Dr. ThomasDUSCHLBAUERZU GUTER LETZT …Alter Schwede! Jetzt darf ich also das Comebackvon ABBA doch noch erleben. Was habe ich in allden Jahren des Wartens, des Bangens undHoffens nicht an Widrigkeiten und Waterloosüber mich ergehen lassen müssen, um endlich Zeugedieses historischen Ereignisses zu werden? Tschernobyl,eine veritable Finanzkrise, Bubble Tea, denHC Strache, Corona, die miserablen Leistungen derNationalelf und zu guter letzt auch meine Tätigkeit fürdas CITY!-Magazin. Mit Haarausfall, Schnappatmungund Hämorrhoiden vom langen Hocken in derTrällerndes GAMMELFLEISCH?Schreibstube ist die Zeit der Entbehrungen auch anmir leider nicht spurlos vorübergegangen. Ganz zuschweigen von meinen Potenzstörungen, weshalbaufgrund meiner Verfassung eine Liebesnacht mit mirnicht nur von Mitleid zeugt, sondern schon einem Aktder Leichenschändung gleichkommt, wobei von„gleich kommen“ ja nicht mehr die Rede sein kann.Manche vereinen sich, um wieder zu kommen.Andere aber kommen, um sich wieder zu vereinen. Istdas nicht schön, dass dieses Schwedenrätsel endlichgelöst wurde und wir nicht mehr länger auf die Foltergespannt werden? Nach verheißungsvollen Ankündigungensind sie also wieder unter uns, die musizierendenSeelentröster, auf die ich den Großteil meinestraurigen Lebens warten musste wie ein vereinsamtesBilly-Regal, das bei IKEA falsch eingelagert undvergessen wurde. Was mache ich aber nun mit meinemJahresvorrat an Antidepressiva? Soll ich die Pillen derMetal Band meines Sohnes oder doch lieber denKindern von Fridays For Future spenden. Und wer kauftjetzt noch Einhornpony-Kuscheltiere in Regenbogenfarben,wer beleckt noch hingebungsvoll ein Schlumpfeisund wer schaut sich noch ernsthaft ein niedlichesKatzenbabyvideo an, wenn es doch Agneta, Anni-Frid,Björn und Benny wieder gibt? Von wegen Aufguss, zualt oder gar trällerndes Gammelfleisch. All den jungenLeuten mit Vorurteilen gegenüber der älteren Generationsollte nun ein Nordlicht aufgehen. Mamma Mia! Diehaben es echt drauf. Thank you for the music!Was wurde aus? Heimische Prominenz von gestern, heute betrachtetKarin Fleischanderl (60)Das literarische Übersetzen wird Fleischanderl noch lange begleiten. Auch ausfinanziellen Gründen: Von ihrer Alterspension wird sie den LebensunterhaltSchon als Studentin beschäftigte sich nie bestreiten können. In den letzten Jahren hat sie weitere Aufgaben übernommen.Seit 2017 veranstaltet sie alljährlich die Literaturtage Steyr. „Ich mache dasFleischanderl (*29.12.1960 in Steyr)intensiv mit Literatur. Sie verspürte Programm und entscheide, wer dort liest“, erklärt sie. Mit ihrem Ehemann Gustavaber nie einen starken Drang, eigene Ernst hat sie 2005 die Leondinger Akademie für Literatur (Infos: www.literatur-akademie.at)ins Leben gerufen. Dort erhalten Anfänger, die sowohl ambitioniert alsWerke zu verfassen. Stattdessenhat sie mehr als 100 Bücher aus dem auch begabt sind, Unterricht von Schriftstellern. Etwa ein Viertel der AbsolventenItalienischen und Englischen ins schaffen es zu eigenen Publikationen. Karin und Gustav geben außerdem gemeinsamdie Literaturzeitschrift „Kolik“ heraus. Sie veröffentlicht Beiträge mit hoherDeutsche übertragen. 1995 gewannsie den Österreichischen Staatspreis Qualität und orientiert sich nicht am Geschmack des breiten Publikums. Ein empfehlenswertesBuch der Autorin: „Vom Verbot zum Verkauf“ (Verlag Sonderzahl).für literarische Übersetzung. Sie istIntendantin der Literaturtage Steyr Darin widmet sie sich zeitgenössischen Schriftstellern und wettert gegen gewisseund Mitbegründerin der Leondinger Tendenzen des modernen Romans. Sie und Gustav haben drei Kinder großgezogen.Akademie für Literatur.Mit ihren zwei Töchtern unternimmt Karin oft Ausritte in der Natur.Foto: Karin Fleischanderl – Foto Sokoloff„SAG NIEMALS NIE“, so die Autorin und „sei offen für Überraschungen“.
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