POPSCENE September 09/21
Das total umsonste Popkulturmagazin.
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CITY OF LIES<br />
Wer erschoss Tupac und Biggie?<br />
FILM-TIPP LA Detective Russell Poole (Johnny<br />
Depp in Bestform), den es wirklich gab, hatte<br />
in seiner Karriere mit drei Fällen zu tun, die miteinander<br />
verknüpft scheinen: Die Ermordung<br />
von Tupac Shakur (07.<strong>09</strong>.1996), von Notorious<br />
B.I.G. (<strong>09</strong>.03.1997) und des Polizisten Kevin<br />
Gaines (18.03.1997). Die Zusammenhänge zu<br />
entschlüsseln, verfolgt ihn auch nach seiner<br />
aktiven Laufbahn. Und nicht nur ihn: Auch der<br />
fiktive Journalist Jackson (Forest Whitaker) ist<br />
gefesselt von der Suche nach den Antworten.<br />
Das ist die Handlung des großartigen, spannenden<br />
und komplexen Films „City Of Lies“, der in<br />
verschiedenen Zeitebenen spielt.<br />
Die Story basiert teilweise auf Randall Sullivans<br />
Buch „LAbyrinth“ (2002), für das er den echten,<br />
2015 verstorbenen Russell Poole interviewt hatte.<br />
Poole verfolgte die Theorie, dass Death Row<br />
Records-Chef Suge Knight die Tötung der beiden<br />
Rap-Superstars in Auftrag gegeben hatte.<br />
Dieser geht Regisseur Brad Furman nach und<br />
skizziert, wie viele Steine Poole seinerzeit in<br />
den Weg gelegt wurden. Sehr empfehlenswert!<br />
„City Of Lies“ (Koch Media GmbH)<br />
Text: Kai Florian Becker | Bild:Koch Media GmbH<br />
43<br />
THE MARKSMAN<br />
Maue Ein-Mann-Show<br />
FILM-TIPP Ein pensionierter Ex-Profi (wahlweise<br />
vom FBI, von den Marines oder der Polizei) will in<br />
der Abgeschiedenheit in Ruhe leben. Ein bekannter<br />
Beginn. So gerät Jim Hanson mit einer Gruppe<br />
mexikanischer Kartell-Söldner aneinander. In<br />
wenigen Minuten entspinnt sich ein Roadmovie,<br />
in dessen Verlauf Hanson einen geflüchteten mexikanischen<br />
Jungen vor dem Kartell schützen und<br />
zu Verwandten nach Chicago bringen will. Während<br />
dieser Flucht passiert eigentlich nichts, was<br />
der Zuschauer nicht schon kennt. Und es geschehen<br />
merkwürdige Dinge, die Fragen aufwerfen:<br />
Wieso geht der frühere Scharfschütze beim Zielen<br />
nicht bis ans Zielfernrohr heran und hält lieber einige<br />
Zentimeter Abstand? Wie kann es sein, dass<br />
er ohne weiteres das Kind aus einer Station der<br />
Einwanderungsbehörde entführen kann? Warum<br />
agieren Einwanderungsbehörde und Polizei so<br />
unfähig? Warum verbrennt er in einer Lagerfeuerlaune<br />
das Kartell-Bargeld, wo er doch ahnen<br />
könnte, dass seine Kreditkartezahlungen nachverfolgbar<br />
sind? Die erwartbare Handlung und<br />
diese Fragen ergeben eine sehr maue Ein-Mann-<br />
Show - Neeson kann das nicht retten.<br />
„The Marksman“ (LEONINE Studios)<br />
Text: Kai Florian Becker | Bild: 20<strong>21</strong> LEONINE Studios<br />
TIPPS