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Chorverbandstag des SCV - Saarländischer Chorverband

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Aus dem Chor- und Vereinsleben<br />

„Chor an der Saar“ 2/2006<br />

Sängerkreis<br />

Homburg<br />

Blieskasteler<br />

Ensemble Collegium<br />

Vocale in<br />

Kaiserslautern<br />

Unter der Gesamtleitung von Christian<br />

von Blohn fand ein Chorkonzert <strong>des</strong><br />

Blieskasteler Ensembles Collegium<br />

Vocale in der Marienkirche in Kaiserslautern<br />

statt. Ein stimmsicherer Chor<br />

und ein trefflich geführtes Instrument<br />

– was könnte sich auf engem Raum<br />

besser zur expressiven Einheit verbinden?<br />

Das Collegium Vocale Blieskastel<br />

und Organist Siegmar Junker zeigten<br />

mit vier Motetten die Möglichkeiten<br />

und Schönheiten einer derartigen<br />

vokal-instrumentalen Kooperation.<br />

Bereits der erste Beitrag in der gut<br />

besuchten Kirche forderte die Fähigkeiten<br />

<strong>des</strong> Chores. Mit der Interpretation<br />

<strong>des</strong> geistlichen Chorwerks „Die<br />

Himmel erzählen die Ehre Gottes“,<br />

SWV 386 <strong>des</strong> Barockmeisters Heinrich<br />

Schütz, tastete er sich mit hohem vokalen<br />

Feingefühl und großer technischer<br />

Akkuratesse an die Schwermütigkeit<br />

Schütz’ heran, ohne dabei die vorgegebene<br />

Gefühlsintensität etwa ins Dunkle<br />

abgleiten zu lassen. Hier machten sich<br />

– neben den chorimmanenten Ausdrucksstärken<br />

– bereits die anleitenden<br />

Fähigkeiten von Chorleiter und -gründer<br />

Christian von Blohn höchst positiv<br />

bemerkbar.<br />

Diese Kompetenzen zeigten sich auch<br />

in dem mit feinen gregorianischen<br />

Gesangsreminiszenzen ausgestatteten<br />

und einem überaus starken, bisweilen<br />

sehr hell strahlenden Sopran gleißend<br />

dargebrachten „Miserere“ von Schütz’<br />

Zeitgenossen Allegri. Auch hier, in<br />

dieser komplexen neunstimmigen Motette,<br />

geleitete der Regionalkantor der<br />

Region Saarpfalz sein Ensemble mit<br />

großer Sicherheit auch an schwierigen<br />

interpretatorischen Prüfsteinen problemlos<br />

vorbei.<br />

Die begleitende kleine Orgel – die sich<br />

mitten im Kirchenraum befindet –<br />

stand in Bachs umfänglichem Werk<br />

„Jesu meine Freude“, BWV 227, wieder<br />

etwas mehr im Vordergrund. Hier entwickelte<br />

sich über dem von Blohns Kaiserslauterer<br />

Amtskollegen Siegmar<br />

Junker sicher begleitenden Instrument<br />

ein Werk, das mit seinen Tempo-Variationen<br />

und Dynamik-Wechseln wiederum<br />

die Konzentration und das Können<br />

aller Beteiligter nachhaltig forderte.<br />

Als im doppelten Sinne herausragend<br />

zeigte sich „Intrada II“. Einerseits ist das<br />

Werk eine Eigenkomposition Siegmar<br />

Junkers. Zweitens verhielt sich die<br />

modernistische Komposition im landläufigen<br />

Sinne „kontrapunktisch“ zum<br />

Bisherigen. Schon in der Dynamik <strong>des</strong><br />

wuchtigen Intros erreichte Junker mit<br />

Macht die Ohren der Zuhörer. Dumpf<br />

grollend, donnernd, galoppierend gar<br />

entfaltete sich danach das Werk – jetzt<br />

auf der großen Orgel – und erinnerte<br />

damit ein wenig an den massig-avantgardistischen<br />

Organisten-Duktus eines<br />

Franck oder Reger. Hier zog Junker an<br />

manchen Stellen buchstäblich alle<br />

Register seines Instruments.<br />

In die gleiche Ecke zielte ausdrucksmäßig<br />

das sich ebenfalls außerhalb<br />

eingefahrener Hörgewohnheiten entwickelnde<br />

„Agnus Dei“ von Samuel<br />

Barber (1910-1981), das unter der<br />

rauen äußeren Schale einiges an<br />

Gefühl für Timing und Rhythmus einforderte.<br />

Mit einer gewissermaßen mäßigenden<br />

Rolle rückwärts in die Romantik<br />

beschloss man mit einer letzten (achtstimmigen)<br />

Motette, mit Johannes<br />

Brahms’ mehrteiligen vertonten „Festund<br />

Gedenksprüchen“ op. 109, den<br />

offiziellen Part <strong>des</strong> Chorkonzerts. Hier<br />

zeigten sowohl der Chor als auch die<br />

beiden Kantoren noch einmal alles,<br />

was an schierer Technik und interpretatorischer<br />

Überlegenheit für diesen<br />

nicht ganz einfachen Vortragsnachmittag<br />

nötig war.<br />

So war es denn auch kein Wunder, dass<br />

das zufriedene Publikum die Mitwirkenden<br />

nach 75 intensiv erlebten<br />

Minuten erst nach anhaltendem stehenden<br />

Applaus und einer passenden<br />

Zugabe – Antonio Lottis „Crucifixus“ –<br />

entließen.<br />

9<br />

Manfred Greff<br />

Generalversammlung<br />

der<br />

Liedertafel<br />

Oberbexbach<br />

Auf ein erfolgreiches Jahr 2005 blickten<br />

die Mitglieder der Liedertafel in<br />

ihrer Generalversammlung Mitte<br />

Januar zurück. Der Gesangverein kann<br />

einen kleinen Zuwachs an Mitgliedern<br />

verzeichnen und ebenfalls einen kleinen<br />

Zuwachs an Sängerinnen und<br />

Sängern. Seine musikalischen Leistungen<br />

kann der Verein wieder mit vier<br />

Chören – dem Männerchor, dem<br />

gemischten Chor, dem Kinderchor und<br />

dem im Mai 2005 wieder ins Leben<br />

gerufenen Jugendchor – nach außen<br />

tragen.<br />

Der Vorsitzende Karl Heinz Omlor<br />

konnte viele Mitglieder im Vereinslokal<br />

begrüßen, darunter den Ortsvorsteher<br />

von Oberbexbach Lorenz Schley.<br />

Neben den leicht gestiegenen Mitgliederzahlen<br />

konnte sich der Vorsitzende<br />

in seinem Rechenschaftsbericht auch<br />

sehr zufrieden über den Chorstundenbesuch<br />

äußern. Höhepunkt <strong>des</strong> vergangenen<br />

Jahres war das 120-jährige Vereinsjubiläum,<br />

das drei Tage lang mit<br />

insgesamt über 1.000 Sängerinnen und<br />

Sängern gefeiert wurde.<br />

Zum Kassenbericht <strong>des</strong> Kassierers Harald<br />

Fricker konnten die Kassenprüfer<br />

Wolfgang Hussong und Friedel Kannengießer<br />

die Mitglieder um Entlastung<br />

bitten.<br />

In der Jugendarbeit gab es im vergangenen<br />

Jahr einen Chorleiterwechsel:<br />

Dorothée Bost-Kattler wurde von<br />

Judith Strauß als Leiterin <strong>des</strong> Kinderchores<br />

abgelöst. Durch Bemühungen<br />

von Judith Strauß und Jugendleiter<br />

Frank Vendulet konnte man im Mai<br />

wieder den Jugendchor ins Leben<br />

rufen. Höhepunkt für den Kinderchor<br />

war im letzten Jahr das Musical <strong>des</strong><br />

Sängerkreises Homburg „Max und die<br />

Käsebande“. Der Kinderchor hatte<br />

zehn, der Jugendchor sieben öffentliche<br />

Auftritte zu verzeichnen.<br />

Der Chorleiter der Erwachsenenchöre<br />

Wolfgang Link ging ebenfalls auf das<br />

Vereinsjubiläum ein und bat gleichzeitig<br />

um weitere Werbung neuer Chormitglieder,<br />

insbesondere Männerstimmen.

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