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City-Magazin-Ausgabe-2021-10-Steyr

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STADT

Lebensadern der Stadt Wels

Die Traun und der Mühlbach brachten Wels den Reichtum wie auch Elend

ALTE ANSICHT.

Wels um 1642.

Kein neuer

Lockdown.

Keine neuen Schulschließungen

Kein erneutes Maßnahmenchaos

Eigenverantwortung statt Zwang

Nur mit uns.

FPÖ Oberösterreich, Blütenstraße 21/1, 4040 Linz

Dr. Manfred Haimbuchner

Landeshauptmann-Stv.

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Zwischen

DAMALS

& HEUTE

Eine Zeitreise

Kaum vorzustellen, wie

wohlhabend Wels einst

bereits war, und die

Wasserwege spielten

dabei eine besondere Rolle.

Zur Zeit der Renaissance

nämlich erlebte die heutige

Messestadt eine erstaunliche

Hochblüte. Seit 1372

hatte sie das begehrte Stapelrecht

für Holz inne. Unternehmer,

die den wertvollen

Brenn- und Baustoff vom

Almsee-Gebiet zur Traun

schwemmen ließen, waren

verpflichtet, ihn eine Zeitlang

in Wels zu lagern und

den dortigen Bürgern anzubieten.

Diese konnten ihn

kaufen und zu einem höheren

Preis wieder veräußern.

In der Nähe der Stadt befand

sich auch der Umschlagplatz

für Salz. Da der Fluss

stromabwärts bis zur Donau

seichter war, musste dort die

Fracht der Zillen auf mehrere

Kähne umgeladen werden.

Am Zielort angekommen,

traten die Schiffer sofort den

42 Km langen Rückweg zum

Ausgangsort an – eine Strecke,

die sie in sieben Stunden

bewältigten. Die leeren Boote

zogen Pferde auf dem Treppelweg

stromaufwärts.

Fischreichtum. Am

Wiener Hof des 19. Jahrhunderts

schätzte man

Traunfische sehr. Jedes Mal,

wenn ein neuer Welser Bürgermeister

bei Amtsantritt

den obligaten Kaiserbesuch

absolvierte, brachte er diese

Delikatesse mit. Er transportierte

sie lebend in Holzbottichen,

die er seitlich des

Schiffs mit sich führte.

Vorzeige-Einrichtung.

Dreißig Kilometer fließt der

Mühlbach zwischen Linz

und Wels. Erstmals im 14.

Jahrhundert erwähnt, lieferte

dieses Gerinne die Antriebskraft

für elf Mühlen:

Eisen- und Kupferhämmer,

Papier- und Getreidemühlen.

Bis in die 1960er Jahre

wuschen dort Frauen Kleider

und Tücher. An kalten

Wintertagen tauchten sie

zwischen Schwemmvorgängen

ihre Hände in Kannen

mit heißem Wasser. Auch

Lederer siedelten sich in diesem

Bereich an und leiteten

übelriechende Abwässer dort

hinein. Weiter stromabwärts

spendete das einst künstlich

angelegte Gewässer Nutz-,

Lösch- und Trinkwasser für

die Stadtbewohner. Schon

Mitte des 16. Jahrhunderts

errichteten Stadtväter einen

Wasserturm, der die Brühe

in öffentliche Brunnen am

Stadtpatz leitete. Für die damalige

Zeit war eine derartige

Wasserversorgung eine

enorme Leistung, eine echte

Vorzeige-Einrichtung. Die

Menschen waren härter, die

Lebenserwartung kürzer und

die hygienischen Ansprüche

viel bescheidener. Nichtsdestoweniger

kam man darauf,

dass es ratsam sei, sein

Trinkwasser mit Alkohol zu

versetzen.

Überschwemmungen.

Immer wieder suchten aber

auch ganz furchtbare Überschwemmungen

Wels heim.

Einige Flussarme teilten das

Gebiet vor dem Stadtplatz in

Inseln, die eine lange Holzbrücke

überspannte. In der

Gründerzeit um 1900 hatte

man aber bereits teilweise

die Traun reguliert und den

flussnahen Stadtteil trocken-

Fotos: Stadtarchiv Wels, Sokoloff

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