der gemeinderat Juli/August 2021
Unsere Themen der Doppelausgabe Juli/August: Luftreiniger, Smarte Städte, Top-Studienführer
Unsere Themen der Doppelausgabe Juli/August: Luftreiniger, Smarte Städte, Top-Studienführer
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Nr. 7 – 8/<strong>2021</strong><br />
1957– <strong>2021</strong><br />
8,50 Euro<br />
64. Jahrgang<br />
Das unabhängige Magazin für die kommunale Praxis<br />
www.treffpunkt-kommune.de<br />
Willkommen,<br />
Touristen!<br />
Son<strong>der</strong>beilage:<br />
Urlaubsziel<br />
Heilbronn-<br />
Franken<br />
WIE KOMMUNEN DEN REISEBOOM<br />
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Luftreiniger +++ Smarte Städte +++ Top-Studienführer<br />
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Ein Expertennetzwerk unterstützt Kommunen bei<br />
<strong>der</strong> Planung und Realisierung von Stellplätzen<br />
für Reisende im Wohnmobil.<br />
Lesen Sie mehr ab<br />
Seite 66.
Editorial<br />
Die neue Art zu bauen.<br />
Kin<strong>der</strong>gärten von KommInvest.<br />
Modular, hochwertig, ökologisch<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
die Bil<strong>der</strong> <strong>der</strong> Hochwasserkatastrophe <strong>der</strong> letzten Wochen schockieren ganz<br />
Deutschland. Menschen sind gestorben, Häuser zerstört, Infrastruktur ist<br />
zusammengebrochen. Es wird ein Kraftakt, dieses Ereignis zu verarbeiten und<br />
die betroffenen Städte wie<strong>der</strong>aufzubauen.<br />
Die Frage stellt sich, wie solche Katastrophen in Zukunft zumindest eingedämmt<br />
werden können. Denn dass es häufiger zu Extremwetterereignissen<br />
kommen wird, darüber sind sich Experten einig. Auch in Regionen, die bislang<br />
verschont geblieben sind. Es gilt also zu handeln und sich zu wappnen.<br />
Ein Baustein, sich an immer extremeres Wetter anzupassen, sind resiliente<br />
Städte und klimaangepasste Quartiere. Wie sie aussehen können und was<br />
Kommunen beachten müssen, beschreibt Architekt Hannes Bäuerle im<br />
Gastbeitrag ab Seite 8.<br />
KONTAKT<br />
Sie haben Anmerkungen,<br />
Wünsche o<strong>der</strong> Fragen?<br />
Schreiben Sie mir!<br />
denise.fiedler@pro-vs.de<br />
Bad Mergentheim<br />
Mainhardt<br />
Den Bogen zu schlagen zu unserer sommerlichen Tourismusstrecke ist nicht<br />
leicht, er gehört aber dazu. Nach den strapaziösen letzten Monaten ist es wichtig,<br />
den Ausgleich zu suchen. Welche unbekannten Reiseperlen gibt es in<br />
Deutschland, die es zu entdecken lohnt? Wir haben beim Wan<strong>der</strong>experten und<br />
Reiseautor Michael Moll nachgefragt. Lesen Sie das Interview ab Seite 62.<br />
Eine dieser Perlen ist Heilbronn-Franken, Heimatregion unseres Verlags. Hier<br />
lässt es sich wun<strong>der</strong>bar entspannen, genießen und abschalten. Wir haben ihr<br />
eine eigene Son<strong>der</strong>beilage gewidmet.<br />
Aschaffenburg<br />
Viel Spaß beim Lesen,<br />
Neuenstadt a.K.<br />
Hardthausen-Gochsen<br />
Denise Fiedler, Leitende Redakteurin<br />
Entdecken Sie, wie unkompliziert kommunale,<br />
gewerbliche o<strong>der</strong> private Bauprojekte sein können.<br />
Unsere Hybridbauweise:<br />
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Mehr dazu ab Seite 16<br />
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Inhalt<br />
In diesem Heft:<br />
Wenn‘s ums Parken<br />
geht – Hectronic:<br />
Planen & Bauen<br />
Freiraumplanung: So werden<br />
Retentionsflächen sinnvoll integriert 8<br />
Friedhofsplanung: Anfor<strong>der</strong>ungen an eine<br />
mo<strong>der</strong>ne Ruhestätte 10<br />
Umnutzung: In Ingolstadt wurde eine Brücke<br />
zum Naherholungsort umgestaltet 12<br />
Klimaneutrale Baugebiete: 34 Neubauplätze<br />
sollen umweltfreundlich versorgt werden 16<br />
Bepflanzung: Begrenztes Platzangebot ist<br />
kein Hin<strong>der</strong>nis für Stadtbegrünung 18<br />
Stadtplanung: 3D-Modelle als Hilfsmittel für<br />
Quartiers- und Stadtgestaltung 20<br />
Corona-Maßnahmen: Aerosolforscher über<br />
Lösungen für Innenräume 24<br />
Kulturstätten: Wie kann es im Herbst für<br />
Theater und Co. weitergehen? 32<br />
Infektionsschutz: Darauf kommt es bei <strong>der</strong><br />
Anschaffung von Luftreinigern an 36<br />
Mobile Luftreiniger: Kommunen sollten sich<br />
leise Geräte anschaffen 40<br />
Lüftungsanlagen: Einrichtungen und<br />
Unternehmen setzen auf starke Filter 42<br />
Technik & Innovation<br />
Methodik: Agiles Arbeiten kann auch in <strong>der</strong><br />
Verwaltung funktionieren 46<br />
Informationstechnik: So bleibt <strong>der</strong> Einsatz<br />
von Online-Tools für Kommunen sicher 48<br />
Smart City: Forschungsprojekt liefert<br />
Antworten zur intelligenten Stadt 50<br />
Bauanträge: Virtuelles Bauamt kann<br />
Genehmigungsprozess beschleunigen 52<br />
Umwelt & Verkehr<br />
Wasserknappheit: Warum ein intelligentes<br />
Management aufgebaut werden sollte 56<br />
8<br />
Flächen mit Mehrfachnutzen 8<br />
Öffentliche Freiräume können mit <strong>der</strong> richtigen Planung gleichzeitig als Retentionsfläche<br />
und als Erholungsraum für die Bürger dienen. Das meint <strong>der</strong> Landschaftarchitekt<br />
und Stadtplaner Hannes Bäuerle in seinem Gastbeitrag. Best-Practice-Beispiel ist<br />
sein preisgekröntes Projekt im baden-württembergischen Kirchheim unter Teck.<br />
Fenster auf o<strong>der</strong> Lüfter rein 36<br />
Zum Schutz von Kin<strong>der</strong>n in Kita und Schulen denken immer mehr Träger <strong>der</strong> Einrichtungen<br />
über die Anschaffung von Luftreinigern nach. Martin Törpe entwickelt<br />
stationäre Lüftungsanlagenkonzepte und betont, dass eine gute Raumluftqualität<br />
nicht nur Infektionsgefahren reduziert, son<strong>der</strong>n auch den Lernerfolg verbessert.<br />
Wasser für alle? 56<br />
Der fortschreitende Klimawandel verstärkt nicht nur Hochwassergefahren und Starkregen,<br />
son<strong>der</strong>n auch Dürreperioden. Olaf Schrö<strong>der</strong>, Vizepräsident <strong>der</strong> AÖW, for<strong>der</strong>t<br />
daher: Die öffentliche Wasserversorgung muss deutlichen Vorrang gewinnen vor an<strong>der</strong>en<br />
Nutzungsinteressen. Das Wasserentnahmeentgelt, das in den meisten deutschen<br />
Bundeslän<strong>der</strong>n existiert, zeige zu wenig Lenkungswirkung. Die Lösung könnte <strong>der</strong><br />
klimaresiliente Umbau <strong>der</strong> Infrastrukturen sein.<br />
14<br />
Foto: VGF<br />
Grüne Haltestelle<br />
Ein Pilotprojekt in Frankfurt widmet sich<br />
<strong>der</strong> Begrünung von Wartehallendächern<br />
im öffentlichen Personennahverkehr. Darüber<br />
hinaus wird für den Zeitraum von<br />
einem Jahr auch eine Vertikalbegrünung<br />
getestet.<br />
4 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 7 – 8/21<br />
Foto: Bäuerle Landschaftsarchitektur + Stadtplanung<br />
Foto Titelseite: Stellplatzkonzepte<br />
Foto: Denise Fiedler<br />
24<br />
Kampf gegen Viren 24<br />
In einigen Bundeslän<strong>der</strong>n sind die Sommerferien fast zu Ende. Dann stellt sich die<br />
Frage, wie <strong>der</strong> Unterricht unter Einhaltung des Infektionsschutzes weitergehen soll.<br />
Aerosolforscher Christof Asbach erläutert die hohe Ansteckungsgefahr in Innenräumen<br />
und for<strong>der</strong>t sinnvolle Lösungen für den Herbst.<br />
Tourismus<br />
Urlaubsplanung: Reiseexperte verrät seine<br />
Geheimtipps für Urlaub in Deutschland 62<br />
Sanierung: Häfen können zu touristischen<br />
Besuchermagneten werden 68<br />
TOP-Studienführer<br />
Aus- und Weiterbildung: Auch während<br />
Corona ist ein Fernstudium attraktiv 76<br />
För<strong>der</strong>ung: Welche Finanzierungsmittel stehen<br />
zur Verfügung? 80<br />
Parlament & Verwaltung<br />
Nachwuchsför<strong>der</strong>ung: Mit diesen<br />
Maßnahmen können Kommunen dem<br />
Fachkräftemangel entgegenwirken 88<br />
E-Recruiting: So sieht eine mo<strong>der</strong>ne<br />
Personalgewinnungsstrategie aus 90<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 7 – 8/21<br />
Rubriken<br />
Editorial 3<br />
Panorama 6<br />
TOP Stellenmarkt 92<br />
Produkte & Dienstleistungen 94<br />
Vorschau / Impressum 98<br />
Die Gesamtauflage dieser Ausgabe liegen<br />
Prospekte <strong>der</strong> Pyra GmbH, Berlin, sowie<br />
Prospekte <strong>der</strong> Sipirit GmbH, Kandel, bei.<br />
Einer Teilauflage dieser Ausgabe liegen<br />
Prospekte <strong>der</strong> HTI Gienger KG, Markt<br />
Schwaben, bei.<br />
CityLine<br />
Kamerabasierte<br />
Lösungen0:28<br />
0:33<br />
1:47<br />
2:01<br />
0:35 1:30<br />
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0:12<br />
1:01<br />
2:09<br />
0:47<br />
0:33<br />
1:09<br />
0:35
Panorama<br />
NEUES AUS DEUTSCHLAND<br />
Panorama<br />
Hochwasserkatastrophe<br />
Neue Wasserstrategie<br />
KURZ GEMELDET<br />
Wettbewerb<br />
Die Initiative „Tu was für Europa“ ruft<br />
Kommunen unter 50.000 Einwohnern<br />
auf, sich für den „Colours of Europe<br />
Award“ zu bewerben. Das Gewinnerprojekt<br />
soll in beson<strong>der</strong>er Weise das<br />
Potenzial haben, an<strong>der</strong>e Kommunen zu<br />
einem beson<strong>der</strong>en Engagement für<br />
Europa zu inspirieren. Gesucht werden<br />
Ideen, die Europa vor Ort erlebbar<br />
machen und zum Nachahmen anregen.<br />
Bewerbungsschluss ist <strong>der</strong> 12.09.<strong>2021</strong><br />
www.tu-was-fuer-europa.de<br />
Bemerkenswert, vorbildlich, innovativ?<br />
Teilen Sie <strong>der</strong> Redaktion mit,<br />
was Ihre Kommune bewegt:<br />
denise.fiedler@pro-vs.de<br />
Hilfe für Betroffene<br />
Die Schäden <strong>der</strong> Hochwasserkatastrophe<br />
müssen beseitigt werden.<br />
Dafür gibt es Hilfsgel<strong>der</strong>.<br />
Die Bundesregierung hat Soforthilfen in<br />
Höhe von 400 Millionen Euro für die Betroffenen<br />
<strong>der</strong> Hochwasserkatastrophe auf<br />
den Weg gebracht. Damit sollen die<br />
schlimmsten Schäden an Gebäuden und<br />
an <strong>der</strong> kommunalen Infrastruktur beseitigt<br />
und Notlagen überbrückt werden.<br />
„Wir werden gemeinsam alles daran setzen,<br />
dass das Geld schnell zu den Menschen<br />
kommt, die oft nichts mehr haben,<br />
außer das, was sie am Leibe tragen“, sagte<br />
Bundeskanzlerin Angela Merkel bei einem<br />
Besuch in <strong>der</strong> stark betroffenen Stadt<br />
Bad Münstereifel in Nordrhein-Westfalen.<br />
Bundesfinanzminister Olaf Scholz und<br />
Bundesinnenminister Horst Seehofer<br />
kündigten zudem ein milliardenschweres<br />
Aufbaupaket an.<br />
Zusätzlich könnten noch Hilfsgel<strong>der</strong><br />
aus dem EU-Solidaritätsfonds fließen. Dafür<br />
stellt <strong>der</strong> Bund aktuell einen Antrag.<br />
Das Hochwasser hat in vielen Städten und<br />
Gemeinden enorme Schäden angerichtet.<br />
Foto: Adobe Stock/ P.S.DES!GN<br />
Im Rahmen des 3. Wasserforums hat Bundesumweltministerin<br />
Svenja Schulze ihren<br />
Entwurf für eine Nationale Wasserstrategie<br />
vorgelegt. Damit sollen die Wasserreserven<br />
Deutschlands gesichert, Vorsorge<br />
gegen Wasserknappheit geleistet,<br />
Nutzungskonflikten vorgebeugt sowie<br />
<strong>der</strong> Zustand von Gewässern und Wasserqualität<br />
verbessert werden, heißt es in<br />
einer Meldung des Ministeriums.<br />
Mithilfe eines zugehörigen Aktionsprogramms<br />
soll <strong>der</strong> Umgang mit Wasser<br />
nachhaltiger werden. Es umfasst 57 Maßnahmen,<br />
die schrittweise bis 2030 umgesetzt<br />
werden sollen. Einer <strong>der</strong> Punkte:<br />
Eine überregionale Wasserversorgung<br />
soll etabliert werden. Der Grundsatz einer<br />
möglichst ortsnahen Wasserversorgung<br />
solle auch in Zukunft gelten. Ergänzend<br />
sollen Verbundnetze und Fernleitungen<br />
geschaffen werden, die regionale Unterschiede<br />
in <strong>der</strong> Wasserverfügbarkeit ausgleichen.<br />
Im Kern des Entwurfs steht die Daseinsvorsorge.<br />
Alle Bürger sollen auch in<br />
Foto: Adobe Stock/Saimanfoto<br />
Das Aktionsprogramm des Bundesumweltministeriums<br />
soll zu einem nachhaltigeren Umgang<br />
mit Wasser beitragen.<br />
Zukunft auf sichere, bezahlbare und leistungsfähige<br />
Wasserversorgung und Abwasserentsorgung<br />
zählen können. Der<br />
Strategieentwurf betont zudem die Bedeutung<br />
einer sicheren Versorgung mit<br />
Wasser und einer hohen Qualität <strong>der</strong> Gewässer<br />
als Wirtschaftsfaktor.<br />
Mehr dazu lesen Sie ab Seite 56 im Expertenbeitrag<br />
von AÖW-Vizepräsident<br />
Olaf Schrö<strong>der</strong>.<br />
Foto: Adobe Stock/benjaminnolte<br />
50<br />
Millionen Menschen sind<br />
mindestens einmal gegen<br />
Corona geimpft<br />
Aktuell haben 60 Prozent <strong>der</strong> Bevölkerung eine<br />
erste Impfung erhalten.<br />
Fachbereichsleitung (m/w/d)<br />
Kultur und Bildung<br />
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bauaufsichtlich<br />
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für unseren 4 „Familie, Kultur, Soziales“ gesucht.<br />
Fachbereichsleitung (m/w/d)<br />
Kultur und Bildung<br />
Die Leitung umfasst insbeson<strong>der</strong>e die Verantwortung, strategische<br />
Ausrichtung und Weiterentwicklung <strong>der</strong> drei Abteilungen Kin<strong>der</strong> und<br />
Senioren, Kulturmanagement, sowie Bildung und Soziales.<br />
für unseren Fachbereich 4 „Familie, Kultur, Soziales“<br />
Alle weiteren Informationen erhalten Sie unter karriere.emmendingen.de<br />
gesucht.<br />
o<strong>der</strong> von Frau Große-Ruyken, Telefon 07641 452-4100.<br />
Die Leitung umfasst insbeson<strong>der</strong>e die Verantwortung,<br />
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Kunststoff-Recycling Industriestraße 17 GmbH & Co. KG<br />
Industriestraße 29389 Bad Bodenteich 17<br />
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Tel.: +49 (0) 24 / 96 36-24<br />
Tel.: Fax: +49 +49 (0) (0) 58 5824 / 96 9636-24<br />
36-23<br />
Fax: E-Mail: +49 info@tepro.de<br />
(0) 58 24 / 96 36-23<br />
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Web: www.tepro-trimax.de<br />
7
Durchgeplant: Der brachliegende Entwässerungsgraben dient künftig als Retentionsfläche und naturnaher Erholungsraum zugleich. Das Bauprojekt in<br />
Kirchheim unter Teck will zudem das Miteinan<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bewohner durch Gemeinschaftsflächen för<strong>der</strong>n.<br />
Freiraumplanung<br />
Lösungen für die<br />
Aufgaben unserer Zeit<br />
Die Monofunktionalität von Räumen können wir uns zukünftig nicht mehr<br />
leisten, findet Gastautor Hannes Bäuerle. Mit einem preisgekrönten Projekt<br />
seines Planungsbüros liefert er ein Beispiel, wie Retentionsflächen sozial und<br />
ökologisch wertvoll in die Quartiersplanung integriert werden können.<br />
Wie kann ein Wandel hin zu einer<br />
sozialen Ökologisierung<br />
unseres Lebensumfelds gelingen?<br />
Hierfür braucht es ein Um- und Neudenken<br />
in <strong>der</strong> Entwicklung und Nutzung<br />
des vorhandenen Bodens. Unsere Ressourcen<br />
sind endlich, auch die <strong>der</strong> verfügbaren<br />
Flächen. Der immer weiter fortschreitende<br />
Wegfall von land- und forstwirtschaftlicher<br />
Nutzung und das Versiegeln<br />
des offenen Bodens führt unter<br />
an<strong>der</strong>em zu solch katastrophalen Ereignissen<br />
wie in diesem Sommer in Nordrhein-Westfalen<br />
o<strong>der</strong> Rheinland-Pfalz.<br />
Retentions- und Verdunstungsräume<br />
fehlen vielerorts, Pflanzflächen und Gehölzstrukturen,<br />
die <strong>der</strong> Erosion durch<br />
Wind und Wasser entgegenwirken können,<br />
werden baulich umgenutzt, vor allem<br />
im besiedelten Bereich. Gleichzeitig<br />
besteht ein Mangel an Freiflächen im<br />
nahen Lebens- und Wohnumfeld. Räume<br />
für soziales Miteinan<strong>der</strong>, Spiel- und Bewegungsangebote<br />
für alle Generationen<br />
sowie Flächen zur Selbstaneignung mit<br />
nutzungsoffenen Möglichkeiten fehlen<br />
flächendeckend in bewohnten Gebieten.<br />
Dabei sind es gerade diese Orte, die von<br />
höchster Wertigkeit für unsere Gesellschaft<br />
und unser Lebensumfeld sind. Jedoch<br />
erfahren sie bisher wenig Wertschätzung,<br />
auch im monetären Sinn.<br />
Die Monofunktionalität von Räumen,<br />
beispielsweise als reine Bau-, Parkierungs-<br />
o<strong>der</strong> Freifläche können wir uns<br />
künftig nicht mehr leisten. Wir benötigen<br />
Flächen, die vielfache Nutzungen übernehmen<br />
können. Gleichzeitig müssen sie<br />
wirtschaftlich umsetzbar sein sowie<br />
langfristig in <strong>der</strong> Unterhaltung funktionieren.<br />
Klimatische, ökologische und soziale<br />
Aspekte müssen gleichermaßen Beachtung<br />
finden.<br />
FLÄCHEN BRAUCHEN MEHRFACHNUTZEN<br />
Die fehlenden Freiraumangebote zur Freizeitgestaltung<br />
sowie <strong>der</strong> nicht vorhandene<br />
Retentionsraum für Nie<strong>der</strong>schläge<br />
in bebauten Gebieten schließen sich als<br />
gemeinsame Nutzung einer Fläche bisher<br />
fast immer aus. Dabei können bei geeigneter<br />
Flächenbeschaffenheit und ortsangepasster<br />
Planung hier multifunktionale<br />
Räume entstehen, die eine hohen Aufenthaltsqualität<br />
bieten und gleichzeitig als<br />
Klimaraum mit Verdunstungskühlung<br />
und Versickerung dienen.<br />
Vielerorts gibt es in bebauten Gebieten<br />
keine Zugänge und Aufenthaltsmöglichkeiten<br />
für Menschen an Gewässern.<br />
Gleichzeitig fehlt kanalisierten Flüssen<br />
o<strong>der</strong> Bächen <strong>der</strong> Raum zur Überflutung<br />
o<strong>der</strong> Retention. Auenbereiche an Gewäs-<br />
Foto: Bäuerle Landschaftsarchitektur + Stadtplanung<br />
Öffentlicher Raum<br />
sern bieten vielfältige Habitate für<br />
Pflanzen und Tiere und leisten einen<br />
wichtigen Beitrag zum Artenschutz.<br />
Durch nachhaltige Planung und Umsetzung<br />
kann eine Aufwertung erzielt werden,<br />
die vielfache Nutzungen auf einer<br />
Fläche bietet und gleichzeitig für ein<br />
ausgewogenes Miteinan<strong>der</strong> sorgt.<br />
KLIMAGERECHT PLANEN<br />
Wie solch eine Umsetzung für die Zukunft<br />
aussehen kann, zeigt das nachfolgende<br />
Beispiel eines Wettbewerbs<br />
aus Kirchheim unter Teck in Baden-Württemberg,<br />
<strong>der</strong> von unserem<br />
Büro gemeinsam mit UTA Architekten<br />
entworfen und mit dem ersten Preis ausgezeichnet<br />
wurde. Auf einem ehemaligen<br />
und brachliegenden Güterbahnhofsareal<br />
wird künftig ein Wohnquartier<br />
entstehen, welches unter sozialen,<br />
ökologischen und klimatischen<br />
Gesichtspunkten geplant und umgesetzt<br />
werden soll. Ebenso sind die Themen<br />
Mobilität <strong>der</strong> Zukunft, Car- und<br />
Bike- Sharing sowie <strong>der</strong> naheliegende<br />
ÖPNV wichtige Bestandteile <strong>der</strong> Konzeption.<br />
„Wir benötigen Flächen,<br />
die vielfache Nutzungen<br />
übernehmen können.<br />
Gleichzeitig müssen sie<br />
wirtschaftlich umsetzbar<br />
sein sowie langfristig in<br />
<strong>der</strong> Unterhaltung<br />
funktionieren.“<br />
Hannes Bäuerle<br />
Die langgestreckte Entwicklungsfläche<br />
liegt parallel zur S-Bahn-Verbindung<br />
und in naher Umgebung bestehen<strong>der</strong><br />
Wohnquartiere. Im Zentrum des Gebietes<br />
befindet sich ein brachliegen<strong>der</strong> Entwässerungsgraben,<br />
<strong>der</strong> jedoch funktional<br />
und gestalterisch nicht den aktuellen<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen entspricht.<br />
KALTE LUFT FÜRS QUARTIER<br />
Ausgehend von <strong>der</strong> Bestandssituation<br />
wurde die zukünftige Bebauung so gesetzt,<br />
dass Kaltluftströme weiterhin für<br />
eine Be- und Entlüftung des Quartiers<br />
sorgen und gleichzeitig attraktive und<br />
funktionale Wohnangebote für alle Einkommensschichten<br />
entstehen können.<br />
In kleineren Hofgruppen, mit Angeboten<br />
für die Gemeinschaft in den Erdgeschossen,<br />
entstehen kommunikative<br />
Räume, die <strong>der</strong> Begegnung und dem<br />
Austausch zur Verfügung stehen und<br />
gleichzeitig für Kleinkin<strong>der</strong> Spiel- und<br />
Bewegungsangebote schaffen.<br />
Der brachliegende Entwässerungsgraben<br />
wird weiterhin als Retentionsraum<br />
zur Verfügung stehen, mehr Nie<strong>der</strong>schläge<br />
zwischenspeichern können<br />
und gleichzeitig ein attraktiver Ort für<br />
alle Generationen werden. Spiel-, Sportund<br />
Bewegungsangebote bieten vielfältige<br />
Möglichkeiten und im Schatten bestehen<strong>der</strong><br />
sowie neuer Bäume kann die<br />
Gemeinschaft zusammenkommen.<br />
STARKREGEN VERSICKERN LASSEN<br />
Im Starkregenereignis kann die Fläche<br />
überflutet werden und gibt die Wassermassen<br />
über Versickerungseinrichtung<br />
zielgerecht an den Boden ab. Naturnahe<br />
Gewässerrandstreifen mit Gehölzstrukturen<br />
bieten den angesiedelten Arten<br />
Lebens- und Nahrungsraum und schaffen<br />
so einen Ausgleich zum Eingriff<br />
durch die Baumaßnahmen.<br />
Dieses Beispiel zeigt, wie wir multifunktionale<br />
Freiräume schaffen und<br />
ausbilden können und dabei den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
einer klimagerechten, sozialverträglichen<br />
und umweltsichernden<br />
Planungs- und Bauweise gerecht<br />
werden können. Lösungen für die Aufgaben<br />
unserer Zeit for<strong>der</strong>n Visionen und<br />
Konzepte, die weit über die Planungsund<br />
Bauzeit hinausgehen. Planen für<br />
die Zukunft und nicht aus <strong>der</strong> Vergangenheit,<br />
das ist unsere Aufgabe.<br />
<br />
Hannes Bäuerle<br />
DER AUTOR<br />
Hannes Bäuerle ist Freier Landschaftsarchitekt<br />
und Freier Stadtplaner mit Bürositz in<br />
Stuttgart. Er ist Mitglied im Bund Deutscher<br />
Landschaftsarchitekten (BDLA) und Mitglied<br />
im Städtebauausschuss <strong>der</strong> Landeshauptstadt<br />
Stuttgart.<br />
Die Zentrale<br />
für smarte<br />
Schulungs- und<br />
Klassenräume!<br />
Jetzt informieren unter:<br />
hager.de/mediensaeule<br />
8 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 7 – 8/21<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 7 – 8/21
Planen & Bauen<br />
Öffentlicher Raum<br />
Wie hat sich <strong>der</strong> Friedhofsbetrieb in<br />
Hamburg in den vergangenen zehn bis<br />
20 Jahren verän<strong>der</strong>t?<br />
Welche Anfor<strong>der</strong>ungen werden heutzutage<br />
an einen Friedhof wie den in Ohlsdorf<br />
gestellt?<br />
Die Mediensäule:<br />
Individuell<br />
bestückt, flexibel<br />
erweiterbar.<br />
Die Friedhofsanlage in Hamburg-Ohlsdorf ist <strong>der</strong> größte Parkfriedhof <strong>der</strong> Welt. 1,2 Millionen Besucher verzeichnet die Begräbnisstätte jährlich.<br />
ZUR PERSON<br />
Lutz Rehkopf arbeitet für die Öffentlichkeitsarbeit/Unternehmenskommunikation<br />
bei <strong>der</strong> Hamburger Friedhöfe AöR in<br />
Hamburg.<br />
Foto: Hamburger Friedhöfe AöR<br />
Friedhofsplanung<br />
„Wir haben einen<br />
sozialen Auftrag“<br />
Auch ein Friedhof muss auf Trends reagieren – etwa auf den Wunsch, Mensch<br />
und Haustier gemeinsam zu bestatten o<strong>der</strong> auf Beisetzungen unter Bäumen.<br />
Lutz Rehkopf von <strong>der</strong> Hamburger Friedhofsverwaltung schil<strong>der</strong>t weitere<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen an eine mo<strong>der</strong>ne Ruhestätte.<br />
Herr Rehkopf, <strong>der</strong> Friedhof in Hamburg-Ohlsdorf<br />
ist <strong>der</strong> größte Parkfriedhof<br />
<strong>der</strong> Welt. Wie bekommen Sie den Spagat<br />
zwischen Ruhestätte für die Toten und Begegnungsort<br />
für die Lebenden hin?<br />
Lutz Rehkopf: Ort <strong>der</strong> Begegnung ist hierbei<br />
ein wichtiges Stichwort. Wir institutionalisieren<br />
das: Es stehen beispielsweise einige<br />
tausend Bänke auf dem Ohlsdorfer<br />
Friedhof. Dabei gruppieren wir die Bänke<br />
so, dass die Menschen miteinan<strong>der</strong> kommunizieren<br />
können. Schließlich haben<br />
wir als Parkfriedhof einen sozialen Auftrag,<br />
auch und gerade in Coronazeiten<br />
war <strong>der</strong> Zulauf groß. Wir haben nämlich<br />
die Erfahrung gemacht, dass sich häufig<br />
Friedhofsbesucher gegenseitig erzählen,<br />
wie sie mit ihrer Trauer umgehen beziehungsweise<br />
umgegangen sind. Eine bedeutende<br />
Rolle spielt auch das Forum<br />
Ohlsdorf, das Raum zum Abschiednehmen<br />
bietet und gerne besucht wird. Neben<br />
den drei Feierhallen Fritz-Schumacher-Halle,<br />
Cordes-Halle sowie Linne-Halle<br />
und vier Abschiedsräumen finden<br />
Sie im Forum eine Krypta ebenso wie<br />
ein Kolumbarium. Übrigens ist auch die<br />
Begegnung mit sich selbst ein wichtiges<br />
Element <strong>der</strong> Trauer.<br />
Foto: Adobe Stock/thorabeti<br />
Rehkopf: Ich würde eher sagen, dass <strong>der</strong><br />
Betrieb nach außen hin ungefähr gleich<br />
geblieben ist. Intern fand eine erhebliche<br />
Ausweitung <strong>der</strong> Digitalisierung<br />
statt. In den vergangenen Jahrzehnten<br />
gab es außerdem Entwicklungen im Bereich<br />
Themen- und Konzeptgrabstätten.<br />
So wurde etwa die baumbezogene Bestattung<br />
etabliert. Das Verhältnis von<br />
Urnen- zu Grabbestattungen hat sich<br />
leicht um fünf Prozent erhöht, womit<br />
wir aktuell bei insgesamt 80 Prozent<br />
Urnenbestattungen liegen. Weitere<br />
Trends, die im Laufe <strong>der</strong> Jahre hinzugekommen<br />
sind, sind Paaranlagen o<strong>der</strong><br />
die Beisetzung von Mensch und Haustier.<br />
Der Friedhof reagiert auf diese<br />
Trends. Aufgrund <strong>der</strong> hohen Anzahl<br />
von Urnenbeisetzungen ergibt es sich<br />
übrigens, dass nur noch rund ein Drittel<br />
<strong>der</strong> Fläche benötigt wird. Daher wird<br />
die Anlage als Park weiterentwickelt,<br />
um ihn als Grünfläche zu erhalten.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> rückläufigen Belegungszahlen<br />
und <strong>der</strong> verän<strong>der</strong>ten Bestattungskultur<br />
soll <strong>der</strong> Friedhof Ohlsdorf bis zum<br />
Jahr 2050 umfassend umgestaltet werden.<br />
Was bedeutet das konkret? Wurde<br />
damit bereits begonnen?<br />
Rehkopf: Ja, damit wurde bereits im Jahr<br />
2016 begonnen. Der Prozess, dass eine<br />
Parkfriedhofsfläche mit neuen Nutzungen<br />
entsteht, ist im Gange. Dabei wollen<br />
wir auf Natur- und Kunsterfahrung setzen.<br />
Die Erholung soll im Vor<strong>der</strong>grund<br />
stehen. Es gibt zum Beispiel jetzt schon<br />
Landschaftstürme, von denen aus man<br />
einen weitläufigen Überblick über den<br />
gesamten Friedhof hat. Ziel des Projekts<br />
unter dem Namen ‚Ohlsdorf 2050‘ ist die<br />
Stärkung von Naturelementen. Auf unserem<br />
Friedhof stehen unzählige Rhododendronbüsche.<br />
Diese sollen perspektivisch<br />
stark zurückgenommen werden,<br />
weil sie für Insekten nichts an<strong>der</strong>es<br />
als eine ökologische Wüste darstellen.<br />
Da eignet sich zum Beispiel <strong>der</strong> Flie<strong>der</strong><br />
viel besser als Friedhofspflanze, da Bienen<br />
und Co. von dieser Gattung mehr<br />
Nutzen haben. Darüber hinaus wollen<br />
wir weg von Teer- und Verbundwegen<br />
hin zu Kieswegen.<br />
Rehkopf: Ganz oben auf <strong>der</strong> Liste an Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
steht, dass <strong>der</strong> Friedhof<br />
eine Begräbnisfläche für alle Belange<br />
darstellen sollte. Daher ist bei uns vom<br />
anonymen Urnenheim bis zum Mausoleum<br />
alles möglich. Mir persönlich ist<br />
kein größeres Angebot bekannt. Außerdem<br />
wird gefor<strong>der</strong>t, dass wir Führungen<br />
anbieten, zum Beispiel für Prominente.<br />
Auch ein Internetauftritt ist heutzutage<br />
ein Muss. Denn Gräber sollen<br />
auch online erstanden werden können.<br />
Selbstverständlich ist eine wichtige For<strong>der</strong>ung<br />
an unsere Anlage, dass Ruhe auf<br />
dem Friedhof herrscht. Das gewährleistet<br />
eine Schranke für Fahrzeuge. Trauergäste<br />
und Friedhofsgewerbe können<br />
passieren. Für diejenigen, die auf dem<br />
Friedhof ihrer Arbeit nachgehen, gibt es<br />
an<strong>der</strong>e Eingänge als für Besucher. Zu<br />
guter Letzt sind auch wir ein Wirtschaftsbetrieb,<br />
<strong>der</strong> wie ein solcher geführt<br />
werden muss. Auch mit Umweltvorgaben<br />
und Denkmalschutzpflichten<br />
müssen wir uns auseinan<strong>der</strong>setzen.<br />
Der Friedhof ist ja auch gleichzeitig ein<br />
Park mit vielen Blumen und Bäumen.<br />
Das erfor<strong>der</strong>t einen immensen Pflegeaufwand.<br />
Wie wird das bewerkstelligt?<br />
Rehkopf: Der Pflegeaufwand ist groß und<br />
glie<strong>der</strong>t sich in zwei Bereiche. Wir haben<br />
Angestellte, die sich um alles rund<br />
um Anlagen und Wege kümmern. Das<br />
sind 52 Beschäftigte. Und 109 Personen<br />
sind für die Grabpflege verantwortlich.<br />
Für die Baumpflege sind weitere fünf<br />
zuständig.<br />
Spielt Outsourcing dabei eine Rolle – und<br />
wenn ja, in welcher Art und Weise?<br />
Rehkopf: Ja, bei Rasenmäharbeiten und<br />
Heckenrückschnitt greifen wir auf eine<br />
Fremdfirma zurück. O<strong>der</strong> wenn Saisonarbeiten<br />
stattfinden. Dann muss man<br />
das Personal nicht mit Arbeitszeitkonten<br />
quälen. Im Winter gibt es auf dem<br />
Friedhof ja nicht so viel zu tun. Auch<br />
haben wir keinen eigenen Wachdienst,<br />
son<strong>der</strong>n beauftragen damit ein Unternehmen.<br />
Interview: Olga Lechmann<br />
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<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 7 – 8/21
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Öffentlicher Raum<br />
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Umnutzung<br />
Sitzplatz mit Aussicht<br />
Aus alt mach neu: Im bayerischen Ingolstadt wurde eine ehemalige<br />
Eisenbahnbrücke zu einem urbanen Naherholungsort umgestaltet. Vorbild war<br />
kein Geringerer als <strong>der</strong> New Yorker „High Line Park“.<br />
Von <strong>der</strong> historischen Brücke zum<br />
attraktiven Freiraum: Auf Initiative<br />
des Bezirksausschuss-Gremiums<br />
wurde ein Brückenbauwerk im Nordosten<br />
Ingolstadts umgestaltet. Vorbild für<br />
das Projekt war <strong>der</strong> „High Line Park“ in<br />
New York, eine zum Grünzug umgebaute<br />
ehemalige Hochbahn-Trasse. Die Umsetzung<br />
erfolgte durch das Landschaftsarchitekturbüro<br />
„studio B“ aus München,<br />
das Entwurf, Planung und Bauleitung<br />
übernommen hat. Fe<strong>der</strong>führend waren<br />
das Gartenamt in Kooperation mit Stadtplanungs-<br />
und Tiefbauamt.<br />
Die Baukosten <strong>der</strong> Gesamtmaßnahme<br />
betrugen zirka 300.000 Euro. Die finanziellen<br />
Mittel wurden durch den Bezirksausschuss<br />
aus dem städtischen Bürgerhaushalt<br />
bereitgestellt. Anteilig (zirka<br />
40 Prozent) erfolgte eine För<strong>der</strong>ung durch<br />
das Bundesministerium des Innern, für<br />
Bau und Heimat (aufgrund eines Beschlusses<br />
des Deutschen Bundestages)<br />
und im Rahmen des Städtebauför<strong>der</strong>programms<br />
„Soziale Stadt“ mit Mitteln des<br />
Bundes und des Freistaates Bayern.<br />
Die För<strong>der</strong>ungsbewilligung durch die<br />
Regierung von Oberbayern erfolgte, weil<br />
Sedum-Matten sorgen ganzjährig für Blütenpracht, verbessern gleichzeitig das Klima und sind dabei<br />
völlig pflegeleicht.<br />
<strong>der</strong> Highline-Park einigen <strong>der</strong> städtebaulichen<br />
Defizite im überdurchschnittlich<br />
dicht besiedelten Bezirk Nordost/Sanierungsgebiet<br />
Konradviertel entgegenwirken<br />
sollte. Dazu gehören mangelnde öffentliche<br />
Freiflächen und eine starke<br />
Barrierewirkung <strong>der</strong> großen Hauptstraßen,<br />
die keine Durchgängigkeit für den<br />
unmotorisierten Verkehr bietet.<br />
Mit <strong>der</strong> Umgestaltung sollten Vorteile<br />
für das Quartier einhergehen: Es galt,<br />
eine begrünte Freifläche mit barrierefreien<br />
Aufenthaltsbereichen zu schaffen<br />
und einen Ort mit historischer Bedeutung<br />
zu sichern. Anwohner <strong>der</strong> umliegenden<br />
Viertel, Anrainer und politische Vertreter<br />
waren von Beginn an in die Weiterentwicklung<br />
des Projekts eingebunden.<br />
GESTALTUNG MIT HISTORIE<br />
Das aus zwei nebeneinan<strong>der</strong> errichteten<br />
Brücken bestehende Bauwerk – Fußgänger-/Radfahrersteg<br />
und einstige Eisenbahnbrücke<br />
– stellt eine wichtige Grünund<br />
Wegeverbindung dar und vernetzt<br />
gleichzeitig die Wohngebiete beidseits <strong>der</strong><br />
vierspurigen Römerstraße als auch Biotopflächen,<br />
Stadtteilparks und Sportanlagen<br />
in den jeweiligen Quartieren.<br />
Der Fußgänger-/Radfahrersteg wurde<br />
in seiner Funktion als Wegeverbindung<br />
beibehalten. Aus <strong>der</strong> bereits 1975 aufgelassenen<br />
Eisenbahnbrücke entstand eine<br />
dauerhaft begrünte und mit Aufenthaltsmöglichkeiten<br />
ausgestattete Freifläche.<br />
Zentrales Gestaltungselement ist ein<br />
rund 40 Meter langes, im Brückenverlauf<br />
geschwungenes Sitzobjekt aus Beton und<br />
Holz, das den bestehenden Spalt zwischen<br />
den Brücken überspannt und sicherheitsrelevant<br />
abdeckt sowie eine optische<br />
Verbindung <strong>der</strong> Bauwerke schafft.<br />
Vor allem aber bietet diese Bank große<br />
Liege- und Sitzflächen. Von dort und den<br />
beidseits angelagerten, barrierefrei zugänglichen<br />
Platzflächen erlebt man eine<br />
beson<strong>der</strong>s urbane Atmosphäre.<br />
Je nach Blickrichtung ergeben sich interessante<br />
Sichtbeziehungen in die Landschaft<br />
und auf die Römerstraße. Der Verkehr<br />
spiegelt sich aus einer ungewöhnlichen<br />
Perspektive in einer Mischung aus<br />
Innehalten und Bewegung wie an kaum<br />
einem an<strong>der</strong>en Ort in <strong>der</strong> Stadt.<br />
SICHTACHSEN ÜBER DIE STADT<br />
Weithin sichtbare Cortenstahl-Pergolen<br />
dienen <strong>der</strong> Beschattung und stellen dank<br />
Materialwahl und markanter Kontur ähnlich<br />
einem Eisenbahnwaggon einen Bezug<br />
zum einstigen Schienenverkehr und<br />
<strong>der</strong> Industriegeschichte des Viertels her.<br />
Die noch erhaltenen Einbauten zur Schienenbefestigung<br />
wurden in Erinnerung an<br />
die frühere Nutzung ebenfalls als Gestaltungselement<br />
erhalten.<br />
Für einen ganzjährigen Blüten- und<br />
Strukturaspekt ist die Fläche mit Sedum-Matten,<br />
Stauden und Sträuchern begrünt,<br />
die auf den trockenen Standort<br />
angepasst sind. Die Grünbrücke erfüllt<br />
für Tiere und als Regenrückhaltefläche<br />
ökologische Funktionen. Daniela Worm<br />
DIE AUTORIN<br />
Daniela Worm arbeitet für das Gartenbauamt<br />
Ingolstadt<br />
Gebaut für<br />
Ihre Zukunft.<br />
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Fotos: Stadt Ingolstadt<br />
Vorher-nachher: Hoch über die Römerstraße führt eine stillgelegte Eisenbahnbrücke. Im vergangenen<br />
Jahr wurde sie zum urbanen Naherholungsraum umgebaut.<br />
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Öffentlicher Raum<br />
So sieht sie aus – die begrünte Straßenbahnhaltestelle „Börneplatz/Stoltzestraße“ in Frankfurt am<br />
Main. Die Vertikalbegrünung hinter <strong>der</strong> Sitzbank ist ein Novum.<br />
Pilotprojekt<br />
Grüne Haltestellen<br />
Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Umweltschutz werden zunehmend<br />
wichtiger. Aus diesem Grund wurde in Frankfurt am Main ein Pilotprojekt<br />
gestartet, das die Begrünung von Wartehallendächern im ÖPNV zum Ziel hat.<br />
Für den Zeitraum von einem Jahr wird auch eine grüne Rückwand getestet, für<br />
die ein Wassertank unter <strong>der</strong> Sitzbank eingebaut wurde.<br />
Geschotterte Abschnitte in Rasengleise<br />
umzuwandeln, liegt auf <strong>der</strong><br />
Hand. Aber was ist mit den Haltestellen<br />
für öffentliche Verkehrsmittel, die<br />
sich, ganz gleich, in welcher Stadt, überall<br />
querbeet verteilt finden lassen? Sie<br />
haben Wartehallen, die sich – mal besser,<br />
mal verbesserungswürdig – ins Stadtbild<br />
fügen. Um hier einen Beitrag zum Klimaschutz<br />
zu leisten, hat die Verkehrsgesellschaft<br />
Fankfurt am Main (VGF) im Februar<br />
<strong>2021</strong> im Rahmen eines Pilotprojektes<br />
die beiden Wartehallen <strong>der</strong> Straßenbahnhaltestelle<br />
„Börneplatz/Stoltzestraße“ begrünt<br />
und außerdem mit Echtzeitbildschirmen<br />
ausgestattet.<br />
Die Dächer wurden mit sogenannten<br />
extensiven Sedumpflanzen bepflanzt. Es<br />
handelt sich dabei um pflegeleichte und<br />
insektenfreundliche Gewächse, die einen<br />
natürlichen Wasserrückhaltespeicher besitzen<br />
und nicht gegossen werden müssen.<br />
Neben diesen Eigenschaften filtern<br />
sie den Feinstaub des Verkehrs, womit sie<br />
für eine bessere Luftqualität sorgen, und<br />
kühlen die Luft bei Hitze ab.<br />
Die Rückwand <strong>der</strong> einen Wartehalle<br />
erhielt beidseitig eine Begrünung aus<br />
Moos und Pflanzen, unter an<strong>der</strong>em <strong>der</strong><br />
Arten Sonnenhut, Taglilie, Astern, Purpurglöckchen,<br />
sowie Süßgräsern, die<br />
schön blühen und bei Bienen hoch im<br />
Foto: VGF<br />
Kurs stehen. Diese „grüne Wand“ wird<br />
wegen des hier fehlenden Wasseranschlusses<br />
aus einem unter <strong>der</strong> Sitzbank<br />
eingebauten Tank bewässert.<br />
Für die Umsetzung mussten sowohl die<br />
Verglasung als auch die Bank <strong>der</strong> Haltestelle<br />
demontiert werden. Anstelle <strong>der</strong><br />
Ersteren wurde anschließend eine Trägerplatte<br />
montiert. Die Idee, eine solche<br />
Rückwand zu installieren, ist an den<br />
Mooswandtest in Stuttgart angelehnt, <strong>der</strong><br />
von März 2017 bis April 2018 zeigen<br />
sollte, ob Moose Feinstaub aus <strong>der</strong> Luft<br />
binden und die Schadstoffe reduzieren<br />
können. Diese Vertikalbegrünung ist bei<br />
Wartehallen ein Novum und wird zunächst<br />
ein Jahr lang von <strong>der</strong> VGF getestet.<br />
Die Kosten liegen bei 35.000 Euro. Die<br />
Dachbegrünung allerdings bleibt dauerhaft.<br />
Das Umweltamt <strong>der</strong> Stadt Frankfurt<br />
hat das Pilotprojekt im Rahmen des Programms<br />
„Frankfurt frischt auf“ geför<strong>der</strong>t.<br />
GANZ SCHÖN SCHWER<br />
Weitere Haltestellen entlang <strong>der</strong> Straßenbahnlinien<br />
und <strong>der</strong> oberirdischen<br />
U-Bahnabschnitte sind geplant o<strong>der</strong> sogar<br />
bereits umgesetzt: Die im Juni nach barrierefreiem<br />
Umbau wie<strong>der</strong> in Betrieb genommene<br />
Tramhaltestelle „Louisa Bahnhof”<br />
hat grüne Dächer erhalten, bei den<br />
Wartehallen an den Haltestellen „Hugo-Junkers-Straße<br />
Schleife”, „Neu-Isenburg<br />
Stadtgrenze”, „Waldau” und „Waldfriedhof”<br />
sind sie noch in diesem Jahr<br />
geplant. An <strong>der</strong> oberirdischen U-Bahnstation<br />
„Kalbach” ist die Umsetzung in<br />
diesem Sommer vorgesehen, wobei die<br />
VGF hier eine Son<strong>der</strong>lösung vorsieht: Hier<br />
sollen – neben den fest installierten –<br />
künftig fünf mobile Wartehallen zum<br />
Einsatz kommen, da ein Bahnsteig <strong>der</strong><br />
Station im Frühjahr durch die ortsansässige<br />
Krähenkolonie in Mitleidenschaft gezogen<br />
wurde.<br />
Die Dachbegrünung mittels Sedumpflanzen<br />
will die VGF in Zukunft möglichst<br />
bei allen neuen Wartehallen verwenden.<br />
Es ist jedoch nicht möglich, alle<br />
Wartehallen <strong>der</strong> 139 Tramhaltestellen<br />
und 57 oberirdischen U-Bahnstationen<br />
handstreichartig zu begrünen. Denn<br />
nicht alle Dächer sind dafür geeignet,<br />
die pro Quadratmeter zwischen 60 und<br />
90 Kilogramm schwere Begrünung zu<br />
tragen. Die reinen Begrünungskosten mit<br />
Unterkonstruktion auf dem Dach liegen<br />
14 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 7 – 8/21<br />
bei etwa 100 bis 150 Euro pro Quadratmeter,<br />
wenn die Wartehallen das zusätzliche<br />
Gewicht tragen können. An<strong>der</strong>nfalls<br />
kann es teurer werden. Neben <strong>der</strong><br />
Begrünung testet die VGF außerdem den<br />
Einsatz von Photovoltaikanlagen auf<br />
dafür geeigneten Haltestellendächern.<br />
Auf Dächern von Betriebshöfen gehören<br />
die Panele mittlerweile zum gewohnten<br />
Anblick.<br />
ECHTZEITINFOS FÜR DIE BÜRGER<br />
Ein weiterer Aspekt hinsichtlich des Pilotprojekts<br />
<strong>der</strong> Verkehrsgesellschaft – abgesehen<br />
von den Bepflanzungen – war es,<br />
pro Halle einen Bildschirm zu installieren,<br />
<strong>der</strong> Echtzeitinformationen zu Verbindungen<br />
<strong>der</strong> umliegenden Haltestellen und<br />
Stationen sowie zu den in <strong>der</strong> nahen Umgebung<br />
verfügbaren Sharingangeboten<br />
– beispielsweise E-Scooter – anzeigt.<br />
Ergänzt wird dieses Informationsangebot<br />
durch zwei kleinere Bildschirme<br />
mit elektronischem Papier, sogenanntes<br />
E-Paper, die den Fahrplan anzeigen und<br />
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an den beiden Stelen <strong>der</strong> Haltestelle montiert<br />
wurden.<br />
Als Unternehmen <strong>der</strong> öffentlichen Daseinsvorsorge<br />
und kommunaler Verkehrsbetrieb,<br />
<strong>der</strong> durch seinen U- und Straßenbahnbetrieb<br />
energieintensiv arbeitet,<br />
steht die VGF in <strong>der</strong> Verantwortung,<br />
möglichst effizient, umweltschonend<br />
und wirtschaftlich mit Energie umzugehen.<br />
Das erwarten Fahrgäste, das for<strong>der</strong>t<br />
<strong>der</strong> Anteilseigner, die Stadt Frankfurt.<br />
Wenn von Klimawandel o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Mobilitätswende<br />
die Rede ist, spielen Bahnen<br />
und Busse endlich die Rolle, die sie schon<br />
vor 30 Jahren hätten spielen müssen, als<br />
Verkehrspolitik in vielen Städten fast ausschließlich<br />
aus Ideen zum Straßenbau bestand.<br />
Seiner neuen Aufgabe kann <strong>der</strong> ÖPNV<br />
umso besser gerecht werden, wenn Unternehmen<br />
wie die VGF beim Umweltschutz<br />
ihre Hausaufgaben machen. Deshalb<br />
muss diese ihren spezifischen Energieverbrauch<br />
senken. Es geht aber auch darum,<br />
den Klimaschutzgedanken an<strong>der</strong>weitig in<br />
die unternehmerische Tätigkeiten zu integrieren.<br />
Bernd Conrads<br />
Sicher, robust, kindgerecht: Holzsplitter, morsche Balken, scharfe o<strong>der</strong> rostige<br />
Metallkanten – manche Gefahren erkennt man zu spät. Deshalb stellt ein Spielplatz hohe<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen an die Sicherheit und somit im Beson<strong>der</strong>en an das Material. Es muss die<br />
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FEINSTAUB FILTERN<br />
Vorbild für das Pilotprojekt <strong>der</strong> grünen<br />
Haltestellen in Frankfurt am Main ist die<br />
nie<strong>der</strong>ländische Stadt Utrecht. Dort<br />
wurden bereits im Jahr 2019 mehr als<br />
300 Wartehäuschen an Bus- und<br />
Bahnhaltestellen begrünt, um Feinstaub<br />
aus <strong>der</strong> Luft zu filtern.<br />
DER AUTOR<br />
Bernd Conrads ist Leiter <strong>der</strong> Unternehmenskommunikation<br />
bei <strong>der</strong> Stadtwerke<br />
Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main<br />
mbH (VGF).<br />
20<br />
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Kommunen mit kompakten Fact-Sheets,<br />
Videotutorials, einer Webseminar-<br />
Aufzeichnung mit Rudolf Fluck und<br />
Dr. Harald Schäffler sowie einem<br />
konkreten Fahrplan für die Planung und<br />
Umsetzung bietet die Webseite<br />
www.klimaneutrale-quartiere.de.<br />
„Fossile Brennstoffe<br />
sind nicht notwendig“<br />
Die Schwarzwaldgemeinde Mönchweiler in Baden-Württemberg hat große<br />
Pläne. Sie möchte ein Neubaugebiet mit 34 Bauplätzen für rund 200 Bewohner<br />
rein mit klimaneutraler Energie versorgen. Bürgermeister Rudolf Fluck und Dr.<br />
Harald Schäffler, Geschäftsführer des begleitenden Ingenieurbüros Schäffler<br />
Sinnogy, erklären das Projekt.<br />
Herr Fluck, warum haben Sie sich für eine<br />
komplett klimaneutrale Energieversorgung<br />
entschieden?<br />
Rudolf Fluck: Als Familienvater von fünf<br />
Kin<strong>der</strong>n liegt mir persönlich <strong>der</strong> Klimaschutz<br />
beson<strong>der</strong>s am Herzen. Uns als<br />
Gemeinde war klar: Wenn wir hier etwas<br />
unternehmen, dann richtig. Die aktuell<br />
sehr attraktiven För<strong>der</strong>ungen durch<br />
den Staat machen eine klimaneutrale<br />
Energieversorgung dazu sehr wirtschaftlich.<br />
Gerade jungen Familien, die bei<br />
uns dringend Wohnraum suchen, können<br />
wir so attraktive Bauplätze anbieten.<br />
Und die Tatsache, dass wir als Gemeinde<br />
nun ebenfalls als Energie versorger auftreten<br />
können, ist ein weiteres dickes<br />
Plus.<br />
Eignet sich jedes Neubaugebiet für eine<br />
klimaneutrale Energieversorgung?<br />
Dr. Harald Schäffler: Egal ob Wohnanlage,<br />
Gewerbegebiet o<strong>der</strong> ein komplett neues<br />
Quartier – jedes Baugebiet bietet heute<br />
ausreichend Potenziale für eine klima-<br />
Foto: BHM<br />
Plandarstellung des Neubaugebiets in Mönchweiler, das die Gemeinde als klimaneutrales Gebiet<br />
entwickeln will.<br />
neutrale und dauerhaft wirtschaftliche<br />
Energieversorgung. Das zeigen mehr als<br />
25 Potenzial- und Machbarkeitsstudien,<br />
die wir in ganz Deutschland bereits<br />
durchgeführt haben. Welches Potenzial<br />
– etwa Sonne, Wasser, Erdwärme o<strong>der</strong><br />
industrielle Abwärme – am vielversprechendsten<br />
ist, sollte individuell durch<br />
eine Potenzialstudie ermittelt werden.<br />
Fossile Brennstoffe sind heute auf jeden<br />
Fall nicht mehr notwendig.<br />
sich das gar nicht leisten – stimmt das<br />
eigentlich?<br />
Dr. Harald Schäffler: Ganz im Gegenteil. Intelligent<br />
kombiniert, decken die aktuellen<br />
För<strong>der</strong>programme fast die gesamten Planungs-<br />
und Investitionskosten eines kommunalen<br />
Bauprojekts ab. Insbeson<strong>der</strong>e<br />
Mieter, auch im sozialen Wohnungsbau,<br />
profitieren durch klimaneutrale Energieversorgung<br />
von niedrigen und dauerhaft<br />
stabilen Energiekosten.<br />
Foto: Gemeinde Mönchweiler<br />
ZUR PERSON<br />
Rudolf Fluck ist seit 2016 Bürgermeister<br />
<strong>der</strong> Gemeinde Mönchweiler mit<br />
knapp 3000 Einwohnern. Als Bürgermeister<br />
liegen ihm vor allem <strong>der</strong> direkte<br />
Kontakt zu den Bürgern und die<br />
Generationenpolitik am Herzen.<br />
Die Gemeinde Mönchweiler im Schwarzwald möchte mit klimaneutraler Energieversorgung ein Zeichen für künftige Generationen setzen.<br />
Foto: Gemeinde Mönchweiler<br />
Wie sind Sie als Bürgermeister bei diesem<br />
Projekt konkret vorgegangen?<br />
Rudolf Fluck: Als erstes haben wir eine<br />
Potenzialstudie beauftragt, die alle verfügbaren<br />
Energiequellen identifiziert<br />
und bewertet hat. Danach war klar, dass<br />
in unserem Baugebiet ein kaltes Nahwärmenetz<br />
mit Erdwärmesonden möglich<br />
ist. In <strong>der</strong> Machbarkeitsstudie wird<br />
jetzt ermittelt, wieviel Sonden wir brauchen<br />
und wie groß das Nahwärmenetz<br />
werden muss. Danach suchen wir uns<br />
einen Energiedienstleister, <strong>der</strong> uns bei<br />
<strong>der</strong> Umsetzung unterstützt und stellen<br />
beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle,<br />
kurz BAFA, einen Investitionsför<strong>der</strong>antrag.<br />
Damit sichern wir uns<br />
40 Prozent För<strong>der</strong>ung und das Wärmenetz<br />
bleibt in kommunaler Hand.<br />
Viele glauben, Klimaneutralität sei teuer<br />
und gerade sozial schwache Mieter können<br />
Was können Sie an<strong>der</strong>en Bürgermeistern<br />
empfehlen, die ebenfalls ein klimaneutrales<br />
Quartier für ihre Gemeinde wollen?<br />
Rudolf Fluck: Wer wie wir kein Vorwissen<br />
mitbringt, sollte sich zu Beginn auf jeden<br />
Fall die Zeit nehmen und sich mit den<br />
Grundlagen <strong>der</strong> klimaneutralen Energieversorgung<br />
beschäftigen. Und dann ist es<br />
ratsam, sich von Beginn an einen kompetenten<br />
Partner an die Seite zu holen, <strong>der</strong><br />
nicht nur fachlich gut ist, son<strong>der</strong>n auch<br />
in <strong>der</strong> Lage ist, komplexe Zusammenhänge<br />
einfach und überzeugend darzustellen.<br />
Denn bei einem solchen Vorreiterprojekt<br />
müssen von Anfang an <strong>der</strong> Gemein<strong>der</strong>at<br />
und die Bürgerschaft mitgenommen<br />
und von <strong>der</strong> Vision begeistert<br />
werden. Nur dann kann man gemeinsam<br />
ein starkes Zeichen für zukünftige Generationen<br />
setzen – und attraktive Bauplätze<br />
für die Bürgerinnen und Bürger<br />
anbieten.<br />
Red.<br />
Foto: Schäffler Sinnogy<br />
ZUR PERSON<br />
Dr. Harald Schäffler hat mit seinem<br />
Team und Expertennetzwerk mehr als<br />
25 Potenzial- und Machbarkeitsstudien<br />
für klimaneutrale Quartiere und<br />
Neubaugebiete erarbeitet. Er gilt als<br />
einer <strong>der</strong> führenden Experten für<br />
Wärmenetze 4.0.<br />
16 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 7 – 8/21<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 7 – 8/21<br />
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Herzen <strong>der</strong> Stadt<br />
Ein begrenztes Platzangebot ist kein Hin<strong>der</strong>nis für eine üppige Stadtbegrünung.<br />
Mo<strong>der</strong>ne Pflanzsysteme für die Innenstadt ermöglichen eine attraktive<br />
Bepflanzung in unterschiedlichen Höhen und sind zudem pflegeleicht.<br />
Die Integration <strong>der</strong> Bepflanzung in<br />
das Gesamtensemble ist eine <strong>der</strong><br />
großen Herausfor<strong>der</strong>ungen, vor<br />
denen mo<strong>der</strong>ne Stadtplaner stehen. Oft<br />
scheinen dichte Bebauung und versiegelte<br />
Flächen wenig Raum für grüne Oasen im<br />
Herzen <strong>der</strong> Stadt zu lassen. Abhilfe versprechen<br />
Pflanzsysteme, die für eine<br />
großzügige Begrünung bei gleichzeitig<br />
geringem Flächenbedarf konzipiert sind.<br />
In Neustadt in Sachsen kommen beispielsweise<br />
spezielle Blumenpyramiden<br />
des Berliner Unternehmens Pyra zum<br />
Einsatz. „Unseren Marktplatz noch schöner<br />
und grüner zu gestalten, ist erklärtes<br />
Ziel. Mit <strong>der</strong> Anschaffung von platzsparenden<br />
Pflanzenpyramiden haben wir<br />
dazu einen weiteren Schritt getan“, sagt<br />
Bürgermeister Peter Mühle. Die Systeme<br />
werden mit einem geeigneten Substrat befüllt<br />
und nach Wunsch bepflanzt.<br />
Welche Pflanzen im Einzelfall beson<strong>der</strong>s<br />
gut zur Stadtbegrünung geeignet<br />
sind, hängt von <strong>der</strong> gewünschten Stilrichtung<br />
sowie den klimatischen Verhältnissen<br />
ab und sollte individuell in<br />
Absprache mit den Profis <strong>der</strong> zuständigen<br />
Stadtgärtnerei entschieden werden.<br />
Ob Begonien, Geranien, Anemonen<br />
o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Blühpflanzen: Ein gekonnter<br />
Mix sorgt dafür, dass sich Stadtbewohner<br />
und Passanten von Frühlingsanfang bis<br />
weit in den Herbst hinein über eine ästhetische<br />
Blütenpracht freuen können.<br />
Soll das System vor Ort verbleiben, bieten<br />
sich auch immergrüne und winterharte<br />
Foto: Pyra GmbH<br />
Pflanzen an, die in Kombination mit einer<br />
Weihnachtsdekoration festliche Stimmung<br />
in die Stadt zaubern.<br />
Mo<strong>der</strong>ne Pflanzsysteme lassen sich an<br />
nahezu alle räumlichen Bedingungen anpassen.<br />
Freistehende Systeme können<br />
sowohl Plätze verschönern als auch zur<br />
Verkehrsberuhigung eingesetzt werden.<br />
Wandlösungen verhelfen auch schmalen<br />
Streifen zu Attraktivität. Beson<strong>der</strong>s in<br />
stark frequentierten Fußgängerzonen lassen<br />
sich durch geschickte Bepflanzung<br />
geschützte Erholungsbereiche schaffen.<br />
Aber auch repräsentative Flächen wie<br />
Rathausplätze o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Sehenswürdigkeiten<br />
profitieren von einem Blütenmeer,<br />
das bunt, freundlich und lebendig<br />
aussieht – etwa wie in Kyritz an <strong>der</strong><br />
Knatter in Brandenburg. „Die Pflanzenpyramiden<br />
sind zu einem Marken-zeichen<br />
unserer Stadt geworden. Sie verwandeln<br />
in <strong>der</strong> warmen Jahreszeit unsere<br />
Altstadt in eine Parkanlage und laden die<br />
Menschen ein, die farbenfrohe Blütenpracht<br />
vor historischer Kulisse zu bewun<strong>der</strong>n<br />
und zu genießen“, sagt Bürgermeisterin<br />
Nora Görke.<br />
Idealerweise sind die Pflanzsysteme<br />
einfach mit Gabelstapler o<strong>der</strong> Hubwagen<br />
transportierbar. Dann bietet sich auch<br />
eine Vorkultur im Gewächshaus an.<br />
Schnell überwachsen die Pflanzen die<br />
Konstruktion und blühende Oasen entstehen.<br />
Wichtige Produktmerkmale sind<br />
die Wartungsfreiheit <strong>der</strong> Pflanzsysteme<br />
sowie ihre Erweiterbarkeit, um Investitionssicherheit<br />
zu gewährleisten. Optimalerweise<br />
verfügen sie über ein Bewässerungssystem,<br />
das die Pflanzen mit Feuchtigkeit<br />
und Flüssigdünger versorgt. Tägliches<br />
Gießen gehört so <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
an. Auch <strong>der</strong> sichere Transport und <strong>der</strong><br />
Schutz vor Vandalismus sollte bei <strong>der</strong> Anschaffung<br />
bedacht werden.<br />
Eine Investition in mo<strong>der</strong>ne, platzsparende<br />
Pflanzsysteme lohnt sich. Sollte das<br />
Budget die Anschaffung <strong>der</strong> benötigten<br />
Anzahl aktuell nicht hergeben, lässt sich<br />
<strong>der</strong> Kauf in <strong>der</strong> Regel auch auf mehrere<br />
Haushaltsjahre verteilen. So wird die<br />
Stadt von Jahr zu Jahr attraktiver. Da zudem<br />
oft Gewerbetreibende und Sponsoren<br />
bereit sind, sich im Gegenzug für eine<br />
attraktive Werbefläche an den Anschaffungskosten<br />
zu beteiligen, bieten viele<br />
Pflanzsysteme auch passende Befestigungssets<br />
für Werbeschil<strong>der</strong> sowie individuell<br />
bedruckbare, unaufdringliche<br />
Werbe würfel an.<br />
Red.<br />
Fotos: Simone <strong>August</strong>in<br />
In <strong>der</strong> Grundschule Werlte im Emsland sind die emissionsarmen Kautschukböden auf mehr als<br />
3500 Quadratmetern in acht verschiedenen Farbtönen verlegt.<br />
Die Schule als Wohlfühlort<br />
Der Kautschukboden „noraplan sentica“ ist wi<strong>der</strong>standsfähig, einfach zu reinigen und vermin<strong>der</strong>t<br />
Gehgeräusche. Auf diese Weise sorgt er für ein angenehmes Lernumfeld in Schulen. Zudem ist er<br />
CO 2<br />
-neutral.<br />
Wer in einer angenehmen Atmosphäre lernt, ist<br />
kreativer und leistungsfähiger. Gerade für die<br />
Jüngsten ist eine freundliche, einladende Umgebung<br />
von zentraler Bedeutung, wenn mit dem<br />
Schulstart <strong>der</strong> Ernst des Lebens beginnt. Eine<br />
wesentliche Rolle für ein attraktives Ambiente<br />
spielt neben den Einrichtungsgegenständen<br />
auch die Wand- und Bodengestaltung. Diese<br />
Überlegungen standen auch beim Neubau <strong>der</strong><br />
Grundschule Werlte im nie<strong>der</strong>sächsischen Emsland<br />
im Vor<strong>der</strong>grund.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> guten Erfahrungen aus zahlreichen<br />
vorangegangenen Projekten setzten die<br />
Architekten auch beim Neubau <strong>der</strong> im Herbst<br />
2020 eröffneten Grundschule auf die Kautschukböden<br />
<strong>der</strong> Firma Nora. „Die Kautschukbeläge<br />
haben alle Anfor<strong>der</strong>ungen bestens erfüllt“,<br />
sagt Ansgar Rensen vom Architekturbüro<br />
Hambrock Bauplanung GmbH, <strong>der</strong> das Bauvorhaben<br />
als Projektleiter verantwortet hat. Er<br />
unterstreicht: „Sie sind robust, optisch attraktiv,<br />
unterstützen eine gute Raumakustik und<br />
lassen sich darüber hinaus einfach reinigen.“<br />
Ausschlaggebend seien auch die günstigen<br />
Lebenszykluskosten <strong>der</strong> Nora-Böden gewesen.<br />
„Das Farbkonzept <strong>der</strong> Böden erleichtert den<br />
rund 500 Grundschülern die Orientierung und<br />
dient <strong>der</strong> Signaletik“, erläutert Rensen. „Das<br />
Design folgt also <strong>der</strong> Funktion.“ Die Wände<br />
wurden für die verschiedenen Jahrgangsstufen<br />
in unterschiedlichen Farben gestaltet. Auf diese<br />
Weise können sich die Kin<strong>der</strong> im Schulgebäude<br />
gut zurechtfinden.<br />
Ansprechende Optik und gute Akustik<br />
Der Kautschukboden „noraplan sentica“ fügt<br />
sich ideal in die Konzeption ein. Das Treppenhaus,<br />
die Klassenräume und Verkehrsflächen<br />
erhielten die Beläge in dezentem Grau und Beige,<br />
während die Böden in den Jahrgangsfluren<br />
in Akzentfarben ausgeführt wurden. Insgesamt<br />
wurde „noraplan sentica“ auf mehr als 3500<br />
Quadratmetern in acht unterschiedlichen Farbtönen<br />
verlegt. Attraktiver Blickfang ist die bunte<br />
Treppe, auf welcher <strong>der</strong> Belag in sechs verschiedenen<br />
Farben installiert wurde. Für eine Wohlfühlatmosphäre<br />
ist neben einer ansprechenden<br />
Optik auch eine gute Raumakustik unerlässlich.<br />
Auch diesen Zweck erfüllt „noraplan sentica“:<br />
Durch ihre Dauerelastizität vermin<strong>der</strong>n die Kautschukbeläge<br />
die Gehgeräusche. Auf diese Weise<br />
tragen sie zu einer angenehm ruhigen Lernumgebung<br />
bei.<br />
Durch ihre Langlebigkeit und den kostengünstigen<br />
Unterhalt können Nora-Böden auch<br />
im Hinblick auf die Lebenszykluskosten punkten.<br />
Die Kautschukbeläge sind nicht nur äußerst<br />
Attraktiver Blickfang im Schulgebäude ist die<br />
bunte Treppe in sechs verschiedenen Farben.<br />
wi<strong>der</strong>standfähig und pflegeleicht, son<strong>der</strong>n müssen<br />
auch nicht beschichtet werden. Darin besteht<br />
ein großer Vorteil.<br />
CO 2<br />
-neutrale Böden für den Klimaschutz<br />
Ein weiteres Plus: die Nora-Kautschukböden<br />
sind CO 2<br />
-neutral. Das wurde den Bauherrn auch<br />
mit einem Zertifikat bescheinigt. „Wir arbeiten<br />
kontinuierlich daran, den CO 2<br />
-Fußabdruck unserer<br />
Produkte immer weiter zu senken“ sagt<br />
Martina Hoock, Nora-Marktsegment-Spezialistin<br />
für das Bildungswesen. Dazu laufen am Produktionsstandort<br />
in Weinheim diverse Projekte.<br />
Die unvermeidbaren Treibhausgasemissionen<br />
werden durch den Erwerb von Emissionsmin<strong>der</strong>ungszertifikaten<br />
kompensiert. Diese Zertifikate<br />
tragen zur Finanzierung von Klimaschutzprojekten<br />
bei.<br />
nora systems GmbH<br />
Höhnerweg 2-4<br />
69469 Weinheim<br />
Tel. 06201/805 666<br />
info-de@nora.com<br />
www.nora.com<br />
18 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 7 – 8/21
Planen & Bauen<br />
ÖFFENTLICHER RAUM<br />
Planen & Bauen<br />
Virtuelles 3D-Stadtmodell von München:<br />
Es wurde unter an<strong>der</strong>em genutzt, um die<br />
Eignung <strong>der</strong> solaren Energiegewinnung<br />
für alle Dach- und Wandflächen<br />
abzuschätzen.<br />
DIE AUTOREN<br />
Christof Beil und Dr. Tatjana Kutzner<br />
arbeiten im Team von Prof. Dr. Thomas<br />
H. Kolbe am Lehrstuhl für Geoinformatik<br />
<strong>der</strong> Technischen Universität München<br />
Stadtplanung<br />
Digitale Zwillinge für<br />
smartere Städte<br />
3D-Modelle von Quartieren und ganzen Städten helfen dabei, die Auswirkungen<br />
von Verän<strong>der</strong>ungen zu simulieren und zu analysieren, bevor die Maßnahmen in<br />
die Realität umgesetzt werden.<br />
Der Begriff des „digitalen Zwillings“<br />
wurde ursprünglich in <strong>der</strong><br />
Industrie 4.0 entwickelt und fand<br />
zuerst in Bereichen wie Maschinenbau<br />
o<strong>der</strong> Automobiltechnik Verwendung. Beschrieben<br />
wurde damit das digitale Gegenstück<br />
zu einem realen Objekt, etwa<br />
einer Turbine, welches dieses über dessen<br />
gesamten Lebenszyklus abbildet. In jüngerer<br />
Vergangenheit wurde dieses Konzept<br />
als „digitaler urbaner Zwilling“ auch<br />
auf einzelne Quartiere o<strong>der</strong> ganze Städte<br />
übertragen. Sie beinhalten nicht nur verschiedene<br />
3D-Modelle (z. B. 3D-Stadtmodelle<br />
o<strong>der</strong> BIM-Modelle), son<strong>der</strong>n schließen<br />
vielfach auch Echtzeitdaten (z. B. von<br />
Sensoren) und Analysewerkzeuge (z. B.<br />
zur Energiebedarfsberechnung) ein.<br />
„WAS WÄRE WENN“-SZENARIEN<br />
Die umfassende Dokumentation realer<br />
städtischer Objekte wie Gebäude, Bäume<br />
o<strong>der</strong> Stromleitungen als Teile des digitalen<br />
urbanen Zwillings ermöglicht eine<br />
Bestandsaufnahme des Ist-Zustands <strong>der</strong><br />
Stadt. Durch Planung und Entwurf von<br />
Gebäuden, Quartieren o<strong>der</strong> Städten mit<br />
Hilfe digitaler Objekte können Kosten sowie<br />
Material- und Energiebedarfe abgeschätzt<br />
werden. Ein hoher Nutzen entsteht<br />
zudem durch die kontinuierliche<br />
Verwendung des digitalen urbanen Zwillings<br />
über sämtliche Phasen des Lebenszyklus<br />
von Stadtobjekten. Weiterhin erlaubt<br />
eine Kopie des digitalen urbanen<br />
Zwillings (gewissermaßen ein digitaler<br />
Drilling) Analysen und Simulationen als<br />
„Was wäre wenn"-Szenarien“ durchzuführen.<br />
Die Auswirkung von Verän<strong>der</strong>ungen,<br />
etwa ein Radweg anstelle einer Fahrspur<br />
und <strong>der</strong> daraus resultierende verän<strong>der</strong>te<br />
Verkehrsfluss, kann so virtuell erprobt<br />
und bewertet werden, bevor diese<br />
in die Realität umgesetzt werden.<br />
Neben <strong>der</strong> Erzeugung stellt vor allem<br />
auch die fortlaufende Aktualisierung digitaler<br />
Modelle <strong>der</strong> Umwelt eine Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
dar. Die vielfältigen Daten des<br />
digitalen urbanen Zwillings liegen in <strong>der</strong><br />
Regel in verschiedenen Händen und bilden<br />
so ein System aus verteilten Bestandteilen.<br />
Daher müssen Datenintegrations-<br />
Fotos: Technische Universität München; Sabine Schönhut<br />
prozesse definiert werden, welche in <strong>der</strong><br />
Lage sind, diese Probleme zu lösen. Dabei<br />
kommt dem semantischen 3D-Stadtmodell<br />
als verbindendes Element eine<br />
Schlüsselrolle zu. Neben geometrisch genauen<br />
und georeferenzierten Daten beinhaltet<br />
dieses umfangreiche semantische<br />
und topologische Informationen und<br />
ist zudem für Visualisierungszwecke geeignet.<br />
ANKERPUNKT FÜR VIELFÄLTIGE<br />
INFORMATIONEN ZUR STADT<br />
Thematisch kann das 3D-Stadtmodell<br />
sämtliche Objekte <strong>der</strong> Stadt wie Gebäude,<br />
den Straßenraum o<strong>der</strong> Vegetation umfassen.<br />
Die Stadt wird dabei hierarchisch in<br />
kleinere Bestandteile zerlegt, welche ihrerseits<br />
weiter unterglie<strong>der</strong>t werden können.<br />
Ein einfaches Beispiel ist ein Stadtmodell,<br />
welches Gebäudemodelle beinhaltet,<br />
die wie<strong>der</strong>um aus Teilflächen wie<br />
Dach-, Wand- und Grundflächen aufgebaut<br />
sind. Jedes dieser Einzelobjekte ist<br />
eindeutig benenn- und auswählbar und<br />
kann so als Ankerpunkt für die Verbindung<br />
weiterer urbaner Informationen<br />
zum virtuellen Stadtmodell dienen.<br />
Zur Modellierung, Speicherung und<br />
Verwaltung semantischer 3D-Stadtmodelle<br />
hat sich <strong>der</strong> internationale Standard<br />
CityGML etabliert, <strong>der</strong> vom Open Geospatial<br />
Consortium herausgegeben wird. CityGML<br />
wird von vielen Städten weltweit<br />
für die Verwaltung von 3D-Stadtmodellen<br />
eingesetzt. CityGML erlaubt die Modellierung<br />
städtischer Objekte mit <strong>der</strong>en<br />
3D-Geometrie und 3D-Topologie, Semantik<br />
und Erscheinung in vier verschiedenen<br />
Detaillierungsgraden. Die im<br />
Juni <strong>2021</strong> verabschiedete neue Version 3.0<br />
des Standards verbessert die Nutzbarkeit<br />
von CityGML für Anwendungsbereiche<br />
wie Energie- und Umweltsimulationen,<br />
Stadtplanung, Verkehrsanalysen, autonomes<br />
Fahren und Smart Cities maßgeblich.<br />
CityGML 3.0 ermöglicht die Darstellung<br />
mehrerer Versionen eines Stadtobjekts<br />
(z. B. historische Versionen o<strong>der</strong> alternative<br />
Planungsentwürfe) innerhalb eines<br />
Stadtmodells. Zudem können hochdynamische<br />
Informationen in Bezug auf Stadtobjekte<br />
(z. B. Sonneneinstrahlung im<br />
Tagesverlauf) repräsentiert und Sensoren<br />
mit 3D-Stadtmodellen verknüpft werden.<br />
Die Verkehrsinfrastruktur kann nun detaillierter<br />
modelliert werden und die Geometrie<br />
von Stadtobjekten durch Punktwolken<br />
repräsentiert werden.<br />
SOLARE EINSTRAHLUNG AUF MÜNCHNER<br />
GEBÄUDE WIRD SIMULIERT<br />
Das Beispiel einer Solarpotenzialanalyse<br />
mit Vegetationsmodell zeigt den Nutzen<br />
von 3D-Stadtmodellen. Im Rahmen des<br />
vom Run<strong>der</strong> Tisch GIS e.V. und dem Landesamt<br />
für Digitalisierung, Breitband und<br />
Vermessung Bayern initiierten Projekts<br />
„Nutzung von Geomassendaten“ wurde<br />
durch das Leibniz-Institut für ökologische<br />
Raumentwicklung für das gesamte<br />
3D-Modelle dienen auch zur gemeinsamen Analyse und Visualisierung <strong>der</strong><br />
Auswirkungen ober- und unterirdischer Baumaßnahmen.<br />
Münchner Stadtgebiet ein detailliertes<br />
Vegetationsmodell erstellt und anschließend<br />
von <strong>der</strong> TUM die solare Einstrahlung<br />
in 3D auf Fassaden und Dächern simuliert.<br />
Die Abbildung auf <strong>der</strong> linken<br />
Seite zeigt das Ergebnis <strong>der</strong> Simulation<br />
sowie den Einfluss <strong>der</strong> Vegetation auf Einstrahlungswerte<br />
<strong>der</strong> Gebäudeflächen.<br />
Digitale 3D-Modelle existieren auf verschiedenen<br />
Skalen und für unterschiedliche<br />
Einsatzbereiche. Während zur Planung<br />
einzelner Bauwerke IFC-basierte<br />
BIM-Modelle zum Einsatz kommen, werden<br />
existierende topografische Objekte<br />
auf Stadt(quartier)ebene mittels City-<br />
GML-Modellen dargestellt. Zahlreiche<br />
Anwendungen erfor<strong>der</strong>n eine Integration<br />
dieser Modelle.<br />
Ein Beispiel ist die Analyse <strong>der</strong> Auswirkung<br />
geplanter unterirdischer Bauwerke<br />
auf die Grundwasserströmung und<br />
<strong>der</strong>en mögliche Folgen auf umliegende,<br />
existierende Objekte mittels Grundwassersimulation.<br />
Hierfür ist ein konsistentes<br />
3D-Modell bestehend aus geplanten Bauwerken,<br />
existierenden ober- und unterirdischen<br />
Objekten, geologischen und<br />
hydrogeologischen Daten sowie den Ergebnissen<br />
<strong>der</strong> Grundwassersimulation<br />
erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Christof Beil und Tatjana Kutzner<br />
Kommunales Bauen mit System, am Puls <strong>der</strong> Zeit.<br />
Kurze Bauzeit<br />
Schlüsselfertig<br />
Terminsicherheit<br />
Festpreisgarantie<br />
Schulen Universitäten Kitas Pflegeheime<br />
20 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 7 – 8/21<br />
Geprüfte Qualität<br />
www.saebu.de<br />
modulbau-gr@saebu.de
Planen & Bauen<br />
NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />
Planen & Bauen<br />
Eigene Windkraftanlagen versorgen mit Strom<br />
Umweltfreundliche Technologien, um erneuerbare<br />
Energien umzuwandeln, zu<br />
speichern und zu nutzen, sind für die<br />
Energiewende essentiell. Durch die Partnerschaft<br />
<strong>der</strong> Mainzer Stadtwerke AG, <strong>der</strong><br />
Linde AG, <strong>der</strong> Siemens AG und <strong>der</strong> Hochschule<br />
Rhein-Main entstand das Forschungsprojekt<br />
„Energiepark Mainz“,<br />
das sich <strong>der</strong> Weiterentwicklung dieser<br />
Technologien widmet. Das „Power-to-<br />
Das Infozentrum lädt Besucher ein, sich über umweltfreundliche Technologien für die Energiegewinnung<br />
und -speicherung zu informieren.<br />
Foto: SÄBU Morsbach<br />
Gas“–Verfahren, dessen Ziel die Speicherung<br />
von Wind- und Solarstrom in Form<br />
von Wasserstoff o<strong>der</strong> Methan ist, ist das<br />
primäre Forschungsthema im Mainzer<br />
Energiepark. Das Projekt wird auf<br />
dem Gelände des Wirtschaftsparks in<br />
Mainz-Hechtsheim durchgeführt, da <strong>der</strong><br />
Standort die benötigten guten Anbindungen<br />
an Windkraftanlagen sowie Stromund<br />
Gasnetze aufweist.<br />
Neben <strong>der</strong> Anlage gibt es ein Informations-<br />
und Besucherzentrum, das von <strong>der</strong><br />
SÄBU Morsbach GmbH aus verschiedenen<br />
Modulen zu einem Modulgebäude<br />
mit einer Abmessung von 15 x 8 Metern<br />
zusammengesetzt. Die umliegenden und<br />
eigenen Windkraftanlagen des Energieparks<br />
übernehmen die Stromversorgung<br />
des eingeschossigen Bauwerks. Der überschüssige<br />
Strom <strong>der</strong> Windkraftanlagen<br />
wird für die Erzeugung von Wasserstoff<br />
durch Elektrolyse genutzt.<br />
www.saebu.de<br />
Foto: HAHN Kunststoffe<br />
Bänke an entlegenen Standorten sind idealerweise aus einem Material, das den Gezeiten trotzt und<br />
wenig Pflege benötigt.<br />
Neue Parkbänke aus alten Joghurtbechern<br />
Seit über 26 Jahren verarbeitet die Firma<br />
HAHN Kunststoffe GmbH Verpackungsabfälle<br />
aus den Gelben Säcken <strong>der</strong> Dualen<br />
Systeme Deutschland und haucht ihnen<br />
unter dem Markennamen "hanit" ein<br />
zweites Leben ein. Hochwertige Gebrauchtkunststoffe<br />
werden in Ballen angeliefert<br />
und nochmals gründlich sortiert,<br />
um die benötigte Qualität zu erhalten.<br />
Je nach Produkt, Einsatzzweck und<br />
Umgebungsbedingungen verwendet<br />
HAHN Kunststoffe unterschiedliche Rezepturen,<br />
um Altplastik in das Recycling-Granulat<br />
"hanit" zu verwandeln.<br />
Über 2000 verschiedene Artikel vertreibt<br />
die Firma aus dem Hunsrück.<br />
Neben <strong>der</strong> hohen Robustheit und Langlebigkeit<br />
entspricht <strong>der</strong> alternative Werkstoff<br />
auch durch die Nachhaltigkeit und<br />
Schadstofffreiheit des Materials dem heutigen<br />
Mainstream. Die lange Nutzungsdauer<br />
mit geringen Wartungskosten führen<br />
zu einem ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />
Streichen und nacharbeiten,<br />
wie wir es vor allem von Holzprodukten<br />
kennen, gehören <strong>der</strong> Vergan-<br />
genheit an. Das Kunstholz verrottet nicht,<br />
we<strong>der</strong> Frost, Regen noch UV-Strahlen<br />
können ihm etwas anhaben. Diese und<br />
weitere Materialeigenschaften garantiert<br />
<strong>der</strong> alternative Werkstoff mit DIN geprüften<br />
Nachweisen und 20 Jahren Garantie.<br />
Das Kunstholz aus 100 Prozent Recyclingkunststoff<br />
ist sehr gut mit Holz kombinierbar.<br />
Verrottete Holzbänke, Holzgelän<strong>der</strong><br />
o<strong>der</strong> Bodenteilen können durch<br />
Brettprofile, Bankbohlen o<strong>der</strong> Stegbohlen<br />
aus dem Werkstoff mit herkömmlichen<br />
Werkzeugen und Kenntnissen wie<strong>der</strong> verschönert<br />
und gesichert werden.<br />
"Hanit" ist eine zukunftsorientierte,<br />
schadstofffreie und nachhaltige Alternative<br />
für die Ausgestaltung kommunaler<br />
Lebensräume. Es besteht nicht nur aus<br />
Recyclingkunststoff, es ist auch zu 100<br />
Prozent recycelbar und somit doppelt<br />
nachhaltig und umweltschonend. Dafür<br />
stehe laut Unternehmen nicht zuletzt <strong>der</strong><br />
seit 2005 vergebene Blaue Engel, das Umweltzeichen<br />
<strong>der</strong> Bundesregierung.<br />
www.hahnkunststoffe.de<br />
Kreislauffähigkeit für den Bausektor<br />
Mit 60 Prozent des Müllaufkommens und<br />
40 Prozent des gesamten CO ²<br />
-Ausstoßes<br />
zählt <strong>der</strong> Bausektor zu einem <strong>der</strong> größten<br />
Klimahebel. Abfallvermeidung und Kreislauffähigkeit<br />
<strong>der</strong> Materialien werden im<br />
Zusammenhang mit zirkulärem Bauen<br />
seit Jahren gefor<strong>der</strong>t.<br />
Für das Modulbauunternehmen Kleusberg<br />
ist die Wie<strong>der</strong>verwendung und <strong>der</strong><br />
ressourcenschonende Materialeinsatz<br />
nicht neu. Sowohl Stahl- als auch Holzmodule<br />
werden industriell in den deutschen<br />
Produktionsstätten vorgefertigt.<br />
Kleusberg konzipiert die einzelnen<br />
Raumsegmente bereits im Herstellungsprozess<br />
als Ressource für die nächste<br />
Nutzungsphase – ganz nach dem Cradleto-Cradle-Betrachtungsprinzip.<br />
Ein Stahlskelettgebäude beispielsweise<br />
kann wie<strong>der</strong> abgebaut werden und Gebäudesegmente<br />
ohne großen Umbau in<br />
einem neuen Projekt zum Einsatz kommen.<br />
Durch die Mehrfachnutzung <strong>der</strong><br />
Gebäudekonstruktion ist eine deutliche<br />
Reduzierung des Treibhauspotenzials <strong>der</strong><br />
verbauten Materialien gegeben. Selbst am<br />
Ende des Lebenszyklus eines Gebäudes<br />
wird Stahl 100-prozentig recycelt und<br />
wie<strong>der</strong>verwendet. Bauprodukte aus Holz<br />
lassen sich energetisch verwerten. Beim<br />
Verbrennen entsteht mehr Energie, als<br />
zur Herstellung, Nutzung, Instandhaltung<br />
und Entsorgung verbraucht wird.<br />
www.kleusberg.de<br />
Die Stahlmodule werden vorgefertigt angeliefert und zusammengesetzt. Die verbauten Materialien<br />
sind am Ende des Lebenszyklus wie<strong>der</strong>verwendbar.<br />
Foto: Kleusberg<br />
?????<br />
„Ich bin zwar Einzelgänger.<br />
Aber ich will nicht<br />
<strong>der</strong> Einzige sein.“<br />
Hilf dem Schneeleoparden mit deiner Spende:<br />
wwf.de/wil<strong>der</strong>ei<br />
Die letzten Schneeleoparden werden aus ihrem Lebensraum vertrieben und für ihr Fell<br />
getötet. Der WWF schlichtet Konflikte und bekämpft Wil<strong>der</strong>ei. Hilf mit deiner Spende.<br />
WWF-Spendenkonto: IBAN DE06 5502 0500 0222 2222 22, Bank für<br />
Sozialwirtschaft.<br />
für dich<br />
Immer mit <strong>der</strong> Familie verbunden –<br />
mit dem intelligenten Hausnotrufsystem.<br />
Mehr unter swhd.de/<br />
sicherdaheim<br />
> heidelberg<br />
SICHER DAHEIM<br />
22 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 7 – 8/21
Planen & Bauen<br />
Lüftungsanlagen<br />
Frische und saubere Raumluft<br />
in Schulen ist (k)ein Problem!<br />
Rosenberg bietet gleich zwei Problemlöser an:<br />
» SupraBox DELUXE lüftet zuverlässig mit 100% frischer Außenluft<br />
» Hocheffiziente EC-Technologie und integrierte Wärmerückgewinnung<br />
» Hohe Lüftungseffektivität (Lüftungseffektivität 2 nach VDI 3804)<br />
» Durch das Quellluftprinzip verteilt sich Frischluft am Boden, steigt<br />
über Wärmequellen (Personen) auf und wird von oben über die<br />
Abluft abgesaugt und nach außen abgeführt<br />
» Wellisair reinigt und desinfiziert die Raumluft und Oberflächen<br />
» Natürliches Luftreinigungsprinzip durch Hydroxyl-Radikale (OH)<br />
» Manuelles Desinfizieren von Gegenständen und Geräten entfällt<br />
» Integrierte optische Luftqualitätsanzeige<br />
» Flüsterleise im Betrieb (< 30 dB)<br />
Eltern und Lehrerverbände plädieren<br />
für die Anschaffung von Luftfiltern für<br />
Klassenräume. Nun hat <strong>der</strong> Bund<br />
För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong> bereitgestellt.<br />
Corona-Maßnahmen<br />
Der Kampf gegen den<br />
unsichtbaren Feind<br />
Foto: Denise Fiedler<br />
DER AUTOR<br />
Dr. Christof Asbach ist Präsident <strong>der</strong><br />
Gesellschaft für Aerosolforschung e.V.<br />
und Leiter des Bereichs Luftreinhaltung<br />
und Filtration beim Forschungsinstitut<br />
für Energie- und Umwelttechnik (IUTA)<br />
in Duisburg.<br />
Die größte Corona-Gefahr lauert im Innenraum, warnt Aerosolforscher<br />
Christof Asbach. Hier braucht es sinnvolle Lösungen für den Herbst.<br />
Beschränkungen im Freien hält er dagegen für unnötig.<br />
Die Coronapandemie schränkt seit mittlerweile<br />
fast an<strong>der</strong>thalb Jahren unser tägliches<br />
Leben teils massiv ein. Zu Beginn<br />
<strong>der</strong> Pandemie ging man auch seitens <strong>der</strong><br />
Weltgesundheitsorganisation (WHO) und<br />
des Robert-Koch-Instituts (RKI) noch davon<br />
aus, dass das Virus hauptsächlich<br />
über Schmierinfektion übertragen würde.<br />
Relativ schnell wurde jedoch deutlich,<br />
dass die Übertragung über den Luftpfad<br />
<strong>der</strong> wesentliche Infektionspfad ist und<br />
dementsprechend zur Senkung des Infektionsrisikos<br />
lufthygienische Maßnahmen<br />
getroffen werden müssen. Diese manifestierten<br />
sich in <strong>der</strong> AHA-Regel, die später,<br />
als klarer wurde, dass insbeson<strong>der</strong>e Innenräume<br />
kritisch sind, noch um das L<br />
erweitert wurde.<br />
Wir wissen mittlerweile, dass man<br />
mindestens einige hun<strong>der</strong>t Viren einatmen<br />
muss, um sich zu infizieren. Einzelne<br />
Viren reichen hierfür nicht<br />
24 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 7 – 8/21<br />
Rosenberg bietet mit <strong>der</strong> SupraBox DELUXE ein äußerst effektives Lüftungsgerät für Klassenzimmer an. Es kann ohne größere bauliche<br />
Än<strong>der</strong>ungen unkompliziert und direkt in Klassenzimmern nachgerüstet werden. Durch die direkte Entnahme <strong>der</strong> Abluft aus dem Raum über<br />
das Gerät, sowie den integrierten Quellluftauslass sind keine weiteren raumseitigen Lüftungsrohre, sowie Schall- und Brandschutzmaßnahmen<br />
erfor<strong>der</strong>lich. Im Gegensatz zu konventionellen Mischluftsystemen, bei denen die Raumluft aufgewirbelt wird und somit belastete<br />
Raumluft unkontrolliert im Raum verteilt wird, arbeitet das Gerät nach dem Quellluftprinzip. Frische, unbelastete Luft wird bei niedriger<br />
Geschwindigkeit dem Raum in Bodennähe zugeführt, verteilt sich dabei über den Bodenbereich und wird durch Konvektionsströme (Körperwärme<br />
<strong>der</strong> Personen im Raum) aufwärts geführt. Somit ist gewährleistet, dass je<strong>der</strong> Person im Raum ausreichend frische Luft in gefilterter<br />
Außenluftqualität zur Verfügung gestellt wird. Die warme, verbrauchte und eventuell virenbelastete Luft steigt zur Decke und wird direkt an<br />
www.suprabox.de<br />
<strong>der</strong> Oberseite des Gerätes abgenommen und nach außen abgeführt. Zusätzlich bietet Rosenberg mit Wellisair ein kleines, steckerfertiges<br />
Gerät an, mit dem die Raumluft und auch sämtliche Oberflächen in Räumen bis 50 m² Fläche auf völlig natürliche Weise desin ziert werden.<br />
Bei Wellisair kommt eine innovative und nachhaltige Technologie zum Einsatz, die effektiv Hydroxylradikale (OH) generiert und aussendet.<br />
Diese sind für den Menschen völlig unbedenklich. Durch den Effekt <strong>der</strong> Ausschüttung dieser reaktiven Sauerstoffverbindungen wird eine<br />
Kettenreaktion ausgelöst, die schnell bis zu 99,9 % aller Keime und Viren in <strong>der</strong> Raumluft und auf Oberflächen unschädlich macht.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> aktuellen Brisanz hat Rosenberg für Fragen von Planern, Schulleitungen und Behörden zum Thema SupraBox DELUXE und<br />
Wellisair eine separate E-Mailadresse eingerichtet: WeCare@rosenberg-gmbh.com.<br />
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info@rosenberg-gmbh.com • www.rosenberg-gmbh.com
Planen & Bauen<br />
Arbeiten in einem geschlossenen Raum: Auch wenn sich eine infektiöse Person gar nicht mehr darin<br />
aufhält, kann man sich noch infizieren.<br />
aus. Zum Verständnis, warum das Infektionsrisiko<br />
in Innenräumen um ein Vielfaches<br />
höher ist als draußen, ist es wichtig<br />
zwischen direkten und indirekten<br />
Infektionen zu unterscheiden. Lei<strong>der</strong><br />
wird diese Unterscheidung in <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Debatte viel zu selten gemacht,<br />
dabei ist sie insbeson<strong>der</strong>e für die Auswahl<br />
geeigneter Schutzmaßnahmen von großer<br />
Bedeutung.<br />
MASSNAHMEN WIRKEN NUR ZUSAMMEN<br />
Zusätzlich ist es wichtig zu verstehen,<br />
dass es keine Einzelmaßnahme gibt, die<br />
den bestmöglichen Schutz bietet. Stattdessen<br />
sollten immer mehrere Maßnahmen<br />
sinnvoll miteinan<strong>der</strong> kombiniert<br />
werden. Bei <strong>der</strong> Auswahl <strong>der</strong> Maßnahmen<br />
geht es also nicht um „o<strong>der</strong>“, son<strong>der</strong>n<br />
immer nur um das richtige „und“.<br />
Darauf haben wir von <strong>der</strong> Gesellschaft für<br />
Aerosolforschung bereits Ende 2020 in<br />
unserem Positionspapier hingewiesen.<br />
Direkte Infektionen können geschehen,<br />
wenn eine Person direkt die ausgeatmete<br />
Luft einer infektiösen Person einatmet.<br />
Da die Virenkonzentration im Atem beson<strong>der</strong>s<br />
hoch ist, kann es schlimmstenfalls<br />
schon nach wenigen Atemzügen zur<br />
Infektion kommen. Direkte Infektionen<br />
können sowohl draußen als auch drinnen<br />
geschehen. Sie lassen sich aber einfach<br />
und effizient durch Abstandhalten, also<br />
das erste A <strong>der</strong> AHA-Regel, vermeiden, da<br />
die ausgeatmete Luft in <strong>der</strong> Umgebung<br />
schnell abgebremst wird und sich die Virenkonzentration<br />
anschließend rasch<br />
verteilt und dadurch verdünnt wird.<br />
Große Tröpfchen, die zum Beispiel<br />
beim Niesen o<strong>der</strong> Husten entstehen, sinken<br />
schnell zu Boden und können so<br />
durch Einhalten des Mindestabstands<br />
nicht in den Atemtrakt einer weiteren Person<br />
gelangen. Ein Mindestabstand von<br />
1,5 Meter gilt weiterhin als das richtige<br />
Maß.<br />
WAS TUN OHNE ABSTAND?<br />
Jegliche Maske vor Mund und Nase, also<br />
das zweite A <strong>der</strong> AHA Regel, kann zudem<br />
die ausgeatmete Strömung weiter verlangsamen<br />
und somit das Risiko einer<br />
Foto: Hengst Filtration<br />
direkten Infektion zusätzlich verringern.<br />
Kann die Einhaltung des Mindestabstands<br />
nicht sichergestellt werden und ist<br />
das Tragen von Masken zum Beispiel im<br />
Büro- o<strong>der</strong> Schulalltag nicht möglich o<strong>der</strong><br />
unzumutbar, können Schutzwände beispielsweise<br />
aus Plexiglas zwischen den<br />
Personen verhin<strong>der</strong>n, dass <strong>der</strong> infektiöse<br />
Atem einer Person direkt von einer an<strong>der</strong>en<br />
Person eingeatmet wird. Die AHA<br />
Regel kann somit das Risiko einer direkten<br />
Infektion stark vermin<strong>der</strong>n. Lüften,<br />
mobile Luftreiniger o<strong>der</strong> stationäre Lüftungsanlagen<br />
haben hingegen kaum eine<br />
Wirkung gegen diesen Infektionsweg.<br />
Zu indirekten Infektionen kommt es,<br />
wenn die ausgeatmeten Viren nicht abtransportiert<br />
und von an<strong>der</strong>en Personen<br />
über Umwege eingeatmet werden. An <strong>der</strong><br />
frischen Luft gibt es kaum Situationen, in<br />
denen dies passieren kann, da die natürliche<br />
Luftbewegung sowie die Thermik<br />
<strong>der</strong> warmen ausgeatmeten Luft zum Abtransport<br />
und somit zur Verdünnung <strong>der</strong><br />
Viren führt.<br />
PROBLEMZONE INNENRAUM<br />
Lüftungsanlagen<br />
Drinnen sieht es hingegen an<strong>der</strong>s aus. In<br />
einem komplett geschlossenen Raum<br />
steigt die Virenkonzentration kontinuierlich<br />
an, solange sich eine infektiöse Person<br />
in diesem Raum aufhält. Die von<br />
weiteren Personen im Raum eingeatmete<br />
Virendosis steigt daher annähernd quadratisch<br />
mit <strong>der</strong> Zeit. Die Virenkonzentration<br />
bzw. -dosis ist dabei umso höher, je<br />
kleiner <strong>der</strong> Raum ist.<br />
Das tückische an <strong>der</strong> indirekten Übertragung<br />
ist, dass einerseits mehrere Personen<br />
auf einmal infiziert werden können<br />
(sogenannte Cluster-Infektion) und an<strong>der</strong>erseits,<br />
dass man sich auch dann noch<br />
infizieren kann, wenn sich die infektiöse<br />
Person gar nicht mehr im Raum aufhält.<br />
Letzteres ist insbeson<strong>der</strong>e für kleine, von<br />
vielen Menschen benutzte Räume wichtig,<br />
zum Beispiel Toiletten o<strong>der</strong> Kaffeeküchen.<br />
Hier kann man sich auch dann<br />
infizieren, wenn man keiner an<strong>der</strong>en<br />
Person begegnet.<br />
Gegen die indirekte Infektion hilft häufiges,<br />
am besten permanentes Quer- o<strong>der</strong><br />
Stoßlüften. Die Fenster dauerhaft geöffnet<br />
zu lassen ist aber in vielen Fällen, zum<br />
Beispiel aufgrund <strong>der</strong> Wetterlage o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Geräuschkulisse, nicht möglich. In diesem<br />
Fall sind Luftreinigungssys-<br />
26 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 7 – 8/21<br />
Starke Starke Leistung reine Luft<br />
Starke Leistung Leistung - reine reine Luft<br />
Luft<br />
Der Der leiseste <strong>der</strong>zeit verfügbare Luftreiniger<br />
Ideal für Klassenräume und Büros<br />
Keim- und virenfreie Luft dank H13 o<strong>der</strong> H14-Filter 1)<br />
1) 1)<br />
35 35 dB(A) bei 600 m³/h 2)<br />
dB(A) bei 600 m³/h m³/h 2) 2)<br />
40 dB(A) bei 1200 m³/h 2)<br />
40 dB(A) bei 1200 m³/h 2) 2)<br />
einfache Bedienung<br />
einfache Bedienung<br />
Filter<br />
hochwertige Filter<br />
geringe Wartungskosten<br />
geringe Betriebskosten<br />
fahrbar und mobil<br />
passt durch Standardtüren<br />
AFS – 25 Jahre Erfahrung<br />
in Luftreinigungs- und<br />
Lüftungstechnik<br />
AFS AFS 2000 2000 RLC-X RLC-X Luftreiniger<br />
Luftreiniger<br />
Für ein Klassenzimmer mit einer Fläche von ca. 65m² und 3m Höhe wird bei 6-facher Filterrate bezogen auf<br />
Für ein Klassenzimmer mit einer Fläche von ca. 65m² und 3m Höhe wird bei 6-facher Filterrate bezogen auf<br />
das gesamte Raumvolumen ein Volumenstrom von ca. 1200 m³/h benötigt. Mit dem AFS 2000 RLC-X<br />
das gesamte Raumvolumen ein Volumenstrom von ca. 1200 m³/h benötigt. Mit dem AFS 2000 RLC-X<br />
Luftreiniger genügt dann nur ein Gerät pro Raum. Durch die innovativen und bei Luftreinigern einzigartigen<br />
Luftreiniger genügt dann nur ein Gerät pro Raum. Durch die innovativen und bei Luftreinigern einzigartigen<br />
Weitwurfdüsen wird eine Luftverteilung und Erfassung <strong>der</strong> gesamten Raumluft erzielt, ohne dass störende<br />
Weitwurfdüsen wird eine Luftverteilung und Erfassung <strong>der</strong> gesamten Raumluft erzielt, ohne dass störende<br />
Zugerscheinungen auftreten. Auslieferung steckerfertig, 230V Anschluss, stufenlose Volumenstromeinstellung.<br />
Zugerscheinungen auftreten. Auslieferung steckerfertig, 230V Anschluss, stufenlose Volumenstromeinstellung.<br />
Zugerscheinungen auftreten. Auslieferung steckerfertig, 230V Anschluss, stufenlose Volumenstromeinstellung.<br />
1) Abschei<strong>der</strong>ate 99,95% bzw. 99,995%, gemäß ISO29463 und EN1822 2) Schalldruckpegel, gemessen in 1m Entfernung<br />
1) Abschei<strong>der</strong>ate 99,95% bzw. 99,995%, gemäß ISO29463 und EN1822 2) Schalldruckpegel, gemessen in in 1m Entfernung
Planen & Bauen<br />
Lüftungsanlagen<br />
„Es ist nicht nachzuvollziehen,<br />
warum mitunter Luftreiniger<br />
gegen das Lüften ausgespielt<br />
werden. Beim Autofahren<br />
kommt schließlich auch niemand<br />
auf die Idee, die Effektivität<br />
des Anschnallens gegen<br />
die <strong>der</strong> Airbags aufzuwiegen.“<br />
Christof Asbach<br />
teme eine gute zusätzliche Maßnahme.<br />
Im Idealfall würden die betreffenden<br />
Räume natürlich alle mit einer stationären<br />
Lüftungsanlage ausgerüstet, welche<br />
den Innenbereich mit 100 Prozent sauberer<br />
Frischluft versorgt und gleichzeitig<br />
über eine effiziente Wärmerückgewinnung<br />
verfügt, um den Energieverbrauch<br />
zu minimieren.<br />
IDEALE TREFFEN AUF GRENZEN<br />
Lei<strong>der</strong> sind den Idealvorstellungen häufig<br />
bauliche und nicht zuletzt finanzielle<br />
Grenzen gesetzt. Genau an dieser Stelle<br />
kommen die momentan so intensiv diskutierten<br />
mobilen Luftreiniger ins Spiel.<br />
Diese saugen Luft an, entfernen einen<br />
Großteil <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Luft enthaltenen Partikel<br />
und Viren und geben die gesäuberte<br />
Luft zurück in den Raum. Die Luft wird<br />
also umgewälzt und dabei gereinigt und<br />
zwar zu je<strong>der</strong> Zeit, also auch dann, wenn<br />
die Fenster geschlossen sind.<br />
Typischerweise wird geraten, dass die<br />
Luft mindestens sechs Mal pro Stunde<br />
umgewälzt werden soll. Hier gilt im Sinne<br />
des Infektionsschutzes generell: je mehr<br />
desto besser. Das bedeutet allerdings im<br />
Umkehrschluss auch, dass auch geringere<br />
Umwälzraten bereits zu einer Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Lufthygiene führen, wenn auch<br />
nicht im bestmöglichen Maße.<br />
Generell sollte die Größe, also <strong>der</strong> Volumenstrom,<br />
des Gerätes immer an das<br />
Raumvolumen angepasst sein. Es lassen<br />
sich auch problemlos mehrere Luftreiniger<br />
in einem Raum betreiben, wodurch<br />
sich <strong>der</strong> Luftumsatz erhöht.<br />
Bei <strong>der</strong> Positionierung <strong>der</strong> Geräte ist<br />
darauf zu achten, dass sie frei angeströmt<br />
werden und beim Betrieb mehrerer Luftreiniger<br />
sind diese ausreichend weit voneinan<strong>der</strong><br />
aufzustellen, um zu vermeiden,<br />
dass ein Gerät direkt die von einem an<strong>der</strong>en<br />
Gerät ausgeströmte gereinigte Luft<br />
wie<strong>der</strong> einsaugt.<br />
LUFTREINIGER ERGÄNZEN DAS LÜFTEN<br />
Mobile Luftreiniger sind komplementär<br />
zum regelmäßigen Lüften zu sehen. Es ist<br />
nicht nachzuvollziehen, warum mitunter<br />
Luftreiniger gegen das Lüften ausgespielt<br />
werden. Beim Autofahren kommt schließlich<br />
auch niemand auf die Idee, die Effektivität<br />
des Anschnallens gegen die <strong>der</strong><br />
Airbags aufzuwiegen. Erst die Kombination<br />
<strong>der</strong> Maßnahmen führt zu einer effizienten<br />
Verringerung des Risikos. Wie<br />
gesagt, es darf nicht um „o<strong>der</strong>“, son<strong>der</strong>n<br />
immer nur um „und“ gehen. Das Lüften<br />
ersetzen können Luftreiniger nämlich<br />
auch nicht, da sich insbeson<strong>der</strong>e in Räumen,<br />
die gleichzeitig von mehreren Personen<br />
genutzt werden, also zum Beispiel<br />
Klassen- o<strong>der</strong> Besprechungsräume, die<br />
Kohlendioxidkonzentration mit <strong>der</strong> Zeit<br />
anreichert.<br />
Die Effektivität von Luftreinigern<br />
hängt dabei vorrangig vom Luftumsatz<br />
ab und erst in zweiter Linie von <strong>der</strong> Filtereffizienz.<br />
Die stetige For<strong>der</strong>ung nach<br />
H13- o<strong>der</strong> H14-Filtern treiben die Anschaffungskosten<br />
und den Energieverbrauch<br />
in die Höhe. Dabei existieren vielfältige<br />
Filterlösungen, die bei geringfügig<br />
höherem Luftvolumenstrom, aber erheblich<br />
geringerem Energieverbrauch und<br />
damit einhergehend besserer Klimabilanz<br />
eine vergleichbare, wenn nicht bessere<br />
Reinigungsleistung für Innenräume<br />
bieten.<br />
Lei<strong>der</strong> ist durch die vielfältigen, teils<br />
wi<strong>der</strong>sprüchlichen For<strong>der</strong>ungen und Vorgaben<br />
auch seitens von Behörden die<br />
Chance vertan worden, den Infektionsschutz<br />
mit dem Klimaschutz zu versöhnen<br />
und dabei auch noch Investitionsund<br />
Betriebskosten zu senken.<br />
Eine weitere effiziente Maßnahme zur<br />
Verringerung indirekter Infektionen ist<br />
das korrekte Tragen hochwertiger, zum<br />
Beispiel FFP2-Masken, die Viren sowohl<br />
beim Aus- als auch beim Einatmen filtern.<br />
ZWISCHEN RISIKO UND ZUMUTBARKEIT<br />
Welchen Einfluss haben nun die <strong>der</strong>zeit<br />
noch niedrigen Inzidenzen und die höhere<br />
Infektiösität <strong>der</strong> Deltavariante auf<br />
die Effektivität <strong>der</strong> verschiedenen Maßnahmen?<br />
Die Inzidenz beschreibt letztlich<br />
die Wahrscheinlichkeit, auf eine infizierte<br />
Person zu treffen. Ab welcher<br />
Inzidenz welche Maßnahmen zu treffen<br />
sind, ist am Ende ein Kompromiss unter<br />
Abwägung des statistischen Infektionsrisikos<br />
auf <strong>der</strong> einen und <strong>der</strong> Zumutbarkeit<br />
<strong>der</strong> Maßnahmen auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />
Seite.<br />
Aus aerosolwissenschaftlicher Sicht<br />
hat <strong>der</strong> Inzidenzwert keinerlei Einfluss<br />
auf die Effektivität <strong>der</strong> beschriebe-<br />
Klasse KiTa Klima<br />
Keine halben Sachen im Waldviertel: Hygienisches Klima in<br />
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Planen & Bauen<br />
Lüftungsanlagen<br />
nen Maßnahmen. Allerdings ist bei dieser<br />
Abwägung zu beachten, dass nach aktuellem<br />
Stand des Wissens für eine Infektion<br />
mit <strong>der</strong> Deltavariante offensichtlich<br />
bereits eine niedrigere Virendosis ausreichend<br />
ist. Im Umkehrschluss bedeutet<br />
dies, dass für ein gleichbleibend niedriges<br />
Infektionsrisiko ein noch effizienteres<br />
Maßnahmenbündel erfor<strong>der</strong>lich ist, also<br />
noch effizientere Luftreiniger, noch häufigeres<br />
Lüften sowie die konsequente Umsetzung<br />
einer Pflicht zum richtigen Tragen<br />
effizienter Masken.<br />
KOMMUNALE AUFGABEN KONKRET<br />
Was ist nun im kommunalen Umfeld zu<br />
tun? Es gilt weiterhin, insbeson<strong>der</strong>e die<br />
vulnerablen Gruppen zu schützen. Neben<br />
Alten betrifft dies insbeson<strong>der</strong>e Kin<strong>der</strong>,<br />
die bisher nicht geimpft werden können.<br />
Für Seniorenheime, Kitas und Schulen<br />
gilt es jetzt, lufthygienische Konzepte,<br />
unter Berücksichtigung direkter und indirekter<br />
Infektionswege, konsequent umzusetzen<br />
und das „und“ in den Vor<strong>der</strong>grund<br />
zu stellen.<br />
Wann immer <strong>der</strong> Mindestabstand nicht<br />
sicher einzuhalten ist, sind die Maßnahmen<br />
gegen indirekte Infektionen um<br />
Maßnahmen gegen direkte Infektionen<br />
zu ergänzen.<br />
AUGENMERK AUF KLEINE RÄUME<br />
Gleiches gilt für alle an<strong>der</strong>en Bereiche des<br />
kommunalen Lebens, zum Beispiel in<br />
Rathäusern und Verwaltungsgebäuden<br />
mit und ohne Besucherverkehr. Beson<strong>der</strong>es<br />
Augenmerk muss dabei auf kleine von<br />
vielen Menschen genutzte Räumlichkeiten<br />
gelegt werden, zu denen insbeson<strong>der</strong>e<br />
Toilettenräume zählen, für die eine<br />
FFP2-Maskenpflicht den besten Schutz<br />
bietet, sofern keine effiziente Lüftungsanlage<br />
vorliegt.<br />
Sport- und Kulturveranstaltungen sollten<br />
draußen unter Einhaltung <strong>der</strong><br />
AHA-Regeln immer ohne großes Infektionsrisiko<br />
möglich sein. Allerdings müssen<br />
auch hier die sanitären Einrichtungen<br />
im Fokus weitergehen<strong>der</strong> Maßnahmen<br />
stehen. Für Veranstaltungen im Innenbereich<br />
bieten letztlich nur Luftreinigungs-<br />
bzw. Lüftungsanlagen sowie das<br />
Tragen von Masken einen effektiven<br />
Schutz.<br />
Das aktuelle Infektionsgeschehen in<br />
Großbritannien und in den Nie<strong>der</strong>landen<br />
zeigt, dass auch wir mit einer vierten<br />
Welle rechnen müssen. Diese gilt es, mit<br />
allen Mitteln so niedrig wie möglich zu<br />
halten, damit wir alle einen hoffentlich<br />
entspannten Herbst ohne Schulschließungen<br />
o<strong>der</strong> weiteren Lockdown genießen<br />
können. Die konsequente Umsetzung<br />
<strong>der</strong> beschriebenen Maßnahmen zur Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Lufthygiene können dabei<br />
helfen, dieses Ziel zu erreichen.<br />
<br />
Christof Asbach<br />
Frische Luft<br />
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Auf den Brettern, die die Welt bedeuten: Nach zwei Corona-Zwangspausen hoffen Kulturschaffende, dass sie im kommenden Herbst dank verbesserter<br />
Bedingungen durcharbeiten dürfen.<br />
Foto: Adobe Stock/Andrey Lapshin<br />
Kulturstätten<br />
Nicht ohne Theater<br />
Museen und Theater gehören prägend zum Bild je<strong>der</strong> Stadt. Die<br />
Corona-Pandemie hat sie schwer gebeutelt, ob privat o<strong>der</strong> staatlich. EIn<br />
För<strong>der</strong>programm soll ihnen auf die Beine helfen. Der Blick muss schon in den<br />
Herbst gehen: Wie kann es bei einer erneuten Corona-Welle weitergehen?<br />
Vom För<strong>der</strong>programm des Bundes<br />
„Neustart Kultur“ macht das Deutsche<br />
Spionagemuseum in Berlin<br />
Gebrauch. „Wir sind gerade in <strong>der</strong> Pilotphase<br />
unseres neuen dynamischen Buchungssystems“,<br />
erklärt Museumsdirektor<br />
Robert Rückel. Nach dem Vorbild des<br />
Buchungssystems für Flugtickets wurde<br />
das Eintrittssystem für das Spionagemuseum<br />
programmiert: Zu unterschiedlichen<br />
Zeiten kostet <strong>der</strong> Eintritt unterschiedlich<br />
viel Geld. So soll <strong>der</strong> Besucherstrom<br />
gezielt auf auslastungsarme Zeiten<br />
gelenkt werden. „Ein Museumsbesuch<br />
macht nur dann richtig Spaß, wenn nicht<br />
zu viele, aber auch nicht zu wenig an<strong>der</strong>e<br />
Besucher da sind“, findet Rückel. Auch<br />
über Corona hinaus.<br />
In den kommenden Wochen soll das<br />
System live gehen. Der Direktor des privaten<br />
Museums hofft, dass eine Entzerrung<br />
<strong>der</strong> Besucherzahlen auch zu einer<br />
dauerhaften Öffnung beiträgt. „Im Moment<br />
ist natürlich noch schwer abzusehen,<br />
was <strong>der</strong> Herbst bringt. Was macht<br />
die Impfquote aus und wird eine erneute<br />
Schließung überhaupt durchsetzbar?“<br />
Das Museum sei gut aufgestellt: Es<br />
gebe eine mo<strong>der</strong>ne Lüftungsanlage und<br />
ein geeignetes Hygienekonzept. „An einigen<br />
Stellen bauen wir noch um, zum Beispiel<br />
wird die Toilettenanlage vergrößert“,<br />
erklärt Rückel. Ein wichtiger Punkt,<br />
denn auch Aerosolforscher Christof Asbach<br />
im Gastbeitrag unterstreicht (siehe<br />
Seite 26): Gerade in Innenräumen sei eine<br />
indirekte Ansteckung zu vermeiden,<br />
möglichst mit Frischluft o<strong>der</strong> Luftfiltern.<br />
Das Programm Neustart Kultur unterstützt<br />
Kulturbetriebe unter an<strong>der</strong>em bei<br />
<strong>der</strong> Anschaffung von Luftfilter und Lüftungsanlagen,<br />
aber auch beim pandemiebedingten<br />
Umbau o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Beschaffung<br />
von Desinfektionsmitteln und Co.<br />
„Die Bewältigung <strong>der</strong> Pandemiefolgen<br />
für Theater und Konzerthäuser wird ein<br />
Kraftakt werden“, hat Bundespräsident<br />
Frank-Walter Steinmeier vor kurzem bei<br />
<strong>der</strong> Feier zum 175-jährigen Jubiläum des<br />
Deutschen Bühnenvereins gesagt. 140 öffentlich<br />
getragene Stadttheater, Staatstheater<br />
und Landesbühnen, rund 200<br />
Privattheater, 130 Orchester, etwa 80 Festspiele,<br />
600 Gastspielhäuser, über 400<br />
Tourneetheater- und Gastspielproduzenten,<br />
viele kleine frei Gruppen gelte es zu<br />
retten, mahnte er. Dazu kommen Museen,<br />
Kinos, Gedenkstätten, Clubs, Bibliotheken,<br />
Künstler, Autoren.<br />
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NEUSTART KULTUR<br />
Geför<strong>der</strong>t werden investive Umbau-,<br />
Mo<strong>der</strong>nisierungs- und Ausstattungsmaßnahmen<br />
von Kultureinrichtungen<br />
sowie im Rahmen von Festivals und<br />
an<strong>der</strong>en kulturellen Veranstaltungen, die<br />
zur nachhaltigen Reduktion von<br />
Ansteckungsgefahren in öffentlichen<br />
und nicht-öffentlichen Bereichen<br />
erfor<strong>der</strong>lich sind, sowie projektbezogene<br />
Personal- und Sachausgaben.<br />
För<strong>der</strong>fähige Maßnahmen sind:<br />
• Einbau von Schutzvorrichtungen,<br />
• Optimierung <strong>der</strong> Besuchersteuerung<br />
vor und in <strong>der</strong> Einrichtung,<br />
• Erstellung und Veröffentlichung von<br />
Hinweisen,<br />
• Anschaffung von Technik und<br />
Ausstattung für Open-Air-Veranstaltungen<br />
und dezentralen Einsatz,<br />
mobile Formate.<br />
• Maßnahmen zum Ausbau <strong>der</strong> eigenen<br />
IT-Infrastruktur,<br />
• technische und sonstige Ausstattung<br />
und Anwendungen einschließlich<br />
Programmierung,<br />
• Beschaffung von Reinigungs- und<br />
Infektionsschutzausstattung inklusive<br />
Bedarf an Desinfektionsmitteln,<br />
Einweg-Handschuhen und Mund-<br />
Nase-Bedeckungen,<br />
• Mo<strong>der</strong>nisierung und Einbau von<br />
sanitären Einrichtungen,<br />
• Klima- bzw. Belüftungssysteme inkl.<br />
entsprechen<strong>der</strong> Filteranlagen,<br />
• pandemiebedingt notwendige<br />
Erweiterung o<strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Nutzflächen für Publikum, Künstler<br />
und Verwaltung/Organisation.<br />
Im Mainfranken Theater in Würzburg<br />
blickt man vorsichtig optimistisch auf die<br />
kommende Spielzeit. Durch das aus dem<br />
letzten Jahr bewährte Hygienekonzepte<br />
sei das öffentlich getragene Theater für<br />
den Spielbetrieb gut vorbereitet und<br />
könne flexibel an die Situation angepasst<br />
werden, sagt Dirk Terwey, <strong>der</strong> geschäftsführende<br />
Direktor. Unter an<strong>der</strong>em wurde<br />
im Hinblick auf die kommende Spielzeit<br />
nicht gleich mit 100 Prozent Auslastung<br />
<strong>der</strong> Säle geplant. Auch die Vorstellungstermine<br />
im Herbst seien noch flexibel.<br />
OPTIMISTISCH DANK IMPFQUOTE<br />
„Wir haben uns technisch und inhaltlich<br />
mit einem umfassenden Maßnahmenkatalog<br />
gerüstet und hoffen, dass eben nicht<br />
das Damoklesschwert einer generellen<br />
und erneuten Corona-bedingten Zwangspause<br />
über uns schweben wird“, meint<br />
Terwey. „Gleichzeitig dürfen wir davon<br />
ausgehen, dass über eine hohe Impfquote<br />
im eigenen Betrieb und bei den Besuchern<br />
ein zusätzliches Momentum ins<br />
Spiel kommt, das den Vorstellungs- und<br />
Probenbetrieb weiter erleichtern wird.“<br />
Im Frankfurter Städel Museum herrscht<br />
fast wie<strong>der</strong> Normalität: Führungen können<br />
stattfinden, Besucher auch spontan<br />
die Ausstellung „Neu sehen“ besichtigen.<br />
Derweil wird schon <strong>der</strong> Kunst-Herbst vorbereitet.<br />
„Die Corona-Krise hat immense<br />
Auswirkungen auf bestehende und routinierte<br />
Organisationsprozesse in den Museen“,<br />
sagt Pamela Rohde. Daher seien<br />
schon seit Beginn <strong>der</strong> Pandemie Kreativität<br />
und Flexibilität gefragt, auch weiterhin,<br />
meint die Leiterin <strong>der</strong> Pressearbeit<br />
des Städel. Dabei ist das Frankfurter Museum<br />
vergleichsweise gut mit <strong>der</strong> Schließung<br />
zurechtgekommen: Bereits seit<br />
mehreren Jahren werden Werke ins Netz<br />
gestellt, Inhalte digital vermittelt. Die virtuellen<br />
Angebote sollen den Museumsbesuch<br />
nicht ersetzen, son<strong>der</strong>n ergänzen.<br />
Auch künftig soll diese hybride Form bestehen<br />
bleiben.<br />
BLICK NACH VORN<br />
Vor Ort wurde in den vergangenen Monaten<br />
hauptsächlich an <strong>der</strong> Besucherführung<br />
durch die Ausstellung gearbeitet.<br />
Zudem wurden wie allerorten Hygienepläne<br />
nach den behördlichen Vorgaben<br />
entwickelt. Die Mitarbeiter des Städel<br />
gehen davon aus, dass die geltenden Vorsorgemaßnahmen<br />
für den Infektionsschutz<br />
auch weiterhin Gültigkeit haben<br />
werden mit Blick auf die Saison <strong>2021</strong>/22.<br />
So viel Planungssicherheit sollte den<br />
Einrichtungen zugesprochen werden.<br />
Auch wenn, wie Museumsleiter Robert<br />
Rückel meint, die Kultureinrichtungen<br />
das erste waren, was geschlossen wurde<br />
und das letzte, was geöffnet wurde. Im<br />
herannahenden Herbst, hofft er, wird das<br />
an<strong>der</strong>s.<br />
Denise Fiedler<br />
Im Spionagemuseum in Berlin werden Besucherströme entzerrt und gezielt zur Hygiene angeregt.<br />
För<strong>der</strong>ung dafür gab es aus dem Bundesför<strong>der</strong>programm „Neustart Kultur“.<br />
Foto: Deutsches Spionage Museum<br />
Foto: Stiebel Eltron<br />
Mit 80 Prozent <strong>der</strong> Gesamtkosten för<strong>der</strong>t <strong>der</strong> Staat den Einbau effizienter Lüftungsgeräte in Einrichtungen für Kin<strong>der</strong> unter zwölf Jahren – wie hier das<br />
Lüftungsgerät VRL-C von Stiebel Eltron.<br />
Lüftungsgeräte nachträglich einsetzen und profitieren<br />
Stationäre Lüftungsgeräte bieten im Vergleich zu mobilen Luftfiltern viele Vorteile. Daher för<strong>der</strong>t<br />
die Bundesregierung seit Juni die Neuinstallation von Lüftungsgeräten. Antragsberechtigt sind<br />
öffentliche und private Einrichtungen für Kin<strong>der</strong> unter zwölf Jahren und <strong>der</strong>en Träger.<br />
Unbestritten ist, dass die Gefahr, sich mit Corona<br />
anzustecken, in stark frequentierten Räumen<br />
beson<strong>der</strong>s hoch ist. Der Grund: Der Anteil<br />
potenziell virushaltiger Aerosole nimmt zu, je<br />
mehr Menschen sich in einem Raum befinden.<br />
Lüftungsgeräte, die für einen kontrollierten Austausch<br />
<strong>der</strong> Luft sorgen, bieten hier Abhilfe. Das<br />
hat auch die Politik verstanden und för<strong>der</strong>t den<br />
Einbau dieser Geräte mit 80 Prozent <strong>der</strong> gesamten<br />
Investitionskosten.<br />
„Ein Lüftungsgerät bringt nicht nur frische, virenfreie<br />
Luft in den Raum und gewinnt wertvolle<br />
Energie aus <strong>der</strong> Abluft zurück“, sagt Matthias<br />
Goebel von Stiebel Eltron. „Es senkt auch die<br />
CO 2<br />
-Konzentration und den Feuchtegehalt. Darüber<br />
hinaus führt es an<strong>der</strong>e Luftschadstoffe aus<br />
dem Raum ab. Das alles können mobile Luftfilter<br />
nicht.“ Er ergänzt: „Zudem sind kontrollierte<br />
Lüftungslösungen auch dann noch sinnvoll,<br />
wenn nach <strong>der</strong> Corona-Pandemie die Luftreiniger<br />
voraussichtlich verschrottet werden. Lüftungsgeräte<br />
verbessern dagegen weiterhin die<br />
Raumluftqualität und sparen dank Wärmerückgewinnung<br />
Heizkosten.“ Die „Bundesför<strong>der</strong>ung<br />
für Corona-gerechte stationäre raumlufttechnische<br />
Anlagen“ (RLT) wurde im Juni <strong>2021</strong> beschlossen.<br />
Geför<strong>der</strong>t werden Neuinstallationen<br />
von Lüftungsanlagen mit bis zu 80 Prozent <strong>der</strong><br />
Gesamtkosten für Planung, Kauf und Installation.<br />
Antragsberechtigt sind Einrichtungen für<br />
Kin<strong>der</strong> unter zwölf Jahren und <strong>der</strong>en öffentliche<br />
und private Träger. Dazu gehören also beispielsweise<br />
Kitas, Horte, Kin<strong>der</strong>tagespflegestellen<br />
und staatlich anerkannte allgemeinbildende<br />
Schulen.<br />
Geringer Installationsaufwand<br />
Das Lüftungsgerätmodell Stiebel Eltron-VRL-C<br />
ist perfekt geeignet für die nachträgliche Ausstattung<br />
entsprechen<strong>der</strong> Räume. „Mit diesem<br />
Lüftungsgerät lässt sich ein bis zu vierfacher<br />
Luftwechsel pro Stunde im jeweiligen Raum realisieren“,<br />
meint Lüftungsexperte Goebel. „Die<br />
Konzentration von potenziell virushaltigen Aerosolen<br />
wird so deutlich verringert. Das minimiert<br />
das Ansteckungsrisiko.“ Technisch sei es relativ<br />
simpel, einen Raum nachträglich mit einer solchen<br />
Lüftungsanlage auszurüsten.<br />
Durch die integrierte Wärmerückgewinnung<br />
<strong>der</strong> Lüftungsgeräte sei auch keine Anpassung<br />
<strong>der</strong> Heizung erfor<strong>der</strong>lich: „Die Räume werden<br />
wie gewohnt weiterhin warm“, sagt Goebel. Das<br />
Lüftungsgerät VRL-C von Stiebel Eltron ist in<br />
verschiedenen Größen und Ausstattungen verfügbar.<br />
Mehr Informationen und weitere Details<br />
zu den För<strong>der</strong>bedingungen können Interessierte<br />
auf <strong>der</strong> Internetseite <strong>der</strong> Firma, per Mail o<strong>der</strong><br />
Telefon erfahren.<br />
STIEBEL ELTRON GMBH & CO. KG<br />
Dr.-Stiebel-Straße 33<br />
37603 Holzminden<br />
Tel. 05531/702 95800<br />
lueftung@stiebel-eltron.de<br />
www.stiebel-eltron.de/grossraumlueftung<br />
34 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 7 – 8/21
Lüftungsanlagen<br />
triebskosten und das Platzangebot anbelangt.<br />
Wichtig ist nicht nur, den zirka<br />
sechsfachen Raumluftdurchsatz zu erzeugen,<br />
son<strong>der</strong>n dabei auch einen niedrigen<br />
Schallpegel von 40 dB(A) im Raum einzuhalten,<br />
um den Unterricht und die Konzentration<br />
<strong>der</strong> Schüler nicht zu beeinträchtigen.<br />
durch Stäube o<strong>der</strong> Pollen. Eine solche Luft<br />
ist für alle besser und hilft beson<strong>der</strong>s Allergikern.<br />
Lüftungsgeräte verbessern darüber<br />
hinaus die Luftqualität, da sie den<br />
CO 2<br />
-Gehalt in Klassenzimmern regulieren.<br />
Studien belegen, dass <strong>der</strong> Lernerfolg<br />
mit einer guten Raumluftqualität besser<br />
ist.<br />
Partikelfilter, UV-C-Licht, Ozon o<strong>der</strong><br />
Plasma: Welche keimabtötende Technik ist<br />
die sinnvollste für Schulen?<br />
Worauf müssen Schulen und <strong>der</strong>en Träger<br />
bei <strong>der</strong> Beschaffung achten, um in den Genuss<br />
einer För<strong>der</strong>ung zu kommen?<br />
Foto: Alko-Therm GmbH<br />
Lüftungsgerät in einem Klassenraum: Verbindungen nach außen sorgen für regelmäßigen Luftaustausch und Frischluftzufuhr.<br />
Foto: Alko-Therm GmbH<br />
Törpe: Die Luftfiltertechnik mit HEPA-Filtern<br />
hat sich seit Jahrzehnten in Krankenhäusern<br />
bewährt. Darum wurden zunächst<br />
nur solche Geräte innerhalb <strong>der</strong><br />
För<strong>der</strong>ung für Schulen akzeptiert.<br />
Bringen – abgesehen vom Schutz vor Infektionskrankheiten<br />
– Luftreiniger weitere<br />
Vorteile fürs Raumklima?<br />
Törpe: Ja, Luftfiltergeräte reduzieren die<br />
Belastung <strong>der</strong> Raumluft, beispielsweise<br />
Törpe: Vom Bund wird <strong>der</strong>zeit eine För<strong>der</strong>ung<br />
von 80 Prozent <strong>der</strong> Kosten für die<br />
Installation von Lüftungsanlagen in Einrichtungen<br />
für Kin<strong>der</strong> unter zwölf Jahren<br />
angeboten. In einigen Bundeslän<strong>der</strong>n und<br />
jetzt auch über den Bund erhalten alle<br />
kommunalen Schulaufwandsträger beziehungsweise<br />
Kita-Träger zudem einen<br />
staatlichen Zuschuss von maximal 50 Prozent<br />
<strong>der</strong> Anschaffungskosten von mobilen<br />
Luftfiltergeräten je Raum. Es lohnt sich,<br />
jetzt in die Anschaffung zu investieren.<br />
<br />
Interview: Dirk Täuber<br />
ZUR PERSON<br />
Martin Törpe ist im Produktmanagement<br />
<strong>der</strong> Alko-Therm GmbH tätig und<br />
verantwortlich für die Entwicklung<br />
stationärer Lüftungsanlagenkonzepte für<br />
Klassenräume und Kitas.<br />
Infektionsschutz<br />
Fenster auf<br />
o<strong>der</strong> Filter an?<br />
Zum Schutz von Kin<strong>der</strong>n in Kita und Schule denken immer mehr Träger über die<br />
Anschaffung von Luftreinigern nach. Wir haben uns bei einem Experten für<br />
Lüftungsanlagen erkundigt, worauf es dabei zu achten gilt. Martin Törpe gibt<br />
Antworten auf die wichtigsten Fragen.<br />
Lüften o<strong>der</strong> Luftreiniger? Was senkt effektiver<br />
die Konzentration potenziell gefährlicher<br />
Aerosole in Schulräumen, um das<br />
Ansteckungsrisiko von Kin<strong>der</strong>n und Lehrpersonal<br />
zu minimieren?<br />
Martin Törpe: Das lässt sich pauschal nicht<br />
beantworten. Man unterscheidet zwischen<br />
Luftreinigern, Lüftungsgeräten und<br />
Fensterlüftung. Luftreiniger filtern<br />
kleinste Stäube und Aerosole aus <strong>der</strong><br />
Raumluft, ein Luftaustausch findet nicht<br />
statt. Bei Lüftungsgeräten wird die Raumluft<br />
hingegen permanent durch Frischluft<br />
ersetzt. Dies ist auch das Ziel einer Fensterlüftung.<br />
Für einen wirksamen Infektionsschutz<br />
muss die Luft zirka sechsmal<br />
pro Stunde durch professionelle Luftreiniger<br />
gefiltert werden – professionell<br />
heißt: HEPA Filter <strong>der</strong> Filterklasse H13<br />
o<strong>der</strong> H14 und eine Luftleistung vom etwa<br />
Sechsfachen des Raumvolumens. Alternativ<br />
muss die Raumluft zirka sechsmal<br />
pro Stunde durch Lüftungsgeräte o<strong>der</strong><br />
eine Fensterlüftung komplett ausgetauscht<br />
werden. Eine Fensterlüftung kann<br />
das nur leisten, wenn dabei eine Querlüftung<br />
erzeugt wird, die aber zu starken<br />
Zugerscheinungen und Temperaturverän<strong>der</strong>ungen<br />
führt.<br />
Mobile, flexible Geräte o<strong>der</strong> stationär installierte<br />
Anlagen? Welche Optionen empfehlen<br />
Sie nun Schulen und Kitas, die jetzt<br />
Geräte nachrüsten wollen?<br />
Törpe: Luftreiniger sind eine Option. Das<br />
sind meist hohe schlanke Geräte, die weniger<br />
als einen halben Quadratmeter Platz<br />
brauchen und in <strong>der</strong> Regel als mobile Varianten<br />
auf dem Markt sind. Die zweite<br />
Option sind Lüftungsanlagen. Hier empfehlen<br />
wir üblicherweise stationäre Anlagen.<br />
Zum Nachrüsten wären diese allerdings<br />
zu aufwändig. Aber es gibt bereits<br />
Lüftungsanlagenkonzepte, die mit geringerem<br />
Aufwand nachrüstbar sind. Hierfür<br />
müssen nur in Fenstern zwei Öffnungen<br />
nach außen installiert werden können.<br />
Ist es besser, pro Raum einen großen Luftreiniger<br />
o<strong>der</strong> verteilt mehrere kleine Geräte<br />
zu betreiben?<br />
Törpe: Für die Raumgrößen in Schulen gibt<br />
es perfekt konfigurierte Geräte, was den<br />
Lärmpegel, die Luftfilterleistung, die Be-<br />
36 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 7 – 8/21<br />
10%<br />
Rabbat<br />
SUMMER21<br />
Rabatt nur für Bestellungen vor<br />
dem 31. <strong>August</strong> mit dem obigen Code<br />
Den Unterschied kann man atmen<br />
“So einen Luftreiniger würde ich auf jeden Fall dauerhaft<br />
im Klassenzimmer haben wollen“, sagt Annet Romkema,<br />
Grundschullehrerin.<br />
„In dem Moment, in dem wir den Luftreiniger in<br />
Betrieb genommen haben, haben wir den Unterschied<br />
sofort sehr gut bemerkt. Die Luft fühlt sich frischer an.“<br />
Wun<strong>der</strong>barer Nebeneffekt. Denn die Raumluftreiniger<br />
von Euromate holen die Coronaviren aus <strong>der</strong> Luft,<br />
die Kin<strong>der</strong> und Lehrer einatmen und sind eine ideale<br />
Ergänzung zu Lüften und Lüftungsanlagen. O<strong>der</strong> Ersatz,<br />
wo Lüften nicht o<strong>der</strong> nur schwer geht.<br />
Luftreiniger Pure Air Shield 3300<br />
• Zertifiziert vom Prüfinstitut SGS – Fresenius in Blick auf<br />
Luftwechselrate und Aerosolreduzierung (99,9%).<br />
• Sehr leise (34 - 54 dB)<br />
• Bewährt in Schulen, Kitas, Sportstudios,<br />
Büros, Kulturzentren, Gastronomie.<br />
www.euromate-luftreiniger.de<br />
info.de@euromate.com<br />
02638 2662585
Lüftungsanlagen<br />
Klimatisierter Gruppenraum in <strong>der</strong> Bremerhavener Kin<strong>der</strong>tagesstätte „Waldviertel“: In den Innenräumen<br />
steuert eine Funkregelung mit verschiedenen Sensoren, wieviel Frischluft benötigt wird.<br />
Luftreinigung<br />
Gutes Klima in<br />
Krippe und Kita<br />
Damit sich potenziell schädliche Aerosole nicht in Innenräumen anreichern, sind<br />
Lüftungsanlagen wichtiger denn je. Mo<strong>der</strong>ne Systeme sorgen für regelmäßige<br />
Frischluftzufuhr und helfen, Energie zu sparen.<br />
Am Waldrand des Bremerhavener<br />
Stadtteils Leherweide haben es<br />
die 80 Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte<br />
„Waldviertel“ weit besser als <strong>der</strong><br />
deutsche Durchschnitt. Die Räume, in<br />
denen sie tagsüber spielen, singen, malen,<br />
essen und schlafen sind nämlich bedarfsgerecht<br />
klimatisiert. Eine mechanische<br />
Lüftungsanlage und eine funkbasierte<br />
Regelung sorgen dafür, dass sich<br />
die Kin<strong>der</strong> und das Betreuungspersonal<br />
je<strong>der</strong>zeit wohlfühlen können.<br />
OFFENE FENSTER REICHEN NICHT<br />
Am einfachsten för<strong>der</strong>n Fenster den Luftaustausch<br />
in Innenräumen. So weit, so<br />
schlecht, wie viele Experten meinen, da<br />
diese Art <strong>der</strong> Lüftung unkontrolliert stattfindet.<br />
Lärm von draußen, Zugerscheinungen<br />
o<strong>der</strong> eventuell belastete Außenluft<br />
können die Kin<strong>der</strong> beeinträchtigen.<br />
Zudem reicht die vorhandene Fensterfläche<br />
selten aus, um einen angemessenen<br />
Luftaustausch zu gewährleisten, <strong>der</strong><br />
zweimal pro Stunde erfolgen sollte. Zuletzt<br />
wird wertvolle Energie buchstäblich<br />
aus dem offenen Fenster gelüftet.<br />
Schlechte Luft wirkt sich in etwa so<br />
stark auf die Leistungsfähigkeit aus wie<br />
ein ausgelassenes Frühstück, fanden Forscher<br />
heraus. Auch Krankheitstage stehen<br />
in einem Verhältnis zur Lüftung: Eine<br />
amerikanische Studie zeigte, dass die<br />
Verdopplung <strong>der</strong> Lüftungsrate von 25m³/h<br />
auf 50m³/h die Abwesenheitstage um 35<br />
Prozent verringerte.<br />
EFFIZIENT UND WIRTSCHAFTLICH<br />
Für ein gesundes Raumklima sollen daher<br />
in <strong>der</strong> neu errichteten Kin<strong>der</strong>tagesstätte<br />
<strong>der</strong> Bremerhavener Arbeiterwohlfahrt<br />
(AWO) zwei Lüftungsgeräte mit<br />
Foto: Swegon Germany<br />
Rotationswärmetauscher sorgen. „Sie<br />
gewinnen durch ihre spezielle, patentierte<br />
Geometrie beson<strong>der</strong>s effizient<br />
Wärme zurück − dies senkt die Betriebskosten“,<br />
erklärt Lüftungsexperte Michael<br />
Baak von Swegon Germany. Das funkbasierte<br />
Regelungssystem übernimmt die<br />
bedarfsgerechte Volumenstromregelung<br />
in den Räumen. Gegenüber einer einfachen<br />
Lüftungsanlage spart eine Bedarfsregelung<br />
laut Baak bis zu 90 Prozent <strong>der</strong><br />
Betriebskosten ein, weil je nach Belegung<br />
und Anfor<strong>der</strong>ung die ausreichende<br />
Frischluftzufuhr sichergestellt wird.<br />
ES BESTEHT NACHHOLBEDARF<br />
Neun von zehn Räumen in deutschen Bildungseinrichtungen<br />
sind noch nicht so<br />
klimatisiert, dass das Innen raumklima<br />
hygienisch und lernför<strong>der</strong>lich wäre. Bundesweit<br />
besteht also viel Aufholbedarf.<br />
Bremerhaven hat sich einen kleinen Vorsprung<br />
erarbeitet.<br />
Der beste Zeitpunkt, aktiv zu werden,<br />
ist jetzt: Die Bundesregierung startete<br />
bereits im Oktober letzten Jahres mit <strong>der</strong><br />
För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Ertüchtigung bestehen<strong>der</strong><br />
Anlagen und legte kürzlich noch einmal<br />
nach: Seit Juni <strong>2021</strong> schießt <strong>der</strong> Bund bis<br />
zu 80 Prozent <strong>der</strong> Investitions- und Montagekosten<br />
zu, wenn eine Ein richtung für<br />
Kin<strong>der</strong> unter zwölf Jahren eine neue Lüftungsanlage<br />
installiert. <br />
Red.<br />
Eine zentrale Anlage im Technikraum versorgt<br />
die gesamte Kita mit Frischluft.<br />
Foto: Swegon Germany<br />
www.qleanair.de<br />
Luftreinigungskonzept für Klassenräume<br />
Luftreinigungskonzept für Klassenräume<br />
Präsenzunterricht weiterhin<br />
gewährleisten - sicher und verlässlich<br />
Das vergangene Jahr hat gezeigt, dass die Aufrechterhaltung<br />
des Präsenzunterrichts unerlässlich ist. Daher müssen<br />
Lösungen gefunden werden, diesen sicher zu gestalten.<br />
Luftreiniger o<strong>der</strong> Belüftungssysteme können das Risiko<br />
einer Ansteckung mittels Tröpfcheninfektion bzw.<br />
Schmiereninfektion zwar nicht komplett verhin<strong>der</strong>n, aber<br />
unsere Luftreiniger mit HEPA-14-Hochleistungsfiltern<br />
verringern die Aerosolkonzentration in <strong>der</strong> Luft<br />
vorbeugend und unterstützen so bereits vorhandene<br />
Hygienekonzepte <strong>der</strong> Schulen.<br />
Was bedeutet HEPA/H14?<br />
HEPA-14-Hochleistungs-Filterhaben eine Filtrationseffizienz<br />
von mindestens 99,995 % für Partikel <strong>der</strong> Größe 0,1–0,2 µm<br />
und werden daher gewöhnlich in sensiblen medizinischen<br />
Umgebungen wie Operationssälen und<br />
Infektionsstationen eingesetzt.<br />
Zahlreiche<br />
Vorteile<br />
Tel.: 089 / 32 20 88 71<br />
Reinigung <strong>der</strong><br />
Luft von Viren und<br />
Aerosolen mittels<br />
HEPA 14 Filter<br />
Einfache Installation<br />
& Bedienung<br />
Führt <strong>der</strong> Luft<br />
keinerlei schädliche<br />
Substanzen, wie z.B.<br />
Ozon, zu<br />
Flüsterleise<br />
38 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 7 – 8/21
Planen & Bauen<br />
Lüftungsanlagen<br />
Planen & Bauen<br />
DER AUTOR<br />
Kai Kuppinger ist Geschäftsführer <strong>der</strong><br />
AFS Airfilter Systeme GmbH mit Sitz in<br />
Untermünkheim-Übrigshausen,<br />
Baden-Württemberg.<br />
Mobile Luftreiniger<br />
Die gesamte<br />
Raumluft leise filtern<br />
Mobile Luftreiniger sind in <strong>der</strong> Lage, die Infektionsgefahr in Innenräumen<br />
erheblich zu senken. Bei <strong>der</strong> Beschaffung sollten Kommunen darauf achten,<br />
dass die Geräte nicht nur leistungsfähig, son<strong>der</strong>n auch leise sind.<br />
Mobile Luftreiniger reduzieren<br />
we<strong>der</strong> CO 2<br />
im Raum noch ersetzen<br />
sie das regelmäßige Lüften.<br />
Wie bei allen Corona-Maßnahmen geht<br />
es darum, das Infektionsrisiko bestmöglich<br />
zu senken und einen sicheren Präsenzunterricht<br />
zu ermöglichen. Und hierfür<br />
sind mobile Luftreiniger ein hilfreicher<br />
Baustein. Das Umweltbundesamt<br />
(UBA) stellt hierzu fest: „Mobile Luftreinigungsgeräte<br />
sind je nach technischer<br />
Auslegung in <strong>der</strong> Lage, Viren aus <strong>der</strong> angesaugten<br />
Luft zu entfernen beziehungsweise<br />
zu inaktivieren. Allerdings hängt<br />
ihre Wirksamkeit in realen Räumen neben<br />
den technischen Spezifikationen<br />
auch von den Aufstellbedingungen vor<br />
Ort und von <strong>der</strong> Luftausbreitung im Raum<br />
ab.“ Heinz-Jörn Moriske, Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> Innenraumlufthygiene-Kommission<br />
des UBA, sagte gegenüber dem Handelsblatt:<br />
„Natürlich helfen mobile Luftfilter<br />
gegen Viren – wenn es sich um geprüfte<br />
Geräte handelt und sie richtig im Klassenraum<br />
aufgestellt sind.“ Er betonte zudem:<br />
„Das Aufstellen und Einrichten sollte aber<br />
von Fachleuten gemacht werden. Es ergibt<br />
keinen Sinn, wenn Eltern ungeprüfte Geräte<br />
im Baumarkt kaufen und willkürlich<br />
im Raum verteilen.“<br />
Luftreiniger in <strong>der</strong> Pestalozzi-Schule in Pfedelbach: Eine niedrige Lautstärke des Geräts ist wichtig, damit <strong>der</strong> Unterricht nicht gestört wird.<br />
Foto: AFS Airfilter<br />
Foto: AFS Airfilter<br />
Luftreinigungsgeräte müssen zur Raumgröße passen und ausreichend dimensioniert sein, damit die<br />
gesamte Raumluft mehrmals pro Stunde umgewälzt und gefiltert werden kann.<br />
Hier beginnt nun das Problem: Ein<br />
Großteil <strong>der</strong> am Markt verfügbaren mobilen<br />
Raumluftreiniger ist aufgrund <strong>der</strong><br />
Lautstärke und Bauart nicht für Räume<br />
geeignet, in denen Kin<strong>der</strong> lernen. Die<br />
meisten sind schlicht zu laut. Entsprechend<br />
skeptisch hat sich die baden-württembergische<br />
Kultusministerin Theresa<br />
Schopper (Grüne) geäußert und die Lautstärke<br />
solcher Apparate mit einem Kleinflugzeug<br />
verglichen.<br />
Blasen die Luftreiniger zudem die gereinigte<br />
Luft nur auf geringer Höhe o<strong>der</strong><br />
mit geringer Geschwindigkeit aus, dann<br />
arbeiten diese Geräte nur im sogenannten<br />
„aerodynamischen Kurzschluss“. Das<br />
heißt, dass die gefilterte Luft sofort wie<strong>der</strong><br />
angesaugt wird. Der überwiegende<br />
Teil <strong>der</strong> Raumluft wird nicht ausreichend<br />
erfasst und somit auch nicht gefiltert.<br />
Doch es geht auch an<strong>der</strong>s. Geeignete<br />
Raumluftreiniger müssen zwingend folgende<br />
Kriterien erfüllen:<br />
1 Sie müssen die Luft, die durch das<br />
Gerät strömt, in ausreichen<strong>der</strong><br />
Qualität filtern, um das<br />
Infektionsrisiko zuverlässig zu<br />
senken.<br />
2 Sie müssen eine gleichmäßige<br />
Luftverteilung und -erfassung im<br />
gesamten Raum gewährleisten.<br />
3 Sie müssen die gesamte Luft im Raum<br />
bis zu sechs Mal pro Stunde komplett<br />
filtern.<br />
4 Sie dürfen das Behaglichkeitsgefühl<br />
im Raum nicht durch hohe Lautstärke<br />
o<strong>der</strong> starke Zugerscheinungen stören.<br />
Die Luftfilterung erfolgt meist über genormte<br />
Filter <strong>der</strong> Filterklasse HEPA H13<br />
o<strong>der</strong> H14. Diese filtern Aerosole mit den<br />
daran anhaftenden Viren zu 99,95 beziehungsweise<br />
99,995 Prozent aus <strong>der</strong> durch<br />
den Filter strömenden Luft.<br />
Doch was bringt <strong>der</strong> beste Filter, wenn<br />
die Luft im Raum gar nicht zum Filter<br />
gelangt? Die Geräte müssen in <strong>der</strong> Lage<br />
sein, die gesamte Raumluft umzuwälzen.<br />
Der Verein Deutscher Ingenieure VDI<br />
weist in einer seiner Publikationen darauf<br />
hin, dass dies „am ehesten bei Geräten<br />
gegeben ist, die in Bodennähe ansaugen<br />
und die gefilterte Luft unter <strong>der</strong> Decke mit<br />
hoher Geschwindigkeit ausstoßen. So bildet<br />
sich eine Luftwalze im Raum aus. Die<br />
hohe Ausstoß geschwindigkeit sorgt für<br />
eine wirksame Durchmischung <strong>der</strong><br />
Raumluft. Bei Geräten, die in geringer<br />
Höhe, etwa 1,20 Meter, ausblasen, besteht<br />
eher das Risiko eines störenden Luftzugs.<br />
Schlimmer ist jedoch, dass bei dieser Ausstoßhöhe<br />
eine komplette Durchmischung<br />
<strong>der</strong> Luft schwieriger sicherzustellen ist.“<br />
HOHER VOLUMENSTROM UND GERINGE<br />
LAUTSTÄRKE SIND BESONDERS WICHTIG<br />
Das UBA definiert für einen effektiven<br />
Einsatz von Luftreinigern einen fünf bis<br />
sechsfachen Luftdurchsatz <strong>der</strong> Raumluft<br />
pro Stunde. Für ein Klassenzimmer mit<br />
60 Quadratmetern Grundfläche und drei<br />
Metern Höhe bedeutet dies, dass stündlich<br />
zwischen 900 und 1080 Kubikmeter<br />
Luft durch den Raumluftreiniger strömen<br />
müssen.<br />
Das Behaglichkeitsgefühl im Raum ist<br />
entscheidend für die Akzeptanz von<br />
Raumluftreinigern. Wichtig hierbei ist die<br />
Lautstärke, die bei dem erfor<strong>der</strong>lichen<br />
Volumenstrom von 1.080 m³/h bei maximal<br />
40 Dezibel in einem Meter Entfernung<br />
liegen sollte, was einer ruhigen Umgebung<br />
nachts in einem Wohngebiet entspricht.<br />
Das UBA sieht „Geräuschpegel<br />
(Dauerschallpegel), die mehr als 40 dB(A)<br />
betragen, als störend für die Unterrichtsdurchführung“<br />
an. Zu beachten ist auch:<br />
Mehrere Luftreiniger in einem Raum erhöhen<br />
den Gesamtschallpegel um mindestens<br />
drei Dezibel im Vergleich zum<br />
Einzelgerät.<br />
Lei<strong>der</strong> wird immer wie<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Praxis<br />
berichtet, dass bereits beschaffte Geräte<br />
zu laut sind o<strong>der</strong> auch heftige Zugerscheinungen<br />
hervorrufen. Diese Geräte<br />
werden dann häufig in <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen<br />
Luftleistung reduziert o<strong>der</strong> ausgeschaltet,<br />
und tragen somit nicht mehr dazu bei, das<br />
Infektionsrisiko ausreichend zu senken.<br />
Vor einer Beschaffung ist es daher ratsam,<br />
Lüftungsexperten hinzuzuziehen,<br />
damit die Luftströmung zum Raum passt.<br />
Leichte Zugerscheinungen sind erfor<strong>der</strong>lich<br />
und auch gewollt, schließlich soll die<br />
gesamte Raumluft umgewälzt werden.<br />
Zudem sollten für die in Betracht kommenden<br />
Geräte detaillierte Angaben zu<br />
Lärmpegel und Volumenströmen von den<br />
Herstellern eingeholt werden. Hilfreich<br />
vor einer Kaufentscheidung sind darüber<br />
hinaus Test- und Prüfberichte o<strong>der</strong> Zertifikate<br />
von unabhängigen Instituten.<br />
Die Preise für hochwertige und leise<br />
Geräte bewegen sich inklusive Mehrwertsteuer,<br />
Ausstattung und Nebenkosten bei<br />
4000 bis 5000 Euro pro Stück. Für die<br />
Ausstattung mehrerer Räume kommen<br />
durchaus hohe Kosten zustande, jedoch<br />
können solche Geräte als langfristige Investition<br />
betrachtet werden, die beispielsweise<br />
auch bei künftigen Grippewellen<br />
zuverlässig und leise über viele Jahre<br />
hinweg ihren Dienst tun.<br />
In <strong>der</strong> Pestalozzi-Schule in Pfedelbach,<br />
Baden-Württemberg kommt unser leises<br />
Modell „AFS 2000 RLC-X“ zum Einsatz.<br />
Rektorin Ulrike Müller schil<strong>der</strong>t ihre Erfahrungen<br />
wie folgt: „Wir haben als Lehrkräfte<br />
gemeinsam mit unseren Schülern<br />
<strong>der</strong> Klassenstufe 10 das Gerät im Unterricht<br />
getestet und sind miteinan<strong>der</strong> von<br />
dessen Wirksamkeit überzeugt. Was uns<br />
aber am meisten beeindruckt und überzeugt<br />
hat ist die Lautstärke – auch in Stillarbeitsphasen<br />
nimmt man das Gerät<br />
kaum wahr.“<br />
Kai Kuppinger<br />
40 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 7 – 8/21<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 7 – 8/21<br />
41
Lüftungsanlagen<br />
Planen & Bauen<br />
In gastronomischen Betrieben werden<br />
mobile Luftreiniger eingesetzt, um die<br />
Sicherheit für Gäste zu erhöhen. Auch<br />
immer mehr Schulen rüsten nach.<br />
DER AUTOR<br />
Gerhard Herr ist Journalist und leitet<br />
das Redaktionsbüro Bodensee Actuell.<br />
För<strong>der</strong>fähig<br />
bis zu<br />
100%*<br />
* mehr Informationen finden Sie auf unserer Website<br />
Folgen Sie uns auf<br />
Luftreiniger<br />
Aufrüstung ist in<br />
vollem Gange<br />
Um die Infektionsgefahr in Innenräumen zu senken, setzen öffentliche<br />
Einrichtungen wie Kitas und Schulen, aber auch Unternehmen immer mehr auf<br />
mobile Raumluftreinigungsgeräte mit leistungsstarken Filtern.<br />
UV-A Luftfilter eliminiert nachweislich Viren + Bakterien<br />
Weil saubere Luft gesün<strong>der</strong> ist<br />
CHARITÉ BERLIN bestätigt<br />
hervorragende Wirkung<br />
und vergibt ECARF-Siegel.<br />
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Testgeräte verfügbar – Sprechen<br />
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Der AiroDoctor ist ab Lager lieferbar.<br />
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99,9%<br />
Wirksamkeit gegen<br />
Corona-Viren<br />
Foto: UlmAIR GmbH<br />
Dank des innovativen photokatalytischen UV-<br />
LED-Filters entfernt <strong>der</strong> AiroDoctor nachhaltig<br />
Viren, Bakterien und Gerüche. Ohne jegliche<br />
schädlichen Rückstände.<br />
Leistungsstarkes 4-Stufen-Filtersystem<br />
Umweltfreundliche UV LED Photokatalysator-<br />
Technologie<br />
99,9% Zersetzung von Schadstoffen<br />
Keine sekundären Erzeugnisse & kein Ozon<br />
Der AiroDoctor schafft eine angenehme Atmosphäre<br />
im Raum, schützt die Gesundheit Ihrer<br />
Mitarbeiter und Besucher und zeigt so, dass Sie<br />
das Thema gesundes Umfeld ernst nehmen.<br />
Damit leistet <strong>der</strong> AiroDoctor einen wichtigen Beitrag<br />
zur Infektionsprophylaxe in medizinischen<br />
Einrichtungen, Senioren- und Pfl egeheimen,<br />
Schulen und Kin<strong>der</strong>gärten aber auch in allen Wartebereichen,<br />
Büros und Konferenzräumen.<br />
PRO AV<br />
www.exertisproav.de<br />
Wie hoch die Nachfrage für professionelle Luftreinigungsgeräte<br />
ist, weiß Daniel Ehrhardt zu berichten. Sein Unternehmen<br />
hat in den vergangenen Monaten über 8500 Geräte<br />
produziert und ausgeliefert. Um in <strong>der</strong> Pandemie zu unterstützen<br />
und Lösungen zu bieten, hat er 2020 für die Herstellung<br />
mobiler Luftreiniger die UlmAIR GmbH in Elchingen,<br />
Baden-Württemberg, gegründet. Dabei setzt er auf das<br />
Expertenwissen seiner Entwickler, die seit 13 Jahren im<br />
Schwesterunternehmen Ulmatec GmbH Anlagen <strong>der</strong> industriellen<br />
Filtrationstechnik bauen.<br />
Die Konstrukteure haben über herkömmliche Steckdosen<br />
funktionierende Geräte für den mobilen Einsatz in Innenräumen<br />
realisiert. Im fünf Filter zählenden und die Raumluft<br />
am Boden ansaugenden System stecken nacheinan<strong>der</strong> ein<br />
grober Vorfilter, ein Feinfilter als Kassettenfilter, <strong>der</strong> Hocheffizienzfilter<br />
HEPA H-14, <strong>der</strong> auch für Belüftung von Operationssälen<br />
in Krankenhäusern benutzt wird, ein Aktivkohlefilter<br />
und zur Sicherheit ein Nachfilter.<br />
Von den mittlerweile in sechs Versionen gebauten Geräten,<br />
wie dem für Schulen beliebten Modell „X80“ für Räume mit<br />
bis zu 120 Quadratmetern Grundfläche, brachte Daniel Ehrhardt<br />
auch eines ins Institut für Hygiene und Öffentliche<br />
Gesundheit am Universitätsklinikum Bonn. Das bestätigte<br />
nach dreitägigen Tests die Funktionalität und Wirkung. Entsprechend<br />
werden die professionellen Geräte von Bund und<br />
Län<strong>der</strong>n finanziell geför<strong>der</strong>t.<br />
Bisher stehen rund 2000 Luftreinigungsgeräte des Herstellers<br />
in 120 Schulen und Kin<strong>der</strong>tagesstätten, überwiegend in<br />
Bayern (1000) und Berlin (600). Damit seien, rechnet Ehrhardt<br />
vor, knapp 60.000 Schüler mit Luftreinigern versorgt.<br />
Im Bereich des Landratsamtes München – dort wurden auch<br />
die Impfzentren ausgestattet – sowie in <strong>der</strong> Stadt Fürth stehen<br />
die meisten „X80“. Die erste Schule, die im November<br />
2020 genau 25 Stück bestellte, war die Internationale Bilingual<br />
Montessori School in Frankfurt. Der International<br />
School of Ulm/Neu-Ulm spendete Ehrhardt drei Geräte. In<br />
<strong>der</strong> Comeniusschule in Töging am Inn wurden zuletzt 45<br />
Luftreiniger aufgestellt. Auch die dortige Regenbogen-Grundschule<br />
wurde ausgestattet. Tögings Bürgermeister Tobias<br />
Windhorst sagte gegenüber <strong>der</strong> Nachrichtenagentur Reuters,<br />
mit Hilfe <strong>der</strong> Luftreiniger sollen „auf jeden Fall im Herbst,<br />
wenn zu erwarten ist, dass die Viren besser fliegen als jetzt“,<br />
die Schulen und Kin<strong>der</strong>gärten offen bleiben. Das Aufstellen<br />
<strong>der</strong> Geräte sei „besser jetzt, als zu spät“, so Windhorst.<br />
Die Aufrüstung geht weiter. Beschlossen und finanziell<br />
abgesichert sind die mobilen Raumluftreiniger bereits in<br />
Bayern und Baden-Württemberg. Der Freistaat will 110.000<br />
Geräte für 190 Millionen Euro anschaffen. Baden-Württembergs<br />
Regierung plant, rund 60 Millionen Euro an För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong>n<br />
zur Verfügung zu stellen. Getragen werden dort die<br />
Kosten zu 60 Prozent vom Land und zu 40 Prozent von den<br />
Kommunen. Auch <strong>der</strong> Bund, <strong>der</strong> bisher nur fest installierte<br />
Anlagen an Schulen för<strong>der</strong>te, will helfen. So soll <strong>der</strong> Kauf<br />
mobiler Anlagen mit 200 Millionen Euro geför<strong>der</strong>t werden.<br />
Das Geld soll den Län<strong>der</strong>n zur Verfügung stehen, so <strong>der</strong><br />
Kabinettsbeschluss. Der För<strong>der</strong>anteil des Bundes für die Geräte<br />
beträgt bis zu 50 Prozent. Das Bundesamt für Umwelt<br />
soll Anlagen prüfen lassen und damit bis Ende <strong>Juli</strong> klären,<br />
welche Luftreiniger Schulen kaufen können. Gerhard Herr<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 7 – 8/21<br />
Geld sparen und För<strong>der</strong>ung für<br />
RTL-Anlagen sichern!<br />
Dezentrale Lüftungsgeräte<br />
DUPLEX Vent<br />
sorgen für ein gesundes<br />
Raumklima in Schulen und<br />
Kin<strong>der</strong>gärten<br />
extrem leise, nur 30 dB(A)<br />
einfache Montage, da keine Verlegung von<br />
Lüftungskanälen notwendig<br />
Volumenstrombereiche: 75 m³/h bis<br />
max. 1.300 m³/h<br />
bedarfsgerechte Steuerung über CO 2 -Sensoren<br />
auch mit Enthalpie-Wärmetauscher verfügbar<br />
Airflow Lufttechnik GmbH<br />
43<br />
info@airflow.de duplexvent.airflow.de
NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />
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Advertorial<br />
Foto: Rosenberg GmbH<br />
Die „SupraBox Deluxe“ setzt auf gleichmäßige Frischluftverteilung ohne Zugerscheinungen, Lärm<br />
o<strong>der</strong> Verschwendung von Heizenergie.<br />
Frische und saubere Raumluft in Schulen<br />
Virenbelastung herausfiltern<br />
Damit Luftreiniger für eine sichere Aufreinigung<br />
<strong>der</strong> Raumluft in kommunalen<br />
Einrichtungen sorgen können, ist <strong>der</strong> verwendete<br />
Filter in den Geräten ein wichtiger<br />
Faktor. Hepa-Filter H14 nach <strong>der</strong> europäischen<br />
Norm EN 1822 haben – bei Partikelgrößen<br />
von 0,1 bis 0,3 µm (MPPS) –<br />
einen Abscheidegrad von größer o<strong>der</strong><br />
gleich 99,995 Prozent. Damit erfasst dieser<br />
auch das Sars-CoV-2-Virus sicher.<br />
Mit einer fünfstufigen Filtertechnik<br />
arbeitet <strong>der</strong> geräuscharme Luftfilter „Purifiair.620“<br />
des Unternehmens Asecos: Er<br />
kombiniert dabei zwei Vorfilter, Aktivekohlefilter,<br />
Epa-Filter E12 und Hepa-Filter<br />
H14. Je<strong>der</strong> H14-Filter nach EN 1822 wird<br />
einer Einzelprüfung unterzogen und<br />
nach dem Funktionstest entsprechend gekennzeichnet.<br />
Um in den Räumen möglichst schnell<br />
eine gute Luftqualität zu erreichen, ist die<br />
Größe des Volumenstroms des Gerätes<br />
wichtig. Bei einem 30 bis 40 Quadratmeter<br />
großen Raum mit einer Höhe von 2,50<br />
Meter ist ein Volumenstrom von zirka 600<br />
Die Kompaktlüftungsgeräte „SupraBox<br />
Deluxe“ von Rosenberg-Ventilatoren sind<br />
für den Einsatz in Klassen- und Seminarräumen<br />
sowie in Büro- und Aufenthaltsräumen<br />
geeignet. Je nach geplanter<br />
Raumbelegung stehen zwei Geräte mit<br />
unterschiedlichen Luftleistungen zur<br />
Verfügung. Die Geräte setzen auf eine<br />
zugfreie und gleichmäßige Frischluftverteilung<br />
im Raum durch einen im Gerät<br />
integrierten Quellluftauslass. Über diesen<br />
wird bei niedriger Geschwindigkeit die<br />
Luft dem Raum in Bodennähe zugeführt.<br />
Die von den Wärmequellen ausgehenden<br />
thermischen Kräfte regeln bei <strong>der</strong><br />
Quelllüftung die Luftverteilung. Die<br />
warme, verbrauchte und eventuell belastete<br />
Luft steigt zur Decke und wird direkt<br />
an <strong>der</strong> Oberseite <strong>der</strong> Geräte abgenommen.<br />
Durch die minimale Geräuschentwicklung<br />
von nur 34 dB(A) ist eine störungsfreie<br />
Nutzung des Raumes gewährleistet.<br />
Die Lüftungsgeräte beinhalten eine intern<br />
fertig verdrahtete Regelung. Sie arbeiten<br />
im Automatikbetrieb stufenlos zu<br />
100 Prozent bedarfsgeregelt und sorgen<br />
für die Einhaltung <strong>der</strong> maximal gewünschten<br />
CO ²<br />
-Konzentration im Raum.<br />
Die Regelung <strong>der</strong> Außenluftzuführung<br />
erfolgt dabei über einen im Raum installierten<br />
CO ²<br />
-Sensor. Sind keine Personen<br />
mehr im Raum, schalten sich die Geräte<br />
aus. Ein unnötiger Energieverbrauch ist<br />
somit ausgeschlossen. Es sind keine weiteren<br />
Lüftungsrohre sowie Schall- und<br />
Brandschutzmaßnahmen erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Die Funktionsweise einer „SupraBox<br />
Deluxe“ ist vergleichbar mit dem Fensterlüften,<br />
nur ohne Zugerscheinungen, Lärm<br />
und Verschwendung wertvoller Heizenergie.<br />
Ob im Neubau o<strong>der</strong> zur Nachrüstung,<br />
die Geräte sind eine nachhaltige Investition<br />
für eine frische und saubere Raumluft<br />
in Bildungseinrichtungen.<br />
www.suprabox.de<br />
Kubikmetern gefilterter Luft pro Stunde<br />
ideal. Diplom-Ingenieur Sven Sievers, Bereichsleiter<br />
Produktmanagement und<br />
-entwicklung bei Asecos, erklärt: „Für<br />
eine ideale Positionierung im Raum sollte<br />
man den Luftreiniger mindestens 30 Zentimeter<br />
von Raumwänden entfernt aufstellen.<br />
So kann er bereits nach 15 Minuten<br />
Betrieb auf mittlerer Leistungsstufe<br />
mehr als 90 Prozent <strong>der</strong> Virenbelastung<br />
aus <strong>der</strong> Raumluft herausgefiltert haben.“<br />
www.asecos.com<br />
Beim Aufstellen von Luftreinigern sollte genau auf die Positionierung im Raum geachtet werden. Für<br />
ein ideales Ergebnis sollten die Geräte mindestens 30 Zentimeter von Wänden entfernt sein.<br />
Foto: asecos GmbH<br />
Fotos: AL-KO THERM GMBH<br />
Dezentrale, nachrüstbare Kompaktlüftungsgeräte tauschen die Raumluft regelmäßig vollständig aus. So ermöglichen sie einen normalen Schulalltag.<br />
Dauerhaft unbeschwert lernen und spielen<br />
Professionelle Lüftungsgeräte wie <strong>der</strong> AL-KO AIRCABINET sorgen für eine gesunde Raumluft in<br />
Schulen und Kin<strong>der</strong>tagesstätten – zum Wohle <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>.<br />
Endlich sind Schulen und Kitas wie<strong>der</strong> offen.<br />
Damit das so bleibt, muss jetzt nachgerüstet<br />
werden – mit professionellen, för<strong>der</strong>fähigen<br />
Lüftungsanlagen wie dem AL-KO AIRCABINET<br />
vom Lufttechnikexperten AL-KO Airtech. Eine<br />
nachhaltig gute Luftqualität inklusive höchstem<br />
Infektionsschutz und ohne Beeinträchtigung<br />
<strong>der</strong> Spiel- und Unterrichtszeit erzielt nur<br />
eine professionelle Lüftungsanlage. Denn erst<br />
<strong>der</strong> regelmäßige, komplette Luftaustausch<br />
sorgt für rundum gesunde Raumluft. Dafür<br />
ist jedoch eine professionelle Belüftungstechnologie<br />
erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Zentrale Lüftungsanlagen sind allerdings in<br />
<strong>der</strong> für Deutschland geltenden<br />
Schulbauverordnung<br />
nicht zwingend vorgeschrieben<br />
und eine nachträgliche<br />
Installation wäre sehr aufwändig.<br />
Daher sind dezentrale,<br />
nachrüstbare Optionen<br />
wie das Kompaktlüftungsgerät<br />
AL-KO AIRCABINET eine<br />
ideale Lösung. Hierbei wird<br />
eine mögliche Virenlast<br />
durch Verdünnen <strong>der</strong> Raumluft<br />
„herausgelüftet“.<br />
Was ist bei <strong>der</strong> Anschaffung<br />
zu beachten?<br />
- Luftmenge: pro Person<br />
zwischen 30 und 50 Kubikmeter<br />
pro Stunde<br />
För<strong>der</strong>fähiges<br />
Gerät<br />
- Geräuschpegel: unter 40 Dezibel bei voller<br />
Luftmenge<br />
- Energieeffizienz: mindestens 80 Prozent Wärmerückgewinnung<br />
- Regelung: automatische Anpassung <strong>der</strong> Luftmenge<br />
über CO 2 -Messung<br />
- Installation: platzsparend und schnell, ohne<br />
größere Baumaßnahmen<br />
- Handhabung: intuitive Bedienung, stetige<br />
Überwachung vor Ort und aus <strong>der</strong> Ferne,<br />
einfache Wartung<br />
- Außenluftfilterung: Verbesserung <strong>der</strong> Außenluftqualität<br />
durch Filter mindestens <strong>der</strong> Kategorie<br />
ePM1-70 %<br />
- För<strong>der</strong>ungsfähigkeit: Übernahme<br />
von 80 Prozent <strong>der</strong><br />
Kosten bei Neueinbau von<br />
stationären RLT-Anlagen in<br />
Einrichtungen für Kin<strong>der</strong><br />
unter zwölf Jahren<br />
Neben <strong>der</strong> Steigerung des<br />
Infektionsschutzes sinkt<br />
beim Einsatz von professionellen<br />
Lüftungsanlagen<br />
auch <strong>der</strong> CO 2 -Gehalt in<br />
den Räumen. Das erhöht<br />
die Konzentrationsfähigkeit<br />
und das Wohlbefinden von<br />
Kin<strong>der</strong>n und Lehrpersonal<br />
signifikant.<br />
Viele Schulen haben Luftreinigungsgeräte<br />
für den Infektionsschutz<br />
angeschafft. Diese Geräte reinigen<br />
durch Filtertechnologien die Raumluft von<br />
Kleinstpartikeln wie Bakterien, Stäuben o<strong>der</strong><br />
Viren. Aber sie können nicht die Luftqualität<br />
beeinflussen. Dafür muss immer ein Luftaustausch<br />
stattfinden. Das bedeutet, trotz Luftreinigern<br />
muss man regelmäßig lüften, spätestens<br />
dann, wenn die vielerorts installierten CO 2 -Ampeln<br />
in Klassenzimmern einen CO 2 -Gehalt von<br />
1000 ppm CO 2 und mehr ermitteln.<br />
Wichtig für einen tatsächlichen Infektionsschutz<br />
ist laut unabhängigen Studien eine Luftfilterleistung,<br />
die das Raumvolumen fünf bis<br />
sechs Mal pro Stunde filtert o<strong>der</strong> durch Lüftung<br />
erneuert. Während des Unterrichts darf das nur<br />
bei minimalem Geräuschpegel und ohne Zugerscheinungen<br />
erfolgen. Die Kombination aus<br />
professionellen Luftreinigern und regelmäßigem<br />
Querlüften über Fenster ist also generell eine<br />
Lösung. Nachhaltiger und effizienter ist aber<br />
eine Nachrüstung mit för<strong>der</strong>fähigen Kompaktlüftungsgeräten<br />
wie dem AL-KO AIRCABINET.<br />
AL-KO THERM GMBH<br />
Hauptstraße 248-250<br />
89343 Jettingen-Scheppach<br />
Tel. 08225/39 2260<br />
aircabinet@al-ko.com<br />
www.al-ko.com/aircabinet<br />
44 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 7 – 8/21
Mo<strong>der</strong>ne Verwaltung<br />
Die mo<strong>der</strong>ierten Projekttreffen folgten<br />
einer strikten Zeitplanung (Time<br />
Boxing). In Retrospektiven wurde gemeinsam<br />
die Zusammenarbeit im Team<br />
diskutiert und Verbesserungen beschlossen,<br />
Son<strong>der</strong>themen und fachliche<br />
Diskussionen wurden in separaten Meetings<br />
besprochen.<br />
Was bewirkte die Einführung agiler<br />
Methoden in Duisburg? In <strong>der</strong> Evaluationsphase<br />
lobten die Projektbeteiligten<br />
den regelmäßigen, durch die Mo<strong>der</strong>ation<br />
strukturierten Austausch, das<br />
transparent geteilte Wissen über den<br />
Projektstand, die gemeinsame Planung<br />
in Zwei-Wochen-Sprints, die klare Aufgabenverteilung<br />
und die Fokussierung<br />
auf wesentliche Projektinhalte.<br />
Unsere Kompetenz für<br />
die Netze von heute<br />
und morgen!<br />
EFFEKTE BRAUCHEN ZEIT<br />
Die Verwaltung <strong>der</strong> nordrhein-westfälischen<br />
Stadt Duisburg mit knapp<br />
500.000 Einwohnern will neue Wege<br />
gehen: In Pilotprojekten wird im Rathaus<br />
deshalb agiles Arbeiten ausprobiert.<br />
DIGITALER AUSTAUSCH<br />
Methodik<br />
Vom Sachbearbeiter<br />
zum Scrum-Master<br />
Agiles Arbeiten hat in <strong>der</strong> IT-Branche schon lange seinen festen Platz. Aber das<br />
Modell kann auch in <strong>der</strong> Verwaltung seine positive WIrkung entfalten. Dafür<br />
Bedarf es aber einer guten Einführung und Durchhaltvermögen.<br />
den und eine Mo<strong>der</strong>nisierungsoffensive<br />
in <strong>der</strong> Softwareausstattung umgesetzt<br />
werden.<br />
Die Projektbeteiligten entschieden,<br />
die agilen Methoden Kanban und Scrum<br />
zu nutzen. Die Grundlagen wurden in<br />
Methoden-Workshops vermittelt wurden,<br />
die das Beratungsunternehmen PD<br />
gestaltet hatte. Nach einer Einführung<br />
wurden Projektbeteiligten die Rollen,<br />
wie Scrum Master und Product Owner,<br />
zugewiesen. Zur Vertiefung haben einige<br />
Mitarbeitende zudem eine Schulung<br />
zu Agilen Coaches absolviert.<br />
Bis sich die positiven Effekte des agilen<br />
Arbeitens entfalten konnten, brauchte<br />
es jedoch Zeit. Die Projektbeteiligten<br />
mussten sich an das selbstbestimmtere<br />
Arbeiten jenseits <strong>der</strong> klassischen Linienhierarchie<br />
gewöhnen. Zudem fiel<br />
die detaillierte Planung in Zwei-Wochen-Sprints<br />
anfangs schwer. Agiles<br />
Arbeiten – und das zeigt auch das Beispiel<br />
in Duisburg – bedeutet für die Verwaltung<br />
eine nachhaltige Kulturverän<strong>der</strong>ung.<br />
Agile Methoden bringen frischen<br />
Wind in Projekte – wenn die<br />
Mitarbeitenden und die Führungsebene<br />
für eine gänzlich neue Art des Arbeitens<br />
bereit sind. Die Einführung in Pilotprojekten<br />
und eine transparente<br />
Kommunikation <strong>der</strong> Erfahrungen können<br />
wichtige Überzeugungsarbeit leisten.<br />
Der Blick ins Duisburger Rathaus<br />
zeigt: Agile Ansätze haben das Potenzial,<br />
Projekte in Verwaltungen effizienter<br />
und mit mehr Spaß an <strong>der</strong> Arbeit<br />
umzusetzen. Norbert Wilken,<br />
Per Wiegand, Michael Herth<br />
Kunststoffkabelschacht<br />
QualityBox von Langmatz<br />
Unsere Kunststoffkabelschächte bieten<br />
durch ihren modularen Aufbau unzählige<br />
Größen und Varianten um Ihre Projekte<br />
zu ermöglichen. Die QualityBox überzeugt<br />
dabei durch große Stabilität und Statik,<br />
sogar über D 400 hinaus.<br />
Details finden sie auf unserer Webseite<br />
o<strong>der</strong> rufen Sie uns an. +49.8821 920-0<br />
www.langmatz.de<br />
Das agile Duisburger Rathaus stellt sich<br />
vor: Im Rahmen des digitalen Creative<br />
Bureaucracy Festival <strong>2021</strong> lernen<br />
Interessierte die Projektbeteiligten<br />
kennen. Am 16. September <strong>2021</strong> ab<br />
16.30 Uhr erläutern sie mehr über das<br />
Projekt und teilen ihre Erfahrungen mit<br />
agilen Methoden. Informationen und<br />
Anmeldung: creativebureaucracy.org/de.<br />
Kommunen stehen vor stetig wachsenden<br />
Digitalisierungsaufgaben.<br />
Mit den etablierten Formen <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />
stoßen sie dabei an Grenzen.<br />
Agiles Arbeiten kann abhelfen, wie<br />
das Beispiel <strong>der</strong> Stadt Duisburg zeigt.<br />
Agile Methoden stammen ursprünglich<br />
aus dem Bereich <strong>der</strong> Softwareentwicklung<br />
und sind dort ein fester Bestandteil<br />
<strong>der</strong> täglichen Arbeit. Inzwischen<br />
ist die Agilität aber auch ein Thema außerhalb<br />
<strong>der</strong> IT, so zum Beispiel in agilen<br />
Management-Ansätzen. Eine agile Methodik<br />
nimmt dabei vor allem Nutzer und<br />
Mitarbeiter stärker in den Fokus, Arbeitsabläufe<br />
sind von kurzen Zyklen und einem<br />
iterativen Vorgehen geprägt.<br />
Die Duisburger Stadtverwaltung<br />
wählte zur Einführung <strong>der</strong> agilen Methoden<br />
zwei Pilotprojekte aus. In diesen sollten<br />
eine digitale Innovationsbörse für die<br />
Ideen von Mitarbeitenden entwickelt wer-<br />
Foto: Uwe Köppen - Stadt Duisburg<br />
TRANSPARENT GETEILTES WISSEN<br />
Mithilfe virtueller Kanban-Boards haben<br />
sich die Projektmitglie<strong>der</strong> selbstständig<br />
Aufgabenpakete zugeteilt und<br />
dies über die Kanban-Boards transparent<br />
kommuniziert. Die Teams arbeiteten<br />
in Zwei-Wochen-Sprints und tauschten<br />
sich zu festen Terminen über den<br />
Projektstand und die Planung des folgenden<br />
Zwei-Wochen-Sprints aus.<br />
DIE AUTOREN<br />
Norbert Wilken ist Leiter des Hauptamtes <strong>der</strong><br />
Stadt Duisburg. Per Wiegand ist Direktor,<br />
Michael Herth Senior Consultant bei PD –<br />
Berater <strong>der</strong> öffentlichen Hand GmbH, Berlin.<br />
46 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 7 – 8/21<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 7 – 8/21
Technik & Innovation<br />
MODERNE VERWALTUNG<br />
Videokonferenzen haben sich während des<br />
Lockdowns in vielen öffentlichen Verwaltungen<br />
bewährt. Experten sehen die Zukunft in einer<br />
Mischung aus Präsenz und virtuellen Treffen.<br />
DIE DREI WICHTIGSTEN ASPEKTE<br />
BEI VIDEOKONFERENZSYSTEMEN<br />
1. Sicherheit und Zuverlässigkeit:<br />
Einhaltung <strong>der</strong> europäischen<br />
Datenschutzvorgaben wie <strong>der</strong> DSGVO<br />
2: Flexibilität: Unterschiedliche<br />
Sicherheitseinstellungen<br />
3. Bedienbarkeit: Intuitive Handhabung<br />
DER AUTOR<br />
Robert Drost ist Regional Director<br />
Central and Eastern Europe beim<br />
Unternehmen Starleaf mit deutschem<br />
Sitz in Hamburg.<br />
Informationstechnik<br />
Digitale Chancen<br />
Online-Tools für Videokonferenzen und virtuelle Treffen werden auch nach <strong>der</strong><br />
Pandemie in vielen Situationen sinnvoll bleiben. Auf welche zentralen Aspekte<br />
Kommunen achten müssen, damit <strong>der</strong> Einsatz sicher bleibt, erklärt Gastautor<br />
Robert Drost.<br />
Im öffentlichen Bereich ging zuletzt<br />
nichts mehr ohne sie: Videokonferenzlösungen.<br />
Von internen Besprechungen<br />
bis zu Stadtrats- o<strong>der</strong> Kreistagssitzungen,<br />
von Bürgersprechstunden bis zu<br />
Einwohnerversammlungen: Im Zeitraffertempo<br />
wurde digitalisiert, wo zuvor<br />
analog und offline gearbeitet wurde. Dabei<br />
kam es zu mancher Notlösung: Es<br />
musste schnell gehen, nicht zu teuer sein,<br />
schnell zu implementieren und einfach<br />
zu benutzen. Man nahm, was schon da<br />
war o<strong>der</strong> sich möglichst rasch und mühelos<br />
einsetzen ließ. Für sorgfältige Evaluationen<br />
war da oft keine Zeit.<br />
Jetzt, nach 17 Monaten Pandemie,<br />
müssen sich Verwaltungen und an<strong>der</strong>e<br />
öffentliche Einrichtungen Gedanken machen,<br />
wie es weitergehen soll. Alles zurück<br />
zum analogen Status Quo o<strong>der</strong> begreift<br />
man den Digitalisierungsschub als<br />
Chance? Schließlich bietet er die einmalige<br />
Gelegenheit, transparenter, effizienter<br />
und flexibler zu arbeiten. Online-Behördentermine,<br />
Meetings per Videokonferenz<br />
o<strong>der</strong> gestreamte Sitzungen <strong>der</strong><br />
Kommunalparlamente? Das ist mittlerweile<br />
Realität o<strong>der</strong> zumindest zum Greifen<br />
nah.<br />
ZUKUNFT GEHÖRT HYBRIDEM ARBEITEN<br />
Viele Experten und Verantwortliche im<br />
öffentlichen Sektor erwarten, dass hybride<br />
Formen des Arbeitens an Bedeutung<br />
gewinnen. So ist Marcus Hülshorst vom<br />
Deutschen Städtetag überzeugt: „Sobald<br />
Foto: Adobe Stock/nenetus<br />
es wie<strong>der</strong> möglich sein wird, werden<br />
sich die Menschen wie<strong>der</strong> persönlich<br />
treffen wollen. Aber auch die nun erlebten<br />
Vorteile <strong>der</strong> virtuellen Treffen<br />
werden weiterhin beliebt bleiben. Eine<br />
<strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ungen wird es deshalb<br />
sein, auch Mischformen aus Präsenz<br />
und virtuellen Treffen, also hybride Sitzungen,<br />
zu organisieren.”<br />
Das ist <strong>der</strong> perfekte Zeitpunkt, um<br />
das Erreichte zu analysieren und statt<br />
Provisorien nachhaltige Dauerlösungen<br />
zu finden. Die Herausfor<strong>der</strong>ungen sind<br />
groß, schließlich gilt es, unterschiedlichste<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen zu vereinen:<br />
rechtssichere Online-Behördentermine,<br />
Meetings mit an<strong>der</strong>en Abteilungen, Gemein<strong>der</strong>ats-<br />
und Kreistagssitzungen.<br />
Was Teilnehmerzahl, Vertraulichkeit,<br />
Öffentlichkeit und Mo<strong>der</strong>ation angeht,<br />
stellen diese Anwendungsbereiche Einrichtungen<br />
vor sehr verschiedene Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />
Eine Möglichkeit ist, für jeden Bereich<br />
eine eigene Lösung zu finden. Das<br />
ist allerdings teuer, aufwändig und oft<br />
schwierig in <strong>der</strong> Anwendung. Die an<strong>der</strong>e<br />
Option ist eine Plattform für alles.<br />
Diese muss jedoch so flexibel sein, was<br />
Skalierbarkeit, Sicherheitseinstellungen<br />
o<strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ationsoptionen betrifft, dass<br />
sie all diese Nutzungsszenarien abdeckt.<br />
Wer die passende Lösung o<strong>der</strong><br />
Lösungen finden will, sollte vor allem<br />
auf drei Aspekte achten.<br />
DATENSCHUTZ IST DAS A UND O<br />
Der erste Aspekt: Sicherheit und Zuverlässigkeit.<br />
Gerade bei internen Meetings,<br />
nicht-öffentlichen Sitzungen o<strong>der</strong><br />
in <strong>der</strong> Interaktion mit Bürgern ist Datenschutz<br />
das A und O. Die Vertraulichkeit<br />
muss zu jedem Zeitpunkt gegeben sein.<br />
Dabei ist zum einen wichtig, dass die<br />
gesamte Kommunikation verschlüsselt<br />
erfolgen kann. In puncto Datenschutz<br />
ist zum an<strong>der</strong>en darauf zu achten, wo<br />
die Verarbeitung und Speicherung von<br />
Daten stattfinden.<br />
Dies muss in <strong>der</strong> EU erfolgen, die<br />
Daten dürfen nie <strong>der</strong>en Jurisdiktion verlassen.<br />
Nur so ist sichergestellt, dass die<br />
strengen europäischen Datenschutzvorgaben<br />
gelten, insbeson<strong>der</strong>e die Datenschutz-Grundverordnung<br />
(DSGVO).<br />
Ohne diese ist auch keine Rechtssicherheit<br />
gegeben. Zur Orientierung beitragen<br />
können auch Sicherheitszertifizierungen<br />
wie ISO/IEC 27001. Verfügt ein<br />
Anbieter über diese, kann man davon<br />
ausgehen, dass Infrastruktur und Plattform<br />
höchsten Sicherheitsstandards<br />
entsprechen.<br />
Schließlich muss auch gewährleistet<br />
sein, dass die Lösung je<strong>der</strong>zeit verfügbar<br />
ist. Starleaf beispielsweise garantiert<br />
eine Verfügbarkeit von über<br />
99 Prozent. Die Infrastruktur wurde<br />
so gestaltet, dass bei einem Systemausfall<br />
nahtlos ein Backup-System übernimmt.<br />
RECHTE FÜR MODERATOREN<br />
Der zweite Kernpunkt: die Flexibilität.<br />
Wer die sehr unterschiedlichen und je<br />
nach Einrichtung wechselnden Kommunikationsanwendungen<br />
digitalisieren<br />
will, benötigt Lösungen, die Einszu-eins-Meetings<br />
ebenso ermöglichen<br />
wie größere Versammlungen mit entsprechenden<br />
Mo<strong>der</strong>atorenrechten.<br />
Diese sollen unter an<strong>der</strong>em erlauben,<br />
dass ein Mo<strong>der</strong>ator die Kontrolle darüber<br />
hat, wer sprechen kann und wer<br />
nicht. Diese Mo<strong>der</strong>atorenrechte müssen<br />
je<strong>der</strong>zeit entsprechend anpassbar sein<br />
und unterschiedliche Sicherheitseinstellungen<br />
ermöglichen – je nachdem,<br />
wie vertraulich o<strong>der</strong> öffentlich das betreffende<br />
Meeting o<strong>der</strong> die betreffende<br />
Sitzung sein soll.<br />
Dritter zentraler Aspekt: die Bedienbarkeit.<br />
Das klingt zwar banal, kann<br />
aber schnell zum Problem werden. Vor<br />
allem Lösungen, die unterschiedliche<br />
Anwendungsszenarien abdecken, werden<br />
leicht so komplex, dass sie nicht<br />
mehr intuitiv zu handhaben sind. Gerade<br />
für den Einsatz im öffentlichen<br />
Sektor ist es jedoch entscheidend, dass<br />
Nutzer mit einem breiten Spektrum an<br />
technischen Kenntnissen die Tools bedienen<br />
können.<br />
Sind die Hürden für Online-Meetings<br />
zu hoch, wird man sie schnell wie<strong>der</strong><br />
aufgeben. Das gilt auch für die technische<br />
Seite: Je aufwändiger die Installation,<br />
die Einführung und die Wartung<br />
sind, desto weniger geeignet ist die jeweilige<br />
Lösung. Achten öffentliche Einrichtungen<br />
auf diese Punkte, steht einem<br />
flexibleren Arbeiten, das sowohl in<br />
Präsenz als auch online funktioniert,<br />
nichts mehr im Wege. Robert Drost<br />
Digitales<br />
BREITBAND<br />
SYMPOSIUM<br />
7. Oktober<br />
<strong>2021</strong><br />
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48 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 7 – 8/21<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 7 – 8/21
Technik & Innovation<br />
Mo<strong>der</strong>ne Verwaltung<br />
Modell für die Stadt <strong>der</strong> Zukunft: In<br />
Aspern Seestadt in Wien werden<br />
Konzepte <strong>der</strong> Energieversorgung unter<br />
realen Bedingungen ausprobiert und<br />
erforscht.<br />
Smart City<br />
Sprechende Gebäude<br />
Wie lassen sich Städte in Zukunft intelligenter mit Energie versorgen? Und wie<br />
lässt sich das optimal steuern? Antworten auf diese und weitere Fragen will ein<br />
großangelegtes Forschungsprojekt in Wien liefern, in dem die smarte City von<br />
morgen bereits heute Realität ist.<br />
Foto: ASCR<br />
Global stehen Städte vor großen Herausfor<strong>der</strong>ungen,<br />
bei <strong>der</strong>en Bewältigung<br />
Politik, Verwaltung und<br />
Wirtschaft nicht allein auf theoretische<br />
Konzepte vertrauen können. Die Aspern<br />
Smart City Research GmbH (ASCR) – 2013<br />
von Siemens, Wien Energie, Wiener Netze<br />
und <strong>der</strong> Stadt Wien (Wirtschaftsagentur<br />
Wien und Wien 3420) ins Leben gerufen<br />
– forscht deshalb auf Basis von Echtdaten<br />
aus dem Stadtentwicklungsgebiet Aspern<br />
Seestadt in Wien an umfassenden Lösungen<br />
für die Energiezukunft im urbanen<br />
Raum.<br />
Dabei ist – über die vier Forschungsdomänen<br />
„Smart Building“, „Smart Grid“,<br />
„Smart User“ und „Smart ICT“ (= Informations-<br />
und Kommunikationstechnologie)<br />
das System als Ganzes <strong>der</strong> Forschungsgegenstand.<br />
Mit über 100 beteiligten<br />
Forschenden aus verschiedensten<br />
Fachrichtungen ist das Forschungsprojekt<br />
einzigartig in Europa.<br />
GEBÄUDE IM AUSTAUSCH – MITEINANDER<br />
UND MIT DEM NETZ<br />
Ein Bereich mit großem Potenzial für die<br />
klimagerechte Energiezukunft sind Gebäude:<br />
Rund 40 Prozent <strong>der</strong> Endenergie<br />
in Europa werden hier verbraucht. Im<br />
Forschungsschwerpunkt „Smart Building“<br />
beforscht die ASCR Gebäude im<br />
urbanen Raum als Produzenten erneuerbarer<br />
Energie, identifiziert Einsparpotenziale<br />
bei gleichzeitig hohem Komfort für<br />
Bewohner sowie geringstmöglichen Errichtungs-<br />
und Instandhaltungskosten<br />
über den gesamten Lebenszyklus hinweg.<br />
Als konkrete Forschungsumgebungen<br />
dienen fünf Gebäude – jeweils mit unterschiedlicher<br />
Nutzung: ein Wohngebäude,<br />
ein Studentenwohnheim, ein Bildungscampus,<br />
ein Technologiezentrum als Gewerbefläche<br />
und eine Parkgarage.<br />
Beson<strong>der</strong>es Augenmerk liegt dabei auf<br />
dem Austausch <strong>der</strong> Gebäude untereinan<strong>der</strong>.<br />
Von <strong>der</strong> Photovoltaikanlage über die<br />
Wärmepumpe hin zu den individuellen<br />
Haushalten und Speichermedien – die Gebäude<br />
<strong>der</strong> Zukunft sind mit verschiedenster<br />
Sensorik ausgestattet. Als Herzstück<br />
verknüpft das intelligente Building<br />
Energy Management System (BEMS) die<br />
gemessenen Daten mit dem Ziel eines optimierten<br />
Eigenverbrauchs, reagiert automatisch<br />
auf Verän<strong>der</strong>ungen und kommuniziert<br />
mit den Sensoren und Aktoren<br />
an<strong>der</strong>er Gebäude. Unter Berücksichtigung<br />
von Informationen wie Nutzungsgewohnheiten,<br />
Sensordaten o<strong>der</strong> Wetterprognosen<br />
können so <strong>der</strong> voraussichtliche<br />
Energiebedarf sowie die zu erwartende<br />
eigene Energieproduktion berechnet wer-<br />
den. So verbrauchen Smart Buildings Energie nicht nur intelligent,<br />
son<strong>der</strong>n werden Produzenten, bei Bedarf Speicher<br />
o<strong>der</strong> – in Kommunikation mit Energienetzen und -märkten<br />
– dezentrale Netzeinspeiser, um punktuell Flexibilitäten zur<br />
Verfügung zu stellen.<br />
Der Einsatz solcher dezentraler erneuerbarer Energien ist<br />
einer <strong>der</strong> wichtigsten Bausteine für die nachhaltige Stromversorgung<br />
von morgen. In <strong>der</strong> aktuellen Projektphase beforscht<br />
die ASCR dazu „Energy Districts“, die automatisierte,<br />
optimal gesteuerte Nutzung, Speicherung und Weiterleitung<br />
<strong>der</strong> Energie nicht allein in einzelnen, son<strong>der</strong>n im Verbund<br />
mehrerer Gebäude ermöglichen sollen. Doch damit die einzelnen<br />
Gebäude an Regelenergiemärkten teilnehmen und<br />
ihr Potenzial für die Versorgungssicherheit <strong>der</strong> Stadtbewohner<br />
optimal genutzt werden kann, müssen sie zunächst in<br />
ein Gesamtkonzept von Markt und Netz integriert werden.<br />
Dazu braucht es Systeme, die diese geringen Flexibilitäten<br />
sammeln und koordinieren – sogenannte virtuelle Kraftwerke.<br />
ERPROBUNG INTELLIGENTER LADESTRATEGIEN FÜR<br />
ELEKTROMOBILITÄT<br />
Ein weiterer Forschungsschwerpunkt befasst sich mit <strong>der</strong><br />
zunehmenden Zahl von Elektroautos und den damit verbundenen<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen für das Stromnetz. Mit „Smart<br />
Charging“ wird nach intelligenten Ladestrategien gesucht,<br />
die umweltfreundlich, kundenorientiert und gleichzeitig<br />
netzdienlich sind, indem sie mit dem Fahrzeug, mit lokalen<br />
Energieproduktionsstätten, dem Netz und schließlich den<br />
Energiemärkten interagieren. Dabei werden nicht nur Fahrzeugtyp,<br />
augenblicklicher Ladestatus und Wetterprognosen<br />
für die Energieproduktion hauseigener PV-Anlagen berücksichtigt<br />
– auch aktuelle Netzparameter spielen eine zentrale<br />
Rolle. Mittels „Grid Monitor“ wird <strong>der</strong> Zustand des Versorgungsnetzes<br />
dabei konstant überwacht, so dass Spitzen im<br />
Energieverbrauch im Bedarfsfall nivelliert und Bezugsleistungen<br />
sichergestellt werden können. In einem weiteren<br />
Schritt – „Vehicle to Grid“ – sollen dann auch die Autobatterien<br />
als Speicher von Energie dienen, die bei Bedarf ins<br />
Netz eingespeist werden kann.<br />
Fest steht: Die Energieversorgung ist eine <strong>der</strong> zentralen<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen für die Städte <strong>der</strong> Zukunft – und die Liste<br />
möglicher Lösungsansätze ist lang. Entsprechend bedeutend<br />
ist es, schon heute die Konzepte von übermorgen zu erproben.<br />
Nur so kann das Energiesystem im urbanen Raum so<br />
optimiert werden, dass Städte und ihre Bewohner tatsächlich<br />
profitieren. <br />
Robert Grüneis<br />
DER AUTOR<br />
Robert Grüneis ist Geschäftsführer <strong>der</strong> Aspern Smart City Research<br />
GmbH mit Sitz in Wien.<br />
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14. <strong>Juli</strong> <strong>2021</strong><br />
bit.ly/E-RECHNUNG<br />
50 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 7 – 8/21<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 7 – 8/21
Technik & Innovation<br />
Mo<strong>der</strong>ne Verwaltung<br />
Technik & Innovation<br />
Baugenehmigungsverfahren werden<br />
durch das Zusammenspiel vieler Akteure<br />
komplex. Je<strong>der</strong> Weg zur Vereinfachung<br />
sollte daher genutzt werden.<br />
DER AUTOR<br />
Thilo Schuster ist Experte für digitale<br />
Baugenehmigungsverfahren und<br />
geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter <strong>der</strong><br />
cit GmbH aus Dettingen/Teck.<br />
Bauanträge<br />
Virtuell unterschreiben<br />
Digitale Bauanträge stehen ganz oben auf <strong>der</strong> Wunschliste von Bürgern und<br />
Verwaltungen gleichermaßen. Die entsprechenden Signaturen sind heute<br />
einfach und praxistauglich und machen die Kommunikation rechtssicher.<br />
Kaum ein Antragsverfahren in <strong>der</strong><br />
kommunalen Verwaltung steht<br />
dauerhaft <strong>der</strong>art im Rampenlicht<br />
wie das Baugenehmigungsverfahren. Es<br />
wird oft als beson<strong>der</strong>s langwierig wahrgenommen.<br />
Ein Grund dafür ist seine<br />
Komplexität mit vielen Akteuren innerhalb<br />
und außerhalb<br />
<strong>der</strong> Verwaltung. Bauherrn,<br />
Architekten und Planer,<br />
Statiker, Gutachter und an<strong>der</strong>e Externe<br />
müssen mit verschiedenen verwaltungsinternen<br />
Stellen wie dem Bauamt, dem<br />
Denkmalschutz, <strong>der</strong> Wasserwirtschaft<br />
und vielen mehr auf <strong>der</strong> Basis umfangreicher<br />
Unterlagen zusammenarbeiten.<br />
Mit einem digitalen Bauantrag und <strong>der</strong><br />
vollständig digitalen Zusammenarbeit<br />
aller Beteiligten im sogenannten Virtuellen<br />
Bauamt kann <strong>der</strong> Genehmigungsprozess<br />
deutlich beschleunigt und für alle<br />
sowohl transparenter als auch effizienter<br />
werden. Für den gewünschten Nutzen ist<br />
eine volldigitale Aktenführung sinnvoll,<br />
bei <strong>der</strong> alle Unterlagen von sämtlichen<br />
Projektbeteiligten digital eingereicht und<br />
falls nötig auch gleich digital signiert werden.<br />
Die Vielzahl <strong>der</strong> Akteure erfor<strong>der</strong>t<br />
zudem ein Höchstmaß an Benutzerfreundlichkeit<br />
und eine möglichst große<br />
Bandbreite an unterstützten Verfahren,<br />
um eine durch die Bauordnung vorgeschriebene<br />
Schriftform zu erfüllen.<br />
Für ausreichende Rechtssicherheit stellen<br />
die Landesbauordnungen <strong>der</strong> einzelnen<br />
Bundeslän<strong>der</strong> für über das Virtuelle<br />
Bauamt eingereichte Unterlagen lei<strong>der</strong><br />
unterschiedliche Anfor<strong>der</strong>ungen an das<br />
Schriftformerfor<strong>der</strong>nis von Bauantrag<br />
und Bauvorlagen.<br />
Die Schriftform<br />
kann in elektronischen<br />
Antragsverfahren<br />
auf unterschiedliche<br />
Weise<br />
hergestellt werden:<br />
Möglich sind beispielsweise<br />
die elektronische<br />
Signatur, die Identifikation<br />
über eID o<strong>der</strong> DE-Mail o<strong>der</strong><br />
auch ein Hybrid-Verfahren, bei dem neben<br />
<strong>der</strong> digitalen Übermittlung von Unterlagen<br />
ein handschriftlich signiertes<br />
Formular – typischerweise <strong>der</strong> Mantelbogen<br />
– auf dem Postweg eingereicht<br />
wird. Letzteres kann jedoch allenfalls<br />
eine Übergangslösung sein, da dieses<br />
Vorgehen für die Behörde wie<strong>der</strong> zusätzliche<br />
Arbeit durch ersetzendes Scannen<br />
verursacht.<br />
UNTERSCHIEDLICHE ERFORDERNISSE<br />
Es werden drei Dokumentengruppen bei<br />
<strong>der</strong> Einreichung unterschieden: Der eigentliche<br />
Bauantrag ist in manchen Bundeslän<strong>der</strong>n<br />
vom Entwurfsverfasser und<br />
dem Bauherrn zu signieren. Dabei kann<br />
<strong>der</strong> Bauherr durch den Entwurfsverfasser<br />
mit Vollmacht vertreten werden. Alle<br />
Bauvorlagen – das sind alle Unterlagen,<br />
die zu einem Bauantrag gehören wie <strong>der</strong><br />
52 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 7 – 8/21<br />
Foto: Adobe Stock/FrankBoston<br />
Foto: SecuLution GmbH<br />
Lageplan, die Baubeschreibung o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Standsicherheitsnachweis – sind je nach<br />
Landesbauordnung vom Entwurfsverfasser<br />
o<strong>der</strong> den jeweiligen Fachingenieuren<br />
zu signieren. Schlussendlich muss die<br />
Bauaufsichtsbehörde die Baugenehmigung<br />
signieren.<br />
SCHLECHTER RUF IST PASSÉ<br />
Anzeige<br />
Der schlechte Ruf, <strong>der</strong> elektronischen Signaturen<br />
aus den Anfangsjahren des Signaturgesetzes<br />
Ende <strong>der</strong> 1990er-Jahre<br />
noch anhaftet – sie seien kompliziert, benutzerunfreundlich<br />
und teuer – ist heute<br />
nicht mehr gerechtfertigt. Mit dem Inkrafttreten<br />
<strong>der</strong> eIDAS-Verordnung am<br />
1. <strong>Juli</strong> 2016 wurden Fernsignaturen möglich,<br />
also die Beantragung beispielsweise<br />
über Video-Identifikation o<strong>der</strong> per eID<br />
des Personalausweises sowie elektronische<br />
Siegel, die sich ideal für das Signieren<br />
von Bescheiden eignen, da sie nicht<br />
einzelnen Personen, son<strong>der</strong>n dem Amt<br />
zugeordnet sind. Nutzungsbezogene Abrechnungsmodelle<br />
machen die Beschaffung<br />
von Zertifikaten für antragstellende<br />
Personen obsolet.<br />
Software wie <strong>der</strong> „SigningBroker“ <strong>der</strong><br />
Firma Governikus integrieren die Fernsignatur,<br />
verschiedene Identifikationssysteme<br />
und Abrechnungsmodelle zu einer<br />
interessanten Gesamtlösung. Mit „Sign-<br />
Me“ bietet die Bundesdruckerei ebenfalls<br />
ein entsprechendes Produkt an.<br />
SIGNATUR SORGFÄLTIG PRÜFEN<br />
Die Echtheit <strong>der</strong> eingereichten Dokumente<br />
ist beson<strong>der</strong>s bei digitalen Bauanträgen<br />
von enormer Wichtigkeit. Es ist<br />
sinnvoll, bereits bei <strong>der</strong> Antragstellung<br />
im Virtuellen Bauamt die Signaturen <strong>der</strong><br />
eingereichten Dokumente sorgfältig zu<br />
prüfen und ungültige Signaturen gar<br />
nicht erst zu akzeptieren. Auch die Weiterverarbeitung<br />
und insbeson<strong>der</strong>e die Bescheidung<br />
müssen rechtssicher elektronisch<br />
erfolgen. Weiterhin ist eine integrierte<br />
Prüfung elektronischer Dokumentensignaturen<br />
über den gesamten Prozess<br />
hinweg sinnvoll, da insbeson<strong>der</strong>e die<br />
Cyberangriff ist nur eine Frage <strong>der</strong> Zeit<br />
Benutzt auch Ihre Verwaltung einen Virenscanner?<br />
Dann haben Sie etwas gemein mit allen<br />
Unternehmen und Behörden, die in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
Opfer einer Cyberattacke wurden.<br />
Mindestens 100 deutsche Behörden erlitten in<br />
den letzten sechs Jahren erfolgreiche Ransomware-Attacken,<br />
wie eine Recherche von BR und<br />
Zeit Online jetzt ergab. Dabei ist Ransomware<br />
bloß eine von vielen Bedrohungen, gegen die<br />
Virenscanner nur unvollständig schützen. Alle<br />
infiltrierten Firmen und Behörden verwenden<br />
ein Antivirusprodukt, das im Kern einen klassischen<br />
Virenscanner verwendet. Das Problem:<br />
Diese Produkte benötigen stetige Aktualisierungen,<br />
um Bedrohungen zu erkennen. Hacker<br />
optimieren ihre Schadsoftware jedoch so lange,<br />
bis sie von keinem Antivirusprogramm mehr erkannt<br />
wird – das Update kommt also oft zu spät.<br />
Dabei gibt es eine sichere Alternative.<br />
Echte Sicherheit kennenlernen<br />
Während Virenscanner nur schädliche Programme<br />
von einer Blacklist blockieren, beruht Whitelisting<br />
auf dem gegensätzlichen Prinzip: Ausgeführt<br />
wird nur bekannte, vertrauenswürdige Software.<br />
Der Hersteller SecuLution hat sich auf diese<br />
Technologie spezialisiert und garantiert den<br />
Schutz vor jeglicher Schadsoftware schriftlich.<br />
Dank automatisierter Prüfung <strong>der</strong> Software gegen die TrustLevel-Datenbank ersparen sich Admins<br />
den bei Whitelists sonst üblichen Aufwand.<br />
komplexeren Bauanträge von vielen Än<strong>der</strong>ungen<br />
und Nachträgen geprägt sind,<br />
die ihrerseits auf Echtheit geprüft werden<br />
müssen. Mo<strong>der</strong>ne Softwarelösungen zum<br />
Virtuellen Bauamt wie „cit intelliForm<br />
VBA“ tragen einer übergreifenden und<br />
engmaschigen Prozesssteuerung Rechnung,<br />
in <strong>der</strong> die Prüfung von Dokumentensignaturen<br />
nahtlos eingebunden ist.<br />
So bietet diese umfassenden Schutz vor<br />
Missbrauch und sorgt mit klarer Dokumentation<br />
für Rechtssicherheit. Bei Bedarf<br />
kann eine Behörde das Prüfergebnis<br />
durch nachgelagerte Verfahren intern<br />
auswerten, um es genauer zu prüfen. Zudem<br />
haben dann auch alle an<strong>der</strong>en Anwendungen<br />
auf <strong>der</strong> Plattform die Möglichkeit,<br />
Unterlagen rechtssicher entgegenzunehmen.<br />
Kaum ein Verwaltungsprozess bietet<br />
für sich genommen durch die Digitalisierung<br />
so viel Potenzial zur Optimierung<br />
wie <strong>der</strong> Baugenehmigungsprozess. Nicht<br />
zuletzt deshalb wird seine Digitalisierung<br />
bundesweit massiv vorangetrieben und<br />
macht den papierbasierten Antrag zukünftig<br />
zur Ausnahme. Thilo Schuster<br />
Warum entscheidet sich nicht längst je<strong>der</strong> IT-<br />
Verantwortliche für Whitelisting? Schuld ist das<br />
Vorurteil, Whitelisting sei aufwändig. Administratoren<br />
gehen davon aus, die weiße Liste ständig<br />
manuell pflegen zu müssen. Doch das ist nicht<br />
<strong>der</strong> Fall: Die automatisierte Lösung SecuLution<br />
Application Whitelisting lagert 99 Prozent des<br />
Aufwands aus. Die SecuLution-Cloud bietet neben<br />
Sicherheit auch Komfort. Jedes Programm<br />
erhält binnen Millisekunden einen eindeutigen<br />
TrustLevel. Somit hat Schadcode auf mit Secu-<br />
Lution gesicherten Systemen keine Chance.<br />
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Umwelt & Verkehr<br />
Wasser<br />
Umwelt & Verkehr<br />
Foto: Adobe Stock/Luftbildfotograf<br />
Schaden in Milliardenhöhe?<br />
Die genaue Höhe des entstandenen Schadens <strong>der</strong> diesjährigen<br />
Hochwasserkatastrophe kann noch nicht beziffert werden. Schon jetzt ist klar:<br />
Das Jahr <strong>2021</strong> entwickelt sich mit Stürmen, Überschwemmungen, Starkregen<br />
und Hagel zu einem <strong>der</strong> schadenträchtigsten seit 2013 laut Gesamtverband <strong>der</strong><br />
deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Den größten Sachschaden <strong>der</strong> letzten<br />
Jahre verursachte bislang das <strong>August</strong>-Hochwasser des Jahres 2002 mit Schäden<br />
in Höhe von rund 4,7 Milliarden Euro.<br />
54<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 7 – 8/21<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 7 – 8/21<br />
55
Umwelt & Verkehr<br />
Wasser<br />
Umwelt & Verkehr<br />
quent genug über alle Ebenen hinweg<br />
gedacht werden.<br />
In Zeiten des fortschreitenden Klimawandels<br />
und zunehmen<strong>der</strong> Konkurrenz<br />
um begrenzte Ressourcen muss aber genau<br />
dieser Vorrang zur Sicherstellung <strong>der</strong><br />
öffentlichen Wasserversorgung auch politisch<br />
wirksam durchgesetzt werden: mit<br />
klaren Vorgaben, mit konsequenten Kontrollen<br />
und mit spürbaren Sanktionen bei<br />
Verstößen.<br />
PRINZIP SCHWAMMSTADT<br />
Wem gehört das Wasser? Wer darf es in<br />
Hitzesommern für seine Zwecke<br />
verwenden? Werden Sprinkler auf<br />
Fel<strong>der</strong>n bald <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
angehören?<br />
DER AUTOR<br />
Olaf Schrö<strong>der</strong> ist Vizepräsident <strong>der</strong><br />
Allianz <strong>der</strong> öffentlichen Wasserwirtschaft<br />
e.V. (AÖW) und Geschäftsführer des<br />
Wasserverbands Peine (50.000<br />
Einwohner, Nie<strong>der</strong>sachsen)<br />
Wasserknappheit<br />
Konkurrenz ums<br />
Lebenselixir<br />
Die öffentliche Wasserversorgung muss deutlichen Vorrang gewinnen vor<br />
an<strong>der</strong>en Nutzungsinteressen, for<strong>der</strong>t AÖW-Vizepräsident Olaf Schrö<strong>der</strong> im<br />
Gastbeitrag. Das Wasserentnahmeentgelt zeige zu wenig Lenkungswirkung,<br />
so es denn überhaupt erhoben werde.<br />
Der fortschreitende Klimawandel<br />
bringt Herausfor<strong>der</strong>ungen rund<br />
ums Wasser mit sich: Von punktuell<br />
zu viel Wasser mit Starkregen und<br />
Hochwasser wie aktuell bis zu wenig<br />
Wasser mit Dürreperioden und Nutzungskonkurrenzen<br />
reichen die verschiedenen<br />
Szenarien. Für sie müssen Lösungen<br />
entwickelt werden. Es gilt, ein intelligentes<br />
Wassermanagement mit klaren<br />
Hierarchien aufzubauen und die Infrastruktur<br />
klimaresilient aufzustellen.<br />
Nutzungskonkurrenzen ums Wasser<br />
gibt es bereits. Der Vorrang <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Wasserversorgung ist zwar rechtlich<br />
verankert, doch wurde er bisher nicht<br />
konsequent durchgesetzt. Das haben die<br />
trockenen Sommer <strong>der</strong> letzten Jahre gezeigt:<br />
Versorger mussten die Bürger zu<br />
sparsamem Gebrauch aufrufen. Bei Überschreitung<br />
<strong>der</strong> genehmigten Mengen für<br />
die temporär begrenzten Spitzenzeiten<br />
mussten Versorger empfindliche Bußgel<strong>der</strong><br />
zahlen. Gleichzeitig wurde etwa in<br />
Nie<strong>der</strong>sachsen <strong>der</strong> Bemessungszeitraum<br />
für Kontingente <strong>der</strong> Feldberegnung verlängert<br />
und so wurden höhere Entnahmen<br />
in einem Jahr möglich. Statt Einsparpotenziale<br />
in an<strong>der</strong>en Sektoren zu heben,<br />
wird Mehrmengenbedarf angemeldet.<br />
Foto: Adobe Stock/It‘s me<br />
Lei<strong>der</strong> zeigt auch das Wasserentnahmeentgelt,<br />
so es denn in den Län<strong>der</strong>n<br />
überhaupt erhoben wird, keine Lenkungswirkung:<br />
Großverbraucher wie die<br />
landwirtschaftliche Feldberegnung profitieren<br />
von günstigen Konditionen.<br />
VORRANG FÜR ÖFFENTLICHE VERSORGUNG<br />
Letztlich haben auch die Diskussionen<br />
zur Nationalen Wasserstrategie des Bundesumweltministeriums<br />
sowie die Beratungen<br />
in den Bundeslän<strong>der</strong>n in den letzten<br />
Monaten ergeben, dass <strong>der</strong> Vorrang<br />
und die Sicherstellung <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Wasserversorgung noch nicht konse-<br />
Erdgas.<br />
Wasser.<br />
Abwasser.<br />
Wärme.<br />
Der klimaresiliente Umbau <strong>der</strong> Infrastrukturen,<br />
vom Wasserrückhalt in <strong>der</strong><br />
Fläche bis zum unterirdischen Speichern<br />
in urbanen Umgebungen nach dem Prinzip<br />
Schwammstadt, ist eine gesamtgesellschaftliche<br />
Aufgabe. Sie dient vielen Nutzergruppen<br />
auf unterschiedliche Weise.<br />
Es muss darum gehen, die bewährten<br />
Instanzen – von den Versorgern über die<br />
Behörden bis hin zu den Wassernutzern<br />
– intelligent in einem integrativen Ansatz<br />
zusammenzuführen und so die Stärken<br />
jedes Fachbereichs zu nutzen und dabei<br />
Doppelstrukturen in Projekten zu vermeiden.<br />
Deshalb sollte die öffentliche Wasserwirtschaft<br />
frühzeitig in solche Entwicklungsprojekte<br />
rund ums Wasser eingebunden<br />
werden, um ihre regionale Lösungskompetenz<br />
zu nutzen. Das darf<br />
allerdings nicht dazu führen, dass zusätzliche<br />
Aufgaben und Lasten einseitig<br />
<strong>der</strong> öffentlichen Wasserversorgung zugeordnet<br />
werden, wie es manche Ideen im<br />
Entwurf <strong>der</strong> Nationalen Wasserstrategie<br />
durchscheinen lassen. Die Lasten dieser<br />
gesamtgesellschaftlichen Aufgabe müssen<br />
fair verteilt und gemeinschaftlich geschultert<br />
werden. Olaf Schrö<strong>der</strong><br />
GESICHERTE<br />
WASSERENTNAHMEENTGELT<br />
Von den 16 Bundeslän<strong>der</strong>n erheben 13<br />
für die Entnahme von Grund- o<strong>der</strong> Oberflächenwasser<br />
eine Abgabe. Die<br />
Ausnahmen bilden Bayern, Hessen und<br />
Thüringen.<br />
TRINKWASSERVERSORGUNG?<br />
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56 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 7 – 8/21<br />
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Anbieter: Veolia Wasser Deutschland GmbH<br />
Hersteller: die französische Firma Labaronne-Citaf<br />
Einsatzmöglichkeiten:<br />
• Löschwasserversorgung<br />
• Brauchwasserbehälter zum Beispiel für die Tiertränke<br />
• Regenwasserspeicher<br />
• Vorhaltebecken zur Flächenbewässerung<br />
• Flüssigdüngerlager<br />
• Güllebehälter<br />
Größen:<br />
• von zehn bis 200 Kubikmetern Fassungsvermögen<br />
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• geschlossenes System, eingezäunter Standort<br />
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• wetterfeste Außenhülle, bestehend aus einem hochfesten<br />
Material, Gewebegitter mit PVC-Beschichtung<br />
• frostsicher durch eine unterirdische Entnahmestelle, die<br />
eine Wasserentnahme auch bei Minusgraden erlaubt<br />
• hitzebeständig auch bei extremen Temperaturen<br />
• unkomplizierte Aufstellung an einem geeigneten,<br />
ebenerdigen, leicht zugänglichen Standort ohne größere<br />
Eingriffe in die Umwelt, zügiger Rückbau möglich<br />
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mit einer faltbaren Zisterne. Eine Demonstrationsanlage in<br />
Schmorren hat die dortige Feuerwehr überzeugt. Zudem erleichtert das<br />
Tool GISMo-Web die Suche nach Hydranten in <strong>der</strong> Nähe eines Brandes.<br />
Wenn es brennt, ist keine Zeit, um lange zu überlegen. Dann muss je<strong>der</strong><br />
Handgriff sitzen, Mensch und Technik müssen funktionieren. Bei <strong>der</strong> MI-<br />
DEWA Wasserversorgungsgesellschaft in Mitteldeutschland mbH hat man<br />
sich überlegt, wie man <strong>der</strong> Feuerwehr die Arbeit erleichtern kann, aber<br />
auch den Bau- und Ordnungsämtern in den Kommunen. Die MIDEWA<br />
hat mit GISMo-Web eine Web-Applikation entwickelt, die es den Feuerwehrkräften<br />
im Versorgungsgebiet des kommunalen Wasserversorgers<br />
erleichtert, sofort den Standort <strong>der</strong> Hydranten und <strong>der</strong>en Reichweite zu<br />
erkennen. Außerdem können sie so schnell erfahren, wie viel Löschwasser<br />
diese Hydranten über einen bestimmten Zeitraum liefern können.<br />
GISMo-Web ist keine App im<br />
herkömmlichen Sinne, son<strong>der</strong>n<br />
eine webbasierte Anwendung.<br />
GIS steht für Geografisches Informationssystem<br />
und Mo für<br />
mobil: Sie ist unterwegs nutzbar,<br />
auch offline, was gerade in<br />
ländlichen Gebieten mit nicht<br />
so guter Breitbandversorgung<br />
wichtig ist. Die Anwendung<br />
funktioniert intuitiv: Auf dem<br />
Bildschirm ihres Tablets o<strong>der</strong><br />
Smartphones tippen die Feuerwehrkameraden<br />
den Hydranten<br />
an und wissen sofort, ob er<br />
funktionstüchtig ist und wie viel<br />
Die Feuerwehr in Ostrau ist von <strong>der</strong><br />
neuen Löschwasserquelle begeistert,<br />
denn so kann man Tankwagen im<br />
Brandfall schnell befüllen.<br />
Fotos: Veolia/Sven Bartsch<br />
Löschwasser er liefern kann. Eine Art Ampelsystem erleichtert ihnen die<br />
schnelle Orientierung während des Einsatzes. Ein dunkelgrünes Symbol<br />
steht zum Beispiel für optimale Bedingungen von mindestens 48 Kubikmetern<br />
Wasserentnahme pro Stunde.<br />
Zettelwirtschaft abschaffen<br />
Kommunen schätzen das neue digitale Angebot <strong>der</strong> MIDEWA: „Wir spüren<br />
seit <strong>der</strong> Einführung im vergangenen Jahr ein wachsendes Interesse“,<br />
sagt Stephanie Martin, die als Projektleiterin bei <strong>der</strong> MIDEWA die<br />
Applikation auf den Weg gebracht hat. „Inzwischen arbeiten 22 Städte<br />
und Gemeinden in unserem Versorgungsgebiet mit GISMo-Web – Tendenz<br />
steigend“, ergänzt sie. GISMo-Web werde sowohl von den Feuerwehren<br />
als auch von den Bau- und Ordnungsämtern genutzt. Letztere<br />
würden die hinterlegten Informationen für Planungen einsetzen.Mit<br />
Hilfe eines Mess- und Zeichentools können die Nutzer zum Beispiel<br />
Radien um einen Hydranten ziehen. Davon profitieren vor allem die<br />
Bauämter bei <strong>der</strong> Erschließung von Wohn- und Gewerbegebieten. Außerdem<br />
werden diese Radien – analog zu einem übersichtlichen Ampelsystem<br />
– farbig unterlegt. So ist sofort ersichtlich, wie gut o<strong>der</strong> schlecht<br />
die Löschwasserversorgung ist. „Insgesamt hilft dieses Tool, die Zettelwirtschaft<br />
abzuschaffen und die Zukunft digital zu gestalten”, meint Stephanie<br />
Martin.<br />
Faltbare Zisternen in Ostrau<br />
Sie sind maßgeschnei<strong>der</strong>t, unkompliziert, robust, wetterfest, sicher, kostengünstig<br />
– und ein potenzieller Baustein in kommunalen Löschwasserkonzeptionen:<br />
faltbare Zisternen. In Schmorren in <strong>der</strong> sächsischen<br />
Gemeinde Ostrau hat die Veolia Wasser Deutschland GmbH jetzt eine<br />
Zisterne als Demonstrationsanlage aufgebaut. „Wir wissen alle, dass die<br />
klimatischen Verän<strong>der</strong>ungen nicht spurlos an uns vorüberziehen werden.<br />
Auch Städte und Gemeinden stehen vor immer größeren Herausfor<strong>der</strong>ungen,<br />
um mit Hitze, Trockenheit und erhöhter Brandgefahr umzugehen“,<br />
sagt Marcus Riemer, Leiter <strong>der</strong> Veolia-Nie<strong>der</strong>lassung in Döbeln.<br />
Löschwasserzisternen können überall dort eine Option sein, wo<br />
Schwachstellen in <strong>der</strong> Löschwasserversorgung sichtbar werden. Fakt ist,<br />
dass die Feuerwehren im Einsatz ihren Wasserbedarf nicht überall und<br />
vor allem nicht mit den notwendigen Mengen aus dem Trinkwasserversorgungsnetz<br />
abdecken können. Mit den Zisternen könnten die Städte<br />
und Gemeinden ihre Löschwasserkonzeptionen dort ergänzen wo <strong>der</strong> Bedarf<br />
ist. Die von Veolia-Mitarbeitern um Gruppenleiter Sven Gammisch<br />
in Schmorren aufgebaute Zisterne dient <strong>der</strong> Veranschaulichung und soll<br />
potenziellen Nutzern die Möglichkeit bieten, das System zu testen – wie<br />
es die Freiwillige Feuerwehr Ostrau bereits Ende Juni getan hat. Sobald<br />
ein geeigneter Standort gefunden ist, können die Zisternen ohne langen<br />
Genehmigungsprozess aufgebaut werden. Das System gilt als sicher und<br />
ist den Behörden und Ämtern inzwischen vertraut. Wird die Zisterne nicht<br />
mehr gebraucht, kann man sie unkompliziert wie<strong>der</strong> rückbauen, ohne<br />
nachhaltige Eingriffe in die Umwelt verursacht zu haben.<br />
„Wir sind Partner des Wasserverbandes Döbeln-Oschatz in <strong>der</strong> Trinkwasserversorgung<br />
und wollen den Kommunen auch in <strong>der</strong> Löschwasserversorgung<br />
beiseite stehen“, betont Marcus Riemer. Ostrau habe man als<br />
Pilotkommune für eine solche Demonstrationsanlage gewinnen können:<br />
In ihrem Ortsteil Töllschütz will die Gemeinde im Herbst eine 120 Kubikmeter<br />
große faltbare Löschwasserzisterne errichten. Auch weitere Gemeinden,<br />
so Marcus Riemer, hätten Interesse an <strong>der</strong> Löschwasserzisterne<br />
bekundet. Er weiß: „Flexibler als mit diesem Produkt kann man auf die<br />
Bedingungen und den Bedarf vor Ort kaum reagieren.“<br />
Flexible Zisternen<br />
Die zuverlässige Wasserreserve<br />
für Kommunen, Feuerwehr<br />
o<strong>der</strong> Landwirtschaft<br />
Zunehmende Herausfor<strong>der</strong>ung:<br />
Große Hitze und anhaltende Trockenheit …<br />
… erhöhen spürbar die Brandgefahr in vielen Regionen<br />
und damit auch die Anfor<strong>der</strong>ungen an die Löschwasserversorgung.<br />
Allein geraten Kommunen immer häufiger<br />
an ihre Grenzen, die vorhandene Infrastruktur reicht<br />
nicht immer aus. Flexible Zisternen sind hier eine sichere,<br />
kostengünstige und schnell umsetzbare Lösung. Wir<br />
beraten Sie gern und zeigen Ihnen auch weitere Einsatzmöglichkeiten<br />
<strong>der</strong> Wasserzisternen.<br />
Unser Angebot:<br />
Flexibel und nach Ihren Bedürfnissen<br />
Kauf o<strong>der</strong> Miete <strong>der</strong> Zisterne<br />
Baustelleneinrichtung<br />
Installation <strong>der</strong> Zisterne<br />
Kontinuierliche Kontrolle des Füllstandes<br />
Wartung und Instandhaltung<br />
Garantie und Versicherung<br />
Finanzierung und Kostenstabilität<br />
Mehr Informationen:<br />
veolia.de/loeschwasserzisternen<br />
Maßanfertigungen<br />
bis 200 m³
Umwelt & Verkehr<br />
NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />
Anzeige<br />
Advertorial<br />
Fachtagung zu<br />
Naturgefahren<br />
Extreme Wettereignisse nehmen zu. Zugleich<br />
wird die realistische Einschätzung<br />
von Naturgefahren immer wichtiger −<br />
für die Bevölkerung ebenso wie für Versicherer,<br />
Planer und Behörden, die für ein<br />
effektives Risikomanagement zuständig<br />
sind.<br />
Die VdS-Fachtagung „Naturgefahren<br />
und Elementarschäden“ präsentiert am<br />
30. <strong>August</strong> <strong>2021</strong> in Köln Schadenereignisse<br />
und -erfahrungen aus <strong>der</strong> jüngeren<br />
Vergangenheit und zieht Rückschlüsse<br />
auf die gegenwärtige und zukünftige Gefahrensituation<br />
in Deutschland. Die Teilnehmer<br />
erfahren außerdem Wissenswertes<br />
über innovative und bewährte Schutzkonzepte<br />
und Schutzmaßnahmen, die<br />
Schäden durch Naturgefahren begrenzen<br />
können, sowie über Möglichkeiten realitätsnaher<br />
und standortbezogener Gefährdungseinschätzung.<br />
Es kommen die Themenfel<strong>der</strong> Starkregen,<br />
Überflutung, Trockenheit und Dürre<br />
sowie Hagel zur Sprache. Unter an<strong>der</strong>em<br />
wird Georg Johann, Geschäftsführer des<br />
Hochwasserkompetenzcentrums Köln, in<br />
diesem Rahmen einen Vortrag zum Hochwasser-Pass<br />
und Objektschutz im Sinne<br />
<strong>der</strong> Vorsorge halten.<br />
Die Fachtagung kann wahlweise als<br />
Präsenzveranstaltung in Köln o<strong>der</strong> als<br />
Online-Veranstaltung (Livestream) gebucht<br />
werden. Sie richtet sich an Behörden,<br />
Verantwortliche und Mitarbeiter <strong>der</strong><br />
Versicherungswirtschaft sowie Gutachter,<br />
Planer und Sachverständige.<br />
www.vds.de/ft-element<br />
Gemeinsam für die Ziele<br />
<strong>der</strong> öffentlichen Wasserwirtschaft<br />
Klimawandel: Durch den Klimawandel kommen<br />
auf die Gesellschaft neue Herausfor<strong>der</strong>ungen zu, die<br />
insbeson<strong>der</strong>e auf kommunaler Ebene zu stemmen sind. Die<br />
öffentliche Wasserwirtschaft ist durch ihre Gemeinwohlorientierung<br />
ein verlässlicher Partner <strong>der</strong> Städte und Gemeinden bei<br />
<strong>der</strong> Daseinsvorsorge.<br />
Saubere Sache<br />
Wie sauber ist unser Trinkwasser, das Grundwasser o<strong>der</strong> das Wasser im<br />
Schwimmbad? Dieser Frage geht Wilhelm Ley mit seinem Team im<br />
akkreditierten Trinkwasserlabor <strong>der</strong> Heilbronner Versorungs GmbH (HNVG) nach.<br />
Vier Mitarbeiter untersuchen im Labor<br />
jährlich etwa 2500 Proben von<br />
Trink-, Grund- und Rohwasser sowie<br />
Schwimm- und Badebeckenwasser.<br />
Die Proben entnehmen die Beschäftigten<br />
selbst.<br />
„Wir sind in Heilbronn und 28 weiteren<br />
Kommunen unterwegs, mit denen die<br />
HNVG Betriebsführungsverträge für die<br />
Wasserversorgung hat,“ erzählt Wilhelm<br />
Ley, <strong>der</strong> seit 2005 das Trinkwasserlabor<br />
leitet. „Außerdem überwachen wir die<br />
Hallenbä<strong>der</strong> und Freibä<strong>der</strong> <strong>der</strong> Stadtwerke<br />
Heilbronn und die Freibä<strong>der</strong> in<br />
Weinsberg, Gundelsheim und Nordheim.<br />
Und wir erhalten Aufträge von privaten<br />
Auftraggebern.“<br />
Allianz <strong>der</strong> öffentlichen Wasserwirtschaft e.V.<br />
Bei <strong>der</strong> Probennahme untersuchen die<br />
Mitarbeiter vor Ort den PH-Wert sowie die<br />
Temperatur, die elektrische Leitfähigkeit<br />
und den Sauerstoffgehalt mithilfe von<br />
Elektroden, die an ein Multimeter angeschlossen<br />
sind.<br />
Bei Trinkwasser prüfen sie außerdem<br />
Farbe, Geschmack und Geruch. Im Labor<br />
werden die Proben auf weitere Bestandteile<br />
analysiert – beispielsweise die Wasserhärte<br />
sowie Kalzium und Magnesium,<br />
auf Schwermetalle wie Kupfer, Eisen und<br />
Zink o<strong>der</strong> auf Anionen wie Nitrat, Sulfat<br />
und Chlorid.<br />
www.hnvg.de<br />
Wilhelm Ley vom<br />
Trinkwasserlabor <strong>der</strong><br />
Heilbronner Versorgungs<br />
GmbH untersucht<br />
Proben von Trink-,<br />
Grund- und Rohwasser<br />
sowie Schwimm- und<br />
Badebeckenwasser in<br />
29 Kommunen.<br />
Unterstützen Sie die AöW<br />
als Ihre Stimme für die öffentliche Wasserwirtschaft – um die<br />
Bedeutung <strong>der</strong> gemeinwohlorientierten Wasserwirtschaft in öffentlicher<br />
Hand gegenüber Politik und Gesellschaft zu verdeutlichen.<br />
Wasserwirtschaft in öffentlicher Hand – Werden Sie Mitglied in <strong>der</strong><br />
www.aoew.de<br />
Tel.: 030-39 74 36 06<br />
Reinhardtstraße 18a<br />
60 07-juli<br />
info@aoew.de<br />
Ansprechperson: Dr. Durmuş Ünlü (GF)<br />
10117 Berlin<br />
Foto: HNVG<br />
Foto: HTI Gienger<br />
Im Rahmen des Seminars erhalten die Teilnehmer*innen Antworten darauf, welche Zukunft Wasserstoff hat und welche Vorteile er für Kommunen bietet.<br />
Gebündeltes Know-how zum Thema Wasserstoff<br />
Am 22. September <strong>2021</strong> findet das Seminar „Wasserstoff leicht gemacht“ statt. Veranstalter<br />
sind die HTI Gienger KG, <strong>der</strong> DVGW Berufliche Bildung, die DVGW Landesgruppe Bayern sowie<br />
<strong>der</strong> Verband kommunaler Untermehmen e. V. Landesgruppe Bayern.<br />
Die Mo<strong>der</strong>ation und öffentliche Diskussion wesentlicher<br />
Verän<strong>der</strong>ungen unserer Energieversorgung<br />
ist nur durch eine starke Partnerschaft<br />
möglich. Davon ist die HTI Gienger KG überzeugt.<br />
Der Fachgroßhandel für Tiefbau und Industrietechnik<br />
bietet seinen Kunden durch das<br />
in Kooperation stattfindende Seminar „Wasserstoff<br />
leicht gemacht“ einen bedeutenden Mehrwert<br />
und ermöglicht, sich mit dem neuen Feld<br />
Wasserstoff auseinan<strong>der</strong>zusetzen. Wasserstoff<br />
(H 2<br />
) gilt als wichtigster Energieträger von morgen.<br />
Jedoch sind einige Fragen noch offen:<br />
· Wo konkret hat Wasserstoff eine Zukunft?<br />
· Wie praxistauglich ist Wasserstoff als Energieträger?<br />
· Wie lässt sich Wasserstoff transportieren und<br />
speichern?<br />
· Welche Lösungen sind am praktikabelsten?<br />
· Welche Anwendungen und Vorteile ergeben<br />
sich für Kommunen?<br />
· Wo finden sich gute Beispiele in <strong>der</strong> Praxis?<br />
· Welchen Beitrag leistet Wasserstoff, um unsere<br />
Klimaschutzziele zu erreichen?<br />
Die Veranstaltung soll Antworten liefern<br />
und den Teilnehmern eine klare H 2<br />
-Perspektive<br />
geben. Das hybride Format ermöglicht es,<br />
online o<strong>der</strong> direkt vor Ort in Markt Schwaben<br />
teilzunehmen. Zugesagt haben bereits hochkarätige<br />
Referenten wie Jadranka Pfautsch,<br />
Programmmanagerin NIP <strong>der</strong> NOW GmbH sowie<br />
Marco Krasser, Geschäftsführer <strong>der</strong> SWW<br />
Wunsiedel GmbH. Anmeldungen sind ab sofort<br />
auf <strong>der</strong> Webseite <strong>der</strong> Fachwelten Bayern unter<br />
www.event-fachwelten.de möglich. Die Veranstaltung<br />
ist mit 5,50 ingenieurtechnischen Zeiteinheiten<br />
von <strong>der</strong> Bayerischen Ingenieurekammer-Bau<br />
als Fortbildung anerkannt.<br />
Breites Wissensspektrum<br />
Neue Technologien, innovative Infrastrukturen,<br />
IoT, unternehmerische Verantwortung – all das<br />
beschreibt den uns ständig umgebenden Wandel.<br />
Wissen wird eine immer wichtigere Ressource.<br />
Doch erst die intelligente Vernetzung<br />
von Information schafft Wissen. Die Fachwelten<br />
Bayern wurden von <strong>der</strong> HTI Gienger KG ins Leben<br />
gerufen, um Wissen zugänglich zu machen,<br />
zu vermitteln, zu prüfen und kontrovers zu diskutieren.<br />
Seit 2006 bieten sie Ingenieurbüros,<br />
Kommunen, <strong>der</strong> Industrie, Hochschulen sowie<br />
<strong>der</strong> Allgemeinheit ein breites Wissensspektrum<br />
in mo<strong>der</strong>nen Erlebnisschulungszentren.<br />
Auch und gerade in Zeiten einer Pandemie ist<br />
die Vermittlung von Wissen und <strong>der</strong> Austausch<br />
untereinan<strong>der</strong> von hoher Bedeutung. Wo Präsenzveranstaltungen<br />
nicht möglich sind, werden<br />
Online-Seminare über die Schulungsplattform<br />
www.fachwelten-bayern.de angeboten.<br />
HTI Gienger KG<br />
Poinger Straße 4<br />
85570 Markt Schwaben<br />
Tel. 08121/440<br />
info.ms@hti-handel.de<br />
www.hti-handel.de
EXTRA<br />
Tourismus<br />
Anzeige<br />
Advertorial<br />
Eine malerische Landschaft wie das Fränkische Weinland und historische Städte wie Nürnberg: Das zeichnet Franken aus.<br />
Auf 170 Kilometer führt <strong>der</strong> Rennsteig als historischer Grenzweg durch Thüringer Wald, Thüringer Schiefergebirge und Frankenwald.<br />
ZUR PERSON<br />
Michael Moll ist Autor von mehr als<br />
80 Reiseführern, Bildbänden und<br />
an<strong>der</strong>en Werken. Außerdem ist er<br />
zertifizierter Wan<strong>der</strong>führer und betreibt<br />
einen Wohnmobilstellplatz in<br />
Nordkirchen im Münsterland.<br />
Foto: privat<br />
Urlaubsplanung<br />
Schönes Deutschland<br />
Im zweiten Corona-Jahr setzen viele erneut auf einen Urlaub in Deutschland.<br />
Warum auch nicht? Neben bekannten Evergreens gibt es unbekannte Perlen,<br />
ausgebaute Fernwan<strong>der</strong>wege und das Trendthema Caravaning zu entdecken.<br />
Reiseexperte Michael Moll verrät seine Geheimtipps.<br />
Wohnmobilurlaub ist das große Thema dieses<br />
Jahr. Warum lohnt es sich, mit einem<br />
riesigen Schneckenhaus in den Urlaub zu<br />
fahren?<br />
Michael Moll: Gerade in Corona-Zeiten haben<br />
viele das Thema für sich entdeckt,<br />
weil es als hygienisch gilt. Man hat sein<br />
eigenes Badezimmer dabei und kann kontaktarm<br />
durch die Lande ziehen. Überall<br />
gibt es Campingplätze und Wohnmobilstellplätze,<br />
von denen aus man zu den<br />
Sehenswürdigkeiten <strong>der</strong> Region spazieren<br />
kann. Oft sind die Plätze direkt in <strong>der</strong> Nähe<br />
von Radwegen o<strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>wegen. Das ist<br />
natürlich praktisch, wenn man nach einer<br />
Tagestour abends wie<strong>der</strong> in seine eigenen<br />
vier Wände kommt. Dann wird zu Abend<br />
gegessen, noch ein wenig im Abendlicht<br />
vor dem Fahrzeug verweilt und wenn man<br />
möchte, kann man am nächsten Tag 100<br />
Kilometer weiter die nächste Stadt o<strong>der</strong><br />
Sehenswürdigkeit stressfrei besichtigen.<br />
Wo liegt <strong>der</strong> Unterschied zwischen Wohnmobil-<br />
und Wohnwagenurlaub?<br />
Moll: Da ich nie mit einem Wohnwagen<br />
unterwegs war, kann ich nicht sagen, wie<br />
ein Wohnwagenurlaub aussieht. Dennoch<br />
kenne ich einige Unterschiede und zwar<br />
beim Aufenthaltsort. Ich selber betreibe<br />
einen eigenen Wohnmobilstellplatz<br />
Foto: Michael Moll<br />
Fotos: Fränkisches Weinland Tourismus/Holger Leue, FrankenTourismus/Andreas Hub, FrankenTourismus/Holger Leue<br />
Franken för<strong>der</strong>t den Tourismus nachhaltig<br />
Der Tourismus ist ein starker Wirtschaftszweig in Franken. Aufgabe des Tourismusverbandes<br />
Franken ist es, die attraktiven Urlaubsziele <strong>der</strong> Region nach außen zu kommunizieren. Davon<br />
profitieren die Mitgliedsgemeinden.<br />
16 fränkische Gebiete sorgen als Reiselandschaften<br />
für Vielfalt, Abwechslung und einen erlebnisreichen<br />
Urlaub in Franken. Doch die<br />
schönsten touristischen Themen bringen nichts,<br />
wenn sie nicht erfolgreich kommuniziert werden.<br />
Genau das ist eine <strong>der</strong> Hauptaufgaben des Tourismusverbandes<br />
Franken. Unsere verzahnte<br />
Kommunikationsstrategie bewährt sich dafür<br />
seit vielen Jahren. Auch wenn diese Strategie<br />
flexibel auf neue Anfor<strong>der</strong>ungen reagieren kann,<br />
so bleiben ihre Grundsätze unverän<strong>der</strong>t: Wir<br />
setzen auf hohe Qualität, auf die bewusste Auswahl<br />
von Jahresthemen und auf Destinationsmarketing.<br />
Sprich: Für uns endet Franken nicht<br />
Kultur und kulinarische Spezialitäten: In Franken<br />
finden Einheimische und Urlauber beides.<br />
an den Verwaltungsgrenzen, son<strong>der</strong>n wir arbeiten<br />
mit <strong>der</strong> historisch und kulturell gewachsenen<br />
Einheit des Urlaubslands. Das macht aus<br />
Franken eine starke Marke, von <strong>der</strong>en Strahlkraft<br />
unsere Mitgliedsgemeinden auch künftig<br />
profitieren werden.<br />
Für Gäste und Einheimische<br />
Zu unserer Kommunikationsstrategie gehört<br />
außerdem, dass wir uns auf unsere Kernkompetenzen<br />
konzentrieren. Dazu zählen Schwerpunkte<br />
wie Kultur, Städte o<strong>der</strong> Kulinarik. Aber auch<br />
Themen wie Aktiv-, Wellness- o<strong>der</strong> Familienangebote<br />
gehören dazu. Bereits seit Jahren bilden<br />
Digitalisierung und Online-Marketing einen<br />
Schwerpunkt in <strong>der</strong> Arbeit des Tourismusverbandes<br />
Franken – was sich in den vergangenen<br />
Monaten gleich doppelt ausgezahlt hat. Auch in<br />
Zukunft werden wir diesen Bereichen eine hohe<br />
Aufmerksamkeit widmen.<br />
Aktuell steht unsere im Jahr 2020 gestartete<br />
Recovery-Strategie mit dem Namen „Flexibel<br />
im Flow – Nachhaltiger Re-Start im fränkischen<br />
Tourismus“ im Mittelpunkt unserer Arbeit. Denn<br />
<strong>der</strong> Tourismus ist in Franken als klassische<br />
Querschnittsbranche ein wichtiger Wirtschaftsfaktor:<br />
Damit dient <strong>der</strong> Tourismus in Franken<br />
nicht nur als Umsatzbringer, son<strong>der</strong>n auch<br />
als Jobmotor. Jährlich erwirtschaftet <strong>der</strong> fränkische<br />
Tourismus einen Bruttoumsatz von rund<br />
10,4 Milliarden Euro, das bedeutet einen Einkommensbeitrag<br />
von rund 4,85 Milliarden Euro.<br />
Das entspricht 166.300 Personen, die in Franken<br />
ihr Haupteinkommen aus dem Tourismus<br />
beziehen. Gleichzeitig bedeutet Tourismusentwicklung<br />
immer auch Standort- und Wohnortentwicklung:<br />
Denn unsere touristischen Angebote<br />
werden von Gästen und Einheimischen<br />
gleichermaßen genutzt. Dazu gehören beispielsweise<br />
die Rad- und Wan<strong>der</strong>wege, Kultureinrichtungen,<br />
Thermen o<strong>der</strong> die Gastronomie.<br />
Zahlreiche Informationen zu unserer Arbeit<br />
und zu den Vorteilen einer Mitgliedschaft beim<br />
Tourismusverband Franken sind in unserem<br />
neuen Tourismus-Netzwerk unter <strong>der</strong> Adresse<br />
www.tourismusnetzwerk-franken.de dargestellt.<br />
Für Fragen zu den Aufgaben des Verbandes o<strong>der</strong><br />
zu einer Mitgliedschaft steht die Geschäftsführerin<br />
des Tourismusverbandes Franken, Angelika<br />
Schäffer, gerne zur Verfügung.<br />
Tourismusverband Franken e.V.<br />
Pretzfel<strong>der</strong> Straße 15<br />
90425 Nürnberg<br />
Tel. 0911/94151 0<br />
info@frankentourismus.de<br />
www.frankentourismus.de<br />
62 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 7 – 8/21
EXTRA<br />
Tourismus<br />
Anzeige<br />
Advertorial<br />
„In Deutschland gibt es<br />
von allem ein bisschen<br />
und das noch dazu mit<br />
einer ziemlich guten Infrastruktur.“<br />
Michael Moll<br />
in Nordkirchen im Münsterland. Dort können<br />
bis zu 21 Wohnmobile übernachten.<br />
Wohnwagenfahrer müssen wir jedoch ablehnen,<br />
da das eine baurechtliche Angelegenheit<br />
ist. Für Wohnwagengespanne<br />
bräuchten wir mehr Platz und es gibt noch<br />
an<strong>der</strong>e Vorschriften, die einzuhalten wären.<br />
Um das umsetzen zu können, würden<br />
wir uns im Bereich Campingplatz bewegen.<br />
Solche Vorschriften sind von Bundesland<br />
zu Bundesland unterschiedlich. Ich<br />
persönlich würde immer das Wohnmobil<br />
bevorzugen, weil ich mich damit mobiler<br />
fühle. Ein Wohnwagen muss auf einer<br />
Campingparzelle immer an- und abgekoppelt<br />
werden. Daher würde ich behaupten,<br />
Wohnwagen ist etwas für längere Aufenthalte<br />
auf Campingplätzen, während<br />
Wohnmobilreisende mal schnell für eine<br />
Nacht irgendwohin fahren können.<br />
Warum ist es auch ohne Pandemie eine<br />
gute Idee, in Deutschland Urlaub zu machen?<br />
Aussichten. Es gibt von allem ein bisschen<br />
und das noch dazu mit einer ziemlich guten<br />
Infrastruktur.<br />
Welche Wan<strong>der</strong>routen haben es Ihnen beson<strong>der</strong>s<br />
angetan?<br />
Moll: Mich begeistert <strong>der</strong> Harz. Dort gibt es<br />
die Harzer Wan<strong>der</strong>nadel, ein in Deutschland<br />
einmaliges Projekt, das über drei<br />
Bundeslän<strong>der</strong> reicht. Dabei sammelt man<br />
im gesamten Mittelgebirge 222 Stempel<br />
und lässt sich abschließend zum Harzer<br />
Wan<strong>der</strong>kaiser ernennen. Manche <strong>der</strong><br />
Stempelstellen sind so angebracht, dass<br />
man Wege läuft, die man sonst nicht so<br />
auf dem Schirm hätte. Große Faszination<br />
übt auch das Wattenmeer auf mich aus.<br />
Auch hier kann man wan<strong>der</strong>n, wenngleich<br />
auch an<strong>der</strong>s als man es sonst kennt. Meine<br />
Wan<strong>der</strong>ung von Cuxhaven zur Insel Neuwerk<br />
war schon etwas Beson<strong>der</strong>es. Allerdings<br />
ist hierfür Vorbereitung und Vorwissen<br />
notwendig.<br />
Foto: creativ clicks GmbH<br />
Ob Terminvereinbarung o<strong>der</strong> -erinnerung – kommunale Webportale bieten Bürgern einen Mehrwert.<br />
Kommunen begeistern Bürger mit digitalen Angeboten<br />
Moll: Weil Deutschland wun<strong>der</strong>schöne<br />
Ecken hat, die man unbedingt gesehen<br />
haben sollte. Das Land bietet im wahrsten<br />
Sinne des Wortes von <strong>der</strong> Küste bis zu den<br />
Bergen jede Menge Abwechslung. Kleine<br />
pittoreske Ortschaften, die sogar im fernen<br />
Osten nachgebaut werden, Burgen, Wan<strong>der</strong>möglichkeiten,<br />
Nationalparks, Radfernwege,<br />
Freizeitparks, malerische Täler, tolle<br />
Geheimtipp vom Experten: Das Münsterland lockt mit vielen Schlössern (hier Schloss Nordkirchen),<br />
Radwegen und einer Landschaft, die zum Erholen einlädt.<br />
Welche unbekannte Perlen gibt es zu entdecken?<br />
Moll: In <strong>der</strong> Rhön o<strong>der</strong> im Hunsrück ist<br />
man zum Beispiel recht ruhig unterwegs.<br />
Das sind sehr schöne Landschaften mit<br />
zahlreichen Sehenswürdigkeiten und Erlebnismöglichkeiten.<br />
Welches Ziel eignet sich für einen Einsteiger-Wan<strong>der</strong>urlaub?<br />
Moll: Ich kann den Rennsteig im Thüringer<br />
Wald gut vorschlagen. Er ist ein schöner<br />
und gut ausgebauter Fernwan<strong>der</strong>weg, sogar<br />
<strong>der</strong> älteste in Deutschland. Ein Verlaufen<br />
ist hier praktisch unmöglich und<br />
wenn mal etwas nicht so läuft wie es<br />
sollte, findet man bei an<strong>der</strong>en Wan<strong>der</strong>ern<br />
schnell Hilfe. Denn <strong>der</strong> Rennsteig ist auch<br />
ziemlich gut besucht.<br />
Was können Sie für einen Wochenendtrip<br />
empfehlen?<br />
Moll: Hier muss ich natürlich das Münsterland,<br />
meine Heimat, beson<strong>der</strong>s hervorheben.<br />
Es gibt so viele Schlösser, Radwege<br />
und eine tolle Landschaft, die wirklich<br />
erholsam ist. Interview: Denise Fiedler<br />
Foto: Michael Moll<br />
Kommunale Onlineplattformen vereinen in einem Kanal den digitalen Zugang zu<br />
Verwaltungen. Dabei steht ein breites Spektrum an Kommunikationsangeboten zur Verfügung,<br />
das den öffentlichen Informationszugang erleichtert und Transparenz schafft.<br />
Um im regionalen und nationalen Standortwettbewerb<br />
um Unternehmen und Bürger konkurrenzfähig<br />
zu bleiben, stellen Städte und Gemeinden<br />
ein attraktives Angebot an Leistungen<br />
und Informationen bereit. Onlineportale und<br />
digitale Dienste sind dafür oftmals die erste<br />
Anlaufstelle. Doch wie gelingt die perfekte<br />
Symbiose aus optisch attraktivem, leicht verständlichem<br />
Onlineauftritt und für die Nutzer<br />
sinnvollen digitalen Leistungen? Und wie können<br />
dabei die finanziellen und personellen Ressourcen<br />
<strong>der</strong> Kommunen geschont werden?<br />
Viele Interaktionen zwischen Bürgern<br />
und Verwaltung können durch elektronische<br />
Medien unterstützt werden. Die Intention eines<br />
Onlineportals ist, den Zugang zu kommunalen<br />
Leistungen zu bündeln und <strong>der</strong>en digitale Nutzung<br />
zu unterstützen. Kommunale Webportale<br />
vereinen somit den digitalen Zugang zur Kommunalverwaltung<br />
in einem Kanal.<br />
Neben E-Mails kann dem Nutzer ein breites<br />
Spektrum an digitalen Kommunikationsangeboten<br />
zur Verfügung gestellt werden – vom Formular<br />
bis zur Beteiligungsplattform. Auch mithilfe<br />
von E-Mail-Marketinglösungen können Verwaltungskunden<br />
auf Leistungen und Informationsangebote<br />
aufmerksam gemacht werden. Die<br />
Integration von SMS- und Messagingdiensten<br />
bietet als Terminerinnerung für das Bürgerbüro<br />
o<strong>der</strong> als Kommunikationstool für den Kundenservice<br />
zusätzlichen Mehrwert.<br />
Prozesse vereinfachen und erleichtern<br />
Über Onlinemandantensysteme können weitere<br />
kommunale Einrichtungen wie Stadtwerke, regionale<br />
Sportvereine o<strong>der</strong> auch freiwillige Feuerwehren<br />
mit eigenen Webportalen an die digitale<br />
Infrastruktur angebunden und verwaltet werden.<br />
Aber auch im persönlichen Kontakt von Verwaltungskunden<br />
und kommunalen Beschäftigten<br />
helfen digitale Anwendungen, durch Automation<br />
Prozesse zu vereinfachen und zu erleichtern.<br />
Beispiele hierfür sind die Onlineterminvereinbarung,<br />
die Möglichkeit zur Abfrage des Status<br />
von Verwaltungsvorgängen o<strong>der</strong> zur inhaltlichen<br />
Vorbereitung auf den nächsten Behördenbesuch.<br />
Auch eine Intranetlösung für kommunale<br />
Beschäftigte bietet Vorteile bei <strong>der</strong> Verteilung<br />
von Informationen, Angeboten und verwaltungstechnischen<br />
Dokumentationen.<br />
Die Möglichkeiten <strong>der</strong> kommunalen Onlinekommunikation<br />
umfassen auch spezifischere<br />
Anwendungen, wie Unternehmens- o<strong>der</strong> Bürgerpostfächer,<br />
welche den Nutzern sicheren Zugang<br />
zu persönlichen Informationen und Dokumenten<br />
bereitstellen. Auch digitale Bezahl- o<strong>der</strong><br />
Authentifizierungsfunktionalitäten können Teil<br />
des Angebots von Onlineplattformen sein.<br />
Der Erfolg wird vor allem dadurch bestimmt,<br />
ob die Angebote an Verwaltungsleistungen und<br />
Portalfunktionen den Bedürfnissen <strong>der</strong> Zielgruppe<br />
entsprechen. Diese können Bürger, Touristen<br />
o<strong>der</strong> Investoren sein. Aber auch Leistungen für<br />
Kin<strong>der</strong> und Jugendliche, Eltern o<strong>der</strong> Senioren<br />
können angeboten werden. Voraussetzung ist,<br />
dass <strong>der</strong> Webauftritt in seiner Bedienung und<br />
Nutzerführung einfach, effizient, zuverlässig und<br />
angenehm gestaltet ist.<br />
Kommunale Onlineportale können die Qualität<br />
und Wirtschaftlichkeit von Kommunikationsprozessen<br />
verbessern. Digitale Medien ergänzen<br />
somit die traditionellen Kanäle, erleichtern den<br />
öffentlichen Informationszugang und lassen das<br />
Handeln von Politik, kommunalen Institutionen<br />
und <strong>der</strong> Verwaltung transparenter werden.<br />
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64 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 7 – 8/21
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Neben <strong>der</strong> Frankentherme in Bad Königshofen befindet sich ein Stellplatz für Reisemobile mit 100 Parzellen, von dem sowohl die Therme als auch die<br />
Kommune profitiert.<br />
Wenn Reisemobile das Rathaus versperren …<br />
dann ist es zu spät: Baut Stellplätze! Jetzt!<br />
Reisemobile erfreuen sich wachsen<strong>der</strong> Beliebtheit – und stellen Kommunen vor eine Herausfor<strong>der</strong>ung:<br />
Die Mobile benötigen Platz. Experten mahnen daher, dass es wichtig ist, rechtzeitig<br />
geeignete Stellplatzkonzepte zu erarbeiten.<br />
Wenn Reisemobile das Rathaus versperren,<br />
dann ist es zu spät. Diese Ansage spitzt zu, ist<br />
vielleicht sogar ketzerisch. Aber sie erklärt die<br />
Wahrheit: „Erst wenn <strong>der</strong> Bürgermeister und<br />
die Ratsmitglie<strong>der</strong> über Wohnmobile klettern<br />
müssen, um ins Rathaus zu kommen, werden<br />
sie merken, dass wir in je<strong>der</strong> Gemeinde, in<br />
je<strong>der</strong> Stadt dringend Stellplätze für Reisemobile<br />
benötigen“, sagt Peter Hirtschulz von <strong>der</strong><br />
Deutschen Reisemobil- Union, Deutschlands<br />
größtem Dachverband von Reisemobilisten. Die<br />
Lage werde zunehmend dramatischer. Nicht nur<br />
in den Urlaubsdestinationen, son<strong>der</strong>n überall<br />
im Land beherrschen Reisemobile aller Art<br />
mehr und mehr das Stadtbild. Öffentliche Parkplätze<br />
müssen von kleinen, großen – auch sehr<br />
großen – Mobilen genutzt werden, weil es offizielle<br />
Stellplätze nicht gibt.<br />
„Mir war die wachsende Bedeutung dieses<br />
Tourismussegments für unsere Gemeinde und<br />
die gesamte Region eigentlich schon immer<br />
bewusst“, sagt zum Beispiel Daniel Kiefer, Bürgermeister<br />
<strong>der</strong> Gemeinde Mettlach (Saarland)<br />
mit rund 12.000 Einwohnern. Schon im März<br />
2020 untermauerte ein Gutachten <strong>der</strong> Experten<br />
von STELLPLATZKONZEPTE, wie erfolgreich<br />
ein Reisemobil-Stellplatz in <strong>der</strong> Gemeinde an<br />
<strong>der</strong> weltberühmten Saarschleife, in <strong>der</strong> auch<br />
<strong>der</strong> Porzellanhersteller Villeroy&Boch zu Hause<br />
ist, sein könnte. Seitdem wird geprüft, ob, wie<br />
und wann ein solcher Stellplatz realisiert werden<br />
kann. „Trotz <strong>der</strong> eindeutigen Ergebnisse des<br />
Gutachtens ist das in einer Gemeinde mit unserer<br />
aktuellen finanziellen Ausstattung nicht so<br />
einfach. Wir hoffen deshalb, einen adäquaten<br />
Investor für die Umsetzung finden zu können“,<br />
sagt Kiefer.<br />
So wie Mettlach geht es vielen Kommunen.<br />
Noch immer wird die Besatzung <strong>der</strong> Reisemobile<br />
als „Camper“ angesehen, die man lieber nicht<br />
in <strong>der</strong> Nähe hat. Eine fatale Fehleinschätzung,<br />
die sich spätestens jetzt rächt. Nicht nur, weil<br />
in Pandemiezeiten allein 100.000 Wohnmobile<br />
neu zugelassen worden sind. Son<strong>der</strong>n vielmehr,<br />
weil die Reisemobilbranche seit acht Jahren<br />
beeindruckende Zuwachsraten vorweisen kann.<br />
In Europa sind inzwischen über zwei Millionen<br />
Fahrzeuge zugelassen. In Deutschland sind aktuell<br />
mehr als 600.000 Reisemobile unterwegs,<br />
„denn alle wissen“, sagt Peter Hirtschulz vom<br />
Dachverband <strong>der</strong> Reisemobilisten, „dass das<br />
Reisen im eigenen Mobil genauso sicher ist wie<br />
<strong>der</strong> Aufenthalt in <strong>der</strong> eigenen Wohnung. Und das<br />
zählt gerade jetzt in <strong>der</strong> Pandemie.“ Allerdings<br />
mit <strong>der</strong> Folge, dass diese Fahrzeuge oft keinen<br />
geeigneten Stellplatz finden, dann irgendwo<br />
„frei“ stehen, den Parkraum von Anwohnern blockieren<br />
o<strong>der</strong> schlimmstenfalls weiterfahren.<br />
Eine parzellierte Fläche genügt<br />
Der Bau eines qualifizierten Stellplatzes für Reisemobile<br />
ist kein Hexenwerk. Benötigt wird kein<br />
ausgeprägter Campingplatz mit aufwändiger<br />
Infrastruktur. Es reichen eine parzellierte Grundfläche<br />
mit einer Parzellen-Größe von durchschnittlich<br />
50 Quadratmetern, Stromsäulen so-<br />
Fotos: Stellplatzkonzepte<br />
wie zentrale Ent- und Versorgungsmöglichkeiten<br />
für Wasser, Abwasser und Fäkalien. Duschen<br />
und Toiletten kommen gut an, sind aber nicht<br />
unbedingt notwendig.<br />
Zu berücksichtigen sind Rangierwege und<br />
Gefällesituationen. Deshalb ist es sinnvoll, bei<br />
Planung und Bau eines Platzes auf die Erfahrung<br />
von Experten zurückzugreifen. Im Netzwerk<br />
von STELLPLATZKONZEPTE haben sich verschiedene<br />
Gewerke zusammengeschlossen. Es gibt<br />
Architekten ebenso wie Anbieter <strong>der</strong> speziellen<br />
technischen Einrichtungen sowie erfahrene Reisemobilisten,<br />
die mit Rat und Tat helfen: von<br />
<strong>der</strong> Machbarkeits- und Rentabilitätsanalyse<br />
über die Standortbegutachtung bis zu Genehmigung,<br />
Bau, Eröffnung und Vermarktung des<br />
Stellplatzes.<br />
Ein erfolgreicher Stellplatz mit einer hohen<br />
Auslastung sollte in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> City liegen,<br />
mit guter Anbindung an das Radwegenetz und<br />
den Öffentlichen Personennahverkehr. Auch<br />
Schwimmbä<strong>der</strong>, Wellnessanlagen und Freizeiteinrichtungen<br />
sind große Anziehungspunkte.<br />
„Der wichtigste Faktor aber“, betont Ralf Tebartz<br />
vom Gutachternetzwerk, „ist eine am besten<br />
fußläufige Entfernung zu gastronomischen Betrieben,<br />
denn die meisten Reisemobilisten gehen<br />
leidenschaftlich gerne essen und trinken.“<br />
Und sie sind zahlungskräftig: Nach Untersuchungen<br />
des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen<br />
Instituts für Fremdenverkehr e. V.<br />
(dwif) gibt je<strong>der</strong> Reisemobilist über 50 Euro<br />
pro Tag am Zielort aus. Allein 2020 flossen<br />
so über 1,7 Milliarden Euro in die Städte und<br />
Gemeinden. Doch nicht nur Kaufkraft hilft den<br />
Destinationen. Nicht zu unterschätzen sei auch<br />
die Steigerung des touristischen Bekanntheitsgrades,<br />
meint Peter Hirtschulz: „Wir Reisemobilisten<br />
sind Netzwerker durch und durch. Wenn<br />
es einem irgendwo gut gefällt, kommen zehn<br />
an<strong>der</strong>e hinterher.“<br />
Auch private Investoren haben inzwischen<br />
erkannt, dass ein Reisemobilstellplatz Umsatz-<br />
AUSGABEN DER REISEMOBILISTEN<br />
Kosten auf und außerhalb von Reisemobilstellplätzen bei Übernachtungsreisen pro Kopf und Tag<br />
4,10 €<br />
Sonstige Dienstleistungen<br />
inklusive lokaler Transport<br />
5,90 €<br />
Freizeit, Kultur,<br />
Unterhaltung, Sport<br />
10,40 €<br />
Einkäufe sonstiger<br />
Waren<br />
zahlen steigert und sich schnell amortisiert. Je<br />
nach Lage und Ausstattung lassen sich Parkgebühren<br />
von 12 bis zu 35 Euro pro Tag realisieren<br />
– eine zusätzliche Einnahme zum Beispiel<br />
für Freizeitparks o<strong>der</strong> Restaurants, die außerdem<br />
neue Besucher generieren. Die Kommune<br />
muss hier vielleicht gar nicht selbst Geld investieren,<br />
son<strong>der</strong>n kann einen privaten Stellplatz<br />
entscheidend anbahnen sowie Bau und Betrieb<br />
mit „weichen“ Faktoren stützen.<br />
Diese Win-win-Situation macht sich schon<br />
seit vielen Jahren die fränkische Kleinstadt Bad<br />
Königshofen mit rund 7000 Einwohnern zu Nutze.<br />
Direkt neben <strong>der</strong> Frankentherme wurde ein<br />
Stellplatz gebaut, <strong>der</strong> 100 Parzellen anbietet.<br />
„Wir bekommen so zum einen regelmäßig neue<br />
interessante Kurgäste, die unsere Angebote in<br />
Bis zu 35 Euro Parkgebühr pro Tag: Reisemobilstellplätze können eine wichtige Einnahmequelle sein.<br />
Ausgaben<br />
in Euro<br />
Quelle: dwif, Befragung von Reisemobilisten, Auswertung vorhandener Datenbanken, München 2017<br />
<strong>der</strong> Therme nutzen“, erzählt Kurdirektor Werner<br />
Angermüller. „Zum an<strong>der</strong>en gehen diese Gäste<br />
regelmäßig in die Stadt und geben dort gerne<br />
ihr Geld aus.“<br />
Ein Reisemobilstellplatz ist ein wesentlicher<br />
Anziehungspunkt für alle Menschen, die diese<br />
boomende Tourismusform lieben und leben. Sie<br />
sind auch gern unter ihresgleichen und geben<br />
für das Gefühl von Gemeinschaft und Sicherheit<br />
gerne etwas mehr aus. „Ich kann wirklich nur<br />
dringend an alle Bürgermeister, Planer, Kämmerer<br />
und Touristiker appellieren“, betont Lobbyist<br />
Peter Hirtschulz. „Bauen Sie vor, verhin<strong>der</strong>n Sie<br />
Verkehrsprobleme durch Reisemobile in Ihrer<br />
Stadt und bieten Sie einen Stellplatz an, <strong>der</strong><br />
allen gut tut: dem Städtsäckel, Ihrer Gastronomie,<br />
dem Einzelhandel und nicht zuletzt allen<br />
Reisemobilisten, die Sie und Ihre Region dann<br />
beson<strong>der</strong>s gerne und in großer Zahl besuchen.“<br />
<br />
Uwe Dietz<br />
DER AUTOR<br />
4,20 €<br />
Kosten für den Standplatz<br />
14,50 €<br />
Verpflegung in<br />
Gastronomiebetrieben<br />
11,40 €<br />
Lebensmitteleinkäufe<br />
Uwe Dietz ist Diplom-Journalist. Seit 30 Jahren<br />
ist er im Reisemobil unterwegs, privat und<br />
geschäftlich. Mit seiner Medienagentur<br />
„comma“ ist er außerdem Gutachter im<br />
Netzwerk STELLPLATZKONZEPTE.<br />
66 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 7 – 8/21<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 7 – 8/21<br />
67
EXTRA<br />
Tourismus<br />
Visualisierung des Schulauer Hafens nach <strong>der</strong> Sanierung: Die Stadt Wedel möchte eine Promenade mit hoher Aufenthaltsqualität schaffen.<br />
Hafensanierung<br />
Erste Anlaufstellen<br />
Werden Städte und Gemeinden auf dem Wasserweg angesteuert, sind die Häfen<br />
das Erste, was die Ankommenden sehen. Eine Sanierung in die Jahre<br />
gekommener Anlagen lohnt sich für Kommunen. So können Häfen zu<br />
touristischen Besuchermagneten umgestaltet werden.<br />
Noch dauern die Sanierungsmaßnahmen<br />
an, doch <strong>der</strong> Schulauer<br />
Hafen in Wedel, Schleswig-Holstein,<br />
habe sich bereits von einem Schlickloch<br />
in ein maritimes Schmuckstück verwandelt.<br />
„Sanierungsprojekte lohnen<br />
sich und sind nicht zuletzt durch die<br />
guten För<strong>der</strong>möglichkeiten eine Chance,<br />
eine Kommune städtebaulich in die Zukunft<br />
zu führen“, sagt Niels Schmidt,<br />
Bürgermeister <strong>der</strong> Stadt Wedel mit rund<br />
34.500 Einwohnern.<br />
Die geschätzten Gesamtkosten <strong>der</strong> Hafensanierung<br />
liegen bei 34,9 Millionen<br />
Euro. Der Eigenanteil <strong>der</strong> Stadt Wedel beträgt<br />
15,1 Millionen Euro. Die För<strong>der</strong>quote<br />
liegt bei knapp 57 Prozent.<br />
Teil des Sanierungsprojekts ist die Neugestaltung<br />
<strong>der</strong> Ostpromenade des Schulauer<br />
Hafens. Das bislang ungenutzte<br />
Areal vor <strong>der</strong> Flutschutzwand soll in eine<br />
begrünte, terrassenartige Promenade umgebaut<br />
werden. Die bestehende Flutschutzwand<br />
soll ebenfalls ansprechend<br />
gestaltet und mit Durchgängen in die<br />
neue Promenade integriert werden, damit<br />
<strong>der</strong> Hafen für Einheimische und Besucher<br />
besser erreichbar und erlebbar wird.<br />
„Touristisch zeigt sich, dass die Maritime<br />
Meile an <strong>der</strong> Elbe, die das Sanierungsprojekt<br />
Stadthafen Wedel umfasst,<br />
schon jetzt – während <strong>der</strong> noch andau-<br />
Foto: Stadt Wedel<br />
ernden Umgestaltung – eine große Anziehungskraft<br />
auf Menschen auch über<br />
die Stadtgrenzen hinaus ausübt. Mit <strong>der</strong><br />
Fertigstellung <strong>der</strong> Ostpromenade, des<br />
Hotels und <strong>der</strong> Rekonstruktion des Hafenmeisterhauses<br />
als Tourismuszentrum<br />
dürfte dieser Effekt noch wachsen<br />
und so die Rolle von Wedel als attraktives<br />
touristisches Ziel an <strong>der</strong> Elbe bei<br />
Hamburg weiter stärken“, ist Bürgermeister<br />
Schmidt überzeugt.<br />
IN PUTBUS KÖNNEN KREUZFAHRTSCHIFFE<br />
LEICHTER ANLEGEN<br />
Die Stadt Putbus auf <strong>der</strong> Insel Rügen,<br />
Mecklenburg-Vorpommern, hat ihren<br />
Hafen Lauterbach bereits zum großen<br />
Teil saniert. Nach etwa 19 Monaten Bauzeit<br />
können seit Anfang Mai <strong>2021</strong> Besucher<br />
durch eine neu errichtete Kaimauer<br />
nun näher an das Hafenbecken<br />
<strong>der</strong> Längs pier herantreten. Gegenüber<br />
<strong>der</strong> Bestandsanlage ist <strong>der</strong> neue Kai<br />
etwa sieben Meter länger und an <strong>der</strong><br />
Stirnseite zirka zehn Meter breiter. Die<br />
neue Kaimauer ist rund 234 Meter lang<br />
und an <strong>der</strong> Stirnseite 26 Meter breit.<br />
Vier seeseitig eingebrachte Dalben, in<br />
den Hafengrund eingerammte Pfähle,<br />
verlängern die Pier um 60 Meter, um<br />
das Anlegen von bis zu 100 Meter langen<br />
Flusskreuzfahrtschiffen zu ermöglichen.<br />
Neben den Dalben stehen im Hafen<br />
36 Reibepfähle und 19 Poller zum<br />
Festmachen von Schiffen sowie elf Rettungsleitern<br />
für Notfälle zur Verfügung.<br />
Am Molenkopf wurde ein Podest errichtet,<br />
das als Bühne für Veranstaltungen<br />
dient. Betonblockstufen fungieren<br />
als Sitzgelegenheit mit Blick auf die Insel<br />
Vilm. An <strong>der</strong> Stirnseite des Hafens legen<br />
auch die Vilmboote an, die vom Bundesamt<br />
für Naturschutz für den Fährverkehr<br />
zur Außenstelle Insel Vilm eingesetzt<br />
werden. Ein neues Gebäude an <strong>der</strong><br />
Pier ist die Empfangs- und Informationsstelle<br />
für Besucher und Nutzer des Hafens.<br />
Hier betreibt die Kurverwaltung<br />
eine Außenstelle für die Tourist-Information<br />
und auch <strong>der</strong> Hafenmeister hat<br />
hier seinen neuen Sitz.<br />
„Mit dieser Sanierungsmaßnahme<br />
wird <strong>der</strong> touristischen Bedeutung des<br />
Hafens Lauterbachs eine größere Rolle<br />
zugeschrieben. Ausflugsschiffe, Flusskreuzer<br />
und Sportboote werden vermehrt<br />
unseren Hafen anfahren. Der<br />
Hafen ist ein Magnet für viele Besucher“,<br />
sagte anlässlich <strong>der</strong> Eröffnung<br />
Beatrix Wilke, Bürgermeisterin von Putbus<br />
(4700 Einwohner).<br />
Die erfor<strong>der</strong>lichen Ausgaben wurden<br />
hauptsächlich aus Mitteln <strong>der</strong> Gemeinschaftsaufgabe<br />
„Verbesserung <strong>der</strong> regionalen<br />
Wirtschaftsstruktur“ gemäß <strong>der</strong><br />
Infrastrukturrichtlinie finanziert, wofür<br />
die Stadt Putbus im Jahr 2018 einen Zuwendungsbescheid<br />
vom Landesför<strong>der</strong>institut<br />
Mecklenburg-Vorpommern erhalten<br />
hat. Der bewilligte Zuschuss von<br />
rund 4,5 Millionen Euro wurde durch<br />
eine Kofinanzierungshilfe in Höhe von<br />
546.000 Euro ergänzt. Alle übrigen Ausgaben<br />
wurden aus Eigen- und Kreditmitteln<br />
<strong>der</strong> Stadt finanziert.<br />
Weitere Maßnahmen seien bereits angedacht,<br />
etwa die Reaktivierung des<br />
Badestrands in Lauterbach, um Putbus<br />
und Umgebung noch attraktiver für Einheimische<br />
und Touristen zu machen.dt<br />
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Das neue Kai im Hafen Lauterbach bei Putbus auf Rügen: Etwa 4000 Quadratmeter Pflastersteine<br />
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„Sommer in <strong>der</strong> Stadt“ will München an<br />
verschiedenen Orten etwas Volksfeststimmung<br />
ermöglichen.<br />
Veranstaltungskonzept<br />
Neue Runde für<br />
dezentrales Fest<br />
Foto: Michael Nagy/Presseamt München<br />
ZUR PERSON<br />
Clemens Baumgärtner leitet das Referat<br />
für Arbeit und Wirtschaft <strong>der</strong> Stadt<br />
München. Sein Referat koordiniert den<br />
„Sommer in <strong>der</strong> Stadt“.<br />
Das Oktoberfest wurde sicherheitshalber abgesagt. Aber München veranstaltet<br />
erneut den „Sommer in <strong>der</strong> Stadt“. Im vergangenen Jahr verstand sich die Stadt<br />
als „Ermöglicher“, nicht als Veranstalter des Events (siehe „<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at“<br />
10/2020). Ob an <strong>der</strong> grundsätzlichen Idee etwas geän<strong>der</strong>t werden musste,<br />
erklärt Clemens Baumgärtner, Leiter des Referats für Arbeit und Wirtschaft.<br />
Wie sieht das diesjährige Konzept von<br />
„Sommer in <strong>der</strong> Stadt“ aus?<br />
Clemens Baumgärtner: Das Konzept orientiert<br />
sich in seinen Grundzügen an dem des<br />
letzten Jahres. Auch in diesem Jahr wollen<br />
wir ein schönes Programm bieten. Es soll<br />
draußen stattfinden sowie mit Sport und<br />
Spiel, mit Kunst und Kultur Freude in die<br />
ganze Stadt bringen. Gleichzeitig wollen<br />
wir die Branchen unterstützen, die vom<br />
Lockdown und <strong>der</strong> Coronakrise beson<strong>der</strong>s<br />
schwer getroffen wurden: Kulturschaffende,<br />
Schausteller, Marktkaufleute. So<br />
darf sich das Publikum auf ein buntes Programm<br />
freuen, das Fahrgeschäfte auf öffentliche<br />
Plätze bringt, das Kultur aller<br />
Stilrichtungen unter freiem Himmel bietet<br />
und das bekannte Formate wie die „Auer<br />
Dult“, ein Jahrmarkt, – situativ angepasst<br />
– wie<strong>der</strong> möglich macht. Wir wollen in<br />
diesem Jahr unter einem eigenen Motto<br />
auch beson<strong>der</strong>e Aktionen und Highligths<br />
inszenieren.<br />
Was hat sich im vergangenen Jahr bewährt<br />
und wo gibt es Anpassungen und<br />
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Verbesserungen aufgrund <strong>der</strong> bereits gemachten<br />
Erfahrungen?<br />
Baumgärtner: Vor allem hat sich unser Konzept<br />
bewährt, das für jeden Programmpunkt<br />
einen verantwortlichen Kurator vorsieht.<br />
Die Stadt tritt beim „Sommer in <strong>der</strong><br />
Stadt“ nicht als Veranstalter auf, unterstützt<br />
aber die Kuratoren in allen Belangen.<br />
Ob es um Sicherheit, um die Infrastruktur,<br />
Öffentlichkeitsarbeit, Citydressing<br />
o<strong>der</strong> die Befassung von Gremien geht<br />
– die Stadt ermöglicht die Programmreihe<br />
durch kompetente Unterstützung und<br />
schnelle Genehmigungen. Anpassungen<br />
sind eher aufgrund <strong>der</strong> verän<strong>der</strong>ten Coronalage<br />
nötig. Weil viele Lockerungen möglich<br />
sind, haben wir in diesem Jahr eine<br />
Platzkonkurrenz. Vor allem kulturelle Veranstaltungen<br />
unter freiem Himmel dürfen<br />
wie<strong>der</strong> stattfinden und kehren auf ihre angestammten<br />
Plätze zurück. Dadurch entfallen<br />
Plätze, die letztes Jahr noch mit<br />
Schaustellern belegt waren. Aber wir haben<br />
gute Alternativen gefunden und es<br />
wird wie<strong>der</strong> attraktive Angebote geben.<br />
Bei unserem Interview nach dem letztjährigen<br />
„Sommer in <strong>der</strong> Stadt“ sagten Sie:<br />
„Nach unserer Beobachtung war das Programm<br />
auch Anreiz für eine Städtereise.“<br />
Gehen Sie dieses Jahr entsprechend wie<strong>der</strong><br />
von vermehrtem Tagestourismus und Städtereisen<br />
aus? Wie wappnet sich die Stadt<br />
München dafür?<br />
Der „Sommer in <strong>der</strong> Stadt“ bietet eine Vielzahl an Attraktionen und Aktionen, die dezentral verteilt in München stattfinden.<br />
Baumgärtner: Die Coronakrise hat das Reisen<br />
insgesamt verän<strong>der</strong>t. Die Segmente<br />
Geschäftsreisen und Tourismus aus Übersee<br />
werden sich nicht sofort erholen. Dafür<br />
erwarten wir zunächst Gäste aus Bayern<br />
und <strong>der</strong> DACH-Region in München. Für<br />
diese kann <strong>der</strong> Sommer in <strong>der</strong> Stadt durchaus<br />
ein Anreiz für einen Städtetrip nach<br />
München sein. Wir wissen zum Beispiel,<br />
dass die VFR-Reisen jetzt zunehmen werden<br />
(Visiting Friends and Relatives). Was<br />
liegt näher, als das Wie<strong>der</strong>sehen mit <strong>der</strong><br />
Familie o<strong>der</strong> mit Freunden durch einen Besuch<br />
einer unserer Attraktionen zu bereichern?<br />
Menschen wollen mit Menschen<br />
zusammen sein und in kurzer Zeit ein sehr<br />
dichtes Programm in einer attraktiven Destination<br />
erleben. Da ist <strong>der</strong> Sommer in <strong>der</strong><br />
Stadt ein Angebot, das genau diese Wünsche<br />
bedient.<br />
Es gab hitzige Diskussionen über die Kosten.<br />
715.000 Euro wird <strong>der</strong> „Sommer in <strong>der</strong><br />
Stadt“ kosten. Wieso ist er das Geld wert?<br />
Baumgärtner: Das Geld ist gut investiert.<br />
Damit bezuschussen wir die Kosten, die<br />
den Schaustellern bei Infrastruktur o<strong>der</strong><br />
Sicherheit entstehen. Das ist wichtig, denn<br />
wir müssen mithelfen, die Schaustellerbetriebe<br />
am Leben zu erhalten. Wenn es in<br />
dieser Branche zu vielen Geschäftsaufgaben<br />
kommt, können wir in Zukunft auch<br />
die großen Feste und Märkte nicht mehr<br />
so gestalten, wie wir es seit Jahrzehnten<br />
gewohnt sind. Zudem können wir mit dem<br />
Budget unsere Koordinationsaufgaben und<br />
Overhead-Kosten finanzieren. Und schließlich<br />
sollen alle, unabhängig von <strong>der</strong> Größe<br />
des Geldbeutels, die Angebote unseres<br />
Programms wahrnehmen können.<br />
<br />
Interview: den/dt<br />
Fotos: Michael Nagy/Presseamt München<br />
Foto: Scapo GmbH<br />
Übergabe und Inbetriebnahme <strong>der</strong> Elektroladestation (v.l.): Peter Daly, Leiter Technik bei Scapo, Norbert Kloodt, Geschäftsführer Camping Stover Strand,<br />
und Philipp Lazic, Prokurist bei Scapo.<br />
Die Ladestation verdient quasi ihr eigenes Geld<br />
<strong>2021</strong> wird voraussichtlich ein Sommer <strong>der</strong> Campingplätze: Viele Bürger haben im vergangenen<br />
Jahr ein Wohnmobil gekauft und stehen bereits in den Startlöchern für den Urlaub. Der<br />
Fünf-Sterne-Campingplatz Stover Strand in Drage bei Hamburg ist auf den Ansturm vorbereitet.<br />
Die Betreiber haben vorausschauend gehandelt und eine Elektroladestation von Scapo installiert,<br />
da immer mehr Gäste Bedarf danach haben.<br />
Norbert Kloodt und seine Tochter Nora Köhnken<br />
betreiben den Fünf-Sterne-Campingplatz Stover<br />
Strand in Drage bereits in zweiter und dritter Generation<br />
seit 1979. Der Campingplatz profitiert<br />
von seiner idyllischen Lage an <strong>der</strong> Elbe und <strong>der</strong><br />
direkten Nähe zu Hamburg. Er hat eine Gesamtfläche<br />
von 300.000 Quadratmetern und ist für<br />
Touristen beson<strong>der</strong>s durch seine 300 Naturplätze<br />
(250 Camping- und 50 Wohnmobilstellplätze)<br />
direkt am Fluss attraktiv. Für Dauercamper<br />
gibt es 300 weitere Plätze. Hinzu kommen<br />
60 Comfortstellplätze, 250 Häuser und Mobilheime,<br />
100 Bootsanlegeplätze sowie ein Retrowohn-<br />
und Schäferwagen zum Mieten und zwei<br />
Ladepunkte für Elektrofahrzeuge.<br />
Die ruhige Lage an <strong>der</strong> naturbelassenen<br />
Flusslandschaft, die Vielfalt und Dynamik <strong>der</strong><br />
Hafenmetropole Hamburg in Verbindung mit<br />
den Annehmlichkeiten eines Fünf-Sterne-Komfortplatzes:<br />
Das alles findet man auf dem Campingplatz<br />
Stover Strand. Nicht zu vergessen das<br />
reichhaltige Freizeitangebot: Bootstouren für die<br />
ganze Familie, Animation für die Kin<strong>der</strong>, Sportanlagen<br />
und Grillplätze locken. Für das leibliche<br />
Wohl sorgen das Restaurant „Strandgut Stover<br />
Strand“, <strong>der</strong> Beachclub „Unsinkbar“ und ein<br />
Edeka-Frischemarkt auf dem Gelände. Und für<br />
den, <strong>der</strong> nicht ohne kann, gibt es auch einen<br />
WLAN-Zugang.<br />
Zugänglich für Camper und Restaurantgäste<br />
Die richtige technische Ausstattung und Infrastruktur<br />
kann ausschlaggebend dafür sein, ob<br />
ein Gast sich wohlfühlt und im nächsten Jahr<br />
wie<strong>der</strong>kommt o<strong>der</strong> nicht. Deshalb hat Kloodt<br />
2019 beschlossen, die Firma Scapo zurate zu<br />
ziehen. Scapo ist Komplettanbieter für Strominfrastruktur,<br />
insbeson<strong>der</strong>e Schaltschränke,<br />
Verteilersäulen, Zählerfernauslesung und Elektromobilität.<br />
Seit zwei Jahren ist Scapo nun auf<br />
dem Campingplatz Stover Strand im Einsatz,<br />
mit Schaltschränken und Verteilersäulen, die<br />
an eine Zählerfernauslesung angebunden sind.<br />
Diese wird mit <strong>der</strong> Verwaltungssoftware von<br />
„Compusoft“ bedient.<br />
Im Juni <strong>2021</strong> ist ein weiteres Produkt von<br />
Scapo hinzugekommen: eine eichrechtskonforme<br />
öffentliche Ladestation. Diese kommt<br />
mit 2x22 KW zum Einsatz und ist autark. Bezahlungen<br />
sind per NFC-Terminal möglich, alle<br />
gängigen Kreditkarten, EC-Karten, Google-Pay<br />
sowie Apple-Pay werden akzeptiert. „Wir sind<br />
sehr zufrieden mit Scapo, da die Ladestation<br />
quasi ihr eigenes Geld verdient“, sagt Kloodt.<br />
„Wir müssen nichts machen, sogar <strong>der</strong> tägliche<br />
Kassenschnitt erfolgt automatisiert. Insofern<br />
sind wir sehr zufrieden mit <strong>der</strong> Lösung.“ Die<br />
Elektroladestation steht öffentlich zugänglich<br />
auf dem Parkplatz vor <strong>der</strong> Schranke. So können<br />
sie sowohl Campingplatzgäste als auch externe<br />
Restaurantbesucher aufsuchen.<br />
Noch ein Vorteil: Da die Ladestation autark<br />
ist, muss sie nicht personell betreut werden und<br />
ist auch außerhalb <strong>der</strong> Rezeptionszeiten nutzbar.<br />
Kloodts Fazit: „Wir sind vollauf zufrieden<br />
mit <strong>der</strong> Elektroladestation. Bereits in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
haben wir gerne mit Scapo zusammengearbeitet,<br />
auch wegen <strong>der</strong> Beratung und<br />
Fachkenntnis <strong>der</strong> Mitarbeiter. Da Scapo auch<br />
im Bereich Elektromobilität ein breites Produktportfolio<br />
hat und die Bedürfnisse <strong>der</strong> Campingplatzbetreiber<br />
kennt, haben wir uns dafür entschieden<br />
und empfehlen Scapo weiter.“<br />
Scapo GmbH<br />
Hans-Böckler-Straße 44<br />
65468 Trebur-Astheim<br />
Tel. 06147/2033318<br />
info@scapo.de<br />
www.scapo.de<br />
72 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 7 – 8/21
EXTRA<br />
#VisitDresden<br />
NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />
Foto: Tomy Heyduck (DML-BY)<br />
FLORENZ?<br />
KANN WARTEN!<br />
Alternative zu Holz<br />
Im vergangenen Jahr wurde im Ostseebad Zingst die Strandpromenade<br />
neu errichtet, zirka 400 Quadratmeter bemisst<br />
die Gesamtfläche. Beim Belag fiel die Wahl vor allem aus<br />
Gründen <strong>der</strong> Nachhaltigkeit sowie <strong>der</strong> Pflegefreiheit auf die<br />
bauaufsichtlich zugelassenen Trimax-Profile in Hellbraun.<br />
Die Breiten des Steges variieren zwischen 2,0 und<br />
2,5 Meter und enden vor dem Gebäude <strong>der</strong> DRK-Wasserrettung-Wasserwacht<br />
in einer sechs Meter breiten Terrassenfläche.<br />
Da das Gebäude auch von <strong>der</strong> Seite <strong>der</strong> Promenade<br />
aus erreichbar sein muss, entschied man sich, auch die<br />
Treppenstufen aus den Trimax-Profilen von <strong>der</strong> Renker Maschinendienstleistungs<br />
GmbH errichten zu lassen. Die Profile<br />
werden aus recyceltem, sortenreinen Kunststoff von <strong>der</strong><br />
Tepro Kunststoffrecycling GmbH & Co. KG im nie<strong>der</strong>sächsischen<br />
Bad Bodenteich hergestellt und können zu 100 Prozent<br />
recycelt werden.<br />
Da die Bohlen kein Wasser aufnehmen und somit nicht<br />
verrotten, war dies die langlebigste und innovativste Lösung.<br />
Außerdem ist dieses Material resistent gegenüber Insekten,<br />
Pilzen und Bohrmuscheln, ist frostsicher, splittert<br />
o<strong>der</strong> reißt nicht und ist somit barfußfreundlich. Für Flora<br />
und Fauna ist Trimax ungiftig, meldet <strong>der</strong> Hersteller.<br />
Als glasfaserverstärkter Recyclingkunststoff findet das<br />
Material beispielsweise überall dort Anwendung, wo Hölzer<br />
durch eine dauerhafte und pflegefreie Alternative ersetzt<br />
werden sollen. Es enthält keinerlei Holzanteil, ist problemlos<br />
mit einem Hochdruckreiniger zu säubern und kann ohne<br />
Spezialwerkzeug bearbeitet werden. Trimax eignet sich daher<br />
ideal für alle Balkone, Terrassen, Brücken o<strong>der</strong> Bootsstege.<br />
Berufsbegleitende Masterstudienangebote und<br />
Lehrgänge für den öffentlichen Sektor<br />
HERBST<br />
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www.tepro-trimax.de<br />
Mal wie<strong>der</strong> raus:<br />
Enge Gassen, altes Pflaster, mo<strong>der</strong>ner Schick.<br />
Leckere regionale Küche, tolles Sightseeing – und<br />
überall wartet Schönheit. Mehr davon?<br />
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Die Stege in Zingst halten durch das verwendete Material dem Wetter<br />
an <strong>der</strong> See dauerhaft stand.<br />
Foto: Tepro<br />
74 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 7 – 8/21
TOP STUDIENFÜHRER<br />
TOP STUDIENFÜHRER<br />
Wissensaustausch, Hausarbeiten, Prüfungen – wer will, kann alles auf dem heimischen Sofa erledigen.<br />
Foto: Adobe Stock/contrastwerkstatt<br />
nach Fernstudienangeboten weiter signifikant<br />
gestiegen. Denn viele Berufstätige<br />
haben im Homeoffice festgestellt, dass<br />
Arbeit und Kommunikation auch über<br />
die Distanz funktionieren. Sie nutzen<br />
nun diese Erkenntnis für ihre berufliche<br />
Weiterentwicklung, indem sie sich für<br />
ein Fernstudium entscheiden.<br />
LÖSUNGEN AUS DEM WEB<br />
Qualifikationen in nahezu allen Themenbereichen<br />
können mittels Fernunterricht<br />
zeit- und ortsunabhängig vermittelt werden.<br />
Diese Weiterbildungsart passt sich<br />
sehr exakt den persönlichen Bedürfnissen<br />
und Lebensumständen an. Nebenbei<br />
entscheiden sich Teilnehmende mit einem<br />
Fernstudium für eine nachhaltige Form<br />
von Bildung: Anreisen zu Veranstaltungsorten<br />
entfallen weitestgehend, neu Erlerntes<br />
kann sofort im Job o<strong>der</strong> Ehrenamt<br />
angewendet werden und aufgrund <strong>der</strong><br />
berufsbegleitenden Fortbildung müssen<br />
keine Verdienstausfälle beklagt werden.<br />
Die Coronakrise hat deutlich gemacht,<br />
dass es vor allem digitale Angebote sind,<br />
Anzeige<br />
die Wirtschaft und Gesellschaft Möglichkeiten<br />
aufzeigen, <strong>der</strong> Krise zu begegnen.<br />
Obwohl Fernstudienanbieter schon zuvor<br />
gut aufgestellt waren, ist die Corona-Pandemie<br />
auch hier nicht ohne Folgen geblieben:<br />
Für Präsenzveranstaltungen, die<br />
viele Distance-Learning-Angebote ergänzen,<br />
mussten kurzfristig Online-Lösungen<br />
gefunden werden. Und diese werden<br />
auch nach <strong>der</strong> Pandemie noch Bestand<br />
haben. Denn für viele Studierende muss<br />
ein Austausch mit an<strong>der</strong>en o<strong>der</strong> die Vertiefung<br />
von Studieninhalten nicht länger<br />
zwangsläufig in Präsenz erfolgen, son<strong>der</strong>n<br />
funktioniert mit gleichem Ertrag<br />
auch digital.<br />
PRÜFUNGEN AM HEIMISCHEN LAPTOP<br />
Natürlich gibt es auch jene, die nicht auf<br />
die wenigen Präsenzseminare verzichten<br />
möchten und einen Mehrwert darin sehen.<br />
„Beide Varianten werden sicherlich<br />
zukünftig in Fernstudienprogramme einfließen“,<br />
ist sich Fretter sicher.<br />
Ein Punkt, <strong>der</strong> auch nach Corona für<br />
viele Fernstudierende von immen-<br />
„Interessenten sollten sich<br />
Zeit für die Suche nach<br />
dem passenden Angebot<br />
nehmen, Zugangsvoraussetzungen<br />
prüfen und<br />
schon vor Beginn des<br />
Fernstudiums den Kontakt<br />
zum Bildungsanbieter<br />
aufnehmen.“<br />
Mirco Fretter, Präsident des Bundesverbandes<br />
<strong>der</strong> Fernstudienanbieter<br />
„Mit dem MPA werden die Karten neu gemischt“<br />
Advertorial<br />
DIE AUTORIN<br />
Daniela Lobitz ist Pressereferentin beim<br />
Bundesverband <strong>der</strong> Fernstudienanbieter<br />
e. V., Berlin<br />
VON ZU HAUSE AUS<br />
HOCH HINAUS<br />
Ist während einer weltweiten Pandemie die richtige Zeit für eine Weiterbildung<br />
o<strong>der</strong> ein Masterstudium? Das bejahen viele Menschen auch im öffentlichen<br />
Sektor und entscheiden sich für ein Fernstudium, berichtet Gastautorin Daniela<br />
Lobitz. Auch für die Prüfungen muss man nicht vor Ort sein – Proctoring heißt<br />
die digitale Beaufsichtigung, die laut Rechtsprechung datenschutzkonform ist.<br />
Die Corona-Pandemie hat <strong>der</strong> Digitalisierung<br />
<strong>der</strong> Bildung einen unvergleichlichen<br />
Schub verliehen.<br />
Die Nachfrage nach digitalen Qualifizierungsangeboten<br />
wächst kontinuierlich.<br />
Mehr als 400.000 Menschen haben sich<br />
vor <strong>der</strong> Pandemie jährlich für eine Weiterbildung<br />
im Fernstudium entscheiden,<br />
viele weitere kommen aktuell hinzu. Immer<br />
mehr Menschen nutzen Fernlehrangebote<br />
für ihre Aus- und Weiterbildung.<br />
„Fernunterricht hat sich als krisensicher<br />
erwiesen“, begründet Mirco Fretter, Präsident<br />
des Bundesverbandes <strong>der</strong> Fernstudienanbieter<br />
diesen Trend. „Der Studienbetrieb<br />
an Fernschulen und Fernhochschulen<br />
konnte während des Lockdowns<br />
aufrechterhalten werden.“<br />
Durch die Corona-Pandemie ist in den<br />
vergangenen Monaten die Nachfrage<br />
Fotos: privat, Hochschule Schmalkalden<br />
Karola Möhring erfüllte sich mit 49 Jahren den<br />
Wunsch zu studieren – und absolvierte das<br />
berufsbegleitende Masterstudium<br />
„Öffentliches Recht und Management (MPA)“<br />
an <strong>der</strong> Hochschule Schmalkalden.<br />
Karola Möhring ist<br />
Absolventin des<br />
MPA-Studiums.<br />
Frau Möhring, nach <strong>der</strong> Ausbildung zur Finanzkauffrau<br />
und dem Fortbildungslehrgang FL II<br />
haben Sie das berufsbegleitende MPA-Studium<br />
absolviert. Welche Erfahrungen haben Sie<br />
gemacht?<br />
Karola Möhring: Ich kann auf ein Fernstudium<br />
mit einem einzigartigen Service-Paket zurückblicken.<br />
Das Studium<br />
vermittelt Strategien,<br />
Konzepte und Lösungen<br />
zu relevanten<br />
Themen des öffentlichen<br />
Rechts und <strong>der</strong><br />
öffentlichen Verwaltung.<br />
Es ist praxisorientiert<br />
und ausgezeichnet<br />
organisiert.<br />
Es war für mich eine<br />
interessante und unvergessliche<br />
Zeit.<br />
Das Studium an <strong>der</strong> Hochschule Schmalkalden<br />
findet berufsbegleitend statt.<br />
Was war Ihre Motivation für das Studium?<br />
Möhring: Mit dem MPA-Abschluss werden die<br />
Karten neu gemischt. Ich wollte mich neu orientieren.<br />
Die Eignungsprüfung für beruflich Qualifizierte<br />
ermöglichte mir den Einstieg.<br />
Hat Ihnen das Studium neue berufliche Perspektiven<br />
eröffnet?<br />
Möhring: Dank des Abschlusses und meiner erweiterten<br />
Kompetenzen konnte ich mich direkt<br />
beruflich weiterentwickeln und eine interessante<br />
Tätigkeit in einer Bundesanstalt beginnen.<br />
Das MPA-Programm umfasst fünf Semester. Die<br />
Zulassung kann über zwei Wege erfolgen: Zum<br />
einen über den Abschluss eines akademischen<br />
Erststudiums mit Berufserfahrung von mindestens<br />
einem Jahr. Zum an<strong>der</strong>en über mindestens<br />
zwei Jahre Berufspraxis sowie das Bestehen einer<br />
Eignungsprüfung nach Maßgabe von § 70<br />
Abs. 3 ThürHG. Für weitere Informationen steht<br />
Studienkoordinatorin Franziska Kemnitz bereit.<br />
Hochschule Schmalkalden<br />
Zentrum für Weiterbildung<br />
Franziska Kemnitz<br />
Tel. 03683/688-1746<br />
E-Mail: f.kemnitz@hs-sm.de<br />
www.hsm-fernstudium.de<br />
76 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 7 – 8/21
TOP STUDIENFÜHRER<br />
TOP STUDIENFÜHRER<br />
INFO<br />
1976 erhielt <strong>der</strong> Fernunterricht durch<br />
das Fernunterrichtsschutzgesetz<br />
(FernUSG) eine rechtliche Grundlage.<br />
Das FernUSG wurde am 24. <strong>August</strong><br />
1976 vom Bundestag erlassen, trat am<br />
1. Januar 1977 in Kraft und ab 1980<br />
wurden alle unter dem FernUSG<br />
angebotenen Fernkurse staatlich<br />
zulassungspflichtig. Dazu müssen<br />
Anbieter von Fernunterricht und<br />
Fernstudium Anträge auf Zulassung<br />
stellen. Die Staatliche Zentralstelle für<br />
Fernunterricht (ZFU) überwacht seit<br />
1978 die methodisch/didaktische<br />
sowie die verbraucherrechtliche Qualität<br />
des jeweiligen Fernlehrgangs. Fernlehrgänge<br />
zur Freizeitgestaltung werden<br />
lediglich registriert und unterliegen<br />
keiner inhaltlichen Überprüfung.<br />
ser Bedeutung bleiben wird, ist die Möglichkeit,<br />
Prüfungen digital ablegen zu<br />
können.<br />
Viele Anbieter haben ihren Teilnehmenden<br />
in den letzten Monaten Möglichkeiten<br />
geboten, Kurse trotz Kontaktbeschränkungen<br />
abzuschließen. Online-Proctoring<br />
(proctor = beaufsichtigen)<br />
ist zum neuen Schlagwort geworden.<br />
Studierende können Prüfungen digital<br />
unabhängig von Ort und Zeit ablegen. Die<br />
Aufsicht erfolgt virtuell und Betrugsversuchen<br />
wird mittels digitaler Tools entgegengewirkt.<br />
WIE STEHT ES UM DEN DATENSCHUTZ?<br />
Erste Evaluationen zeigen: Die Zielgruppe<br />
schätzt das neue Format und nutzt es vor<br />
allem zu Zeiten, in denen Präsenzangebote<br />
einfach nicht durchführbar sind.<br />
Aufkeimenden Bedenken bezüglich des<br />
Datenschutzes stehen mittlerweile aktuelle<br />
Rechtsprechungen gegenüber, die im<br />
Proctoring aufgrund <strong>der</strong> Freiwilligkeit<br />
den Eingriff in die Privatsphäre als nicht<br />
verletzt ansehen.<br />
Doch die Prüfung steht bekanntlich<br />
erst am Ende einer Bildungsmaßnahme.<br />
Vorab stellt sich vielen Weiterbildungsinteressierten<br />
die Frage: Wie finde ich das<br />
richtige Studium für mich? „Interessenten<br />
sollten sich im Vorfeld vor allem Zeit für<br />
die Suche nach dem passenden Angebot<br />
nehmen. Wichtig ist es, die Zugangsvoraussetzungen<br />
zu prüfen. Schon vor Beginn<br />
des Fernstudiums kann man den<br />
Kontakt zum potenziellen Bildungsanbieter<br />
aufnehmen“, informiert <strong>der</strong> Verbandspräsident.<br />
Auf diese Weise kann man<br />
testen, wie schnell und professionell auf<br />
Fragen reagiert wird.<br />
WORAUF MUSS ICH ACHTEN?<br />
Zudem ist es ratsam, auf Qualitätskriterien<br />
zu achten. Alle Fernunterrichtsangebote,<br />
die <strong>der</strong> beruflichen Weiterbildung<br />
dienen, müssen laut Fernunterrichtsschutzgesetz<br />
von <strong>der</strong> Staatlichen Zentralstelle<br />
für Fernunterricht (ZFU) zugelassen<br />
sein. Die Behörde prüft sowohl Inhalt<br />
und Struktur des Angebots als auch die<br />
Eignung des Lehrgangs zum Erreichen<br />
des versprochenen Bildungsziels. Das<br />
ZFU-Siegel steht somit für zuverlässigen<br />
Verbraucherschutz. Akademische Fernstudiengänge<br />
müssen von staatlich anerkannten<br />
Agenturen akkreditiert werden.<br />
GELD GIBT‘S VON BUND UND LÄNDERN<br />
Ein Blick in die Studien-Curricula informiert,<br />
ob begleitende Präsenzveranstaltungen<br />
besucht werden müssen. Im Vorfeld<br />
sollte bereits geprüft werden, ob die<br />
Anreise organisatorisch möglich ist und<br />
eingeplant werden kann. Anfallende<br />
Reise- und Übernachtungskosten sollten<br />
in die Budgetplanung mit einfließen.<br />
Da ein Fernstudium nicht nur zeit-,<br />
son<strong>der</strong>n mitunter auch kostenintensiv<br />
sein kann, empfiehlt Fretter: „Es sollte auf<br />
jeden Fall vor Abschluss eines Vertrages<br />
die Studienberatung kontaktiert werden,<br />
um zu erfragen, welche För<strong>der</strong>möglichkeiten<br />
es im Einzelfall gibt.“ Bund, Län<strong>der</strong><br />
und auch Arbeitgeber unterstützen<br />
viele Fernstudienangebote.<br />
<br />
Daniela Lobitz<br />
Foto: Adobe Stock/insta_photos<br />
Online, vor Ort o<strong>der</strong> hybrid? Mehr zur Form des Fernstudiums können Interessenten über ein<br />
Gespräch mit den Bildungsträgern erfahren.<br />
Foto: Technische Hochschule Mittelhessen<br />
Anzeige<br />
Zugang zum höheren öffentlichen Dienst erlangen<br />
Weiterbildung stärkt Ihre Berufsaussichten<br />
und steigert Ihre Attraktivität für den<br />
Arbeitgeber.<br />
Die berufsbegleitenden weiterbildenden Master-Fernstudiengänge<br />
des Fernstudienzentrums<br />
(FSZ) <strong>der</strong> Technischen Hochschule Mittelhessen<br />
(THM) eröffnen den Zugang zum höheren öffentlichen<br />
Dienst o<strong>der</strong> zu einer entsprechenden Eingruppierung<br />
beziehungsweise Besoldung im öffentlichen<br />
Dienst. Grundsätzlich berechtigt <strong>der</strong><br />
Masterabschluss auch zur Promotion. Alle Studiengänge<br />
können auch mit Zertifikat abgeschlossen<br />
werden. Studierende ohne ersten<br />
Hochschulabschluss haben die Möglichkeit,<br />
unter bestimmten Voraussetzungen über den<br />
Weg <strong>der</strong> Eignungsprüfung zum akademischen<br />
Masterabschluss zu gelangen. Die Studiengänge<br />
sind für Fach- und Führungskräfte mit breiten<br />
Einsatzfel<strong>der</strong>n in Handels-, Dienstleistungs- und<br />
Industrieunternehmen sowie in öffentlichen Verwaltungen<br />
konzipiert. Während des Studiums<br />
werden die notwendigen Fach-, Methoden- und<br />
Schnittstellenkompetenzen vermittelt.<br />
Die Fernstudiengänge bestehen aus drei<br />
Semestern plus einem Thesis-Semester. Durch<br />
Urlaubs- und Zusatzsemester können zeitliche<br />
Engpässe ausgeglichen werden. Selbst- und<br />
Präsenzstudium bilden die beiden Säulen des<br />
Studiums. Präsenzveranstaltungen finden meist<br />
samstags am Hochschulstandort in Friedberg/<br />
Hessen statt. Aufgrund <strong>der</strong> aktuellen Corona-<br />
Situation werden voraussichtlich alle Präsenzen<br />
bis auf Weiteres als digitale Veranstaltungen<br />
angeboten. Die Studienmaterialien wurden von<br />
Fachleuten aus Hochschule und Wirtschaft praxisorientiert<br />
verfasst und speziell auf das Fernlernen<br />
abgestimmt.<br />
Bewerber haben die Wahlmöglichkeit zwischen<br />
den Studiengängen Facility Management<br />
mit Abschluss Master of Science (M.Sc.), Wirtschaftsingenieurwesen<br />
mit Abschluss Master of<br />
Business Administration and Engineering (MBA<br />
Eng.) und Logistik mit Abschluss Master of<br />
Science (M.Sc.). Die Studiengänge haben jeweils<br />
120 ECTS und können teilweise mit verschiedenen<br />
Schwerpunkten studiert werden.<br />
Hochschulstandort Friedberg<br />
Wilhelm-Leuschner-Straße 13<br />
61169 Friedberg/Hessen<br />
Studienberatung: 06031-604-5620<br />
E-Mail: info@fsz.thm.de<br />
www.thm.de/fsz o<strong>der</strong> www.zfh.de<br />
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WELCHE FÖRDERUNG GIBT ES?<br />
Ob berufsbegleitendes Studium, Fernstudium o<strong>der</strong> Weiterbildung: Auf den<br />
Lernenden kommen in <strong>der</strong> Regel Kosten zu. Welche Finanzierungs- und<br />
Unterstützungsmöglichkeiten gibt es?<br />
Lohnt es sich, einen Bafög-Antrag auszufüllen? Die Voraussetzungen sind <strong>der</strong>art gestaltet, dass es<br />
für ein berufsbegleitendes o<strong>der</strong> Teilzeitstudium keine Unterstützung gibt.<br />
Foto: Adobe Stock/Stockfotos-MG<br />
Ein Mittel, seine Studiengebühren<br />
zumindest zum Teil erstattet zu bekommen,<br />
ist das Absetzen von <strong>der</strong><br />
Steuer. Ein berufsbegleitendes Zweitstudium<br />
kann in voller Höhe als Werbungskosten<br />
von <strong>der</strong> Steuer abgesetzt werden.<br />
Das gilt auch für ein berufsbegleitendes<br />
Erststudium, wenn eine Ausbildung zuvor<br />
abgeschlossen wurde o<strong>der</strong> das Studium<br />
betrieblich veranlasst ist. Dabei ist<br />
es keine Pflicht, dass die Weiterbildung<br />
im jetzigen Berufsfeld stattfindet. Alle<br />
Kosten, die anfallen, sind als Werbungskosten<br />
abziehbar, von den Studiengebühren<br />
über Bücher und Fachzeitschriften bis<br />
zu anfallenden Fahrt- und Übernachtungskosten.<br />
Dasselbe gilt für Kreditzinsen<br />
und -gebühren, wenn die Weiterbildung<br />
per Kredit finanziert wird.<br />
För<strong>der</strong>ung durch das Bafög gibt es für<br />
ein Vollzeitstudium. Es gilt eine Altersgrenze:<br />
Bei Bachelorstudiengängen liegt<br />
das Höchstalter für eine BAföG-För<strong>der</strong>ung<br />
bei 30 Jahren, bei einem Masterstudium<br />
bei 35. Außerdem gibt es eine Einkommens-<br />
und Vermögensgrenze, diese<br />
liegt bei 450 Euro pro Monat beziehungsweise<br />
8200 Euro.<br />
PRÄMIEN UND STIPENDIEN<br />
Wer eine Berufsausbildung o<strong>der</strong> eine Aufstiegsfortbildung<br />
absolviert hat und anschließend<br />
zwei Jahre Arbeitserfahrung<br />
gesammelt hat, kann vom Aufstiegsstipendium<br />
profitieren. Bis zu 2700 Euro pro<br />
Jahr gibt es bei einem berufsbegleitenden<br />
Studium.<br />
Eine weitere Finanzierungsmöglichkeit<br />
ist die Bildungsprämie. Erwerbstätige<br />
mit einem Einkommen bis 20.000 Euro<br />
(40.000 Euro bei Verheirateten) können<br />
von einem Prämiengutschein o<strong>der</strong> dem<br />
Bildungssparen Gebrauch machen.<br />
Auch die Län<strong>der</strong> bieten För<strong>der</strong>ungen,<br />
mit denen Weiterbildungen finanziert<br />
werden können. Die Voraussetzungen<br />
und För<strong>der</strong>summen sind sehr unterschiedlich.<br />
Informationen gibt es auf den<br />
Websites <strong>der</strong> zuständigen Landesstellen<br />
und Investitionsbanken.<br />
För<strong>der</strong>werke, wie die Friedrich-<br />
Ebert-Stiftung, die Hans-Böckler-Stiftung<br />
o<strong>der</strong> die Konrad-Adenauer-Stiftung, unterstützen<br />
Studienwillige. Die Voraussetzungen<br />
für ein Stipendium sind recht<br />
hoch. Neben einem Höchstalter gibt es<br />
Erwartungen an den Notendurchschnitt<br />
und das soziale Engagement.<br />
UNTERSTÜTZUNG VOM ARBEITGEBER<br />
Weiterbildungen im öffentlichen Dienst<br />
werden teilweise vom Dienstherrn veranlasst,<br />
er trägt dann auch die Kosten.<br />
Wenn das nicht <strong>der</strong> Fall ist, können dennoch<br />
einige Absprachen zur Entlastung<br />
<strong>der</strong> Studierenden beitragen:<br />
Arbeitszeitenregelung,<br />
(teilweise gesetzlich<br />
verankert) o<strong>der</strong> Son<strong>der</strong>urlaub,<br />
jährliche Pauschale als finanzielle<br />
Unterstützung.<br />
WEITER INFOS GIBT ES ONLINE<br />
www.aufstiegsstipendium.de<br />
www.bildungspraemie.info<br />
www.bafoeg.de<br />
www.fes.de/studienfoer<strong>der</strong>ung<br />
www.boeckler.de/de/stipendien<br />
www.kas.de/begabtenfoer<strong>der</strong>ung-und-kultur<br />
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MBA Public Management<br />
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Ein Sprungbrett für die Karriere –<br />
Der Master-Studiengang Public Management<br />
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Beim MBA Public Management handelt es<br />
sich um einen vollständigen universitären<br />
Masterabschluss, <strong>der</strong> die formalen Voraussetzungen<br />
für den Zugang zum höheren Dienst<br />
in <strong>der</strong> Verwaltung eröffnet. Auch Perspektiven<br />
bei privatwirtschaftlichen Unternehmen, die<br />
die öffentliche Hand beliefern o<strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>weitig mit ihr zusammenarbeiten,<br />
beispielsweise in <strong>der</strong> Beratung, stehen offen.<br />
Beste berufliche Perspektiven bietet ein Master<br />
<strong>der</strong> Universität <strong>der</strong> Bundeswehr München.<br />
Foto: Universität <strong>der</strong> Bundeswehr München<br />
Philosophie des MBA Public Management<br />
Die Genese des Studiengangs wurde durch die<br />
langjährige Forschungsarbeit <strong>der</strong> beiden akademischen<br />
Leiter, Prof. Dr. Michael Eßig und Prof.<br />
Dr. Bernhard Hirsch, und die intensive Zusammenarbeit<br />
mit Behörden und Institutionen des<br />
öffentlichen Sektors in Fragestellungen des<br />
Controllings und des Beschaffungsmanagements<br />
initiiert. Die hieraus gewonnene vertiefte<br />
Einsicht in die Notwendigkeit einer betriebswirtschaftlich<br />
geprägten Mo<strong>der</strong>nisierung des Verwaltungs-<br />
und Führungsverhaltens bildete den<br />
Ausgangspunkt zur Programmentwicklung.<br />
„Die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Bürgerinnen und Bürger<br />
an einen mo<strong>der</strong>nen Staat steigen – wir alle<br />
erwarten schnelle, idealerweise digitale Dienstleistungen<br />
von Bund, Län<strong>der</strong>n und Kommunen.<br />
Unsere Erfahrungen aus <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />
mit unterschiedlichsten Behörden und öffentlichen<br />
Institutionen zeigen, dass dafür hochqualifiziertes<br />
Personal erfor<strong>der</strong>lich ist. Unser Studiengang<br />
MBA Public Management ist auf genau<br />
diese Herausfor<strong>der</strong>ungen zugeschnitten“, erläutern<br />
Prof. Dr. Michael Eßig und Prof. Dr. Bernhard<br />
Hirsch die Grundidee zur Konzeption des<br />
Studiengangs.<br />
Der Studiengang ist staatlich anerkannt und<br />
wurde im Jahr 2019 durch das Akkreditierungs-,<br />
Certifizierungs- und Qualitäts-Sicherungs-Institut<br />
(ACQUIN) akkreditiert. Die Voraussetzungen<br />
für die Zulassung sind <strong>der</strong> Abschluss eines ersten<br />
berufsqualifizierenden Hochschulstudiums<br />
und <strong>der</strong> Nachweis einer mindestens einjährigen<br />
qualifizierten berufspraktischen Erfahrung.<br />
casc - campus advanced studies center<br />
Universität <strong>der</strong> Bundeswehr München<br />
Werner-Heisenberg-Weg 39<br />
85577 Neubiberg<br />
Dipl.-Päd. Karina An<strong>der</strong>s, MBA<br />
Tel. 089/60 04 20 86<br />
karina.an<strong>der</strong>s@unibw.de<br />
www.unibw.de/casc<br />
Foto: Hochschule Kehl<br />
Eine mo<strong>der</strong>ne öffentliche Verwaltung braucht<br />
Führungskräfte, die fachliche und personelle<br />
Verantwortung übernehmen und sich beruflich<br />
und persönlich weiterentwickeln. Der<br />
Master-Studiengang Public Management, <strong>der</strong><br />
parallel an <strong>der</strong> Hochschule für öffentliche<br />
Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg und <strong>der</strong><br />
Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl<br />
angeboten wird, bereitet auf zukünftige<br />
Führungsaufgaben vor und gibt auch<br />
erfahrenen Führungskräften das nötige<br />
Handwerkszeug für die tägliche Arbeit.<br />
Der berufsbegleitende Master-Studiengang<br />
Public Management startet jährlich mit einer<br />
kleinen Gruppe von je 25 Studierenden zum<br />
Wintersemester an den Hochschulen in Kehl<br />
und Ludwigsburg. Ziel des Studiums ist <strong>der</strong> Erwerb<br />
und Ausbau von Führungskompetenzen.<br />
Der postgraduale Studiengang vermittelt<br />
künftigen als auch bereits erfahrenen Führungskräften<br />
aktuelles Fachwissen aus den Kommunikations-,<br />
Wirtschafts- und Rechtswissenschaften,<br />
<strong>der</strong> Psychologie und Ethik sowie Handlungs-,<br />
Methoden- und Entscheidungskompetenzen<br />
für eine mo<strong>der</strong>ne Führungskraft. Der reakkreditierte<br />
Studiengang ist berufsbegleitend,<br />
praxisnah und interaktiv gestaltet. Er bietet neben<br />
<strong>der</strong> Vermittlung von Kenntnissen aus Forschung<br />
und Praxis eine hohe Lernflexibilität<br />
durch einen modularen Studienaufbau und<br />
den Wechsel von lernintensiven Präsenz- und<br />
Selbstlernphasen.<br />
Die Präsenzphasen sind speziell auf die Situation<br />
von berufstätigen Personen abgestimmt<br />
und finden daher überwiegend freitags und<br />
samstags statt. Nach fünf Semestern mit zehn<br />
abgeschlossenen Modulen erhalten die TeilnehmerInnen<br />
ihren Master-Abschluss (M. A.) und<br />
damit auch die Bildungsvoraussetzung für den<br />
höheren Dienst in <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung.<br />
Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl<br />
Michaela Klein (Tel. 0 78 51/8 94-2 34)<br />
Mail: klein@hs-kehl.de<br />
Webseite: www.mpm-kehl.de<br />
Hochschule für öffentliche Verwaltung<br />
und Finanzen Ludwigsburg<br />
Eva Baum M. A. (Tel. 0 71 41/1 40-6 00)<br />
Mail: eva.baum@hs-ludwigsburg.de<br />
Website: www.hs-ludwigsburg.de/mpm
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„Ein Stück weit war es ganz gut, während<br />
Corona zu studieren und diesen Zeitgeist zu<br />
spüren: Was geht alles digital und<br />
was nicht?“<br />
ZUR PERSON<br />
Michael Geyer studiert im vierten von<br />
fünf Semestern den Masterstudiengang<br />
Public Management.<br />
Foto: ?????<br />
Ist ein nebenberufliches Masterstudium mit zwei Kin<strong>der</strong>n während einer<br />
globalen Pandemie überhaupt möglich? Ja, sagt Michael Geyer. Corona stellt<br />
seine Organisationsfähigkeit aber vor neue Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />
Wie haben Sie die letzten drei Corona-Semester<br />
erlebt?<br />
Michael Geyer: Die Herausfor<strong>der</strong>ung war<br />
groß. Ich bin Vater von zwei Kin<strong>der</strong>n,<br />
arbeite Vollzeit bei <strong>der</strong> Bundeswehr und<br />
haben vor vier Semestern begonnen, berufsbegleitend<br />
den Master in Public Management<br />
zu studieren. Corona hat meine<br />
Organisationsfähigkeit vor ganz neue<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen gestellt. Es war nicht<br />
immer einfach, sich zu 100 Prozent auf<br />
das Studium zu konzentrieren, wenn die<br />
Kin<strong>der</strong> nicht in den Kin<strong>der</strong>garten gehen<br />
können. Mir haben die Gespräche rund<br />
um die Veranstaltungen mit den Dozenten<br />
und an<strong>der</strong>en Studierenden gefehlt, die<br />
zusätzlichen Infos, die man sich einholt<br />
o<strong>der</strong> vertiefende Diskussionen. Die Zeit<br />
in <strong>der</strong> Bibliothek war weniger.<br />
Gab es auch positive Entwicklungen?<br />
Geyer: Mich hat die starke Lernkurve <strong>der</strong><br />
Dozenten beeindruckt. Wir haben neue<br />
Techniken genutzt, unter an<strong>der</strong>em das<br />
digitale Whiteboard. Damit stehen Auf-<br />
schriebe allen sofort digital zur Verfügung.<br />
Durch den Einsatz von Videokonferenzsystemen<br />
konnte man während <strong>der</strong><br />
Vorlesung direkt am PC mitarbeiten.<br />
Außerdem hat mir das ortsunabhängige<br />
Arbeiten gut gefallen. Ich habe Kommilitonen<br />
aus Bayern und Hessen. Für sie war<br />
es ein Vorteil, dass sie nicht extra zu den<br />
Veranstaltungen anreisen mussten.<br />
Würden Sie Ihr Studium aufnehmen, auch<br />
wenn Sie wüssten, das Corona den Präsenzbetrieb<br />
lahmlegt?<br />
Michael Geyer<br />
Geyer: Präsenzveranstaltungen wären mir<br />
lieber, aber ich würde trotz Corona meinen<br />
Master machen. Das Studium ist im<br />
Blended-Learning- Format angelegt, wir<br />
treffen uns nur etwa einmal im Monat für<br />
eine zwei- bis dreitägige Veranstaltung.<br />
Das funktioniert trotz Corona recht gut.<br />
Auch die Prüfungen sind in den letzten<br />
Semestern nicht zu kurz gekommen.<br />
Schriftliche Prüfungen legen wir vor Ort<br />
an <strong>der</strong> Hochschule ab. Alles an<strong>der</strong>e, seien<br />
es mündliche Prüfungen o<strong>der</strong> Präsentationen,<br />
läuft virtuell ab. Das ist natürlich<br />
eine Herausfor<strong>der</strong>ung, technisch muss in<br />
dem Moment alles passen. Ein Stück weit<br />
war es ganz gut, während Corona zu studieren<br />
und diesen Zeitgeist zu spüren:<br />
Was geht alles digital und was vielleicht<br />
nicht?<br />
Haben Sie aus <strong>der</strong> Umstellung auf Online-Lehrbetrieb<br />
Inspiration für Ihre Arbeit<br />
mitnehmen können?<br />
Geyer: Wir haben bei <strong>der</strong> Bundeswehr<br />
schon einiges digitalisiert. Aber <strong>der</strong> zielgerichtete<br />
Einsatz von Webex-Konferenzen<br />
für Meetings und Workshops kam<br />
jetzt erst. Wie im Studium ist es – denke<br />
ich – sinnvoll, an <strong>der</strong> ein o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />
Stelle auch künftig auf Vor-Ort-Treffen zu<br />
setzen, um den Austausch zu för<strong>der</strong>n.<br />
Beispielsweise haben wir einmal im Jahr<br />
eine große Konferenz, die viel Zeit und<br />
Organisation bedarf und dennoch wichtig<br />
ist. Aber die vielen kleinen Themen kann<br />
man virtuell klären. Interview: den<br />
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Rüstzeug für die digitale Transformation<br />
Interdisziplinär und flexibel studieren<br />
Die Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie<br />
Wildau bietet, in Kooperation mit <strong>der</strong><br />
Fachhochschule Bielefeld und <strong>der</strong> Hochschule<br />
Hof, berufsbegleitende Online-Studiengänge<br />
für die öffentliche Verwaltung an.<br />
Öffentliche Verwaltungen und Behörden sind bereits<br />
heute mo<strong>der</strong>n geführte Dienstleistungsunternehmen.<br />
Angesichts <strong>der</strong> zunehmend komplexeren<br />
Arbeitsprozesse steigt aber auch <strong>der</strong> Bedarf<br />
nach engagierten, wissbegierigen und qualifizierten<br />
Mitarbeitern. Ob mit den Bachelorstudiengängen<br />
o<strong>der</strong> dem fünfsemestrigen Studium<br />
zum „Master of Arts in Public Administration“:<br />
Die Studienangebote sind speziell auf Beschäftigte<br />
im öffentlichen Dienst zugeschnitten. Sie<br />
bieten den Studierenden die Chance <strong>der</strong> persönlichen<br />
und beruflichen Weiterentwicklung.<br />
Regelmäßige Informationsveranstaltungen<br />
Die VWA Wildau hat neben zwei Bachelor- auch einen Masterstudiengang im Programm.<br />
Praxiserfahrene Hochschuldozenten, Professoren<br />
und wissenschaftlich ausgebildete Praktiker<br />
vermitteln spezialisierte Kenntnisse in den Bereichen<br />
Personalrecht, Mitarbeiterführung in <strong>der</strong><br />
öffentlichen Verwaltung sowie erweiterte Methoden<br />
für das Analysieren und das wissenschaftliche<br />
Aufarbeiten von verwaltungsspezifischen<br />
Prozessen. Auch das Rüstzeug für die digitale<br />
Transformation wird in den Studiengängen vermittelt.<br />
So tragen die Studierenden und später<br />
Absolventen zu einer mo<strong>der</strong>nen, effizienten und<br />
serviceorientierten Verwaltung bei, die allen Seiten<br />
Vorteile bietet.<br />
Die Studiengänge starten zweimal jährlich,<br />
zum Sommer- und zum Wintersemester. Die<br />
VWA Wildau bietet regelmäßige Online-Informationsveranstaltungen<br />
an, bei denen die Studiengänge<br />
im Einzelnen vorgestellt werden. Ob bei<br />
einer Online-Veranstaltungen, per Telefon o<strong>der</strong><br />
E-Mail: Die Studienberater <strong>der</strong> VWA Wildau stehen<br />
als Ansprechpersonen zur Verfügung.<br />
Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie Wildau<br />
Eichstraße 4<br />
15745 Wildau<br />
Tel. 03375/50 50 12<br />
vwa-wildau@taw.de<br />
www.vwa-wildau.de<br />
Foto: Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie Wildau<br />
Foto: Berlin Professional School<br />
Der international anerkannte Abschluss<br />
„Master Public Administration“ bietet die<br />
Chance, die beruflichen Möglichkeiten zu<br />
vergrößern: Er qualifiziert für den höheren<br />
Dienst und beinhaltet das Promotionsrecht.<br />
Seit fast zwanzig Jahren begleiten wir an <strong>der</strong><br />
Berlin Professional School berufserfahrene Mitarbeiter<br />
aus den öffentlichen Verwaltungen auf<br />
ihrem Weg in höhere Funktionsebenen mit komplexen<br />
Verwaltungs- und Führungsaufgaben.<br />
Zwei Aspekte sind uns dabei beson<strong>der</strong>s wichtig:<br />
Durch unseren interdisziplinären Ansatz stellen<br />
wir sicher, dass Absolventen in den Kernbereichen<br />
des Verwaltungshandelns optimal auf die<br />
Erfüllung anspruchsvoller und vielfältiger Aufgaben<br />
vorbereitet werden.<br />
Mischung aus Präsenzlehre und Eigenstudium<br />
Der Masterstudiengang Public Administration qualifiziert Absolventen für den höheren Dienst.<br />
Als Blended-Learning-Format, das mo<strong>der</strong>ne Online-<br />
mit klassischer Präsenzlehre verbindet,<br />
kann <strong>der</strong> Master Public Administration zudem<br />
berufsbegleitend studiert werden. Dies ermöglicht<br />
eine große Flexibilität. Absolventin Claudia<br />
Kinzel sagt: „Mit <strong>der</strong> Mischung aus Präsenzlehre<br />
und Eigenstudium kam das Studienmodell des<br />
Master Public Administration meiner Prämisse<br />
des lebenslangen Lernens sehr entgegen. Es ermöglichte<br />
mir einen Masterabschluss bei voller<br />
Berufstätigkeit. Die freie Zeiteinteilung zur Absolvierung<br />
einzelner Studienabschnitte war hervorragend<br />
mit meinem Arbeitsleben vereinbar.<br />
Mit dem Master habe ich nun die Qualifikation,<br />
Aufgaben des höheren Dienstes zu übernehmen.<br />
Damit sind mir viele Türen geöffnet.“<br />
Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin<br />
Berlin Professional School<br />
Alt-Friedrichsfelde 60<br />
10315 Berlin<br />
Tel. 030 30877 2913<br />
bps-mpa@hwr-berlin.de<br />
www.berlin-professional-school.de
TOP STUDIENFÜHRER<br />
TOP STUDIENFÜHRER<br />
CORONA-METHODEN<br />
Drei Semester Corona-Studium liegen hinter den Studierenden. Wie haben sie<br />
das überstanden? Verkraften sie noch mehr davon? Gibt es auch Vorteile, die<br />
das virtuelle Studium mit sich gebracht hat?<br />
„Die neuen Methoden, die sich mittlerweile<br />
etabliert haben, haben durchaus Vorteile.<br />
Podcasts und aufgezeichnete Videos kann ich<br />
mehrmals anhören o<strong>der</strong> anschauen.“<br />
Paul Stahl<br />
ZUR PERSON<br />
Paul Stahl studiert im fünften Semester<br />
den Bachelor Public Management<br />
Wie haben Sie die letzten drei Corona-Semester<br />
erlebt?<br />
Paul Stahl: Ich habe zwei davon in <strong>der</strong> Praxisphase<br />
verbracht, eines an <strong>der</strong> Hochschule.<br />
Das war im März 2020, als die<br />
Corona-Pandemie gerade begann. Mitte<br />
März kam die E-Mail, dass die Präsenzveranstaltungen<br />
nicht stattfinden können.<br />
Das Chaos war dann recht groß, alles<br />
lief spontan, das Durcheinan<strong>der</strong> war perfekt.<br />
Je<strong>der</strong> Dozent hatte eine an<strong>der</strong>e Lehrmethode:<br />
Es gab Podcasts, online Vorlesungen,<br />
teilweise wurden uns nur Folien<br />
zur Verfügung gestellt. Vor Ort waren wir<br />
nur zu Prüfungen. Meine Kommilitonen<br />
kannte ich zum Glück von den Semestern<br />
davor, wir haben uns ein paar Mal virtuell<br />
zum Lernen getroffen.<br />
Das hört sich nach einem klassischen Fernstudium<br />
an. Konnten Sie dennoch sinnvoll<br />
weiterstudieren?<br />
Stahl: Das war auch ein klassisches Fernstudium.<br />
Zunächst war es eine große Umstellung,<br />
diese Art des Selbststudiums,<br />
je<strong>der</strong> für sich zu Hause. Aber ich bin dann<br />
gut damit klargekommen. Ich würde auch<br />
nicht sagen, dass ich weniger Wissen mitgenommen<br />
hätte als während eines normalen<br />
Semesters in Präsenz. Natürlich<br />
gab es auch Studenten, denen es wesent-<br />
lich schwerer gefallen ist, sich selbst zu<br />
motivieren und durchzuhalten. Manche<br />
haben ihr Studium abgebrochen. Ob es<br />
mehr waren als sonst, weiß ich nicht.<br />
Gleichermaßen gab es auch Studenten,<br />
die sogar bessere Leistungen erbracht haben,<br />
weil es genau ihr Ding ist. Die neuen<br />
Methoden, die sich mittlerweile etabliert<br />
haben, haben durchaus Vorteile und ihre<br />
Berechtigung. Podcasts und aufgezeichnete<br />
Videos zum Beispiel kann ich mehrmals<br />
anhören o<strong>der</strong> anschauen. Das haben<br />
wir so den Professoren zurückgespiegelt.<br />
Wie blicken Sie auf das kommende Herbst-/<br />
Wintersemester?<br />
Stahl: Ich schreibe gerade an meiner Bachelorthesis<br />
im Landratsamt Ludwigsburg.<br />
Im kommenden Semester steht<br />
dann meine letzte Präsenzphase an <strong>der</strong><br />
Hochschule an. Wir Studierenden sind<br />
bereits vor Wochen darüber informiert<br />
worden, dass es aller Wahrscheinlichkeit<br />
nach erneut in die Online-Lehre gehen<br />
wird. Ich finde die Ansage zu diesem frühen<br />
Zeitpunkt richtig gut. Das gibt uns<br />
Studenten eine gewisse Planungssicherheit.<br />
Wer nicht möchte, braucht nicht unbedingt<br />
ein Zimmer am Studienort mieten<br />
und spart sich somit das Geld. Lei<strong>der</strong><br />
werden dadurch die Treffen mit Kommilitonen,<br />
die nicht hier wohnen, aber auch<br />
wie<strong>der</strong> seltener.<br />
Kommt für Sie anschließend ein Masterstudium<br />
in Frage?<br />
Stahl: Nach meinem Bachelor brauche ich<br />
zwei Jahre Praxiserfahrung. Ob ich den<br />
Master dann machen werde, hängt von<br />
meiner Situation und Motivation zu dem<br />
Zeitpunkt ab. Auch wenn sich die Corona-Pandemie<br />
noch länger hinzieht, würde<br />
mich das nicht abschrecken. Durch die<br />
Blended-Learning-Methode, die an meiner<br />
Hochschule angewendet wird, liegt<br />
<strong>der</strong> Fokus auf <strong>der</strong> Tätigkeit in meiner<br />
Arbeitsstelle. Sie wird punktuell ergänzt<br />
um einige Vorlesungen im Monat. Ob ich<br />
die virtuell o<strong>der</strong> vom Vorlesungssaal aus<br />
höre, ist zweitrangig. Interview: den<br />
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#fernvoran mit einem Fernstudium am DISC<br />
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Facility Manager – Fachkräfte im öffentlichen Dienst<br />
Advertorial<br />
Fernlehre und digitale Bildungswege werden<br />
am Distance and Independent Studies Center<br />
(DISC), dem Fernstudienzentrum <strong>der</strong><br />
Technischen Universität Kaiserslautern, groß<br />
geschrieben. Innovative Lernformate und<br />
fundierte wissenschaftliche Weiterbildung<br />
zeichnen die insgesamt 28 Master- und<br />
Zertifikatsstudiengänge sowie Zertifikatskurse<br />
am DISC aus.<br />
Ein berufsbegleitendes Studium bietet beste<br />
Möglichkeiten für lebenslanges Lernen.<br />
Foto: Technische Universität Kaiserslautern<br />
Die sozialwissenschaftlich-orientierten Studienprogramme<br />
im Bereich Human Resources richten<br />
sich unter an<strong>der</strong>em an Personen mit pädagogischem,<br />
schulischem o<strong>der</strong> personalbezogenem<br />
Hinter grund o<strong>der</strong> Interesse. Beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong><br />
Zertifikatsstudiengang Management digitaler<br />
Bildungsprozesse setzt sich mit den Grundlagen<br />
des Lehrens und Lernens mit digitalen Medien<br />
auseinan<strong>der</strong>.<br />
Der Bereich Science & Engineering ermöglicht<br />
Interessierten aus den Bereichen Naturwissenschaft,<br />
Ingenieurswesen, Architektur sowie<br />
Psycholo gie eine qualifizierte Weiterbildung auf<br />
hohem wissenschaftlichem Niveau. Das Zertifikat<br />
Lern- und Entwicklungsauffälligkeiten im<br />
Kindesalter bietet den Teilnehmenden praktische<br />
Handlungskompetenzen bezüglich <strong>der</strong> Diagnostik<br />
und Intervention auf <strong>der</strong> Grundlage wissenschaftlich<br />
fundierten Hintergrundwissens<br />
über Ursachen-, Risiko- und Schutzfaktoren auf<br />
individueller und kontextueller Ebene.<br />
Im Zertifikatsstudiengang Technoethik werden<br />
durch kritisches Hinterfragen von Technik<br />
auf einer Grundlegungs- und Anwendungsebene<br />
neue Impulse für den verantwortungsvollen Umgang<br />
mit technischen Neuerungen gewonnen.<br />
Das berufsbegleitende Zertifikat Baulicher<br />
Brandschutz vermittelt brandschutzspezifisches<br />
Wissen, um damit in den Phasen <strong>der</strong> Planung,<br />
Ausführung und Än<strong>der</strong>ung von Gebäuden<br />
Brandschutzfragen beantworten zu können. Die<br />
Spezialisierungen „Fachbauleitung Brandschutz“<br />
und „Fachplanung Brandschutz im Bestand“<br />
haben eine Studiendauer von zwei Semestern<br />
und die Bewerbung für beide ist zum<br />
Sommersemester möglich. Die Spezialisierung<br />
„Sachverständige o<strong>der</strong> Sachverständiger Brandschutzplanung“<br />
hat eine Studiendauer von drei<br />
Semestern und die Bewerbung ist zum Wintersemester<br />
möglich.<br />
Technische Universität<br />
Kaiserslautern<br />
Distance & Independent<br />
Studies Center<br />
Postfach 3049<br />
67653 Kaiserslautern<br />
Tel. 0631 205-4923<br />
www.zfuw.de<br />
Städte, Gemeinden und Kommunen besitzen<br />
von <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Stadthalle bis hin zum<br />
mittelalterlichen Rathaus die unterschiedlichsten<br />
Bauwerke. Die Anfor<strong>der</strong>ungen aus<br />
dem Lebenszyklus dieser Immobilien for<strong>der</strong>n<br />
ein ganzheitliches Denken bei den Verantwortlichen.<br />
Heute stellen sich Facility Manager<br />
diesem komplexen Aufgabenspektrum.<br />
Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und<br />
Digitalisierung sind hierbei essenzielle<br />
Kernthemen.<br />
Einer <strong>der</strong> führenden Standorte für die Weiterbildung<br />
im Facility Management ist seit über<br />
20 Jahren die fränkische Metropole Nürnberg.<br />
Die OHM Professional School, das Weiterbildungsinstitut<br />
<strong>der</strong> Technischen Hochschule Nürnberg,<br />
bietet den berufsbegleitenden Masterstudiengang<br />
sowie den Zertifikatslehrgang Facility<br />
Management. Fach- und Führungskräfte lernen<br />
Immobilien und Anlagen optimal zu planen und<br />
zu führen.<br />
Die Beson<strong>der</strong>heit des Masterstudiengangs<br />
Facility Management ist seine einzigartige<br />
Schwerpunktsetzung: Technik, Strategie und<br />
Management sowie Betreiberverantwortung<br />
Foto: OHM Professional School<br />
Die OHM Professional School in Nürnberg bildet<br />
Facility Manager aus.<br />
werden gleichermaßen im Studienplan behandelt.<br />
Diese drei Säulen sind die Grundvoraussetzung<br />
eines erfolgreichen Facility Managers.<br />
Berufsbegleitend akademisch weiterbilden<br />
Die Weiterbildung ist sehr praxisorientiert und<br />
ein ideales Angebot für alle Professionals, die<br />
sich weiterbilden, aber nicht aus dem Job aussteigen<br />
wollen.<br />
Der Master-Studiengang schließt mit einem<br />
Joint Degree <strong>der</strong> Technischen Hochschule Nürnberg<br />
und <strong>der</strong> Hochschule München ab. Die<br />
Weiterbildungsangebote sind von <strong>der</strong> German<br />
Facility Management Association (GEFMA) zertifiziert.<br />
Der nächste Studienstart ist <strong>der</strong> 1. Oktober<br />
<strong>2021</strong>. Interessierte können sich noch bis zum<br />
15. September <strong>2021</strong> beim Studiengangmanager<br />
Stefan Weber unter <strong>der</strong> Telefonnummer<br />
0911/424599-16 anmelden und beraten lassen.<br />
Alle weiteren Informationen und das Anmeldeformular<br />
finden Sie auch auf <strong>der</strong> Homepage<br />
<strong>der</strong> OHM unter www.ohm-professionalschool.de.<br />
OHM Professional School<br />
Technische Hochschule Nürnberg<br />
Stefan Weber<br />
Keßlerstraße 1, 90489 Nürnberg<br />
Tel. 09 11/5880 2816<br />
ops-fm@th-nuernberg.de<br />
www.ohm-professional-school.de
Universität/<br />
Hochschule<br />
Berlin Professional<br />
School <strong>der</strong><br />
Hochschule für<br />
Wirtschaft und Recht<br />
Berlin (HWR Berlin)<br />
Technische<br />
Hochschule<br />
Mittelhessen, Fernstudienzentrum,<br />
Friedberg<br />
Universität <strong>der</strong> Bundeswehr<br />
München,<br />
Weiterbildungsinstitut<br />
campus<br />
advanced studies<br />
center (casc)<br />
Hochschule<br />
Schmalkalden –<br />
Zentrum für Weiterbildung<br />
OHM Professional<br />
School, Technische<br />
Hochschule<br />
Nürnberg<br />
Hochschule für<br />
öffentliche<br />
Verwaltung Kehl<br />
Hochschule für<br />
öffentliche Verwaltung<br />
und Finanzen<br />
Ludwigsburg<br />
VWA Wildau in<br />
Kooperation mit <strong>der</strong><br />
FH Bielefeld<br />
Distance and Independent<br />
Studies<br />
Center (DISC) –<br />
Fernstudienzentrum<br />
<strong>der</strong> Technischen<br />
Universität<br />
Kaiserslautern<br />
Ausgewählte BERUFSBEGLEITENDE MASTERSTUDIENGÄNGE im Überblick<br />
Studiengang/<br />
Weiterbildung<br />
Abschluss Voraussetzungen Aufbau/<br />
Struktur<br />
Nächster<br />
Studienstart<br />
Studiengebühr Regelstudienzeit<br />
Bewerbungsschluss<br />
Homepage<br />
Public Administration Master of<br />
Public Administration<br />
(MPA)<br />
Hochschulabschluss<br />
+ anschließende<br />
Berufserfahrung von mind. 1 Jahr<br />
Berufsbegleitendes<br />
Fernstudium<br />
im Blended-<br />
Learning-Format<br />
2100 € pro Semester<br />
(inkl. aller Gebühren)<br />
4 Semester Oktober <strong>2021</strong> Ende <strong>Juli</strong> <strong>2021</strong> www.berlin-professional-school.de/mba-mpa/<br />
public-management/master-public-administration/<br />
Facility Management M.Sc. Erstes abgeschlossenes Hochschulstudium<br />
+ mind. 1 Jahr einschlägige Berufspraxis<br />
o<strong>der</strong> abgeschlossene Berufsausbildung<br />
+ mind. 1 Jahr Berufspraxis (Masterabschluss<br />
über Eignungsprüfung bei Erfüllung<br />
<strong>der</strong> Zulassungsvoraussetzungen möglich)<br />
Fernstudium<br />
mit 10 bis 12<br />
Präsenztagen pro<br />
Semester meist<br />
samstags vor Ort<br />
in Friedberg und/<br />
o<strong>der</strong> digital<br />
Je 1500 € für 3 Studiensemester<br />
+<br />
2000 € für das Thesissemester.<br />
Urlaubssemester<br />
können zu je<br />
120 € und Wie<strong>der</strong>holungssemester<br />
zu je<br />
400 € gebucht werden<br />
3 Studiensemester<br />
+<br />
1 Thesissemester<br />
Wintersemester<br />
<strong>2021</strong>/2022,<br />
Sommersemester<br />
2022<br />
Wintersemester:<br />
15. <strong>Juli</strong> <strong>2021</strong>, verlängert<br />
bis 31. <strong>Juli</strong><br />
<strong>2021</strong><br />
www.thm.de/fsz<br />
MBA Public Management<br />
Master of<br />
Business Administration<br />
(MBA)<br />
Abgeschlossenes erstes Hochschulstudium,<br />
1 Jahr qualifizierte berufspraktische<br />
Erfahrung<br />
Berufsbegleitend,<br />
Blended Learning<br />
15.800 Euro 2 Jahre und<br />
3 Monate<br />
1. April jedes<br />
Jahres<br />
1. März jedes Jahres www.unibw.de/casc/programme/mba-public-management<br />
berufsbegleiten<strong>der</strong><br />
Masterstudiengang<br />
Öffentliches Recht und<br />
Management<br />
Master of<br />
Public Administration<br />
(MPA)<br />
Abschluss eines Hochschul-, Verwaltungsfachhochschul-<br />
o<strong>der</strong> Berufsakademiestudiums<br />
und einschlägige Berufserfahrung von<br />
mindestens einem Jahr (ggf. aus dualem<br />
Studium)<br />
berufsbegleitendes<br />
Studium mit<br />
insgesamt 14<br />
Präsenzphasen<br />
unter Einbezug <strong>der</strong><br />
Wochenenden<br />
2360 EUR pro Fachsemester<br />
zzgl. Semesterbeitrag<br />
5 Semester Wintersemester<br />
<strong>2021</strong>/2022<br />
31. <strong>Juli</strong> <strong>2021</strong>,<br />
Bewerbung für die<br />
Eignungsprüfung<br />
bis 31. Januar eines<br />
Jahres<br />
www.hs-schmalkalden.de/<br />
weiterbildung/oeffentliches-recht<br />
Facility Management Master of<br />
Facility<br />
Management<br />
Hochschulstudium mit technischer o<strong>der</strong> betriebswirtschaftlicher<br />
Fachrichtung + mind.<br />
1 Jahr Berufserfahrung<br />
Berufsbegleitend,<br />
Blended-Learning-Konzept<br />
9320 € für 12 Module,<br />
inkl. 2 Projektmodule +<br />
Mastermodul<br />
3 Semester 1. Oktober <strong>2021</strong> 15. September <strong>2021</strong> www.ohm-professionalschool.de<br />
Public Management M.A. Bestehen einer Eignungsprüfung bei<br />
abgeschlossener, einschlägiger Berufsausbildung<br />
und einschlägiger Berufserfahrung<br />
von mindestens 2 Jahren<br />
Blended Learning 500 € pro Semester +<br />
Umlage für Studentenwerk<br />
+ 10 € für<br />
Studierendenkarte<br />
5 Semester September 2022 jeweils am<br />
31. Oktober<br />
www.mpm-kehl.de<br />
Public Management M.A. Überdurchschnittlich erfolgreicher<br />
Abschluss des Hochschulstudiums<br />
+ 2 Jahre Berufserfahrung<br />
Blended Learning 500 € pro Semester +<br />
Studentenwerksbeitrag<br />
und Verwaltungskosten<br />
von insgesamt etwa<br />
100 €<br />
5 Semester September <strong>2021</strong> jeweils am 10. Mai www.hs-ludwigsburg.de/<br />
mpm<br />
Public Administration M.A. Mit mindestens befriedigendem Erfolg<br />
abgeschlossenes Studium mit verwaltungsnahem<br />
Schwerpunkt o<strong>der</strong> mit betriebswirtschaftlichem<br />
Schwerpunkt und einer<br />
Fortbildung im Verwaltungsbereich<br />
+ mind. 1-jährige Berufstätigkeit in <strong>der</strong><br />
öffentlichen Verwaltung o<strong>der</strong> einer Non-<br />
Profit-Organisation (ohne Ausbildungszeiten)<br />
nach Abschluss des ersten Studiums<br />
Berufsbegleitend<br />
als Präsenzstudium<br />
und auch als<br />
Onlinestudium,<br />
4 Vorlesungssemester<br />
und 1<br />
Semester für die<br />
Masterthesis<br />
390 € pro Monat zzgl.<br />
einer Einschreibegebühr<br />
von 540 € und einer<br />
einmaligen Prüfungsgebühr<br />
von 800 €<br />
5 Semester 16. Oktober <strong>2021</strong> 15. <strong>August</strong> <strong>2021</strong> www.taw-campus.de<br />
Insgesamt 27 Masterund<br />
Zertifikatsstudiengänge<br />
sowie<br />
Zertifikatskurse<br />
Master o<strong>der</strong><br />
Zertifikat<br />
Je nach Studiengang, einzusehen unter<br />
www.zfuw.de<br />
Kombination von<br />
Selbstlernmaterialien,<br />
Präsenzveranstaltungen<br />
und<br />
onlinebasierter<br />
Interaktion im<br />
Online-Campus<br />
Je nach Studiengang,<br />
einzusehen unter<br />
www.zfuw.de<br />
Je nach<br />
Studiengang,<br />
einzusehen<br />
unter<br />
www.zfuw.de<br />
Oktober <strong>2021</strong> Zulassungsbeschränkte<br />
Studiengänge:<br />
20. <strong>August</strong> <strong>2021</strong>;<br />
Zulassungsfreie<br />
Studiengänge:<br />
31. <strong>August</strong> <strong>2021</strong><br />
www.zfuw.de<br />
Die Übersicht im Internet: www.treffpunkt-kommune.de > TOP Weiterbildung<br />
Alle Angaben ohne Gewähr
• Analyse<br />
• Aufzeigen<br />
• Abgleich<br />
• Erstellung<br />
• Systematische<br />
• Mitarbeitergespräche,<br />
• strukturierte<br />
Parlament & Verwaltung<br />
Top-Stellenmarkt<br />
E-Transporter aus Deutschland<br />
Jung, talentiert, selbstbewusst: Nachwuchsführungskräfte überzeugen mit Konfliktfähigkeit, Organisationsvermögen<br />
und Durchsetzungsstärke.<br />
Foto: Adobe Stock/Wayhome Studio<br />
potenzials festgelegt werden. Dies sollte<br />
durch interne o<strong>der</strong> externe Experten<br />
erfolgen und sich an <strong>der</strong> Frage orientieren:<br />
„Welche Kompetenzen sind essenziell,<br />
um eine Einstiegsführungsposition<br />
erfolgreich auszufüllen?“<br />
In einem zweiten Schritt werden spezifische<br />
Übungen konzipiert, die eine Beobachtung<br />
und Bewertung <strong>der</strong> Kriterien<br />
ermöglichen, zum Beispiel:<br />
Konfliktgespräche als Rollenspiele,<br />
• Präsentationsübungen,<br />
• Gruppendiskussionen,<br />
• Fallstudien,<br />
Interviews.<br />
ÖKONOMISCH. NACHHALTIG.<br />
Der Tropos ABLE. 100% elektrisch.<br />
MIT<br />
UMWELT-<br />
BONUS 1<br />
Nachwuchsför<strong>der</strong>ung<br />
Germanys next<br />
Führungskraft<br />
Fachkräftemangel und alternde Babyboomer machen auch den Verwaltungen<br />
von Kommunen zu schaffen. Mit welcher Maßnahme sie diese Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
bewältigen können, erklärt zfm-Beraterin <strong>Juli</strong>a Schwick.<br />
Kommunalverwaltungen sehen sich<br />
aktuell mit <strong>der</strong> Frage konfrontiert:<br />
Wie besetzen wir unsere Führungspositionen?<br />
Ein Schlüssel zum Erfolg<br />
liegt in <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung von Nachwuchsführungskräften.<br />
Diese sind Mitarbeiter<br />
mit noch geringer Berufserfahrung,<br />
denen jedoch aufgrund ihrer Eigenschaften<br />
und Fähigkeiten ein erhöhtes<br />
Führungspotenzial zugesprochen wird.<br />
Zur Erkennung von <strong>der</strong>artigem Potenzial<br />
bieten sich strukturierte Verfahren, sogenannte<br />
Potenzialanalysen, an – mit<br />
folgenden zugrundeliegenden Zielen:<br />
<strong>der</strong> Stärken und Schwächen<br />
<strong>der</strong> Teilnehmenden,<br />
des individuellen<br />
Entwicklungsbedarfs,<br />
<strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen einer<br />
Führungsposition/Eignung,<br />
eines Pools von<br />
Mitarbeitenden mit<br />
Führungspotenzial,<br />
Entwicklung von<br />
Führungsnachwuchskräften.<br />
Potenzialanalysen sind Assessment-<br />
Center-Verfahren nicht unähnlich, zielen<br />
jedoch auf Potenziale und nicht auf<br />
bereits ausgeprägte Kompetenzen ab.<br />
Gleich ist beiden Verfahren, dass sie auf<br />
Grundsätzen <strong>der</strong> systematischen Beobachtung<br />
und Beurteilung basieren.<br />
Das bedeutet, dass im Vorfeld zentrale<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen und Beobachtungskriterien<br />
zur Erfassung des Führungs-<br />
Flankierend zu verhaltensbasierten<br />
Übungen können spezifische psychologische<br />
Fragebögen o<strong>der</strong> Tests eingesetzt<br />
werden, die auf Eigenschaften und<br />
Fähigkeiten abzielen. Die Verhaltensbeurteilung<br />
<strong>der</strong> Teilnehmer während <strong>der</strong><br />
Potenzialanalyse verläuft ebenso systematisch,<br />
indem diese anhand eines<br />
Bewertungsbogens in den jeweiligen<br />
Kriterien je Übung bewertet werden.<br />
Hierbei ist es essenziell, vor einer<br />
Potenzialanalyse die Werte <strong>der</strong> Skala mit<br />
einer Bedeutung zu versehen. Beispielsweise<br />
könnte ein Wert von 3 bedeuten,<br />
dass Teilnehmende bereits über die<br />
Kompetenzen verfügen.<br />
Daneben ist es ebenso erfolgskritisch,<br />
mit den Ergebnissen Maßnahmen zu verknüpfen.<br />
Gleichermaßen sollten sich Verantwortliche<br />
vorab darauf einigen, was<br />
das Resultat für Teilnehmer ist, denen die<br />
Analyse kein Führungspotenzial attestiert.<br />
Darüber hinaus garantieren insbeson<strong>der</strong>e<br />
Schnelligkeit, Transparenz und<br />
eine Situationsanpassung den Erfolg einer<br />
Potenzialanalyse. <strong>Juli</strong>a Schwick<br />
DIE AUTORIN<br />
<strong>Juli</strong>a Schwick, M. Sc. Wirtschaftspsychologie,<br />
ist Beraterin bei zfm – Zentrum für Management-<br />
und Personalberatung, Bonn.<br />
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E-Recruiting<br />
Digital einfach<br />
Wie kann eine mo<strong>der</strong>ne und wirksame Personalgewinnungsstrategie für die<br />
öffentliche Verwaltung weiterentwickelt werden? Die Antwort darauf ist eine<br />
wichtige Stütze, um auch in Zukunft die notwendigen Fachkräfte gewinnen zu<br />
können, findet Personalexperte Andreas Junt.<br />
Ein Kennenlerngespräch virtuell abzuhalten macht auch über die Corona-Pandemie hinaus Sinn:<br />
Dem Bewerber entfällt die Anreise, die Vorbereitungen für den Personaler fallen geringer aus.<br />
Was ist E-Recruiting? E-Recruiting<br />
umfasst den gesamten<br />
Personalbeschaffungsprozess<br />
mit Hilfe elektronischer Medien und Programme.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> rasanten Entwicklung<br />
<strong>der</strong> digitalen Welt und dem damit<br />
verbundenen gesellschaftlichen Wandel<br />
muss die Personalgewinnungsstrategie<br />
regelmäßig angepasst werden. Der Wandel<br />
wurde durch die Corona-Pandemie<br />
deutlich beschleunigt. Bei <strong>der</strong> Umsetzung<br />
des E-Recruiting kommt es nicht darauf<br />
an, dass man alle Handlungsfel<strong>der</strong> ganzheitlich<br />
und perfekt umsetzt, son<strong>der</strong>n<br />
dass die Strategie wirksam ist und sukzessive<br />
ausgebaut wird. Es ist wichtig,<br />
die zentralen und zwingend notwendigen<br />
Foto: Adobe Stock/fizkes<br />
Punkte wirksam umzusetzen. Dazu gehören<br />
Social Media, Employer Branding,<br />
Arbeitgeber-Landingpage und das virtuelle<br />
Vorstellungsgespräch.<br />
Gegen Social Media gibt es bei öffentlichen<br />
Arbeitgebern oft eine Abwehrhaltung.<br />
Dies liegt daran, dass <strong>der</strong> Begriff<br />
häufig mit Facebook, Instagramm o<strong>der</strong><br />
Twitter verbunden wird. Diese Plattformen<br />
sind interessant, aber zeit- und ressourcenintensiv<br />
und deshalb ein „Niceto-have“.<br />
Die klassischen Jobbörsen entwickeln<br />
sich jedoch weiter in Richtung<br />
Social Media. Plattformen wie Linkedin<br />
o<strong>der</strong> Xing haben schon seit Jahren die<br />
Möglichkeit, dass man sich ein Profil anlegt<br />
und in diesem eine Jobsuche hinterlegt.<br />
Die Nutzer müssen nicht mehr aktiv<br />
auf Jobsuche gehen, son<strong>der</strong>n die Portale<br />
informieren sie über neue attraktive Angebote,<br />
die zu ihnen passen könnten.<br />
BUSINESS-PLATTFORM MIT MEHRWERT<br />
Diese Portale können aber noch mehr,<br />
beispielsweise ist die Business-Plattform<br />
Xing mit <strong>der</strong> Arbeitgeberbewertungsplattform<br />
Kununu verknüpft, sodass die<br />
Interessenten nicht nur auf eine attraktive<br />
Stelle hingewiesen werden, son<strong>der</strong>n<br />
auch gleich noch eine Bewertung des<br />
Arbeitgebers erhalten.<br />
Es ist wichtig, dass Arbeitgeber diese<br />
Plattformen aktiv nutzen o<strong>der</strong> zumindest<br />
im Blick haben und auf Bewertungen reagieren,<br />
sodass auch in <strong>der</strong> virtuellen<br />
Welt kein negativer Eindruck unkommentiert<br />
stehen bleibt. Eine sehr interessante<br />
Plattform ist auch „goodjobs“. Dort soll es<br />
bei <strong>der</strong> Stellensuche nicht um den Profit,<br />
son<strong>der</strong>n die Sinnhaftigkeit gehen. Gerade<br />
bei <strong>der</strong> Suche nach IT-Spezialisten hat<br />
sich das Portal bei den öffentlichen Arbeitgebern<br />
als hilfreich erwiesen.<br />
Wichtig ist aber auch die Personalbindung,<br />
denn sie ist gleichzeitig <strong>der</strong> erste<br />
Schritt zur Personalgewinnung. Der Arbeitgeber<br />
muss sich seiner Stärken und<br />
Schwächen bewusst sein und seine Stärken<br />
gezielt im Rahmen einer Arbeitgebermarke<br />
(Employer Branding) nach innen<br />
und außen vermarkten. Dabei ist es wichtig,<br />
dass die Trümpfe erfolgreich ausgespielt<br />
werden.<br />
VORTEILE KLAR BENENNEN<br />
Gerade in <strong>der</strong> Corona-Pandemie hat sich<br />
gezeigt, wie flexibel öffentliche Arbeitgeber<br />
beim Homeoffice und <strong>der</strong> Gestaltung<br />
<strong>der</strong> Arbeitszeiten sind. Nahezu<br />
je<strong>der</strong> machbare Wunsch <strong>der</strong> Bediensteten<br />
wurde und wird umgesetzt. Es reicht<br />
nicht aus, wenn man auf <strong>der</strong> Homepage<br />
„familienfreundlicher Arbeitgeber“<br />
schreibt. Das macht die private Wirtschaft<br />
auch. Vielmehr muss man erklären,<br />
was man alles zu bieten hat, von<br />
A wie Arbeitszeit bis Z wie Zukunftsmöglichkeiten.<br />
Dies kann man in einer<br />
Stellenanzeige nicht unterbringen, daher<br />
müssen die Inhalte auf <strong>der</strong> Webseite<br />
des Arbeitgebers attraktiv dargestellt<br />
werden.<br />
Bei den Arbeitgebern hat sich die sogenannte „Karriereseite“<br />
etabliert. Wichtig dabei ist, dass direkt von <strong>der</strong> Startseite<br />
ein Link auf die Karriereseite führt. Eine Arbeitgeber-Landingpage<br />
ist aber mehr als nur eine Karriereseite.<br />
Unter Landingpage versteht man eine zielgruppenorientierte<br />
Webseite, wo die Interessenten aufgrund einer Suche o<strong>der</strong><br />
eines konkreten Interesses landen. Auf dieser Seite sollten<br />
alle notwendigen Informationen intuitiv, attraktiv und mo<strong>der</strong>n<br />
dargestellt werden. Neben einem Arbeitgebervideo ist<br />
eine grafische Darstellung <strong>der</strong> Mitarbeitenden-Benefits genauso<br />
wichtig wie die Darstellung <strong>der</strong> offenen Stellen und<br />
eines einfachen Kommunikationsweges für Fragen.<br />
Für die Interessenten ist es motivierend, wenn sie bei<br />
Fragen ungezwungen per Chatmöglichkeit o<strong>der</strong> Messenger-Dienst<br />
mit dem Arbeitgeber in Kontakt treten können.<br />
Ob <strong>der</strong> Arbeitgeber eine Landingpage als erweiterte Karriereseite<br />
gestaltet o<strong>der</strong> die eigentliche Karriereseite mit mehreren<br />
Landingpages je nach Zielgruppe unterglie<strong>der</strong>t, muss<br />
je<strong>der</strong> Arbeitgeber für sich selbst entscheiden. Eine Differenzierung<br />
zwischen Auszubildenden und Fachkräften ist in<br />
<strong>der</strong> Regel immer sinnvoll.<br />
KENNENLERNEN 4.0<br />
Ein weiterer Baustein ist das virtuelle Vorstellungsgespräch.<br />
Jede Krise bietet zugleich auch eine Chance. Zu Beginn<br />
<strong>der</strong> Corona-Pandemie waren die Videokonferenzen<br />
noch ungewohnt, aber zwischenzeitlich sind diese bei den<br />
öffentlichen Arbeitgebern etabliert. Gerade im Vorstellungsgespräch<br />
sollte diese Chance nicht ungenutzt bleiben.<br />
Bei mehrstufigen Verfahren o<strong>der</strong> wenn Teilnehmende aufgrund<br />
einer langen Anfahrt einen Termin nicht o<strong>der</strong> nur<br />
erschwert wahrnehmen können, ist es ein sehr wichtiges<br />
Angebot, das Gespräch digital zu führen.<br />
Zig Ziglar sagte einmal: „Du musst nicht großartig sein,<br />
um anzufangen. Aber du musst anfangen, um großartig zu<br />
werden.“ Je<strong>der</strong> Arbeitgeber kann eine mo<strong>der</strong>nen und wirksame<br />
Personalgewinnungsstrategie (weiter-) entwickeln. Sie<br />
ist nicht die Lösung auf alle Probleme, aber ein wichtiger<br />
Ansatz, um auch für die Zukunft die notwendigen Fachkräfte<br />
gewinnen zu können. Wichtig ist die aktuelle Situation<br />
zu analysieren und sich seiner Stärken bewusst zu<br />
werden und diese weiter auszubauen. Mit dieser Erkenntnis<br />
kann dann mit eigenen Bordmitteln o<strong>der</strong> einer externen<br />
Begleitung eine Strategie entwickelt werden, die den Ressourcen<br />
und Anfor<strong>der</strong>ungen entspricht. Andreas Junt<br />
DER AUTOR<br />
Andreas Junt ist Leiter <strong>der</strong> Stabstelle Kommunal- und Rechnungsprüfung<br />
beim Landkreis Freudenstadt sowie Dozent und Autor für<br />
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www.xps-spezialdaemmstoff.de<br />
Internet: www.fpx-daemmstoffe.de<br />
http://xps-spezialdaemmstoff.de/<br />
WEITERBILDUNG<br />
Wissenschaftliche<br />
Weiterbildung<br />
Universität <strong>der</strong><br />
Bundeswehr München<br />
Werner-Heisenberg-Weg 39<br />
85577 Neubiberg - Germany<br />
Tel: ++49 89 / 6004-2086<br />
Email: pm.casc@unibw.de<br />
Web: http://www.unibw.de/casc<br />
Intelligentes System<br />
In den eigenen vier Wänden wohnen –<br />
barrierefrei und sicher auch im Alter: ein<br />
schöner Gedanke. Zur Sicherheit beitragen<br />
kann ein sensorgesteuertes, intelligentes<br />
Hausnotrufsystem: Bewegungssensoren<br />
erkennen, wenn sich die alleinlebende<br />
Person beispielsweise ungewohnt<br />
lange in einem Raum aufhält o<strong>der</strong> über<br />
eine lange Zeit keine Bewegung stattfindet.<br />
Dann erhalten Angehörige Nachrichten<br />
auf ihre Smartphones, die sie über die<br />
Situation informieren. Sie können dann<br />
Kontakt aufnehmen und fragen, ob alles<br />
in Ordnung ist.<br />
Das System <strong>der</strong> Stadtwerke Heidelberg<br />
kann auf eine zertifizierte Hausnotrufzentrale<br />
aufgeschaltet werden. Via Sensoren<br />
ermöglicht es schnelle Hilfe, wo<br />
klassische Notrufsysteme an ihre Grenzen<br />
stoßen. Im Gegensatz zum klassischen<br />
Hausnotruf muss die alleinlebende<br />
Person nicht selbst aktiv werden, was im<br />
Notfall oft gar nicht möglich ist.<br />
Foto: Adobe Stock/ Natee Meepian<br />
Mithilfe eines intelligenten Hausnotrufsystems können Angehörige kontrollieren, ob es ihren Eltern<br />
gut geht. Dafür bedarf es eines Bewegungssensors im Haus des Seniors und einer App.<br />
Zum System <strong>der</strong> Stadtwerke Heidelberg<br />
gehört eine App, über die sich auf <strong>der</strong> Basisstation<br />
des Elternteils anrufen lässt. In<br />
<strong>der</strong> App lassen sich Einstellungen vornehmen,<br />
etwa in welchen Situationen benachrichtigt<br />
wird. Die App kann von beliebig<br />
vielen Angehörigen heruntergeladen<br />
werden. Installation und Wartung<br />
übernehmen die Stadtwerke. Es gibt we<strong>der</strong><br />
hohe Anschaffungskosten noch lange<br />
Vertragslaufzeiten o<strong>der</strong> Kündigungsfristen<br />
– lediglich eine Mietgebühr, die von<br />
Pflegekassen bei Vorliegen eines Pflegegrads<br />
mit bis zu 23 Euro pro Monat bezuschusst<br />
wird.<br />
www.swhd.de/sicherdaheim<br />
INFRASTRUKTUR<br />
MOBILITÄT<br />
www.knoedler.de<br />
bernard-gruppe.com<br />
Heizsystem<br />
Elektrische Infrarot-Hallenheizung mit Dunkelstrahlern<br />
Verkehrsführung<br />
Fahrradwege als Provisorium testen<br />
Immer mehr Menschen drängen in die<br />
großen Städte. Parkplätze sind vielerorts<br />
rar und <strong>der</strong> Radverkehr nimmt kontinuierlich<br />
zu. Laut einer aktuellen Studie<br />
sind die Mobilitätsangebote <strong>der</strong> Zukunft<br />
flexibel und digital vernetzt. In diesem<br />
Kontext bietet die Maibach VuS GmbH<br />
(Gescher) Systeme für die Verkehrssicherheit<br />
und Straßenausrüstung an, mit denen<br />
Straßenabschnitte schnell und unkompliziert<br />
zu Radwegen umfunktioniert<br />
werden können – zum Test o<strong>der</strong> dauerhaft.<br />
Auch das smarte Parkmanagementsystem<br />
Parklio entzerrt die innerstädtische<br />
Verkehrssituation, indem es Autofahrer<br />
untereinan<strong>der</strong> vernetzt und ihnen freie<br />
Parkplätze aufzeigt. Benno Blömen, Ge-<br />
schäftsführer bei Maibach VuS:<br />
„Das Schaffen zusätzlicher Radwege<br />
und das Abwägen mit den Interessen <strong>der</strong><br />
Autofahrer geht für viele Kommunen mit<br />
Die mobilen Randsteine funktionieren mit einem<br />
einfachen Stecksystem.<br />
Foto: Maibach VuS GmbH<br />
einem langwierigen Entscheidungsprozess<br />
einher. Dabei<br />
lassen sich beson<strong>der</strong>s Radwege mit<br />
einfachen Mitteln abtrennen und bei fehlen<strong>der</strong><br />
Akzeptanz o<strong>der</strong> Nutzung auch<br />
leicht wie<strong>der</strong> abbauen.“ Möglich machen<br />
das die mobilen Randsteine von Maibach<br />
VuS. Sie eignen sich für Fahrbahnverengungen<br />
und Fahrbahntrennungen und<br />
zeichnen sich durch ihr einfaches Stecksystem<br />
aus. Das System bietet den Vorteil,<br />
dass geplante bauliche Verän<strong>der</strong>ungen<br />
zunächst als Provisorium getestet werden<br />
können, bevor hohe Investitionen<br />
getätigt werden müssen.<br />
www.maibach-vus.de<br />
Foto: Vitramo<br />
Sogenannte Dunkelstrahler erzeugen Wärme<br />
mithilfe von Infrarot ohne sichtbares Rotlicht.<br />
Bei aktuellen Neubauten mit gutem Wärmeschutz<br />
o<strong>der</strong> bei temporärer Nutzung<br />
bieten sich elektrische Beheizungslösungen<br />
an. Die Vitramo-Dunkelstrahler können<br />
in großen Räumen sowohl energetisch<br />
als auch wirtschaftlich punkten,<br />
insbeson<strong>der</strong>e in Kombination mit Fotovoltaik.<br />
Neben dem umfangreichen Portfolio an<br />
elektrischen Infrarot-Heizelementen für<br />
Wand und Decke hat <strong>der</strong> deutsche Hersteller<br />
Vitramo auch Infrarot-Strahler<br />
ohne sichtbares Rotlicht, sogenannte<br />
Dunkelstrahler, im Programm. Sie beheizen<br />
unter an<strong>der</strong>em mittelgroße Hallenräume<br />
wie Lagerhallen und Werkstätten.<br />
Die Luft erwärmt sich nicht direkt an<br />
den Heizelementen, son<strong>der</strong>n am Hallenboden.<br />
Daher ist die Temperatur <strong>der</strong><br />
Raumluft zirka 1,5 Kelvin niedriger – bei<br />
gleichem Behaglichkeitsempfinden <strong>der</strong><br />
Menschen. Zudem geht beim Öffnen <strong>der</strong><br />
Hallentore o<strong>der</strong> Lüften weniger Wärmeenergie<br />
verloren als bei reinen Luftheizungen.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> geringen Thermik<br />
bleibt die erwärmte Luft im Aufenthaltsbereich.<br />
Vitramo-Geschäftsführer Lars-Henric<br />
Voß meint dazu: „Elektrische, wartungsfreie<br />
Infrarotwärme kann gut zur Beheizung<br />
von Hallen genutzt werden. Das ist<br />
dann beson<strong>der</strong>s attraktiv, wenn eigener<br />
regenerativ erzeugter Strom zur Verfügung<br />
steht. Auf vielen gewerblich genutzten<br />
Hallengebäuden ist heute großflächig<br />
Fotovoltaik installiert – eine ideale Basis<br />
für unsere Infrarot-Heizsysteme.“<br />
Die Vitramo-Dunkelstrahler <strong>der</strong> Baureihe<br />
VC-A gibt es zur Aufputzmontage<br />
an <strong>der</strong> Decke o<strong>der</strong> an <strong>der</strong> Wand. Die maximale<br />
Oberflächentemperatur beträgt<br />
360° C bei einer Umgebungstemperatur<br />
von 20° C. Die kompakten Heizelemente<br />
in vier Leistungsgrößen (1500 bis 3200<br />
Watt) eignen sich für Räume bis fünf Meter<br />
Höhe. Für den ökodesign-konformen<br />
Betrieb werden sie mit einer externen<br />
Raumtemperaturkontrolle (Raumtemperaturregelung<br />
von Vitramo) ausgestattet.<br />
www.infrarotheizung-vitramo.de<br />
96 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 7 – 8/21<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 7 – 8/21<br />
97
Vorschau <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/<strong>2021</strong><br />
Schutz vor den Fluten<br />
Die Hochwasserkatastrophe in Deutschland zeigt, dass Kommunen sich spätestens<br />
jetzt auf kommende extreme Unwetter und Starkregen vorbereiten müssen. In <strong>der</strong><br />
nächsten Ausgabe informieren wir über temporäre und dauerhafte Schutzmaßnahmen<br />
sowie digitale Frühwarn- und Flutinformationssysteme.<br />
Nachhaltig bauen<br />
Bezahlbaren Wohnraum schaffen bleibt<br />
ein aktuelles Thema für Städte und<br />
Gemeinden. Dabei spielt das Thema<br />
Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle: Neben<br />
möglichst geringen Kosten und einer kurzen<br />
Bauzeit sollen öffentliche Gebäude<br />
auch zunehmend energieeffizient und<br />
klimafreundlich sein. Wir stellen Best-<br />
Practice-Beispiele für nachhaltigen Kommunalbau<br />
vor.<br />
Die nächste<br />
Ausgabe<br />
erscheint ab<br />
24. September<br />
Foto: Adobe Stock/ patrick<br />
Digitale Schule<br />
Viele Schulen haben während <strong>der</strong><br />
Pandemie in Digitalausstattung investiert,<br />
mindestens genauso viele haben<br />
noch jede Menge Nachholbedarf. Dabei<br />
geht es nicht nur darum, in Krisenzeiten<br />
den Unterricht aus <strong>der</strong> Ferne aufrechterhalten<br />
zu können: In Medienpädagogik<br />
kann nicht früh genug investiert werden.<br />
(För<strong>der</strong>-) Geld ist eigentlich genügend da.<br />
Foto: Adobe Stock/ Onlyaphoto<br />
Foto: Adobe Stock/A2LE<br />
IMPRESSUM<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at<br />
Das unabhängige Magazin für ‚<br />
die kommunale Praxis<br />
Herausgeber<br />
pVS - pro Verlag und Service<br />
GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer Marcus Baumann,<br />
Tilmann Distelbarth<br />
Verlagsleitung Beate Semmler (V.i.S.d.P.)<br />
Leitung Produktmanagement Print & Digital<br />
Lisa Hofmann-Vorbach<br />
Chefredakteur Wolfram Markus<br />
Redaktionsleitung Denise Fiedler,<br />
Dirk Täuber (Son<strong>der</strong>themen)<br />
Redaktion Olga Lechmann,<br />
Hannah Henrici (Volo.)<br />
Leitung Sales Management<br />
Michael Wilhelm Blaser<br />
Sales Management Kai-Christian Gaaz,<br />
Matthias Kunz, Darja Schiz-Salov<br />
Vertrieb N. Toth (natalie.toth@pro-vs.de)<br />
Layout und Grafik<br />
Heilbronner Stimme Medienproduktion<br />
Erscheinungsweise monatlich<br />
Bezugsbedingungen<br />
Der Einzelpreis beträgt 8,50 Euro<br />
zzgl. 7 % MwSt., Porto und Verpackung<br />
Jahresabonnement: 95,50 Euro<br />
inkl. 7 % MwSt., Porto und Verpackung<br />
Es gelten die Mediadaten Nr. 44<br />
vom 1. Januar <strong>2021</strong><br />
Verlags- und Redaktions an schrift<br />
pVS - pro Verlag und Service<br />
GmbH & Co. KG, Stauffenbergstraße 18,<br />
74523 Schwäbisch Hall<br />
Tel. 0791 95061-8300, info@pro-vs.de<br />
Konto<br />
Sparkasse Schwäbisch Hall–Crailsheim,<br />
IBAN DE91 6225 0030 0005 2553 00<br />
Druck und Herstellung<br />
MÖLLER PRO MEDIA GmbH<br />
Zeppelinstraße 6, 16356 Ahrensfelde<br />
Tel. 030 41909-0, Fax 030 41909-299<br />
Nachdruck und Vervielfältigung –<br />
auch auszugsweise – nur mit<br />
Genehmigung des Verlages.<br />
Gedruckt auf umweltfreundlichem<br />
UltraMag Plus Silk-Recyclingpapier<br />
aus 100% Altpapier, zertifiziert mit den<br />
Umweltsiegeln „Der Blaue Engel“, „EU-<br />
Ecolabel“ sowie FSC- und PEFC-Siegel.<br />
ISSN 0723-8274<br />
98 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 7 – 8/21<br />
Solarleuchte merkur<br />
– Die Außergewöhnliche für höchste Ansprüche –<br />
InnovatIon trIfft<br />
nachhaltIgkeIt<br />
DeSIgn UnD<br />
leUchtkraft<br />
aUf hÖchSteM<br />
nIveaU<br />
sipirit gmbh<br />
Elsässer Straße 40, D-76870 Kandel | www.sipirit.de<br />
Telefon +49 (0) 72 75 / 98 58 - 98 | E-Mail best@sipirit.de<br />
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* Quelle: https://www.acea.be/statistics/tag/category/by-manufacturer-registrations