Trendbook_Digital_Platforms_2021
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BERNHARD STEIMEL | INGO STEINHAUS<br />
<strong>Trendbook</strong><br />
<strong>Digital</strong><br />
<strong>Platforms</strong><br />
Erfolgskritische Infrastruktur<br />
zuverlässig und resilient machen<br />
EINE STUDIE VON<br />
IN ZUSAMMENARBEIT MIT
Inhalt<br />
4 Management Summary – die wichtigsten Erkenntnisse auf einen Blick<br />
6 Aktuelle Herausforderungen im digitalen Maschinenraum<br />
7 <strong>Digital</strong>e Vorreiter kommen besser durch die Pandemie<br />
8 <strong>Digital</strong>e Zuverlässigkeit wird zur Chefsache<br />
9 <strong>Digital</strong>e Plattformen werden zur kritischen Infrastruktur<br />
11 Die drei Ebenen des Plattformmodells<br />
12 <strong>Digital</strong>e Angebote im Dreiklang<br />
zwischen Kunde, Business und IT entwickeln<br />
15 Cloud-Plattformen mit Datenarchitektur etablieren<br />
18 Mit digitaler Zuverlässigkeit das Immunsystem stärken<br />
21 Drei Fragen an Thomas Rahm und Bernd Dollinger, T-Systems MMS<br />
22 Best Practice im deutschen Mittelstand<br />
23 Business Apps & Services<br />
25 Cloud & <strong>Platforms</strong><br />
27 Security & Networks<br />
29 Drei Fragen an: Max Killinger, CIO Hoffmann Group<br />
30 Praxistipps für die erfolgreiche Umsetzung<br />
31 Optimieren: Datenarchitektur als<br />
Basis für IT-Konsolidierung<br />
32 Erweitern: Strukturwandel mit Cloud-Transformation<br />
33 Neugestalten: Einstieg ins <strong>Digital</strong>e Plattformgeschäft<br />
Impressum<br />
Autoren: Bernhard Steimel, Ingo Steinhaus<br />
Grafik: Ernst Merheim<br />
Kontakt<br />
Bernhard Steimel<br />
Am Striebruch 38 • 40668 Meerbusch<br />
www.mind-digital.com<br />
Mit freundlicher Unterstützung von<br />
Deutsche Telekom GmbH<br />
T-Systems MMS<br />
Copyright: MIND, Meerbusch <strong>2021</strong><br />
Alle Rechte vorbehalten<br />
Dieses Werk ist einschließlich seiner Teile urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die über die engen<br />
Grenzen des Urheberrechtsgesetzes hinausgeht, ist ohne schriftliche Zustimmung von MIND unzulässig und<br />
strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen sowie die<br />
Speicherung in elektronischen Systemen.<br />
TRENDBOOK DIGITAL PLATFORMS<br />
2
VORWORT<br />
Die letzten 18 Monate haben vielen Unternehmern und Geschäftsführern vor Augen geführt, wie erfolgskritisch<br />
die digitale Infrastruktur für ihr Unternehmen geworden ist. Die <strong>Digital</strong>isierung im Teilchenbeschleuniger<br />
der Pandemie hat die Einführung von Homeoffice um Jahre beschleunigt, die digitale Kundenkommunikation<br />
wurde überlebenswichtig und der eCommerce verzeichnet in allen Branchen hohe Wachstumsraten.<br />
Dabei hat sich gezeigt, dass vor allem solche Unternehmen gut durch die Krise gekommen sind, die einen<br />
großen Teil des Umsatzes über digitale Angebote erwirtschaft, in der Cloud-Transformation weit fortgeschritten<br />
sind flexibel skalierbare sowie zuverlässige Architekturen haben. Ernsthafte geschäftliche<br />
Probleme haben insbesondere Unternehmen bekommen, die bei IT- und Geschäftsbetrieb noch traditionell<br />
vorgehen. Dort brannte es nach kurzer Zeit an vielen Stellen – die Umsätze brachen ein und die IT war<br />
nicht immer in der Lage, den Geschäftsbetrieb aufrecht zu erhalten.<br />
Ohne digitale Plattformen lässt sich die Arbeitsfähigkeit des Unternehmens und der langfristig geschäftliche<br />
Erfolg nicht sicherstellen. Unsere Studien belegen: <strong>Digital</strong>e Vorreiter im Mittelstand sind wirtschaftlich<br />
resilienter, denn sie gehen die <strong>Digital</strong>isierung als strategisches Wachstumsprogramm an und haben<br />
frühzeitig in digitale Plattformen investiert.<br />
Bei vielen anderen Unternehmen kam es durch die Effekte der „Social Distance Economy” zu ad-hoc<br />
getriebenen IT-Investitionen. Die Konsequenz: Bald muss eine Zielbild-Entwicklung folgen, eine IT-Konsolidierung<br />
und ein planvoller Strukturwandel in Richtung digitaler Ökosysteme erfolgen. Daten getriebene<br />
Geschäftsmodelle und die Plattform-Ökonomie sind dann gefragt.<br />
Wir wollen mit dem vorliegenden <strong>Trendbook</strong> aufzeigen, wie digitale Plattformen zur erfolgskritischen<br />
Infrastruktur werden und diese zuverlässig und resilient gestaltet werden kann. Dazu starten wir bei den<br />
aktuellen Herausforderungen im Maschinenraum der <strong>Digital</strong>isierung, um Unternehmen resilienter zu<br />
machen. Mit vielen Praxisbeispielen werden wir im Anschluss die wichtigsten Trends thematisieren und<br />
Best-Practice-Beispiele zeigen. Abschließend beantworten wir mit unseren Praxistipps die zentralen<br />
Fragen für einen planvollen Wandel in Richtung Plattform-Ökonomie:<br />
» Optimieren: Wie gelingt die Konsolidierung von IT-Investments? Wie lassen sich lose<br />
Enden miteinander verknüpfen, um Datenfluss, -qualität und -nutzung zu stärken?<br />
» Erweitern: Wie lässt sich der Strukturwandel Richtung <strong>Digital</strong>e Plattformen sicher<br />
und effizient mit Cloud-Technologien und Cyber Security gestalten?<br />
» Neugestalten: Wie kann ein Zielbild für das digitale Plattformgeschäft entstehen,<br />
dem man sich iterativ annähert?<br />
Viel Spaß bei der Vermehrung der gewonnenen Erkenntnisse!!<br />
Bernhard Steimel<br />
Herausgeber Smarter-Service.com<br />
TRENDBOOK DIGITAL PLATFORMS
Management Summary – die wichtigsten<br />
Erkenntnisse auf einen Blick<br />
Aktuelle Herausforderungen<br />
im Maschinenraum<br />
Die Wirtschaftsrealität ist sprunghafter, unsicherer,<br />
komplexer und mehrdeutiger geworden. Unternehmen<br />
stehen vor großen Herausforderungen und<br />
müssen mehr denn je Entscheidungen unter Risiko<br />
und Unsicherheit treffen. Lern- und Anpassungsfähigkeit<br />
sind gefragt. Doch es zeigt sich, dass einige<br />
Unternehmen krisenresistenter sind: die digitalen<br />
Vorreiter.<br />
An ihnen zeigt sich die steigende Bedeutung der IT<br />
für die Wertschöpfung. Unternehmen müssen<br />
deshalb die digitale Zuverlässigkeit der IT-Infrastruktur<br />
sicherstellen. Arbeitsfähigkeit, Stabilität,<br />
Zuverlässigkeit und Widerstandsfähigkeit erfordern<br />
die richtige Architektur und sichere, zuverlässige<br />
Implementierung und Bereitstellung. Vor allem<br />
Ransomware-Angriffe offenbaren die größte<br />
Schwachstelle: den Menschen.<br />
<strong>Digital</strong> zuverlässige Unternehmen erzeugen Wertschöpfung<br />
auf digitalen Plattformen. Sie vereinfachen<br />
damit den Kontakt zu Kunden, Geschäftspartnern<br />
oder Mitarbeitern. Plattformen erlauben neue<br />
Geschäftsmodelle wie beispielsweise „Pay-per-<br />
Use”. Sie werden dadurch zu einer kritischen<br />
Infrastruktur, die die Basis für den Geschäftsbetrieb<br />
liefert.<br />
Lesen Sie hier weiter.<br />
Die drei Ebenen<br />
des Plattformmodells<br />
Unternehmen mit digitalem Geschäft wachsen<br />
schneller als ihre Konkurrenten und sind widerstandsfähiger<br />
bei wirtschaftlichen Schocks. Um<br />
dieses Ziel zu erreichen, müssen sie digitale Plattformen<br />
über drei Ebenen hinweg aufbauen:<br />
Erstens müssen sie digitale Angebote im Tandem<br />
zwischen Business und IT entlang der Kundenwertschöpfung<br />
entwickeln. Sie erweitern und ergänzen<br />
bestehende Produkte und Services. So verlagern sie<br />
beispielsweise Serviceprozesse in mobile Apps,<br />
verbessern den Produktnutzen durch Datenanalysen,<br />
automatisieren Wertschöpfungsprozesse oder<br />
schaffen neue Geschäftsmodelle.<br />
Zweitens Cloud-Plattformen, die den Rohstoff<br />
Daten aus seinen Silos befreien und damit Mehrwert<br />
erzeugen. Geschwindigkeit und Stärke digitaler<br />
Angebote kommen erst durch den Einsatz von<br />
Cloud-Plattformen mit Datenfokus. Sie erzeugen,<br />
sammeln oder speichern maschinell oder von<br />
Anwendern generierte Informationen und bieten<br />
eine Infrastruktur für Austausch, Analyse und<br />
Auswertung an.<br />
Drittens eine Daten-Architektur für den Vertrauensschutz<br />
– der wertvollste Schatz eines Unternehmens.<br />
<strong>Digital</strong>e Angebote haben große Chancen,<br />
aber sie benötigen digitale Zuverlässigkeit. Dabei<br />
geht es nicht nur um IT-Sicherheit, sondern um den<br />
Schutz aller digitalen Assets. Dafür muss die<br />
IT-Infrastruktur stabil arbeiten und gleichzeitig<br />
flexibel reagieren können. Zudem muss sie schnell<br />
und agil, sicher, geprüft (zertifiziert), innovativ und<br />
strikt kundenorientiert sein.<br />
Lesen Sie hier weiter.<br />
TRENDBOOK DIGITAL PLATFORMS 4
Best Practices im<br />
deutschen Mittelstand<br />
Für jede der drei Ebenen des Plattform-Business<br />
gibt es bereits gute Beispiele, die von digitalen<br />
Vorreitern im deutschen Mittelstand verwirklicht<br />
worden sind.<br />
Mit smartem Service erhöhen Unternehmen ihre<br />
Wertschöpfung, indem sie Ende-zu-Ende-Lösungen<br />
für ihre Kunden oder eine ganze Branche anbieten.<br />
Mit Cloud-Plattformen werden Prozesse und Anwendungen<br />
effizienter gemacht. Basis dafür ist Security<br />
by Design: Best Practice bedeutet hier unter anderem,<br />
sich an Sicherheitsstandards zu halten und<br />
Managed Services zu nutzen.<br />
Einige Beispiele:<br />
» Die B2B-Multi-Service-Plattform Kollex bietet der<br />
Gastronomie Online-Bestellungen im Getränkegroßhandel.<br />
Betriebe können über die Plattform<br />
aus den Angeboten der Großhändler rund um die<br />
Uhr online und per Mobilapp bestellen.<br />
» Zur Küchenmaschine Thermomix von Vorwerk<br />
gehört eine Plattform mit einem Online-Archiv an<br />
Rezepten, die perfekt auf den Thermomix abgestimmt<br />
sind. Eine Kooperation mit HelloFresh<br />
liefert dafür die passenden Lebensmittel.<br />
Praxistipps für die<br />
erfolgreiche Umsetzung<br />
Wirtschaftlicher Erfolg in der Plattform-Ökonomie<br />
erfordert Anpassungen in drei Schritten:<br />
1. Unternehmen müssen eine moderne Datenarchitektur<br />
als Basis aufbauen. Dies gelingt aber nur,<br />
wenn die IT-Investments konsolidiert werden.<br />
Die Unternehmen müssen nach dem Motto „Fix<br />
the Basics” lose Enden verknüpfen, um Datenfluss,<br />
-qualität und -nutzung zu verbessern.<br />
2. Cloud-Infrastrukturen erleichtern Unternehmen<br />
die Arbeit mit innovativen Technologien wie<br />
Künstliche Intelligenz und Industrial IoT. Zudem<br />
lassen sich smarte Produkte und Services mit<br />
diesen Technologien in der Cloud leichter<br />
verwirklichen.<br />
3. Ein Zielbild hilft dabei, erfolgreich Cloud-Infrastrukturen<br />
zu verwirklichen und Geschäftsprozesse<br />
neu zu gestalten. Der beste Startpunkt ist<br />
dabei die Kundenwertschöpfung, die mit einem<br />
100-prozentigen Kundenfokus verbessert. Ein<br />
weiteres Erfolgskriterium ist die optimale<br />
Zusammenarbeit von Business und IT.<br />
Lesen Sie hier weiter.<br />
» Das Start-up Securios hilft dem Mittelstand, alle<br />
Herausforderungen rund um IT-Sicherheit zu<br />
bewältigen. Die Plattform bietet alle Tools, mit<br />
denen Unternehmen ihre IT-Sicherheit analysieren<br />
können. Das Ergebnis ist ein Risiko-Score, der das<br />
aktuelle Sicherheitsniveau einschätzt.<br />
Lesen Sie hier weiter.<br />
TRENDBOOK DIGITAL PLATFORMS 5
1<br />
Aktuelle Herausforderungen<br />
im digitalen Maschinenraum<br />
Die wirtschaftliche Lage bringt für Unternehmen große Herausforderungen.<br />
Um sie zu bestehen, müssen sie ihre Lern- und Anpassungsfähigkeit<br />
verbessern. Die Erkenntnis dabei: <strong>Digital</strong>e Vorreiter kommen besser durch<br />
unsichere Zeiten. <strong>Digital</strong>e Plattformen sind erfolgskritisch als Fundament<br />
für Wachstum, Resilienz und Anpassungsfähigkeit. Voraussetzung ist aber<br />
digitale Zuverlässigkeit. Die IT-Infrastruktur muss arbeitsfähig sein, Security<br />
by Design ist für den Geschäftserfolg unerlässlich.
<strong>Digital</strong>e Vorreiter kommen besser durch die Pandemie<br />
Executives say their companies responded to a range of COVID-19-related<br />
changes much more quickly than they thought possible before the crisis.<br />
Time required to respond to or implement changes, expected vs actual, number of days<br />
Expected Actual<br />
Acceleration factor, multiple<br />
Increase in remote working and/or collaboration 454 10.5<br />
43<br />
Increasing customer demand for online purchasing/services 585 21.9<br />
Increasing use or advanced technologies in operations 672 26.5<br />
Increasing use of advanced technologies in business decision making 635 25.4<br />
Changing customer needs/expectations 511 21.3<br />
Increasing migration or to the cloud 547 23.2<br />
27<br />
25<br />
25<br />
24<br />
24<br />
Organizational changes<br />
industry-wide changes<br />
Unternehmen setzen viele Maßnahmen während der Coronakrise in<br />
Rekordzeit um (Quelle)<br />
Die Wirtschaftsrealität ist sprunghafter, unsicherer,<br />
komplexer und mehrdeutiger geworden.<br />
Unternehmen müssen mehr denn je Entscheidungen<br />
unter Risiko und Unsicherheit treffen. Lernund<br />
Anpassungsfähigkeit sind gefragt. Doch es<br />
zeigt sich, dass einige Unternehmen krisenresistenter<br />
sind: die digitalen Vorreiter.<br />
<strong>Digital</strong>isierung im Teilchenbeschleuniger<br />
der Pandemie<br />
Die Covid19-Pandemie hat innerhalb weniger<br />
Monate einen beispiellosen Wandel bewirkt, der<br />
sonst Jahre gedauert hätte. Unternehmen haben in<br />
nur vier Tagen Homeoffice und Remote Work<br />
eingeführt oder binnen Wochen einen Online-Vertrieb<br />
mit Videoberatung aufgebaut.<br />
Resiliente Unternehmen sind schneller,<br />
smarter und kundenzentrischer<br />
Wie in früheren wirtschaftlichen Krisen gehen die<br />
Starken gestärkt daraus hervor. Sie besitzen die<br />
Fähigkeit, Schocks nicht nur zu absorbieren,<br />
sondern sie zum Aufbau von Wettbewerbsvorteilen<br />
zu nutzen. Kurz: Sie sind resilienter und<br />
werden für die anderen Unternehmen zu neuen<br />
Herausforderern. Fünf Merkmale machen sie<br />
wirtschaftlich erfolgreicher:<br />
» Harder: Sie treffen harte Entscheidungen, indem<br />
sie einen klaren Wertschöpfungsfokus haben<br />
und z.B. wenig genutzte IT-Systeme abschalten,<br />
um effizienter zu werden.<br />
» Faster: Sie bewegen sich schneller, denn zwischen<br />
Business und IT passt kein Blatt Papier. Mit<br />
agiler Entwicklung und DevOps treiben sie<br />
Innovation voran.<br />
» Stronger: Sie reinvestieren in digitale Talente<br />
und Plattform-Infrastrukturen und setzen<br />
konsequent auf Automatisierung, um den<br />
Datenfluss zu beschleunigen.<br />
» Smarter: Sie nutzen die Möglichkeiten digitaler<br />
Customer Experience und setzen auf digitale<br />
Technologien, etwa Data Analytics, Machine<br />
Learning und das Industrial IoT.<br />
» Empathischer: Sie sind kundenzentrisch: Sie<br />
denken alle Produkte und Services vom Kunden<br />
her und fokussieren sich darauf die Kundenwertschöpfung<br />
zu verbessern.<br />
TRENDBOOK DIGITAL PLATFORMS<br />
7
<strong>Digital</strong>e Zuverlässigkeit wird zur Chefsache<br />
Die steigende Bedeutung der IT für die Wertschöpfung<br />
bewirkt, dass die Unternehmen digitale Zuverlässigkeit<br />
der IT-Infrastruktur sicherstellen müssen.<br />
Diese Aufgabe kann nicht nebenbei erledigt werden.<br />
Sie ist Chefsache, sie muss von CIO und CEO gemeinsam<br />
angegangen werden. Arbeitsfähigkeit, Stabilität,<br />
Zuverlässigkeit und Widerstandsfähigkeit erfordern<br />
die richtige Architektur und Security. Vor allem<br />
Ransomware- Angriffe offenbaren die größte<br />
Schwachstelle: den Menschen.<br />
Massive Zunahme von Cyberangriffen<br />
Der wachsenden Bedeutung der digitalen Infrastruktur<br />
entspricht die Häufung von Cyberangriffen<br />
in den letzten Jahren. Das Bundeslagebild<br />
Cybercrime 2020 des Bundeskriminalamts meldet<br />
– wie in jedem Jahr – steigende Angriffszahlen. Die<br />
Attacken machen vor den Landesgrenzen nicht halt:<br />
Aufgrund des Angriffs auf einen US-Softwarehersteller<br />
waren weltweit und auch in Deutschland<br />
zahlreiche IT-Dienstleister und andere Unternehmen<br />
betroffen.<br />
„Ransomware ist derzeit als eine der<br />
größten Bedrohungen für die IT von<br />
Unternehmen und Organisationen<br />
einzuschätzen. Bei erfolgreichen<br />
Angriffen werden Dienstleistungen<br />
und Produktion häufig zum Stillstand<br />
gebracht. Die Schäden für Betroffene<br />
sind daher oftmals enorm.”<br />
BSI-Präsident Arne Schönbohm<br />
Für viele Angriffe ist Homeoffice das Einfallstor. Die<br />
Cyberkriminellen greifen dabei über täuschend echt<br />
aussehende geschäftliche E-Mails an. Die Mitarbeiter<br />
werden dazu verleitet, auf einen Link zu klicken,<br />
der Malware installiert. Anschließend können die<br />
Cyberkriminellen große Schäden anrichten. Nach<br />
aktuellen Zahlen erreichte der Schaden in der<br />
deutschen Wirtschaft zuletzt die Gesamtsumme von<br />
jährlich 223 Milliarden Euro. (Quelle)<br />
Unternehmen benötigen<br />
digitale Zuverlässigkeit<br />
Cloud-Services sind dank ihrer Einfachheit, Flexibilität<br />
und Skalierbarkeit die Basis für digitale Plattformen<br />
und bringen den Unternehmen neue Herausforderungen<br />
für IT-Security und die digitale Zuverlässigkeit.<br />
Sie kommen als Zusatzanforderungen auf die<br />
existenten Herausforderungen „on top” (Quelle).<br />
Mit der Cloud verschiebt sich die Außengrenze des<br />
Unternehmens. Die bisher üblichen Sicherheitsmaßnahmen<br />
reichen nicht mehr aus, denn neben<br />
Mitarbeitern greifen auch Zulieferer und Kunden<br />
von außerhalb auf die Plattformen zu.<br />
Erschwerend kommt hinzu, dass durch die <strong>Digital</strong>isierung<br />
die Bedeutung der IT steigt, während die<br />
Cloud die Kontrolle über sie senkt. <strong>Digital</strong>e Zuverlässigkeit<br />
ist nicht mehr leicht zu erreichen. Vor<br />
allem kleinere Mittelständler haben die Herausforderung,<br />
das erforderliche Know-how trotz IT-Fachkräftemangel<br />
und hoher Auslastung des Stammpersonals<br />
aufzubauen.<br />
TRENDBOOK DIGITAL PLATFORMS<br />
8
<strong>Digital</strong>e Plattformen werden zur kritischen Infrastruktur<br />
Die Kundenkommunikation hat sich (nicht nur<br />
durch Corona) hochgradig digitalisiert: Etwa 80<br />
Prozent der Kundenkontakte finden in digitalen<br />
Touchpoints statt, der E-Commerce boomt in<br />
allen Sektoren und selbst in Traditionsbranchen<br />
gibt es rein digitale Produkte, etwa digitale<br />
Kollektionen in der Mode. Grundlage solcher<br />
Geschäftsmodelle sind digitale Plattformen, die<br />
damit zur kritischen Infrastruktur für die Unternehmen<br />
werden: Sie bilden die Basis für den<br />
Geschäftsbetrieb.<br />
Aufbruch in die Plattformökonomie<br />
<strong>Digital</strong>e Plattformen vereinfachen den Kontakt zu<br />
Kunden, Geschäftspartnern oder Mitarbeitern und<br />
erlauben neue Geschäftsmodelle wie beispielsweise<br />
„Pay-per-Use”. Sie sind die grundlegende<br />
Infrastruktur für Entwicklung und Betrieb digitaler<br />
Dienste und Geschäftsmodelle. <strong>Digital</strong>e Plattformen<br />
zeichnen sich durch die fünf folgenden<br />
Merkmale aus:<br />
» Bei Plattformen handelt es sich um daten- oder<br />
softwarebasierte Anwendungen oder Websites.<br />
» Interaktion und Wertschöpfung laufen maßgeblich<br />
über die digitale Plattform.<br />
» Nutzer sind Kunden, Partner und/oder Mitarbeiter<br />
eines Unternehmens oder Ökosystems.<br />
» Sie generieren ihren Wert durch direkten oder<br />
indirekten digitalen Umsatz (Nutzungsgebühr,<br />
E-Commerce etc.).<br />
» Sie beruhen auf standardisierten IT-Infrastrukturkomponenten.<br />
<strong>Digital</strong>e Plattformen für<br />
B2C- und B2B-Märkte<br />
Es gibt zwei Arten von B2B-Plattformen: Daten- und<br />
transaktionszentrierte Plattformen (Quelle).<br />
Datenzentrierte Plattformen sammeln und speichern<br />
Informationen und bieten eine Infrastruktur<br />
für deren Austausch, Analyse und Auswertung an.<br />
Damit erzeugen sie neue Erkenntnisse und ermöglichen<br />
die Entwicklung neuer datenbasierter<br />
Geschäftsmodelle und Dienstleistungen.<br />
Die Heidelberger Druck AG nutzt ein Betreibermodell,<br />
bei dem Mietgeräte inklusive<br />
Betrieb, Wartung, Reparatur und Lagermanagement<br />
angeboten werden. Die dafür notwendigen<br />
Datenanalysen erlauben auch neue<br />
Geschäftsmodelle – etwa den Print Industry<br />
Climate Index. (Video)<br />
TRENDBOOK DIGITAL PLATFORMS<br />
9
Zu den datenzentrierten Plattform gehören Plattformen<br />
für das Internet der Dinge (IoT, Internet of<br />
Things) und den Datenaustausch. IoT-Plattformen<br />
wie Adamos richten sich an den Maschinenbau und<br />
die Industrie. Sie ermöglichen die Vernetzung von<br />
Produktionsprozessen, Maschinen und Anlagen<br />
oder Produkten. Datenaustauschplattformen wie<br />
Advaneo erlauben den Transfer und die Analyse<br />
von beliebigen, unternehmensrelevanten Daten.<br />
Der weltweit führende Schaltschrank-Hersteller<br />
Rittal vereinfacht seinen Kunden die Bestellung<br />
mit einem digitalen Konfigurator. Die Produktionsanlagen<br />
erhalten alle notwendigen Daten<br />
und produzieren den Schrank innerhalb eines<br />
Tages – weitgehend automatisch. (Video)<br />
Der Maschinenbauer Trumpf hat zusammen<br />
mit Partnern die Ortungstechnologie omlox<br />
entwickelt. Sie vernetzt Assets in der Fabrik<br />
und der Lieferkette mit dem IoT auf einer<br />
entsprechenden Plattform. Unternehmen<br />
haben damit für jedes ihrer IoT-Szenarien die<br />
beste Technologie. (Video)<br />
Zu den transaktionszentrierten Plattformen gehören<br />
Marktplätze, Retail- und Fertigungsplattformen<br />
einerseits sowie Supply-Chain-/Logistikplattformen<br />
andererseits. So bietet der Online-Fertiger Facturee<br />
ein Netzwerk mit mehr als 500 Partnern aus der<br />
Industrie und die Logistikplattform Transporeon<br />
vermittelt zwischen Versendern und Logistikern.<br />
Zudem gibt es viele Vernetzungsplattformen wie<br />
Sparrow, bei dem die teilnehmenden Unternehmen<br />
einen Pool an Ersatzteilen bilden.<br />
Transaktionszentrierte Plattformen ermöglichen<br />
den Austausch zwischen Akteuren in einer einheitlichen<br />
digitalen Umgebung. Bei ihnen steht die<br />
Steigerung der Prozesseffizienz (Ein- und Verkauf,<br />
Logistik, Supply Chain sowie Kollaboration von<br />
Marktakteuren) im Zentrum.<br />
Die Drogeriemarktkette dm verknüpft die Warenwirtschaft<br />
sowie Service-Anwendungen für die<br />
Filialen und den Onlineshop auf einer internen<br />
Plattform. Kunden wählen ein Produkt online aus<br />
und erfahren, ob es in einer Filiale in ihrer Nähe<br />
vorhanden ist.<br />
Mit <strong>Digital</strong>isierung<br />
widerstandfähiger werden<br />
Einige Unternehmen bewältigen einen wirtschaftlichen Schock<br />
besser als andere. Resilienz ist keine „angeborene” Fähigkeit.<br />
Das <strong>Trendbook</strong> Business Resilience zeigt, wie jedes Unternehmen<br />
mit <strong>Digital</strong>isierung widerstandfähiger werden kann – den<br />
Schlüssel zum Überleben in der Krise und der Rückkehr zum<br />
Erfolg.<br />
Kostenloser Download<br />
TRENDBOOK DIGITAL PLATFORMS<br />
10
2 Plattformmodells<br />
Die drei Ebenen des<br />
Unternehmen mit digitalem Geschäft wachsen schneller als ihre Konkurrenten<br />
und sind widerstandsfähiger bei wirtschaftlichen Schocks. Um<br />
dieses Ziel zu erreichen, müssen sie digitale Plattformen über drei Ebenen<br />
hinweg aufbauen: Erstens digitale Angebote im Tandem zwischen Business<br />
und IT entlang der Kundenwertschöpfung entwickeln. Zweitens<br />
Cloud-Plattformen, die den Rohstoff Daten aus seinen Silos befreien und<br />
damit Mehrwert erzeugen. Drittens eine Daten-Architektur für den<br />
Vertrauensschutz – der wertvollste Schatz eines Unternehmens.
<strong>Digital</strong>e Angebote im Dreiklang<br />
zwischen Kunde, Business und IT entwickeln<br />
<strong>Digital</strong>e Angebote erweitern und ergänzen bestehende<br />
Produkte und Services. So verlagern sie<br />
beispielsweise Serviceprozesse in mobile Apps,<br />
verbessern den Produktnutzen durch Datenanalysen,<br />
automatisieren Wertschöpfungsprozesse oder<br />
schaffen neue Geschäftsmodelle.<br />
Mit Daten neue Mehrwerte schaffen<br />
Grundlage für digitale Angebote ist die Nutzung<br />
von Daten. Unternehmen müssen sie dafür<br />
zunächst sammeln und integrieren, sie anschließend<br />
analysieren und in Datenprodukten nutzen.<br />
Collect: Für digitale Angebote sind Daten aus<br />
sämtlichen Bereichen des Unternehmens notwendig,<br />
beispielsweise Status- und Maschinendaten aus<br />
allen Prozessen.<br />
Integrate: Wertschöpfung durch Sammlung von<br />
Daten entsteht erst, wenn sie zusammengeführt<br />
und angereichert werden.<br />
Die REWE Group nutzt den Sprachassistenten<br />
CINDE für Customer Insights und personalisiertes<br />
Marketing. Dafür verknüpft das System<br />
interne Daten mit aktuellen Marktdaten.<br />
(Video)<br />
Analyse: Datenanalysen helfen, Szenarien zu<br />
entwickeln, die Planung zu optimieren und schnell<br />
auf Marktentwicklungen zu reagieren.<br />
Die Schweizer Softdrink-Marke Rivella nutzt<br />
Data Analytics, um individuelle Kundenreisen<br />
zu optimieren. Das Ziel: Neukunden gewinnen<br />
und Bestandskunden zu mehr Konsum anregen.<br />
Use: <strong>Digital</strong>e Services nutzen Daten, um Produkte<br />
zu erweitern und die Wertschöpfung in den digitalen<br />
Raum zu verlagern – bis hin zu rein digitalen<br />
Produkten.<br />
Der Maschinenbauer Glaston erkennt mit<br />
Sensordaten rund um den Herstellungsprozess<br />
kleinste Qualitätsabweichungen. Anschließend<br />
stellt er die Infos den Nutzern zur Verfügung.<br />
(Video)<br />
Der Maschinenbauer Kampf Schneid- und<br />
Wickeltechnik bietet auf der Plattform the@<br />
vanced digitale Zusatzfunktionen für den<br />
Betrieb seiner Maschinen, etwa zur Fehlererkennung.<br />
(Video)<br />
TRENDBOOK DIGITAL PLATFORMS<br />
12
Nutzwert<br />
von Daten<br />
Collect<br />
Integrate<br />
Analyse<br />
Use<br />
Nur Sammeln reicht nicht, der Nutzwert steigt mit der Komplexität der Operationen. (Quelle)<br />
KI entlang der Wertschöpfungskette<br />
ausrollen<br />
Der höchste Reifegrad von digitalen Angeboten<br />
entsteht durch den Einsatz von Machine Learning<br />
und Künstlicher Intelligenz (KI). Die dabei eingesetzten<br />
Anwendungen werden durch fortlaufende<br />
Datenermittlung Schritt für Schritt verbessert.<br />
Die KI-gestützte Anwendung von ClearMetal<br />
verbessert mit seiner Cloud-Plattform die<br />
Qualität von Prognosen in der Supply Chain.<br />
Sie hilft bei der Optimierung der Routenplanung<br />
und steigert dadurch die Anzahl der<br />
zeitgenauen Auslieferungen in der Logistik. So<br />
wächst die Liefergenauigkeit um bis zu 50<br />
Prozent und die betriebliche Effizienz um 30<br />
Prozent. (Video)<br />
Die SOMA-Plattform von Softgate erfasst und<br />
visualisiert Maschinendaten, die mit KI-Verfahren<br />
analysiert werden. Unternehmen können<br />
damit ungeplante Maschinenstillstände<br />
minimieren und die Gesamtanlageneffektivität<br />
(OEE) verbessern. Die Plattform ist in vielen<br />
Bereichen der Fertigung zu nutzen und durch<br />
nachgerüstete Sensorik auch für ältere Anlagen<br />
nützlich. (Video)<br />
KI-Verfahren sind in allen Abschnitten der Wertschöpfungskette<br />
hilfreich. In der Supply Chain kann<br />
KI dabei helfen, Lieferwege und Warenverfügbarkeiten<br />
vorherzusagen. In der Intralogistik hilft KI bei<br />
der Erfassung von Lagerbeständen, beispielsweise<br />
mit Drohnen. In der Industrieproduktion kann KI<br />
Maschinen überwachen und frühzeitig auf Wartungsbedarf<br />
hinweisen.<br />
In einigen Unternehmen wird KI lediglich in Form<br />
von Leuchtturmprojekten genutzt. So bleiben der<br />
Mehrwert und Nutzen von Künstlicher Intelligenz<br />
auch nur auf einen kleinen Bereich beschränkt. Eine<br />
wirkungsvolle Strategie macht dagegen allen<br />
Mitarbeitern Künstliche Intelligenz und Machine<br />
Learning verfügbar.<br />
Die Eschborner Firma Innoplexus bietet eine<br />
Datenplattform für die Pharmaforschung. Mit<br />
Künstlicher Intelligenz sucht das Unternehmen<br />
nach Wirkstoffen zur Behandlung vieler<br />
Krankheiten – auch Covid-19. Die Plattform<br />
untersucht in wenigen Stunden Millionen von<br />
Molekülstrukturen. Normalerweise dauert die<br />
Entwicklung neuer Medikamente Jahre, das<br />
Unternehmen will diese Zeitspanne mit KI<br />
erheblich verkürzen. (Video)<br />
TRENDBOOK DIGITAL PLATFORMS<br />
13
Damit KI-Lösungen die Mitarbeiter bei ihren Aufgaben<br />
zufriedenstellend unterstützen, sind alle Mitarbeiter<br />
– nicht nur IT-Experten – in die KI-Entwicklung<br />
einzubeziehen. Damit stellen Unternehmen sicher,<br />
dass die von ihnen genutzten Lösungen die Mitarbeiter<br />
wirklich bei ihrer alltäglichen Arbeit unterstützen.<br />
Mit Cloud, RPA und KI automatisieren<br />
Prozessautomatisierung ist ein Turbo für die Wertschöpfung.<br />
Dazu sollten Unternehmen zunächst die<br />
Wahrheit über alle Abläufe herausfinden. Prozesse,<br />
denen kein Mitarbeiter folgt, lassen sich weder<br />
digitalisieren noch automatisieren. Process Mining<br />
rekonstruiert Geschäftsprozesse anhand der<br />
tatsächlichen Abläufe und Datenspuren in den<br />
verschiedenen IT-Systemen.<br />
ohne langwierige Vorbereitung eingesetzt werden.<br />
Dabei werden Daten automatisch gesammelt,<br />
weiterverarbeitet und in andere Anwendungen<br />
eingespeist. Dies entlastet das Personal von langwieriger<br />
manueller Arbeit.<br />
Die Ostsächsische Sparkasse Dresden automatisiert<br />
die Prozesse für die Kundenbetreuung mit<br />
RPA. So werden beispielsweise von den Mitarbeitern<br />
gescannte Personalausweise automatisch<br />
mit vorhandenen Kundendaten abgeglichen<br />
und archiviert. (Quelle)<br />
Intelligent Automation (siehe <strong>Trendbook</strong> Hyperautomation)<br />
mit Künstlicher Intelligenz bringt zusätzliche<br />
Flexibilität. Dadurch können nicht nur einfache<br />
Prozesse, sondern auch komplizierte Prozessketten<br />
durchgängig automatisiert werden.<br />
Der Automobilzulieferer Eissmann verkürzte<br />
die Durchlaufzeit in seinen Produktionsprozessen<br />
um 30 Prozent. Process Mining ergab<br />
Einblicke in die Top-Fehlerursachen, präzisere<br />
Berechnungen auf Basis von Echtzeitdaten und<br />
transparente Lieferprozesse. (Video)<br />
„Robotic Process Automation” (RPA) automatisiert<br />
eine Vielzahl unterschiedlicher Prozesse und kann<br />
Die BAM.Group, ein digitaler Auftragsfertiger<br />
und Sondermaschinenbauer, nutzt ein Kundenportal<br />
zur automatischen Angebotserstellung.<br />
Es analysiert die hochgeladenen Fertigungsdaten<br />
in Echtzeit und zeigt dem Kunden unmittelbar<br />
darauf eine realistische Kostenkalkulation.<br />
(Video)<br />
TRENDBOOK DIGITAL PLATFORMS<br />
14
Cloud-Plattformen mit Datenarchitektur etablieren<br />
Geschwindigkeit und Stärke digitaler Angebote<br />
kommen erst durch den Einsatz von Cloud-Plattformen<br />
mit Datenfokus. Sie erzeugen, sammeln oder<br />
speichern maschinell oder von Anwendern generierte<br />
Informationen und bieten eine Infrastruktur<br />
für Austausch, Analyse und Auswertung an.<br />
Datenarchitekturen mit<br />
Data Governance gestalten<br />
Daten sind die Basis aller Geschäftsaktivitäten und<br />
gehören zu den wertvollen Assets eines Unternehmens.<br />
Deswegen braucht jedes Unternehmen eine<br />
Data Governance, die zwei Punkte verwirklichen<br />
muss:<br />
» Eine Datenarchitektur, die ein integriertes Abbild<br />
aller Daten in Echtzeit bietet und sie möglichst<br />
stark von der Anwendungsumgebung abkoppelt.<br />
Das Ziel dabei: Die einheitliche Bewirtschaftung<br />
der Daten.<br />
» Einen Datenverantwortlichen, der im<br />
Unternehmen diese Datenarchitektur verwirklicht,<br />
ein Regelwerk erarbeitet, Datenstrukturen<br />
und Speicherorte festlegt und vieles mehr.<br />
Datengetriebene Geschäftsmodelle müssen<br />
ihre Daten auf einer sicheren Plattform<br />
untereinander austauschen können – auf den<br />
International Data Spaces (IDS). Es handelt<br />
sich dabei um ein strategisches Open-Source-Projekt<br />
von über 100 Unternehmen und<br />
einigen Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft.<br />
(Video)<br />
Die Datenarchitektur muss festlegen, wer für<br />
Qualität und Pflege der Daten verantwortlich ist<br />
und welchen Kategorien und Wertebenen die Daten<br />
angehören. Dabei geht es um Fragen wie: Welche<br />
Daten sind geschäftskritisch und welche nicht? Wo<br />
werden sie gespeichert und wie werden sie gelesen?<br />
Welche Datenflüsse existieren im Unternehmen?<br />
Welche externen Partner liefern Daten, etwa<br />
aus der Supply Chain?<br />
Durch das Projekt Gaia-X soll eine europaweit<br />
vernetzte, sichere Dateninfrastruktur in der<br />
Cloud aufgebaut werden. In diesem transparenten<br />
digitalen Ökosystem werden Daten<br />
und Dienste mit dem Datenschutz vereinbar<br />
verfügbar gemacht. Das Ziel: Datensouveränität<br />
in der Cloud für Europa erreichen. (Video)<br />
TRENDBOOK DIGITAL PLATFORMS<br />
15
Jedes dritte Unternehmen setzt auf Cloud Only oder Cloud First<br />
Welche der folgenden Strategien trifft am ehesten auf die Cloud Transformation in Ihrem Unternehmen zu?<br />
Insgesamt<br />
20-99 Beschäftigte<br />
100-1.999 Beschäftigte<br />
2.000+ Beschäftigte<br />
5 31 24 33 7<br />
5 30 24 34 7<br />
8 32 26 28 6<br />
25 53 12 10<br />
Cloud-Only-Strategie Cloud-First-Strategie Cloud-Too-Strategie Keine Strategie Weiß nicht / k.A.<br />
Cloud-Infrastrukturen sind in vielen Unternehmen bereits Standard (Quelle)<br />
Entscheidend für den erfolgreichen Aufbau von<br />
digitalen Angeboten ist die Erkenntnis, dass Daten<br />
dynamisch sind: Sie verändern sich, setzen sich neu<br />
zusammen und bilden andere Schwerpunkte. Um<br />
einen Mehrwert daraus zu ziehen, müssen Daten für<br />
alle Mitarbeiter transparent sein und im gesamten<br />
Unternehmen geteilt und genutzt werden.<br />
<strong>Digital</strong>e B2B-Plattformen in der Cloud bieten den<br />
Unternehmen eine neutrale Infrastruktur, die ihre<br />
Daten vor ungewolltem Zugriff absichert. Laut dem<br />
Cloud-Monitor <strong>2021</strong> gehen immer mehr Unternehmen<br />
dazu über, ausschließlich Cloud-Anwendungen<br />
und -Infrastrukturen einzusetzen.<br />
können damit Mode produzieren, die sich gut<br />
mit anderer Kleidung kombinieren lässt.<br />
(Video)<br />
Datentransaktionsplattformen erleichtern den<br />
Einstieg in den Datenaustausch, indem sie einfache<br />
Mechanismen für Data Sharing anbieten. Die Daten<br />
werden dabei nicht zwingend über Vernetzung<br />
ermittelt, sondern von den Unternehmen selbst<br />
dort abgelegt.<br />
Datenzentrierte B2B-Plattformen<br />
Datenplattformen ermöglichen über die Vernetzung<br />
von Produktionsprozessen, Maschinen oder Produkten<br />
die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und<br />
Dienstleistungen. Die gesammelten Daten werden<br />
analysiert, weiterverarbeitet und für datenbasierte<br />
digitale Angebote genutzt.<br />
Der Advaneo Data Marketplace ist ein Kollaborationsportal,<br />
das die schnelle Entwicklung<br />
von datengestützten Innovationsprojekten<br />
ermöglicht. Die Plattform vereinfacht die<br />
gemeinsame Nutzung von vertraulichen Daten<br />
in Wertschöpfungsketten. Durch Mandantenfähigkeit<br />
und Verschlüsselung bleibt die Datensouveränität<br />
der beteiligten Unternehmen<br />
erhalten. (Video)<br />
Die Datenplattform DMIx-Cloud des Deutschen<br />
Modeinstituts (DMI) erleichtert weltweite,<br />
saisonale Mode- und Farbtrends aus und<br />
bestimmt die exakten Farbcodes. Hersteller<br />
Der mit Datenplattformen mögliche freie Zugang zu<br />
offenen Daten (Open Data) erleichtert den Aufbau<br />
von Ökosystemen für datengetriebene Anwendungen.<br />
Der nötige Datenaustausch geschieht dabei<br />
mit Standards wie EDI (Electronic Data Interchange).<br />
TRENDBOOK DIGITAL PLATFORMS<br />
16
Logistikplattformen besitzen ein breites Anwendungsfeld.<br />
Sie helfen beim Tracking der Fahrzeuge<br />
und Ladungsträger, ermöglichen Prognosen der<br />
Ankunftszeit und vermitteln Transportaufträge.<br />
Lobster ist eine Plattform für Datenintegration<br />
und Automatisierung in der Supply Chain. Sie<br />
verknüpft Prozesse über Unternehmens- und<br />
Systemgrenzen entlang der gesamten Lieferkette.<br />
Dank No-Code-Technologie können<br />
Unternehmen und ihre Geschäftspartner die<br />
automatisierten Prozesse schnell implementieren<br />
und einfach anpassen. (Video)<br />
Plattformen für Retail, Logistik<br />
und Fertigung<br />
Im Handel ermöglichen digitale Plattformen den<br />
Aufbau von Partner-Ökosystemen. In ihnen ergänzen<br />
sich einzelne Produkte und Services gegenseitig.<br />
Sie bieten den Kunden eines Einzelprodukts<br />
daraus den gesamten Nutzen des Ökosystems.<br />
SportScheck bietet auf seiner Plattform neben<br />
Sportartikeln auch Informationen, Services,<br />
Events, Reisen und vieles mehr. Kunden<br />
erhalten exklusiven Zugang zu Angeboten der<br />
Plattformpartner. Ein Beispiel: Wer neue Skier<br />
kauft, will vielleicht einen Skiurlaub buchen<br />
und braucht spezielle Kleidung.<br />
ContiConnect verarbeitet die Reifendruck- und<br />
Temperaturdaten der gesamten Fahrzeugflotte<br />
eines Unternehmens und warnt die Fahrer bei<br />
Problemen. Die Reifeninformationen werden<br />
aktualisiert, wenn ein Fahrzeug an einer<br />
Messstation auf dem Betriebsgelände vorbeifährt.<br />
Die Sensoren an den Fahrzeugen können<br />
auch nachgerüstet werden. (Video)<br />
Plattformen für die produzierende Industrie agieren<br />
beispielsweise als Marktplätze für die Steuerung<br />
von Additive Manufacturing oder die Vermittlung<br />
von Fertigungsaufträgen.<br />
Facturee ist ein Online-Fertiger mit einem<br />
Produktionsnetzwerk aus mehr als 1.000<br />
Fertigungspartnern für CNC, 3D-Druck, Blechbearbeitung<br />
und Oberflächentechnik. Über<br />
8.000 Maschinen garantieren freie Kapazitäten<br />
und kurze Lieferzeiten. Ein KI-gestütztes<br />
Zulieferer-Matching stellt sicher, dass jedes<br />
Projekt einen geeigneten Fertiger findet.<br />
TRENDBOOK DIGITAL PLATFORMS<br />
17
Mit digitaler Zuverlässigkeit das Immunsystem stärken<br />
<strong>Digital</strong>e Angebote haben große Chancen, aber sie<br />
benötigen digitale Zuverlässigkeit. Dafür muss die<br />
IT-Infrastruktur stabil arbeiten und gleichzeitig<br />
flexibel reagieren können. Die Unternehmen<br />
müssen deshalb die folgenden sechs Aspekte<br />
ausbalancieren (s. Abb. S. 19):<br />
für alles. Geschäftskritische Anwendungen müssen<br />
deshalb hochverfügbar sein.<br />
6. Geprüft: Die fehlerfreie Funktion von digitalen<br />
Services muss durch unabhängige Prüfungen<br />
bewiesen werden - etwa mit einer Zertifizierung<br />
nach ISO-27000-Normen.<br />
1. Schnell und agil (Schnagil): Agilität reicht nicht<br />
mehr, auch Schnelligkeit ist gefragt. Das bedeutet,<br />
zügig neue Anforderungen in die Geschäftsprozesse<br />
zu integrieren.<br />
2. Nutzerzentriert: Der Anwender steht im Mittelpunkt,<br />
nicht die Technologie. Sie ist Mittel zum<br />
Zweck und hilft ihm, seine Anwendungen optimal<br />
zu bedienen.<br />
3. Innovativ: Innovation bewirkt wirtschaftlichen<br />
Erfolg. Die IT liefert dafür innovative, aber stabile<br />
und erprobt Ideen möglichst schnell.<br />
4. Sicher: Unternehmen benötigen einen umfassenden<br />
Schutz ihrer Assets. Sicherheit ist von Beginn<br />
an zu integrieren (Security by Design).<br />
5. Verfügbar: In der <strong>Digital</strong>isierung gilt 24x7 jetzt<br />
Die digitale Zuverlässigkeit bedeutet<br />
mehr als nur IT-Security. Um den<br />
zuverlässigen Betrieb ihrer Anwendung<br />
und damit ihren Geschäftserfolg<br />
zu gewährleisten, müssen Daten<br />
einwandfrei geschützt und eine 24x7<br />
Verfügbarkeit gewährleistet sein. Hier<br />
sind innovative, ganzheitliche Lösungen<br />
und Ansätze gefragt, die ausreichend<br />
geprüft und getestet wurden.<br />
(Quelle)<br />
TRENDBOOK DIGITAL PLATFORMS<br />
18
Eine Security-Strategie für<br />
digitale Zuverlässigkeit<br />
Um ihre digitale Zuverlässigkeit zu stärken, benötigen<br />
Unternehmen eine umfassenden Strategie. Sie<br />
muss die folgenden vier Aspekte berücksichtigen<br />
(Quelle):<br />
1. Risikomanagement, Business Continuity<br />
Management und grundlegende IT-Security<br />
(IT-Grundschutz). Kurz: Die Unternehmen<br />
müssen für einen ganzheitlichen Schutz ihrer<br />
Daten sorgen.<br />
2. Schwachstellen in den Prozessen mithilfe von<br />
Process Mining und Datenanalysen identifizieren.<br />
3. Knowhow zu Cloud-Architekturen ist wichtig für<br />
die Cloud-Security-Strategie. Neben der Kenntnis<br />
der verschiedenen Service-Modelle (IaaS,<br />
PaaS und SaaS) müssen in die Cloud Sicherheitsaspekte<br />
integriert werden.<br />
4. Der richtige Einsatz der passenden Tools und<br />
Technologien kommt flankierend hinzu. Den<br />
Vorrang haben dabei die von den Providern<br />
bereitgestellten nativen Sicherheitslösungen.<br />
Lücken lassen sich mit zusätzlichen Anwendungen<br />
schließen. Dies gilt besonders für die<br />
Multi- und Hybrid-Cloud.<br />
Schnagil<br />
Sicher<br />
Nutzerzentriert<br />
flexibel<br />
<strong>Digital</strong>e Zuverlässigkeit<br />
stabil<br />
Innovativ<br />
Geprüft<br />
Auf dieser Basis stärken die Nutzer das digitale<br />
Immunsystem ihres Unternehmens. Sie wissen, wo<br />
welche Daten sind, wer und welche Anwendung sie<br />
verarbeitet und wohin sich Daten bewegen. Sicherheitsdefizite<br />
in der eigenen Organisation werden<br />
erkannt und ausgeräumt.<br />
Der Aufbau und die Umsetzung einer Security-<br />
Strategie ist eine komplexe Aufgabe, Unternehmen<br />
sollten dabei auf Spezialisten zurückgreifen.<br />
Deren wichtigste Aufgabe: eine Bestandsaufnahme<br />
der bereits getroffenen Sicherheitsmaßnahmen<br />
und Vorschläge zu ihrer Verbesserung<br />
und Erweiterung.<br />
Sicherheitslösungen für die Multi-Cloud<br />
Eine Multi-Cloud ist eine cloudbasierte Infrastruktur,<br />
die sich auf unterschiedliche Anbieter verteilt.<br />
Sie entsteht fast zwangsläufig, wenn Unternehmen<br />
die Anbieter entsprechend der von ihnen unterstützten<br />
Technologien auswählen. Ein Beispiel: Die<br />
Anwendungsentwicklung nutzt Provider A, die<br />
Vernetzung mit dem Industrial IoT dagegen Provider<br />
B.<br />
Der Automobilzulieferer und Elektronikspezialist<br />
Vektor Informatik nutzt seine<br />
gesamte Entwicklerarchitektur in der Cloud.<br />
Damit kann er die in der Automobilindustrie<br />
besonders strengen Sicherheitsrichtlinien<br />
besser in seine Prozesse integrieren. Gleichzeitig<br />
erhielt er dadurch eine maximale<br />
Flexibilität und er kann eine zukunftssichere<br />
Multi-Cloud-Strategie nutzen.<br />
Getreu dem Motto „Fix the Basics” stehen zunächst<br />
grundlegende Sicherheitsmaßnahmen auf der<br />
Tagesordnung. Hierbei ist eine Zero-Trust-Policy<br />
sinnvoll: Vertraue niemandem, auch nicht den eigenen<br />
Anwendern. Ein Identity & Access-Management<br />
(IAM) verwaltet für alle internen und externen Nutzer<br />
einheitliche Zugriffsrechte auf alle IT-Ressourcen.<br />
Verfügbar<br />
<strong>Digital</strong>e Zuverlässigkeit ist mehr<br />
als nur IT-Sicherheit. (Quelle)<br />
TRENDBOOK DIGITAL PLATFORMS<br />
19
Auch Betrugsversuche wie der „Chef-Trick” sind oft<br />
erfolgreich. Dabei wird einem Mitarbeiter per Mail,<br />
Telefon oder SMS suggeriert, einen Auftrag vom<br />
Vorgesetzten zu erhalten. Er wird dadurch verleitet,<br />
hohe Geldbeträge ins Ausland zu überweisen.<br />
Solche Cyberangriffe können nur durch regelmäßige<br />
Awareness-Schulungen bei allen Mitarbeitern<br />
verhindert werden.<br />
Mit dem Ausbau der Business-Services von<br />
HRS ist die Bedeutung der IT-Infrastruktur<br />
gewachsen. Für erhöhte Sicherheit nutzt das<br />
Kölner Unternehmen die Managed Cyber<br />
Defense Services aus dem Security Operations<br />
Center der Telekom (SOC). Es überwacht<br />
die Daten der HRS-Systeme rund um die Uhr<br />
und verarbeitet bis zu 10.000 sicherheitsrelevante<br />
Vorfälle pro Sekunde. (Video)<br />
Sicherheitsbewußtsein und<br />
Knowhow schaffen<br />
Ein wichtiger Aspekt von Cloud Security und<br />
digitaler Zuverlässigkeit sind die Mitarbeiter und<br />
ihre „Awareness” der Notwendigkeit von IT-Security.<br />
Sie sind oft das Einfallstor für Sicherheitsbrüche.<br />
So passiert es immer wieder, dass Mitarbeiter<br />
irrtümlich eine gefälschte Mail öffnen und auf<br />
einen Link klicken, wodurch Schadsoftware heruntergeladen<br />
wird.<br />
Im Pharmabetrieb Dresdner APOGEPHA<br />
Arzneimittel GmbH entstehen regelmäßig<br />
sensible und besonders schützenswerte<br />
Daten. Das Unternehmen schult deshalb die<br />
Aufmerksamkeit der Mitarbeiter, damit sie<br />
Bedrohungen erkennen. Ein Testversand von<br />
fingierten Phishing-Mails und die anschließende<br />
Auswertung der Mitarbeiterreaktionen<br />
half dabei, den Umfang des Schulungsbedarfs<br />
zu erkennen. (Quelle)<br />
Die Knust Gruppe ist ein Großhändler für<br />
technische Produkte vor allem in den Bereichen<br />
Industriebedarf, Antriebs-, Wälzlager-<br />
und Lineartechnik. Um das Risiko von Cyberangriffen<br />
zu senken, ist das Unternehmen<br />
dazu übergegangen, die Mitarbeiter regelmäßig<br />
für IT-Risiken zu sensibilisieren. In eintägigen<br />
Workshops wird den Mitarbeitern die<br />
Bedrohungslage erläutert, ebenso wie die<br />
typischen Angriffswege wie Passwörter,<br />
USB-Sticks, E-Mails, Anhänge und Links.<br />
TRENDBOOK DIGITAL PLATFORMS<br />
20
Drei Fragen an Thomas Rahm und Bernd<br />
Dollinger, T-Systems MMS<br />
Die größte Schwachstelle ist der Mensch<br />
Cyberkriminelle greifen Unternehmen mehr und mehr<br />
über die Belegschaft an, etwa mit Phishing und zugehöriger<br />
Ransomware durch gefälschte E-Mails oder<br />
Websites, sagen Thomas Rahm und Bernd Dollinger<br />
von T-Systems MMS. Deshalb ist deren Sensibilisierung<br />
ein wichtiger Baustein neben der klassischen Absicherung<br />
jeder Cloud-Architektur für digitale Plattformen.<br />
Im Hintergrund von digitalen Plattformen arbeiten<br />
Cloud-Services. Sie sind effizient, kostengünstig<br />
und beliebig skalierbar. Wie können Unternehmen<br />
ihre Daten und Anwendungen auf diesen<br />
Plattformen schützen?<br />
Für die großen Hyperscaler ist Ausfallsicherheit<br />
überhaupt kein Thema mehr. Sie haben ihre Rechenzentren<br />
weltweit verteilt und bieten Georedundanz<br />
in Zwillingsrechenzentren. Doch der Schutz von<br />
Anwendungen und Daten bleibt die Domäne der<br />
Unternehmen. Deshalb müssen sie sich auch weiterhin<br />
Gedanken über ihre IT-Architektur machen.<br />
Wir empfehlen Security by Design: Cloud-Services<br />
sollten so aufgebaut sein, dass sie IT-Sicherheit<br />
verwirklichen. Dazu gehört nicht nur Cybersecurity<br />
im engeren Sinne, sondern auch Data Privacy. Diese<br />
beiden Themen müssen direkt beim Aufbau der<br />
Cloud-Architektur eingeplant werden. Ein hilfreiches<br />
Prinzip ist „Zero Trust”. Damit ist gemeint, dass jedes<br />
Gerät und dessen Nutzer, das auf Anwendungen oder<br />
Daten in der Cloud zugreifen will, als nicht vertrauenswürdig<br />
betrachtet wird. Das ist nicht nur das<br />
eigene Personal, sondern auch Zulieferer oder<br />
Kunden. Technisch wird dies über Lösungen des<br />
Identity & Access Managements (IAM) unterstützt:<br />
Alle Geräte und deren Nutzer authentisieren sich und<br />
erhalten danach die zugewiesenen Rechte.<br />
Reicht dieser Schutz schon aus? Müssen<br />
geschäftskritische Daten nicht noch zusätzlich<br />
geschützt werden?<br />
Ein wichtiges Element der IT-Sicherheitsarchitektur<br />
von Cloud-Services ist die Verschlüsselung der<br />
Cloud-Daten. Zunächst einmal ist es wichtig, alle<br />
Datentransfers („Data in Transit”) zu verschlüsseln.<br />
Besonders wichtig für Geschäftsdaten ist die Verschlüsselung<br />
von ruhenden Daten („Data at Rest”),<br />
etwa in Dokumentspeichern oder Datenbanken.<br />
Selbst der Cloud-Anbieter darf diese Daten nicht<br />
lesen.<br />
Ein dritter Aspekt sind aktive Daten („Data in Use”)<br />
im Hauptspeicher. Sie enthalten oft kritische Angaben,<br />
etwa kryptografische Schlüssel. Eine wirklich<br />
sinnvolle Security-Strategie umfasst alle drei Formen<br />
von Datenverschlüsselung.<br />
Reichen diese technischen Maßnahmen aus? Oder<br />
müssen die Unternehmen noch weitere<br />
Vorkehrungen treffen?<br />
Eine der größten Schwachstellen beim Aufbau einer<br />
sicheren Cloud ist der Mensch. Die Szenarien sehen<br />
immer so aus, dass der Angriff Mitarbeiter dazu<br />
bringt (manipuliert), völlig alltägliche Handlungen<br />
auszuführen, die aber gefährliche Folgen haben.<br />
So geschieht ein Phishing-Angriff oft durch eine<br />
E-Mail, die in einem geschäftlichen Kontext steht und<br />
dazu auffordert, auf einen Link zu klicken – etwa für<br />
den Zugriff auf eine Bank oder eine andere wichtige<br />
Website. Wer nicht genau hinschaut, öffnet eine<br />
Verbindung zu einem anderen Server und überträgt<br />
Schadsoftware auf den Computer. Anschließend<br />
verbreitet sich diese Malware im Netzwerk und kann<br />
ganze Unternehmen stilllegen. Menschen sind der<br />
wichtigste Faktor bei der Konzeptionierung einer<br />
sicheren IT-Architektur. Sie müssen immer berücksichtigt<br />
werden. Kurz: Das Personal benötigt ein<br />
intensives und regelmäßiges Security-Training, das<br />
es über die wichtigsten Angriffsvektoren aufklärt.<br />
TRENDBOOK DIGITAL PLATFORMS 21
3<br />
Best Practice im<br />
deutschen Mittelstand<br />
Für jede der drei Ebenen des Plattform-Business gibt es viele Best-Practices, die<br />
von digitalen Vorreitern verwirklicht worden sind. Mit Apps & Services erhöhen<br />
die Unternehmen ihre Wertschöpfung, indem sie Services und Ende-zu-Ende-<br />
Lösungen für ihre Kunden oder eine ganze Branche anbieten. Best-Practices für<br />
Cloud-Plattformen zeigen, wie Unternehmen Prozesse und Anwendungen<br />
in die Cloud übertragen und dabei bisherige Lösungen effizienter machen.<br />
Ein Element dafür ist Security: Best-Practice bedeutet hier unter anderem, sich<br />
an Sicherheits standards zu halten und Managed Services zu nutzen.
Business Apps & Services<br />
Ein B2B-Marktplatz für Gastronomie<br />
und Getränkegroßhandel<br />
Die B2B-Multi-Service-Plattform Kollex bietet<br />
Gastronomiekunden Online-Bestellungen beim<br />
Getränkefachgroßhandel. Hotels, Restaurants und<br />
Cafés können über die Plattform aus den Angeboten<br />
der Großhändler rund um die Uhr online<br />
bestellen. Die Gastrokunden registrieren sich dafür<br />
auf der Plattform und nutzen Kollex via Web oder<br />
Mobilapp für iPhone und Android.<br />
Das Besondere: Das Start-up ist ein Joint-Venture<br />
von drei Großen der Getränkebranche: die Bitburger<br />
Braugruppe, Coca-Cola European Partners Deutschland<br />
und die Krombacher Brauerei. Diese Kooperation<br />
verwirklicht einen Gedanken der <strong>Digital</strong>isierung:<br />
Eigentlich konkurrierende Unternehmen<br />
schließen sich zusammen, um als Betreiber mit<br />
einer digitalen Plattform ihre Prozesse zu vereinfachen<br />
und den Umsatz für alle zu steigern.<br />
Die Gastroplattform ist für alle Getränkemarken<br />
und Fachgroßhändler offen. Ihr Produktkatalog wird<br />
digitalisiert und die Plattform übernimmt die Pflege<br />
des Angebots. Die Bestellung ist automatisiert und<br />
an bekannte ERP-Systeme angebunden. Der Shop<br />
wird in Echtzeit mit Dashboards gesteuert, die<br />
Einblick über Kundenstamm, Bestellungen und<br />
Sortiment geben.<br />
Leichtes Handling von Gefahrgütern<br />
in der Luftfracht<br />
Das Versenderportal INFr8 zielt auf die Air Cargo<br />
Supply Chain. Es bietet Versendern, Spediteuren<br />
und Airlines oder Handling-Agenten eine Vereinfachung<br />
bei der exportseitigen Abwicklung von<br />
Gefahrgut und Normalgut. Der Fokus der Plattform<br />
ist die <strong>Digital</strong>isierung der gesetzlich vorgeschriebenen<br />
„Dangerous Goods Declaration (DGD)”.<br />
INFr8 macht sie zur eDGD, die über Unternehmensgrenzen<br />
hinweg ausgetauscht und weiterverarbeitet<br />
wird.<br />
Doppel- und Mehrfacherfassungen der Daten<br />
entfallen. Der Versandprozess wird schneller,<br />
zuverlässiger und vor allem transparenter. Dokumentationsfehler<br />
werden frühzeitig erkannt und<br />
behoben. Die Anzahl der zurückgewiesenen<br />
Sendungen bei der Airlineseitigen Annahme sinkt.<br />
Gleichzeitig sind die Check-in-Zeiten kürzer, die<br />
ohne <strong>Digital</strong>isierung etwa bei zwölf Stunden<br />
liegen.<br />
Ein Dashboard bietet durchgehende Sichtbarkeit<br />
und ermöglicht den Beteiligten, ihre Sendungen<br />
entlang des Gesamtprozesses zu verwalten und zu<br />
kontrollieren. In Echtzeit werden wichtige Statusinfos<br />
aus der Supply Chain und Alerts bei Verspätungen<br />
angezeigt.<br />
Zum Video<br />
Zum Video<br />
TRENDBOOK DIGITAL PLATFORMS<br />
23
Ein Online-Marktplatz für Handel mit<br />
Altmetall und Altpapier<br />
Der Wertstoffhandel bei Altmetall und Papier nutzt<br />
zumeist noch Telefon, Print-Ausschreibungen oder<br />
persönliche Kontakte. Das sorgt für einen unübersichtlichen<br />
Markt, meist vertrauen Marktteilnehmer<br />
auf langjährig gewachsene Strukturen und handeln<br />
nur mit Partnern, die sie bereits kennen. Die Folge:<br />
Geeignete und bessere Angebote kommen gar nicht<br />
erst in den Blick – obwohl beide Seiten bessere<br />
Preise erzielen könnten.<br />
Die B2B-Plattform Scrappel vernetzt Teilnehmer der<br />
Kreislaufwirtschaft, indem sie analog geprägte<br />
Prozesse in ein digitales Umfeld übersetzt. Der<br />
Service bietet die komplette Abwicklung von der<br />
Geschäftsanbahnung bis hin zur automatisierten<br />
Abrechnung. Im Dialog können potenzielle Handelspartner<br />
vertrauliche Details wie Kaufbedingungen,<br />
Transport und Zahlung vereinbaren. Eine Dokumentation<br />
aller abgewickelten Geschäfte stehen den<br />
Nutzern übersichtlich archiviert digital zur Verfügung.<br />
Cloud-basierte End-to-End-Lösung<br />
in der Logistik<br />
Flexport bildet die gesamte Lieferkette in Echtzeit<br />
ab und sorgt damit für mehr Transparenz, Kontrolle<br />
und Nachhaltigkeit bei Transporten. Kernstück ist<br />
eine Online-Plattform, auf der Kunden ihre gesamte<br />
Logistik abbilden: Buchung, Verwaltung, Analyse<br />
und Dokumentation. Die Plattform vernetzt dafür<br />
alle Akteure der Lieferkette in der Cloud: Importeure,<br />
Exporteure, Speditionsunternehmen, Reedereien,<br />
Fluggesellschaften, Zollbehörden, Hafenterminals.<br />
Durch die Analyse aller Routen, Raten, Geschwindigkeiten<br />
und Zoll-Compliance-Daten von Sendungen<br />
wird der effizienteste Weg gesucht, um Waren<br />
von A nach B zu bringen. Flexport bietet über ein<br />
weltweit ausgeprägtes Partnernetzwerk mit mehreren<br />
tausend Anbietern diverse logistische Leistungen<br />
an: Seefracht, Luftfracht, Landverkehre sowie<br />
Lagerung.<br />
Eine in die Plattform integrierte Lösung für Order<br />
Management (OM) vereinfacht Unternehmen und<br />
ihren Lieferanten die Abstimmung und Koordination<br />
der Buchungsprozesse und erlaubt umfassende<br />
Transparenz auf Auftrags- und sogar Artikel-Ebene.<br />
Logistikmanager kontrollieren mit automatischen<br />
Benachrichtigungen, Erinnerungen und Genehmigungsprozessen<br />
die gesamte Abwicklung ihrer<br />
Buchungen in jeder Phase.<br />
Zum Video<br />
TRENDBOOK DIGITAL PLATFORMS<br />
24
Cloud & <strong>Platforms</strong><br />
Eine skalierbare Hybrid Cloud<br />
für automatisierte Prozesse<br />
Die Multifunktions-Küchenmaschine Thermomix<br />
der Wuppertaler Unternehmensgruppe Vorwerk<br />
kann Lebensmittel zerkleinern, mixen, anbraten,<br />
kochen und erwärmen. Zur aktuellen Gerätegeneration<br />
gehört die Plattform Cookiodoo (Powered by<br />
Telekom), ein umfangreiches, ständig wachsendes<br />
Online-Angebot an Rezepten, die perfekt auf den<br />
Thermomix abgestimmt sind.<br />
Die Cloud-Plattform integriert das Rezept-Ökosystem<br />
in mehr als 7,5 Millionen vernetzte Thermomix-Geräte.<br />
Vorwerk nutzt dafür eine skalierbare<br />
Hybrid-Cloud-Umgebung, die automatisierte<br />
Prozessabläufe anbietet. Zu den Funktionen der<br />
Plattform gehört auch die Integration der Ordersysteme<br />
von Geschäftspartnern.<br />
So ermöglicht Vorwerk den Nutzern der Plattform,<br />
die HelloFresh-Kochbox in einer „Thermomix-Edition”<br />
zu bestellen. Dabei erhält der Nutzer regelmäßig<br />
passende Rezepte für den Thermomix sowie die<br />
entsprechenden Zutaten ins Haus geliefert.<br />
Zum Video<br />
Die Cloud macht Tiefkühllaster<br />
zum Point of Sale<br />
Das Geschäftsmodell des Tiefkühl-Spezialisten<br />
Bofrost basiert auf dem Direktvertrieb an der<br />
Haustür. Er liefert dabei nicht nur Vorbestellungen<br />
aus, oft werden die Waren direkt vor Ort vom<br />
Kunden aus einem Sortiment von mehr als 560<br />
Produkten ausgewählt.<br />
Der POS ist in diesem Fall der Tiefkühlwagen – und<br />
ein Mobilgerät, das die Verkaufsfahrer bei ihrer<br />
Arbeit unterstützt. Es ist intuitiv zu bedienen und<br />
kennt alle Verkaufsprozesse und Kommunikationsmittel<br />
und beinhaltet ein Navigationstool. Unter<br />
anderem können die Fahrer leichter Bestellungen<br />
verwalten, Kundendaten ändern und erfassen sowie<br />
ihre Touren besser planen.<br />
Um den Direktvertrieb zu stärken, hat Bofrost sein<br />
gesamtes Data Warehouse sowie dazugehörige<br />
Anwendungen in die Cloud verlagert. Das Ziel ist<br />
dabei etwa der Einsatz von Machine Learning, um<br />
den Kunden passgenaue Angebote zu machen. Die<br />
Fahrer erhalten für jeden Kunden der aktuellen Tour<br />
Vorschläge für die Beladung.<br />
TRENDBOOK DIGITAL PLATFORMS<br />
25
<strong>Digital</strong>e Zwillinge für Waren<br />
und Prozesse im Filialgeschäft<br />
Die Drogeriekette dm nutzt in ihrem neuen Verteilerzentrum<br />
in Wustermark bei Berlin eine vollautomatisierte<br />
Kommissionierung von Mischpaletten.<br />
Grundlage des Konzepts ist ein durchgängig datenbasierter<br />
Planungsprozess, der auf einem digitalen<br />
Zwilling jeder einzelnen Filiale basiert.<br />
Dazu wurden alle 2.000 dm-Märkte mit ihrer<br />
jeweiligen Regalarchitektur und den individuellen<br />
Artikelplatzierungen erfasst. Anhand des Zwillings<br />
werden die Artikel auf Paletten intelligent kombiniert,<br />
was die Filiallogistik für die Mitarbeiter<br />
erleichtert. Zunächst legt die Software fest, welche<br />
Produkte gemeinsam auf welche Palette gepackt<br />
werden.<br />
Das entscheidende Kriterium hierfür ist die räumliche<br />
Nähe der Produkte zueinander im Verkaufsregal<br />
in der jeweiligen Filiale. Innerhalb der Paletten wird<br />
anschließend nach demselben Kriterium sortiert.<br />
Sieben Kommissionierroboter entnehmen nun von<br />
den sortenreinen Originalpaletten die Artikel in der<br />
richtigen Reihenfolge, um sie, wie im digitalen<br />
Zwilling geplant, auf der Palette zu positionieren.<br />
Zum Video<br />
ARD-Mediathek als<br />
digitale Plattform<br />
Die ARD ist ein großer Verbund aus Fernsehsendern,<br />
die bis vor kurzem jeweils eigene Mediatheken und<br />
Videoangebote hatten. Die Nutzer hatten dadurch<br />
Schwierigkeiten, die gewünschten Sendungen zu<br />
finden. Die neue Mediathek hat eine einheitliche<br />
Architektur und konsolidierte Angebote. Dafür hat<br />
die ARD in Zusammenarbeit mit der T-Systems MMS<br />
eine Cloud-Plattform entworfen, an der sich alle<br />
Landesanstalten beteiligen.<br />
Die neue Mediathek ist eine Plattform für die<br />
einzelnen Angebote der Sender. Eine besondere<br />
Herausforderung war dabei das Einhalten der<br />
Publikationsrichtlinien, denn für jede Sendungskategorie<br />
gibt es eine maximale Veröffentlichungsdauer.<br />
Um die Mediathek schneller weiterzuentwickeln<br />
und an stetig wachsende Anforderungen<br />
anzupassen, nutzt die ARD agile Softwareentwicklung.<br />
In einem eigenen Developer-Portal wird die Mediathek<br />
kollaborativ in der Cloud weiterentwickelt.<br />
Dafür ist sie mit Routinen zum Monitoring ausgestattet,<br />
sodass die Entwickler das Nutzerverhalten<br />
genau kennen. Die Release-Geschwindigkeit ist<br />
gestiegen und die Mediathek hält jetzt Schritt mit<br />
der Nutzerentwicklung: Sie bewältigt etwa 120<br />
Millionen Videoabrufe pro Monat.<br />
Zum Video<br />
TRENDBOOK DIGITAL PLATFORMS<br />
26
Security & Networks<br />
Selbstheilende und -sichernde Infrastruktur<br />
in der Cloud<br />
IT-Risiken und -Sicherheitslücken<br />
ermitteln und schließen<br />
Das Konzept der selbstheilenden IT-Infrastruktur<br />
basiert auf der Idee, dass der Betrieb von Cloud-Rechenzentren<br />
ebenso automatisiert werden sollte<br />
wie alle anderen Geschäftsprozesse auch. Das<br />
bedeutet die Erweiterung von bekannten Konzepten<br />
auf das Rechenzentrum, beispielsweise das Nutzen<br />
von Sensorik, um über Datenanalysen den Status<br />
der einzelnen Server und Storage-Einheiten herauszufinden.<br />
Das Start-up Securious hilft kleinen bis mittleren<br />
Unternehmen bei der Einführung eines Basisschutzes<br />
für die IT-Sicherheit – einfach, bezahlbar<br />
und verständlich. Dafür nutzt es eine Plattform, die<br />
den Kunden alle Herausforderungen rund um ihre<br />
IT-Sicherheit aufzeigt und sie bei der Lösung dieser<br />
Probleme begleitet. Damit ist jedes Unternehmen in<br />
der Lage, seine IT-Sicherheit selbstständig zu<br />
meistern.<br />
Die Cloud-Plattform Ivanti Neurons arbeitet mit<br />
Bots (Softwarerobotern), um typische Aufgaben bei<br />
der Administration zu erledigen, potenzielle Sicherheitsvorfälle<br />
aufzudecken und technische Probleme<br />
zu beheben. Sie versorgt die IT mit handlungsfähiger<br />
Echtzeit-Intelligenz, ermöglicht es Geräten,<br />
sich selbst zu reparieren und zu sichern und bietet<br />
Benutzern ein personalisiertes Self-Service-<br />
Erlebnis.<br />
Zum Video<br />
Die Plattform bietet alle Tools, mit denen Unternehmen<br />
ihre IT-Sicherheit analysieren können. Das<br />
Ergebnis ist ein Risiko-Score, der das aktuelle<br />
Sicherheitsniveau einschätzt. Zusätzlich gibt es<br />
maßgeschneiderte Empfehlungen zu Gegenmaßnahmen<br />
und Lösungen für mehr Security. Um die<br />
IT-Sicherheit dauerhaft aufrechtzuerhalten, überwacht<br />
Securious beispielsweise die Websites im<br />
Hinblick auf Sicherheitslücken. Das System informiert<br />
regelmäßig über neue Risiken oder potenzielle<br />
Datenlecks.<br />
Zum Video<br />
TRENDBOOK DIGITAL PLATFORMS<br />
27
TISAX-Zertifizierung sichert<br />
Einhalten von Standards<br />
Die Method Park Unternehmensgruppe ist Spezialist<br />
für die Software- und Systementwicklung in Medizin-<br />
und Automobiltechnik. Dabei müssen verschiedene<br />
Standards und Regularien eingehalten werden.<br />
Speziell für die Automobilbranche hat der Verband<br />
der Automobilindustrie e.V. (VDA) einen entsprechenden<br />
Anforderungskatalog (Information Security<br />
Assessment, ISA) erstellt und verleiht nach Zertifizierung<br />
ein TISAX-Label (Trusted Information Security<br />
Assessment Exchange).<br />
Method Park setzt in vier Unternehmen Maßnahmen<br />
für das Label „Informationssicherheit mit sehr<br />
hohem Schutzbedarf” um. T-Systems MMS hat als<br />
Dienstleister die Prozesse dieser Unternehmen auf<br />
Herz und Nieren geprüft sowie den Reifegrad und<br />
alle notwendigen Maßnahmen ermittelt.<br />
TISAX – der Security-Standard für die<br />
Automobilbranche<br />
TISAX (Trusted Information Security Assessment Exchange)<br />
ist ein Standard für Informationssicherheit in<br />
der Automobilindustrie. Er ist von der internationalen<br />
Industrie-Norm ISO/IEC 27001 abgeleitet und an die<br />
Anforderungen der Automobilwelt angepasst. Inzwischen<br />
verlangen viele Autohersteller und Zulieferer<br />
von ihren Geschäftspartnern eine TISAX-Compliance<br />
oder die Zertifizierung ähnlicher Standards für ein<br />
Information Security Management System.<br />
Security as a Service für<br />
die digitale Industrie<br />
Die ondeso GmbH bietet Betreibern und Ausrüstern<br />
von Industrieanlagen zugleich eine Plattform<br />
zum Konfigurations- und Betriebsmanagement von<br />
industriellen Softwareanwendungen und deren<br />
Betriebssystemen. Mit der Plattform werden<br />
fortlaufend alle Softwareanwendungen und deren<br />
Betriebssysteme für jeden Client auf dem<br />
Shopfloor einer Industrieanlage inventarisiert.<br />
Neue Releases, Updates und Patches werden<br />
nachfolgend prozess- und wartungsorientiert<br />
bereitgestellt und eingespielt. Als Absicherung<br />
wird per Knopfdruck eine Datensicherung der<br />
Systeme voll automatisiert angelegt. Auch die<br />
Bereitstellung und Installation von Betriebssystemupdates<br />
und Anwendersoftware werden produktionsgerecht<br />
in einem Wartungsfenster umgesetzt.<br />
So haben Industrieunternehmen die Sicherheit<br />
ihrer IT-Komponenten im Shopfloor stets unter<br />
Kontrolle und können bei Bedarf schnell Gegenmaßnahmen<br />
einleiten.<br />
Zum Video<br />
TRENDBOOK DIGITAL PLATFORMS<br />
28
Drei Fragen an: Max Killinger,<br />
CIO Hoffmann Group<br />
Zwischen Business und IT darf kein Blatt Papier passen<br />
Das ideale Betriebsmodell für eine moderne IT setzt<br />
voraus, dass sich die Grenzen zwischen Business und IT<br />
auflösen, betont Max Killinger, CIO der Hoffmann<br />
Group. Dadurch entsteht vor allem heute mit der<br />
Flexibilität von Cloud-Technologien Raum für schnellere<br />
Anpassbarkeit an Markterfordernisse, Wachstum<br />
und Innovation für das Unternehmen.<br />
Wie können Unternehmen ihre Business Resilience<br />
mit Cloud-Services stärken?<br />
Die Idealvorstellung ist die Nutzung von sinnvollen<br />
Cloud-Bausteinen, bei dem Teams aus Business und<br />
IT schnell und zielgerichtet zusammenarbeiten. Sie<br />
treffen Entscheidungen und erarbeiten zusammen<br />
Lösungen im End-to-End-Modus, sodass keine Silos<br />
mehr entstehen oder alte Silos verschwinden. Das<br />
führt zu in einer höheren Integration anstelle von<br />
Applikations-„Inseln”.<br />
Zwischen Business und IT darf kein Blatt Papier<br />
passen. Diese enge Verbindung macht Unternehmen<br />
schneller. Die Mitarbeiter können zwar nicht schneller<br />
arbeiten, doch Unternehmen müssen die richtigen<br />
Personen an den richtigen Stellen zu Entscheidungen<br />
befähigen. Dadurch können sie Geschwindigkeit<br />
aufnehmen.<br />
Ein gutes Beispiel ist der Automobilzulieferer<br />
Webasto. Mein Kollege Thomas Mannmeusel ist dort<br />
ein Vorreiter im Niederreißen der Grenzen zwischen<br />
Business und IT. Seine Überzeugung: Langfristig wird<br />
IT nicht mehr als getrennte Organisation agieren.<br />
Stattdessen verfolgt er das Ziel, IT- und Fachbereichsteams<br />
innerhalb des Unternehmens mehr und<br />
mehr zu crossfunktionalen Teams verschmelzen zu<br />
lassen, die einen bestimmten Service oder Prozess<br />
insgesamt verantworten.<br />
Wie können Unternehmen mit dieser<br />
Organisationsform innovative, smarte Produkte<br />
und Services entwickeln?<br />
Ist der grundlegende Betrieb effizient organisiert,<br />
bleibt bei einem begrenzten Budget noch genügend<br />
Raum für Innovation und Wachstum. Das wichtigste<br />
Rohmaterial sind Daten, das ist heute kein Geheimnis<br />
mehr. Unternehmen müssen sie auswerten, um<br />
Erkenntnisse zu gewinnen und bessere Entscheidungen<br />
zu treffen. Grundvoraussetzung dafür ist eine<br />
Datenarchitektur, die optimal zusammenspielt.<br />
Die einzelnen Anwendungen dürfen nicht auf Inseln<br />
verteilt sein – hier CRM, da ERP. Nur wenn sie<br />
unterein ander integriert sind, können Unternehmen<br />
das Potenzial ihrer Daten nutzen. Als Basis benötigen<br />
sie eine stabile und sichere IT-Infrastruktur.<br />
Entwicklungsteams sollten autonom arbeiten und<br />
nicht an einzelnen Business-Zweigen oder Abteilungen<br />
hängen. So werden innerhalb der Organisation<br />
Freiheitsgrade für die Ausrichtung an End-To-End-<br />
Prozessen und daran geknüpftem Innovationsbedarf<br />
gefördert. Wichtig ist dabei, dass die Teams auch<br />
unternehmerisch die richtigen Schritte gehen. Dafür<br />
sind Steuerungsinstrumente wie eine zentrale<br />
Projektsteuerung und Entscheider-Boards aus<br />
Business und IT organisatorisch essenziell.<br />
Voraussetzung dafür sind digitale Plattformen. Wie<br />
sollten Unternehmen hier vorgehen?<br />
Das Grundprinzip lautet „Fix the Basics”. Dazu gehört<br />
Kundenorientierung, jedes Projekt wird vom Kunden<br />
her gedacht. Außerdem sollte die tägliche Arbeit<br />
keine mühsamen Barrieren haben. Bei der Hoffmann<br />
Group bekommen neue Mitarbeiter sofort ein Tablet,<br />
mit dem sie direkt und ohne viele „Beantragungen”<br />
oder „Freischaltungen” arbeiten können. Die Arbeit<br />
richtet sich nicht nach dem Ort (Stichwort Präsenz),<br />
sondern der Ort orientiert sich an den flexiblen<br />
Erfordernissen von Mitarbeitern und den Möglichkeiten,<br />
beste Arbeitsleistungen zu erbringen.<br />
TRENDBOOK DIGITAL PLATFORMS 29
4<br />
Praxistipps für die<br />
erfolgreiche Umsetzung<br />
Wirtschaftlicher Erfolg in der Plattform-Ökonomie erfordert<br />
Anpassungen in drei Schritten: Die Unternehmen müssen<br />
zunächst ihre IT-Infrastruktur sowie die Prozesse nach dem Prinzip<br />
„Fix the Basics” optimieren. Danach erweitern sie ihre technologische<br />
Basis durch die Migration der Infrastruktur in die<br />
Cloud. Der Einstieg in das Plattformgeschäft ist ein langfristiges<br />
Ziel, das durch 100-prozentigen Kundenfokus erreicht wird.
Optimieren: Datenarchitektur als<br />
Basis für IT-Konsolidierung<br />
Automation Web CRM<br />
Physical<br />
channels<br />
Systems of<br />
engagement<br />
Application databases<br />
APls and management platform<br />
Unified data,<br />
analytics core<br />
Curated data vault (by domain)<br />
Data lake<br />
Analytics<br />
Raw data vault<br />
Real-time streaming<br />
Systems<br />
of record<br />
Core processing systems<br />
Cloud-enabled data platforms and serv1ces (serverless, noOps)<br />
Eine moderne Datenarchitektur baut auf Cloudinfrastrukturen auf. (Quelle)<br />
Wirtschaftlicher Erfolg mit digitalen Angeboten hat<br />
eine Voraussetzung: Unternehmen müssen eine<br />
moderne Datenarchitektur als Basis aufbauen. Dies<br />
gelingt aber nur, wenn die IT-Investments konsolidiert<br />
werden. Die Unternehmen müssen lose Enden<br />
verknüpfen, um Datenfluss, -qualität und -nutzung<br />
zu verbessern. Erst dann werden neue Technologien<br />
für die digitale Transformation eingeführt.<br />
» Unternehmen benötigen einen Budget-Shift in<br />
Richtung digitaler Zuverlässigkeit und Secure<br />
Cloud. Technik ist dabei kein Selbstzweck. Entscheidend<br />
ist das Prinzip „Fix the Basics first”.<br />
» Transparente Budgets sorgen dafür, dass die<br />
Unternehmen ungeplante Kosten abbauen und<br />
Effektivität sicherstellen.<br />
» Die IT-Budgets müssen gleichmäßig Alltagsbetrieb<br />
und Innovation berücksichtigen. Der zweite<br />
Part ist die Voraussetzung für wirtschaftlichen<br />
Erfolg und Wachstum.<br />
» Wer aus Daten Mehrwert schaffen und eine neue<br />
digitale Wertschöpfung aufbauen will, benötigt<br />
die richtige Architektur für datenbasierte Entscheidungen.<br />
» Eine Datenarchitektur unterscheidet zwischen<br />
logischer Struktur und technischer Speicherung.<br />
Letztere muss unabhängig verändert werden<br />
können – etwa beim Wechsel von einem Cloudprovider<br />
zum anderen.<br />
» Das Betriebsmodell der IT sollte separierte Inseln<br />
vermeiden. Dies betrifft auch die Mitarbeiter: Die<br />
Unternehmen benötigen die richtigen Leute an<br />
den entscheidenden Plätzen.<br />
„Schneller werden Sie nur, wenn<br />
sie auch Verwaltungsprozesse grundlegend<br />
hinterfragen. Lassen Sie<br />
walles verzichtbare weg. Werfen Sie<br />
Ballast ab!”<br />
Hans-Joachim Popp, Principal<br />
Consultant, BwConsulting<br />
TRENDBOOK DIGITAL PLATFORMS<br />
31
Erweitern: Strukturwandel mit Cloud-Transformation<br />
Migration-Tool nutzen<br />
Lift &<br />
Shift<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Automation<br />
API-Check<br />
Validieren & Transition<br />
Modernisatione<br />
1<br />
Identifikation<br />
Modernisierung-<br />
Potenzial<br />
Redesign der<br />
Teilbereiche<br />
2<br />
3<br />
Testing/PoC<br />
Migration-Tool<br />
4<br />
5<br />
Automation<br />
Validieren &<br />
Transition<br />
Cloud<br />
Build new<br />
1<br />
App Code<br />
Development<br />
2<br />
3<br />
Integration<br />
4<br />
Validieren & Transition<br />
Redesign der<br />
Architektur<br />
SCLC auswählen<br />
Drei Migrationsstrategien für die Cloud-Transformation (Quelle)<br />
Ohne Cloud-Infrastrukturen können Unternehmen<br />
nicht innovativ sein, denn sie erhalten damit Zugriff<br />
auf neue Technologien wie Künstliche Intelligenz<br />
und Industrial IoT. Die Cloud-Transformation<br />
verändert sowohl die Arbeitsweise der Entwickler<br />
als auch der Admins. Sie bewirkt einen Strukturwandel,<br />
der für veränderte Arbeitsweisen sorgt.<br />
» Die Migration in die Cloud ist eine einmalige<br />
Chance zur Stärkung der Effizienz durch IT-Konsolidierung.<br />
Das bedeutet auch, kaum genutzte<br />
Systeme abzuschalten.<br />
» Cloud-Infrastrukturen erlauben eine schnellere<br />
IT-Bereitstellung und atmende Ressourcen. Dies<br />
ermöglicht den Einstieg in agile Entwicklung und<br />
DevOps.<br />
» Es gilt Security & Privacy by Design. Datensicherheit<br />
und Datenschutz müssen von Anfang an<br />
berücksichtigt werden, bei der Auswahl des<br />
Providers und auch beim Aufbau der Datenarchitektur.<br />
» Die Cloud muss zur Zero-Trust-Umgebung werden:<br />
Vertraue niemandem! Dafür sind sichere<br />
Authentifizierungsverfahren nötig und eine<br />
möglichst feinkörnige Zuweisung von Benutzerrechten.<br />
» Datenverschlüsselung wird zur Vertrauensbasis<br />
für die Cloud, sodass auch geschäftskritische<br />
Anwendungen und Daten dort verarbeitet werden<br />
können.<br />
» Cloud-Nutzung bedeutet, von Anfang an zu<br />
automatisieren. Ideal ist „Infrastructure as Code”.<br />
Damit können IT-Ressourcen auf einfache Weise<br />
in beide Richtungen skaliert werden und sind<br />
darüber hinaus jederzeit rekonstruierbar.<br />
„Wir müssen die alten Rituale abschaffen:<br />
Der Betrieb müsse stabil sein,<br />
nicht schnell. Die Entwicklung müsse<br />
kreativ sein, nicht stabil. Nein, die<br />
Cloud-Welt erfordert, dass alles<br />
zusammenfließt.”<br />
Bernd Dollinger, Thomas Rahm,<br />
T-Systems MMS<br />
TRENDBOOK DIGITAL PLATFORMS<br />
32
Neugestalten: Einstieg ins <strong>Digital</strong>e Plattformgeschäft<br />
Remote<br />
services<br />
API-Check<br />
Vendor<br />
managed<br />
inventory<br />
Consumables<br />
Subscription<br />
Preventive<br />
package<br />
Prinect<br />
eLearning<br />
Comprehensive<br />
portfolio<br />
Predictive<br />
monitoring<br />
Service and<br />
lobistics<br />
Life cycle<br />
solutions<br />
Performance services<br />
Business und IT auf ein Ziel einschwören und die Prozesse verknüpfen (Quelle).<br />
Für ein erfolgreiches Plattformgeschäft benötigen<br />
Unternehmen ein Zielbild. Damit können sie<br />
erfolgreich Cloud-Infrastrukturen verwirklichen und<br />
ihre Geschäftsprozesse neu gestalten. Entscheidende<br />
Voraussetzung ist dabei die Kundenwertschöpfung<br />
als Startpunkt sowie die optimierte<br />
Zusammenarbeit von Business und IT. „Zwischen<br />
beide darf kein Blatt Papier passen” hat es Max<br />
Killinger, den CIO der Hoffmann Group ausgedrückt.<br />
» Erfolg im Plattformgeschäft kommt nur durch<br />
100-prozentigen Kundenfokus. Das bedeutet:<br />
Auch die Entwickler müssen zum Kunden, um<br />
seine Anforderungen kennenzulernen.<br />
» IT-Organisation und die Fachbereiche sollten<br />
intensiv zusammenarbeiten. Die Grenzen zwischen<br />
Business und IT müssen verschwinden und<br />
beide Bereiche verschmelzen.<br />
» Geschäftlicher Mehrwert mit einer Plattform<br />
durch automatisierte Daten-Pipelines. Sie integrieren<br />
alle gesammelten und durch Analysen<br />
berechneten Daten in die IT-Landschaft.<br />
» Datenqualität ist der Schlüssel zu digitalem<br />
Erfolg. Verantwortlich dafür ist derjenige, in<br />
dessen Bereich die Daten entstehen und der den<br />
fachlichen Kontext kennt.<br />
» Sehr wichtig: Ein Prototyp ist noch kein Produkt.<br />
Seine Überführung in eine produktive Umgebung<br />
ist ein anspruchsvoller nächster Schritt. Vorher<br />
muss die Dateninfrastruktur stimmen und die IT<br />
muss effizient arbeiten.<br />
» Unternehmen außerhalb der IT-Branche sollten<br />
im Plattformgeschäft pragmatisch vorgehen. Sie<br />
benötigen zwar Knowhow für die Steuerung der<br />
Projekte, viele Herausforderungen lassen sich<br />
jedoch durch as-a-Service-Modelle bewältigen.<br />
„Für die Entwicklung produktionstauglicher<br />
Systeme ist eine Cloud-Infrastruktur<br />
eine gute Möglichkeit, ohne<br />
große Vorlaufzeit und Anfangsinvestition<br />
zu arbeiten.”<br />
Dr. Marcel Mikl, Codecentric<br />
TRENDBOOK DIGITAL PLATFORMS<br />
33
AUTOREN<br />
Bernhard Steimel,<br />
MIND <strong>Digital</strong>, Inhaber<br />
Ingo Steinhaus,<br />
Freier IKT-Journalist<br />
EXPERTEN<br />
Bernd F. Dollinger,<br />
Head of PreSales &<br />
Business Excellence,<br />
T-Systems MMS<br />
Max Killinger,<br />
CIO,<br />
Hoffmann Group<br />
Marcel Mikl,<br />
Data & Machine<br />
Learning,<br />
codecentric AG<br />
Hans-Joachim Popp,<br />
Principal Consultant,<br />
BwConsulting<br />
Thomas Rahm,<br />
Business Development<br />
Manager,<br />
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