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Gebirgsfreund Nr. 3/2021

Eine unabhängige Vereinszeitschrift für Bergfreunde und Naturgenießer. Wir informieren mit einzigartigen Berichten und Aufnahmen und machen Lust auf Natur und das Erlebnis Berg. Vordergründig dabei sind immer die Themen Sicherheit und Naturbewusstsein.

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Umwelt & Naturschutz Umwelt | <strong>Gebirgsfreund</strong><br />

Youngsters und Profis<br />

Hand in Hand<br />

Am Tag X wartete bei der U1 Station „Donauinsel“<br />

eine Armada an professionellen<br />

Greifzangen, Tschik-Sammelkübeln und<br />

Müllsäcken auf die Ankunft von 14 Schüler_innen<br />

(zwischen 15 und 17 Jahren)<br />

und zwei Lehrer_innen der polytechnischen<br />

Schule Maiselgasse aus dem dritten<br />

Bezirk.<br />

Zum Einstieg stellte Günter Sigl kurz<br />

unseren Verein und seine Aktivitäten vor.<br />

Damit blieb genug Zeit die Schüler_innen<br />

durch Oskar Münstermann's Erzählungen<br />

von seinem Freiwilligen Umweltjahr beim<br />

Gebirgsverein zu inspirieren. Er verteilte<br />

auch unsere Folder zum Ehrenamt.<br />

Danach sorgten Hard facts für großes<br />

Erstaunen:<br />

Infobox Tschikstummel<br />

• 1 Tschickstummel verschmutzt 40l<br />

Wasser<br />

• 4.000 Chemikalien (wie Arsen, Blei<br />

und Cadmium) gelangen so ins<br />

Grundwasser<br />

• 868.000.000 Tschickstummel landen<br />

pro Jahr auf Wiens Straßen<br />

• 21.600 Papierkörbe mit Aschenrohren<br />

stehen im öffentlichen Raum zur<br />

Verfügung<br />

• 2100 freistehende<br />

Aschenrohre kommen hinzu<br />

• 130.000.000 Zigarettenstummel<br />

werden in den Aschenrohren entsorgt<br />

• 250.000 Tschickstummel hat die<br />

Initiative Ploggerei in 3,5 Monaten in<br />

Wien gesammelt<br />

Und weg damit<br />

Zwei Teams machten sich ans Werk um<br />

etwa eine Stunde rund um die U-Bahn<br />

Station entweder Müll oder Tschikstummel<br />

zu sammeln. Die Funde wurden auf<br />

einer Plane ausgebreitet und nach der<br />

Ankunft der Umweltministerin gemeinsam<br />

mit ihr analysiert. Die Ausbeute<br />

war erschreckend groß. Ca. 5000<br />

Tschickstummel landeten in Sammelkübeln.<br />

Glasflaschen und Getränkedosen<br />

waren die nächste große Gruppe. Jede<br />

Menge Styroporbehälter für Lebensmittel<br />

von den Picknickplätzen wurden ebenfalls<br />

gefunden. Dann folgte Kleinkram, vieles<br />

davon kleine Plastikteile.<br />

Wer Sachen wegwirft, macht Mist<br />

Viel Müll könnte durch Pfandsysteme und<br />

Mehrwegbehälter eingespart werden. Gibt<br />

es Geld zurück, landet weniger in der Natur.<br />

Es liegt an jedem einzelnen Menschen<br />

hier ein Bewusstsein zu entwickeln und<br />

sorgfältig mit den vorhandenen Ressourcen<br />

umzugehen. Umweltministerin<br />

Gewessler wies darauf hin, dass aktuell<br />

eine Novelle des Abfallwirtschaftsgesetzes<br />

(aus 2002) in Begutachtung ist. Darin<br />

würden umfassende Maßnahmen für den<br />

Stopp der Plastikflut fixiert- darunter<br />

ein verbindliches Mehrwegangebot bei<br />

Getränken für den Lebensmitteleinzelhandel<br />

und ein Verbot für bestimmte<br />

Einwegplastikprodukte. Zudem kündigte<br />

die Umweltministerin Pilotprojekte für<br />

ein Einweg-Pfandsystem an.<br />

Die Youngsters drückten das so aus: „Mist<br />

ist nicht sexy, Wiese schon.“<br />

Anna Karall<br />

<strong>Nr</strong>. 3 /<strong>2021</strong> | <strong>Gebirgsfreund</strong> | 11

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