Quellen zur<br />
Geschichte Niederösterreichs zählt das um<br />
die Mitte des 12. Jahrhunderts entstandene<br />
Salbuch des <strong>Stift</strong>es, der sogenannte<br />
Traditionscodex, in dem für den Besitz des<br />
<strong>Stift</strong>es wichtige Daten aufscheinen.<br />
Eine kurze Textstelle in diesem Salbuch<br />
steht 2008 im Mittelpunkt: Dort wird<br />
erwähnt, dass Bischof Hermann von<br />
Augsburg, der sich mit Kaiser Heinrich V.<br />
auf einem Kriegszug gegen die Ungarn<br />
befindet, praktisch zur Finanzierung eines<br />
Altars zu Ehren der heiligen Maria in<br />
Gegenwart Leopolds III. einige zinspflichtige<br />
Untertanen übergibt. Der Feldzug<br />
gegen die Ungarn lässt sich historisch<br />
bestimmen: Er fand 1108 statt – woraus<br />
sich die Datierung ergibt. Wo ein Altar<br />
ist, wird es wohl auch eine Kirche<br />
gegeben haben, die auch der heiligen<br />
Maria geweiht war – wie die heutige<br />
<strong>Stift</strong>skirche. Dies kann jedoch nicht als<br />
Beweis dafür gelten, dass das <strong>Stift</strong> auch<br />
schon existierte, denn die <strong>Stift</strong>sgründung<br />
wurde und wird immer mit der Übersiedlung<br />
des Markgrafen Leopold III. und sei-<br />
VORSCHAU<br />
Das <strong>Stift</strong> im Wandel der Zeit: Oben<br />
das rekonstruierte Mittelalter, links<br />
das revitalisierte Barock.<br />
900 JAHRE – EIN FEST 2008<br />
ner Frau Agnes nach <strong>Klosterneuburg</strong> in<br />
Verbindung gebracht – und dies geschah<br />
erst im Jahre 1113.<br />
Großes Fest<br />
Ende April 2008 werden Stadt und<br />
<strong>Stift</strong> diese erste urkundliche Nennung<br />
feiern: Es wird einen Festakt geben und<br />
eine Ausstellung, Landeshauptmann<br />
Dr. Erwin Pröll wird das Land vertreten<br />
– doch vor allem soll der breiten Öffentlichkeit<br />
die Möglichkeit geboten werden,<br />
das durch neun Jahrhunderte gewachsene<br />
Landesheiligtum mit allen Spuren dieser<br />
Vergangenheit genauer kennen zu<br />
lernen. Das umfangreiche Festprogramm<br />
folgt in der nächsten Ausgabe im<br />
Frühjahr 2008. ■<br />
Im Salbuch des <strong>Stift</strong>es ist es nachzulesen: Vor 900 Jahren wurden der Name des heutigen<br />
<strong>Klosterneuburg</strong> und eine dort befindliche Kirche zum ersten Mal urkundlich erwähnt.<br />
HERBST/WINTER 2007 Willkommen im <strong>Stift</strong> | 17
18 |<br />
WEINGU T<br />
RICHTIG GEMISCHT<br />
Kunterbunt und Komposition:<br />
Der gemischte Satz und die Cuvées des Weingutes <strong>Stift</strong> <strong>Klosterneuburg</strong>.<br />
In den Weingärten des Kahlenberger Dorfs:<br />
Hier hat der gemischte Satz eine lange Tradition.<br />
In Wien hatte der gemischte Satz – aus<br />
einem Weingarten werden verschiedene<br />
Rebsorten gemeinsam gelesen und<br />
verarbeitet – immer schon Tradition. Im<br />
Gegensatz dazu werden Cuvées im Keller<br />
aus den besten Chargen kreiert – wenn<br />
die Mischung stimmt, erzielen solche<br />
Weine gerade derzeit Auszeichnungen<br />
und Erfolge.<br />
Lange Zeit belächelt – nun der<br />
letzte Trend<br />
Die kleinen Weingärten von Grinzing<br />
und Nußdorf waren selten mit nur einer<br />
Rebsorte bepflanzt. Das Ergebnis war<br />
der wohlschmeckende gemischte Satz,<br />
der pur oder gespritzt bei den beliebten<br />
Heurigen ausgeschenkt wurde.<br />
In den letzten Jahrzehnten geriet der<br />
gemischte Satz jedoch etwas in Vergessenheit.<br />
Die Weingärten wurden reinsortig<br />
bepflanzt, und wenn Rebsorten gemischt<br />
wurde, dann im Keller. Der Wiener<br />
Bürgermeister war schließlich einer jener<br />
Trendsetter, die an die Tradition des<br />
durchmischten Weingartens anknüpften:<br />
Als einer der ganz großen Weingutbesitzer<br />
Österreichs verordnete Wiens<br />
Stadtoberhaupt anlässlich des 100.<br />
Geburtstages des städtischen Weingutes<br />
Cobenzl den Journalisten ganz bewusst –<br />
den übrigens ausgezeichneten – gemischten<br />
Satz. Andere Weingutbesitzer<br />
folgten, die Journalisten lobten – und<br />
seit wenigen Monaten gilt es als durchaus<br />
chic, einen gemischten Satz im Glas zu<br />
haben …<br />
Alles, was der Wiener Nußberg<br />
zu bieten hat.<br />
Der Wiener Nußberg gilt als die<br />
Spitzenlage Wiens, doch für ein Weingut<br />
wie das des <strong>Stift</strong>es <strong>Klosterneuburg</strong><br />
schienen die Weingärten am Nußberg<br />
In den Tattendorfer Rieden fühlen<br />
sich vor allem Rotweinsorten<br />
wohl. Was hier gelesen wird, wird<br />
nicht nur reinsortig, sondern auch<br />
zu Cuvées weiterverarbeitet.<br />
lange Zeit fast ein Hemmschuh zu sein:<br />
verschiedene Sorten auf relativ kleinen<br />
Flächen mit zu wenig Ertrag, um<br />
entsprechend große Mengen einer Sorte<br />
in Premiumqualität zu gewinnen.<br />
Vielleicht muss man so jung sein wie<br />
Kellermeister Christian Schmid, um etwas<br />
für ein Qualitätsweingut so Ungewöhnlich<br />
zu wagen: aus den Reben des Wiener<br />
Nußberges quasi einen gemischten Satz<br />
aus den verschiedenen Lagen des berühmten<br />
Weinberges zu schöpfen – und das<br />
noch bevor plötzlich alle Weinkenner den<br />
gemischten Satz mit Vorliebe in ihre<br />
Gläser füllten.<br />
Der Erfolg gibt ihm Recht: Die richtige<br />
Mischung aus Grünem Veltliner, Welschriesling<br />
und Riesling ergibt einen fruchtigen,<br />
leichten Weißwein mit erfrischender<br />
Säure, der zum lauen Sommerabend<br />
genauso schmeckt wie zur herzhaften<br />
Mahlzeit.<br />
Willkommen im <strong>Stift</strong> HERBST/WINTER 2007
Der Rotweinhimmel: »Escorial«<br />
und »Chorus«<br />
Die Geschichte zeigt, dass das <strong>Stift</strong><br />
<strong>Klosterneuburg</strong> – mehr oder weniger<br />
unfreiwillig – immer Cuvées-Spezialist<br />
war, denn die Pächter der stiftlichen<br />
Weingärten lieferten ihre Pacht in<br />
Naturalien ab. Was sich da an 56.000<br />
Litern im berühmten Riesenfass zusammenbraute,<br />
würde heute wahrscheinlich<br />
niemand mehr trinken.<br />
Seit 1848 bestimmt jedoch nicht mehr<br />
der flüssige Pachtschilling die Qualität der<br />
<strong>Stift</strong>sweine, sondern das Können der<br />
Kellermeister. Und diese haben in den letzten<br />
Jahren und Jahrzehnten das Weingut<br />
der <strong>Klosterneuburg</strong>er Chorherren durch die<br />
Rotweinlagen vor allem in der Thermenregion<br />
zu einem Spezialisten höchstrangiger<br />
Weine gemacht. Der St. Laurent<br />
wurde der Paradewein: Auszeichnungen<br />
und Preise beweisen dies – und ganz<br />
nebenbei ist das <strong>Stift</strong>sweingut auch mit<br />
etwa sieben Prozent der Weltproduktion<br />
der weltgrößte Produzent dieser Sorte.<br />
Keine Frage: Man kann den Wein einer<br />
Das Verhältnis der Rebsorten, Lesezeitpunkt, die<br />
Dauer der Lagerung, ... bei beiden Cuvées bestimmen<br />
viele Faktoren die Qualität. Das wichtigste Kriterium ist<br />
aber das Gespür des Kellermeisters Christian Schmid.<br />
Sorte durch sorgfältige Pflege und Auswahl<br />
der Beeren und vorsichtige Verarbeitung,<br />
durch Vergären in unterschiedlichen<br />
Temperaturen, durch verschieden lange<br />
Lagerung in Holzfässern und Ähnliches zu<br />
hervorragendster Qualität steigern. Aber<br />
des Menschen Bestimmung ist es, immer<br />
Neues schaffen zu wollen. Und da sind<br />
beim Wein die kreativen Fähigkeiten des<br />
Kellermeisters gefragt …<br />
So entstand unter dem Namen Chorus<br />
eine einzigartige Cuvée aus Cabernet<br />
Sauvignon, Cabernet Franc und Merlot:<br />
Ein Wein in dunklem Rubin mit Cassisund<br />
Vanillearomen, fruchtsüß und mit<br />
einer gut eingebundenen Holzaromatik,<br />
ausgebaut 18 Monate im kleinen Fass. Ein<br />
Wein, der es rasch zu internationaler<br />
Anerkennung brachte.<br />
Doch Christian Schmid ruhte nicht, seiner<br />
Meinung nach klaffte im Angebot zwischen<br />
dem St. Laurent Ausstich und dem<br />
Chorus noch eine Lücke, die es zu<br />
schließen galt. So entstand der Escorial,<br />
eine Cuvée aus St. Laurent, Cabernet<br />
Sauvignon und Merlot mit dem Duft von<br />
schwarzer Johannisbeere, Zimt und feiner<br />
Vanille. Wiederum ein Erfolg: Sogar in den<br />
USA wurde dieser Wein von internationalen<br />
Weinverkostern auf Anhieb mit 93<br />
Punkten prämiert. ■<br />
WEINGU T<br />
HOFÜBERGABE<br />
IM WEINGUT<br />
Nach der erfolgreichen<br />
Umstrukturierung des Weinguts<br />
der <strong>Klosterneuburg</strong>er Chorherren<br />
übergibt Lydia Gepp die Leitung<br />
an Dr. Wolfgang Hamm.<br />
Lydia Gepp, die zunächst als Unternehmensberaterin<br />
zur Umstrukturierung<br />
und Neuausrichtung für das<br />
Weingut <strong>Stift</strong> <strong>Klosterneuburg</strong> tätig<br />
war und dann dessen Leitung übernahm,<br />
kann nach sehr erfolgreicher<br />
Umsetzung einen »wohlbestellten<br />
Hof« an ihren Nachfolger Dr. Wolfgang<br />
Hamm übergeben. Sie selbst<br />
wird wieder ihre Tätigkeit als<br />
selbständige Unternehmensberaterin<br />
aufnehmen.<br />
Dr. Wolfgang Hamm war bisher als<br />
Marketing-Manager beim Lebensmittelkonzern<br />
Nestlé tätig. Bereits<br />
während seines Betriebswirtschafts-<br />
Studiums in Wien und den USA<br />
absolvierte der gebürtige Weinviertler<br />
Praktika bei Weingütern in Frankreich<br />
und Österreich und widmete<br />
auch seine Dissertation dem Thema<br />
Weinmarketing. Der ausgebildete<br />
Weinakademiker war nebenberuflich<br />
als Marketing-Berater für Weinbaubetriebe<br />
tätig und ist Lektor an der<br />
Weinakademie Österreich. Dr. Hamm<br />
hat sich für seine Aufgabe ehrgeizige<br />
Ziele gesetzt: »Das Weingut <strong>Stift</strong><br />
<strong>Klosterneuburg</strong> soll wieder den<br />
Stellenwert bekommen, der ihm als<br />
größtem und ältestem Weingut<br />
Österreichs zusteht.«<br />
HERBST/WINTER 2007 Willkommen im <strong>Stift</strong> | 19
20 |<br />
SOZIALES ST IF T<br />
DIE GESCHICHTE<br />
Ion Baccoi und »Großmutter« Nadejda: Ein jeder dem anderen Helfer in der Not.<br />
GELD MIT SOZIALER<br />
VERANTWORTUNG<br />
VERDIENEN UND AUSGEBEN<br />
Ein wichtiger Wirtschaftszweig des<br />
<strong>Stift</strong>es <strong>Klosterneuburg</strong> – und damit ein<br />
bedeutender Faktor der notwendigen<br />
Einnahmen für die vielfältigen Aufgaben<br />
– ist unter anderem die Nutzung von<br />
Immobilien und Grundeigentum. Doch<br />
gerade auf diesem Sektor beweist das<br />
<strong>Stift</strong> seit jeher, dass wirtschaftliches<br />
Republik Moldau, entmilitarisierte<br />
Pufferzone zu Transnistrien, Ende<br />
Juni 2007: Wenn Ion Baccoi durch die<br />
Hauptstraße von Dorotcaia stapft, steigt<br />
unter seinen Tritten der ausgedörrte Boden<br />
in Staubwolken auf. Ion ist 13 und lebt jetzt<br />
in Pirita, genauer im Kinderdorf der Aktion<br />
Concordia von Pater Georg Sporschill. Als<br />
Ion sechs war, erkrankte seine Mutter, und<br />
sein Vater suchte sich Arbeit in Russland –<br />
und seither hat er nie wieder von ihm<br />
gehört. Nadejda, die Nachbarin, half bei<br />
der Pflege der Mutter und versorgte den<br />
Buben. Dann starb die Mutter, und der<br />
Bürgermeister von Dorotcaia brachte Ion<br />
zur »Stadt der Kinder«.<br />
Doch einmal pro Woche kommt Ion in<br />
sein altes Heimatdorf zurück. Einen guten<br />
Kilometer muss er bis zur Busstation zu<br />
Fuß gehen, dann fährt er ein Stück, und<br />
dann sind es wiederum rund zwei<br />
Kilometer bis zum Haus von Nadejda. Er<br />
nennt die alte Nachbarin Großmutter,<br />
obwohl sie nicht mit ihm verwandt ist,<br />
aber sie hat ihm früher geholfen – und jetzt<br />
hilft er: Er hackt Holz und holt Wasser,<br />
denn der nächste Brunnen ist 300 Meter<br />
entfernt – für die 94-Jährige einfach zu<br />
weit. Und manchmal kann er ihr auch<br />
etwas mitbringen: Schnitten, die er als<br />
Nachspeise bekommen hat, oder ein Kilo<br />
Denken und soziales Engagement<br />
einander nicht widersprechen müssen.<br />
Das <strong>Stift</strong> verstand den Grundbesitz<br />
immer auch als soziale Aufgabe: Propst<br />
Floridus Leeb stellte Hochwasseropfern<br />
im 18. Jahrhundert Grund für den<br />
Wiederaufbau zur Verfügung – die dann<br />
ihre neue Siedlung nach ihm Floridsdorf<br />
benannten. Vom Beginn des 20. Jahrhunderts<br />
bis in die 30er Jahre baute das<br />
<strong>Stift</strong> Wohnungen, die für kleinere<br />
Einkommen leistbar waren. Und immer<br />
wieder stellte das <strong>Stift</strong> – auf Basis von<br />
Pachtverträgen – Grund für ein<br />
Willkommen im <strong>Stift</strong> HERBST/WINTER 2007
Mehl, das ihm die Leiterin des Kinderdorfes<br />
für Nadejda gegeben hat.<br />
Nadejda ist eine von 200 einsamen<br />
Alten ohne Familie in den Ortschaften<br />
Dorotcaia und Pirita. Die Dürre des<br />
Frühjahrs hat ihren Hausgarten in eine<br />
Wüste verwandelt, die Kartoffelstauden<br />
und die Maispflanzen sind längst verdorrt.<br />
Irgendwann wird sie ihre drei Hühner verkaufen<br />
müssen, und dann bleibt ihr eine<br />
Rente von drei Euro im Monat zum Überleben.<br />
Angela King, die aus Vorarlberg<br />
stammende Concordia-Leiterin in der<br />
Republik Moldau, suchte nach einem<br />
Ausweg. Eine Suppenküche soll die<br />
Ärmsten im kommenden Winter<br />
versorgen, unter Mithilfe der Größeren des<br />
Kinderdorfes soll dann »Essen auf Rädern«<br />
organisiert werden. Ion wird nicht mehr<br />
allein für Nadejda sorgen müssen: Auch<br />
andere Kinder, die wie er ganz allein stehen<br />
und nichts haben, werden helfen. Und die<br />
Finanzierung hat inzwischen der<br />
Weltkongress der Augustiner Chorherren<br />
übernommen.<br />
<strong>Stift</strong> <strong>Klosterneuburg</strong> hilft<br />
Concordia<br />
Seit dem Jahr 2000 hilft das <strong>Stift</strong><br />
<strong>Klosterneuburg</strong> der Aktion Concordia:<br />
Derzeit sind es 250.000 Euro pro Jahr, die<br />
leistbares Wohnen im Grünen zur<br />
Verfügung. Ähnlich funktioniert das<br />
Baurecht, das gemeinnützigen Genossenschaften<br />
ohne Grundkauf die<br />
Errichtung von Wohnungen ermöglicht,<br />
deren Preise dadurch deutlich<br />
günstiger werden.<br />
Der Pachtschilling liegt deutlich unter<br />
den marktüblichen Preisen, und auf<br />
soziale Verträglichkeit wird geachtet:<br />
Pächterfamilien, die in Not kommen,<br />
z. B. Witwen mit minderjährigen<br />
Kindern oder Langzeitarbeitslosen,<br />
werden genauso temporäre Nachlässe<br />
aus <strong>Klosterneuburg</strong> für die Kinderdörfer in<br />
Rumänien und in der Ukraine bereitgestellt<br />
werden. Für die Suppenküche in Moldavien<br />
wird heuer wahrscheinlich noch etwas<br />
dazukommen.<br />
Ein Besuch in den Kinderheimen ist<br />
immer wieder eine Freude, denn was das<br />
Team um Georg Sporschill und Ruth<br />
Zenkert in diesen Jahren geleistet hat,<br />
ist gewaltig: Sie betreuen heute rund<br />
1.000 Kinder und Jugendliche. Aus ehemaligen<br />
Straßenkindern wurden Jugendliche,<br />
die das Gymnasium besuchen, und<br />
einige von ihnen sind gerade dabei, die<br />
Matura zu absolvieren. Aus den seelisch<br />
und körperlich geschundenen Kindern sind<br />
selbstbewusste junge Menschen geworden.<br />
Und anders als bei staatlichen<br />
Programmen endet die Hilfe nicht mit 18,<br />
sondern führt sie tatsächlich bis zur<br />
Selbstständigkeit.<br />
Lazarus in Bukarest<br />
Die Erfolgreichen zu lieben ist leicht<br />
– aber auch für jene, die immer wieder<br />
fallen, hat Concordia – gleichfalls mit<br />
Hilfe des <strong>Stift</strong>es <strong>Klosterneuburg</strong> – eine<br />
Kontaktstelle geschaffen: das Sozialzentrum<br />
Lazarus. Hierher kommen die<br />
Jugendlichen von der Straße, um zu<br />
übernachten, zu duschen, um ärztliche<br />
gewährt wie etwa direkten Erben, die<br />
noch studieren. Und diese jahrzehntelange<br />
Praxis ist – wahrscheinlich<br />
weltweit einzigartig – inzwischen als<br />
Recht des Pächters in die neuen<br />
Verträge aufgenommen worden. So<br />
wurden die Verträge vom Konsumentenschutz<br />
und der AK geprüft und für<br />
sozial ausgewogen und fair befunden.<br />
Denn das erwirtschaftete Geld wird für<br />
die vielfachen Aufgaben benötigt: 25<br />
Pfarren wollen ihr Pfarrleben mit Pfarrheimen,<br />
Jugendgruppen und Seniorenrunden<br />
leben. Dazu kommt, dass<br />
SOZIALES ST IF T<br />
VON ION UND NADEJDA<br />
Betreuung zu erhalten und ein Essen.<br />
Manche von ihnen leben schon länger<br />
hier, manche verschwinden, um nach<br />
Wochen oder Monaten wieder zu kommen.<br />
Einige der Mädchen kommen<br />
dann nicht mehr allein: Sie sind schwanger<br />
oder haben schon geboren. Für sie<br />
und ihre Kinder gibt es inzwischen die<br />
Casa Concordia, ein kleines Mutter-<br />
Kind-Heim, damit das Straßenkinder-<br />
Problem nicht in die nächste Generation<br />
weitergetragen wird.<br />
Mehr als zwei Millionen Euro hat das<br />
<strong>Stift</strong> bisher für die Aktion »Ein Zuhause<br />
für Straßenkinder« seit dem Jahr 2000<br />
bereitgestellt. Geld, das Zukunft<br />
geschaffen hat … ■<br />
Aus Straßenkindern wurden Gymnasiasten.<br />
das <strong>Stift</strong> zu den bedeutendsten<br />
Kultureinrichtungen Österreichs zählt:<br />
Die <strong>Stift</strong>sgebäude und seine<br />
Sammlungen von europäischem Rang,<br />
Pfarrkirchen und andere unter<br />
Denkmalschutz stehende Gebäude<br />
müssen erhalten und renoviert<br />
werden, und schließlich und endlich<br />
hat das <strong>Stift</strong> – in der Tradition des heiligen<br />
Leopold – national und<br />
international auch soziale Aufgaben:<br />
Zumindest zehn Prozent der Gewinne<br />
werden laut Sozialstatut für diese<br />
Zwecke aufgewendet.<br />
HERBST/WINTER 2007 Willkommen im <strong>Stift</strong> | 21
22 |<br />
KONVENT<br />
GRÜSS GOTT!<br />
WILLKOMMEN IM STIFT!<br />
Sagt Euch einer von den alten Herren.<br />
Wenn man heute aus der Stadt<br />
über das Kahlenbergerdorf<br />
vorbei am Leopoldsberg nach<br />
<strong>Klosterneuburg</strong> fährt, sei es mit dem<br />
Auto, mit dem Zug oder Bus, dann<br />
grüßt schon von weitem das <strong>Stift</strong> mit<br />
seinen Kuppeln und den hochragenden<br />
Türmen und lädt ein: Komm<br />
und sieh!<br />
Ein junger Kleriker geht in seinem<br />
Ordenskleid über den weiten <strong>Stift</strong>splatz.<br />
Eine Gruppe von Besuchern<br />
kreuzt seinen Weg. Offenbar hat<br />
einer von ihnen noch nie einen<br />
Chorherrn mit dem weißen, im<br />
Wind flatternden Sarocium gesehen.<br />
Er kann sich auch nicht vorstellen,<br />
dass ein junger Mensch in einen<br />
Orden eintritt. Daher seine Frage:<br />
»Junger Mann, was bekommen Sie,<br />
um sich so zu verkleiden?« – Aber es<br />
war ein echter Kleriker des <strong>Stift</strong>es.<br />
Willkommen im <strong>Stift</strong>! – Der Gruß<br />
gilt nicht nur für die Liebhaber von<br />
Kultur und Geschichte, für Menschen,<br />
die einmal durch weite lichte Gänge<br />
schreiten wollen – er gilt auch für<br />
junge Menschen, die ihr Leben dem<br />
Dienst an Gott und dem Aufbau des<br />
Reiches Gottes weihen wollen. Und<br />
so sind sie gekommen aus dem<br />
Hohen Norden, aus den Nachbar-<br />
ländern, aus Asien und Amerika. In<br />
unserem Kloster leben heute 37 Angehörige<br />
des Ordens – ältere Priester,<br />
die eine Pfarre betreuen und im <strong>Stift</strong><br />
wohnen, und die jungen Kleriker, die<br />
sich auf das Priesteramt vorbereiten,<br />
sowie sechs Novizen. Dreimal am Tag<br />
– früh schon vor 6 Uhr, mittags und<br />
abends versammeln sich die<br />
Chorherren zum gemeinsamen Gebet.<br />
Wer das <strong>Stift</strong> besucht, sieht<br />
Zeugnisse menschlichen Schaffens<br />
über Jahrhunderte. Die romanische<br />
Kirche, die mittelalterlichen<br />
Klosterbauten um den Kreuzgang<br />
herum, den barocken Palastbau –<br />
gedacht als kaiserliche Residenz –,<br />
Nebengebäude aus verschiedenen<br />
Jahrhunderten, Ausgrabungen bis<br />
zurück in die Römerzeit – gewaltige<br />
Bauwerke, das Donautal überragend.<br />
Wir beten im Chor in den Psalmen<br />
oft: »Der Herr ist mein Fels, meine<br />
Burg« und erleben im Glauben die<br />
Wirklichkeit der Geborgenheit in<br />
Gott, dürfen auch den barocken<br />
Prunk erfahren als ein Symbol der<br />
Herrlichkeit Gottes. Das habe ich<br />
auch besonders deutlich erfahren, als<br />
ich nach 43 Jahren Großstadtseelsorge<br />
mit 75 Jahren wieder in das<br />
<strong>Stift</strong> eingekehrt bin. Ich könnte mir<br />
vorstellen, dass es auch Ihnen als<br />
Besucher des <strong>Stift</strong>es so ergeht. Sie<br />
erfahren Ihr Leben als eine fortgeschriebene<br />
Geschichte – letztlich<br />
als eine Geschichte Ihres Lebens mit<br />
Gott, der unser Heil bewirkt.<br />
Mein Lebensabend im <strong>Stift</strong> bietet<br />
mir persönlich Zeit und Gelegenheit,<br />
all die Jahre, die mir von Kindheit an<br />
geschenkt waren – auch die Erlebnisse<br />
der Kriegszeit, und die Fügungen<br />
Gottes zu überdenken. So entstand<br />
das Buch »Die Füße fest auf dem<br />
Fels«. Unser Wunsch für Sie alle ist<br />
es, dass auch Sie in Ihrem Leben die<br />
Spuren und das Wirken Gottes, seine<br />
gute Führung zum Heil erfahren.<br />
In diesem Sinne: »Willkommen<br />
im <strong>Stift</strong>!«<br />
Ihr Hildebrand Merkl<br />
Hildebrand Merkl:<br />
Die Füße fest auf<br />
dem Fels.<br />
Rohnstock Biografien<br />
Österreich.<br />
Um € 28,– im<br />
Museumsshop und<br />
im Buchhandel<br />
erhältlich.<br />
Willkommen im <strong>Stift</strong> HERBST/WINTER 2007
HERBST/WINTER 2007<br />
SEPTE<strong>MB</strong>ER 2007<br />
Sa. 15. 9., 14 Uhr<br />
Sternwanderung zum Buchberg<br />
So. 16. 9., 9.30 Uhr<br />
Festmesse in der <strong>Stift</strong>skirche<br />
mit Segnung der Traubenkrone<br />
OKTOBER 2007<br />
Fr. 26. 10., Nationalfeiertag<br />
Keine hl. Messe um 6.30 Uhr<br />
7.45 Uhr Laudes<br />
8 Uhr Kapitelmesse<br />
NOVE<strong>MB</strong>ER 2007<br />
Do. 1. 11., Allerheiligen<br />
(Sonntagsgottesdienstordnung)<br />
14.30 Uhr Friedhofsprozession<br />
(entfällt bei Regen)<br />
Fr. 2. 11., Allerseelen<br />
Keine hl. Messe um 6.30 Uhr<br />
8 Uhr Pontifikalrequiem<br />
So. 4. 11., 14.30 Uhr<br />
Beginn der Männerwallfahrt,<br />
Weidlinger Bahnhof<br />
Leopoldimarkt am Rathausplatz<br />
von Do. 15. 11. bis So. 18. 11.<br />
Mi. 14. 11.<br />
15 Uhr I. Pontifikalvesper<br />
17.15 Uhr Feierliche Lesehore<br />
18 Uhr Abendmesse<br />
Do. 15. 11., Hochfest hl.<br />
Leopold (hl. Messe 8 u. 18 Uhr)<br />
10 Uhr Pontifikalamt<br />
15 Uhr II. Pontifikalvesper<br />
Sa. 17. 11.<br />
15.30 Uhr Ministrantenwallfahrt<br />
Di, 20. 11. Geschirrmarkt am<br />
Rathausplatz<br />
DEZE<strong>MB</strong>ER 2007<br />
Sa 1. 12.<br />
18 Uhr Vorabendmesse mit<br />
Adventkranzweihe<br />
Mo. 24. 12. Heiliger Abend<br />
16.30 Uhr Einstimmung mit<br />
Advent- und Weihnachtsliedern<br />
17 Uhr Kindermette<br />
23.15 Uhr Feierliche Lesehore<br />
24 Uhr Mitternachtsmette<br />
Di. 25. 12. Hochfest der Geburt<br />
des Herrn<br />
11 Uhr Pontifikalamt<br />
17.15 Uhr Pontifikalvesper<br />
Mi. 26. 12. Fest des hl.<br />
Stephanus<br />
Mo. 31. 12.<br />
18 Uhr Pontifikalmesse mit<br />
Jahresschlusspredigt<br />
JÄNNER 2008<br />
Di. 1. 1. Hochfest der<br />
Gottesmutter Maria (Neujahr)<br />
Sonntagsgottesdienstordnung<br />
Sa. 5. 1., 17.15 Uhr<br />
I. Pontifikalvesper<br />
18 Uhr Messe mit Weihe von<br />
Wasser, Kreide, Weihrauch<br />
GOT TE SDIENSTORDNUNG<br />
GOTTESDIENSTORDNUNG<br />
REGELMÄSSIGE<br />
GOTTESDIENSTE<br />
HL. MESSEN AN<br />
WOCHENTAGEN:<br />
6.30 Uhr Kapitelmesse in der<br />
<strong>Stift</strong>skirche<br />
8 Uhr Pfarrmesse in der Prälatenkapelle,<br />
Zugang zur<br />
Prälatenkapelle nur via<br />
<strong>Stift</strong>sportier möglich.<br />
HL. MESSEN AN SONN-<br />
UND FEIERTAGEN:<br />
18 Uhr Vorabendmesse<br />
8 Uhr Pfarrmesse<br />
9.30 Uhr Familienmesse<br />
11 Uhr Kapitelamt<br />
18 Uhr Abendmesse<br />
7.45 Uhr Laudes (deutsch)<br />
17.30 Uhr Vesper (lateinisch)<br />
GEBURTSTAGSMESSEN:<br />
Jeden letzten Donnerstag im<br />
Monat um 8 Uhr in der<br />
Prälatenkapelle, Zugang zur<br />
Prälatenkapelle via Portier.<br />
Die nächsten Termine: 27. 9.,<br />
25. 10., 29. 11., 27. 12. 2007;<br />
31. 1., 28. 2., 28. 3. 2008<br />
KREUZWEGANDACHTEN:<br />
Freitag, 18 Uhr Prälatenkapelle.<br />
Termine: 8. 2., 15. 2., 22. 2.,<br />
29. 2., 7. 3.<br />
RORATEMESSEN IM<br />
ADVENT:<br />
Jeden Montag und<br />
Donnerstag um 8 Uhr<br />
PFARRKANZLEI<br />
ÖFFNUNGSZEITEN<br />
(Pfarrsekretär Hr. Übelbacher)<br />
Mo bis Do 9 bis 11.30 Uhr<br />
u. Do 17 bis 19 Uhr<br />
T: 02243/411-112, Fax DW: 36<br />
Mobil: 0676/44 79 052<br />
stiftspfarre@stift-klosterneuburg.at<br />
✁<br />
ZUSÄTZLICHE<br />
GOTTESDIENSTE<br />
GLAUBE<br />
WEIN<br />
KULTUR<br />
Vor- und Nachname<br />
Straße / Hausnummer<br />
PLZ / Ort<br />
E-Mail<br />
Informationen zum <strong>Stift</strong> und<br />
seinem Veranstaltungsprogramm.<br />
Ich bestelle gratis und völlig unverbindlich<br />
So. 6. 1. Hochfest der<br />
Erscheinung des Herrn<br />
9.30 Uhr Sternsingermesse<br />
11 Uhr Pontifikalamt<br />
17.15 Uhr II. Pontifikalvesper<br />
FEBRUAR 2008<br />
Sa. 2. 2. Darstellung des Herrn<br />
18 Uhr Kerzenweihe in der<br />
Krypta, Lichterprozession,<br />
Pontifikalmesse<br />
Mi. 6. 2. Aschermittwoch<br />
18 Uhr Pontifikalmesse mit<br />
Erteilung des Aschenkreuzes<br />
ein Abonnement von »Willkommen im <strong>Stift</strong>«<br />
Kinderprogrammfolder »Kinder erleben das <strong>Stift</strong>«<br />
Veranstaltungsprogramm »Kultur & Genuss«<br />
das Newsletter-Abonnement (per E-Mail)<br />
MÄRZ 2008<br />
Sa. 15. 3., 17.30 Uhr<br />
Bußandacht<br />
So. 16. 3. Palmsonntag<br />
9 Uhr Palmweihe im Kaiserhof<br />
Do. 20. 3. Gründonnerstag<br />
keine hl. Messe um 6.30 Uhr<br />
19 Uhr Messe mit Fußwaschung<br />
Fr. 21. 3 Karfreitag<br />
(strenger Fast- und Abstinenztag)<br />
7 Uhr Chorgebet <strong>Stift</strong>skirche<br />
14.30 Uhr Kreuzwegandacht<br />
19 Uhr Karfreitagsliturgie<br />
Sa. 22. 3. Karsamstag<br />
7 Uhr Chorgebet <strong>Stift</strong>skirche<br />
20 Uhr Osternachtsfeier<br />
So. 23. 3. Ostersonntag<br />
11 Uhr Pontifikalamt<br />
17.15 Uhr Pontifikalvesper<br />
Mo. 24. 3.Ostermontag<br />
Sonntagsgottesdienstordnung<br />
Per Post: Porto<br />
zahlt Empfänger<br />
Per Fax: Bitte an<br />
+43 (0) 2243/411-299<br />
Persönlich: Bitte<br />
im <strong>Stift</strong> abgeben<br />
An das<br />
<strong>Stift</strong> <strong>Klosterneuburg</strong> | Kultur<br />
<strong>Stift</strong>splatz 1<br />
A-3400 <strong>Klosterneuburg</strong>
EIN ZUHAUSE FÜR STRASSENKINDER<br />
Seit mehr als 15 Jahren gilt das<br />
besondere soziale Engagement des<br />
Jesuitenpaters Georg Sporschill den<br />
verlassenen Kindern Rumäniens,<br />
Moldaviens und der Ukraine.<br />
Hunderte Buben und Mädchen hat<br />
er inzwischen von der Straße geholt<br />
und in Häusern untergebracht, wo<br />
viele von ihnen zum ersten Mal<br />
erfahren, was es heißt, sicher zu sein<br />
vor Hunger, Kälte und Gewalt.<br />
Das <strong>Stift</strong> <strong>Klosterneuburg</strong> unterstützt<br />
die Arbeit von Pater Sporschill durch<br />
den Bau neuer Häuser und die Übernahme<br />
aller laufenden Kosten von<br />
der Gebäudeerhaltung bis zur<br />
Versorgung der Kinder mit Nahrung,<br />
Kleidung und Unterrichtsmitteln.<br />
Wenn Sie uns dabei helfen wollen,<br />
möglichst rasch ein neues Zuhause<br />
und neue Hoffnung zu schenken,<br />
spenden Sie bitte:<br />
SCHENKEN SIE ZUKUNFT!<br />
SPENDENKONTO:<br />
<strong>Stift</strong> <strong>Klosterneuburg</strong> -<br />
Ein Zuhause für Straßenkinder<br />
RLB NÖ, BLZ 32000<br />
Knt. Nr.: 11148