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die kaufmännische schule die kaufmännische schule - vLw Stiftung ...

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Delegiertentag<br />

schulische Qualifizierung nicht auch auf<br />

<strong>die</strong> weitere berufliche Qualifizierung positiv<br />

auswirken würde und wenn <strong>die</strong>sen<br />

Jugendlichen <strong>die</strong>selben Inhalte anschließend<br />

nochmals vermittelt werden müssten.<br />

Derzeit sind wir dabei, regionale und<br />

branchenspezifische Lösungen auszuloten.<br />

Und ich stimme mit Ihnen, Herr Professor<br />

Hansis, völlig darin überein, dass<br />

wir hier eine konstruktive Umsetzung<br />

anstreben sollten.<br />

Erste Modelle aus dem Bereich <strong>kaufmännische</strong>r<br />

Vollzeitbildungsgänge liegen uns<br />

bereits vor.<br />

Die bisherigen Gespräche – wie z. B. im<br />

Landesausschuss für Berufsbildung und<br />

der dort gefundene breite Konsens zu<br />

den Lösungsvorschlägen – zeigen:<br />

Anrechnung und Zulassung zur Berufsabschlussprüfung<br />

sind dann möglich,<br />

wenn Auszubildende und Ausbildende<br />

von den Angeboten gemeinsam profitieren.<br />

Ich fordere daher alle Beteiligten auf,<br />

auch in Zukunft alles zu tun, um den jungen<br />

Menschen in Nordrhein-Westfalen<br />

gute Ausbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten<br />

anzubieten!<br />

Dabei müssen <strong>die</strong> Bildungswege für<br />

Jugendliche, <strong>die</strong> nach Ende der Schulzeit<br />

nicht unmittelbar in eine duale Ausbildung<br />

wechseln können, möglichst<br />

schnell und effektiv zum Ziel führen.<br />

EU-Vorgaben /<br />

Modularisierung<br />

Wirtschaft, Wissenschaft und Technik<br />

wandeln sich schneller denn je. Daher<br />

sind Europas Bildungssysteme gezwun-<br />

gen, sich ständig weiterzuentwickeln.<br />

So wandeln sich auch Bildungswege<br />

und Qualifikationen in rasantem Tempo.<br />

In einem zusammenwachsenden Europa<br />

nutzen junge Menschen zunehmend Bildungs-<br />

und Ausbildungsangebote im<br />

Ausland. Oft verhindern jedoch nationale<br />

Barrieren den freien Zugang zu <strong>die</strong>sen<br />

Möglichkeiten.<br />

Es ist daher sehr zu begrüßen, wenn <strong>die</strong><br />

EU den europäischen Qualifikationsrahmen<br />

einführt und damit <strong>die</strong> Transparenz<br />

zwischen den nationalen Bildungssystemen<br />

erhöht und <strong>die</strong> gegenseitige Anerkennung<br />

ermöglicht.<br />

Nordrhein-Westfalen hat <strong>die</strong>sen Ansatz<br />

der Kommission stets begrüßt und unterstützt.<br />

Das darf jedoch nicht zu einer<br />

Reglementierung führen, <strong>die</strong> nicht zum<br />

deutschen Berufsbildungswesen passt.<br />

Es ist daher richtig, in einer mehrjährigen<br />

Testphase den Mitgliedstaaten Zeit zu<br />

lassen, eigene Qualifikationsrahmen zu<br />

entwickeln.<br />

In Nordrhein-Westfalen und in den anderen<br />

Bundesländern müssen wir diskutieren,<br />

wie wir erfolgreiche Elemente unserer<br />

Berufsbildung – z. B. das Berufsprinzip<br />

oder <strong>die</strong> duale Ausbildung mit ihrem<br />

Lernfeldkonzept – mit dem europäischen<br />

Qualifikationsrahmen in Einklang bringen.<br />

Das Festhalten an den Berufen behindert<br />

eine Modularisierung keineswegs. So<br />

gibt es in den Fachklassen des dualen<br />

Systems über 200 verschiedene Zusatzqualifikationen,<br />

<strong>die</strong> im Differenzierungsbereich<br />

als arbeitsmarktrelevante Module<br />

angeboten werden.<br />

Ich bin deshalb zuversichtlich: Zusammen<br />

mit den anderen Partnern können<br />

wir <strong>die</strong> duale Ausbildung in Nordrhein-<br />

Westfalen europatauglich machen.<br />

Wir sollten bereit sein, einmal erworbene<br />

.. vor Gästen aus der Wissenschaft und anderen Verbänden (Foto: Klemens A. Walters)<br />

Ausbildungsleistungen auf weitere berufliche<br />

Bildungswege anzurechnen und so<br />

das System durchlässiger zu machen.<br />

Dagegen lehne ich aber <strong>die</strong> in England<br />

übliche partikulare Modularisierung ab.<br />

Denn damit droht das bewährte Berufsprinzip<br />

geschwächt zu werden.<br />

Vor uns liegt eine spannende Entwicklung,<br />

an der sich hoffentlich <strong>die</strong> Berufskollegs<br />

aktiv beteiligen werden. Die<br />

berufliche Bildung wird attraktiver, da<br />

zukünftig <strong>die</strong> Durchlässigkeit in der<br />

beruflichen Bildung mit dem Qualifikationsrahmen<br />

für Hochschulabschlüsse<br />

verbunden wird.<br />

Gerade in <strong>kaufmännische</strong>n Bildungsgängen<br />

könnte damit <strong>die</strong> schulische Leistung<br />

aufgewertet werden. So könnte<br />

auch <strong>die</strong> überflüssige Unterscheidung<br />

zwischen beruflicher und akademischer<br />

Ausbildung entfallen.<br />

Lassen Sie mich am Schluss Ihnen, Herr<br />

Professor Hansis, noch ein persönliches<br />

Wort sagen: Wie ein roter Faden hat sich<br />

durch Ihre Abschiedsansprache das<br />

Wort „Dienen“ gezogen, vom „verlässlichen<br />

Dienstherrn“ über <strong>die</strong> Schulen<br />

als „Dienstleister an der nachwachsenden<br />

Generation“ bis zu der von Ihnen<br />

persönlich gewählten „Form des Dienens“.<br />

Ich hoffe, dass es nicht zu paradox klingt,<br />

wenn ich Ihnen als Schwaben preußisches<br />

Pflichtbewusstsein attestiere,<br />

frei nach dem friderizianischen Motto<br />

„Ich bin der erste Diener meines Verbandes“.<br />

Seit beinahe 30 Jahren waren Sie für<br />

Ihren <strong>vLw</strong> auf verschiedenen Ebenen in<br />

herausragenden Positionen ehrenamtlich<br />

tätig: <strong>die</strong>nend und gestaltend, solidarisch<br />

und engagiert führend zugleich. Niemals<br />

haben Sie während <strong>die</strong>ser Zeit <strong>die</strong><br />

Bodenhaftung zur Schule verloren. Sie<br />

waren uns ein oftmals kritischer, aber<br />

stets verlässlicher und konstruktiver<br />

Partner. Sie waren nicht nur offen für<br />

Neues, sondern haben vielfältige Anstöße<br />

vermittelt, für <strong>die</strong> ich mich ausdrücklich<br />

bedanken möchte.<br />

Als Vorsitzender des „Verbandes der<br />

Lehrerinnen und Lehrer an Wirtschafts<strong>schule</strong>n“<br />

haben Sie <strong>die</strong> Bildungslandschaft<br />

in Nordrhein-Westfalen geprägt.<br />

Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen<br />

alles Gute auf Ihrem weiteren Weg.<br />

Vielen Dank.<br />

Anmerkung<br />

1 Rede der Ministerin für Schule und Weiterbildung<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen auf dem <strong>vLw</strong>-<br />

Delegiertentag am 31.03.2006 in Oberhausen<br />

Barbara Sommer ❍<br />

14 DIE KAUFMÄNNISCHE SCHULE 5/2006

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