POPSCENE September 09/21
Das total umsonste Popkulturmagazin.
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TIM MASSON<br />
NEUNKIRCHER<br />
KULTURGESELLSCHAFT<br />
AUF DEM<br />
VERSCHIEBEBAHNHOF<br />
Tim Masson gehört mit Klaus Braße, Michael<br />
Hohmann und Lars Lößner zum Veranstaltungsmanagementteam<br />
der Neunkircher Kulturgesellschaft.<br />
Er gab uns einen kleinen Einblick,<br />
wie der städtische Betrieb bisher durch<br />
die Coronakrise kam.<br />
Tim, wie hast Du die letzten Monate erlebt?<br />
Die waren interessant - in negativer Hinsicht<br />
allerdings. Bis zum letzten Tag vor dem ersten<br />
Lockdown zogen wir unsere Veranstaltungen<br />
noch durch. Dann gab es erstmal Homeoffice<br />
und zwischendurch Kurzarbeit. Irgendwann sollte<br />
es mit Sicherheitskonzept unter dem Motto<br />
„Club Gebläsehalle“ wieder losgehen - intime,<br />
bestuhlte Events mit begrenzten Kapazitäten,<br />
aber mit stilvollem Loungeflair und Ohrensesseln,<br />
die extra dafür angeschafft wurden. So sah<br />
unser Neustart im <strong>September</strong> 2020 aus. Jetzt,<br />
ein Jahr später, stehen ab Oktober die nächsten<br />
Indoor-Veranstaltungen an, die wir größtenteils<br />
vom letzten in dieses Jahr verschoben hatten<br />
und die seinerzeit mit voller Auslastung der Gebläsehalle<br />
geplant waren. Allerdings müssen wir<br />
diese aufgrund der kleineren Kapazitäten durch<br />
Corona teilweise stückeln und – falls möglich<br />
– zum Beispiel aus einer Show zwei Shows an<br />
einem Tag machen. Das macht alles natürlich<br />
kompliziert. Wir wollen aber dem Künstler wie<br />
auch dem Publikum entgegenkommen und gerecht<br />
werden. Hinzu kommt, dass im Frühjahr<br />
2022 bereits jetzt so viele Nachholtermine anstehen,<br />
dass wir prinzipiell gar keinen Platz für<br />
neue Veranstaltungen haben. Kurzum kann ich<br />
an dieser Stelle unseren Geschäftsführer Markus<br />
Müller zitieren: „Wir befinden uns weiterhin inmitten<br />
eines Verschiebebahnhofs.“<br />
Wie frustrierend war es, immer wieder Veranstaltungen<br />
abzusagen - teils auch mehrfach -<br />
und jetzt eigentlich immer noch nicht genau<br />
zu wissen, wie der Stand der Dinge in einigen<br />
Wochen sein wird?<br />
Das ist sehr frustrierend. Wir waren froh, als wir<br />
für diesen Herbst auch mal was Neues im Programm<br />
anbieten konnten. Da hat man wieder<br />
gespürt, wie unser eigentlicher Job aussieht. Als<br />
der erste Lockdown kam, mussten wir einfach<br />
alles verschieben oder absagen. Wir machten<br />
einfach das, was getan werden musste. Aber gerade<br />
dieses Frühjahr war sehr kurios, weil man<br />
schon ein Jahr in der Pandemie steckte und<br />
noch kein wirkliches Ende in Sicht war. Und jetzt<br />
müssen wir teils immer noch Veranstaltungen<br />
verschieben. Das frustet.