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NATURZYT - Das Schweizer Naturmagazin, Ausgabe September 2021

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT. NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen Sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. AUs Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützen. 4 Ausgaben für nur CHF 29.50

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Bedrohte<br />

Flussbewohner<br />

Sie begeisterten und faszinierten uns<br />

schon immer, die «scherenbewehrten»<br />

Ritter in ihrer Rüstung mit ihrer verborgenen<br />

Lebensweise. Unsere Flusskrebse.<br />

Früher waren sie in jedem Bach<br />

anzutreffen, unsere drei einheimischen<br />

Flusskrebse, der Dohlenkrebs,<br />

Steinkrebs und Edelkrebs.<br />

Heute sind sie vielerorts verschwunden<br />

und gehören zu den gefährdeten Arten<br />

(Edelkrebs) respektive gelten als stark gefährdet<br />

(Dohlenkrebs und Steinkrebs).<br />

HEUTE SIND ES SIEBEN. DREI SIND<br />

BEDROHT UND VIER NEUE EINE<br />

BEDROHUNG<br />

Der Dohlenkrebs (Austropotamobius<br />

pallipes) kam nach der Eiszeit von Westen,<br />

der Steinkrebs (Austropotamobius<br />

torrentium) vom Osten. Den dritten,<br />

den Edelkrebs (Astacus astacus), haben<br />

mittelalterliche Mönche als Fastenessen<br />

in unsere Gewässer gebracht.<br />

In den letzten 150 Jahren wurden<br />

durch den Menschen vier Neuankömmlinge,<br />

ob bewusst oder unbewusst, in die<br />

Gewässer entlassen. Es ist der Galizierkrebs<br />

(Astacus leptodactylus) aus Südeuropa<br />

sowie drei amerikanische Arten, der<br />

Kamberkrebs (Orconectes limosus), der<br />

Singalkrebs (Pacifastacus leniusculus)<br />

und der rote Sumpfkrebs (Procambarus<br />

clarkii). Dies Neuankömmlinge machen<br />

nicht nur den einheimischen Arten den<br />

Lebensraum streitig, sondern die<br />

amerikanischen drei sind auch Überträger<br />

der Krebspest.<br />

Die Krebspest kam gegen 1880 zusammen<br />

mit den Kamberkrebsen nach<br />

Europa. Die Infektion mit dem pilz -<br />

ähn lichen Krebspesterreger führt bei<br />

unseren heimischen Krebsarten nach<br />

ein bis zwei Wochen ausnahmslos zum<br />

Tod. Damit kann diese Krankheit in<br />

kürzester Zeit ganze Populationen in<br />

Bächen und Flüssen auslöschen. Dieser<br />

Erreger verbreitet sich über Zoosporen,<br />

die in feuchtem Milieu bis zu zwei<br />

Wochen überleben können. Die Hauptträger<br />

sind vor allem die resistenten<br />

nordamerikanischen Flusskrebsarten,<br />

die zeitlebens Zoosporen ausscheiden.<br />

Er kann sich über feuchte Gegenstände<br />

wie beispielsweise Gummistiefel, Fischernetze,<br />

Angelruten etc. zwischen den<br />

Gewässern übertragen.<br />

LEBENSRAUMVERLUST UND<br />

GEWÄSSERVERSCHMUTZUNG<br />

Auch wasserbauliche Massnahmen haben<br />

in der Vergangenheit viele Fliessgewässer<br />

als Lebensraum für die Flusskrebse ver-<br />

14 <strong>NATURZYT</strong>

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