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33-2021 Aktuell Obwalden

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Bauer Simon Odermatt an<br />

der Arbeit in Alpnachstad.<br />

Ist der «Tank» des Mähdreschers<br />

voll, werden<br />

die Weizenkörner zum<br />

Abtransport umgeladen.<br />

Bilder: ve<br />

Prachtwetter ist angekündigt. Aber besonders<br />

gut fängt der Tag nicht an.<br />

Am vergangenen Mittwoch, als die<br />

Obwaldner Weizenbauern ihre Ernte einfahren<br />

wollen, legt sich am frühen Morgen eine<br />

kleine Gewitterzelle ausgerechnet über das<br />

Sarneraatal. Der kurze Regenschauer hält<br />

den Bauern Simon Odermatt aber nicht davon<br />

ab, ein paar Stunden später endlich den<br />

Mähdrescher –den einzigen dieser Art in<br />

<strong>Obwalden</strong> –aus dem Gaden zu holen. Das<br />

über 30-jährige Ungetüm, das sich Simon<br />

Odermatt als Occasion angeschafft hat, quittiertseinen<br />

Dienstallerdings mit einer Panne.<br />

«Wart noch! Ich melde mich, wenn er repariert<br />

ist», sagt Simon am Telefon zum «aktuell»-Redaktor,<br />

der bereits mit der Kamera neben<br />

einem Weizenfeld in Alpnachstad steht<br />

und sich wundert, warum kein Mensch da<br />

ist. «Ernte, zweiter Versuch!», schreibt Simon<br />

um 14.40 Uhr via Kurznachricht. Und dieser<br />

zweite Versuchglückt.<br />

Stroh für den Stall, Korn für die Mühle<br />

Geduldig frisst sich der Drescher durch die<br />

Halme und Ähren. Im Innern trennt er die<br />

Spreu vom Weizen. Die Körner behält er im<br />

Tank, den Rest spuckt er wieder aufs Feld.<br />

Das Weizenstroh wird später zu Ballen gepresst<br />

und als Einstreu verwendet, zum<br />

Verfüttern eignetessich nicht. Eine Augenweide<br />

sind die Milliarden von hellen Weizenkörnern,<br />

die sich wie Sanddünen auf<br />

der Ladefläche eines Traktors ausbreiten.<br />

(Übrigens: Der Begriff «Weizen» stammt<br />

etymologisch von der Farbe «weiss». Deshalb<br />

heisst es auch «Weissmehl» und<br />

«Weissbier».) Doch der saubere Eindruck<br />

täuscht. Bereitfür die Mahlwerke der Mühle<br />

sind diese Körner noch lange nicht. Zu viele<br />

Verunreinigungen tummeln sich darin. Erst<br />

müssen sie gründlich gereinigt werden.<br />

Wie dieser Prozess vonstattengeht, zeigt<br />

uns tags darauf Franz Suter in der Alpnacher<br />

Pfisternmühle. Doch hier den Überblick<br />

zu behalten, erweist sich schwieriger als<br />

gedacht. Unzählige Rohre schlängeln sich<br />

durch sechs Stockwerke, auf jeder Etage<br />

verrichten wuchtige Maschinen lautstark ihrenDienst.<br />

Etwas aber sieht man in der Mühle<br />

nirgends: Mehl. Und wenn, dann nur durch<br />

ein transparentes Rohr, ein kleines Fenster<br />

oder wenn Franz Suter zu Demonstrationszwecken<br />

eine Luke zu einer Maschine öff-<br />

Weizenkörner direkt nach der Ernte.

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