POPSCENE September 09/21
Das total umsonste Popkulturmagazin.
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THOMAS D & THE KBCS<br />
Nicht neu, aber anders<br />
MUSIK-TIPP Der gebürtige Stuttgarter Thomas D<br />
lebt seit vielen Jahren in der Vulkaneifel - in einer<br />
Art Bauernhof-WG namens M.A.R.S., weit abseits<br />
des Trubels, den er sonst als Mitglied der Fantastischen<br />
Vier erlebt. Vor zwei Jahren entdeckte<br />
er das Debütalbum „Phô Sessions Vol. 1“ der<br />
Hamburger Jazz/Soul/Funk-Instrumentalband<br />
KBCS. Er war hin und weg von dem, was er da<br />
hörte. Und getreu des Textes des Fanta 4-Liedes<br />
„Weitermachen“, in dem es heißt „Geh und folg<br />
deiner Sehnsucht!“, tat er eben dies. Er verfolgte<br />
die Idee, mit Lars Coelln (Gitarre), Daniel Stritzke<br />
(Bass), Nicolas Börger (Keyboard) und Lucas<br />
Kochbeck (Schlagzeug) ältere Solosongs und ein<br />
paar Fanta 4-Lieder neu einzuspielen. So kam<br />
es zu „The M.A.R.S. Sessions“, einem Album mit<br />
einem Sound, der entfernt an Adrian Younges<br />
Arbeiten mit Ghostface Killah erinnert. Dass hier<br />
Songs von ihm und den Fantas und obendrein<br />
aus unterschiedlichen Jahren vereint sind, fällt<br />
gar nicht auf. Eher wie aktuell sein Text zu „Gebet<br />
an den Planeten“ aus dem Jahr 2001 noch immer<br />
ist. Leider.<br />
Thomas D & The KBCs „The M.A.R.S. Sessions“<br />
(Rekord Music And Distribution)<br />
Text: Kai Florian Becker | Bild: Rekord Music And Distribution<br />
39<br />
TURNSTILE<br />
Grenzenlos<br />
MUSIK-TIPP Von Teenagern anno 2010 gegründet<br />
erinnern die frühen Turnstile-Songs mit ihrem erfrischenden<br />
Hardcore-Stil an Bands aus den späten<br />
Achtzigern und frühen Neunzigern. Hier seien<br />
stellvertretend Shelter, Into Another, Quicksand<br />
oder Black Train Jack genannt. 2015 veröffentlichte<br />
das aus Baltimore stammende Quintett<br />
sein Debüt „Nonstop Feeling“, auf das 2018 „Time<br />
& Space“ folgte. Jetzt gibt es - nach der 2020er<br />
Pop-EP „Share A View“ - endlich Album Nummer<br />
Drei. Die Wurzeln der Band sind weiterhin deutlich<br />
herauszuhören - siehe den fabelhaften Opener<br />
„Mystery“ oder „Humanoid/Shake It Up“. Dennoch<br />
macht die Band beispielsweise in „Holiday“<br />
klar, dass sie sich musikalisch frei entfalten will.<br />
Für zwei Songs, die Ballade „Alien Love Call“ und<br />
„Lonely Dezires“, hat sie daher den britischen Musiker/Sänger<br />
Dev Hynes alias Blood Orange eingeladen,<br />
der ansonsten mit experimentellem R&B<br />
auf sich aufmerksam macht. Hier haben sie ihren<br />
Stil aber ebenso wenig dem „Pop“ geopfert wie in<br />
„T.L.C. (Turnstile Love Connection)“. Der 45-Sekünder<br />
„No Surprise“ ist am außergewöhnlichsten.<br />
Turnstile „Glow On“ (Warner Music)<br />
turnstilehardcore.com<br />
Text: Kai Florian Becker | Bild: Roadrunner Records<br />
TIPPS