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Flensburg Journal - 227 August 2021

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Neu in Flensburg:

BOUTIQUEHOTEL

Was macht Flensburg so reizvoll und einmalig?

Nun, da ist wohl die exponierte räumliche Lage

an einer der schönsten Ostsee-Ecken zu nennen

– der Flensburger Förde! Flensburgs Randlage ist

Vorteil und Nachteil zugleich: Haben wir Einheimischen

es doch stets besonders weit, wenn wir

irgendein Ziel im eigenen Land – oder im südlicher

gelegenen Europa ansteuern, dagegen haben

wir es besonders leicht, mal eben über die Grenze

zu unseren dänischen – und anderen skandinavischen

– Nachbarn zu reisen.

Flensburg war schon immer „ein Wanderer zwischen

den Welten“ – die Nähe zu Dänemark, die

tollen Strände, aber auch die bezaubernde Altstadt

und der Innenhafen locken Jahr für Jahr

mehr Urlauber und Tagestouristen an, sowohl aus

Deutschland als auch aus Dänemark.

Für eben jene Klientel gibt es seit wenigen Tagen

ein weiteres hochinteressantes Ziel anzusteuern:

Zum Bestaunen, Essen gehen oder gar als Herberge

für einen schönen Urlaub in Flensburg:

Das Boutiquehotel Petuh!

Das Boutiquehotel Petuh hat am 7. Juni mitten im

Herzen Flensburgs seine Pforten geöffnet:

Zwischen Hafenspitze, bunten Einkaufsstraßen

und alten Kaufmannshöfen findet man in einer

kleinen Seitenstraße dieses spezielle Haus.

Persönlich und charmant wie einst die Petuh-Tanten

selbst, die mit ihrer besonderen Sprachmischung

aus Plattdeutsch, Hochdeutsch, Dänisch

und Sønderjysk bis heute die Alltagssprache

der Flensburger prägen.

Die Petuh-Tanten … das waren einst kultivierte

Damen der Mittelschicht, und sie prägten vor mehr

als 100 Jahren das Bild unserer Stadt. Sie traten

stets schick in Schale, mit Mantel und Kompotthut

bekleidet, am Hafen in Erscheinung, um an Bord

der damals regelmäßig fahrenden Ausflugsdampfer

zu steigen. Warum taten sie das? Ganz einfach: Um

nach Herzenslust Karten zu spielen, Kaffee und

Kuchen zu genießen und zu klönen – und zwar in

ihrer ganz eigenen Mundart: Petuh, ein Kauderwelsch

aus Deutsch, Dänisch, Sønderjysk und Varianten

des Platts. Die Sprache brachte die Damen

beiderseits der Förde noch enger zusammen. Viele

von ihnen hatten für die Ausflugsfahrten spezielle

Dauerkarten erworben – die „Card passe partout“.

Das auszusprechen, war für die norddeutsche Zunge

jedoch zu anstrengend. Einfacher war dagegen

„Petuh-Karte“, was diesen Frauen schließlich ihren

Beinamen einbrachte.

Die Petuh-Tanten von damals sind längst Geschichte,

fahren schon lange nicht mehr mit dem

Fördedampfer hinaus. Doch durch sie und ihre

Sprache werden der deutsch-dänische Charakter

und die Freundschaft zweier benachbarter Länder

auch heute noch lebendig!

16 FLENSBURG JOURNAL • 08/2021

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