TRENDYone Job Guide Herbst 2021
Themen: Bewerbungstipps | Bewerbung via Smartphone | Stressfragen | Corona - Auswirkungen auf die Ausbildung | Neue Ausbildungsberufe
Themen: Bewerbungstipps | Bewerbung via Smartphone | Stressfragen | Corona - Auswirkungen auf die Ausbildung | Neue Ausbildungsberufe
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A<br />
JOB<br />
U G S B U R G & N O R D S C H W A B E N · H E R B S T 2 0 2 1<br />
<strong>Guide</strong><br />
T H E M E N<br />
Bewerbungstipps<br />
Bewerbung via<br />
Smartphone<br />
Stressfragen<br />
Corona -<br />
Auswirkungen auf<br />
die Ausbildung<br />
Neue<br />
Ausbildungsberufe
Jetzt<br />
erfolgreich<br />
durchstarten!<br />
Auf den<br />
Geschmack<br />
gekommen? Dann<br />
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oder per Post: NORMA<br />
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Carl-von-Linde-Str. 3,<br />
86551 Aichach<br />
Abiturientenprogramm (M/W/D)<br />
Gehalt: 1. Jahr: 1.100 €,<br />
2. Jahr: 1.250 €,<br />
3. Jahr: 2.400 €<br />
Drei Abschlüsse in drei Jahren<br />
Kaufmann im Einzelhandel<br />
Ausbilderschein (AdA)<br />
Geprüfter Handelsfachwirt<br />
Verkäufer (M/W/D) ODER<br />
2 Jahre<br />
3 Jahre<br />
3 Jahre<br />
Kaufmann im Einzelhandel (M/W/D)<br />
inkl. Ausbildung<br />
zum Verkäufer<br />
Gute Mittlere Reife oder überzeugender Haupt schul -<br />
abschluss mit guten Noten in Mathe und Deutsch<br />
Gute Allgemeinbildung und Interesse am Verkauf<br />
Ehrlichkeit, Teamgeist<br />
und Zuverlässigkeit<br />
Überdurchschnittliche<br />
Ausbildungsvergütung:<br />
1. Jahr: 1.000 €,<br />
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<strong>2021</strong><br />
Faire Ausbildung<br />
<strong>2021</strong><br />
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SEITE<br />
3<br />
3<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Grundlagen<br />
4 Schritt für Schritt zum geeigneten Traumjob<br />
6 Teaser für eindrucksvolle Unterlagen<br />
8 Der Lebenslauf: Worauf kommt es an?<br />
12 Das Anschreiben<br />
14 Das Vorstellungsgespräch am Telefon<br />
16 Das Video-Vorstellungsgespräch<br />
18 Klick und <strong>Job</strong>: Bewerbung via Smartphone<br />
22 Stressfragen: Vorstellungsgespräch<br />
Ausbildung<br />
24 Erfolgreich durch die Probezeit:<br />
Rechte und Pflichten auf einen Blick<br />
26 Corona und Ausbildung: Gerüstet durch die Lehre<br />
28 Neuer Ausbildungsberuf bei Erhardt+Leimer<br />
30 Fördermittel für Auszubildende<br />
32 Generalistische Ausrichtung der Pflegeausbildung<br />
36 Klassisch oder Digital? Die Arten<br />
von Berichtsheften<br />
Fachkräfte<br />
38 Neue und modernisierte Ausbildungsberufe<br />
40 Gender-Pay-Gap: Gehaltsunterschied zwischen<br />
Frauen und Männer<br />
42 Die besten Karrierepodcasts im Überblick<br />
44 Erfolgreich Fachkräfte finden<br />
46 Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />
48 Meetings 2.0 im Homeoffice<br />
52 Den Lebenslauf für den Algorithmus gestalten<br />
54 <strong>Job</strong>messen im Überblick<br />
Der <strong>TRENDYone</strong> JOB GUIDE beinhaltet Bewerbungstipps,<br />
Stellenangebote, Informationen<br />
über neue Ausbildungsberufe sowie Orientierungshilfen<br />
für Fachkräfte und richtet sich an<br />
alle, die einen Ausbildungsplatz, eine Weiterbildungsmaßnahme<br />
oder neue Karrieremöglichkeiten<br />
suchen. Der JOB GUIDE ist an vielen<br />
Schulen und Bildungseinrichtungen sowie<br />
an zahlreichen Auslagestellen, oder direkt im<br />
<strong>TRENDYone</strong>-Büro kostenlos erhältlich.<br />
Unternehmen in dieser Ausgabe:<br />
2 NORMA<br />
5 Bundeswehr<br />
7 buttinette<br />
9 swa<br />
11 IHLE<br />
13 VR-Bank<br />
15 Agentur für<br />
Arbeit Augsburg<br />
19 Universitätsklinikum<br />
Augsburg<br />
21 Schuh Schmid<br />
23 Josef Saule<br />
25 Stadtsparkasse Augsburg<br />
28 Erhardt+Leimer<br />
33 CAB Caritas Augsburg<br />
35 Altenhilfe der<br />
Stadt Augsburg<br />
44 Regio Augsburg<br />
Wirtschaft GmbH<br />
55 Zott SE & Co. KG<br />
56 ALDI<br />
Impressum<br />
Verlag:<br />
Ad can do GmbH & Co. KG<br />
Zirbelstraße 51 a<br />
86154 Augsburg<br />
Tel. 0821 / 45 54 54 - 0<br />
Fax 0821 / 45 54 54 - 10<br />
E-Mail: info@trendyone.de<br />
Geschäftsführer:<br />
Jürgen Windisch<br />
Umsetzung:<br />
Christian Strohmayr<br />
Bankverbindung:<br />
Stadtsparkasse Augsburg<br />
IBAN: DE34720500000000094441<br />
BIC: AUGSDE77XXX<br />
Auflage:<br />
12.000 Exemplare<br />
Die namentlich gekennzeichneten Beiträge<br />
stellen die Meinung des Verfassers, nicht<br />
eine Stellungnahme von <strong>TRENDYone</strong> dar. Für<br />
unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos<br />
wird keine Haftung übernommen. Honorierte<br />
Beiträge und Fotos gehen in den Besitz von<br />
<strong>TRENDYone</strong> über. Höhere Gewalt entbindet<br />
die Ad can do GmbH & Co. KG von der Lieferungspflicht.<br />
Bildquellen: Thinkstock Photos, istockphotos, Fotolia, AdobeStock
4<br />
4<br />
SEITE<br />
Grundlagen<br />
Der Weg ins<br />
Schritt für Schritt zum<br />
geeigneten Traumjob<br />
Berufsleben<br />
Jahrelang drücken wir die<br />
Schulbank und arbeiten alle<br />
auf genau ein Ergebnis hin:<br />
den Abschluss. Was zunächst<br />
einmal nach einer Menge<br />
Freiheit klingt, ist aber gleichzeitig<br />
auch ein entscheidender<br />
Schritt in Richtung selbstbestimmtes<br />
Leben. Denn jetzt<br />
geht es, sofern noch nichtgeschehen,<br />
um das Planen<br />
der Zukunft. Die Berufswelt<br />
bietet zwar zahlreiche sowie<br />
spannende Perspektiven, den<br />
geeigneten <strong>Job</strong> muss dennoch<br />
jeder selbst finden.<br />
Bei der Suche hilft ein wesentlicher<br />
Gedankengang:<br />
Die Berufswahl sollte immer<br />
auf persönliche Stärken und<br />
Einstellungen abgestimmt<br />
werden.<br />
Es ist nicht alles Gold, was<br />
glänzt<br />
Auch wenn sich ein Beruf<br />
spannend anhört, kann sich<br />
im Nachhinein herausstellen,<br />
dass die Tätigkeiten gar nicht<br />
zur eigenen Persönlichkeit<br />
passen. Das Erfolgsrezept:<br />
Tests aus dem Internet. Die<br />
Ergebnisse sind jedoch oft<br />
die Gleichen. Die Überzeugung<br />
bleibt erhalten oder<br />
das Bild über die jeweilige<br />
Arbeit könnte sich aber auch<br />
vollständig wenden. Aus diesem<br />
Grund sollte rechtzeitig<br />
mit der Berufsorientierung<br />
begonnen werden. In Form<br />
von Praktika, einem Schnupperstudium<br />
oder sonstigen<br />
Tätigkeiten können wertvolle<br />
Erfahrungen gesammelt werden.<br />
<strong>Job</strong>messen und Berufsberatung<br />
während Corona<br />
Um die stetige Entwicklung<br />
des Arbeitsmarktes im Blick<br />
zu behalten, hilft es <strong>Job</strong>messen<br />
zu besuchen oder einen<br />
Termin bei einer Berufsberatung<br />
auszumachen. Doch<br />
während der Corona-Krise<br />
fällt der Besuch auf Messen<br />
schon mal flach. Erste Messeveranstalter<br />
haben sich<br />
auf dieser Veränderung eingestellt<br />
und bieten Online-<br />
<strong>Job</strong>messen an. Der Besuch<br />
bei der Berufsberatung der<br />
Agentur für Arbeit beispielsweise<br />
ist weiterhin problemlos<br />
möglich.<br />
I N F O<br />
Knigge<br />
• Frühzeitig mit der<br />
Suche beginnen<br />
• Information nicht nur<br />
über das Internet<br />
• Teilnahme an Online-<br />
<strong>Job</strong>messen<br />
• Berufsorientierungstests<br />
können helfen<br />
• Vereinbarung eines<br />
Termins bei der Berufsberatung<br />
• Auch Initiativbewerbungen<br />
sind möglich<br />
• Flexibilität beim<br />
Standort eines Betriebes<br />
ist wichtig
Mach, was wirklich zählt:<br />
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6<br />
6<br />
SEITE<br />
Grundlagen<br />
Deckblatt<br />
Teaser für eindrucksvolle<br />
Unterlagen<br />
der Bewerbung<br />
Das Deckblatt gehört für viele Bewerber nach wie vor zum<br />
Standardrepertoire,<br />
obwohl es nicht mehr zwingend notwendig ist.<br />
Falls Sie sich dennoch mit<br />
einem Deckblatt sicherer<br />
fühlen und Ihrer Bewerbung<br />
mit einem Deckblatt eine besondere<br />
Note geben möchten,<br />
hier ein paar Tipps, worauf es<br />
ankommt:<br />
Inhalt des Deckblattes<br />
Zunächst wählt man eine<br />
Deckblatt-Überschrift wie<br />
„Bewerbung um ...“ Danach<br />
muss der Adressat namentlich<br />
angegeben werden, damit<br />
dieser sich wirklich angesprochen<br />
fühlt.<br />
Das Deckblatt sollte, im Normalfall,<br />
schlicht und ohne<br />
überflüssige Verzierungen<br />
und Linien gestaltet sein. Jedoch<br />
trifft das Motto „Weniger<br />
ist mehr“ nicht zu, wenn<br />
man sich um eine Stelle als<br />
Kreativer bewirbt. Dann darf<br />
nämlich ruhig in der Bewerbung<br />
bzw. auf dem Deckblatt<br />
etwas von Ihrer kreativen<br />
Seite gezeigt werden. Zu platzieren<br />
ist das Deckblatt immer<br />
vor dem Bewerbungsanschreiben.<br />
Auch wenn das Deckblatt<br />
meist nicht unbedingt notwendig<br />
ist, so kann es durchaus<br />
eine tolle Ergänzung<br />
zur Bewerbung darstellen.<br />
Wichtig ist jedoch, dass das<br />
Deckblatt mehr zu bieten<br />
hat als nur das Foto. Ein optisch<br />
sehr ansprechend gestaltetes<br />
Deckblatt weckt die<br />
Neugierde und schafft bestimmt<br />
einen Vorteil, um unter<br />
einer größeren Bewerberzahl<br />
herauszustechen.<br />
Das Bewerbungsfoto<br />
Mittig sollten dann das Bewerbungsfoto und Ihre persönlichen Daten gesetzt<br />
werden. Das Foto liefert zwar keine Informationen im eigentlichen Sinne,<br />
jedoch schafft es ein erstes Bild des Bewerbers und bleibt meist intensiver in<br />
Erinnerung als das Bewerbungsschreiben an sich.<br />
Das Bewerbungsfoto sollte unbedingt bei einem professionellen Fotografen<br />
gemacht werden, da dieser eine umfassende Beratung hinsichtlich Berufsfeld<br />
und angestrebter Position bieten kann. Darüber hinaus setzt der Fotograf den<br />
Bewerber „ins rechte Licht“. Professionelle Studioaufnahmen können durchaus<br />
zwischen 100 und 300 Euro kosten. Jedoch kann eine Bewerbung einen<br />
großen Teil des Lebensverlaufes beeinflussen und daher sollte man nicht an<br />
der falschen Stelle sparen. In der Regel dienen die Fotos ja auch für mehrere<br />
Bewerbungen und lassen sich auch anderweitig verwenden, wie beispielsweise<br />
als Profilfotos in sozialen Netzwerken.<br />
Vor dem Schießen des Bewerbungsfotos sind passende Kleidung, Frisur und<br />
möglicherweise das Make-Up so auszuwählen, als würde man schon zum<br />
Vorstellungsgespräch selbst gehen. Obwohl das Bewerbungsfoto nicht von Ihnen<br />
verlangt werden kann, so ist es üblich, eines beizufügen, vor allem dann,<br />
wenn Sie sich für das Beilegen eines Deckblattes entschieden haben.
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Haben Sie Interesse, mit uns<br />
ins Berufsleben zu starten?<br />
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Ausbildung (m/w/d)<br />
• Kaufmann im Einzelhandel<br />
• Fachkraft für Lagerlogistik<br />
• Kaufmann für Büromanagement<br />
• Kaufmann für Marketingkommunikation<br />
• Kaufmann für Groß- und Außenhandelsmanagement<br />
(Fachrichtung<br />
Außenhandel)<br />
• Mediengestalter Digital und Print<br />
• Fachinformatiker für Systemintegration<br />
• Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung<br />
Duale Studiengänge (m/w/d)<br />
• BWL-Handel<br />
• BWL-Marketingmanagement<br />
• Wirtschaftsinformatik
8<br />
8<br />
SEITE<br />
Grundlagen<br />
Der Lebenslauf<br />
Worauf kommt es an?<br />
Personalentscheider können sich oft nur sehr wenig Zeit<br />
nehmen, um sich anhand der Bewerbung und des Lebenslaufs<br />
ein soweit reichendes Bild von der Bewerberin oder<br />
dem Bewerber zu machen, dass eine Einladung zum Vorstellungsgespräch<br />
daraus resultiert.<br />
Daher ist entscheidend, dass<br />
der Lebenslauf klar gegliedert<br />
und übersichtlich ist. Er<br />
soll lückenlos über den persönlichen<br />
und beruflichen<br />
Werdegang informieren. Man<br />
unterscheidet drei Arten der<br />
Aufmachung: funktional,<br />
ausführlich und tabellarisch.<br />
Wobei letztere die heute gebräuchlichste<br />
ist.<br />
Heute ist der Lebenslauf tätigkeitsbezogener<br />
geworden<br />
und muss auch nicht mehr<br />
zwingend chronologisch vorwärts<br />
gewandt geschrieben<br />
werden. Das was man kann<br />
und gemacht hat, soll sofort<br />
ins Auge springen. Beim Erstellen<br />
des Lebenslaufs sollte<br />
man sich also viel Zeit nehmen<br />
und Sorgfalt walten lassen.<br />
Er ist die erste Arbeitsprobe<br />
für einen Bewerber.<br />
Vermeiden Sie Grammatikund<br />
Rechtschreibfehler – das<br />
gilt selbstverständlich auch<br />
für alle anderen Dokumente<br />
der Bewerbungsmappe. Am<br />
besten sucht man sich jemanden,<br />
der in Rechtschreibung<br />
fit ist und der den Text dahingehend<br />
kontrolliert.<br />
Auf einen Blick<br />
Ein Lebenslauf ist grob gegliedert<br />
in die Kategorien<br />
Schulbildung, Ausbildung<br />
und Berufserfahrung. Schöne<br />
Vorlagen gibt es zum Beispiel<br />
im Internet, aber auch einige<br />
Schreibprogramme bieten<br />
gute und übersichtliche<br />
Muster für Lebensläufe. Hier<br />
sollte einheitlich aufgelistet<br />
werden, welche Tätigkeit der<br />
Bewerber wann und wo ausgeführt<br />
hat. Die Details dazu<br />
belegen dann die beigelegten<br />
Zeugnisse. Natürlich muss<br />
nicht jedes Zeugnis über je-
Starte dein<br />
Next Level:<br />
Fünf spannende<br />
AUSBILDUNGS-<br />
BERUFE<br />
warten auf dich<br />
Bewirb dich unter:<br />
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10<br />
10<br />
SEITE<br />
den Nebenjob während der<br />
Schulzeit beigelegt werden.<br />
Aber vor allem das Abiturbzw.<br />
Abschlusszeugnis sowie<br />
die letzten zwei oder drei Arbeitszeugnisse<br />
dürfen nicht<br />
fehlen.<br />
Der Lebenslauf dient bei<br />
der Fülle von Bewerbungen<br />
auch dazu, mehrere Bewerber<br />
schnell miteinander zu<br />
vergleichen, daher empfiehlt<br />
sich der tabellarische Lebenslauf,<br />
der meist wie folgt aufgebaut<br />
wird:<br />
Die Überschrift „Lebenslauf“<br />
sollte zentriert ausgerichtet<br />
werden. Oben rechts wird das<br />
Bewerbungsfoto angebracht,<br />
wenn es nicht in ein Deckblatt<br />
eingebettet ist oder separat<br />
versandt wird, wie es oft bei<br />
Online-Bewerbungen der Fall<br />
ist. Doppelte Formatierungen,<br />
wie zum Beispiel fett und unterstreichen<br />
bitte vermeiden.<br />
Bei der Schriftart sollte die<br />
gleiche verwendet werden,<br />
mit der auch das Anschreiben<br />
formatiert wurde. Die<br />
Daten können chronologisch<br />
oder antichronologisch (letzte<br />
Tätigkeit zuerst) sortiert<br />
werden. Bei einem umfangreichen<br />
Werdegang empfiehlt<br />
sich die antichronologische<br />
Anordnung.<br />
Zunächst sind die persönlichen<br />
Daten anzugeben:<br />
Name<br />
Anschrift<br />
Telefon<br />
E-Mail<br />
Geburtsdatum und -ort<br />
Staatsangehörigkeit<br />
Familienstand<br />
Anzahl der Kinder,<br />
Alter der Kinder<br />
Die folgenden Gliederungspunkte<br />
sind als Beispiel zu<br />
verstehen und sind, je nach<br />
Werdegang, unterschiedlich<br />
zu strukturieren. Es empfiehlt<br />
sich, nicht nur Zeiträume,<br />
sondern auch Aufgabenbereiche<br />
und Erfahrungen<br />
anzugeben.<br />
Schulische Ausbildung<br />
[Jahreszahlen]<br />
• Name, Ort und Typ der<br />
Schule<br />
• Abschluss<br />
(Abschlussnote in<br />
Klammern)<br />
Berufliche Ausbildung<br />
[Monat/Jahr]<br />
• Unternehmen mit (eventuell)<br />
Ausbildungsort<br />
• Art der Ausbildung, Abschluss<br />
Studium<br />
[Monat/Jahr]<br />
• Name der Fachhochschule<br />
bzw. Universität<br />
• Studiengang/-fach<br />
• Vertiefungsrichtung<br />
• Abschluss mit Note<br />
• evtl. Thema der Arbeit und<br />
Promotion<br />
Praktika<br />
[Monat/Jahr]<br />
• Unternehmen, Ort<br />
• Tätigkeitsbereich<br />
Beruflicher Werdegang<br />
[Monat/Jahr]<br />
• Unternehmen, Ort<br />
• und eine kurze Darstellung<br />
der Aufgabenbereiche. Heben<br />
Sie Aufgaben hervor,<br />
die für die angestrebte<br />
Stelle relevant sind.<br />
Berufliche Weiterbildung<br />
[Monat/Jahr]<br />
• Art<br />
• Abschluss (z. B. Zertifikate/<br />
Urkunden für Seminare)<br />
Weitere Gliederungspunkte<br />
können sein:<br />
• Auslandserfahrung oder<br />
-reisen<br />
• Sprach- und EDV-Kenntnisse<br />
• Interessen und Hobbys<br />
Angabe von Hobbys, die für<br />
die angestrebte Stelle relevant<br />
sind. Risikosportarten,<br />
wie Fallschirmspringen oder<br />
ähnliches sollten vermieden<br />
werden.<br />
Referenzen/Sonstiges<br />
Tätigkeiten, die unter keinen<br />
anderen Gliederungspunkt<br />
fallen.<br />
Tipp:<br />
Angaben der Art „seit 06/2004<br />
arbeitslos“ sind unglücklich.<br />
Besser: Aufgliedern, wie die<br />
Zeit der Bewerbungsphase<br />
genutzt wurde (zum Beispiel<br />
Kurse, Fortbildungen etc.).<br />
Der Lebenslauf darf auf diese<br />
Weise „getuned“ werden.<br />
Allerdings ist dabei wichtig,<br />
auf die Wahrheit zu achten.<br />
Übertreibungen und Unstimmigkeiten<br />
fallen Personalverantwortlichen<br />
in der Regel<br />
schnell auf.<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
Mit der Unterschrift wird die<br />
Richtigkeit und Aktualität der<br />
gemachten Angaben bestätigt.<br />
Bitte unterschreiben Sie<br />
leserlich und mit vollständigem<br />
Namen. Eine Grußformel<br />
ist hier fehl am Platz!
12<br />
12<br />
SEITE<br />
Grundlagen<br />
Das A und O:<br />
Das Anschreiben<br />
Wer sich heutzutage bei einer Firma bewirbt, tut das zu 99<br />
Prozent online. Gefordert werden hier meist ein Anschreiben<br />
und ein Lebenslauf sowie dementsprechende Zeugnisse<br />
und Nachweise. Wenn das Anschreiben nicht korrekt ist,<br />
sind die Chancen auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch<br />
sehr gering. Das muss einfach passen. Wie man<br />
hier bei den Personalern punktet, haben wir in fünf Regeln<br />
zusammengefasst.<br />
#1: Korrekte<br />
Rechtschreibung<br />
Rechtschreib- und Grammatikfehler<br />
sind beim Anschreiben<br />
unbedingt zu vermeiden.<br />
Wer sich unsicher mit Formulierungen<br />
und der Rechtschreibung<br />
ist, sollte sich Hilfe<br />
holen und die Bewerbung<br />
von einer qualifizierten Person<br />
Korrekturlesen lassen.<br />
#2: Richtige Ansprache<br />
In den Betreff gehören das<br />
Wort Bewerbung, dann die<br />
Kennziffer – soweit vorliegend<br />
– und die Bezeichnung<br />
der Position. Bei der<br />
anschließenden Begrüßung<br />
sollte man nur dann mit<br />
„Sehr geehrte Damen und<br />
Herren“ beginnen, wenn<br />
der Name des Ansprechpartners<br />
nicht bekannt ist. Auch<br />
hier sollte nie der Name des<br />
Ansprechpartners falsch geschrieben<br />
oder ein Titel wie<br />
Dr. unterschlagen werden.<br />
Meist ist der Ansprechpartner<br />
in der Ausschreibung angegeben,<br />
andernfalls kann dieser<br />
auch telefonisch erfragt werden.<br />
#3: Eine Seite<br />
Das Anschreiben sollte nicht<br />
länger als eine Seite lang sein.<br />
Alles andere könnte zur Überforderung<br />
des Lesers führen.<br />
Gleichzeitig muss es aber die<br />
wichtigsten Informationen<br />
Die Entscheidung für<br />
eine Absage kann in<br />
weniger als zwei<br />
Minuten fallen<br />
über den Bewerber enthalten.<br />
Für die Lesewirkung<br />
empfiehlt es sich, die Abschnitte<br />
sinngemäß zusammenzufassen.<br />
Außerdem gehören auf das<br />
Anschreiben neben der Angabe<br />
von Ort und Datum zwei<br />
wichtige Adressen:<br />
• Der Absender (mit vollständigem<br />
Namen, Anschrift, E-<br />
Mail und Telefonnummer)<br />
• Der Adressat (korrekter<br />
Name und Adresse des<br />
Unternehmens sowie der<br />
Name des Ansprechpartners)<br />
#4: Richtige Struktur<br />
In die zwei bis drei Sätze<br />
lange Einleitung gehört<br />
der Grund sowie die Quelle,<br />
der Stellenanzeige (beispielsweise<br />
<strong>Job</strong>portale,<br />
über befreundete Mitarbeiter<br />
der Firma o.Ä.). Sollte<br />
man sich auf ein Gespräch<br />
im Rahmen einer Messe oder<br />
auf ein Telefonat beziehen<br />
können, so gehört dies ebenfalls<br />
hierher. Im Hauptteil
kurz und knapp die bisherigen<br />
Tätigkeiten, Fähigkeiten<br />
oder Talente hervorheben,<br />
die einen zum perfekten Bewerber<br />
machen. Eine sinnvolle<br />
Unterteilung in Absätze<br />
erleichtert dem Empfänger<br />
das Lesen. Der Text sollte fließend<br />
und interessant gestaltet<br />
sein.<br />
Als letzten Absatz eignet sich<br />
immer der Hinweis, sich auf<br />
ein persönliches Kennenlernen<br />
zu freuen und jederzeit<br />
für Rückfragen zur Verfügung<br />
zu stehen. Konjunktive (würde,<br />
könnte,...) sind zu vermeiden.<br />
Am Schluss steht dann die<br />
Verabschiedungsformel und<br />
der komplette Name, dazwischen<br />
die Unterschrift, die<br />
gut eingescannt sein sollte.<br />
Sind bei einer Stellenanzeige<br />
außerdem das frühestmögliche<br />
Eintrittsdatum sowie die<br />
Gehaltsvorstellung (in brutto/Jahresgehalt)<br />
gewünscht,<br />
wird diese am besten in das<br />
E-Mail anschreiben und nicht<br />
direkt ins Anschreiben Dokument<br />
geschrieben.<br />
#5: Richtiges Format<br />
Schrift: In vielen Ratgebern<br />
wird eine serifenlose Schrift<br />
wie zum Beispiel Arial oder<br />
Helvetica empfohlen. Diese<br />
lässt sich gut lesen und wirkt<br />
modern. Als Schriftgröße eignen<br />
sich 10 pt. bis maximal 12<br />
pt. Der Zeilenabstand sollte<br />
mindestens 1,2, am besten 1,5<br />
Zeilen betragen.<br />
F A Z I T<br />
SEITE<br />
Fazit<br />
Vielen Personalchefs reicht ein<br />
kurzer Blick auf das Anschreiben.<br />
Deshalb sollten Sie hierzu<br />
etwas mehr Zeit investieren<br />
und mehrmals checken lassen,<br />
bevor die Bewerbung plus<br />
Anschreiben verschickt wird.<br />
Ränder: Legen Sie als Abstand<br />
zum oberen und unteren<br />
Seitenrand 16,9 mm<br />
fest, zum linken Seitenrand<br />
24,1 mm und zum rechten<br />
8,1 mm. Damit halten Sie die<br />
für Bewerbungen gültige DIN<br />
5008 ein.<br />
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Du bist engagiert,<br />
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zu Hause?<br />
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anspruchsvolle Ausbildung<br />
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VR-Bank<br />
Handels- und Gewerbebank
14<br />
14<br />
SEITE<br />
Grundlagen<br />
Vorstellungsgespräch<br />
am Telefon<br />
So meistern Sie erfolgreich ein<br />
Telefoninterview<br />
Gerade Unternehmen, die<br />
eine große Anzahl an Bewerbern<br />
haben, greifen gerne auf<br />
die Möglichkeit zurück, im<br />
Vorfeld ein Telefoninterview<br />
zu führen. So werden nicht<br />
nur Fahrtkosten, sondern<br />
auch jede Menge Zeit gespart.<br />
Doch auch, wenn man sich<br />
nicht persönlich gegenüber<br />
sitzt, sollte man ein Interview<br />
per Telefon immer wie<br />
ein richtiges Bewerbungsgespräch<br />
betrachten und sich<br />
dementsprechend darauf vorbereiten.<br />
Dafür gibt es einige<br />
hilfreiche Tipps und Tricks,<br />
um dem Traumjob einen<br />
Schritt näher zu kommen.<br />
Denn überzeugt man einen<br />
Personaler erstmal am Telefon,<br />
folgt im Normalfall die<br />
Einladung zum klassischen<br />
Bewerbungsgespräch vor Ort.<br />
Vorbereitung ist das A und O<br />
Planen Sie genügend Zeit für<br />
das Interview ein: Während<br />
es in einem 20-minütigen Interview<br />
meist nur um Basisinformationen<br />
zu Ihrer Person<br />
sowie Rückfragen zum Lebenslauf<br />
oder eventuellen Lücken<br />
darin geht, müssen Sie<br />
bei einem längeren Gespräch<br />
mit tiefergehenden Fragen<br />
rechnen.<br />
Informieren Sie sich im Vorfeld<br />
über Ihren Gesprächspartner:<br />
Wenn Sie wissen,<br />
wer am anderen Hörer ist,<br />
gehen Sie das Gespräch lockerer<br />
an und können außerdem<br />
bessere Anknüpfungspunkte<br />
finden.<br />
Sorgen Sie für Ruhe: Radio, TV<br />
oder Musik im Hintergrund<br />
sollten absolut tabu sein. Versuchen<br />
Sie außerdem Straßenlärm,<br />
Babygeschrei oder<br />
andere Störquellen zu vermeiden.<br />
Das ist nicht nur für<br />
Sie ein Stressfaktor, sondern<br />
kann auch für den Interviewer<br />
unangenehm sein.<br />
Legen Sie sich Ihre Unterlagen<br />
zurecht: Sowohl die<br />
Bewerbungsunterlagen, als<br />
auch Informationen zum<br />
Unternehmen oder der ausgeschriebenen<br />
Stelle können<br />
eine gute Gedächtnisstütze<br />
sein. Sie sollten daher auf alle<br />
Seiten einen schnellen Blick<br />
werfen können, um Rückfragen<br />
rasch beantworten zu<br />
können. Außerdem sollten Sie<br />
einen Notizblock griffbereit<br />
haben, um wichtige Daten<br />
mitschreiben zu können.<br />
Stellen Sie sich ein Glas Wasser<br />
bereit: Wenn vor Nervosität<br />
der Mund trocken wird,<br />
können Sie heimlich einen<br />
Schluck zu sich nehmen. Jedoch<br />
sollten Sie wirklich darauf<br />
achten, dass Sie geräuschlos<br />
trinken.<br />
Prüfen Sie Ihre Technik: Falls<br />
Sie kein richtiges Telefon,<br />
sondern das Handy benutzen,<br />
sollten Sie sicherstellen, dass<br />
der Akku voll aufgeladen ist<br />
und eine gute Verbindung besteht.<br />
I N F O<br />
Tipps<br />
• Planen Sie genügend<br />
Zeit für das Interview ein<br />
• Informieren Sie sich im<br />
Vorfeld über Ihren Gesprächspartner<br />
• Sorgen Sie für Ruhe<br />
• Legen Sie sich Ihre Unterlagen<br />
zurecht<br />
• Stellen Sie sich ein Glas<br />
Wasser bereit
CHECK-U Erkungstool kannst Du Dich vorab schon einmal schlau machen<br />
15<br />
Lassen Sie den Personaler<br />
ausreden: Fallen Sie ihm auf<br />
keinen Fall ins Wort oder<br />
schneiden Sie ihm den Satz<br />
ab. Grundsätzlich ist der Ge-<br />
darüber, welcher Beruf denn zu Dir passen könnte.<br />
Erfolgreich durch das nicht automatisch in einen<br />
Gespräch<br />
umgangssprachlichen Ton<br />
Führen Sie Smalltalk: Dadurch<br />
können Sie von Beginn her bewusst Ihre Antworten.<br />
verfallen. Formulieren Sie da-<br />
Agentur<br />
an eine<br />
für<br />
angenehme<br />
Arbeit Augsburg<br />
Atmosphäre<br />
schaffen. Außerdem Pausen: Sie gehören zu jedem<br />
Fürchten Sie sich nicht vor<br />
nehmen Sie sich selber die normalen Gespräch dazu. sprächspartner<br />
Anspannung und bekommen Nutzen Sie solche Pausen,<br />
einen ersten Eindruck von Ihrem<br />
Gesprächspartner. durchzuatmen und bereits<br />
um sich neu zu sammeln, tief<br />
Wertachstraße 28, 86153 Augsburg<br />
Gesagtes zu überdenken. Sie<br />
Wenn vor Nervosität der Mund<br />
trocken wird, können Sie heimlich einen<br />
Schluck zu sich nehmen.<br />
derjenige,<br />
der die Gesprächsführung<br />
übernimmt. Besonders positiv<br />
ist es auch, wenn Sie sich<br />
den Namen des Interviewers<br />
merken und diesen hin und<br />
wieder erwähnen.<br />
Lächeln Sie: Auch wenn Sie<br />
Tel.: 0800 4 5555 00 (Dieser Anruf ist für Dich kostenfrei.)<br />
niemand<br />
oder<br />
sehen kann, hilft<br />
Ihnen ein Lächeln dabei, sich<br />
Konzentrieren Sie sich auf können solche Momente auch zu entspannen und positiv zu<br />
Ihre Aussagen und Ihre Stimme:<br />
Versuchen Sie klar und de Rückfrage zu stellen. Auf Telefon schließlich der einzi-<br />
gut nutzen, um eine passen-<br />
klingen. Die Stimme ist am<br />
deutlich zu sprechen, sodass keinen Fall sollten Sie in solchen<br />
Pausen Füllwörter wie Gesprächspartner auf der<br />
ge Kanal, über den man den<br />
www.arbeitsagentur.de -> Meine eServices<br />
man Sie am Ende der anderen<br />
Leitung gut verstehen kann. „Hmm“ oder „Ähm“ verwenden.<br />
Sollten Sie überlegen kann.<br />
emotionalen Ebene erreichen<br />
Außerdem sollten Sie darauf<br />
achten, dass Sie am Telefon müssen, schweigen Sie lieber.<br />
SEITE<br />
Ausbildungplatz gesucht?<br />
Die Berufsberater der Agentur für Arbeit Augsburg zeigen Dir den Weg zur Ausbildungsstelle!<br />
Gerne kannst Du auch einen Termin für ein Beratungsgespräch an<br />
Deiner Schule vereinbaren.<br />
Tipp: Unter www.arbeitsagentur.de -> Schule, Ausbildung und Studium -><br />
CHECK-U Erkungstool kannst Du Dich vorab schon einmal schlau machen<br />
darüber, welcher Beruf denn zu Dir passen könnte.<br />
Agentur für Arbeit Augsburg<br />
Wertachstraße 28, 86153 Augsburg<br />
Tel.: 0800 4 5555 00 (Dieser Anruf ist für Dich kostenfrei.) oder<br />
www.arbeitsagentur.de -> Meine eServices
16<br />
16<br />
SEITE<br />
Grundlagen<br />
Video<br />
Vorstellungsgespräch<br />
Gerade in Corona-Zeiten steigen<br />
viele Firmen auf reine<br />
Video-Vorstellungsgespräche<br />
um, um unnötigen Kontakt zu<br />
vermeiden. Aber auch wenn<br />
Bewerber aus anderen Städten<br />
kommen, bieten Firmen<br />
oft an, das Bewerbungsgespräch<br />
per Videokonferenz<br />
abzuhalten. Egal in welchem<br />
der beiden Fälle, bei Video-<br />
Vorstellungsgesprächen gibt<br />
es einige Dinge zu beachten.<br />
Ein Video-Vorstellungsgespräch<br />
bietet sowohl für den<br />
Bewerber als auch das Unternehmen<br />
zahlreiche Vorteile.<br />
Die Bewerber sparen sich in<br />
erster Linie jede Menge Zeit,<br />
da An- und Abreise wegfallen.<br />
Außerdem kann das Bewerbungsgespräch<br />
in einer bekannten<br />
Umgebung geführt<br />
werden. Dies lässt den Bewerber<br />
entspannter und ruhiger<br />
in das Gespräch gehen.<br />
Die Vorbereitung<br />
Um einen reibungslosen Ablauf<br />
zu garantieren, sollten<br />
folgende 9 Schritte am Besten<br />
bereits am Vortag beachtet<br />
bzw. gecheckt werden:<br />
Software-Check<br />
Über welches Tool das Bewerbungsgespräch<br />
geführt<br />
wird, sollte bereits im Vorfeld<br />
besprochen sein. Die dafür<br />
benötigte Software sollte am<br />
besten nicht nur auf dem<br />
Computer, sondern auch auf<br />
Handy oder Laptop gespeichert<br />
sein. Im Vorfeld sollten<br />
die unterschiedlichen Tools<br />
getestet werden, um im Gespräch<br />
dann souverän auf<br />
unterschiedliche Situationen<br />
reagieren zu können.<br />
Hardware-Check<br />
In einem der vorbereitenden<br />
Tests sollte die Qualität des<br />
Mikrofons unter die Lupe<br />
genommen werden, damit<br />
nicht nur der Bewerber seinen<br />
Gegenüber gut verstehen<br />
kann sondern auch verstanden<br />
wird. Sollte das Mikrofon<br />
des Computers oder Laptops<br />
nicht ausreichen, kann auf<br />
unauffällige (optimal Kabellose)<br />
Kopfhörer mit integriertem<br />
Mikrofon zurückgegriffen<br />
werden. Diese helfen<br />
meist, den Gegenüber deutlich<br />
besser zu verstehen.<br />
Profil-Check<br />
Sollte zur passenden Software<br />
bereits ein User-Profil bestehen,<br />
sollte dieses kontrolliert<br />
werden. Ein erster seriöser<br />
Eindruck beim potenziellen<br />
Arbeitgeber ist die halbe Miete.<br />
Besonders wichtig sind<br />
hier Profilbilder, Nutzernamen<br />
und Statusmeldungen.
SEITE<br />
17<br />
17<br />
Umgebungs-Check<br />
Die Örtlichkeit für das Gespräch<br />
muss im Vorfeld sorgfältig<br />
ausgesucht werden, da<br />
sie während der Konferenz<br />
nicht gewechselt werden<br />
kann. Es empfiehlt sich in jedem<br />
Fall ein ruhiger Raum,<br />
in dem die Lichtverhältnisse<br />
(Sonneneinstrahlung) passen.<br />
Geachtet werden muss außerdem<br />
auf einen aufgeräumten<br />
Hintergrund. Rollläden hoch.<br />
Outfit-Check<br />
Eine angemesse Kleidung<br />
ist beim Videochat genauso<br />
wichtig wie beim Bewerbungsgespräch<br />
im Real Life<br />
– und das nicht nur von der<br />
Hüfte Aufwärts. Hemd, Blazer<br />
und ein dezentes Make-Up<br />
sowie gestyltes Haar sind bei<br />
Mann und Frau ein Muss.<br />
Unterlagen-Check<br />
Alle Unterlagen die während<br />
des Gesprächs benötigt werden<br />
könnten, sollten bereitliegen.<br />
Darunter zählen beispielsweise<br />
die Bewerbung,<br />
der Lebenslauf, die Stellenanzeige<br />
und einige Notizen<br />
der eigenen Fragen an den<br />
Arbeitgeber.<br />
Zeit-Check<br />
Wie auch bei einem Vorstellungsgespräch<br />
in Person, sollte<br />
der Bewerber auch für die<br />
Online-Version 15 Minuten<br />
vor offiziellem Gesprächstermin<br />
bereit sein. Alle Benachrichtigungen<br />
auf dem Gerät<br />
sollten deaktiviert werden,<br />
um mögliche Störungen während<br />
der Konferenz zu vermeiden.<br />
Wer ruft wen an?<br />
In der Regel ruft das Unternehmen<br />
den Bewerber an.<br />
Jedoch sollte dies zur Sicherheit<br />
vorher per E-Mail mit<br />
den Verantwortlichen geklärt<br />
werden, um unnötigen<br />
Stress im Vorfeld zu vermeiden.<br />
Sollte es zu technischen<br />
Schwierigkeiten kommen,<br />
empfiehlt es sich, im Notfall<br />
telefonisch kommunizieren<br />
zu können.<br />
Das Gespräch<br />
Folgende drei Tipps sollten<br />
während des Gesprächs beachtet<br />
werden, um einen souveränen<br />
und bleibenden Eindruck<br />
zu hinterlassen:<br />
Körpersprache<br />
Direkter Blickkontakt in den<br />
Bildschirm steht an erster<br />
Stelle. Es sollte nicht auf den<br />
Bildschirm oder gar im Raum<br />
umhergestarrt werden. Der<br />
Gegenüber sollte mehr vom<br />
Bewerber sehen können, als<br />
nur den Kopf. Der beste Abstand<br />
ist hier circa 80 cm von<br />
der Kamera entfernt.<br />
Deutliche Sprache<br />
Viele Video Chats haben je<br />
nach Verbindung einige Verzögerung<br />
bei der Spracheingabe.<br />
Um peinliches Unterbrechen<br />
zu vermeiden, sollte<br />
einige Sekunden abgewartet<br />
werden, ehe auf die vorherige<br />
Frage oder Aussage geantwortet<br />
wird.<br />
Notizen machen<br />
Sollten während dem Gespräch<br />
Notizen geführt werden,<br />
muss das unauffällig und<br />
per Stift und Papier geschehen.<br />
Nervige Tipp-Geräusch<br />
der Tastatur können den Gegenüber<br />
schnell auf die Palme<br />
bringen.
18<br />
18<br />
SEITE<br />
Grundlagen<br />
Klick und <strong>Job</strong><br />
Bewerbung via Smartphone<br />
Ein kurzer Check der neuesten<br />
Stellenangebote mit dem<br />
Smartphone vertreibt die<br />
Zeit. Die Stelle eines „Junior<br />
Investment Manager“ ist nur<br />
noch einen Fingertipp entfernt.<br />
Auf dem Button prangt<br />
der Schriftzug „Bewerben mit<br />
LinkedIn-Profil“. Im Nu landen<br />
die eigenen Kontaktdaten<br />
und die wichtigsten Stationen<br />
im Lebenslauf automatisiert<br />
im Bewerbungsformular des<br />
Unternehmens – übertragen<br />
aus dem eigenen Social-Media-Profil<br />
im Internet.<br />
Bewerbungen via Smartphone<br />
Mal ehrlich: Wenn man drei<br />
Dinge auf eine einsame Insel<br />
mitnehmen dürfte – wäre da<br />
das Smartphone dabei? Eben.<br />
Wir tragen Besagtes immer<br />
bei uns, gestalten und managen<br />
unser Leben mit diesem<br />
smarten Multitalent. Wenn<br />
wir also über unser Smartphone<br />
unsere Liebe des Lebens<br />
finden: Warum dann<br />
nicht auch einen neuen <strong>Job</strong><br />
finden? Immer mehr Karriereseiten<br />
von großen und<br />
kleinen Unternehmen laden<br />
ausdrücklich dazu ein, die Bewerbung<br />
per Smartphone zu<br />
verschicken. Denn das geht<br />
schneller, von überall und<br />
lässt sich über Karriereportale<br />
koppeln.<br />
Vor- und Nachteile<br />
+ Die aktuellen Unterlagen<br />
sind jederzeit griff- und<br />
einsatzbereit. Sind die wichtigen<br />
Dokumente wie Lebenslauf<br />
und Zeugnisse geräteunabhängig<br />
abgespeichert,<br />
dann kann einfach mit dem<br />
Bewerben losgelegt werden.<br />
- Einbußen in Professionalität<br />
und Qualität. Schnell,<br />
einfach und unkompliziert:<br />
Auch wenn <strong>Job</strong>suche und Bewerbung<br />
am Handy weniger<br />
Mühe als früher erfordern,<br />
so schleichen sich durch die<br />
kleine Smartphone-Tastatur<br />
Rechtschreibfehler mit besonders<br />
viel Engagement ein.<br />
Eine Umfrage von<br />
meinestadt.de zeigt, dass<br />
über die Hälfte der Personaler<br />
aktuell nicht mit der<br />
Qualität der eingehenden<br />
mobilen Bewerbungen zufrieden<br />
ist. Tipp der Personaler:<br />
Auch – oder eben gerade<br />
- bei mobilen oder Kurzbewerbungen<br />
Zeit nehmen<br />
und gewissenhaft prüfen.<br />
Was gibt es zu beachten?<br />
Auch wenn es fast an Zauberei<br />
grenzt, so schnell einem<br />
neuen <strong>Job</strong> so nahe zu sein:<br />
Es sollte darauf geachtet werden,<br />
dass die Unterlagen auf<br />
das jeweilige Unternehmen<br />
zugeschnitten sind. Obacht<br />
auch bei der Ausdrucksweise.<br />
Unsere Smartphone-Sprache<br />
neigt zur lockeren und kur-
KLINIKUMS<br />
NEXTAZUBI<br />
20<br />
22<br />
UNIVERSITÄTSKLINIKUM<br />
AUGSBURG<br />
Akademie für<br />
Gesundheitsberufe<br />
Ausbildung mit<br />
Herz und Verstand<br />
Bewirb dich für die generalistische Ausbildung zur Pflegefachkraft oder für<br />
viele weitere Berufe aus Medizin, Pflege, Therapie und Verwaltung. Alles was<br />
du wissen musst, findest du hier: www.karriere.uk-augsburg.de/ausbildung
20<br />
20<br />
SEITE<br />
Hilfreiche Apps für Ihre Bewerbung per Smartphone<br />
App Funktion Technische Daten Bewertung im<br />
Lebenslauf App<br />
Bewerbung<br />
Vorstellungsgespräch<br />
<strong>Job</strong>fox<br />
Hokify<br />
Monster <strong>Job</strong> App<br />
zen Kommunikation. Tipp:<br />
Ganze und höfliche Sätze sind<br />
nach wie vor bei Recruitern<br />
beliebt.<br />
Folgende Apps können bei<br />
der Bewerbung genutzt werden:<br />
Lebenslauf App:<br />
Diese App könnte dem Bewerbungsprozess<br />
ein neues<br />
Gesicht verleihen. So<br />
funktioniert‘s: Eine der vorgefertigten<br />
Vorlagen auswählen<br />
und die beruflichen<br />
Daten und Werdegänge<br />
eintragen. Tipp: Die Vorlage<br />
für das Anschreiben<br />
kann gleich mitgenutzt<br />
werden. Die App steht<br />
sowohl für Android-Smartphones<br />
als auch für iPhones<br />
zur Verfügung. Im Google<br />
Play Store gibt es die Gratis-<br />
Variante “Lebenslauf App<br />
Kostenlos” oder die Premiumversion<br />
“Lebenslauf<br />
App”. Vorteil Letztere: Keine<br />
Werbeeinblendungen. Die<br />
iOS-Variante kann kostenfrei<br />
aus dem App Store herunterladen<br />
werden. Wer auf die<br />
Premiumversion umsatteln<br />
• Praktische Vorlagen für Lebenslauf und<br />
Anschreiben<br />
• persönliche Daten und eigenes Foto direkt<br />
einfügen<br />
• Lebenslauf auf Facebook oder Google+<br />
teilen<br />
• Typische Fragen aus Bewerbungsgesprächen<br />
• praktische Bewerbungschecklisten<br />
• hilfreiche Videos (Körpersprache<br />
• Ablauf eines Vorstellungsgesprächs)<br />
• Profilerstellung in einer Minute<br />
• Rückmeldung innerhalb 24 Std.<br />
• Bewerbung ohne Anschreiben<br />
• Upload von Lebenslauf notwendig<br />
• Funktion wie bei Tinder<br />
• keine Anschreiben notwendig<br />
will, kann dies per Upgrade in<br />
Form eines In-App-Kaufs tun.<br />
Bewerbung Vorstellungsgespräch:<br />
Die App zeigt zahlreiche,<br />
knifflige Fragen, die in Bewerbungsgesprächen<br />
häufig<br />
und gern gestellt werden. Die<br />
vorgegebenen Checklisten<br />
der App vermitteln eine gute<br />
Vorbereitung für ein souveränes<br />
Auftreten. Tipp: Videos,<br />
die sich mit der Analyse der<br />
Bequem im Café an der<br />
Karriere arbeiten<br />
Körpersprache befassen, sollten<br />
Sie ansehen. Die App wird<br />
sowohl im App Store als auch<br />
im Google Play Store kostenlos<br />
zum Download angeboten.<br />
<strong>Job</strong>fox und Hokify:<br />
Bei <strong>Job</strong>fox kann scheinbar innerhalb<br />
von einer Minute ein<br />
Profil erstellt und sich mit einem<br />
kurzen Klick auf passende<br />
<strong>Job</strong>s beworben werden.<br />
• Kostenloser Download<br />
über Google Play Store<br />
und App Store<br />
• Premiumvariante ohne<br />
Werbeeinblendungen<br />
ebenfalls verfügbar<br />
• Als Gratis-App im App<br />
Store und im Google<br />
Play Store<br />
• Kostenlos über Google<br />
Play Store und App Store<br />
• Kostenlos über Google<br />
Play Store und App Store<br />
• Kostenlos über Google<br />
Play Store und App Store<br />
App Store<br />
Momentan verspricht die Bewerbungs-App<br />
Stellenangaben<br />
von 2.700 Arbeitgebern.<br />
Für Ungeduldige: Innerhalb<br />
von 24 Stunden kann bereits<br />
mit einer Rückmeldung gerechnet<br />
werden. Auch bei<br />
Hokify kann man sich ohne<br />
individuelles Anschreiben<br />
bewerben. Zusätzlich muss<br />
ein Lebenslauf uploaden. Die<br />
App verspricht mit allen Daten<br />
vertraulich und DSGVOkonform<br />
umzugehen. Rund<br />
4.700 <strong>Job</strong>s gibt es zurzeit.<br />
Monster <strong>Job</strong>:<br />
Zu Beginn der <strong>Job</strong>suche füttert<br />
man die App mit Filtereinstellungen.<br />
So kann z.B.<br />
eingestellt werden, in welcher<br />
Branche und Stadt man<br />
arbeiten möchte. Anschließend<br />
wird durch die <strong>Job</strong>anzeigen<br />
gewischt. Hierbei gilt:<br />
Nach links swipen führt zum<br />
nächsten <strong>Job</strong>, nach rechts zur<br />
Bewerbung. Bewerbungsanschreiben<br />
sind bei dieser App<br />
nicht notwendig.
Zu unseren Ausbildungen
22<br />
22<br />
SEITE<br />
Grundlagen<br />
Stressfragen<br />
Vorstellungsgespräch<br />
Die Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch<br />
ist das A<br />
und O. Was sind Ihre Stärken/<br />
Schwächen? Wovor haben<br />
Sie am meisten Angst? Wo<br />
möchten Sie in fünf Jahren<br />
stehen? – Fragen, die wir<br />
kennen und auf die wir uns<br />
schon im Voraus die passenden<br />
Antworten zurechtlegen<br />
können. Doch auch Personaler<br />
sind sich dieser Tatsache<br />
bewusst und versuchen daher<br />
den Bewerber mit Hilfe<br />
von Stressfragen aus der Reserve<br />
zu locken. Diese Fragen<br />
müssen nicht immer etwas<br />
mit dem <strong>Job</strong> zu tun haben, allerdings<br />
führen sie dazu, dass<br />
Sie über sich selbst sprechen<br />
und der Personaler so einen<br />
Einblick in weitere Facetten<br />
Ihrer Persönlichkeit und Ihre<br />
Soft Skills erlangt. Anders, als<br />
der Name es erwarten lässt,<br />
sollen Stressfragen nicht nur<br />
Stress erzeugen, sondern<br />
auch die Kreativität und<br />
Spontaneität des Bewerbers<br />
testen.<br />
Beispiele für mögliche<br />
Stressfragen:<br />
• Wenn Sie ein Tier wären,<br />
welches wären Sie?<br />
• Welche Frage möchten Sie<br />
nicht gestellt bekommen?<br />
• Wann haben Sie das letzte<br />
Mal die Regeln gebrochen<br />
und warum?<br />
• Wie schätzen Sie meine<br />
Leistung als <strong>Job</strong>-Interviewer<br />
bisher ein?<br />
• Was werden Ihre Kollegen<br />
hier von Ihnen lernen?<br />
• Was möchten Sie an Ihrem<br />
bisherigen <strong>Job</strong> am wenigsten?<br />
• Welche Superkräfte hätten<br />
Sie gerne?<br />
Wie reagiert man am<br />
besten?<br />
Personaler erwarten auf<br />
Stressfragen keine exakte<br />
Antwort, sondern bewerten<br />
vielmehr die gesamte Reaktion<br />
des Bewerbers. Sie zielen<br />
auf Charakterzüge wie Belastbarkeit,<br />
Kreativität und<br />
Schlagfertigkeit ab. Dennoch<br />
sollten Sie die Fragen, auch<br />
solche, die keine Stressfragen<br />
sind, nicht unüberlegt beantworten.<br />
Nehmen Sie sich einen<br />
kurzen Moment, um über<br />
die Antwort nachzudenken.<br />
Kommt Ihnen spontan eine<br />
gute Antwort in den Sinn,<br />
umso besser. Bleiben Sie außerdem<br />
ruhig und gelassen,<br />
bewahren Sie Körperspannung<br />
und stellen Sie Blickkontakt<br />
her, denn das strahlt<br />
Selbstvertrauen aus. Denken<br />
Sie laut und sprechen Ihre Gedanken<br />
aus, so halten Sie das<br />
Gespräch in Gang und lassen<br />
Ihr Gegenüber am Denkprozess<br />
teilhaben.<br />
Das ABBA-Prinzip<br />
Eine kleine Hilfestellung<br />
kann Ihnen hier auch das<br />
ABBA-Prinzip bieten. Hierbei<br />
handelt es sich um eine<br />
Formel zur Beantwortung<br />
von Stressfragen. ABBA steht<br />
dabei nicht für die populäre<br />
Musikgruppe, sondern für:<br />
Allgemein, Beispiel, Bezug<br />
(auf die konkrete Stelle) und<br />
nochmals Allgemein. Betrachten<br />
wir die Formel an einem<br />
konkreten Beispiel: „Stellen<br />
Sie sich vor, Sie nehmen die<br />
Position in unserer Firma an<br />
und müssen aufgrund dessen<br />
umziehen. Ihre Frau macht<br />
Ihnen dabei einen Strich<br />
durch die Rechnung. Wie<br />
würden Sie sich entscheiden<br />
– <strong>Job</strong> oder Frau?“<br />
Allgemein: Gehen Sie nicht<br />
direkt auf die Frage ein,
sondern umgehen Sie diese<br />
zunächst analytisch mit<br />
einem allgemeinen Thema,<br />
möglichst mit Bezug auf die<br />
angestrebte Stelle. „Ich habe<br />
mir angeeignet, wichtige Entscheidungen<br />
im Vorfeld zu<br />
treffen. Dazu zählt auch, welche<br />
Interessen die Beteiligten<br />
verfolgen und wie sich diese<br />
miteinander vereinbaren lassen.“<br />
Beispiel: Nehmen Sie hier<br />
ein Beispiel, bei dem Sie mit<br />
Erfolg gehandelt haben: „In<br />
meiner bisherigen Firma hatte<br />
ich beispielsweise die Aufgabe,<br />
ein neues Marketingkonzept<br />
einzuführen. Durch<br />
viele Gespräche mit den Mitarbeitern<br />
konnte ich Bedenken<br />
und Vorurteile abbauen<br />
und die Einführung verlief<br />
erfolgreich. Auch mit meiner<br />
Frau habe ich mich im Vorfeld<br />
abgestimmt und weiß,<br />
dass sie hinter einem Umzug<br />
stehen würde.“<br />
Bezug: Wichtig ist es hier zu<br />
zeigen, wie die Firma von Ihnen<br />
profitieren könnte: „Ich<br />
bin der Meinung, dass auch<br />
in der ausgeschriebenen Stelle<br />
die Kommunikation untereinander<br />
eine große Rolle<br />
spielt. Daher würde ich darüber<br />
nachdenken, regelmäßige<br />
Meetings zu veranstalten,<br />
um einen reibungslosen Austausch<br />
zu gewährleisten.“<br />
Allgemein: Die Antwort sollte<br />
abgerundet werden, indem<br />
Sie das Thema wieder<br />
verallgemeinern: „Ich habe<br />
die Erfahrung gemacht, dass<br />
die Stimmung im Büro angenehmer<br />
ist, wenn Mitarbeiter<br />
früh informiert werden und<br />
die Möglichkeit haben mitzusprechen.“<br />
I N F O<br />
SEITE<br />
Stressfaktor<br />
Schweigen<br />
Stress kann nicht nur verbal<br />
durch Fragen ausgelöst werden:<br />
Auch Schweigen kann den<br />
Bewerber in seiner Nervosität<br />
schnell verunsichern. Ein<br />
Schweigen sollte nicht gleich<br />
als Desinteresse oder Fehler<br />
ihrerseits interpretiert werden.<br />
Lassen Sie sich auch hier nicht<br />
aus der Ruhe bringen und<br />
versuchen Sie das Schweigen<br />
eine Weile auszuhalten. Am<br />
besten können Sie mit einer<br />
Rückfrage wieder ins Gespräch<br />
kommen.<br />
Mit diesem Prinzip beantworten<br />
Sie nicht nur die Frage,<br />
sondern haben gleichzeitig<br />
auch die Möglichkeit, ihre<br />
Stärken zu präsentieren.<br />
23<br />
23<br />
Landschaftsgärtner/in m/w/d<br />
ein Beruf mit Zukunft<br />
Ausbildung auch als<br />
Dualer Studiengang möglich<br />
Wir informieren Sie gerne...<br />
Josef Saule GmbH<br />
Landschafts- und Sportplatzbau<br />
Mühlhauser Straße 55<br />
86169 Augsburg<br />
Telefon 0821-270940<br />
personal@saule-augsburg.de
24<br />
24<br />
SEITE<br />
Ausbildung<br />
Erfolgreich<br />
durch die Probezeit<br />
Rechte und Pflichten<br />
auf einen Blick<br />
Die Probezeit erfüllt sowohl<br />
für den Arbeitgeber als auch<br />
den Arbeitnehmer einen<br />
wichtigen Zweck: Sie ermöglicht<br />
es beiden Parteien, das<br />
Arbeitsverhältnis vorzeitig<br />
zu beenden. Schließlich<br />
sollte man sich bei seinem<br />
<strong>Job</strong> im Klaren sein, ob man<br />
diesen für längere Zeit ausführen<br />
will oder kann,<br />
beziehungsweise ob der<br />
Mitarbeiter für die Stelle<br />
längerfristig geeignet ist.<br />
Damit Sie als Arbeitnehmer<br />
erfolgreich durch die<br />
Probezeit kommen, sollten<br />
Sie einige Regelungen und<br />
Pflichten kennen.<br />
Dauer der Probezeit<br />
Unterschieden wird hier,<br />
ob es sich um einen Auszubildenden<br />
oder einen regulären<br />
Angestellten handelt:<br />
Während die Probezeit eines<br />
Angestellten im Durchschnitt<br />
zwischen drei und sechs<br />
Monate beträgt, sind es bei<br />
einem Auszubildenden zwischen<br />
einem und vier Monate.<br />
Generell gibt es keine gesetzliche<br />
Vorschrift, nach der<br />
ein Arbeitsverhältnis mit einer<br />
Probezeit beginnen muss.<br />
Das heißt, dass auch komplett<br />
darauf verzichtet werden<br />
kann. Die Dauer kann das<br />
Unternehmen frei wählen,<br />
muss sich jedoch an die rechtlichen<br />
Vorgaben halten. Bei<br />
komplexeren Aufgaben kann<br />
der Arbeitgeber die Probezeit<br />
beispielsweise auch auf bis<br />
zu neun Monate festlegen.<br />
Wichtig ist, dass die Probzeit<br />
im Arbeits- bzw. Ausbildungsvertrag<br />
genau geregelt ist.<br />
Teamfähigkeit ist<br />
entscheidend<br />
Kündigung und Kündigungsfrist<br />
in der Probezeit<br />
Wie bereits erwähnt, ermöglicht<br />
es die Probezeit für<br />
den Arbeitgeber sowie den<br />
Arbeitnehmer, das Arbeitsverhältnis<br />
vorzeitig zu beenden.<br />
Beide Parteien haben in<br />
dieser Zeit die Möglichkeit,<br />
jederzeit und ohne Angabe<br />
von Gründen zu kündigen.<br />
Allerdings muss beiderseits<br />
eine mindestens zweiwöchige<br />
Kündigungsfrist eingehalten<br />
werden. Außerdem muss die<br />
Kündigung schriftlich erfolgen.<br />
Nach erfolgreichem Bestehen<br />
der Probezeit treten<br />
automatisch der gesetzliche<br />
Kündigungsschutz sowie die<br />
im Arbeitsvertrag geregelten<br />
Kündigungsfristen in Kraft.<br />
Urlaub während der<br />
Probezeit<br />
Laut Bundesurlaubsgesetz<br />
(BUrlG) besteht rein rechtlich<br />
schon während der Probezeit<br />
ein Urlaubsanspruch<br />
auf anteiligen Erholungsurlaub.<br />
Demnach hat man bei<br />
einem gesetzlichen Mindesturlaubsanspruch<br />
von<br />
20 Tagen im Jahr alle vier<br />
Wochen Anspruch auf 1,67<br />
Tage (=20 Tage geteilt durch<br />
12 Monate). Nach wie vor<br />
muss der Urlaub allerdings<br />
vom Arbeitgeber genehmigt<br />
werden. Dieser kann den Urlaubsantrag<br />
ablehnen, wenn<br />
dringende betriebliche Gründe<br />
dagegensprechen oder der<br />
Termin mit den Urlaubswünschen<br />
anderer Arbeitnehmer<br />
kollidiert. Geplanter Urlaub<br />
sollte daher frühzeitig angesprochen<br />
werden.<br />
Krankheit während der<br />
Probezeit<br />
Sollte man während der Probezeit<br />
erkranken, so ist der<br />
Arbeitgeber grundsätzlich<br />
auch hier verpflichtet Sie zu<br />
bezahlen (§ 3 Abs. 3 EFZG).<br />
Dieser Anspruch besteht<br />
auch, wenn Sie in dieser Zeit<br />
gekündigt werden. Allerdings<br />
gibt es auch hier Ausnahmen.
SEITE<br />
25<br />
25<br />
Der Arbeitgeber ist erst dann<br />
verpflichtet den Lohn fortzuzahlen,<br />
wenn Sie länger<br />
als vier Wochen im Unternehmen<br />
arbeiten. Sollten Sie<br />
davor erkranken, springt die<br />
Krankenkasse ein. Auch sollten<br />
Sie darauf achten, dem<br />
Arbeitgeber eine Krankmeldung<br />
vorzulegen. Ansonsten<br />
kann dieser den Lohn<br />
zurückbehalten. Sollten Sie<br />
Ihre Arbeitsunfähigkeit selbst<br />
verursacht haben, kann die<br />
Lohnfortzahlung verweigert<br />
werden. Generell ist der Betrieb<br />
verpflichtet, maximal<br />
sechs Wochen den Lohn weiter<br />
zu zahlen.<br />
Tipps für die Probezeit<br />
Die Probezeit ist für Arbeitnehmer<br />
und Arbeitgeber da,<br />
um sich gegenseitig ein Bild<br />
voneinander zu machen.<br />
Daher ist es umso wichtiger,<br />
dass Sie diese Zeit aktiv nutzen,<br />
um wichtige Erfahrungen<br />
zu sammeln. Schließlich<br />
sollen Sie herausfinden, ob<br />
der Beruf zu Ihnen passt oder<br />
nicht. Da man die meiste Zeit<br />
des Tages mit den Kollegen<br />
verbringt, sollten Sie versuchen,<br />
von Beginn an Ihre neuen<br />
Kollegen kennenzulernen<br />
und mit ihnen zusammenzuarbeiten.<br />
Seien Sie freundlich<br />
und hilfsbereit, denn gerade<br />
Teamfähigkeit wird in vielen<br />
Unternehmen hoch angesehen.<br />
Das sorgt nicht nur für<br />
ein angenehmeres Arbeitsklima,<br />
sondern kann Ihnen auch<br />
im Falle von Unklarheiten bei<br />
Arbeitsabläufen eine große<br />
Hilfe sein.<br />
Genauso wichtig ist es, während<br />
der Probzeit so viel wie<br />
möglich an Informationen<br />
mitzunehmen. Damit Sie hier<br />
nicht den Überblick verlieren,<br />
kann es nützlich sein sich Notizen<br />
zu machen. Im Zweifelsfall<br />
können Sie so nicht nur<br />
nachlesen, sondern bekunden<br />
auch gleichzeitig Ihr Interesse.<br />
Gehen Sie Ihre Arbeit motiviert<br />
und mit Engagement an,<br />
um Ihre Einsatzbereitschaft zu<br />
demonstrieren. So werden Sie<br />
mit Sicherheit die Probezeit erfolgreich<br />
bestehen.<br />
Eine Ausbildung bei uns – mit einem<br />
starken Team und ganz in deiner Nähe!<br />
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Hier bist<br />
du richtig.
26<br />
26<br />
SEITE<br />
Ausbildung<br />
Corona und<br />
Gerüstet durch die Lehre<br />
Ausbildung<br />
Die vorherrschende Corona-Pandemie hat unser Leben vollkommen<br />
auf den Kopf gestellt. Jeder wünscht sich, wieder<br />
zur gewohnten „Normalität“ zurückkehren zu können,<br />
doch leider ist dies noch nicht möglich.<br />
Auch in Bezug auf den beruflichen<br />
Werdegang hat diese<br />
außergewöhnliche Zeit starke<br />
Auswirkungen und stellt<br />
dabei nicht nur uns, sondern<br />
zusätzlich zahlreiche Unternehmen<br />
vor große Herausforderungen.<br />
Die Folge: Tausende<br />
Fragen und Bedenken.<br />
Kurzarbeit, Homeoffice, wenige<br />
Aufträge und dadurch<br />
fehlende Kapazitäten, um<br />
neue Mitarbeiter einzustellen<br />
– für viele Betriebe sind<br />
diese Gegebenheiten zum bitteren<br />
Alltag geworden. Was<br />
genau bedeutet das nun für<br />
die geplante Ausbildung und<br />
mit welchen Besonderheiten<br />
muss gerechnet werden?<br />
Ausbildungsplatz gesucht –<br />
und jetzt?<br />
Zwar sind viele Branchen<br />
schwer von der Pandemie<br />
getroffen worden und haben<br />
immer noch mit verschiedenen<br />
Folgen zu kämpfen, die<br />
meisten blicken jedoch trotzdem<br />
positiv in die Zukunft.<br />
Wenn beispielsweise keine<br />
Stellenangebote auf der Website<br />
des favorisierten Unternehmens<br />
zu finden sind oder<br />
die Bewerbungsfrist schon<br />
verstrichen ist, lohnt es sich<br />
dennoch, eine Initiativbewerbung<br />
abzuschicken. Gerade<br />
in den aktuellen Zeiten wird<br />
nämlich gerne mal kurzfristig<br />
gesucht und eingestellt.<br />
Digitalisierte Bewerbungsprozesse<br />
Die Einladung zum Vorstellungsgespräch<br />
ist bereits<br />
das erste positive Feedback
SEITE<br />
27<br />
27<br />
Gesucht und eingestellt<br />
wird aktuell vermehrt<br />
kurzfristig<br />
vonseiten des Betriebes. Abschrecken<br />
lassen sollte man<br />
sich dabei keineswegs von Telefon-<br />
oder Videointerviews.<br />
Hier heißt es, wie bei einem<br />
persönlichen Gespräch auch<br />
erstmal Ruhe bewahren und<br />
seine positiven Eigenschaften<br />
gekonnt in Szene setzen.<br />
Nicht jedes Unternehmen<br />
setzt auf einen digitalisierten<br />
Bewerbungsprozess: So<br />
kann es durchaus vorkommen,<br />
dass alles nahezu wie<br />
gewohnt abläuft. Hier sollte<br />
dann unbedingt auf die aktuellen<br />
Regelungen geachtet<br />
werden und im Idealfall mit<br />
den Verantwortlichen im Vorfeld<br />
abgeklärt werden, was in<br />
Anbetracht der geltenden Hygienemaßnahmen<br />
zu beachten<br />
ist. Vielleicht hinterlässt<br />
es in solchen Fällen ja auch<br />
einen positiven Eindruck, die<br />
Initiative zu ergreifen und<br />
die Möglichkeit eines Online-<br />
Vorstellungsgesprächs in den<br />
Raum zu werfen.<br />
T I P P S<br />
Tipps<br />
Ausbildung und Corona-<br />
Regelungen<br />
Der Vertrag ist bereits unterzeichnet<br />
und der Beginn<br />
der Ausbildung rückt immer<br />
näher? Die Freude sollte<br />
jetzt eigentlich überwiegen,<br />
aber gleichzeitig wachsen<br />
die Bedenken und die Ungewissheit.<br />
Was passiert, wenn<br />
das Unternehmen bedingt<br />
durch die Corona-Pandemie<br />
plötzlich Insolvenz anmelden<br />
muss und wie wird das<br />
Thema Kurzarbeit bei Azubis<br />
gehandhabt? Fragen über<br />
Fragen – und oftmals nur ungenaue<br />
Antworten. Das liegt<br />
ganz einfach daran, weil sich<br />
bestehende Regelungen ganz<br />
plötzlich ändern können oder<br />
angepasst werden müssen<br />
– immer unter Berücksichtigung<br />
der aktuellen Lage.<br />
Damit ein wenig Ordnung und zumindest etwas Gewissheit geschaffen<br />
werden kann, haben wir im Folgenden ein paar Punkte aufgegriffen:<br />
1. Wer sich für eine Ausbildung entscheidet, besucht neben dem Betrieb<br />
noch die Berufsschule. Muss diese wegen einer zu hohen Inzidenz<br />
geschlossen bleiben, so müssen Azubis zurück in die Arbeit, sofern der<br />
Unterricht nicht online abgehalten werden kann. Bei „Heimunterricht“<br />
gilt: Das Unternehmen ist dazu verpflichtet, den Auszubildenden angemessene<br />
„Lernzeiten“ einzuräumen.<br />
2. Ein eigenmächtiges Fernbleiben von der Ausbildungsstätte ist nicht<br />
gestattet und verstößt gegen die vertraglichen Inhalte. Sonderregelungen<br />
sind im Einzelfall zwar möglich, aber auch wirklich nur dann, wenn eine<br />
eindeutige Gefährdung festzustellen ist.<br />
3. Da jeder Betrieb die Pflicht hat, dafür zu sorgen, dass die Ausbildung<br />
vollständig gewährleistet werden kann, darf Kurzarbeit in der Regel nicht<br />
eingeleitet werden. Neben vielen weiteren Optionen wäre beispielsweise<br />
die Verlegung in eine andere Abteilung eine hilfreiche Möglichkeit. Erst<br />
wenn es keinen Ausweg mehr gibt, kann Kurzarbeit angeordnet werden –<br />
Einschränkungen sind hierbei jedoch zu beachten.<br />
4. Sogenannter „Zwangsurlaub“ darf nicht ohne Weiteres beschlossen<br />
werden. Betriebsurlaub kann dennoch festgelegt werden, – aber nur,<br />
wenn ein entsprechender Vorlauf gegeben ist und der Zeitraum nicht den<br />
kompletten Jahresurlaub ausfüllt.
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DEINE IDEEN.<br />
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Ob kaufmännische und gewerbliche Ausbildung oder<br />
Duales Studium – bei Erhardt+Leimer kannst du deinen<br />
Ideen freien Lauf lassen. In einem tollen Team, mit<br />
hervorragenden Ausbildern und allen Möglichkeiten eines<br />
internationalen High-Tech-Unternehmens! Sei dabei!<br />
Unsere Ausbildungsberufe:<br />
• Industriekaufmann (m/w/d)<br />
• Elektroniker Fachrichtung und Systemtechnik<br />
Automatisierungs-<br />
(m/w/d)<br />
• Feinwerkmechaniker (m/w/d)<br />
• Elektroniker für Energieund<br />
Gebäudetechnik (m/w/d)<br />
• Elektroniker für Gebäudeintegration<br />
(m/w/d)<br />
Erhardt+Leimer GmbH I Albert-Leimer-Platz 1 I 86391 Stadtbergen
SEITE<br />
29<br />
29<br />
Ausbildung<br />
Neuer Ausbildungsberuf bei<br />
Erhardt+Leimer<br />
- Verlagsveröffentlichung -<br />
Die Erhardt+Leimer GmbH in Stadtbergen ist einer der größten<br />
Ausbildungsbetriebe im Raum Augsburg und bildet seit vielen Jahren in<br />
verschiedenen technischen und kaufmännischen Berufen aus. In Zukunft<br />
bietet E+L einen neuen Ausbildungsberuf an, den/die „Elektroniker/in für<br />
Automatisierungs- und Systemtechnik“.<br />
Inhaltlich ähnelt diese Ausbildung<br />
der Ausbildung zum/zur<br />
„Systemelektroniker/in“, die<br />
es ab diesem Jahr nicht mehr<br />
geben wird.<br />
Ohne Automatisierung läuft<br />
so gut wie gar nichts<br />
In einer immer digitaler<br />
werdenden Welt läuft ohne<br />
Automatisierung so gut wie<br />
gar nichts mehr. Umso besser,<br />
wenn man sich damit<br />
auskennt. Das Installieren,<br />
Verdrahten, Anschließen und<br />
Testen von elektrischen und<br />
elektronischen Geräten und<br />
Systemen, das Programmieren<br />
von Regelungen und Steuerungen,<br />
das Konzipieren von<br />
Bedienoberflächen und einiges<br />
mehr gehört zum neuen<br />
Ausbildungsberuf.<br />
Abwechslungsreich dank<br />
verschiedener Abteilungen<br />
Erhardt+Leimer ist spezialisiert<br />
auf Automatisierungsund<br />
Inspektionstechnik und<br />
stellt Sensoren, Regelungssysteme<br />
und Antriebe für<br />
Kunden in der ganzen Welt<br />
her. Die Firma ist seit Langem<br />
für gute Ausbildungsqualität<br />
bekannt. Die Azubis profitieren<br />
von einer eigenen Lehrwerkstatt<br />
und einem High-<br />
Tech-Umfeld mit modernsten<br />
Arbeitsmitteln. Während der<br />
Ausbildung sind sie in vielen<br />
ganz unterschiedlichen Abteilungen<br />
im Einsatz – langweilig<br />
wird es hier bestimmt<br />
nicht!
30<br />
30<br />
SEITE<br />
Ausbildung<br />
Fördermittel<br />
für Auszubildende<br />
Eine Berufsausbildung bedeutet für viele nicht nur das erste Mal selber Geld zu verdienen, sondern<br />
auch das erste Mal auf eigenen Beinen zu stehen. Doch erst dann merkt man so wirklich, welche Ausgaben<br />
auf Einen zukommen. Nicht selten kommt es hier bei Auszubildenden zu einem Engpass beim<br />
Geld. Der Staat hat sich diesem Problem angenommen und bietet finanzielle Unterstützung.<br />
Kindergeld während der<br />
Ausbildung<br />
Bis zur Vollendung des 18.<br />
Lebensjahres haben Eltern<br />
automatisch Anspruch auf<br />
Kindergeld. Absolviert das<br />
Kind dann eine Erstausbildung,<br />
erhalten Eltern in der<br />
Wartezeit auf den Ausbildungsplatz,<br />
während der Berufsausbildung<br />
oder in der<br />
Übergangszeit zwischen zwei<br />
Ausbildungsabschnitten ohne<br />
weitere Voraussetzungen Kindergeld.<br />
Dabei spielt es keine<br />
Rolle, welchen zeitlichen<br />
Umfang die Erwerbstätigkeit<br />
hat oder wie viel Einkommen<br />
verdient wird.<br />
Bei Kindern, die bereits<br />
über eine Ausbildung verfügen<br />
und eine weitere<br />
Ausbildung absolvieren<br />
möchten, haben die Eltern<br />
nur Kindergeldanspruch,<br />
wenn:<br />
• es sich bei dem Einkommen<br />
um eine Ausbildungsvergütung<br />
handelt,<br />
• das Einkommen aus einer<br />
geringfügigen Beschäftigung<br />
stammt (Minijob,<br />
450-Euro-<strong>Job</strong>),<br />
• die regelmäßige wöchentliche<br />
Arbeitszeit 20 Stunden<br />
nicht überschreitet.<br />
Anspruch auf die Leistung<br />
der BAB besteht<br />
während der gesamten<br />
Dauer der betrieblichen<br />
Ausbildung.<br />
Jedoch sollte man<br />
beachten, dass man<br />
den BAB-Antrag nur<br />
für einen Bewilligungszeitraum<br />
stellen kann,<br />
danach muss dieser<br />
erneuert werden.
SEITE<br />
31<br />
31<br />
Grundsätzlich gilt der Kindergeldanspruch<br />
bis zur Vollendung<br />
des 25. Lebensjahres.<br />
Arbeitslose Kinder, die bei<br />
der Agentur für Arbeit arbeitslos<br />
gemeldet sind, wird<br />
das Kindergeld bis zur Vollendung<br />
des 21. Lebensjahres<br />
gezahlt.<br />
Unterstützung durch Berufsausbildungsbeihilfe<br />
Die Berufsausbildungsbeihilfe<br />
(BAB) ist eine Förderung<br />
der Bundesagentur für Arbeit<br />
und wird im Sozialgesetzbuch<br />
(§§60 ff. SGB III) geregelt. Ein<br />
Anspruch besteht allerdings<br />
nur bei betrieblichen und<br />
außerbetrieblichen Ausbildungen,<br />
bei denen es sich<br />
um einen anerkannten Ausbildungsberuf<br />
nach dem Berufsbildungsgesetz<br />
handelt.<br />
Nicht unterstützt werden<br />
schulische Ausbildungen, wie<br />
zum Beispiel duale Studiengänge<br />
oder aber auch eine<br />
Zweitausbildung.<br />
Ist die Ausbildung förderungsfähig,<br />
müssen allerdings<br />
noch weitere Kriterien<br />
erfüllt werden, um die BAB<br />
zu erhalten. Zunächst muss<br />
ein gültiger Ausbildungsvertrag<br />
abgeschlossen sein. Eine<br />
weitere Voraussetzung ist,<br />
dass der Azubi während der<br />
Ausbildungsdauer nicht bei<br />
den Eltern wohnen kann, da<br />
diese zu weit weg vom Ausbildungsbetrieb<br />
wohnen. Außerdem<br />
wird die finanzielle<br />
Unterstützung im Normalfall<br />
nur an Auszubildende mit<br />
deutscher Staatsangehörigkeit<br />
geleistet. Auch Azubis,<br />
die älter als 18 Jahre sind,<br />
verheiratet sind oder mindestens<br />
ein Kind haben, haben<br />
Anspruch auf die staatliche<br />
Förderung. Ebenfalls gilt es<br />
hier, dass man nicht im Elternhaus<br />
wohnen darf, jedoch<br />
ist es erlaubt, dass man<br />
in der Nähe wohnt. Die BAB<br />
wird nur geleistet, wenn der<br />
Gesamtbedarf nicht durch<br />
die eigenen finanziellen Mittel<br />
gedeckt werden kann. Um<br />
die staatliche Förderung zu<br />
erhalten, muss ein Antrag bei<br />
der Bundesagentur für Arbeit<br />
eingereicht werden. Wird<br />
dieser nach Ausbildungsbeginn<br />
gestellt, bekommt man<br />
die rückwirkende Zahlung<br />
jedoch höchstens für den<br />
Monat, in dem man die Leistung<br />
beantragt hat. Daher ist<br />
es sinnvoll, die Berufsausbildungsbeihilfe<br />
vor Beginn der<br />
Ausbildung zu beantragen.
32<br />
32<br />
SEITE<br />
Ausbildung<br />
Drei Berufe mit<br />
Generalistische Ausrichtung<br />
der Pflegeausbildung<br />
einem Abschluss<br />
Durch die Zusammenführung der drei Berufsabschlüsse Altenpflege,<br />
Gesundheits- und Krankenpflege sowie Gesundheits- und<br />
Kinderkrankenpflege ist es bereits gelungen, die Pflegeausbildung<br />
noch attraktiver und zukunftsfähiger zu gestalten. Demzufolge<br />
sind Pflegefachkräfte mit dem neuen Berufsabschluss befähigt,<br />
Menschen aller Altersstufen fachgerecht zu pflegen. Besonders viel<br />
Wert wird dabei auf die Vermittlung von Kompetenzen gelegt – die<br />
Grundvoraussetzung für beste berufliche Perspektiven.<br />
Das perfekte Zusammenspiel<br />
aus theoretischem Unterricht<br />
und vielfältigen Praxiseinsätzen<br />
in diversen Einrichtungen<br />
zielt darauf ab, dass den<br />
zukünftigen Absolventen ein<br />
noch breiteres Berufsfeld vermittelt<br />
wird. Die jeweiligen<br />
Ausbildungsbetriebe setzen<br />
auf Kooperationen mit Pflegeschulen,<br />
Hochschulen, Krankenhäusern,<br />
Kinderkliniken<br />
sowie ambulanten Pflegeeinrichtungen<br />
– ein abwechslungsreicher<br />
Arbeitsalltag ist<br />
somit gesichert. Die pflegerischen<br />
Aspekte stehen bei der<br />
Ausbildung deutlich im Vordergrund,<br />
aber auch andere<br />
Inhalte werden umfangreich<br />
vermittelt.<br />
Ein facettenreiches Bildungsangebot<br />
mit besten<br />
Perspektiven<br />
Dass die neureformierte<br />
Pflegeausbildung über einen<br />
Ausgleichsfonds finanziert<br />
wird und für Auszubildende<br />
kostenlos ist, stellt nur einen<br />
der vielen Vorteile dieses umfangreichen<br />
Bildungsangebots<br />
dar. Durch diese Reform<br />
soll zum einen dem Fachkräftemangel<br />
entgegengewirkt<br />
werden. Zum anderen<br />
sollen Auszubildende damit<br />
eine solide Basisqualifikation<br />
mit Option einer EU-weiten<br />
Anerkennung erhalten. Die<br />
Absolventen haben durch<br />
die Vermittlung eines breiteren<br />
Berufsfeldes mehr Entwicklungsmöglichkeiten<br />
und<br />
folglich bessere Zukunftsperspektiven<br />
sowie einen krisensicheren<br />
<strong>Job</strong>.<br />
Möglichkeiten während der<br />
generalistischen Pflegeausbildung<br />
Bis zum Beginn des dritten<br />
Ausbildungsjahres können<br />
die Auszubildenden entscheiden,<br />
ob sie einen speziellen<br />
Abschluss zur/ zum Altenpfleger/in<br />
bzw. in der Kinderkrankenpflege<br />
oder einen<br />
generalistischen Abschluss<br />
Eine Pflegeausbildung<br />
bietet nicht nur beste<br />
Perspektiven, sondern<br />
ist zudem sehr abwechslungsreich
erwerben möchten. Wem<br />
drei Berufe mit nur einem<br />
Abschluss nicht ausreichen,<br />
kann ergänzend ein Pflegestudium<br />
absolvieren. Diese<br />
Zusatzmöglichkeit macht es<br />
den Absolventen möglich, die<br />
Pflegeausbildung bei einem<br />
erfolgreichen Abschluss um<br />
1,5 Jahre zu verkürzen. Innerhalb<br />
von sechs Semestern erwerben<br />
die dualen Studenten<br />
den Berufsabschluss mit dem<br />
akademischen Grad Bachelor<br />
of Science.<br />
Umsetzung der Reform<br />
Seit 2020 bieten zahlreiche<br />
Unternehmen die Ausbildung<br />
an, darunter auch die Altenhilfe<br />
der Stadt Augsburg, die<br />
fünf Senioreneinrichtungen<br />
im Stadtgebiet betreibt. Damit<br />
das gelingt, wird in jeder<br />
Senioreneinrichtung der<br />
Altenhilfe und auch im Ambulanten<br />
Pflegedienst eine<br />
Pflegefachkraft, die in Vollzeit<br />
tätig ist, zu 50 Prozent für die<br />
Aufgabe der Praxisanleitung<br />
freigestellt. Insgesamt sechs<br />
Praxisanleiter/-innen werden<br />
dabei die 17 neuen Auszubildenden<br />
unterstützen.<br />
Die Reform ermöglicht die<br />
Erfüllung der gesamtwirtschaftlichen<br />
Aufgabe<br />
Die generalistisch ausgerichtete<br />
Pflegeausbildung wird<br />
über das Pflegeberufereformgesetz<br />
geregelt, welches mit<br />
Zustimmung des Bundesrats<br />
verabschiedet wurde. Ziel<br />
dabei war es, „Nachwuchskräften<br />
ein umfassendes Verständnis<br />
für die Pflegearbeit“<br />
zu geben. So sollen Auszubildende<br />
schnelles Einarbeiten<br />
in unterschiedliche<br />
SEITE<br />
Die generalistische<br />
Ausrichtung der Pflegeausbildung<br />
wirkt<br />
dem Fachkräftemangel<br />
entgegen<br />
Tätigkeitsbereiche lernen.<br />
Ausgelernte Pflegefachfrauen<br />
und Pflegefachmänner verfügen<br />
über ein umfangreiches<br />
Fachwissen und können aus<br />
diesem Grund in den verschiedensten<br />
Versorgungsbereichen<br />
eingesetzt werden.<br />
Bewerbung für eine generalistische<br />
Pflegeausbildung<br />
Zugangsvoraussetzung für<br />
die neue Ausbildung in der<br />
33<br />
33<br />
Pflege braucht Profis!<br />
Für unsere Caritas-Seniorenzentren<br />
in Augsburg und Umgebung<br />
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34<br />
34<br />
SEITE<br />
Pflege ist ein Realschulabschluss<br />
oder eine gleichwertige<br />
zehnjährige allgemeine<br />
Schulbildung. Auch Bewerber,<br />
welche die Mittelschule<br />
besucht haben, besitzen<br />
die Möglichkeit, nach neun<br />
Jahren Schule einzusteigen.<br />
Zunächst können sie eine<br />
Sozialpflegeausbildung oder<br />
Pflegefachhelfer-Ausbildung<br />
absolvieren und dann die<br />
Ausbildung zur Pflegefachkraft<br />
anschließen.<br />
Die Zahl der Pflegebedürftigen<br />
in Deutschland belief<br />
sich Ende 2018 auf rund 3,7<br />
Millionen Menschen – ein<br />
Anstieg von rund 80 Prozent<br />
gegenüber der Jahrtausendwende.<br />
Laut Prognose<br />
des Statistischen Bundesamtes<br />
wird die Zahl Pflegebedürftiger<br />
auch künftig<br />
weiter steigen: bis zum Jahr<br />
2050 prognostizieren die<br />
Experten einen Anstieg auf<br />
deutschlandweit rund 5,9<br />
Millionen pflegebedürftige<br />
Menschen. Im gleichen Jahr<br />
könnte auch die Anzahl der<br />
über 80-Jährigen auf den<br />
Rekordwert von 9,9 Millionen<br />
Bundesbürger steigen.<br />
Anzahl Pflegebedürftiger<br />
steigt<br />
Die Zunahme von Pflegebedürftigkeit<br />
spiegelt sich dabei<br />
vor allem in einer kontinuierlich<br />
steigenden gesamtgesellschaftlichen<br />
Pflegequote: lag<br />
sie 2001 noch bei 2,5 Prozent,<br />
beläuft sie sich derzeit auf<br />
4,1 Prozent. Eine der wichtigsten<br />
Ursachen für den Anstieg<br />
ist die stetig wachsende<br />
Zahl älterer Menschen in Folge<br />
einer besser werdenden<br />
medizinischen Versorgung.<br />
Der überwiegende Teil der<br />
Pflegebedürftigen ist älter<br />
als 60 Jahre. Die Pflegequote<br />
steigt von rund 11 Prozent<br />
in der Altersgruppe der über<br />
75-Jährigen auf rund 71 Prozent<br />
bei den über 90-Jährigen.<br />
Pflege in Deutschland<br />
Unter Pflege wird die Betreuung<br />
von Menschen, die<br />
sich nur noch eingeschränkt<br />
selbst versorgen können,<br />
verstanden. 1995 wurde die<br />
Pflegeversicherung als neuer<br />
eigenständiger Zweig der Sozialversicherung<br />
in Deutschland<br />
eingeführt. Es besteht<br />
eine umfassende Versicherungspflicht<br />
für alle gesetzlich<br />
und privat Versicherten.<br />
Das bedeutet, dass jeder, der<br />
gesetzlich krankenversichert<br />
ist, automatisch in der sozialen<br />
Pflegeversicherung versichert<br />
ist, und jeder privat<br />
Krankenversicherte muss<br />
eine private Pflegeversicherung<br />
abschließen. Zum 1.<br />
Januar 2017 sind im Rahmen<br />
des Zweiten Pflegestärkungsgesetzes<br />
(PSG II) die neuen<br />
Pflegegrade 1 bis 5 eingeführt<br />
worden, welche die bisherigen<br />
Pflegestufen 1 bis 3 ersetzen:<br />
je höher der Grad, desto<br />
mehr Versorgung brauchen<br />
die Betroffenen.
Ausbildung ab September 2022<br />
Generalisierte Pflegeausbildung<br />
mit Vertiefung in stationärer<br />
Langzeitpflege (m/w/d)<br />
Studium<br />
Studiengang Pflege (B.Sc.): (m/w/d)<br />
7 Semester Regelstudienzeit in Vollzeit<br />
2300 Stunden Praxisphase<br />
Erfrischend<br />
anders<br />
Pflege<br />
Ausbildung<br />
Pflege<br />
Studium<br />
JETZT<br />
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für 2022!<br />
altenhilfe-augsburg.de/karriere
36<br />
36<br />
SEITE<br />
Ausbildung<br />
Klassisch oder<br />
Die Arten von<br />
Berichtsheften<br />
Digital?<br />
Das Berufsbildungsgesetz<br />
schreibt jedem Auszubildenden<br />
vor, ein wöchentliches<br />
Berichtsheft über die verrichteten<br />
Aufgaben zu führen.<br />
Dies dient vor allem der<br />
Kontrolle der Kammern, um<br />
sicherzustellen, dass die Ausbildungsinhalte<br />
in den Unternehmen<br />
richtig vermittelt<br />
werden.<br />
Unterschieden wird hier<br />
zwischen dem „klassischen<br />
Berichtsheft“ und dem „digitalen<br />
Berichtsheft“. Die Entscheidung,<br />
welche der beiden<br />
Arten von Berichtsheften der<br />
Auszubildende zu führen hat,<br />
steht dem Ausbildungsbetrieb<br />
frei. In jedem Fall muss dies<br />
aber im Ausbildungsvertrag<br />
festgehalten werden.<br />
Das „klassische Berichtsheft“<br />
Bei dem klassischen Berichtsheft<br />
handelt es sich<br />
um Ausbildungsnachweise,<br />
welche einen Überblick<br />
über die verrichteten Aufgaben<br />
geben. Diese müssen<br />
wöchentlich abgeben, vom<br />
Ausbilder kontrolliert und<br />
unterzeichnet werden. Die<br />
Ausbildungsnachweise werden<br />
zwar auf digitalem Weg<br />
geführt, müssen jedoch zur<br />
Abschlussprüfung, bei manchen<br />
Berufsfeldern bereits<br />
zur Zwischenprüfung, in Papierform<br />
ausgedruckt, mitgebracht<br />
und den Prüfern vorgelegt<br />
werden.<br />
Das „digitale Berichtsheft“<br />
Entscheidet sich ein Ausbildungsbetrieb<br />
zur Führung<br />
eines digitalen Berichtsheftes,<br />
muss dieses einige Kriterien<br />
erfüllen. Folgende Merkmale<br />
müssen laut der IHK Schwaben<br />
gewährleistet sein, um<br />
die Führung eines digitalen<br />
Berichtsheftes zu ermöglichen:<br />
Entscheidung zur Führung<br />
eines digitalen Berichtsheftes<br />
Wird vom Ausbildungsbetrieb<br />
vorgeschrieben, dass<br />
der Auszubildende ein digitales<br />
Berichtsheft zu führen hat,<br />
muss dies im Ausbildungsvertrag<br />
festgeschrieben werden.<br />
Eindeutiger Name<br />
Bei der Erstellung der einzelnen<br />
Ausbildungsnachweise<br />
muss der Name des Auszubildenden<br />
elektronisch erstellt
SEITE<br />
37<br />
37<br />
werden und darf von keiner<br />
zweiten Person geändert, erzeugt<br />
oder bearbeitet werden<br />
können.<br />
Kontrolle durch den Ausbilder<br />
Die Ausbildungsnachweise<br />
müssen durch den Ausbilder<br />
oder Ausbildungsbeauftragten<br />
zur Kenntnis genommen<br />
werden.<br />
Unveränderbares Datum<br />
Das Datum in den Unterschriftfeldern<br />
darf nicht veränderbar<br />
sein. Es muss automatisch<br />
das Datum angeben,<br />
an dem der Ausbildungsnachweis<br />
vom Ausbilder freigeben<br />
wurde.<br />
Keine Vervielfältigung<br />
möglich<br />
Die einzelnen Ausbildungsnachweise<br />
dürfen nicht vervielfältigbar<br />
sein.<br />
Möglichkeiten der<br />
Korrektur<br />
Der Ausbilder der Ausbildungsbeauftragte<br />
muss dem<br />
Auszubildenden zu Korrekturen<br />
auffordern können, bevor<br />
diese unterzeichnet werden.<br />
Keine Manipulation möglich<br />
Nachdem die einzelnen Ausbildungsnachweise<br />
freigeben<br />
wurden, dürfen diese nicht<br />
mehr verändert werden können.<br />
Vorlage bei der IHK<br />
Zum Tag der schriftlichen<br />
Prüfung muss das Berichtheft<br />
in Form einer PDF-Datei an<br />
die IHK weitergeleitet werden.<br />
IHK Ulm als Vorreiter<br />
Die IHK Ulm bietet seit 2020<br />
allen Ausbildungsbetrieben<br />
ein kostenloses Serviceportal,<br />
in welchem die Ausbildungsnachweise<br />
ordnungsgemäß<br />
geführt werden können.<br />
„Gerade in der aktuellen Corona-Situation<br />
sind digitale<br />
Unterstützungsangebote für<br />
die Durchführung der dualen<br />
Ausbildung ein wichtiger<br />
Baustein zum Erhalt der<br />
Ausbildungsmotivation auf<br />
beiden Seiten“, unterstreicht<br />
Patrizia Grün, Leiterin Ausbildung<br />
bei der IHK Ulm.<br />
Im Laufe des Jahres 2020<br />
hat sich dieser Möglichkeit<br />
auch die IHK Schwaben mit<br />
einer flächendeckenden Lösung<br />
angeschlossen. Unter<br />
www.schwaben.ihk.de finden<br />
Interessierte Auszubildende<br />
alle Informationen<br />
sowie eine entsprechende<br />
Kontaktinformation für<br />
sämtliche Nachfragen rund<br />
um das Thema „Digitales Berichtsheft.
38<br />
38<br />
SEITE<br />
Ausbildung<br />
Neue und modernisierte<br />
Die wichtigsten<br />
Änderungen für <strong>2021</strong><br />
Ausbildungsberufe<br />
Unsere Gesellschaft befindet sich mehr denn je im ständigen<br />
Wandel, was insbesondere auch für die Wirtschaft gilt – daher<br />
müssen selbstverständlich auch Ausbildungsberufe mit<br />
der Zeit gehen. Hier sind alle Neuerungen und Modernisierungen<br />
für das neue Ausbildungsjahr <strong>2021</strong> im Überblick.<br />
Es werden immer wieder<br />
innovative Technologien erfunden,<br />
Gesetze beschlossen<br />
und neue Produkte auf den<br />
Markt gebracht. All diese Entwicklungen<br />
wirken sich auf<br />
die Berufe aus, weshalb die<br />
Ausbildungsverordnungen<br />
regelmäßig auf den Prüfstand<br />
gestellt und überarbeitet werden.<br />
Das Ergebnis sind neue bzw.<br />
modernisierte Ausbildungsberufe,<br />
die den aktuellen Anforderungen<br />
entsprechen. Es<br />
gibt dabei mehrere Möglichkeiten:<br />
Zum einen kann ein<br />
bestehender Beruf in mehrere<br />
einzelne aufgeteilt werden,<br />
zudem werden auch mehrere<br />
Berufe zusammengelegt oder<br />
gänzlich neue Berufe geschaffen.<br />
In anderen Fällen ändern<br />
sich wiederum nur die Prüfungsmodalitäten,<br />
die Inhalte<br />
der Ausbildung oder die Bezeichnungen.<br />
Nachfolgend haben wir Ihnen<br />
alle neuen und modernisierten<br />
Ausbildungsberufe<br />
zusammengefasst. Die entsprechenden<br />
Ausbildungsordnungen<br />
sind alle am 1.<br />
August <strong>2021</strong> in Kraft getreten.<br />
Neu: Elektroniker/in für<br />
Gebäudesystemintegration<br />
Gänzlich neu ist in diesem<br />
Jahr der Beruf Elektroniker/<br />
in für Gebäudesystemintegration.<br />
Dieser Ausbildungsberuf<br />
wurde neu geschaffen,<br />
um dem wachsenden Bedarf<br />
an Fachkräften in den Bereichen<br />
Smart Home bzw. Smart<br />
Building und Energiemanagement<br />
gerecht zu werden. Die<br />
zukünftigen Fachkräfte werden<br />
unter anderem bei der<br />
Planung von neuen Anlagen<br />
im Zusammenhang mit intelligenter<br />
Gebäudetechnik<br />
mitwirken und für deren<br />
Optimierung, Wartung und<br />
Instandhaltung verantwortlich<br />
sein. Der Ausbildungsberuf<br />
ist ein 3,5-jähriger anerkannter<br />
Ausbildungsberuf<br />
im Handwerk, die Gesellenprüfung<br />
wird in zwei zeitlich<br />
auseinanderfallenden Teilen<br />
durchgeführt.<br />
Ebenso fand eine Zusammenlegung<br />
der beiden Ausbildungsberufe<br />
Systemelektroniker/in<br />
und Elektroniker/in<br />
für Automatisierungstechnik
statt: Künftig gibt es dafür die<br />
Bezeichnung Elektroniker/<br />
in Fachrichtung Automatisierungs-<br />
und Systemtechnik.<br />
Modernisierung: Elektroniker/in<br />
für Maschinen und<br />
Antriebstechnik<br />
Die Ausbildung wurde modernisiert,<br />
um sie an die geänderten<br />
technischen Anforderungen<br />
in der Berufspraxis<br />
anzupassen. Diese hatten sich<br />
unter anderem aufgrund der<br />
voranschreitenden Digitalisierung<br />
und der steigenden<br />
Bedeutung von mobilen elektrischen<br />
Antriebssystemen<br />
ergeben. Außerdem hatte es<br />
unterschiedliche Prüfungsbestimmungen<br />
gegeben und<br />
zwar getrennt nach den<br />
Ausbildungsbereichen Industrie<br />
und Handwerk. Die<br />
Berufsbezeichnungen lauten<br />
nun „Elektroniker/in für Maschinen<br />
und Antriebstechnik<br />
nach der Handwerksordnung“<br />
bzw. „Elektroniker/in<br />
für Maschinen- und Antriebstechnik<br />
nach dem Berufsbildungsgesetz“.<br />
Außerdem<br />
wurden hier die Prüfungsmodalitäten<br />
angepasst.<br />
Modernisierung: Brauer<br />
und Mälzer<br />
Auch für den Ausbildungsberuf<br />
Brauer und Mälzer haben<br />
sich die Anforderungen in<br />
der Berufspraxis geändert.<br />
So sollen die Gesellen auf die<br />
zunehmende Produktvielfalt<br />
und die Bandbreite an möglichen<br />
Betrieben (kleine regionale,<br />
aber auch sehr große<br />
Brauereien mit hoch standardisierten<br />
Prozessen) vorbereitet<br />
werden. Hier änderten<br />
sich außerdem die Prüfungsmodalitäten:<br />
Die Abschluss-/<br />
Gesellenprüfung wird ab<br />
diesem Jahr in zwei zeitlich<br />
auseinanderfallenden Teilen<br />
durchgeführt. Zudem ist<br />
das Prüfungsfach „Getränkeschankanlagen“<br />
kein Sperrfach<br />
mehr, muss also nicht<br />
zwingend in der Abschlussprüfung<br />
bestanden werden.<br />
Modernisierung: Fahrzeuginterieur-Mechaniker/in<br />
Der Ausbildungsberuf Fahrzeuginnenausstatter/in<br />
wurde aufgrund der voranschreitenden<br />
Digitalisierung<br />
modernisiert, die sowohl die<br />
Fahrzeuge an sich (Stichwort:<br />
vernetzte Systeme, Hightech-<br />
Sitze) als auch die Fahrzeugproduktion<br />
(vernetzte<br />
Produktion, 3-D-Druck von<br />
Ausstattungsteilen) betrifft.<br />
Auszubildende können jetzt<br />
während ihrer Ausbildung<br />
die Zusatzqualifikation „Ad-<br />
SEITE<br />
Manchmal ändern sich<br />
lediglich die Prüfungsmodalitäten<br />
oder die<br />
Bezeichnungen der<br />
Berufe<br />
ditive Fertigungsverfahren“<br />
erwerben. Zudem wurde die<br />
Prüfung neu konzipiert: Die<br />
Abschlussprüfung wird jetzt<br />
in zwei zeitlich auseinanderfallenden<br />
Teilen durchgeführt.<br />
Modernisierung: Informationselektroniker/in<br />
Dieser Beruf vereint die ehemaligen<br />
Ausbildungsschwerpunkte<br />
Geräte- und Systemtechnik,<br />
Bürosystemtechnik<br />
und Informations- und Telekommunikationstechnik<br />
zu einem übergreifenden<br />
Berufsbild. Die Ausbildung<br />
wurde nun zusätzlich modernisiert,<br />
um sie an die geänderten<br />
Anforderungen in<br />
der Berufspraxis anzupassen.<br />
Im Zuge der technischen Entwicklungen<br />
ist die Elektrovon<br />
der Informationstechnik<br />
nämlich mittlerweile nicht<br />
mehr zu trennen. Auch hier<br />
findet die Gesellenprüfung in<br />
zwei zeitlich auseinanderfallenden<br />
Teilen statt.<br />
Weitere Anpassungen<br />
Eine Änderungsverordnung<br />
gab es weiterhin bei den Ausbildungsberufen<br />
Friseur/in<br />
(u. a. Streichen der Wahlqualifikation<br />
Nageldesign/-modellage)<br />
sowie Maler/in und<br />
Lackierer/in (u. a. Überarbeiten<br />
der drei bisherigen Fachrichtungen,<br />
Neuschaffung<br />
von zwei Fachrichtungen,<br />
Einstellung der Ausbildung<br />
als Bauten- und Objektbeschichter/in).<br />
|Text: Vera<br />
Mergle<br />
39<br />
39
40<br />
40<br />
SEITE<br />
Fachkräfte<br />
Gehaltsunterschied<br />
zwischen Frauen<br />
und Männer<br />
Gender-<br />
Pay-Gap:<br />
„So Herrschaften. Da simma<br />
auch gleich bei der Bezahlung.<br />
Herr Lorenz?“ „Hier!“<br />
„Scheen, des mocht 4300 Euro<br />
brutto. Herr Müller?“ „Hier!“<br />
„4300 Euro brutto. Frau Sommerfeld?“<br />
„Hier.“ „Na, da<br />
schaun‘ wa moal. Sin‘ oft net<br />
doa gwesen, gell?“ „Die Kinder<br />
waren krank.“ „Ah. Die<br />
lieben Kloinen. 2300 Euro<br />
brutto. Simma durch.“ Diese<br />
Szenerie ist überspitzt und<br />
frei erfunden, stimmt Sie<br />
aber dennoch auf die folgenden<br />
Zeilen ein: Der Gender<br />
Pay Gap. Was das ist, ob man<br />
das essen kann und welche<br />
Ursachen und Folgen der G-<br />
P-G beherbergt, lesen Sie hier,<br />
Herrschaften.<br />
Der Gender Pay Gap - was<br />
ist das?<br />
Der Gender Pay Gap (G-P-G)<br />
stellt den geschlechtsspezifischen<br />
Verdienstunterschied<br />
zwischen Frauen und<br />
Männern dar – sprich: die<br />
Differenz des durchschnittlichen<br />
Bruttostundenverdienstes<br />
(ohne Sonderzahlungen)<br />
der Frauen und<br />
Männer im Verhältnis zum<br />
Bruttostundenverdienst der<br />
Männer. Aufgrund dieser<br />
Berechnungsgrundlage wird<br />
vom bereinigten G-P-G gesprochen.<br />
Beim unbereinigten<br />
Gender-Pay-Gab handelt<br />
es sich um den Unterschied<br />
in den Verdiensten von weiblichen<br />
und männlichen Beschäftigten,<br />
bei denen das<br />
ganze Pipapo wie verschiedene<br />
Berufe, unterschiedliche<br />
Tätigkeiten und Bildungsabschlüsse<br />
nicht berücksichtigt<br />
werden.<br />
Nice to know: Beschäftigte<br />
in der Land- und Forstwirtschaft,<br />
Fischerei, in der öffentlichen<br />
Verwaltung sowie<br />
in Betrieben mit bis zu zehn<br />
Beschäftigten werden nicht<br />
berücksichtigt.<br />
Ursachen für den Gender<br />
Pay Gap<br />
Die Ursachen sind mannigfaltig.<br />
Frauen und Männer<br />
unterscheiden sich in ihren<br />
Erwerbsbiografien und der<br />
Wahl ihrer Berufsfelder. Dies<br />
führt häufig zu unterschiedlichen<br />
Karriereverläufen und<br />
Verdienstunterschieden.<br />
Männer nehmen nach wie<br />
vor vermehrt Führungspositionen<br />
ein, Frauen arbeiten<br />
häufiger in Teilzeit und<br />
unterbrechen länger die<br />
Berufstätigkeit für die liebe<br />
Familie daheim. Außerdem<br />
sind die Damen öfter in kleineren<br />
Betrieben tätig, die<br />
zum Teil geringeren Lohn<br />
zahlen oder sind in Branchen<br />
tätig, in denen weniger Lohn<br />
gezahlt wird als in „männertypischen“<br />
Branchen. Traurig
SEITE<br />
41<br />
41<br />
1 Quelle: Statistisches Bundesamt, 2 Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Equal Pay Day am 10. März <strong>2021</strong> anhand fortgeschriebener Ergebnisse der Verdienststrukturerhebung (VSE)<br />
verzeichnen Frauen nach wie<br />
vor kürzere Erwerbsbiografien<br />
mit durchschnittlich niedrigeren<br />
Beitragszahlungen.<br />
Ihr Armutsrisiko ist demnach<br />
im Durchschnitt höher als bei<br />
den Männern. Auch Betriebe<br />
spüren direkte Folgen, denn<br />
Ungerechtigkeiten bei der Bezahlung<br />
verschlechtern das<br />
Betriebsklima und senken die<br />
Arbeitsmotivation.<br />
Frauen verdienen<br />
18 % weniger<br />
In welchen Berufen gibt<br />
es eine besonders große<br />
Lücke?<br />
Der Gender Pay Gap war 2020<br />
je nach Branche unterschiedlich.<br />
Am stärksten waren die<br />
Bereiche Kunst, Unterhaltung<br />
und Erholung (31 %), Erbringung<br />
von frei-beruflichen,<br />
wissenschaftlichen und technischen<br />
Dienstleistungen (27<br />
%), gefolgt vom Gesundheitsund<br />
Sozialwesen (24 %) den<br />
Banken und Versicherungen<br />
sowie dem Bereich Information<br />
und Kommunikation<br />
(jeweils 23 %). Auch im Verarbeitenden<br />
Gewerbe (22 %)<br />
sowie dem Handel, der Instandhaltung<br />
und Reparatur<br />
von Kfz (21 %), wo traditionell<br />
Männer stärker vertreten<br />
sind als Frauen, waren die<br />
Verdienstunterschiede relativ<br />
hoch. Auffallend ist, dass das<br />
Verdienstgefälle im öffentlichen<br />
Bereich weniger stark<br />
ausgeprägt ist, als in privatwirtschaftlichen<br />
Unternehmen.<br />
Der Verdienstabstand<br />
ist mit 7 % im öffentlichen<br />
Dienst wesentlich geringer<br />
als in der Privatwirtschaft<br />
(20 %). 1<br />
Entwicklung des Verdienstunterschieds<br />
Zwischen 2006 und 2015 war<br />
der Verdienstunterschied<br />
zwischen Frauen und Männern<br />
fast konstant. Seitdem<br />
hat sich besagter leicht verringert.<br />
Im Jahr 2020 verdienten<br />
Frauen durchschnittlich<br />
18,62 Euro brutto in der Stunde<br />
und somit 4,16 Euro weniger<br />
als Männer (22,78 Euro).<br />
2019 lag die Differenz bei 4,28<br />
Euro. 2<br />
Nice to know: Die Bundesregierung<br />
hat sich zum Ziel<br />
gesetzt, den Verdienstabstand<br />
bis zum Jahr 2030 auf 10 Prozent<br />
zu senken. | Text: Stefanie<br />
Steinbach<br />
In keinem einzigen<br />
Wirtschaftszweig verdienten<br />
Frauen mehr<br />
als Männer.<br />
F a z i t<br />
Fazit<br />
Es gibt nach wie vor eine<br />
ungleiche Gehaltsverteilung<br />
zwischen Frauen und Männern.<br />
Im Jahr 2020 verdienten Frauen<br />
durchschnittlich 4,16 Euro<br />
brutto in der Stunde weniger<br />
als Männer. Dies findet hauptsächlich<br />
in der geschlechtsspezifischen<br />
Aufteilung ihre Ursache:<br />
Die Damen unterbrechen<br />
länger ihre Berufstätigkeit für<br />
die eigene Familie und arbeiten<br />
aufgrund dessen häufiger<br />
in Teilzeit. Somit sind Frauen<br />
einem erhöhten Armutsrisiko<br />
im Rentenalter ausgesetzt.<br />
Silbersteif am Horizont: Von<br />
18 Prozent auf 10 Prozent: Die<br />
Bundesregierung will den Verdienstabstand<br />
bis 2030 auf 10<br />
Prozent verringern. Herrschaft,<br />
Zeit wird’s!
42<br />
42<br />
SEITE<br />
Fachkräfte<br />
Die besten Karrierepodcasts<br />
im Überblick<br />
Erfolg auf<br />
die Ohren<br />
Podcasts sind schon längst die Art, sich über aktuelle Entwicklungen<br />
auf dem Laufenden zu halten oder sich über ein<br />
bestimmtes Genre intensiv zu informieren. Und auch für<br />
nahezu alle verschiedenen Lebenslagen gibt es Formate, die<br />
in den jeweiligen Situationen und Momenten unterstützen<br />
sollen und wie eine Art Leitfaden durchs Leben führen.<br />
Und genau so soll das auch<br />
mit Ihrer Karriere funktionieren.<br />
Denn speziell zugeschnittene<br />
Podcasts können Sie dabei<br />
anleiten, Ihre berufliche<br />
Zukunft konkret zu planen<br />
oder sich die entsprechenden<br />
Inspirationen zu holen. Doch<br />
was lohnt sich wirklich, für<br />
eine regelmäßige „Hörstunde“?<br />
Wir verraten Ihnen die<br />
besten Podcasts – aktuell sind<br />
diese vor allem in weiblicher<br />
Hand.<br />
Aus den aktuellen Spotifyund<br />
iTunes-Charts (Stand<br />
14. März <strong>2021</strong>)<br />
Female Leadership (mit<br />
Vera Marie Strauch)<br />
Der Female Leadership Podcast<br />
soll Tipps für einen<br />
authentischen, (Selbst-) Führungsstil<br />
geben und dazu<br />
Wissen zu Führung, Karriere<br />
und Wirtschaft bieten. Neben<br />
Experten-Interviews warten<br />
Praxisbeispiele aus dem echten<br />
Alltag und Tipps für die<br />
Persönlichkeitsentwicklung.<br />
GO GIRL GO! (mit Judith<br />
Williams)<br />
Bekannt aus der Höhle der<br />
Löwen, spricht die Beautyex-
pertin Williams in ihrem Podcast<br />
mit vielen Gästen, von<br />
Gründerinnen über Politikerinnen<br />
bis hin zu Schauspielerinnen<br />
und Influencerinnen.<br />
Die verschiedenen Lebensgeschichten<br />
sollen inspirieren<br />
und dazu verleiten, selbst<br />
mutige Schritte zu gehen.<br />
Bewohnerfrei (mit Tobias<br />
Beck)<br />
Wer einen Traum hat, muss<br />
ihn verfolgen. Unter diesem<br />
Aspekt bietet dieser Podcasts<br />
für alle Menschen mit großen<br />
Visionen interessante Inhalte,<br />
von Interviews bis hin zu<br />
Thesen und Denkanstößen.<br />
Durch den Input ergeben sich<br />
neue Perspektiven, Geschichten<br />
von erfolgreichen Menschen<br />
aus aller Welt sollen<br />
bereichernd wirken.<br />
Plan W (mit Susanne Klingner)<br />
Eine Reihe der Süddeutschen<br />
Zeitung und damit solide recherchiert<br />
und anerkannt.<br />
Susanne Klingner geht in diesem<br />
Podcast in jeder Folge einer<br />
konkreten Frage aus der<br />
Wirtschaft auf den Grund,<br />
durchleuchtet dafür Unternehmen,<br />
spricht mit Frauen<br />
aus der Wirtschaft und kuckt<br />
über den üblichen Tellerrand<br />
hinaus.<br />
Wirtschaft einfach erklärt<br />
(mit Sandra Luca)<br />
Eine Art Basis Workshop für<br />
alle, die sich für Wirtschaft<br />
interessieren und mehr darüber<br />
erfahren möchten. Ganz<br />
einfach und leicht verständlich<br />
werden hier jede Woche<br />
Wirtschaftsthemen erklärt,<br />
Zusammenhänge hergestellt<br />
und spannende Unternehmen<br />
vorgestellt. Natürlich<br />
dürfen auch besondere Lebensläufe<br />
nicht fehlen, Inspiration<br />
ist also garantiert.<br />
Team A (mit Astrid und<br />
Antonia)<br />
Unter dem Motto „Der ehrliche<br />
Führungspodcast“ wird<br />
hier über Methoden und<br />
Ideen rund um das Thema<br />
Führung und Management<br />
referiert. Die beiden Sprecherinnen<br />
sind selbst in leitender<br />
Position und führen Teams,<br />
berichten also auch häufig<br />
aus dem eigenen Alltag. Alle<br />
zwei Wochen sprechen sie<br />
mit Gästen aus Unternehmen<br />
und Universitäten und beleuchten<br />
das Thema Führung<br />
mit allen Facetten.<br />
Menschen überzeugen (mit<br />
Wlad Jachtchenko)<br />
Überzeugen ist kein Zufall,<br />
sondern eine erlernbare<br />
Kunst. Das sagt der Autor und<br />
zeigt in seinem Podcast die<br />
effektivsten Überzeugungstechniken<br />
für Beruf & Alltag.<br />
Die Gäste sind echte Rhetorikprofis,<br />
z.B. Ökonom Prof.<br />
Dr. Hans-Werner Sinn, der<br />
Philosoph Prof. Julian Nida-<br />
Rümelin oder der Speaker<br />
Hermann Scherer. Alle geben<br />
Einblick in ihre Techniken<br />
und verhelfen dem Hörer so<br />
zu schnellen Erfolgen.<br />
Handelsblatt Mindshift (mit<br />
Tanja Kewes und Carina<br />
Kontio)<br />
Die zwei Journalistinnen<br />
Tanja Kewes und Carina<br />
Kontio sprechen in ihrem<br />
Podcast über Menschen aus<br />
Wirtschaft, Gesellschaft und<br />
Politik. Vor allem Frauen<br />
kommen hier zum Zug und<br />
berichten über Führung, Ideen<br />
zu Diversity und aktuelle<br />
Entwicklungen in der Wirtschaft.<br />
Spannende Gespräche,<br />
die es sich zu verfolgen lohnt.<br />
Von der Beautyexpertin<br />
bis hin zur Top-<br />
Journalistin: Podcast-<br />
Autoren kommen aus<br />
den verschiedensten<br />
Bereichen<br />
F a z i t<br />
Fazit<br />
SEITE<br />
Gerade für Frauen sind Karriere-Podcasts<br />
aktuell ein Muss,<br />
denn die Auswahl ist immens.<br />
Wer denkt, Wirtschaft und Karriere<br />
ist eine Männerdomäne,<br />
irrt also. Das zeigt nicht nur die<br />
große Vielfalt an Podcasts aus<br />
diesem Bereich, sondern auch<br />
das Ranking der Charts. Denn<br />
hier haben aktuell eindeutig<br />
die Frauen die Nase vorn.<br />
43<br />
43
44<br />
44<br />
SEITE<br />
Fachkräfte<br />
ERFOLGREICH<br />
FACHKRÄFTE FINDEN<br />
Die Suche nach Fachkräften ist besonders für kleine und<br />
mittelständische Unternehmen zeitaufwendig und kostenintensiv.<br />
Umso wichtiger ist es, die richtigen Kanäle für die<br />
entsprechende Zielgruppe zu nutzen. Zielführend ist bei der<br />
erfolgreichen Ansprache und Gewinnung von Fachkräften<br />
auch eine vielfaltsorientierte Personalarbeit.<br />
Zielgruppen erreichen<br />
MitarbeiterInnen mit Berufserfahrung<br />
sind über regionale<br />
und nationale <strong>Job</strong>portale<br />
und Tageszeitungen sowie<br />
regionale Marketingkampagnen<br />
zu erreichen. Weitere<br />
Plattformen sind regionale<br />
Arbeitsmarktprojekte oder<br />
Netzwerke wie z.B. Perspektive<br />
Wiedereinstieg. Digital<br />
können potenzielle KandidatInnen<br />
über Plattformen<br />
wie LinkedIn, Xing, Facebook<br />
oder Instagram durch Stellenausschreibungen<br />
und die<br />
eigene Unternehmenspräsentation<br />
(Social Recruiting)<br />
oder durch Direktansprache<br />
(Active Sourcing) adressiert<br />
werden. Internationale Fachkräfte<br />
werden bspw. über die<br />
Agentur für Arbeit, die Wirtschaftskammern,<br />
MigraNet<br />
oder das BBZ Augsburg (EU-<br />
RES) erreicht.<br />
Den Weg zu akademischen<br />
Nachwuchskräften können<br />
Unternehmen durch Kooperationen<br />
mit den regionalen<br />
Hochschulen und Universitäten<br />
finden. Die Ansprache<br />
von potentiellen Auszubildenden<br />
wird durch Partnerschaften<br />
mit regionalen Schulen<br />
unterstützt oder erfolgen<br />
über die Ausbildungsportale<br />
der Kammern.<br />
Vielfalt fördern<br />
Großes regionales Potential<br />
bei der Fachkräftegewinnung<br />
liegt in den weniger stark<br />
umworbenen Zielgruppen.<br />
Hierzu gehören Geflüchtete<br />
und Fachkräfte mit Migrationshintergrund<br />
genauso wie<br />
RückkehrerInnen aus der<br />
Elternzeit, Menschen mit Behinderung<br />
oder Ältere. Auch<br />
die Gruppe der Studienabbrecher<br />
ist für die Nachwuchsgewinnung<br />
von Bedeutung.<br />
Ein weiteres Potenzial bieten<br />
die Qualifizierung und<br />
Förderung von ungelernten<br />
Fachkräften, Aushilfen und<br />
Teilzeitkräften, die bereits im<br />
Unternehmen tätig sind.<br />
Vielleicht bedeutet die Einstellung<br />
oder Entwicklung<br />
dieser Fachkräfte eine längere<br />
Einarbeitungszeit, mehr<br />
Begleitung oder individuelle<br />
Regelungen, was die Arbeitszeit<br />
betrifft. Im Gegenzug<br />
erhält man als Unternehmen<br />
oftmals motivierte und stärker<br />
ans Unternehmen gebundene<br />
MitarbeiterInnen.<br />
Kreativ Suchen<br />
Im Kampf um die talentiertesten<br />
Köpfe der Region sind<br />
neben herkömmlichen Begegnungsformaten<br />
auch kreative<br />
Wege lohnenswert. So können<br />
sich Unternehmen auch
SEITE<br />
45<br />
45<br />
Die Region bietet in den unterschiedlichsten Branchen gute Beschäftigungsmöglichkeiten.<br />
Bild: Regio Augsburg Wirtschaft GmbH/Christian Strohmayr<br />
Bild: Regio Augsburg Wirtschaft GmbH/Andreas Brücklmair<br />
beispielsweise sozial in der<br />
eigenen Kommune engagieren<br />
und sind dadurch bei den<br />
Einwohnern bekannt und<br />
werden als guter Arbeitgeber<br />
wahrgenommen.<br />
Ein weiterer Weg, der Chancen<br />
für Bewerber und<br />
Betriebe eröffnet, um zusammenzukommen,<br />
sind<br />
Schülerpraktika. Schüler<br />
können in den Schulferien<br />
bereits Firmenluft schnuppern,<br />
indem sie im Rahmen<br />
von Schülerpraktika erste Arbeitserfahrungen<br />
sammeln.<br />
Viele Schulen haben ohnehin<br />
ein Schülerpraktikum verpflichtend<br />
im Programm, wo<br />
die Schüler von der Auswahl<br />
für sie interessanter Unternehmen<br />
über die Bewerbung<br />
bis zum Arbeitsalltag<br />
– wenn auch nur für kurze<br />
Zeit – selbst einsteigen müssen.<br />
Nachdem viele vor ihrem<br />
Schulabschluss stehende<br />
junge Menschen noch nicht<br />
wissen, wohin der berufliche<br />
Weg führen soll, macht<br />
es Sinn, Unternehmen und<br />
Berufsbilder im echten Arbeitsfeld<br />
zu testen und auszuprobieren<br />
Einstiegsmöglichkeiten<br />
gestalten.<br />
Die Generationen<br />
verstehen<br />
Zumeist stehen Unternehmen<br />
heute vor der Herausforderung,<br />
dass zwei oder sogar<br />
drei Generationen die Zielgruppen<br />
sind. Aktuell sind<br />
es die Generationen X,Y, und<br />
Z. Alle drei haben andere<br />
Sichtweisen auf die Arbeitswelt<br />
sowie unterschiedliche<br />
Anforderungen an den Arbeitsplatz,<br />
sodass oftmals<br />
nicht die richtige Generation<br />
bei der Stellenplatzbesetzung<br />
angesprochen wird. Hier bietet<br />
sich an, sich vorab zu informieren,<br />
was die jeweiligen<br />
Bedürfnisse der Generationen<br />
sind und bei der Suche<br />
und Gestaltung der Stellenanzeigen<br />
zu berücksichtigen.<br />
Weitere Informationen finden<br />
Sie auch unter www.region-A3.com/fachkraefte<br />
I N F O<br />
Regionale Ansprechpartner<br />
Regio Augsburg Wirtschaft GmbH<br />
Stefanie Pöschel<br />
Karlstraße 2, 86150 Augsburg<br />
0821 45010-224<br />
fachkraeftesicherung@region-A3.com<br />
www.region-A3.com/fachkraefte
46<br />
46<br />
SEITE<br />
Fachkräfte<br />
Dauerbrenner<br />
Vereinbarkeit von<br />
Vereinbarkeit von<br />
Beruf und Familie<br />
und Pflege<br />
Familienfreundlichkeit macht Unternehmen zu attraktiven<br />
Arbeitgebern.<br />
Immer mehr Paare teilen sich<br />
Familie und Beruf fair auf, oft<br />
auch aus finanziellen Gründen.<br />
Auch die Pflege oder<br />
allein die Organisation der<br />
Pflege von Angehörigen ist<br />
belastend und wird in einer<br />
alternden Gesellschaft ein<br />
immer wichtigeres Thema.<br />
Hier kommt dazu, dass Pflege<br />
nicht planbar ist und oft<br />
unvermittelt auftritt. Gleichzeitig<br />
wird darüber weniger<br />
offen gesprochen aus Angst<br />
vor negativen Auswirkungen<br />
auf das Arbeitsverhältnis<br />
oder die Karriere. Immer<br />
mehr geht es aber auch um<br />
die Vereinbarkeit von Berufund<br />
Privatleben. Die Generation<br />
Y macht sich neben der<br />
Festanstellung schon einmal<br />
selbstständig oder arbeitet<br />
an eigenen Projekten. Unternehmen<br />
mit Angeboten im<br />
Bereich Vereinbarkeit können<br />
sich im Wettstreit um die<br />
talentiertesten Fachkräfte gut<br />
positionieren.<br />
Gute Unternehmensbeispiele<br />
zeigen zwei wesentliche<br />
Faktoren auf, die bei der<br />
Verankerung einer entsprechenden<br />
Unternehmenskultur<br />
von großer Bedeutung<br />
sind:<br />
• 1. Die Erhebung vorhandener<br />
Bedürfnisse und<br />
ein aktiver Dialog mit den<br />
MitarbeiterInnen bei der<br />
Entwicklung von Vereinbarkeitsangeboten.<br />
• 2. Vereinbarkeit ist Teil der<br />
gesamten Unternehmenskultur<br />
und wird von den<br />
Führungskräften vorgelebt<br />
und gefordert.<br />
Vorteile für Unternehmen:<br />
Die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Pflege wird für<br />
Fachkräfte und für Unternehmen immer wichtiger.<br />
(Foto: Julia Pietsch)<br />
• Kürzere Ausfallzeiten von<br />
MitarbeiterInnen (Pflegeoder<br />
Elternzeit).<br />
• Einsparung von Kosten für<br />
Vertretung und Wiedereingliederung.<br />
• Reduzierung der Zahl an<br />
MitarbeiterInnen, die nach<br />
der Pflege- oder Elternzeit<br />
nicht mehr zurück ins Unternehmen<br />
kommen.
SEITE<br />
47<br />
47<br />
Gute Organisation schafft Raum für gemeinsame Aktivitäten mit der ganzen Familie.<br />
(Foto: A. Brücklmair / Regio Augsburg Wirtschaft GmbH)<br />
• Vorteile beim Recruiting<br />
und der Positionierung der<br />
eigenen Arbeitgebermarke.<br />
• Höhere Produktivität<br />
durch zufriedene MitarbeiterInnen<br />
und geringere<br />
Fehlzeiten.<br />
Viele Angebote zu Vereinbarkeit<br />
können leicht umgesetzt<br />
werden, wie etwa Termine<br />
nur noch in gesicherten Betreuungszeiten<br />
stattfinden<br />
zu lassen oder Informationsmaterialien<br />
mit regionalen<br />
AnsprechpartnerInnen zur<br />
Verfügung zu stellen. Die finanzielle<br />
Unterstützung von<br />
Kinderbetreuung, auch für<br />
schulpflichtige Kinder, ist<br />
für Unternehmen absetzbar.<br />
Ein laufender Kontakt zu<br />
MitarbeiterInnen während<br />
der Pflege- oder Elternzeit<br />
kann über die Teilnahme an<br />
Betriebsfeiern oder interne<br />
Weiterbildungen organisiert<br />
werden.<br />
Angebote für Unternehmen:<br />
In unserer Broschüre „Attraktiver<br />
Arbeitgeber werden<br />
– oder bleiben“ finden Sie<br />
Informationen, gesetzliche<br />
Hinweise sowie regionale<br />
Beratungsstellen. Infos sowie<br />
Download finden Sie unter<br />
www.region-A3.com/attraktive-arbeitgeber<br />
Die Servicestelle Vereinbarkeit<br />
Beruf, Familie & Pflege<br />
bei der Regio Augsburg Wirtschaft<br />
GmbH vernetzt alle<br />
regionalen Aktivitäten und<br />
Akteure, die sich im Bereich<br />
Vereinbarkeit Beruf, Familie<br />
& Pflege engagieren. Sie<br />
spricht alle Unternehmen<br />
(Arbeitgeber, Arbeitnehmer)<br />
und Akteure (Institutionen,<br />
Projekte) gleichermaßen an.<br />
Gleichzeitig können sich Unternehmen<br />
über das Thema<br />
Familienfreundlichkeit informieren.<br />
I N F O<br />
Infos<br />
Informationen und Beratung<br />
für Unternehmen:<br />
Regio Augsburg Wirtschaft GmbH<br />
Servicestelle Vereinbarkeit Beruf<br />
und Familie<br />
Karlstraße 2, 86150 Augsburg<br />
0821 45010-224<br />
fachkraeftesicherung@region-A3.com<br />
www.region-A3.com/<br />
attraktive-arbeitgeber
48<br />
48<br />
SEITE<br />
Fachkräfte<br />
Meetings 2.0<br />
So gelingt die<br />
Zusammenarbeit<br />
im Homeoffice<br />
Softwares für Videokonferenzen sind im Homeoffice unumgänglich. Während einige<br />
Betriebe schon sehr lange auf derartige Programme bauen, ist für andere der<br />
Umstieg bedingt durch die Corona-Krise etwas ganz Neues. Eine große Bandbreite<br />
an verschiedenen Anbietern gestaltet es zudem nicht einfach, die passende Auswahl<br />
zu treffen. Welches Tool sich für den jeweiligen Anspruch am besten eignet,<br />
zeigt unser umfangreicher Vergleich der bekanntesten Anbieter.<br />
Um das Infektionsrisiko so<br />
gering wie möglich zu halten,<br />
haben zahlreiche Betriebe in<br />
den vergangenen Monaten<br />
auf Homeoffice umgestellt.<br />
Software für Meetings ermöglicht<br />
es dabei, Arbeitsabläufe<br />
auf digitaler Ebene in Echtzeit<br />
besprechen zu können.<br />
Bei den meisten Programmen<br />
besteht dank Bildschirmübertragungen<br />
zudem die Möglichkeit,<br />
wichtige Dokumente<br />
gemeinsam bearbeiten zu<br />
können und somit auf dem<br />
neuesten Stand zu bleiben.<br />
Ein passendes Zusammenspiel aus<br />
Kameraausrichtung, Licht sowie Ton ist<br />
empfehlenswert<br />
Die richtige Vorbereitung –<br />
das A und O<br />
Damit während der Videokonferenz<br />
keine Probleme auftreten,<br />
sollte bereits im Vorfeld<br />
einiges beachtet werden. Ein<br />
passendes Zusammenspiel<br />
aus Kameraausrichtung,<br />
Licht und Ton garantieren<br />
einen seriösen sowie gelungenen<br />
Auftritt. Am wichtigsten<br />
ist ein klarer Klang der<br />
Stimme, nur dadurch kann<br />
eine gute sowie verständliche<br />
Kommunikation erfolgen.
Nicht jeder Computer verfügt<br />
über ein qualitativ einwandfreies<br />
Mikrofon. Dass die<br />
Wahl des Arbeitsplatzes also<br />
deutlich entscheidender ist,<br />
beachten nur die Wenigsten.<br />
Da selbst leise Hintergrundgeräusche<br />
wie beispielsweise<br />
das Zwitschern der Vögel den<br />
Ton verzerren, sollte ein ruhiger<br />
Ort ausgewählt werden.<br />
Ein absolutes No-Go ist auch<br />
ein permanentes Klick-Geräusch<br />
des Kugelschreibers.<br />
Redet ein anderer Teilnehmer,<br />
kann es in bestimmten<br />
Situationen außerdem empfehlenswert<br />
sein, das eigene<br />
Mikrofon stumm zu schalten.<br />
Die Lautstärke des Tones sollte<br />
bereits vor der Konferenz<br />
getestet und gegebenenfalls<br />
angepasst werden. Auch das<br />
Erscheinungsbild und die<br />
Positionierung der Kamera<br />
tragen zu einem guten Eindruck<br />
bei. Ein ausreichender<br />
Abstand zum Computer, führt<br />
zu einem passenden Bildausschnitt.<br />
Zwar muss die Kleidung<br />
im Homeoffice nicht<br />
immer komplett durchgestylt<br />
sein, dennoch sollte während<br />
einer Video-Konferenz<br />
durchaus auf ein gepflegtes<br />
Äußeres Wert gelegt werden.<br />
Die Lichtverhältnisse wirken<br />
sich enorm auf die Bildqualität<br />
aus. Eine zu geringe<br />
Beleuchtung sollte genauso<br />
vermieden werden, wie eine<br />
Überbelichtung. In den meisten<br />
Fällen hilft es bereits, die<br />
Kamera nicht in Richtung eines<br />
Fensters zu platzieren, da<br />
die Lichtverhältnisse ansonsten<br />
zu dunkel sind.<br />
Konferenzsysteme im<br />
Vergleich<br />
Zwar sind die unterschiedlichen<br />
Videokonferenz-Tools<br />
sehr ähnlich in der Handhabung,<br />
trotzdem eignet sich<br />
nicht jedes System automatisch<br />
für jeden Betrieb. Auch<br />
spielt der Kostenfaktor eine<br />
wesentliche Rolle.<br />
Skype<br />
Ein Klassiker unter den Programmen<br />
ist und bleibt Skype.<br />
Während die Software<br />
grundsätzlich für den privaten<br />
Gebrauch bevorzugt Einsatz<br />
findet, erfreut sich Skype<br />
momentan auch bei betrieblichen<br />
Konferenzen immer größer<br />
werdender Beliebtheit.<br />
Ein möglicher Grund dafür ist<br />
die stets bedienungsfreundliche<br />
Anwendung. In wenigen<br />
Schritten kann eine Gruppe<br />
mit bis zu 50 Teilnehmern angelegt<br />
werden, die Synchronisierung<br />
ist auf verschiedenen<br />
Endgeräten möglich. Obwohl<br />
die Nutzung mit keinerlei<br />
Kosten verbunden ist, bietet<br />
Skype zudem viele hilfreiche<br />
Features. Wird das Programm<br />
beispielsweise nur vorübergehend<br />
genutzt, ist eine<br />
vorherige Registrierung nicht<br />
notwendig. Es gibt auch kein<br />
angesetztes Zeitlimit, eine<br />
Konferenz kann also beliebig<br />
lang abgehalten werden.<br />
Der eigene Bildschirm kann<br />
zusätzlich mit den anderen<br />
geteilt werden, Gruppen- sowie<br />
Einzelchats können während<br />
und jederzeit nach dem<br />
Meeting verschickt werden.<br />
Findet die Online-Konferenz<br />
spontan statt und ein aufgeräumter<br />
Platz wird auf die<br />
Schnelle nicht gefunden, bietet<br />
Skype eine Funktion, die<br />
den Hintergrund automatisch<br />
weichzeichnen lässt.<br />
Cisco Webex<br />
Cisco bietet zwar viele Komplettpakete<br />
an, die Videokonferenz-Software<br />
Webex Meetings<br />
kann jedoch umsonst<br />
genutzt werden. Lediglich<br />
I N F O<br />
SEITE<br />
Videokonferenzknigge<br />
Videokonferenz-<br />
Tools ermöglichen<br />
es, Arbeitsabläufe in<br />
Echtzeit besprechen zu<br />
können<br />
49<br />
49<br />
• Passende Wahl des<br />
Arbeitsplatzes<br />
• Aufgeräumtes Umfeld<br />
• Schaffen einer ruhigen<br />
Atmosphäre (ohne<br />
Ablenkungen)<br />
• Vermeiden von<br />
Störgeräuschen<br />
• Pünktliches Beitreten zur<br />
Konfernz<br />
• Einsatz von Körpersprache<br />
• Blickkontakt zu Kollegen<br />
halten<br />
• Seriöses Erscheinungsbild<br />
• Geeignetes Zusammenspiel<br />
aus Licht, Ton und<br />
Kameraausrichtung<br />
• Empfehlung bei lauter<br />
Geräuschkulisse: Headset
50<br />
50<br />
SEITE<br />
eine Person benötigt einen<br />
Account, die anderen fügen<br />
sich dann über einen Link<br />
selbst zur Konferenz hinzu.<br />
Insgesamt 100 Personen<br />
können gleichzeitig an einer<br />
gemeinsamen Besprechung<br />
teilnehmen. Auch dieses<br />
Programm lockt mit vielen<br />
Extra-Funktionen, die ein<br />
gelungenen Ablauf des Meetings<br />
versprechen. So kann<br />
beispielsweise während eines<br />
Videoanrufes zusätzlich<br />
per Chat miteinander kommuniziert<br />
werden oder über<br />
die Bildschirmübertragung<br />
Ideen zusammen besprochen<br />
werden. Ein Whiteboard ermöglicht<br />
außerdem das Festhalten<br />
wichtiger Themen. Soll<br />
eine Videokonferenz aufgezeichnet<br />
werden, so wird eine<br />
der kostenpflichtigen Formen<br />
benötigt. Das teuerste Abo,<br />
die sogenannte „Unternehmens-Version“<br />
lässt sich auf<br />
ganze 25,65 Euro pro Monat<br />
beziffern. 10 GB Speicher in<br />
der Cloud sowie die Ausweitung<br />
auf bis zu 200 Teilnehmer<br />
sind dabei nur wenige<br />
der Plus-Funktionen, die dieses<br />
Paket bietet.<br />
Zoom<br />
Lediglich die Mailadresse sowie<br />
der eigene Name sind für<br />
die Anmeldung erforderlich,<br />
eine aufwendige Registrierung<br />
ist bei Zoom nicht nötig.<br />
Das Programm bietet vielerlei<br />
hilfreiche Funktionen, die<br />
auch in der Gratis-Version<br />
mit Einschränkungen zur<br />
Verfügung stehen. So können<br />
bei der kostenlosen Variante<br />
zwar beispielsweise Konferenzen<br />
mit bis zu 100 Teilnehmern<br />
abgehalten werden, die<br />
Besprechungszeit ist jedoch<br />
auf 40 Minuten begrenzt.<br />
Trotzdem ist die Anzahl der<br />
Meetings beliebig, es kann<br />
also ohne Weiteres mehrmals<br />
am Tag im Team diskutiert<br />
und gearbeitet werden. Über<br />
ein digitales Whiteboard oder<br />
die eigene Bildschirmfreigabe<br />
können Inhalte festgehalten<br />
und von allen Anwesenden<br />
betrachtet werden. Über<br />
eine Chat-Funktion können<br />
Nutzer neben dem Sprechen<br />
auch schriftlich miteinander<br />
kommunizieren. Mithilfe der<br />
kostenlosen und persönlichen<br />
Meeting-ID ist nicht nur<br />
das Veranstalten einer Konferenz,<br />
sondern auch das Beitreten<br />
einfach möglich. Auch<br />
mit dem Smartphone kann an<br />
der Konferenz teilgenommen<br />
werden. Wenn die kostenlose<br />
Version nicht ausreicht, bietet<br />
das Programm Zoom viele<br />
Abonnements: Für 13,99 Euro<br />
pro Monat gibt es das „Premium-Paket“,<br />
hier beträgt das<br />
Zeitlimit ganze 24 Stunden.<br />
Sind die Inhalte einer Besprechung<br />
besonders wichtig, ist<br />
es möglich, das Gespräch aufzuzeichnen.<br />
Microsoft Teams<br />
Eine Vollversion sowie eine<br />
kostenlose Variante stellt<br />
auch das Tool Microsoft<br />
Teams zur Verfügung. Neben<br />
Online-Meetings kann hier<br />
zudem gechattet oder auf<br />
einfachem Wege Daten ausgetauscht<br />
sowie geteilt werden.<br />
Neben Konferenzen ist hier<br />
eine virtuelle Zusammenarbeit<br />
mit den anderen Kollegen<br />
möglich: Durch die Integration<br />
von Office 365-Apps kann<br />
gemeinsam an unterschiedlichen<br />
Dokumenten gearbeitet<br />
werden, das aufwändige Hinund<br />
Herschicken wird somit<br />
überflüssig. Momentan bietet<br />
Microsoft Teams seine kosten-
SEITE<br />
51<br />
51<br />
pflichtigen Versionen für alle<br />
Nutzer kostenlos an (Angabe<br />
ohne Gewähr). Ansonsten<br />
werden für das „Business Essentials“<br />
Paket 4,20 Euro pro<br />
Monat fällig, für „Business<br />
Premium“ 10,50 Euro. Bei beiden<br />
Angeboten können dann<br />
z.B. Besprechungen aufgezeichnet<br />
werden.<br />
„Reicht die kostenlose<br />
Version aus?“<br />
Amazon Chime<br />
Wahrscheinlich eher weniger<br />
geläufig ist das Videokonferenz-Tool<br />
Amazon Chime.<br />
Bereits seit 2017 gibt es den<br />
Kommunikationsdienst, der<br />
auch auf allen Endgeräten<br />
funktioniert. Das Planen von<br />
Konferenzen sowie das Beitreten<br />
ist durchaus einfach:<br />
Existiert bereits ein Amazon-<br />
Konto, ist auch ein „Login mit<br />
Amazon“ möglich. Nur der<br />
Gastgeber der Meetings benötigt<br />
einen Account, Kollegen<br />
können dann über ihren<br />
Browser per Einladungslink<br />
teilnehmen. Findet die Besprechung<br />
ohne Verwendung der<br />
Kamera statt, so können sich<br />
bis zu 250 Personen beteiligen,<br />
soll eine klassische Videokonferenz<br />
abgehalten werden,<br />
können 16 Anwesende teilhaben.<br />
Mit Amazon Chime kann<br />
dank einer visuellen Teilnehmerliste<br />
leicht der Überblick<br />
behalten werden. Es ist sowohl<br />
erkennbar, wer den Anruf angenommen<br />
oder abgelehnt<br />
hat als auch, wer erst später<br />
beitritt. Treten Störgeräusche<br />
auf, kann nachverfolgt werden,<br />
woher diese kommen<br />
und im Anschluss daran der<br />
entsprechende Teilnehmer<br />
stummgeschalten werden.<br />
Eine ganz besondere Funktion<br />
ist die sogenannte „Intelligente<br />
Präsens“: Ist eine Person<br />
gerade beschäftigt, kann dies<br />
mit einem roten Licht signalisiert<br />
werden, ist sie wieder<br />
aufmerksam, wird das grüne<br />
Licht eingestellt. Neben der<br />
kostenlosen Version gibt es<br />
noch verschiedene Angebote<br />
mit weiteren Features.<br />
Welches Programm ist nun<br />
das Richtige?<br />
Oftmals ist es möglich, selbst<br />
die kostpflichtigen Versionen<br />
der Tools im Vorneherein zu<br />
Testen. Werden Videokonferenzen<br />
nur vorübergehend<br />
eingeführt, reichen meist<br />
schon die Funktionen, die<br />
unentgeltliche Versionen anbieten.<br />
Es gibt für jeden der<br />
Anbieter ein Für und Wider,<br />
im Grunde sind aber alle sehr<br />
ähnlich aufgebaut. In der<br />
folgenden Tabelle wird nun<br />
noch einmal das wesentliche<br />
zusammengefasst. Neben den<br />
aufgelisteten Programmen<br />
gibt es noch viele weitere wie<br />
zum Beispiel clickmeeting,<br />
Google Meet oder TeamView.<br />
Videokonferenz abgehalten<br />
werden, können 16 Anwesende<br />
teilhaben. Mit Amazon<br />
Chime kann dank einer visuellen<br />
Teilnehmerliste leicht<br />
der Überblick behalten werden.<br />
Es ist sowohl erkennbar,<br />
wer den Anruf angenommen<br />
oder abgelehnt hat als auch,<br />
wer erst später beitritt. Treten<br />
Störgeräusche auf, kann nachverfolgt<br />
werden, woher diese<br />
kommen und im Anschluss<br />
daran der entsprechende<br />
Teilnehmer stummgeschalten<br />
werden. Eine ganz besondere<br />
Funktion ist die sogenannte<br />
„Intelligente Präsens“: Ist eine<br />
Person gerade beschäftigt,<br />
kann dies mit einem roten<br />
Licht signalisiert werden, ist<br />
sie wieder aufmerksam, wird<br />
das grüne Licht eingestellt. Neben<br />
der kostenlosen Version<br />
gibt es noch verschiedene Angebote<br />
mit weiteren Features.
52<br />
52<br />
SEITE<br />
Fachkräfte<br />
Damit der Computer<br />
So gestalten<br />
Sie Ihren Lebenslauf<br />
für den Algorithmus<br />
Sie nicht<br />
aussortiert<br />
Online-Bewerbungen sind Prozess der Bewerbung insgesamt<br />
mittlerweile der Standard,<br />
so effizient wie möglich<br />
doch immer mehr Firmen zu gestalten, werden daher<br />
setzen bei der Vorauswahl entsprechende Programme<br />
der Kandidaten auch auf Algorithmus-Programme<br />
– Bewerber<br />
sollten daher Einiges<br />
beachten, um nicht vorab<br />
aussortiert zu werden.<br />
eingesetzt. Einer Befragung<br />
des Institute for Competitive<br />
Recruiting zufolge nutzen<br />
bereits mehr als 70 Prozent<br />
der deutschen Unternehmen<br />
sogenannte Bewerbermanagement-Systeme,<br />
die mit<br />
künstlicher Intelligenz (KI)<br />
arbeiten. Häufig wird hier<br />
der Begriff CV-Parsing herangezogen<br />
(CV = Curriculum<br />
vitae/Lebenslauf, Parsing =<br />
Syntaxanalyse).<br />
Früher lief eine Bewerbung<br />
in der Regel so ab: Die Unterlagen<br />
werden eingereicht<br />
und durch einen Personaler<br />
gesichtet, der – sofern die Anforderungen<br />
erfüllt wurden –<br />
schließlich zum Vorstellungsgespräch<br />
einlud. Doch dieser<br />
traditionelle Weg verschwindet<br />
immer mehr, stattdessen<br />
übernehmen Computerprogramme<br />
die Analyse bzw.<br />
Prüfung der eingesendeten<br />
Lebensläufe.<br />
Warum die Vorauswahl per<br />
Algorithmus?<br />
Vor allem größere Firmen erhalten<br />
Tag für Tag eine Vielzahl<br />
an Bewerbungen – um<br />
Personalressourcen zu schonen,<br />
Zeit zu sparen sowie den<br />
Was macht der Algorithmus?<br />
Damit unpassende Bewerber<br />
von Anfang an herausgefiltert<br />
werden, durchforstet das<br />
Programm zunächst einmal<br />
den Lebenslauf nach ganz be-<br />
Keywordoptimierung =<br />
Schlüsselbegriffe einbauen<br />
stimmten Schlüsselwörtern,<br />
auch Keywords genannt. Damit<br />
sind Begriffe gemeint, die<br />
vom Unternehmen für den jeweiligen<br />
<strong>Job</strong> vorgegeben wurden<br />
– sie sind demnach sehr<br />
bedeutsam für die entsprechende<br />
Stelle. Der Computer<br />
gleicht nicht nur diese Begriffe<br />
mit den in der Stellenanzeige<br />
geforderten Kompetenzen<br />
ab, sondern sortiert auch<br />
beispielsweise Bewerber aus,<br />
die nicht den geforderten Abschluss<br />
in Ihrem Lebenslauf<br />
aufgelistet haben.<br />
Tipps für Ihre nächste<br />
Bewerbung<br />
Aus diesem Grund gibt es<br />
einige Dinge, die Sie beim<br />
Erstellen des Lebenslaufs<br />
unbedingt beachten sollten,<br />
damit der Algorithmus Sie<br />
nicht aussortiert und bestenfalls<br />
als geeigneten Bewerber<br />
identifiziert.<br />
1. Keywords herausfinden<br />
und gezielt einsetzen<br />
Sehen Sie sich die Stellenanzeige<br />
detailliert an und identifizieren<br />
Sie die wichtigsten<br />
Begriffe. Diese sollten Sie in<br />
Ihrem Lebenslauf auf jeden<br />
Fall aufgreifen. Wenig aussagekräftig<br />
sind dabei generell<br />
geforderte Kompetenzen wie<br />
etwa Teamfähigkeit, weil sie<br />
in fast jeder Bewerbung vorkommen.<br />
Stattdessen sollten<br />
Sie den Fokus auf ganz konkrete<br />
fachliche Anforderungen<br />
legen und diese Keywords
SEITE<br />
53<br />
53<br />
ausreichend abdecken – und<br />
zwar mit gängigen Begriffen!<br />
Rechtschreibfehler machen<br />
ohnehin einen schlechten<br />
Eindruck, doch passieren<br />
Ihnen diese bei den relevanten<br />
Schlüsselwörtern, kann<br />
das fatale Folgen haben: Der<br />
Computer erkennt den Begriff<br />
dann nicht mehr und sortiert<br />
Sie vorab aus. Ein weiterer<br />
Tipp: Die Schlüsselbegriffe<br />
nicht einfach nur nennen<br />
oder aneinanderreihen, sondern<br />
immer mit einem Beweis<br />
für Ihre bisherige gute<br />
Arbeit kombinieren.<br />
2. Schlichte Gestaltung und<br />
klare Struktur<br />
Ebenso empfiehlt es sich, in<br />
Ihrem Lebenslauf auf komplizierte<br />
Formulierungen,<br />
Worthülsen und Ausschweifungen<br />
sowie auf allzu viel<br />
Kreativität zu verzichten.<br />
Der letzte Punkt bezieht sich<br />
darauf, dass der Computer einen<br />
eher schlicht gestalteten<br />
Lebenslauf ohne ausgefallenes<br />
Layout oder untypische<br />
Schriftarten deutlich besser<br />
analysieren kann. Achten Sie<br />
daher auf eine klare Struktur<br />
der Bewerbung und formulieren<br />
Sie deutliche Überschriften<br />
(etwa Ausbildung, Praktika<br />
usw.), die dem Programm<br />
die Einordnung Ihrer Daten<br />
erleichtern.<br />
3. Auf korrekte Bezeichnungen<br />
achten und Begriffe<br />
ausschreiben<br />
Nutzen Sie bei den Sprachen<br />
unbedingt Begriffe wie „verhandlungssicher“<br />
oder „fließend“,<br />
anstatt die bei Sprachniveaus<br />
standardisierte<br />
Kombination aus Buchstaben<br />
und Zahlen zu verwenden.<br />
Manche Programme erkennen<br />
diese nämlich nicht an,<br />
was auch für Diagramme,<br />
Bilder und Co. gilt. Bei der<br />
Angabe von Stationen im Lebenslauf<br />
sollten Sie immer<br />
das Format MM.JJJJ nutzen.<br />
Außerdem erkennen Computer<br />
teilweise bestimmte Abkürzungen<br />
nicht, weshalb Sie<br />
besser alle Begriffe ausschreiben<br />
sollten.<br />
4. Mehrseitiger Lebenslauf<br />
Viele Bewerber wollen ihren<br />
Setzen Sie auf die gängigen,<br />
leicht lesbaren<br />
Schriftarten, wie Arial,<br />
Times New Roman<br />
oder Calibri.<br />
Lebenslauf knapphalten und<br />
komprimieren ihn in zwei<br />
Spalten auf einer Seite – für<br />
Computer wird das allerdings<br />
zum Problem. Die Programme<br />
scannen nämlich häufig<br />
von ganz links bis ganz<br />
rechts, wodurch nicht zusammenhängende<br />
Informationen<br />
schnell vermischt werden.<br />
Daher sollten Sie im Zweifel<br />
lieber mehrseitige Dokumente<br />
verwenden. Verzichten Sie<br />
außerdem auf Kopfzeilen, da<br />
diese ebenfalls häufig nicht<br />
erkannt werden. |Text: Vera<br />
Mergle<br />
F a z i t<br />
Fazit<br />
Um Zeit zu sparen und unter<br />
einer Vielzahl an Bewerbern<br />
auswählen zu können, greifen<br />
immer mehr Firmen bzw. deren<br />
Personalabteilungen auf automatisierte<br />
Algorithmen und<br />
spezielle Computerprogramme<br />
zurück. Diese sortieren anhand<br />
von (fehlenden) Schlüsselbegriffen<br />
direkt unpassende<br />
Bewerber aus, weshalb es sich<br />
lohnt, den eigenen Lebenslauf<br />
entsprechend anzupassen.<br />
Das gelingt mit vollständigen<br />
Bezeichnungen, gezieltem<br />
Einsatz von Keywords sowie<br />
einer klaren und einfachen<br />
Struktur.
54<br />
54<br />
SEITE<br />
<strong>Job</strong>messen<br />
Termine <strong>2021</strong><br />
Überblick der digitalen<br />
und Präsenzmessen <strong>2021</strong><br />
Großveranstaltungen sind auch weiterhin ein No-Go. Die Folgen der Pandemie ziehen sich<br />
bis ins Ausbildungsjahr <strong>2021</strong>/22 durch. Darunter müssen erneut wieder zahlreiche Karrieremessen<br />
leiden. Wie auch schon zu Beginn des Jahres gibt es hierfür Alternativen im digitalen<br />
Raum. Das bringt zwar einerseits neue Möglichkeiten des Kennenlernens und des in Kontakt<br />
tretens, allerdings geht auch die Atmosphäre verloren: Mit Lebenslauf ausgestattet an den<br />
Ständen der Arbeitgeber vorbeizulaufen und sich aus erster Hand zu informieren, ist doch<br />
etwas ganz anderes.<br />
Aus Sicherheitsgründen verschieben viele Veranstalter ihre <strong>Job</strong>messen ins Internet. Zugänglich<br />
für die breite Masse entstehen hier vielfältige und zahlreiche Angebote, um möglichst<br />
individuelle Informationen zu vermitteln. Im Folgenden sehen sie die wichtigsten <strong>Job</strong>messen<br />
im Überblick, damit auch sie genau das richtige finden können.<br />
Azubi Zone Allgäu<br />
15. Juli <strong>2021</strong> - 14. November<br />
<strong>2021</strong> | 24/7<br />
digitale Plattform<br />
für Berufsausbildung<br />
und duales<br />
Studium<br />
DA!MM<br />
ganzjährig<br />
digitale Ausbildungsplattform<br />
T5 TalentSpace<br />
16. und 17.<br />
September <strong>2021</strong><br />
virtuelle <strong>Job</strong>messe<br />
12. jobmesse<br />
nürnberg<br />
22. September <strong>2021</strong><br />
<strong>Job</strong>messe<br />
13. jobmesse<br />
münchen<br />
16. Oktober <strong>2021</strong><br />
<strong>Job</strong>messe<br />
ScieCon Digital<br />
21. Oktober <strong>2021</strong><br />
digitale Plattform<br />
für Naturwissenschaft<br />
Karriere-Kontakte<br />
Regensburg<br />
10. November <strong>2021</strong><br />
<strong>Job</strong>messe
„<br />
ICH WILL AN<br />
INTERNATIONALEN<br />
MARKEN ARBEITEN!<br />
HOL’ DIR FIRST-HAND-EXPERIENCE<br />
Wir vergeben jedes Semester mehrere Praktikumsplätze in IT,<br />
Controlling, Marketing, Strategischem Einkauf, Technik, Produktentwicklung<br />
und Qualitätsmanagement. Dafür suchen wir engagierte<br />
und neugierige Praktikantinnen und Praktikanten mit ehrgeizigen<br />
Plänen. Es erwarten dich verantwortungsvolle Aufgaben und herausfordernde<br />
Projekte. Dabei profitierst du von erstklassiger Betreuung<br />
und lernst von einem professionellen Team.<br />
DAS SIND WIR<br />
Wir – die Genuss-Molkerei Zott – sind ein internationales, inhabergeführtes<br />
Unternehmen mit Hauptsitz in Mertingen, ca. 30 km nördlich<br />
von Augsburg. Mit 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und<br />
einem Konzernumsatz von knapp 1 Mrd. Euro gehören wir zu den<br />
großen Molkereien in Europa. Unsere Produkte, darunter bekannte<br />
Marken wie Monte, Sahnejoghurt und Zottarella, liefern wir in rund<br />
70 Länder weltweit.<br />
BENEFITS<br />
✔ Feedbackkultur<br />
✔ Modernster Arbeitsplatz<br />
✔ Inhouse Sportangebote<br />
✔ Attraktive Vergütung<br />
✔ Betriebsrestaurant<br />
✔ Joghurt satt<br />
✔ Gute Verkehrsanbindung<br />
✔ Kostenlose Parkplätze<br />
✔ Corporate Volunteering<br />
bei sozialen Projekten<br />
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5- bis 6-monatiges<br />
Pflichtpraktikum bei Zott! ➜ www.zott.jobs
DAFÜR GEBE<br />
ICH JEDEN TAG<br />
MEIN BESTES.<br />
Für mich. Für uns. Für morgen.<br />
Voller Einsatz für deine Zukunft<br />
Ausbildung zum Verkäufer und Kaufmann im Einzelhandel (m/w/x)<br />
Du hast dir für die Zeit nach der Schule viel vorgenommen? Dann starte bei uns durch:<br />
Wir bilden dich zwei Jahre lang zum Verkäufer aus und bei Eignung schließt du in einem<br />
weiteren Jahr die Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel an. Bei ALDI SÜD bist du Teil<br />
eines eingespielten Teams und kannst dich bei spannenden Aufgaben in der Filiale einbringen.<br />
Für mich –<br />
das bietet ALDI SÜD<br />
• Ein attraktives Gehalt in Höhe von monatlich<br />
1.000 Euro im ersten Lehrjahr, 1.100 Euro im zweiten<br />
und 1.250 Euro im dritten Lehrjahr plus Urlaubsund<br />
Weihnachtsgeld<br />
• Gute Übernahmechancen bei überzeugendem<br />
Engagement<br />
• Optimale Einarbeitung und Unterstützung bei der<br />
Vorbereitung auf die Abschlussprüfung<br />
• Einen sicheren Arbeitsplatz<br />
• Obst, Gemüse und Getränke kostenlos am Arbeitsplatz<br />
Für uns –<br />
das sind deine Aufgaben<br />
• Annahme von Warenlieferungen, Lagerung und<br />
Präsentation von Waren und Frischekontrollen im<br />
Obst- und Gemüsebereich<br />
• Beantwortung von Fragen unserer Kunden<br />
• Kassieren und Abrechnen der Kasse<br />
• Gewährleistung von Ordnung und Sauberkeit in<br />
der Filiale<br />
• Vorbereitung und Durchführung von<br />
Inventurarbeiten<br />
Unabhängig von den Texten und Bildern in unseren Recruiting-Materialien betonen wir,<br />
dass bei ALDI SÜD alle Menschen gleichermaßen willkommen sind.<br />
Für morgen – entdecke, was wir gemeinsam erreichen können!<br />
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