Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Neu in Flensburg:
BOUTIQUEHOTEL
Was macht Flensburg so reizvoll und einmalig?
Nun, da ist wohl die exponierte räumliche Lage
an einer der schönsten Ostsee-Ecken zu nennen
– der Flensburger Förde! Flensburgs Randlage ist
Vorteil und Nachteil zugleich: Haben wir Einheimischen
es doch stets besonders weit, wenn wir
irgendein Ziel im eigenen Land – oder im südlicher
gelegenen Europa ansteuern, dagegen haben
wir es besonders leicht, mal eben über die Grenze
zu unseren dänischen – und anderen skandinavischen
– Nachbarn zu reisen.
Flensburg war schon immer „ein Wanderer zwischen
den Welten“ – die Nähe zu Dänemark, die
tollen Strände, aber auch die bezaubernde Altstadt
und der Innenhafen locken Jahr für Jahr
mehr Urlauber und Tagestouristen an, sowohl aus
Deutschland als auch aus Dänemark.
Für eben jene Klientel gibt es seit wenigen Tagen
ein weiteres hochinteressantes Ziel anzusteuern:
Zum Bestaunen, Essen gehen oder gar als Herberge
für einen schönen Urlaub in Flensburg:
Das Boutiquehotel Petuh!
Das Boutiquehotel Petuh hat am 7. Juni mitten im
Herzen Flensburgs seine Pforten geöffnet:
Zwischen Hafenspitze, bunten Einkaufsstraßen
und alten Kaufmannshöfen findet man in einer
kleinen Seitenstraße dieses spezielle Haus.
Persönlich und charmant wie einst die Petuh-Tanten
selbst, die mit ihrer besonderen Sprachmischung
aus Plattdeutsch, Hochdeutsch, Dänisch
und Sønderjysk bis heute die Alltagssprache
der Flensburger prägen.
Die Petuh-Tanten … das waren einst kultivierte
Damen der Mittelschicht, und sie prägten vor mehr
als 100 Jahren das Bild unserer Stadt. Sie traten
stets schick in Schale, mit Mantel und Kompotthut
bekleidet, am Hafen in Erscheinung, um an Bord
der damals regelmäßig fahrenden Ausflugsdampfer
zu steigen. Warum taten sie das? Ganz einfach: Um
nach Herzenslust Karten zu spielen, Kaffee und
Kuchen zu genießen und zu klönen – und zwar in
ihrer ganz eigenen Mundart: Petuh, ein Kauderwelsch
aus Deutsch, Dänisch, Sønderjysk und Varianten
des Platts. Die Sprache brachte die Damen
beiderseits der Förde noch enger zusammen. Viele
von ihnen hatten für die Ausflugsfahrten spezielle
Dauerkarten erworben – die „Card passe partout“.
Das auszusprechen, war für die norddeutsche Zunge
jedoch zu anstrengend. Einfacher war dagegen
„Petuh-Karte“, was diesen Frauen schließlich ihren
Beinamen einbrachte.
Die Petuh-Tanten von damals sind längst Geschichte,
fahren schon lange nicht mehr mit dem
Fördedampfer hinaus. Doch durch sie und ihre
Sprache werden der deutsch-dänische Charakter
und die Freundschaft zweier benachbarter Länder
auch heute noch lebendig!
16 FLENSBURG JOURNAL • 08/2021