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lgbb_03_2021_web

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Archäologischen Parks, über römischen Bergbau<br />

und römische Kalkbrennereien und Ziegeleien - in<br />

diesem Katalogband findet der interessierte Leser<br />

entscheidende Informationen auf dem neuesten<br />

wissenschaftlichen Stand, gut lesbar und verständlich<br />

präsentiert.<br />

Mit diesem Buch kann man – schon der drei Kilogramm<br />

wegen – nicht eine oder mehr oder alle<br />

Ausstellungen durchwandern, die unser Interesse<br />

wecken, aber zur Vorbereitung eines Museumsbesuchs<br />

und nicht weniger zur Nachbereitung<br />

wird es vorzügliche Dienste tun.<br />

Jean-Claude Golvin, Gérard Coulon,<br />

Häfen für die Ewigkeit.<br />

Maritime Ingenieurskunst der Römer,<br />

Aus dem Franz. von Birgit Lamerz-Beckschäfer.<br />

<strong>2021</strong>. 224 S. mit 110 farb. Abb., wbg<br />

Zabern, Darmstadt <strong>2021</strong>, ISBN 978-3-8053-<br />

5321-2. 50,00 €, 40,00 € für Mitglieder,<br />

Wenn ich mich an meine Studienzeit<br />

erinnere und an die archäologischen<br />

Seminare und Vorlesungen,<br />

die ich besucht habe,<br />

dann ging es da um Tempel,<br />

Villen und Theaterbauten, um Arenen, Foren und<br />

Grabdenkmäler, um Skulpturen, Wandgemälde<br />

und Keramiken, vieles ausgesprochen überwältigend,<br />

etwa das Wissen um die Kurvaturen des<br />

Parthenon. Geniale Ingenieurskunst und technische<br />

Baukomplexe aber waren kein Thema, abgesehen<br />

von Wasserleitungen und Fernstraßen.<br />

Eine Neuerscheinung wie jene von Jean-Claude<br />

Golvin, Gérard Coulon, Häfen für die Ewigkeit.<br />

Maritime Ingenieurskunst der Römer (2020 in Paris<br />

erschienen unter dem Titel Le Génie Maritime<br />

Romain) macht unterdes Staunen über diese technischen<br />

Wissensbestände, die in den vergangenen<br />

Jahrzehnten offensichtlich großen Zuwachs<br />

hatten.<br />

Vergegenwärtigt man sich die Ausdehnung des<br />

Römischen Imperiums zum Ende der Republik,<br />

dann ist es ja zwingend, dass rund ums Mittelmeer<br />

Seebrücken und Docks, Lagerhäuser und<br />

Leuchttürme, Werften und Bootsrampen, also<br />

Hafenanlagen von riesigen Dimensionen errichtet<br />

wurden, in Ostia und in der Bucht von Neapel,<br />

in Marseille und Narbonne an der südfranzösischen<br />

Küste, Leptis Magna in Libyen oder<br />

Seleukia Pieria in der heutigen Türkei. Rund ums<br />

Mittelmehr entstanden durch die Römer spektakuläre<br />

Hafenkomplexe, um ihre Macht - und<br />

noch wichtiger: die Versorgung des Imperiums<br />

zu sichern.<br />

Dass der Leser diesen Eindruck grandioser Versorgungsanlagen<br />

gewinnen muss, liegt auch am<br />

Autor Jean-Claude Golvin, einem begnadeten<br />

Rekonstruktionszeichner antiker Stätten, der die<br />

Hafenarchitektur und Meerestechnik der Römer<br />

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LGBB <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> · JAHRGANG LXV<br />

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