Granit Magazin - Ausgabe 1
Die schönsten Seiten der Oberlausitz In der Oberlausitz leben . Arbeiten . Wohlfühlen
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GRANIT
M A G A Z I N
M A G A Z I N
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Zugegeben, es klingt etwas sperrig, vor
allem, wenn man an einen frischen Auftritt
in den sozialen Medien denkt. Und
dort sollten ja alle Schritte rund um die
Sanierung dokumentiert werden. Irgendwie
war da kein Zusammenfinden,
Kürzungen und Änderungen am Namen
schienen alle etwas bemüht. „Dann kam
der Geistesblitz“, erinnert sich Bert. Die
„Alte Lotte“ war geboren. Perfekt in der
Länge und wunderbar beschreibend für
die ’Vermarktung’ in alle Richtungen.
Die Verhandlungen mit der Gemeinde,
dem ehemaligen Eigentümer und dem
Finanzamt liefen gut. Im August 2018
wurde der Kauf schließlich notariell beglaubigt
und der Ortsteil Eckartsberg
hatte einen Verein mit Immobilie. Eine
Immobilie, die viel Geld kosten wird.
EINE KLEINE LAMPE
MACHT AUCH LICHT
Nun gehörte das Haus dem Verein und
Arbeit für Jahre bot sich. Die Scheune
war bereits eingefallen, das Haus komplett
vermüllt, der Bauzustand sehr besorgniserregend.
Trotzdem, die Grundidee
eines belebten und zeitgemäßen
Dorfgemeinschaftszentrums blieb. Wo
Licht und Freude ist, ist Leben. Die Vereinsmitglieder
stellten eine Lampe ins
Fenster und hingen Blumenkästen auf.
Für alle erkennbar, es tut sich etwas.
Es folgte ein Tag der offenen Tür. Das
Interesse war enorm. Nach 30 Jahren
Dornröschenschlaf konnte man das
ehemalige Zuhause der Liebig Charlotte
betreten. Es schien, als ob die alte
Kohlehändlerin posthum bei der Zukunft
ihres Hauses noch die Finger im Spiel
hätte. Nach den ersten Bemühungen die
Öffentlichkeit ins Boot zu holen, stiegen
die Mitgliederzahlen. Mehr Mitglieder,
mehr Kompetenzen im Verein. So etwas
ist immer hilfreich. Es folgten weitere
Veranstaltungen auf dem Gelände. Zusammen
mit der Deutschen Kinder- und
Jugendstiftung in Dresden wurden z.B.
Workshops zum Thema „Jugend bewegt
Kommune“ durchgeführt, es gab
einen kleinen Weihnachtsmarkt, Whisky
wurde verkostet oder Interessierte in das
Thema 3D-Druck eingeführt. Alle Veranstaltungen
kamen gut an. Menschen,
die sich nicht direkt engagieren können,
nutzten die Möglichkeit bei verschiedenen
Crowd-Funding Aktionen mitzumachen
und unterstützen den Verein finanziell.
Für ein bestimmtes Etappenziel
gibt es im Internet einen Spendenaufruf
und dann heißt es ’jeder Euro zählt’.
„Egal wie verrückt das Projekt auch sein
mag, es lohnt sich immer an die Öffentlichkeit,
die Wirtschaft und die Politik,
egal auf welcher Ebene, heranzutreten.
Wir konnten den sächsischen Ministerpräsidenten
bei uns begrüßen und
nutzten ein Gespräch mit dem Bundespräsidenten,
als dieser unsere Region
besuchte. Zusammen mit der Volksbank
erfolgte eine weitere Crowd-Funding
Aktion, bei lokalen Handwerkerfirmen
sind wir immer wieder auf großes Entgegenkommen
gestoßen. Wir haben uns
gut mit unserer Gemeinde und unserem
Abgeordneten im sächsischen Landtag
vernetzt. Stephan Meyer hatte immer ein
offenes Ohr für uns und ist inzwischen
selbst Vereinsmitglied. Mit Franziska
Schubert, Abgeordnete der Grünen im
Bert Salomo vom Förder- und
Historikverein der Feuerwehr
Eckartsberg/ Radgendorf e.V.
Landtag und in der Oberlausitz zu Hause,
haben wir uns für eine Bewerbung
beim eku Zukunftspreis zur Förderung
einer Photovoltaikanlage beraten. Die
Alte Lotte soll zukünftig nicht mit Kohlen
sondern mit einer Wärmepumpe beheizt
werden. Zusammen mit vielen Helfern
aus dem Umfeld und guten Partnern aus
den öffentlichen Bereichen erreicht man
einiges.“ erzählt Bert als es um das Thema
Finanzierung geht. Die Scheune ist
gerettet und nahezu vollständig saniert.
Sie bietet eine Unterstellmöglichkeit für
zwei historische Feuerwehrfahrzeuge
und wird das Baumateriallager für die
nächsten Schritte, wenn das Fachwerkhaus
dran ist. Der gesamte Komplex,
also Fachwerkhaus und Scheune, soll zukünftig
Gelegenheit zum gemeinsamen
Kochen, zum Feiern, zum Basteln an Mopeds,
zum Diskutieren oder zum Reinschnuppern
in neue Fähigkeiten bieten.