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Kein Risiko EINGEHEN

Worauf Sie bei Versicherungen für Ihre Praxis und sich selbst achten sollten

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und sich selbst achten sollten

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№ 02/2021<br />

„ZULASTEN DER<br />

GESUNDHEIT“<br />

Bernhard Borgetto im<br />

Interview<br />

GROSSE PRAXIS,<br />

KLEINER ORT<br />

PRAXISnah in Bonndorf,<br />

Schwarzwald<br />

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Digital<br />

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<strong>Kein</strong> <strong>Risiko</strong><br />

<strong>EINGEHEN</strong><br />

Worauf Sie bei Versicherungen für Ihre Praxis<br />

und sich selbst achten sollten


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Zeitdruck<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser,<br />

wie schnell geht trotz aller Sorgfalt etwas schief: Ein Patient<br />

trägt bei einer Massage ein Hämatom davon. Einem anderen<br />

knackst einer Ihrer Mitarbeiter bei der Behandlung eine Rippe<br />

an. Eine dritte rutscht auf dem wegen des Schmuddelwetters<br />

nassen Praxisboden aus und stürzt schwer. Ein anderer Fall:<br />

Gewissenhaft haben Sie sich immer mit FFP2-Masken geschützt.<br />

Dennoch werden Sie krank, und nicht nur Sie fallen<br />

für mehrere Wochen aus, sondern auch Ihr Einkommen. Letztes<br />

Beispiel: Nicht mehr der Jüngste, entwickeln Sie eine Arthrose<br />

im Daumengelenk und können nicht mehr körperlich<br />

arbeiten. Während Sie dies lesen, nicken Sie still und denken:<br />

Das regeln doch alles die Versicherungen, und zwar – in Reihenfolge<br />

der Beispiele – die Berufshaftpflicht-, die Krankentagegeld-<br />

und die Berufsunfähigkeitsversicherung. Da haben<br />

Sie grundsätzlich recht. Aber dazu muss man sie erstens abgeschlossen<br />

und zweitens zuvor die Beste gesucht und gefunden<br />

haben. Dass das nicht immer ganz einfach ist, zeigt<br />

die Titelgeschichte dieser Ausgabe von Zukunft Praxis.<br />

Das zweite Thema ist mindestens ein Dauerbrenner, wenn<br />

nicht sogar ein Dauerärgernis für die gesamte Therapeutenzunft:<br />

die mangelnde Vollakademisierung der Ausbildung. Wir<br />

haben uns darüber mit jemandem unterhalten, der es wissen<br />

muss. Professor Bernhard Borgetto ist nicht nur selbst Wissenschaftler,<br />

sondern bekleidet führende Positionen in Verbünden,<br />

die sich für die Akademisierung der Therapieberufe<br />

engagieren. Dass die Reform der Berufsgesetze verschoben<br />

und die Modellstudiengänge nochmals verlängert wurden, ist<br />

für Therapeutinnen und Therapeuten einfach nur eines: ein<br />

Ärgernis. Dem möchten wir hier einmal ein Podium bieten.<br />

Ihr Dr. Jochen Pfänder<br />

Optica-Geschäftsführer<br />

Inhalt<br />

4<br />

Kompakt<br />

News und Meldungen<br />

8<br />

Guter Schutz für alle Fälle<br />

Sie werden selten gebraucht, dann aber richtig<br />

– die Versicherungen. Vor Auswahl und<br />

Abschluss sollte gute Recherche stehen.<br />

14<br />

„Eine reine Hinhaltetaktik“<br />

Interview: Der Wissenschaftler Bernhard Borgetto<br />

ärgert sich über Verzögerungen bei der<br />

Vollakademisierung der Therapieberufe.<br />

16<br />

Fragebogen: PRAXISnah<br />

Dieses Mal mit der Physiotherapeutin Dagmar<br />

Hosp aus Bonndorf im Schwarzwald.<br />

18<br />

Kundeninformation<br />

Wissenswertes aus der Welt der Abrechnung<br />

19<br />

Standards<br />

Termine, Vorschau, Impressum<br />

ZUKUNFT PRAXIS EDITORIAL3


THERAPIE<br />

IN ZAHLEN<br />

31.3.2021<br />

38.774 €<br />

BIS ZU DIESEM DATUM MÜSSEN DIE MASSGEBLICHEN<br />

VERBÄNDE MIT DEM GKV-SPITZENVERBAND ÜBER<br />

DIE HÖHE UND DAS KONKRETE ABRECHNUNGSVER-<br />

FAHREN DER PAUSCHALE VERHANDELN, die ab Juli als<br />

Erstattung der Ausstattungs- und Betriebskosten für die<br />

erforderliche Technik zur Anbindung an die Telematikinfrastruktur<br />

auch für PhysiotherapeutInnen vorgesehen ist.<br />

Auf diese Summe beläuft sich nach Angaben<br />

von Gehaltsreporter.de im Median<br />

DAS JAHRESGEHALT EINES PHYSIOTHE-<br />

RAPEUTEN MIT EINER BERUFSERFAH-<br />

RUNG ZWISCHEN FÜNF UND ZEHN<br />

JAHREN. Die Bandbreite erstreckt sich von<br />

31.634 bis 45.161 Euro. bit.ly/ptgehalt<br />

1.11. Q2 56,9<br />

MILLIONEN MITGLIEDER<br />

DIE NEUE VERSION DER DIE ELEKTRONISCHE PATIEN- HABEN DERZEIT DIE GESETZ-<br />

CORONA-APP ENTHÄLT NEUE TENAKTE SOLL IM ZWEITEN LICHEN KRANKENVERSICHE-<br />

FUNKTIONEN UND INFORMA- QUARTAL 2021 MIT RUND RUNGEN IN DEUTSCHLAND.<br />

TIONEN. Beispielsweise findet 200.000 LEISTUNGSERBRIN- Die meisten von ihnen – rund<br />

sich auf der Startseite der App GERN VERBUNDEN WERDEN. 7,9 Millionen Mitglieder – sind<br />

ein Bereich mit den wichtigsten Darunter fallen aber nur folgende<br />

in der Techniker Krankenkasse,<br />

Kennzahlen zur Pandemie in<br />

Berufsgruppen: Arzt- und gefolgt von der Barmer und der<br />

Deutschland und die Zahl positiv<br />

Zahnarztpraxen, Apotheken, DAK.<br />

getesteter Benutzer, die<br />

Krankenhäuser – und psycho-<br />

dank der App ihre Mitmenschen therapeutische Praxen.<br />

gewarnt haben.<br />

7,4 %<br />

3. Platz<br />

Das ist DER ANTEIL AN DEN<br />

LEISTUNGSAUSGABEN, DER<br />

IM JAHR 2019 IN DER GESETZ-<br />

LICHEN KRANKENVERSICHE-<br />

Der AOK-Bundesverband hat 2018/2019 37 Millionen Euro an ungerechtfertigt<br />

RUNG FÜR HEIL- UND HILFS-<br />

in Anspruch genommenen Zahlungen zurückgefordert. MITTEL AUSGEGEBEN<br />

Betroffen ist davon hauptsächlich der Pflege- und der Arzneimittelbereich.<br />

WURDE. Der Sektor ist nach<br />

DER BEREICH DER HEILMITTEL BELEGT MIT 4,46 MILLIONEN den Ausgaben für Arzneimittel<br />

EURO ABER IMMERHIN DEN DRITTEN PLATZ. bit.ly/rückforderung der viertgrößte.<br />

TELEMATIK-INFRASTRUKTUR 2.0<br />

Anfang vom Ende<br />

der Konnektoren<br />

Die Telematik-Infrastruktur (TI) soll bereits 2025 durch<br />

die sogenannte TI 2.0 ersetzt werden. Das geht aus einem<br />

Whitepaper (bit.ly/wpti20) der gematik hervor, das Ende<br />

Januar 2021 veröffentlicht wurde. Demnach beruhte<br />

die bisherige Entwicklung der TI auf Entscheidungen,<br />

die heute nicht mehr zeitgemäß seien. Dazu gehören<br />

auch die Konnektoren, die als „proprietäre IT-Lösung“<br />

abgelöst und zur Anbindung an die TI 2.0 nicht mehr<br />

benötigt werden. Die Fachdienste sollen über das Internet<br />

erreichbar sein und mittels Apps auf Mobilgeräten<br />

für Versicherte wie Leistungserbringer auch außerhalb<br />

der stationären Umgebung der Leistungserbringer genutzt<br />

werden, so das Papier. Die Entscheidung für diesen<br />

Schritt begründet die gematik unter anderem mit den<br />

Erfahrungen während des Ausfalls der aktuellen TI im<br />

Sommer 2020. Damals hatten rund 80.000 Arztpraxen<br />

durch einen Softwarefehler den Zugang zur TI verloren.<br />

Kurz &<br />

Knapp<br />

Noch bis zum 2. März 2021<br />

läuft bei der Deutschen Gesellschaft<br />

für Physiotherapiewissenschaft<br />

(DGPTW) eine<br />

Online-Umfrage zur Entwicklung<br />

beziehungsweise<br />

Anpassung von physiotherapeutischen<br />

Leitlinien. Je mehr<br />

Kolleginnen und Kollegen aus<br />

den verschiedenen Praxisbereichen<br />

der Physiotherapie<br />

in Deutschland mitmachen,<br />

umso aussagekräftiger werden<br />

die Ergebnisse. bit.ly/<br />

ptleitlinien +++ Die Fristen<br />

für das Entlassmanagement<br />

wurden angepasst, solange<br />

gemäß § 5 Absatz 1 des Infektionsschutzgesetzes<br />

eine<br />

epidemische Lage von nationaler<br />

Tragweite vorliegt.<br />

Die Beginnfrist wurde von 7<br />

auf 14 Kalendertage erweitert.<br />

Die Verordnung muss anstatt<br />

innerhalb von 12, innerhalb<br />

von 21 Kalendertagen nach<br />

der Entlassung abgeschlossen<br />

werden. bit.ly/entlass<br />

+++ Der Bundesverband der<br />

Deutschen Multiple Sklerose<br />

Gesellschaft (DMSG) hat einen<br />

neuen Patientenratgeber herausgegeben,<br />

der über die Behandlung<br />

häufiger Symptome<br />

aufklärt. Federführender Autor<br />

ist Prof. Dr. Thomas Henze.<br />

bit.ly/msratgeber<br />

4 ZUKUNFT PRAXIS KOMPAKT ZUKUNFT PRAXIS KOMPAKT5


RATGEBER WIRTSCHAFT<br />

CORONA-PANDEMIE<br />

Sonderregeln<br />

verlängert<br />

Angesichts des anhaltend<br />

dynamischen Infektionsgeschehens<br />

hat der Gemeinsame<br />

Bundesausschuss (G-BA)<br />

die geltenden Corona-Sonderregeln<br />

für ärztlich verordnete<br />

Leistungen um weitere zwei<br />

Monate bis 31. März 2021 verlängert.<br />

Den entsprechenden<br />

Beschluss fasste der G-BA am<br />

21. Januar 2021. Die Sonderregeln<br />

betreffen insbesondere<br />

die Möglichkeit der Videobehandlung,<br />

Verordnungen<br />

nach telefonischer Anamnese,<br />

verlängerte Vorlagefristen für<br />

Verordnungen sowie verschiedene<br />

Erleichterungen bei Verordnungsvorgaben.<br />

ELEKTRONISCHES GESUNDHEITSREGISTER<br />

Ausgabe der<br />

Heilberufsausweise<br />

Als gemeinsame Stelle der Länder soll das elektronische<br />

Gesundheitsregister eGBR künftig die<br />

Ausgabe der elektronischen Heilberufsausweise<br />

für alle Leistungserbringende übernehmen und<br />

verwalten, die nicht in Kammern organisiert sind.<br />

Das eGBR soll als Onlineportal seinen Betrieb<br />

2021 aufnehmen. Mit der digitalen Umsetzung<br />

wurde das Bochumer Unternehmen ZTG Zentrum<br />

für Telematik und Telemedizin GmbH beauftragt.<br />

Ein Fachbeirat, zu dessen Sprechern auch Andreas<br />

Pfeiffer, Vorsitzender des Deutschen Verbandes<br />

der Ergotherapeuten gehört, begleitet den<br />

Aufbau des eGBR. Ab dem 01. März 2021 sollen<br />

auf deren Website Informationen zum Stand des<br />

Projektes einsehbar sein: www.ztg-nrw.de<br />

ONLINE-TAGUNG<br />

Zehntes Forschungssymposium<br />

Logopädie<br />

Zum zehnten Mal initiieren der Deutsche Bundesverband<br />

für Logopädie (dbl) e. V. und der Deutsche Bundesverband<br />

für akademische Sprachtherapie und Logopädie (dbs) e. V.<br />

ein Logopädie-Forschungssymposium, das dieses Jahr am<br />

6. März 2021 als Online-Tagung stattfindet. Gastgebende<br />

Hochschule ist die Hochschule für Gesundheit (hsg) in Bochum.<br />

Es werden Forschungsarbeiten aus den unterschiedlichen<br />

Berufsfeldern der Logopädie/Sprachtherapie vorgestellt<br />

und die Ergebnisse der wissenschaftlichen Arbeiten für<br />

die Praxis präsentiert. bit.ly/logosymp<br />

GESAGT<br />

Unser Ziel ist klar: Wir wollen<br />

mit der TI Entlastung für medizinische<br />

Behandler und Mehrwerte<br />

für Nutzer und Anbieter<br />

schaffen. Das geht nur mit<br />

einer modernen Plattform für<br />

Digitale Medizin: der TI 2.0<br />

Dr. Markus Leyck Dieken,<br />

Geschäftsführer gematik<br />

Investieren<br />

oder nicht?<br />

Dipl.-Kfm. Rainer Klaeren über<br />

Investitionspläne für das laufende Jahr<br />

und den davor wichtigen Blick zurück<br />

auf das Jahr 2020.<br />

Auch wenn das vergangene Jahr für viele eine<br />

wirtschaftliche Achterbahnfahrt war, vernachlässigen<br />

Sie bitte Investitionen in die Zukunft nicht.<br />

Zuvor ist aber der Blick auf den Jahresabschluss<br />

wichtig. Das gilt besonders für das Jahr 2020.<br />

Gelder aus dem Rettungsschirm, Kurzarbeitergeld<br />

und andere Zuschüsse müssen in der Regel<br />

nicht nur versteuert, sondern gegebenenfalls<br />

auch zurückgezahlt werden. Denken Sie an die<br />

nötigen Rücklagen! Auch sind zu Beginn des<br />

Jahres viele Beiträge und Abgaben fällig. Der<br />

Vergleich mit dem Vorjahr hilft hier bei einer realistischen<br />

Einschätzung. Aus dem zu erwartenden<br />

Überschuss tätigen Sie Investitionen dort,<br />

wo Ihre Praxis am meisten profitieren würde. Das<br />

könnten neue Liegen sein, aber auch die EDV<br />

– Stichwort Muster 13 und E-Rezept. Mit dem<br />

Einsatz von Kameras könnten Sie Videotherapie<br />

anbieten und Ihren Umsatz sichern oder sogar<br />

steigern. Wie wäre es mit einem mobilen Endgerät,<br />

um die Dokumentation und damit auch<br />

die Qualität der Therapie zu verbessern? Und<br />

schließlich: Sind Sie auf die Kassensicherungsverordnung<br />

vorbereitet? Die Implementierung<br />

einer Praxissoftware oder eines zugelassenen<br />

Kassensystems kann einige Zeit beanspruchen.<br />

Kurzum gilt: Investieren? Ja, aber richtig.<br />

Mehr unter www.optica.de/teil-acht<br />

6 ZUKUNFT PRAXIS KOMPAKT ZUKUNFT PRAXIS KOMPAKT7


VERSICHERUNGEN<br />

Guter Schutz<br />

für alle Fälle<br />

Sie werden selten<br />

gebraucht, dann aber<br />

richtig – die Versicherungen.<br />

Fehler bei<br />

Auswahl und Abschluss<br />

lassen sich<br />

durch gute Recherche<br />

vermeiden.<br />

TEXT: CHARLOTTE SCHMITZ<br />

In diesem Beitrag<br />

1.<br />

Kunstfehler und andere Schäden<br />

sind manchmal nicht zu vermeiden.<br />

2.<br />

Wichtig ist, sich vor den finanziellen<br />

Auswirkungen zu schützen.<br />

3.<br />

Die richtige Versicherung findet nur,<br />

wer sich gut informiert.<br />

Was tun, wenn<br />

ein Wasserrohrbruch<br />

die Praxis<br />

unbenutzbar<br />

macht?<br />

Wie vorgehen,<br />

wenn<br />

die Praxisinhaberin selbst im Krankenhaus<br />

liegt? Wer hilft, wenn ein „Kunstfehler“ passiert<br />

ist? „Das zahlt die Versicherung“, denken<br />

viele. Doch welche Police ist in welchem Notfall<br />

zuständig?<br />

Für die Existenzgründer unter den Praxisinhabern<br />

ist eines wichtig: Es gibt eine<br />

Versicherung, ohne die gar nichts geht: die<br />

Berufshaftpflichtversicherung. Ihr Abschluss<br />

ist Voraussetzung für die Berufszulassung, und<br />

wer vom Start weg mit Angestellten loslegt,<br />

kann diese gleich mitversichern. Doch wozu<br />

dient die Berufshaftpflicht? Wenn Patienten<br />

ZUKUNFT PRAXIS TITEL9


Schadensersatz fordern, etwa wegen eines Behandlungsfehlers,<br />

greift diese Versicherung und<br />

übernimmt Schmerzensgelder und Behandlungskosten<br />

für den Geschädigten. Eingeschlossen<br />

sollten auch Sach- und Vermögensschäden<br />

sein. In den meisten Fällen gibt es spezielle Versicherungsangebote<br />

für medizinische Berufe.<br />

wenn der Versicherte aufgrund eines Unfalls<br />

oder einer Krankheit seinem Beruf nicht mehr<br />

nachgehen kann. Aber was passiert bei einer<br />

Krankheit, die nicht direkt zur Berufsunfähigkeit<br />

führt, aber so lange dauert, dass der<br />

Versicherte Einnahmeausfälle hat? Ein Praxisinhaber<br />

mit Angestellten kann den Betrieb<br />

weiterlaufen lassen.<br />

INTERVIEW<br />

„Geiz ist nicht geil“<br />

Weitere Pflichtversicherungen<br />

Weitere Versicherungen sind ebenfalls gesetzlich<br />

vorgeschrieben. Dazu zählen die Krankenversicherung,<br />

die Pflegeversicherung und die<br />

Rentenversicherung. Liegt eine Befreiung von<br />

der Rentenversicherung vor, ist die private<br />

Vorsorge besonders wichtig, um Altersarmut<br />

zu vermeiden. Bei der Krankenversicherung<br />

kann zwischen gesetzlicher und privater Absicherung<br />

gewählt werden. Doch wer einmal privat<br />

versichert ist, hat es schwer, später wieder<br />

in die GKV einzutreten. Und die Beiträge der<br />

privaten Versicherer, die beim Einstieg günstig<br />

erscheinen mögen, werden laufend angepasst.<br />

Hier muss individuell verglichen werden, was<br />

im Einzelfall anzuraten ist.<br />

Doch damit nicht genug. Praxisinhaber<br />

sollten weitere Versicherungen abschließen,<br />

um im Notfall nicht ohne Schutz dazustehen.<br />

An erster Stelle ist hier die Berufsunfähigkeitsversicherung<br />

zu nennen. Sie springt ein,<br />

80<br />

Euro<br />

kostet eine günstige<br />

Berufshaftpflichtversicherung<br />

mit<br />

Selbstbeteiligung.<br />

Krankentagegeld<br />

für Soloselbstständige<br />

Doch was macht ein Soloselbstständiger, der<br />

mehrere Wochen oder Monate nicht arbeiten<br />

kann, die Kosten für die Praxis aber weiterlaufen?<br />

Zur Absicherung des Erkrankten dient die<br />

Krankentagegeldversicherung. Diese können<br />

gesetzlich Versicherte zusätzlich abschließen,<br />

entweder bei der eigenen Krankenkasse oder<br />

auch einem anderen Anbieter. Für Freiberufler<br />

gibt es eigene Angebote. Die Krankentagegeldversicherung<br />

zahlt nach einer bestimmten<br />

Zeitspanne – die eigens festgelegt wird – eine<br />

gewisse Summe pro Krankheitstag.<br />

Eine Absicherung früh einsetzen zu lassen,<br />

ist teuer und weniger sinnvoll, denn ein paar<br />

Ausfalltage wegen einer Erkältung sollte jeder<br />

Selbstständige aus eigenen Mitteln überbrücken<br />

können. Doch wenn diese nach einigen<br />

Wochen Ausfall aufgebraucht sind, ist die Kran-<br />

Bei Versicherungen gibt<br />

es viel zu beachten. Wer<br />

richtig abschließt, zahlt<br />

wenig für viel Leistung –<br />

und behält auch im Schadensfall<br />

die gute Laune.<br />

MARKUS SOBAU von MEDIsecur, ein auf Heilmittelpraxen<br />

spezialisierter Versicherungsmakler, über die richtigen<br />

und wichtigen Versicherungen.<br />

Herr Sobau, eine Berufshaftpflichtversicherung<br />

ist für Therapeuten Pflicht. Worauf ist dabei zu<br />

achten?<br />

Das <strong>Risiko</strong> beginnt, wenn der Therapeut den Patienten<br />

anfasst. Viele Ansprüche sind zwar durch<br />

den Behandlungsvertrag ausgeschlossen, der<br />

durch die ärztliche Verordnung zwischen Therapeut<br />

und Patient zustande kommt. Trotzdem kann<br />

bei der Behandlung etwas schiefgehen und hier<br />

bietet die Berufshaftpflichtversicherung nicht nur<br />

dem Therapeuten und seinen Mitarbeitern Sicherheit,<br />

sondern auch den Patienten. Kommt es bei<br />

der Massage zum Hämatom oder bei der Elektrotherapie<br />

zu Verbrennungen, ist der Therapeut<br />

schadenersatzpflichtig, aber nur dann von der Berufshaftpflicht<br />

geschützt, wenn die Behandlung<br />

verordnet war. Weicht er davon ab, wäre das in<br />

vielen Verträgen nicht versichert. Deshalb sollte<br />

eine Police gewählt werden, die auch „Behandeln<br />

ohne Rezept“ abdeckt, wie es bei Selbstzahlerleistungen<br />

der Fall ist. Die meisten Policen in Deutschland<br />

leisten das nicht.<br />

In welchem Bereich sind Therapeuten häufig<br />

schlecht versichert?<br />

Generell werden drei Bausteine vernachlässigt.<br />

Der erste wäre die Altersvorsorge. Die zweite ist<br />

die Berufsunfähigkeitsversicherung, die wichtig ist,<br />

weil gerade Therapeuten viel öfter berufsunfähig<br />

werden, als sie glauben. Ein Skiunfall mit gebrochener<br />

Hand, eine Daumensattelgelenksarthrose<br />

– das war’s. Besonders wichtig bei der Police ist,<br />

dass die Verweisung in ein anderes Berufsbild ausgeschlossen<br />

ist. In guten neuen Verträgen ist das<br />

so, in vielen Altverträgen aber nicht. Das müsste<br />

aktiv geändert werden. Der dritte Punkt ist das Einkommen<br />

im Krankheitsfall. Fällt der Praxisinhaber<br />

vielleicht wegen Corona länger aus, genügt die<br />

Absicherung der gesetzlichen Krankenkasse nicht.<br />

Hier muss privat vorgesorgt werden.<br />

Welchen Tipp haben Sie für unsere Leser?<br />

Beim Abschluss von Versicherungen sollte meist<br />

„Geiz ist nicht geil“ gelten. Die preiswerteren Anbieter<br />

sparen oft bei den Leistungen. Deshalb empfehlen<br />

wir, sich auch die Gruppenversicherungen<br />

ihres Berufsverbands anzuschauen. Dort gibt es<br />

häufig günstige Konditionen bei hoher Leistung. —<br />

10 ZUKUNFT PRAXIS TITEL ZUKUNFT PRAXIS TITEL11


IN KOOPERATION MIT<br />

THERAPEUTENWISSEN<br />

Gerade bei alten Policen<br />

lohnt sich der prüfende<br />

Blick. Manchmal<br />

sind Tarif- oder Versicherungswechsel<br />

vorteilhaft.<br />

Therapie bei<br />

Pusher-Symptomatik<br />

kentagegeldversicherung wichtig. Diese trägt<br />

jedoch nicht die laufenden Kosten einer Praxis<br />

wie Miete und Nebenkosten, sondern dient nur<br />

dem Ausgleich des Einkommensverlustes.<br />

Gehört zur Kür:<br />

Praxisausfallversicherung<br />

Im Unterschied dazu würde eine Praxisausfallversicherung<br />

die Kosten der Praxis absichern.<br />

Dies ist insbesondere für Soloselbstständige<br />

zu empfehlen, denn wenn hier der „Chef“ und<br />

einzige Mitarbeiter ausfällt, gibt es überhaupt<br />

keine Einnahmen. In Praxen mit Angestellten<br />

kann der Betrieb weiterlaufen, auch wenn der<br />

Inhaber erkrankt. Daher ist die Praxisausfallversicherung<br />

hier nachrangig. Eine gute Praxisausfallversicherung<br />

schließt in Form einer<br />

Betriebsunterbrechungsversicherung Elementarschäden<br />

ein, etwa Feuer, Wasserschäden,<br />

Vandalismus oder Einbruch.<br />

Von der Krankentagegeldversicherung zu<br />

unterscheiden sind Krankenhauszusatzversicherungen,<br />

die lediglich für Leistungen im<br />

Krankenhaus gelten, also etwa die Zusatzkosten<br />

für ein Einbettzimmer oder eine Chefarztbehandlung<br />

abdecken.<br />

Aus Meinungsverschiedenheiten können<br />

kostspielige Rechtsstreitigkeiten werden. Wer<br />

eine Rechtsschutzversicherung hat, darf sich<br />

3<br />

Monate<br />

vor Ablauf kündigen?<br />

Achtung: Versicherungsjahr<br />

ist<br />

nicht immer gleich<br />

Kalenderjahr.<br />

im Falle einer Abmahnung oder Anklage entspannt<br />

zurücklehnen. Doch Achtung: Wenn es<br />

um Mietrecht geht, Ärger mit den Angestellten,<br />

dem Finanzamt oder Privatpatienten, wird das<br />

von einer normalen Rechtsschutzversicherung<br />

nicht abgedeckt. Hier hilft ein Praxisvertragsrechtsschutz.<br />

Fazit: Versicherungsstatus<br />

immer wieder prüfen<br />

Wer eine Praxis gründet oder übernimmt, sollte<br />

zunächst einmal ein paar Monate beobachten,<br />

wie sich die Selbstständigkeit entwickelt. Erst<br />

wenn ein gewisser Überblick besteht über die<br />

Einnahmen und Ausgaben, sollte man entscheiden,<br />

welche Versicherung in welchem Umfang<br />

notwendig und bezahlbar ist.<br />

Es lohnt sich auch, alle paar Jahre die bestehenden<br />

Versicherungen zu durchforsten.<br />

Sind die Deckungssummen den aktuellen<br />

Preisen noch angemessen? Bieten andere Versicherungen<br />

günstigere Konditionen? Wer<br />

kündigen möchte, schaut im Vertrag nach der<br />

Kündigungsfrist. Wenn dort steht „drei Monate<br />

vor Ablauf des Versicherungsjahrs“, dann<br />

entspricht dieses nicht immer dem Kalenderjahr.<br />

Ein Versicherungsjahr kann auch mit Abschluss<br />

der Versicherung beginnen.<br />

Vor einer Kündigung lohnt sich oft der<br />

Anruf beim bisherigen Versicherer. Vielleicht<br />

bietet dieser günstigere Konditionen an, wenn<br />

er von der Kündigungsabsicht erfährt. Die Übersicht<br />

über Versicherungen zu behalten, ist nicht<br />

so einfach. Eine Beratung durch einen unabhängigen<br />

Versicherungsmakler ist hilfreich. —<br />

Wer mit Patienten mit Pusher-Symptomatik arbeitet, weiß,<br />

wie kräftezehrend die Mobilisation in der Bewegungstherapie<br />

sein kann – für Patient und Therapeut. Einen Goldstandard in<br />

der Behandlung gibt es bislang nicht.<br />

ach einem Schlaganfall zeigen<br />

einige Patienten mit<br />

Hemiparese eine sehr spezifische<br />

Störung: Im Sitzen oder Stehen<br />

drücken sie sich mit dem Arm und<br />

dem Bein der kaum betroffenen Seite<br />

in Richtung der gelähmten Körperhälfte.<br />

Ohne gestützt oder stabilisiert<br />

zu werden, würden sie das Gleichgewicht<br />

verlieren und in die der Läsion<br />

gegenüberliegenden Seite fallen.<br />

Davies bezeichnete dies als „Pusher-<br />

Syndrom“, heute auch „Pusher-Symptomatik“,<br />

„kontraversives Drücken“<br />

oder „Lateropulsion“ genannt.<br />

Verschiedene<br />

Erklärungsansätze<br />

Welche Rolle eine Aufmerksamkeitsstörung<br />

wie räumlicher Neglect dabei<br />

spielen könnte, wird unterschiedlich<br />

bewertet. Laut Lafosse et al. besteht<br />

eine gestörte Beziehung zwischen<br />

einem räumlichen Verarbeitungsdefizit<br />

wie Halbseitenneglect und der<br />

axialen Körperschemarepräsentation<br />

bei rechtshemisphärischen Patienten.<br />

Verwandt ist der Ansatz des „gravizeptiven<br />

Neglects“ nach Perennou et<br />

al., wonach die Pusher-Symptomatik<br />

als Nichtbeachten eines posturalen<br />

Ungleichgewichts in die seitliche<br />

Sinnvoll scheinen Trainingsformen, die das<br />

eigentliche Defizit kompensieren helfen.<br />

Richtung interpretiert wird. Laut Karnath<br />

et al. zeigen Patienten mit<br />

Pusher-Symptomatik eine gestörte<br />

Wahrnehmung der Schwerkraft. Empirisch<br />

scheint ein räumlicher Halbseitenneglect<br />

jedenfalls nicht notwendig<br />

für die Pusher-Symptomatik<br />

zu sein, da auch linkshemisphärisch<br />

geschädigte Patienten diese Symptomatik<br />

ohne zusätzlichen Neglect<br />

zeigen können.<br />

Deshalb scheint bei der Behandlung<br />

der Einsatz von Trainingsformen<br />

sinnvoll zu sein, die eine Kompensation<br />

des eigentlichen Defizits bzw.<br />

eine Umgewichtung der gewohnheitsmäßigen<br />

Orientierungsreferenz<br />

bewirken. Bislang gibt es keinen<br />

Goldstandard in der Behandlung. Experimentelle<br />

und kontrollierte Interventionsstudien<br />

sind notwendig, um<br />

die sensomotorische Integration der<br />

verschiedenen Verarbeitungs- und<br />

Kontrollsysteme für die aufrechte<br />

Körperhaltung zu verstehen und somit<br />

die mit der Pusher-Symptomatik<br />

verbundenen Phänomene gezielter<br />

therapieren zu können. —<br />

Der komplette Beitrag in physiopraxis<br />

01/2021: bit.ly/pushsymp<br />

Literatur:<br />

Davies PM. Steps to follow:<br />

The comprehensive treatment of patients<br />

with hemiplegia. Berlin: Springer; 2000<br />

Lafosse C, Kerckhofs E, Vereeck L et al. Postural<br />

abnormalities and (...). Neuropsychol<br />

Rehabil 2007; 17: 374-396 DOI: doi:10.1080/<br />

09602010601058854.<br />

Pérennou DA, Amblard B, Laassel EM et<br />

al. Understanding the pusher behavior (...).<br />

Arch Phys Med Rehabil 2002; 83: 570-575<br />

DOI:doi:10.1053/apmr.2002.31198<br />

Karnath HO, Ferber S, Dichgans J. The<br />

origin of contraversive pushing (...). Neurology<br />

2000; 55: 1298-1304 DOI: doi:10.1212/<br />

wnl.55.9.1298.<br />

12 ZUKUNFT PRAXIS TITEL


„Eine reine<br />

Hinhaltetaktik“<br />

Prof. Dr. Bernhard Borgetto<br />

ist Professor für Gesundheitsförderung<br />

und Prävention<br />

an der HAWK-Fakultät Soziale<br />

Arbeit und Gesundheit in<br />

Hildesheim, Vorsitzender des<br />

Hochschulverbunds Gesundheitsfachberufe<br />

(HVG) sowie<br />

Sprecher des Bündnis Therapieberufe<br />

an die Hochschule.<br />

Das Ziel einer Vollakademisierung der Therapieberufe ist in<br />

weite Ferne gerückt. Die Reform der Berufsgesetze wurde<br />

verschoben und die Modellstudiengänge verlängert. Den<br />

Wissenschaftler BERNHARD BORGETTO ärgert das.<br />

Die große Koalition hatte vor, die Gesundheitsfachberufe<br />

neu zu ordnen und die veralteten Berufsgesetze<br />

zu modernisieren. Wie groß ist die Enttäuschung, dass<br />

daraus in dieser Legislaturperiode wohl nichts mehr<br />

werden wird?<br />

Die Enttäuschung ist sehr, sehr groß. Seit mehr als 20<br />

Jahren wird der Reformbedarf der Gesundheitsfachberufe<br />

– und damit auch die Angehörigen der Berufe – missachtet.<br />

Aber auch die sich ändernden Versorgungsbedarfe<br />

der Patientinnen und Patienten werden mit der<br />

Verschiebung zum wiederholten Mal ignoriert.<br />

Haben Gesundheitspolitiker in Bund und Ländern<br />

während der Pandemie anderes zu tun?<br />

Natürlich ist es nachvollziehbar, dass Corona gewisse Verzögerungen<br />

verursacht. Allerdings sind ja nicht alle Menschen<br />

nur mit der Bewältigung der Pandemie beschäftigt.<br />

Zum Beispiel wurde im vergangenen November ein Gesetz<br />

zur Reform der technischen Assistenzberufe in der<br />

Medizin in erster Lesung debattiert und an den zuständigen<br />

Gesundheitsausschuss überwiesen. Es geht also<br />

INTERVIEW: MARTIN SCHMITZ-KUHL<br />

durchaus voran, nur eben nicht bei den Therapieberufen.<br />

Diese Prioritätensetzung ist völlig unverständlich.<br />

Seit 2009 ist es mit der Modellklausel möglich, für einige<br />

Therapieberufe probeweise Bachelorstudiengänge<br />

anzubieten. Nun soll diese Probephase bis Ende<br />

2026 verlängert werden. Ist das nötig?<br />

Aus meiner Sicht ist alles geklärt, was für die Reform von<br />

Bedeutung ist. Die Modellstudiengänge wurden positiv<br />

evaluiert, sowohl im Hinblick auf die Studierbarkeit als<br />

auch im Hinblick auf die Vermittlung der notwendigen<br />

praktischen wie theoretischen Kompetenzen. Dies hatte<br />

die Bundesregierung bereits 2016 bestätigt. Gleichzeitig<br />

wurde beanstandet, dass Fragen zu den langfristigen Auswirkungen,<br />

dem Nutzen und den Kostenfolgen einer akademischen<br />

Qualifikation offengeblieben seien. Um solche<br />

Fragen zu beantworten, wäre eine externe, insbesondere<br />

gesundheitsökonomische Evaluation erforderlich gewesen.<br />

Aber wie schon in der ersten Modellphase ist seitens<br />

der zuständigen Ministerien in Bund und Ländern nichts<br />

dergleichen angegangen worden. Von daher erscheint das<br />

Das geht zulasten der Gesundheit<br />

und nicht zuletzt<br />

der Arbeitsfähigkeit der<br />

Bevölkerung.<br />

Ganze manchmal wie eine reine Hinhaltetaktik, die zulasten<br />

der Gesundheit und nicht zuletzt der Arbeitsfähigkeit<br />

der Bevölkerung geht.<br />

Welche Folgen könnte diese Entwicklung für die Studiengänge<br />

selbst haben?<br />

Die Verzögerung ist ein Rückschlag für die sich akademisierenden<br />

Therapieberufe, denn sie birgt eine große Gefahr<br />

für die bereits etablierten Modellstudiengänge. Denn<br />

durch die Einführung einer Ausbildungsvergütung im<br />

vergangenen Jahr stehen die jungen Leute jetzt vor der<br />

Wahl, entweder während ihrer Ausbildungszeit in der<br />

Berufsfachschule mehr als 1.000 Euro pro Monat zu verdienen<br />

oder für ihr Studium an einer Hochschule Verwaltungs-<br />

oder gar Studiengebühren bezahlen zu müssen.<br />

Selbst wenn man unterstellte, dass ihnen klar wäre, dass<br />

eine hochschulische Ausbildung die flexibleren und zukunftsfähigeren<br />

Kompetenzen und damit auch Karrierechancen<br />

vermittelt, muss man keine besonderen prophetischen<br />

Gaben haben, um sich vorzustellen, dass die<br />

Zahlen der Absolventinnen und Absolventen an den<br />

Hochschulen zurückgehen würden.<br />

Eine Vollakademisierung würde die Berufsfachschulen<br />

existenziell bedrohen – richtig?<br />

Als Organisationsform wären die Berufsfachschulen tatsächlich<br />

in ihrer Existenz bedroht. Die Menschen aber,<br />

ihre fachlichen Kompetenzen, ja, teils auch die materiellen<br />

Strukturen sind in dem auszubauenden Hochschulausbildungssystem<br />

nicht nur willkommen, sie werden<br />

dort auch dringend benötigt. Der Hochschulverband Gesundheitsfachberufe<br />

hat gemeinsam mit dem Dachverband<br />

der Fachschullehrerverbände in einem Strategiepapier<br />

dargelegt, dass der Transformationsprozess – wenn<br />

denn endlich eine Entscheidung für die Vollakademisierung<br />

gefallen ist – für alle drei Therapieberufe in etwa<br />

zehn bis 15 Jahren zu bewältigen wäre. Zeit genug, um die<br />

überwiegend ja bereits bestehenden Kooperationen zwischen<br />

Berufsfachschulen und Hochschulen auszubauen<br />

und auf das Ziel einer Integration in die Hochschulen<br />

weiterzuentwickeln, sodass möglichst weder Menschen<br />

noch Know-how auf der Strecke bleiben. —<br />

Zum zweiten Teil des Interviews: Anders als die Podologen<br />

müssen sich die Physio- und Ergotherapeuten<br />

möglicherweise mit einer Teilakademisierung zufriedengeben.<br />

Für Bernhard Borgetto wäre das keine gute Entwicklung.<br />

Exklusiv unter www.optica.de/borgetto<br />

14 ZUKUNFT PRAXIS THEMA ZUKUNFT PRAXIS THEMA15


Bonndorf im Schwarzwald ist eher klein. Dafür ist das Therapiezentrum<br />

von DAGMAR HOSP ziemlich groß. Neben Physiotherapie bietet sie auch<br />

Ergotherapie und Logopädie an, seit 2018 sogar präventive Fitness.<br />

Nur für ein Büro findet sie keinen Platz.<br />

Das erste, was Sie morgens machen:<br />

Ich setze mich zu Hause an meinen<br />

Schreibtisch und arbeite erst einmal<br />

alles ab, was bürokratisch ansteht –<br />

und das wird leider immer mehr.<br />

Zu Hause?<br />

Ja, ich habe mein Büro nicht in der<br />

Praxis, weil dort dafür einfach kein<br />

Platz ist. Das Gute daran ist, dass ich<br />

ungestört und konzentriert arbeiten<br />

kann.<br />

Was ist an Ihrer Praxis anders als in<br />

anderen Praxen?<br />

Bonndorf hat inklusive Eingemeindungen<br />

gerade mal knapp 7.000 Einwohner.<br />

Dafür ist die Praxis mit 17<br />

Therapeuten, mit denen wir Physiound<br />

Ergotherapie sowie Logopädie<br />

abdecken, verhältnismäßig groß für<br />

die Region. Zusätzlich habe ich seit<br />

2018 im Haus ein Studio für medizinische<br />

Fitness angeschlossen, um auch<br />

in der Prävention präsent zu sein.<br />

Wie machen Sie aus Ihrem Team<br />

ein „Dream-Team“?<br />

Ich binde das Team in Fragen und<br />

die Entwicklung und Entstehung von<br />

Prozessen mit ein, was für gute Motivation<br />

und Zusammenhalt sorgt.<br />

Das ist von außen durchaus wahrnehmbar<br />

und schafft eine professionelle,<br />

kompetente Atmosphäre.<br />

Haben Sie ein Problem mit dem<br />

Fachkräftemangel?<br />

Das ist ein großes Problem, für das<br />

ich leider auch keine Lösung habe.<br />

Gerade in der Physiotherapie bekomme<br />

ich seit Jahren auf jedwede<br />

Art von Inseraten keinerlei Bewerbungen<br />

mehr.<br />

Hat das Folgen für die Patienten?<br />

Leider ja! Neuen Patienten können<br />

wir wie alle anderen Praxen in der<br />

Region frühestens in zwei Monaten<br />

Termine anbieten. Das ist für Menschen<br />

mit akuten Diagnosen ein riesiges<br />

Problem. Besonders für unsere<br />

Mitarbeiterinnen an der Rezeption ist<br />

das schwierig und frustrierend. Sie<br />

sitzen an der Front und sind oft gezwungen,<br />

Patienten abzulehnen, die<br />

unsere Hilfe bräuchten.<br />

Wie machen Sie Ihre Praxis regional<br />

bekannt?<br />

Gar nicht, weil wir keine Kapazitäten<br />

anbieten können. Anders ist es beim<br />

Studio, das schon noch einige Mitglieder<br />

mehr gebrauchen könnte.<br />

Wie halten Sie es bei der Behandlung:<br />

Small Talk, intensive Gespräche<br />

oder Schweigen im Walde?<br />

Ich spreche viel mit den Patienten,<br />

aber kein Small Talk oder dergleichen.<br />

Vielmehr begleite ich die Behandlung<br />

eigentlich immer mit Fachinformationen<br />

und Erklärungen. Das<br />

ist auch nötig, weil das Ziel ja ist,<br />

dass der Patient selbst motiviert und<br />

aktiviert wird. Und dafür muss er ja<br />

verstehen, was er dann später auch<br />

alleine umsetzen soll.<br />

Wie gestalten Sie die Mittagspause?<br />

Ich mache konsequent eine Stunde<br />

Pause, esse und lese ein bisschen,<br />

um wieder genügend Energie für<br />

den Rest des Tages zu tanken.<br />

Workaholic auf einer Skala von<br />

1-10?<br />

Dieses Wort passt überhaupt nicht<br />

zu meiner Arbeits- und Lebenseinstellung.<br />

Natürlich mache ich für die<br />

Praxis alles, was nötig ist, versuche<br />

das aber immer mit Gelassenheit zu<br />

machen und mich nicht getrieben zu<br />

fühlen. Dass das so funktioniert,<br />

liegt auch an meinem tollen Team!<br />

Karteikarte oder Praxis-EDV – wie<br />

digital ist Ihre Praxis?<br />

In der Logopädie und der Ergotherapie<br />

ist bereits alles digital. Die Physiotherapie<br />

dokumentiert noch auf Papier.<br />

Das liegt unter anderem an der<br />

Altersstruktur der Therapeuten und<br />

an den damit verbundenen Startkosten<br />

für zusätzliches IT-Equipment.<br />

Das Ziel ist<br />

ja, dass der<br />

Patient selber<br />

motiviert und<br />

aktiviert wird.<br />

Wie stehen Sie zur elektronischen<br />

Verordnung?<br />

Sofern die Bürokratie dadurch reduziert<br />

wird, wäre es ein echter Fortschritt!<br />

Allerdings erwarte ich große<br />

Startschwierigkeiten von Seiten der<br />

Ärzte. Wir erleben es jetzt gerade<br />

erst wieder, was für Probleme die<br />

Softwarehersteller haben, dort Änderungen<br />

reibungslos umzusetzen.<br />

Wie wichtig sind Fortbildungen für<br />

Sie?<br />

Sehr wichtig! Deswegen übernehme<br />

ich die Kurskosten in vollem Umfang<br />

und erstatte die eingesetzte Zeit der<br />

Mitarbeitenden ggf. nach zwei Jahren<br />

weiterer Betriebszugehörigkeit.<br />

Gesundheitsminister für einen Tag?<br />

Was würden Sie machen?<br />

Ich würde eine subventionierte, kostenfreie<br />

Ausbildung sowie bessere<br />

Aufklärung der Ärzte über Heilmittel<br />

innerhalb des Studiums einführen<br />

und bürokratische Hürden abbauen,<br />

um die Versorgung der Versicherten<br />

zu optimieren.<br />

Noch einmal auf Start – würden Sie<br />

alles nochmal genauso machen?<br />

Ich würde es zumindest wieder ähnlich<br />

machen. Durch meine Mutter, von<br />

der ich 2004 die Praxis übernommen<br />

habe, habe ich den Beruf früh kennen<br />

und lieben gelernt. Mein Plan B wäre<br />

die Psychologie gewesen, für die ich<br />

mich sehr interessiere.<br />

Therapeut auch nach Feierabend?<br />

Natürlich werde ich häufiger mal privat<br />

angesprochen. Tatsächlich habe<br />

ich aber gelernt, fachliche Interaktionen<br />

in die Praxis zu verlagern und<br />

sie strikt von meiner privaten Zeit zu<br />

trennen. —<br />

16 ZUKUNFT PRAXIS FRAGEBOGEN ZUKUNFT PRAXIS FRAGEBOGEN 17


INFORMIERT<br />

Aktuelles aus der Welt<br />

der Abrechnung von<br />

Heilmitteln<br />

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• Live-Webinare und -Events für jeden Heilmittelbereich<br />

• Highlight-Thema: Die neue Heilmittelrichtlinie (Änderungen,<br />

Regelungen, Rahmenverträge, Funktionsweise der Taxierung)<br />

• Spannende Vorträge und Workshops von Proxomed und<br />

MyPhysioClub<br />

• Experten-Chats für Ihre Fragen<br />

• Terminvereinbarungen für individuelle Beratungen<br />

• Backstage: umfangreicher Download-Bereich mit Webinar-Archiv<br />

und praxisrelevanten Tutorials<br />

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Service &<br />

Wissen<br />

<strong>Kein</strong>e Angst vor falscher Taxierung<br />

Der GKV-Spitzenverband hat bestätigt,<br />

dass auf der Rückseite der Verordnung<br />

keine Angaben zur Taxierung<br />

gemacht werden sollen.<br />

Optica hat bereits vorab in eine<br />

neue Technik investiert und eine<br />

aufwendige Umstellung im IT-Bereich<br />

durchgeführt. Alle für die Taxierung<br />

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Kunden haben also einen klaren<br />

Vorteil: <strong>Kein</strong>e Begleitzettel und keine<br />

Taxierung per Hand oder Software!<br />

Alle Leistungen im Überblick:<br />

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Podologie: Abrechnung<br />

Nagelkorrekturspangen<br />

Wichtiger Hinweis: Podologen dürfen<br />

seit dem 01.01.2021 keine Nagelkorrekturspangen<br />

mehr bei der<br />

AOK Baden-Württemberg abrechnen.<br />

Die Behandlungen müssen<br />

nun mit dem Arzt abgerechnet werden.<br />

Hier bleiben Sie immer informiert:<br />

www.optica.de/wissenswert<br />

PraxisProfi<br />

Auch Mitarbeiter können von<br />

physischen oder psychischen Einschränkungen<br />

betroffen sein. Wie<br />

gehen wir Therapeuten dann mit<br />

unseren Angestellten und Kollegen<br />

um? Mehr dazu lesen sie unter:<br />

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Termine<br />

TheraPro Stuttgart<br />

5. bis 7. Februar 2021, Messe Stuttgart<br />

www.messe-stuttgart.de<br />

Therapie Leipzig<br />

11. bis 13. März 2021<br />

www.therapie-leipzig.de<br />

FIBO 2021<br />

8. bis 11. April 2021<br />

www.fibo.com/de/<br />

World Physiotherapy Kongress 2021 online<br />

8. bis 10. April 2021<br />

congress.physio/2021<br />

Vorschau<br />

Zukunft Praxis Ausgabe 03/2021<br />

Verschoben<br />

auf 28. –<br />

30.01.2022<br />

Verschoben<br />

auf 24. –<br />

26.03.2022<br />

Verschoben<br />

auf 24. –<br />

27.06.2021<br />

Impressum<br />

Zukunft Praxis, Ausgabe 02/2021<br />

(Erscheinungsweise: monatlich)<br />

Herausgeber:<br />

Optica Abrechnungszentrum Dr. Güldener GmbH<br />

Marienstraße 10, 70178 Stuttgart<br />

Vertreten durch die Geschäftsführer Konrad<br />

Bommas, Markus Kinkel und Dr. Jochen Pfänder<br />

Telefon: 0711 99373-2000, Telefax: 0711 99373-2025<br />

E-Mail: info@optica.de<br />

Optica-Redaktion: Fabian Maier (V.i.S.d.P.)<br />

Verlag: FAZIT Communication GmbH, Frankenallee 71 – 81,<br />

60327 Frankfurt am Main<br />

Konzept: Jan Philipp Rost, Martin Schmitz-Kuhl,<br />

Michael Hasenpusch<br />

Art-Direktion: Oliver Hick-Schulz<br />

Produktion: Anabell Krebs<br />

Text: Michael Hasenpusch, Charlotte Schmitz, Martin<br />

Schmitz-Kuhl<br />

Druck: Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH,<br />

Mörfelden-Walldorf<br />

Fotografie:<br />

Titel + S. 3: Sjo/iStock, S. 5: VectorFun, S. 6: saemilee,<br />

S.6/7: maxkabakov, S. 8/9: vegefox.com/AdobeStock, S.<br />

10: Moyo Studio/iStock, S.11: privat, S. 12: sturti/iStock, S.<br />

13: SDI Productions/iStock, S. 15: privat, S. 16/17: Optica, S.<br />

18: damircudic/iStock, S. 19: JazzIRT/iStock<br />

Abo-Bestellung: zukunft-praxis@optica.de,<br />

Jahresabonnement 85,00 Euro für 12 Ausgaben,<br />

Einzelverkauf 7,80 Euro. Für Optica-Kunden und ausgewählte<br />

Interessenten kostenlos; Registrierung unter<br />

www.optica.de/zukunft-praxis<br />

Hinweis: Im Sinne einer besseren Lesbarkeit der Texte wird<br />

entweder die männliche oder weibliche Form von personenbezogenen<br />

Haupt wörtern gewählt. Dies impliziert keine<br />

genderspezifische Benachteiligung.<br />

ID-Nr. 2199069<br />

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Unser Kundenservice antwortet Ihnen persönlich.<br />

Einfach unter 0711 99373-2000 anrufen oder eine<br />

E-Mail schreiben: kundenservice@optica.de.<br />

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18 ZUKUNFT PRAXIS KUNDENINFORMATION ZUKUNFT PRAXIS FRAGEBOGEN19


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