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GESUNDHEIT<br />
Richtig joggen<br />
Worauf Einsteiger beim Lauftraining achten sollten<br />
häufig zu schnell und spulen zu viele Kilometer ab. So verlangen sie<br />
ihrem untrainierten Körper zu viel ab. Robin Neumann empfiehlt:<br />
„Jeder Einstieg in das Lauftraining sollte mit viel Geduld, Ruhe und<br />
gesunder Selbsteinschätzung begonnen werden. Nur so vermeidet<br />
ein Läufer körperliche Beschwerden.“ Auch die richtige Schuhwahl<br />
kann über den langfristigen Erfolg entscheiden. Denn ein unbequemer<br />
Treter verdirbt nicht nur den Spaß am Laufen, sondern<br />
kann langfristige Schäden anrichten. Der Laufschuh sollte auf keinem<br />
Fall irgendwo drücken, ausreichend gedämmt sein, genügend<br />
Stabilität besitzen sowie keinen allzu hohen Schuhrand haben.<br />
Gesundheits-Check-up vor dem Einstieg<br />
Eine große Portion Motivation macht schon sehr viel aus. Doch<br />
wenn Anfänger bei der nächstbesten Gelegenheit auf die Straße<br />
stürmen, tun sie damit ihrem Körper nicht immer etwas Gutes.<br />
Denn die ungewohnte Belastung kann in Kombination mit falscher<br />
Technik schnell zu Verletzungen führen. Bei Personen, die sich generell<br />
als unsportlich einschätzen und bereits seit vielen Jahren<br />
keinen Sport betrieben haben, wird empfohlen, dass sie vor dem<br />
Einstieg in das Lauftraining ein sportärztliches Check-up durchführen.<br />
„Vor allem bei Übergewicht, Adipositas, chronischen Erkrankungen<br />
wie Asthma Bronchiale oder Diabetes sowie bekannten<br />
Vorerkrankungen oder weiteren gesundheitlichen Problemen<br />
ist dieser Check-up wichtig, um die Sporttauglichkeit ordnungsgemäß<br />
einschätzen zu können“, rät Robin Neumann. „Eine Laufanalyse<br />
kann helfen eventuelle Technikfehler frühzeitig zu erkennen.<br />
Damit können folglich Verletzungen vermieden werden.“<br />
Aber bitte mit Spaß!<br />
Jeder Anfang ist schwer – doch hat der Läufer erstmal eine Routine<br />
etabliert, werden seine Fortschritte nicht lange auf sich warten lassen.<br />
Auch der Faktor Spaß darf nicht unterschätzt werden. Hin und<br />
wieder neue Strecken oder Beschaffenheiten ausprobieren, kann<br />
neue Begeisterung für das Laufen wecken.<br />
22<br />
Robin Neumann von der Paracelsus Klinik Bremen Foto: Peter Hamel<br />
Kühle Luft am Morgen, Nebeldecken auf den Feldern, offene<br />
Straßen vor der Brust. Schon beim Gedanken daran möchten<br />
sicherlich einige gleich in die Sportschuhe schlüpfen und einfach<br />
losjoggen. Besonders die herbstliche Jahreszeit eignet sich optimal<br />
für den Einstieg.<br />
Der Start in das Training ist jedoch für jeden anders, da Läufer<br />
individuelle Voraussetzungen mitbringen. So spielen das Alter, die<br />
Gesundheit sowie das Körpergewicht eine zentrale Rolle. Das Lauftraining<br />
sollte sich langsam steigern und mit Geduld und gesunder<br />
Selbsteinschätzung begonnen werden. Robin Neumann, Leiter<br />
Prävention und Betriebliche Gesundheitsförderung der Paracelsus<br />
Klinik Bremen, weiß, worauf es beim optimalen Einstieg in das<br />
Lauftraining ankommt und gibt wertvolle Trainingstipps.<br />
Höher, schneller und auch weiter?<br />
Der Schweinehund ist überwunden, die ersten Kilometer sind geschafft<br />
und man bekommt ein anerkennendes Zunicken von anderen<br />
Läufern. Bei der ersten Müdigkeit schon Schlapp machen?<br />
Auf keinen Fall, jetzt geht’s erst los. So denken viele Neu-Jogger auf<br />
ihren ersten Strecken. Einsteiger laufen am Anfang des Trainings<br />
TRAININGSPROGRAMM FÜR ANFÄNGER<br />
XX<br />
XX<br />
XX<br />
XX<br />
Zwei- bis dreimal die Woche in einem schnellen<br />
Tempo eine längere Distanz gehen. Hinweis:<br />
Bloß nicht aus der Puste kommen. Eine normale<br />
Unterhaltung sollte jederzeit möglich sein.<br />
An einem Tag in der Woche sollten Kräftigungsund<br />
Ausgleichübungen gemacht werden wie<br />
beispielsweise der Unterarmstütz oder das Becken<br />
heben.<br />
Je nach Fitnessgrad kann nach ungefähr drei<br />
Wochen mit einem gesunden Mix aus Laufen<br />
und Gehen begonnen werden. Zwei bis drei Trainingseinheiten<br />
pro Woche reichen im Durchschnitt<br />
aus.<br />
Generell empfiehlt Robin Neumann: „Erst den<br />
Umfang und dann die Intensität steigern. Zudem<br />
sollte man sich langsam an die neue Belastung<br />
gewöhnen und nicht unmittelbar in ein zu anstrengendes<br />
Training einsteigen.“