17. Oktober 2021
- Kommunistin hat bald auch Vorsitz über Graz-Umgebung - Schöckl-Verkehr: Nächster Schritt zur Parkraumbewirtschaftung - Auch in GU: Kampf um die Impfquote - Lieboch startet neues Bürgerbeteiligungstool - Neues Rauch-Haus in Semriach: Kaffee trinken wie Kaiserin Zita
- Kommunistin hat bald auch Vorsitz über Graz-Umgebung
- Schöckl-Verkehr: Nächster Schritt zur Parkraumbewirtschaftung
- Auch in GU: Kampf um die Impfquote
- Lieboch startet neues Bürgerbeteiligungstool
- Neues Rauch-Haus in Semriach: Kaffee trinken wie Kaiserin Zita
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GU-Spezial<br />
<strong>17.</strong> OKTOBER <strong>2021</strong>, AUSGABE 1<br />
Nach Graz bald auch im Zentralraum?<br />
Kommunismus auf<br />
dem Vormarsch<br />
Spannend. Sollte Elke Kahr von den Kommunisten in der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats zur Grazer Bürgermeisterin gewählt werden, bekommt<br />
sie auch den Vorsitz über den Steirischen Zentralraum – und damit Graz-Umgebung. Bisher ist die KPÖ nicht in GU-Gemeinden vertreten. SEITEN 4/5
2 graz-umgebung<br />
www.grazer.at <strong>17.</strong> OKTOBER <strong>2021</strong><br />
Inhalt<br />
LESENSWERT. Im aktuellen GU-<br />
Spezial findet sich Wissenswertes<br />
über die Gemeinden, Unterhaltsames<br />
und Informatives. Schmökern<br />
Sie gleich drauflos – wir wünschen<br />
viel Spaß beim Lesen!<br />
Großer Ansturm<br />
Weil der Strom der Naherholungssuchenden<br />
auf den<br />
Schöckl nicht abreißt, wollen<br />
die Umlandgemeinden ein<br />
Konzept für bessere Parkraumbewirtschaftung.<br />
Das<br />
Projekt läuft.<br />
SEITE 6<br />
Großer Aufschwung<br />
Nach dem coronabedingt harten<br />
Vorjahr verzeichnet der Tourismus<br />
in Graz-Umgebung ein starkes<br />
Nächtigungsplus. Steiermarkweit<br />
wurde der Tourismus neu<br />
aufgestellt.<br />
SEITEN 10/11<br />
Große Vergangenheit<br />
In Semriach eröffnet das Café Rauch neu, einst kehrte<br />
dort sogar Kaiserin Zita von Österreich ein. Fernitz-<br />
Mellach verliert eine Bar.<br />
SEITEN 20/21<br />
Großer Vergleich<br />
Die Impfquote steigt nur<br />
noch langsam. Wir haben<br />
alle Gemeinden des Bezirks<br />
verglichen und Vorreiter sowie<br />
Schlusslicht zu weiteren Maßnahmen<br />
befragt.<br />
SEITEN 8/9<br />
Großer Ausbau<br />
In Stiwoll und in Kalsdorf<br />
bauen die Freiwilligen<br />
Feuerwehren gerade aus.<br />
In Hart bei Graz gibt es<br />
Neuigkeiten hinsichtlich<br />
eines Feuerwehrhauses.<br />
SEITE 14<br />
LAND STMK.,KK (4)<br />
derGrazer<br />
IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER UND MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10 | GESCHÄFTSFÜHRUNG:<br />
Gerhard Goldbrich | CHEFREDAKTION/PROKURA: Tobit Schweighofer (DW 2618) | REDAKTION: Verena Leitold (0664/80 666 6691), Vojo Radkovic (0664/80 666 6694), Valentina Gartner (0664/80 666 6890), Philipp Braunegger<br />
(0664/80 666 6600), Fabian Kleindienst (0664/80 666 6538), Birgit Schweiger (Lektorat), Redaktion Fax-DW 2641, redaktion@grazer.at | ANZEIGENANNAHME: Fax 0 316/23 21 10 DW 2627, verkauf@grazer.at | VERKAUF: Michael Midzan<br />
(Verkaufsleitung, 0664/80 666 6891), Selina Gartner (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6848), Robert Heschl (0664/80 666 6897), Mag. Eva Semmler (0664/80 666 6895) | Michelle Scheiber (0664/80 666 6642) | OFFICE MANAGEMENT:<br />
Pia Ebert (0664/80 666 6490) | PRODUKTION: Burkhard Leitner | HERSTELLUNG: Medienfabrik Graz | VERTEILUNG: redmail Logistik und Zustellservice GmbH (05/1795-0) | AUFLAGE: 45.000 | OFFENLEGUNG: Die Informationen gemäß<br />
§ 25 MedienG können unter www.grazer.at/gz/offenlegung-impressum abgerufen werden.
4 graz-umgebung<br />
www.grazer.at <strong>17.</strong> OKTOBER <strong>2021</strong><br />
Kommunistin hat<br />
Volksschule Hönigtal bekam das<br />
Österreichische Umweltzeichen.KK<br />
Auszeichnung<br />
für VS Hönigtal<br />
■ In der Schule lernt man<br />
für das Leben – daher ist es<br />
umso wichtiger, Wissen und<br />
Handeln für Umwelt- und<br />
Klimaschutz im Unterricht zu<br />
vermitteln und in den Schulalltag<br />
zu integrieren. Diesem<br />
Ansatz folgend erhielten<br />
sechs Schulen aus der Steiermark<br />
das Österreichische<br />
Umweltzeichen für ihre engagierte<br />
zukunftsorientierte<br />
Bildungsarbeit. Da wurde<br />
auch die Volksschule Hönigtal<br />
in Graz-Umgebung von<br />
Bildungsminister Heinz Faßmann<br />
ausgezeichnet.<br />
Elke Kahr von der KPÖ hat die Grazer Gemeinderatswahl<br />
gewonnen und dürfte damit auch den Vorsitz über<br />
den Steirischen Zentralraum, dem auch GU angehört,<br />
bekommen. Im Verkehr will sie mehr Zusammenarbeit.<br />
<br />
SCHERIAU, GIS STEIERMARK<br />
Ernst Gödl mit Caroline, Monika<br />
und Hans Jaritz (v. l.)<br />
MANSER<br />
Kreuzwirt feierte<br />
50-Jahr-Jubiläum<br />
■ Seit 50 Jahren tischen Hans<br />
und Monika Jaritz im Gasthaus<br />
Jaritz „Kreuzwirt“ in<br />
Semriach ihren Gästen Gutes<br />
auf. Dieses Jubiläum musste<br />
natürlich gefeiert werden<br />
– kürzlich kamen zahlreiche<br />
Stamm- und Ehrengäste vorbei,<br />
darunter auch Nationalratsabgeordneter<br />
Ernst Gödl.<br />
Das Traditionsgasthaus ist<br />
übrigens schon seit 1934 im<br />
Besitz der Familie Jaritz und<br />
ans Aufhören denken sie noch<br />
ganz lange nicht.<br />
<br />
0,79 Prozent<br />
GU Gesamt<br />
Die KPÖ in Graz-Umgebung (Gemeinderatswahl 2020)<br />
2,84 Prozent<br />
Gratwein-<br />
Straßengel<br />
2,48 Prozent<br />
Seiersberg-<br />
Pirka<br />
2,10 Prozent<br />
2,02 Prozent<br />
1,72 Prozent<br />
Hausmannstätten Lieboch Frohnleiten
<strong>17.</strong> OKTOBER <strong>2021</strong> www.grazer.at<br />
graz-umgebung 5<br />
auch Vorsitz über GU<br />
SPANNEND. Wenn Elke Kahr von den Kommunisten in der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats am<br />
<strong>17.</strong> November zur neuen Grazer Bürgermeisterin gewählt wird, bekommt sie auch den Vorsitz über den steirischen<br />
Zentralraum und damit Graz-Umgebung. In den Gemeinden selbst ist die KPÖ gar nicht vertreten.<br />
Von Verena Leitold<br />
verena.leitold@grazer.at<br />
tagswahlen die stimmenstärkste<br />
in der Region war.<br />
Aufgaben des oder der Vorsitzenden<br />
sind die Vertretung des<br />
Regionalverbandes nach außen,<br />
die Umsetzung der durch die<br />
Versammlung und den Vorstand<br />
gefassten Beschlüsse, die Einberufung<br />
der Sitzungen, die Entgegennahme<br />
von Anträgen sowie<br />
die Festsetzung der Tagesordnung<br />
und Leitung der Sitzungen.<br />
„Vor allem in Fragen des überregionalen<br />
Verkehrs möchten wir<br />
mit unseren Nachbargemeinden<br />
näher zusammenrücken. Das betrifft<br />
sowohl das Radwegenetz als<br />
auch den öffentlichen Verkehr<br />
und den Ausbau der Park&Ride-<br />
Anlangen. Es gibt viele gute<br />
Ideen. Wenn Land und Bund<br />
mitziehen, könnten wir gemeinsam<br />
einiges bewegen“, erklärt die<br />
bisherige Grazer Verkehrsstadträtin<br />
und Bürgermeisterin in spe<br />
Elke Kahr.<br />
Antrag auf Änderung<br />
Kritik am kommunistischen Vorsitz<br />
kommt natürlich von den<br />
anderen Parteien. Die Freiheitlichen<br />
etwa haben angekündigt,<br />
Die Graz-Wahl hat weit<br />
über die Stadtgrenzen<br />
hinaus für Aufregung<br />
gesorgt. Und das Ergebnis hat<br />
auch Auswirkungen darüber<br />
hinaus – konkret auch auf den<br />
Bezirk Graz-Umgebung. Im Steiermärkischen<br />
Landes- und Regionalentwicklungsgesetz<br />
(§ 16<br />
Abs. 1) ist nämlich geregelt, dass<br />
der Bürgermeister der Stadt Graz<br />
– oder ein namhaft gemachter<br />
Vertreter aus dem Stadtsenat –<br />
auch den Vorsitz über die Region<br />
Steirischer Zentralraum (und damit<br />
die politischen Bezirke Graz,<br />
Graz-Umgebung und Voitsberg)<br />
hat. Aller Voraussicht nach wird<br />
das Wahlsiegerin Elke Kahr von<br />
der KPÖ sein, die die besten<br />
Chancen hat, bei der konstituierenden<br />
Sitzung des Grazer Gemeinderats<br />
am <strong>17.</strong> November zur<br />
ersten Bürgermeisterin der Stadt<br />
gewählt zu werden. In allen anderen<br />
steirischen Regionen wird<br />
der Vorsitzende des Regionalverbandes<br />
von jener Partei gestellt,<br />
die bei den jeweils letzten Landeinen<br />
Antrag zur Gesetzesänderung<br />
auf Landesebene einzubringen.<br />
„Das Landes- und Regionalentwicklungsgesetz<br />
muss<br />
dahingehend geändert werden,<br />
dass es für den Steirischen Zentralraum<br />
keine Sonderstellung<br />
mehr gibt, sondern das Regelwerk<br />
für die Besetzung des Vorsitzes<br />
analog zu den anderen<br />
Verbänden angeglichen wird, bei<br />
denen das Ergebnis der letzten<br />
Landtagswahl über die Zusammensetzung<br />
des Vorsitzes entscheidet.<br />
Immerhin fallen in den<br />
nunmehrigen<br />
Einflussbereich<br />
der KPÖ nicht nur der Flughafen<br />
Graz, sondern auch zahlreiche<br />
andere Industriestandorte, deren<br />
zukünftige Entwicklung nun<br />
mehr als ungewiss erscheint“,<br />
sorgt sich Gemeindesprecher<br />
Stefan Hermann – auch zweiter<br />
Vizebürgermeister in Feldkirchen<br />
bei Graz.<br />
Kein Einzug für die KP<br />
In den 36 Gemeinden des politischen<br />
Bezirks Graz-Umgebung<br />
ist die KPÖ übrigens viel, viel weniger<br />
präsent als in Graz. In keiner<br />
einzigen schafften die Kommunisten<br />
bei der letzten Wahl im<br />
vergangenen Jahr den Einzug in<br />
einen Gemeinderat. Überhaupt<br />
ist man nur in fünf Kommunen<br />
angetreten. Das beste Ergebnis<br />
erreichte man mit 2,84 Prozent<br />
in Gratwein-Straßengel – zwar<br />
ein Plus von 0,41 Prozent im Vergleich<br />
zu 2015, trotzdem aber<br />
nicht genug für Spitzenkandidat<br />
Phillip Reininger. Davon lässt<br />
man sich aber nicht beirren,<br />
sondern veranstaltet trotzdem<br />
ganz nach Grazer Vorbild Sozialsprechstunden.<br />
In Seiersberg-Pirka schaffte es<br />
die KPÖ unter Spitzenkandidatin<br />
Maria Müller auf 2,48 Prozent<br />
(2015: 2 Prozent). Für den Gemeinderat<br />
hat’s trotz Stimmenzuwachs<br />
nicht gereicht.<br />
In den drei Gemeinden Lieboch,<br />
Hausmannstätten und<br />
Frohnleiten ist man im letzten<br />
Jahr zum ersten Mal angetreten.<br />
Nirgendwo hat’s mit dem Einzug<br />
funktioniert, es gab 2,02 bzw.<br />
2,10 und 1,72 Prozent.<br />
In allen anderen 31 Kommunen<br />
sind die Kommunisten bei<br />
der letzten Wahl gar nicht erst<br />
angetreten.
6 graz-umgebung<br />
www.grazer.at <strong>17.</strong> OKTOBER <strong>2021</strong><br />
Schöckl-Verkehr:<br />
Nächster Schritt zur<br />
Parkraumbewirtschaftung<br />
Die Auffahrt<br />
zum Schöckl<br />
in Stattegg<br />
platzte im<br />
Vorjahr aus<br />
allen Nähten.<br />
Auch hier<br />
wird über<br />
neue Möglichkeiten<br />
der<br />
Parkraumbewirtschaftung<br />
nachgedacht.<br />
KK<br />
WICHTIG. Die Schöckl-Umlandgemeinden arbeiten weiter an Konzepten zur Parkplatz- und Verkehrsentlastung.<br />
Mit externen Experten werden nun konkrete Projekte erhoben und analysiert.<br />
Von Fabian Kleindienst<br />
fabian.kleindienst@grazer.at<br />
Seit Jahren ächzt man in den<br />
Schöckl-Umlandgemeinden<br />
über die problematische<br />
Verkehrssituation. Besonders in<br />
Corona-Zeiten war der Grazer<br />
Hausberg besonders beliebt und<br />
zog tausende Menschen an. So<br />
zeigte eine Analyse von Mobilfunkdaten<br />
im Vorjahr, dass über<br />
40.000 Menschen im August 2020<br />
am Schöckl-Plateau unterwegs<br />
waren. In St. Radegund, aber auch<br />
den ebenfalls betroffenen Gemeinden<br />
Stattegg und Semriach,<br />
setzt man sich für ein Parkraumbewirtschaftungssystem<br />
ein (wir<br />
berichteten). Dazu hat man sich<br />
nun, wie St. Radegunds Bürgermeister<br />
Hannes Kogler berichtet,<br />
an das Regionalmanagement<br />
Steirischer Zentralraum gewandt:<br />
„Wir haben die Problemstellungen<br />
aufgezeigt und Lösungsmöglichkeiten<br />
vorgeschlagen,<br />
beispielsweise auch die Zahl der<br />
Autos erhoben. Jetzt braucht es<br />
aber eine fachliche Begleitung,<br />
damit wir auch wirklich etwas<br />
umsetzen können.“<br />
Genaue Analyse<br />
Hier kommt das Regionalmanagement<br />
ins Spiel. Projektzuständige<br />
Anna Reichenberger:<br />
„Wir koordinieren das Projekt<br />
‚Parkraum, Verkehr, Mobilität im<br />
Schöcklland‘, nachdem sich die<br />
Umlandgemeinden an uns für<br />
eine Prozessbegleitung gewandt<br />
haben.“ Nun wurden externe Verkehrs-<br />
und Raumplanungsbüros<br />
(konkret „Regionalentwicklung<br />
Leitner & Partner“ sowie „Verkehrsplus“)<br />
beauftragt, die aktuellen<br />
Planungen zu sammeln,<br />
Möglichkeiten zu erheben und sie<br />
zu analysieren. Im Rahmen dessen<br />
wurden laut Reichenberger<br />
14 Teilprojekte rund um die Gemeinden<br />
definiert, jetzt werde geschaut,<br />
wie die Parkplatzsituation<br />
optimiert werden kann – daneben<br />
soll auch das Angebot im öffentlichen<br />
Verkehr verbessert werden.<br />
„Nehmen wir das Beispiel Steingraben<br />
in Stattegg. Da wird erhoben,<br />
ob man mit der Parkplatzsituation<br />
anders umgehen kann,<br />
beispielsweise durch eine bessere<br />
Beschilderung“, so Reichenberger.<br />
Am Ende soll ein innovatives Leitsystem<br />
entstehen, nächstes Jahr<br />
soll es schon an die ersten Umsetzungen<br />
gehen.<br />
Daneben wird in den Schöckl-<br />
Umlandgemeinden weiter am<br />
Busbahnhof Fasslberg samt<br />
Park&Ride-Parkplatz gearbeitet.<br />
Auch hier koordiniert das Regionalmanagement,<br />
laut Kogler wird<br />
momentan an einer Standort- und<br />
Potenzialanalyse gearbeitet, um<br />
nicht am Bedarf vorbeizubauen.
8 graz-umgebung<br />
www.grazer.at <strong>17.</strong> OKTOBER <strong>2021</strong><br />
Auch in GU: Kampf um die<br />
WICHTIG. Die Zahl der Impfungen steigt nur noch langsam, freie Impftage und Impfbusse sollen helfen. In<br />
Graz-Umgebung hat Kainbach eine gute Quote an Vollimmunisierten, in Feldkirchen besteht Aufholbedarf.<br />
Von Fabian Kleindienst<br />
fabian.kleindienst@grazer.at<br />
Anfang November 2020<br />
ging Österreich in einen<br />
zweiten Lockdown, österreichweit<br />
gab es am 31. <strong>Oktober</strong><br />
– an dem die neuen Maßnahmen<br />
verkündet wurden – 4797 neue<br />
Infektionsfälle. Der Lockdown<br />
sollte, mit kurzer Weihnachtsunterbrechung,<br />
Monate dauern – bis<br />
wärmere Temperaturen und ausreichend<br />
Impfdosen Öffnungen<br />
ermöglichten. Die Impfung als<br />
„Game-Changer“ ließ Bundeskanzler<br />
Sebastian Kurz<br />
vor dem Sommer schon<br />
das Ende der Pandemie<br />
ankündigen,<br />
steigende<br />
Impfquote 60%<br />
Infektionszahlen und zunehmende<br />
Belastung der Krankenhauskapazitäten<br />
– bei stagnierender<br />
Impfquote – führten aber doch zu<br />
neuen Maßnahmen. Während in<br />
der Steiermark zuletzt schon zu<br />
Auffrischungsimpfungen eingeladen<br />
wurde, versucht das Land<br />
weiter niederschwellige Impfangebote<br />
zu setzen, um die Quote<br />
zu erhöhen. Ein Blick nach Graz-<br />
Umgebung zeigt: Bei den Vollimmunisierungen<br />
liegt zwar keine<br />
Gemeinde<br />
katastrophal, es gibt bei einigen<br />
aber noch Verbesserungsbedarf<br />
(siehe Infokasten); die von<br />
Kurz vor einem Monat als grobes<br />
Ziel ausgegebene 80-prozentige<br />
Durchimpfungsrate liegt noch<br />
fern.<br />
Gemeinden reagieren<br />
Die zu Redaktionsschluss höchste<br />
Impfquote verzeichnet Kainbach<br />
bei Graz. 2065 Menschen (73,20<br />
Prozent) haben eine Teilimpfung<br />
erhalten, 1970 (69,83 Prozent) waren<br />
zu Redaktionsschluss vollimmunisiert.<br />
„Die hohe Impfquote<br />
in unserer Gemeinde liegt sicher<br />
an unserem recht hohen Durchschnittsalter<br />
(22 Prozent sind 65<br />
Jahre alt oder älter, Anm.) und<br />
daran, dass wir die ‚Lebenswelten<br />
der Barmherzigen<br />
Brüder‘ in der<br />
Gemeinde haben. Die waren<br />
bei den Impfungen früher<br />
dran“, erklärt Bürgermeister<br />
Matthias Hitl: „Wir<br />
versuchen als Gemeinde laufend<br />
zu informieren, bewerben die<br />
freien Bezirksimpftage in Graz-<br />
Umgebung und bieten an, die<br />
Menschen zu den Impfstellen zu<br />
bringen.“<br />
Andere Gemeinden haben stärkeren<br />
Aufholbedarf. Das Schlusslicht<br />
im Bezirk war zu Redaktionsschluss<br />
Feldkirchen bei Graz.<br />
4133 Menschen (60,36 Prozent)<br />
hatten hier eine Teilimpfung erhalten,<br />
3917 (57,21 Prozent) waren<br />
vollimmunisiert. Zum Vergleich:<br />
Das deutlich größere Graz hatte<br />
zum selben Zeitpunkt eine Quote<br />
von 61,90 Prozent an Vollimmunisierten.<br />
Laut Bürgermeister Erich<br />
Gosch arbeitet man stark an Verbesserungen.<br />
„Wir bewerben die<br />
freien Impftage in der Gemeindezeitung<br />
und über unsere ‚Daheim-<br />
App‘. Und wir gehen einen neuen<br />
Weg in der Region: Wir wissen,<br />
dass es in unserer Gemeinde einige<br />
gibt, die Deutsch nicht als Erstsprache<br />
haben. Da haben wir Geld<br />
in die Hand genommen, um über<br />
die Schulen fremdsprachige Informationen<br />
zur Corona-Impfung<br />
auszugeben. Offenbar haben wir<br />
einige noch nicht erreicht,<br />
vielleicht gelingt es uns so.“<br />
Impfquote GU<br />
<br />
■ Kainbach bei Graz 69,83<br />
Prozent<br />
■ Stattegg 68,34 Prozent<br />
■ Hart bei Graz 67,70 Prozent<br />
■ Thal bei Graz 67,38 Prozent<br />
■ St. Radegund bei Graz<br />
66,65 Prozent<br />
■ Frohnleiten 66,27 Prozent<br />
■ St. Oswald bei Plankenwarth<br />
65,37 Prozent<br />
■ Gratwein-Straßengel 64,84<br />
Prozent<br />
■ Hausmannstätten 64,79<br />
Prozent<br />
■ Raaba-Grambach 64,76<br />
Prozent<br />
■ Kumberg 64,44 Prozent<br />
Einige Gemeinden in Graz-<br />
Umgebung haben schon<br />
eine gute Impfquote, andere<br />
haben Nachholbedarf.<br />
KK
<strong>17.</strong> OKTOBER <strong>2021</strong> www.grazer.at<br />
graz-umgebung 9<br />
Impfquote<br />
Um die Impfquoten in den Gemeinden zu erhöhen, setzen die Gemeinden<br />
in Graz-Umgebung auf niederschwellige Informationen für Bürger.<br />
GETTY<br />
Impfquote GU Teil II<br />
<br />
■ Fernitz-Mellach 64,30<br />
Prozent<br />
■ Laßnitzhöhe 64,28 Prozent<br />
■ Weinitzen 64,22 Prozent<br />
■ Seiersberg-Pirka 64,13<br />
Prozent<br />
■ Nestelbach bei Graz 64,12<br />
Prozent<br />
■ Übelbach 63,33 Prozent<br />
■ Lieboch 63,04 Prozent<br />
■ Hitzendorf 62,83 Prozent<br />
■ Wundschuh 62,19 Prozent<br />
■ Gratkorn 62,10 Prozent<br />
■ Stiwoll 61,86 Prozent<br />
■ Premstätten 61,57 Prozent<br />
■ Vasoldsberg 61,15 Prozent<br />
■ Gössendorf 60,72 Prozent<br />
■ Eggersdorf bei Graz 60,37<br />
Prozent<br />
■ Werndorf 60,17 Prozent<br />
■ Haselsdorf-Tobelbad 60,11<br />
Prozent<br />
■ Deutschfeistritz 59,58<br />
Prozent<br />
■ St. Marein bei Graz 59,05<br />
Prozent<br />
■ Peggau 58,60 Prozent<br />
■ Dobl-Zwaring 58,12 Prozent<br />
■ Kalsdorf bei Graz 57,95<br />
Prozent<br />
■ Semriach 57,82 Prozent<br />
■ Sankt Bartholomä 57,38<br />
Prozent<br />
■ Feldkirchen bei Graz 57,21<br />
Prozent<br />
*Zahlen beziehen sich auf Redaktionsschluss<br />
am 5. <strong>Oktober</strong>
10 graz-umgebung<br />
www.grazer.at <strong>17.</strong> OKTOBER <strong>2021</strong><br />
Auch im Tourismus geht’s<br />
TOP. Im Sommer gab<br />
es in Graz-Umgebung<br />
ein Nächtigungsplus<br />
von 38 Prozent. Die<br />
Gäste blieben durchschnittlich<br />
3,9 Tage.<br />
Von Verena Leitold<br />
verena.leitold@grazer.at<br />
Die Nächtigungszahlen steigen kontinuierlich an. Touristen-Hotspots in Graz-Umgebung sind etwa das Schöcklland,<br />
die Lurgrotte in Peggau, das Freilichtmuseum Stübing und der Thalersee (im Uhrzeigersinn). KK (2), SCHERIAU, UMJ<br />
Die Corona-Pandemie hat<br />
den Tourismus bekanntermaßen<br />
nahezu zum<br />
Erliegen gebracht. Jetzt steigen<br />
die Gästezahlen langsam wieder.<br />
Und auch der Bezirk Graz-Umgebung<br />
durfte sich in den Sommermonaten<br />
Mai, Juni und Juli über<br />
ein anständiges Nächtigungsplus<br />
von rund 38 Prozent im Vergleich<br />
zum Vorjahr freuen. Im Mai wurde<br />
sogar 18.376 Mal öfter übernachtet<br />
als im Mai 2020 – das ist
<strong>17.</strong> OKTOBER <strong>2021</strong> www.grazer.at<br />
graz-umgebung 11<br />
nun bergauf<br />
ein Plus von 90,9 Prozent! Insgesamt<br />
wurden 38.596 Nächtigungen<br />
gezählt. Im Juni waren es<br />
51.096 (plus 39,1 Prozent), im Juli<br />
62.511 (plus 16,4 Prozent).<br />
Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer<br />
in Graz-Umgebung<br />
betrug 3,9 Tage.<br />
Und auch bei den Ankünften<br />
ging’s endlich wieder bergauf. Im<br />
Mai <strong>2021</strong> wurden 8225 gezählt<br />
(Mai 2020: 3634), im Juni 12.937<br />
(Juni 2020: 9228) und im Juli<br />
20.390 (Juli 2020: 16.720). Das<br />
größte Plus gab es also wieder im<br />
Mai mit ganzen 126,3 Prozent.<br />
Gute Entwicklung<br />
Die August-Zahlen sind leider<br />
noch nicht verfügbar, es haben<br />
noch nicht alle Gemeinden ihre finalen<br />
Meldungen abgegeben und<br />
auch Nachmeldungen sind noch<br />
möglich. Es wird seitens Steiermark<br />
Tourismus aber ebenfalls<br />
von einem schönen Plus im Vergleich<br />
zum Jahr 2020 ausgegangen.<br />
„Der steirische Tourismus<br />
war im Hochsommer stärker als<br />
je zuvor. Die positive Entwicklung<br />
ist vor allem ein verdienter Lohn<br />
für die Betriebe. Sie haben sich<br />
nicht entmutigen lassen, wichtige<br />
Zukunftsinvestitionen getätigt<br />
und damit die Qualität unseres<br />
touristischen Angebots weiter gesteigert“,<br />
soTourismuslandesrätin<br />
Barbara Eibinger-Miedl.<br />
Diese Entwicklung soll in Zukunft<br />
noch weiter fortgesetzt und<br />
ausgebaut werden. Deshalb wurden<br />
die Tourismusverbände in<br />
der Steiermark ja neu aufgestellt.<br />
In Graz-Umgebung allein gab es<br />
früher elf einzelne Verbände. Seit<br />
1. <strong>Oktober</strong> gibt es den Verband<br />
„Region Graz“, zu dem auch die<br />
Landeshauptstadt Graz und die<br />
Lipizzanerheimat Voitsberg gehören.<br />
Geschäftsführer ist Graz-<br />
Tourismus-Chef Dieter Hardt-<br />
Stremayr.
12 graz-umgebung<br />
www.grazer.at <strong>17.</strong> OKTOBER <strong>2021</strong><br />
Test beim Freizeitzentrum:<br />
Lieboch startet neues<br />
Bürgerbeteiligungstool<br />
So sah die<br />
ursprüngliche<br />
Planung<br />
für das<br />
Sport- und<br />
Freizeitzentrum<br />
aus,<br />
bald sollen<br />
sich Bürger<br />
in einem<br />
neuen Tool<br />
mit ihren<br />
Ideen dazu<br />
einbringen<br />
können.<br />
BILDERMEHR<br />
MITSPRACHE. Der Baustart des neuen Sport- und Freizeitzentrums in Lieboch hat sich verzögert.<br />
Nun will die Gemeinde mit einem neuen Projekt noch einmal Ideen der Bevölkerung sammeln.<br />
Von Fabian Kleindienst<br />
fabian.kleindienst@grazer.at<br />
Letzten Sommer wurden die<br />
ersten genaueren Pläne für<br />
das riesige Sport- und Freizeitzentrum,<br />
das in Lieboch in der<br />
Ortsmitte entstehen soll, bekannt.<br />
Konkret geht es um ein Areal<br />
zwischen Kainach und der Südautobahn.<br />
Heuer sollte der Bau<br />
für die notwendige Neuverlegung<br />
des Arkenbachs starten. „Corona<br />
hat das Ganze etwas verzögert,<br />
Grundstücksverhandlungen sind<br />
zum Teil gestockt“, erzählt Bürgermeister<br />
Stefan Helmreich. Nun<br />
will man die gewonnene Zeit nutzen<br />
und noch einmal die Bürger<br />
einbeziehen – durch ein innovatives<br />
Beteiligungsprojekt.<br />
Aktiv mitbestimmen<br />
Dafür arbeitet die Gemeinde<br />
in einem vom Land Steiermark<br />
geförderten Projekt mit der FH<br />
CAMPUS 02 zusammen, dort<br />
erarbeitet man das Bürgerbeteiligungs-Tool.<br />
Michael Terler,<br />
Professor in der Studienrichtung<br />
Innovationsmanagement, erklärt:<br />
„Wir haben uns grundsätzlich<br />
überlegt, wie wir Bürger mit neuen<br />
Möglichkeiten der Digitalisierung<br />
niederschwellig in Entscheidungen<br />
einbinden können – und<br />
möglichst viele damit erreichen.“<br />
Da habe man in Lieboch einen<br />
ersten Partner gefunden, das Projekt<br />
sei nun bereits genehmigt.<br />
Konkret sollen im neuen Tool<br />
verschiedene Kampagnen möglich<br />
sei. „Wir wollen es mit dem<br />
Sport- und Freizeitzentrum ausprobieren<br />
und dann auch bei<br />
zukünftigen Projekten einsetzen“,<br />
so Helmreich. Die Bürger sollen<br />
im Zuge des Beteiligungsprojekts<br />
einfach ihre Vorschläge einbringen<br />
können – im Tool werden<br />
auch Beispiele zu finden sein,<br />
um den Menschen ein Gefühl der<br />
Möglichkeiten zu geben. „Unser<br />
Ziel ist, auch ‚stille Bürger‘, die weniger<br />
Zeit haben, sich zu engagieren,<br />
stärker einzubinden“, so Terler.<br />
Das Tool werde die Vorschläge<br />
dann aufbereiten, die dann im<br />
Rahmen der Bürgerbeteiligung<br />
diskutiert werden können.<br />
Fest steht, dass es etwas anders<br />
aussehen soll als in der<br />
ursprünglichen Planung. „Wir<br />
werden vielleicht noch weitere<br />
Gründe ablösen und mit der<br />
Bürgerbeteiligung noch einmal<br />
den wirklichen Bedarf erheben.<br />
Zum Beispiel bemerken wir ein<br />
stark angestiegenes Interesse an<br />
unserer Leichtathletik-Gruppe,<br />
die den Fußballverein bei den Anmeldungen<br />
eingeholt hat. Dem<br />
wollen wir natürlich auch Rechnung<br />
tragen“, so Helmreich. Die<br />
Wassergrabungsarbeiten sollen<br />
im kommenden Jahr starten.
<strong>17.</strong> OKTOBER <strong>2021</strong> www.grazer.at<br />
graz-umgebung 13<br />
Geschenk für die Musik<br />
Das Team um Bürgermeister Stefan Helmreich (ganz rechts) besprach<br />
Anfang <strong>Oktober</strong> einige vergangene und kommende Projekte.<br />
Nachhaltigkeit in Lieboch<br />
■ Anfang <strong>Oktober</strong> traf man in Lieboch<br />
zusammen, um als e5-Gemeinde<br />
die Bemühungen der letzten<br />
Jahre in Sachen Nachhaltigkeit,<br />
Umwelt- und Klimaschutz unter<br />
die Lupe zu nehmen. Dabei wurden<br />
umgesetzte Projekte wie die<br />
Fahrradstraße, das Carsharing, das<br />
Mähen des Dammes mit Schafen<br />
und weitere präsentiert. Auch über<br />
zukünftige Projekte wurde diskutiert.<br />
„Dazu zählen ambitionierte<br />
Beschattungsprojekte öffentlicher<br />
Plätze und Gebäude, aber auch<br />
Vorzeigeprojekte, die Baukultur<br />
und Ökologie unter einen Hut<br />
bringen sollen“, so Bürgermeister<br />
Stefan Helmreich.<br />
Neues gibt’s in Lieboch auch<br />
beim Musikverein: Der Vorsitz<br />
wurde an die Unternehmerin Anita<br />
Zrin übergeben. Neu im Ort ist<br />
außerdem der Bildungspass für Eltern,<br />
der schon im Gemeindeamt<br />
abgeholt werden kann. Pro Schuljahr<br />
winken 100 Euro.<br />
KK<br />
■ Der steirische Meisterjodler<br />
Franz Schneider ist leider im<br />
April verstorben. Damit seine<br />
geliebte steirische Harmonika<br />
weiterhin gespielt wird, hat seine<br />
Gattin Gertraude Schneider das<br />
Instrument nun an die Musikschule<br />
Vasoldsberg gespendet.<br />
„Diese Harmonika soll weiter<br />
leben und gespielt werden“, sagte<br />
Schneider. Bürgermeister und<br />
Obmann des Musikvereins Johann<br />
Wolf-Maier und der Leiter<br />
der Musikschule Martin Pichler<br />
freuten sich sehr über das Geschenk<br />
und nahmen die Harmonika<br />
entgegen. Franz Schneider<br />
begann bereits mit zehn Jahren<br />
Harmonika zu lernen. Gertraude<br />
Schneider wünscht sich, dass<br />
die Schüler der Musikschule<br />
Vasoldsberg ebenso viel Begeisterung<br />
und Leidenschaft beim<br />
Harmonikaspielen haben, wie<br />
ihr verstorbener Ehemann sie bis<br />
zu seinem letzten Tag hatte. Hoffentlich<br />
bereiten die Klänge dieser<br />
Harmonika noch viel Freude.<br />
Gertraude Schneider übergab die Harmonika ihres Gatten an Musikschulleiter<br />
Martin Pichler und Bürgermeister Johann Wolf-Maier (r.). GEMEINDE VASOLDSBERG
14 graz-umgebung<br />
www.grazer.at <strong>17.</strong> OKTOBER <strong>2021</strong><br />
Stiwoll, Kalsdorf, Hart bei Graz:<br />
Feuerwehr-Ausbau<br />
in Graz-Umgebung<br />
Bei der Freiwilligen Feuerwehr in Stiwoll tut sich momentan viel, rund ein Monat laufen die Bauarbeiten nun schon. Auch in der Gemeinde Kalsdorf wird<br />
zurzeit am Ausbau des Rüsthauses der Feuerwehr gearbeitet und in Hart bei Graz ist jetzt ebenfalls ein Ausbau geplant. FREIWILLIGE FEUERWEHR STIWOLL<br />
TOLL. Die Freiwilligen<br />
Feuerwehren in Stiwoll<br />
und Kalsdorf werden<br />
ausgebaut, in Hart bei<br />
Graz hofft man noch.<br />
Von N. Wiesmüller, J. Bernögger & F. Kleindienst<br />
redaktion@grazer.at<br />
gliedern fehlt es der Freiwilligen<br />
Feuerwehr nun an Platz. „Mittlerweile<br />
müssen die Utensilien der<br />
Feuerwehrjugend in Privathaushalten<br />
gelagert werden“, heißt es<br />
vonseiten der FF Stiwoll. Aus diesem<br />
Grund werden zurzeit zwei<br />
neue Garagen an das bereits bestehende<br />
Rüsthaus angebaut. Diese<br />
bieten dann 100 Quadratmeter zusätzlichen<br />
Platz für die Utensilien<br />
der Kameraden, aber auch für die<br />
Sandsackmaschine. Diese versorgt<br />
im Katastrophenfall ganz Graz-<br />
Umgebung mit Sandsäcken, weswegen<br />
man nun umso glücklicher<br />
darüber ist, dass sie in den neuen<br />
Garagen Platz findet.<br />
Ausbau in Kalsdorf<br />
Auch die Florianis in Kalsdorf be-<br />
Die Freiwilligen Feuerwehren<br />
in Graz-Umgebung<br />
tragen nicht nur einen wesentlichen<br />
Teil zum Katastrophenschutz<br />
bei, sondern sind auch Teil<br />
des gesellschaftlichen Lebens. So<br />
auch in Stiwoll, dort sind 49 aktive<br />
Mitglieder und acht Mitglieder der<br />
Jugend bei der Feuerwehr. Aufgrund<br />
der großen Anzahl an Mitnötigen<br />
bald mehr Platz: Weil die<br />
Feuerwehr im Rahmen des Ausbaus<br />
der Koralmbahn zu einer<br />
Portalfeuerwehr wird, braucht<br />
man ein zusätzliches Fahrzeug<br />
und verschiedene weitere neue<br />
Gerätschaften. „Mit dem Ausbau<br />
wird unsere Feuerwehr noch besser<br />
in der Lage sein, auf alle Einsätze<br />
im Tunnel zu reagieren. Die<br />
Kameraden absolvieren derzeit<br />
auch schon verschiedene Ausbildungen.<br />
Es sind alle sehr motiviert“,<br />
sagt Oliver Süss von der<br />
Freiwilligen Feuerwehr Kalsdorf.<br />
Der Zubau erfolgt am bereits bestehenden<br />
Rüsthaus und umfasst<br />
fünf neue Stellplätze. Außerdem<br />
gibt es durch den Zubau bald<br />
neun statt der bisherigen sechs<br />
Tore. Die Kosten des Projekts belaufen<br />
sich auf rund 462.000 Euro.<br />
Bis zum Mai 2022 sind die Bauarbeiten<br />
hoffentlich fertig: „Wir sind<br />
recht optimistisch“, sagt Süss.<br />
Durchbruch in Hart?<br />
In Hart bei Graz fordert die Feuerwehr<br />
schon seit längerem ein neues<br />
Rüsthaus, da das alte Gebäude<br />
zu klein und veraltet sei. Die<br />
Opposition beantragte dazu einen<br />
Grundsatzbeschluss. Bürgermeister<br />
Jakob Frey gab nun aber<br />
bekannt, dass die diskutierten<br />
Grundstücke beim Park&Ride-<br />
Parkplatz an der Grenze zu Autal<br />
nun gesichert wurden. Auch das<br />
Landesfeuerwehrinspektorat soll<br />
von der Notwendigkeit des Neubaus<br />
überzeugt worden sein, der<br />
Gemeinderat müsse den Kaufvertrag<br />
bei der nächsten Sitzung<br />
noch beschließen.<br />
Die Freiwillige Feuerwehr Kalsdorf wird eine Portalfeuerwehr und braucht<br />
daher auch entsprechende Ausrüstung für Einsätze im Tunnel. <br />
FF KALSDORF
<strong>17.</strong> OKTOBER <strong>2021</strong> www.grazer.at<br />
graz-umgebung 15<br />
Bürgermeister Andreas Staude und Martina Gogg, Nachmittagsbetreuerin<br />
in der Volksschule, mit einem der neuen Luftfilter in Sankt Oswald<br />
KK<br />
Sankt Oswald: Luftfilter<br />
für die Kinder gekauft<br />
SUPER. In Sankt Oswald hat man Kindergarten<br />
und Volksschule mit Luftfiltern ausgestattet.<br />
Von Julian Bernögger<br />
julian.bernoegger@grazer.at<br />
Im Gesundheitsausschuss der<br />
Gemeinde Sankt Oswald war<br />
man sich schnell einig, dass<br />
die Anschaffung von Luftfiltern<br />
eine sinnvolle Investition ist, berichtet<br />
Bürgermeister Andreas<br />
Staude. Und so hat man pünktlich<br />
zum Schulstart 15 Geräte<br />
einer Wiener Firma besorgt. Die<br />
Luftfilter sollen Viren und andere<br />
Keime mit Hilfe von UV-Licht<br />
abtöten. Damit wurden der Kindergarten<br />
und die Volksschule<br />
in Zeiten der Pandemie hoffentlich<br />
ein Stück sicherer. Aber<br />
auch in normalen Erkältungsund<br />
Grippezeiten könnten sich<br />
die Filter als nützliche Anschaffung<br />
erweisen. Die Kosten der<br />
Luftfilter belaufen sich auf rund<br />
43.000 Euro. Die Gemeinde<br />
selbst teilt sich die Kosten zum<br />
Teil mit anderen Orten, die ihre<br />
Kinder in Sankt Oswald in die<br />
Schule schicken. „Die Lehrer in<br />
der Schule und die Betreuer im<br />
Kindergarten sind sehr erfreut.<br />
Ich finde, das ist eine gute Sache“,<br />
sagt Staude.
16 graz-umgebung<br />
www.grazer.at <strong>17.</strong> OKTOBER <strong>2021</strong><br />
Spielplatz, Breitband & Co<br />
St. Marein<br />
Der Österreichische Präventionskongress zieht jedes Jahr viele Besucher<br />
an. Die Jubiläumsausgabe im November rückt Kinder ins Zentrum.<br />
Jubiläum: Kinderfokus<br />
bei Präventionskongress<br />
STARK. Der Kongress rückt Kinder ins Zentrum. Experte<br />
Günther Ebenschweiger aus GU erklärt, warum.<br />
KK<br />
TOLL. In St. Marein tut<br />
sich momentan viel.<br />
Unter anderem ein<br />
Generationenpark und<br />
ein Breitbandausbau<br />
sind im Entstehen.<br />
Von Nina Wiesmüller<br />
nina.wiesmueller@grazer.at<br />
In der Gemeinde St. Marein<br />
bei Graz wird momentan einiges<br />
umgekrempelt. So wurde<br />
beispielsweise am 30. September<br />
mit dem Bau des „Lilienparks“<br />
begonnen. Auf rund 3700 Quadratmetern<br />
entsteht hier ein Spielplatz<br />
und Generationenpark. Die<br />
Kosten für das Projekt werden<br />
rund 366.000 Euro betragen, der<br />
geplante Termin für die Fertigstellung<br />
ist das Frühjahr 2022. Bis<br />
dato gibt es in St. Marein nichts<br />
Vergleichbares, weswegen die<br />
Freude über das Projekt natürlich<br />
besonders groß ist.<br />
Auch sonst wird momentan<br />
viel für die Jüngsten in St. Marein<br />
getan. Denn zusätzlich zu dem<br />
Spielplatz Lilienpark wird auch<br />
die Spielfläche des Kindergartens<br />
erweitert. In Zukunft stehen den<br />
Kindern dann weitere 2200 Quadratmeter<br />
zum Toben und Spielen<br />
zur Verfügung.<br />
Gehsteig & Breitband<br />
Aber auch sonst passiert in St.<br />
Marein zurzeit viel. Im Juli wurde<br />
nämlich der Startschuss für<br />
den Breitbandausbau gegeben.<br />
Mittlerweile haben die Bauarbeiten<br />
schon gestartet. Insgesamt<br />
werden mithilfe dieses Projektes<br />
rund 650 Haushalte an das Glasfasernetz<br />
angeschlossen. Neben<br />
privaten Haushalten profitieren<br />
davon auch zahlreiche öffentliche<br />
Einrichtungen sowie Betriebe.<br />
In das Projekt wurden rund<br />
fünf Millionen Euro investiert,<br />
Von Fabian Kleindienst<br />
fabian.kleindienst@grazer.at<br />
Noch genau ein Monat,<br />
dann feiert der Österreichische<br />
Präventionskongress<br />
großes Jubiläum. Die zehnte<br />
Auflage, die unter anderem vom<br />
Hausmannstättner Kriminalpräventions-Experten<br />
Günther Ebenschweiger,<br />
Geschäftsführer von<br />
„aktivpraeventiv“, initiiert wird,<br />
steht ganz im Zeichen von Kindern<br />
und Jugendlichen. Am 15. und 16.<br />
November findet der Kongress von<br />
9 bis 17 Uhr im Steiermarkhof in<br />
der Ekkehard-Hauer-Straße 33 in<br />
Graz statt.<br />
Kinder unterstützen<br />
Konkret sollen dabei die Lebensqualität,<br />
die Entwicklungschancen<br />
und die Möglichkeiten der gesellschaftlichen<br />
Chancen von Kindern<br />
im Mittelpunkt stehen. „Um<br />
Kinder und deren Entwicklung<br />
zu fördern, müssen die Lebenswelt<br />
und die Angebote für Kinder<br />
entsprechend gestaltet werden“,<br />
betont Ebenschweiger. „Dieser<br />
Ansatz erfordert eine übergreifende<br />
Kooperation zwischen Familie,<br />
zivilgesellschaftlichen Initiativen,<br />
Wirtschaft und staatlichen Stellen.<br />
Im Ergebnis sollten Kooperationen<br />
entstehen, in denen gemeinsam<br />
Handlungsfelder für die kindliche<br />
Lebenswelt identifiziert und neue<br />
oder erweiterte Angebote für Kinder<br />
initiiert werden.“<br />
Die gesellschaftlichen Chancen<br />
der Kinder sollen verbessert werden.<br />
Das Ziel des 10. Österreichischen<br />
(Jubiläums-)Präventionskongresses<br />
ist es, die Lebenswelten<br />
von Kindern und Jugendlichen<br />
nachvollziehen zu können. „Dabei<br />
geht es in erster Linie darum, ein<br />
Verständnis für ihre realen und virtuellen<br />
Lebenswelten aufzubauen<br />
und sie bei der Bewältigung dieser<br />
Herausforderungen zu unterstützen“,<br />
erklärt der Präventionsexperte<br />
aus Graz-Umgebung. Oft<br />
gebe es zu wenig Dialog zwischen<br />
Erwachsenen und Kindern – meist<br />
aus Zeitgründen. Ebenschweiger:<br />
„Manchmal fehlt auch schlicht das<br />
Know-how, das Wissen darum,<br />
wie man’s macht, wie man einen<br />
Dialog in Gang setzt, Fragen der<br />
Kinder aufgreift und im Gespräch<br />
erweitert. Dialog, das bedeutet Interaktion<br />
auf Augenhöhe.“ So könne<br />
man die kindliche Entwicklung<br />
deutlich verbessern.
<strong>17.</strong> OKTOBER <strong>2021</strong> www.grazer.at<br />
graz-umgebung 17<br />
startet Ausbauoffensive<br />
die Kosten dafür übernehmen<br />
Bund, Land und Gemeinde. Die<br />
Fertigstellung erfolgt bis August<br />
2022. Besonders im Hinblick auf<br />
Corona ist ein funktionierendes,<br />
schnelles Internet natürlich essenziell,<br />
weiß auch Bürgermeister<br />
Franz Knauhs. „Schnelles,<br />
stabiles Internet wird für uns in<br />
der Zukunft noch mehr an Bedeutung<br />
gewinnen, denken wir<br />
zum Beispiel an Homeoffice<br />
oder Homeschooling. Gerade im<br />
ländlichen Raum hat der Glasfaserausbau<br />
nicht nur für die privaten<br />
Haushalte große Bedeutung.<br />
Für Unternehmer ist schnelles<br />
Internet eine Notwendigkeit, um<br />
am Markt bestehen zu können“,<br />
so Knauhs. Parallel dazu wird<br />
auch das Gehsteignetz erweitert.<br />
Im Bereich Holzmannsdorf<br />
starteten die Bauarbeiten bereits.<br />
Durch die Erweiterung konnte<br />
eine ganze Siedlung an das Netz<br />
angeschlossen werden. Ein weiterer<br />
Ausbau ist in Planung.<br />
Hier entsteht auf rund 2200 Quadratmetern eine neue Freifläche für den Kindergarten der Gemeinde. <br />
GEMEINDE STIWOLL
18 graz-umgebung<br />
www.grazer.at <strong>17.</strong> OKTOBER <strong>2021</strong><br />
KEM GU-Süd:<br />
Energieraumplanung<br />
und Mobilitätspreis<br />
STARK. Südlich von Graz will man die Raumplanung<br />
nachhaltig gestalten – dafür gab’s einen Preis.<br />
Von Fabian Kleindienst<br />
fabian.kleindienst@grazer.at<br />
Der Großraum Graz ist weiter<br />
im Wachsen begriffen,<br />
vor allem südlich der<br />
steirischen Landeshauptstadt<br />
herrscht eine starke Dynamik. In<br />
der Klima- und Energiemodellregion<br />
GU-Süd beschäftigen sich<br />
die Gemeinden Fernitz-Mellach,<br />
Gössendorf, Hart bei Graz, Hausmannstätten<br />
und Raaba-Grambach<br />
seit über einem Jahr mit<br />
einer zentralen Maßnahme: der<br />
„Energieraumplanung“.<br />
Die Raumplanungsbüros der<br />
Gemeinden arbeiteten im Verlauf<br />
des vergangenen Jahres „Energie-<br />
Sachbereichskonzepte“ für ihre<br />
Gemeinden aus. Diese beinhalten<br />
beispielsweise Standorträume für<br />
Wärmeversorgungsinfrastruktur<br />
und energiesparende Mobilität<br />
sowie örtliche Klima- und Energieziele<br />
mit konkreten Maßnahmen.<br />
Die Ergebnisse sollen nun in<br />
den Raumordnungsinstrumenten<br />
der Gemeinden verankert werden.<br />
„Dass wir das als ganze Region<br />
zusammenführen und ausarbeiten,<br />
ist bisher einzigartig“, erklärt<br />
KEM-Managerin Claudia Rauner.<br />
Erst kürzlich lud sie Vertreter<br />
der Gemeinden zu einem weiteren<br />
Arbeitstreffen, wo der erste<br />
V. l.: Petra Völkl, Ministerin Leonore Gewessler und Elke Kastner (Klimabündnis),<br />
die den Mobilitätswochenpreis für die KEM GU-Süd entgegennahm CAJETAN_PERWEIN<br />
Entwurf des „Regionalen Sachbereichskonzeptes<br />
KEM GU-Süd“<br />
präsentiert wurde. Im Herbst soll<br />
es fertiggestellt werden und Strategien<br />
enthalten, um die Energieund<br />
Mobilitätswende gemeinsam<br />
mit einer danach ausgerichteten<br />
Raumordnung voranzutreiben.<br />
Mobilitätswochenpreis<br />
Grund zur Freude hatte die KEM<br />
kürzlich auch, als man den Österreichischen<br />
Mobilitätswochenpreis<br />
2020 durch Bundesministerin<br />
Leonore Gewessler<br />
überreicht bekam. Im Zuge der<br />
Mobilitätswoche organisierte<br />
man im Vorjahr elf Aktivitäten<br />
wie die GemeindeRADsitzungen,<br />
bei der Ortsvertreter mit dem Rad<br />
anreisten – auch heuer gab es einen<br />
Aktionstag.
<strong>17.</strong> OKTOBER <strong>2021</strong> www.grazer.at<br />
Bürger in GU-Nord zeigen vor:<br />
graz-umgebung 19<br />
So funktioniert Klimaschutz<br />
NACHHALTIG. Die Klima- und Energiemodellregion Graz-Umgebung Nord holt mit dem neuen Projekt<br />
„Geschichten des Gelingens“ Bürger vor den Vorhang. Daneben setzt man einen Blackout-Schwerpunkt.<br />
Von Fabian Kleindienst<br />
fabian.kleindienst@grazer.at<br />
In der Klima- und Energiemodellregion<br />
(KEM) Graz-Umgebung<br />
Nord tun sich seit Jahren<br />
die Gemeinden Deutschfeistritz,<br />
Frohnleiten, Peggau, Semriach<br />
und Übelbach zusammen, um gemeinsam<br />
Maßnahmen gegen den<br />
Klimawandel und für eine nachhaltige<br />
Entwicklung zu setzen.<br />
Nun setzt die KEM um Manager<br />
Roman Mühl auf ein neues „Bottom-up“-Projekt,<br />
um den Bürgern<br />
der Region zu zeigen, was jeder<br />
Einzelne beitragen kann. Unter<br />
dem Titel „Geschichten des Gelingens“<br />
werden dazu Videos präsentiert,<br />
die zeigen, wie es gehen kann.<br />
Zeigen, wie es geht<br />
Einige Pioniere aus der Region<br />
kommen darin zu Wort und zeigen,<br />
wie sie regional einkaufen,<br />
sich auf einen nachhaltigen Heizungstausch<br />
vorbereiten oder<br />
Ähnliches. Die Videos werden<br />
auf www.energie-gunord.at/<br />
kem-geschichten-des-gelingens<br />
präsentiert. Mühl: „Diese Projekte<br />
werden von Mama, Opa,<br />
Onkel, Schwester, Nachbarn,<br />
Freundin oder den Arbeitskollegen<br />
umgesetzt. Sie alle zeigen,<br />
dass ein Beitrag, mag dieser auch<br />
noch so klein scheinen, bereits<br />
Großes bewirken kann. Der Klimawandel<br />
ist die Geschichte<br />
und wir alle schreiben gemeinsam<br />
ihr Gelingen.“<br />
Blackout-Vortrag<br />
Auch ansonsten tut sich viel – so<br />
will die KEM im November auch<br />
einen Schwerpunkt auf Black-<br />
out-Prävention legen. Am 4. November<br />
findet dazu die Infoveranstaltung<br />
„Blackout: ein heißes<br />
Thema“ im Rathaus Frohnleiten<br />
statt. Experten von Zivilschutzverband<br />
und ZAMG werden informieren,<br />
die Stadtgemeinde<br />
Frohnleiten verlost außerdem<br />
drei Zivilschutz-Vorsorge-Sets<br />
mit den wichtigsten Produkten<br />
für Notsituationen unter den<br />
Teilnehmern vor Ort.<br />
Bei den „Geschichten des Gelingens“ der Klima- und Energiemodellregion<br />
Graz-Umgebung Nord wird beispielsweise über Heizungstausch informiert. . KK
graz-umgebung<br />
20 www.grazer.at <strong>17.</strong> OKTOBER <strong>2021</strong><br />
Neues Rauch-Haus in Semriach<br />
Kaffee trinken wie Kaiserin<br />
Gastro<br />
Börse<br />
www.grazer.at<br />
Die Kiwi Bar in Fernitz (Foto oben) bleibt dauerhaft geschlossen. In Semriach<br />
eröffnet dafür das „Café Rauch am Fuße des Schöckls“ neu.GOOGLE MAPS/STREET VIEW, KK (3)<br />
NEU. In wenigen Tagen<br />
eröffnet das Café<br />
Rauch am Semriacher<br />
Marktplatz. In Fernitz<br />
ist dagegen die Kiwi<br />
Bar geschlossen.<br />
Von Verena Leitold & Valentina Gartner<br />
redaktion@grazer.at<br />
Sogar Kaiserin Zita von Österreich<br />
hat auf einer Reise von<br />
Wien nach Waldstein Halt im<br />
Kaffeehaus in Semriach gemacht<br />
und einen Mokka genossen. Jetzt<br />
kommt neues Leben in das altehrwürdige<br />
Café im Rauch-Haus am<br />
Marktplatz, das es seit 1907 gibt,<br />
das aber seit 2007 leerstand: Martin<br />
Mandl und Franz Strametz,<br />
die bis vor kurzem das Curcafé<br />
in St. Radegund führten, ziehen<br />
dort mit <strong>Oktober</strong> ein – konkret ist<br />
der 20. <strong>Oktober</strong> als Eröffnungstag<br />
geplant. Das gesamte Haus – ein<br />
Vierkanthof – wurde vom Eigentümer<br />
Reinhard Hohenberg und<br />
der Immobilienfirma Wegraz modernisiert<br />
und auf den neuesten<br />
Stand gebracht – inklusive neuem<br />
Dach und Marktterrasse.<br />
Ein hauseigener Chocolatier<br />
soll die Herzen der Naschkatzen<br />
höherschlagen lassen. Man setzt<br />
auf hausgemachte Kuchenkreationen,<br />
Torten und Pralinen und<br />
eine eigene Schokolinie. Bauernmilcheis<br />
und veganes Fruchteis<br />
aus dem Sulmtal werden ebenfalls<br />
angeboten. Außerdem gibt’s ganztägig<br />
warme Küche unter dem<br />
Motto „saisonal und regional“ sowie<br />
ein Frühstücksbuffet. Die verschiedenen<br />
Angebote kommen<br />
mit royalem Touch daher und<br />
heißen beispielsweise „Kaiserin<br />
Sissi“, „Herzogin Ludovika“ oder<br />
„Kronprinz Rudolf“. Ein 24/7-Genussladen<br />
versorgt rund um die<br />
Uhr mit Delikatessen.<br />
Im Keller soll ein Veranstal-
<strong>17.</strong> OKTOBER <strong>2021</strong> www.grazer.at<br />
Zita<br />
tungsraum für hundert Personen<br />
Platz bieten. Konzerte – Mandl und<br />
Strametz haben gute Kontakte in<br />
die Schlagerszene –, Lesungen und<br />
Ausstellungen sind dort geplant.<br />
Kiwi Bar geschlossen<br />
Junge und Junggebliebene aus der<br />
Region rund um Fernitz müssen<br />
jetzt stark sein: Nach fünf Jahren<br />
voller Spaß und Freude bleibt<br />
die „Kiwi Bar“ im Ortszentrum<br />
der Gemeinde nun endgültig<br />
geschlossen. Die Corona-Krise<br />
war für das Lokal zu hart, die Öffnung<br />
nicht mehr absehbar. Ewald<br />
Lampl, Betreiber des Fernitzer<br />
Kirchenwirtes nebenan und der<br />
ehemaligen Kiwi Bar, will die<br />
Räumlichkeiten aber behalten. Es<br />
wird kein Lokal wie bisher, in dem<br />
man sich zum Trinken verabredet<br />
hat, sondern eine weitere Küche<br />
des Kirchenwirts. Da will man vor<br />
allem die Gerichte für Abholer<br />
zubereiten – seit Corona ist die<br />
Nachfrage enorm gestiegen. <br />
GETTY<br />
graz-umgebung 21<br />
Neu: Alpaka-Tour<br />
mit Glühwein<br />
FLAUSCHIG. . Die<br />
„Schöcklblick<br />
Alpakas“ starten<br />
im November mit<br />
winterlichen Wan-<br />
derungen.<br />
Von Valentina Gartner<br />
valentina.gartner@grazer.at<br />
Zwar hat der Herbst erst<br />
begonnen, es klingeln<br />
für viele allerdings<br />
schon die Weihnachtsglöckchen<br />
und die Ohrwürmer à la<br />
„Last Christmas“, „Jingle Bells“,<br />
„All I want for Christmas“ und Co<br />
liegen in den Ohren. Gedanken<br />
über den Winter machen sich<br />
auch die Betreiber der „Schöcklblick<br />
Alpakas“ in Kainbach bei<br />
Graz. Die beiden Hofbesitzer Barbara<br />
und Bernhard Windisch<br />
sind mittlerweile bekannt dafür,<br />
sich immer wieder neue Events<br />
und Wanderungen mit den flauschigen<br />
Dauergrinsern einfallen<br />
zu lassen. Sei es Yoga inmitten der<br />
Tiere, Kindertage, Kräuterwanderungen,<br />
Seifenworkshops oder<br />
etwa Wanderungen nur für Erwachsene:<br />
Es ist immer für jeden<br />
etwas dabei.<br />
Ihr neuester Streich sind nun die<br />
sogenannten „Glühwein-Wanderungen“,<br />
die diesen Winter starten<br />
sollen. Je nachdem, wie groß die<br />
Nachfrage ist, will man mit Mitte/<br />
Ende November loslegen. Man<br />
hofft vor allem auf eine kitschige<br />
Kulisse – Schnee, kuschelige<br />
Alpakas und zum Wärmen eben<br />
heißen Glühwein. Auf einer Wanderung<br />
erfährt man mehr über die<br />
Tiere und genießt die Atmosphäre.
Judendorf-Straßengel - Eisbach - Gratkorn - Gratwein<br />
22 graz-umgebung<br />
www.grazer.at <strong>17.</strong> OKTOBER <strong>2021</strong><br />
Kriminelle<br />
Lese-Tour<br />
THRILLER. Die junge<br />
Autorin Nicole Stranzl<br />
ist mit dem Krimi „Gefangen<br />
– Grauen in St.<br />
Anna“ auf Lese-Tour.<br />
■ Die Geschichte ist spannend.<br />
Es geht um Mord in einem Pflegeheim<br />
in Graz. „Gefangen –<br />
Grauen in St. Anna“ ist der sechste<br />
Roman der Grazerin Nicole<br />
Stranzl. In der Geschichte geht<br />
es um einen brutalen Mord, um<br />
eine toxische Beziehung, um<br />
Stalking und die Krankheit ALS,<br />
bei der die Menschen die Fähigkeit,<br />
ihre Muskeln zu bewegen,<br />
verlieren.<br />
Stranzl hat schon eine ausgedehnte<br />
Tournee durch den Bezirk<br />
hinter sich, kommt aber noch ein<br />
wenig gespenstisch am 13. November<br />
ins Zeremonium Kalsdorf<br />
mit anschließender Führung<br />
durch das Krematorium.<br />
Nicole Stranzl ist auf Vorlese-Tour<br />
durch Graz-Umgebung. SCHREINLECHNER<br />
Opus sagen<br />
ABSCHIED. Seit 1978 gab es das „Bandheim“ in<br />
Rötz in Judendorf. Jetzt zieht die Top-Band Opus<br />
aus. Im September gab es das Abschiedskonzert.<br />
Von Vojo Radkovic<br />
vojo.radkovic@grazer.at<br />
Das allerletzte Konzert von<br />
Opus in ihrer Basis Judendorf-Straßengel<br />
war ein<br />
Fest mit Freudentränen, die aber<br />
40 Jahre<br />
OPUS<br />
15. Juni 2013<br />
Open Air<br />
Einlass 17 Uhr<br />
Beginn 18 Uhr<br />
Hauptplatz Judendorf-Straßengel<br />
Vorprogamm: Steff‘n‘Wolf, stereoface und Miss Bliss<br />
Opus Vorverkaufskarten: spielten immer € 22,00 - Abendkassa: wieder € 25,00 in<br />
Judendorf, wie hier 2013.<br />
VIP- und After-Show-Tickets: € 80,00 nur im Gemeindeamt erhältlich.<br />
VVK erhalten Sie im Gemeindeamt Judendorf-Straßengel, in allen Raiffeisenbanken in ganz Österreich (Ermäßigung<br />
für Raiffeisen-Club-Mitglieder), sowie unter www.oeticket.com und allen ö-ticket-Vorverkaufsstellen.<br />
POSTER<br />
auch Tränen des Abschieds waren.<br />
Vor rund 800 Besuchern nahmen<br />
Ewald Pfleger, Herwig Rüdisser,<br />
Kurt René Plisnier und Günter<br />
Grasmuck am Hauptplatz von Judendorf-Straßengel<br />
im September<br />
<strong>2021</strong> Abschied von den Fans der<br />
Homebase.<br />
Rötz in Judendorf-Straßengel war<br />
jahrzehntelang das „Bandheim“<br />
von Opus. Dort ist die Band 1978<br />
eingezogen. Exakte Adresse: Rötz<br />
15. Zu dieser Zeit wurde per Zeitungsinserat<br />
auch Sänger Herwig<br />
Rüdisser gefunden, und was mit<br />
Erfolgen beim Steirischen Bandwettbewerb<br />
begann, endet jetzt mit<br />
Erfolgen rund um den Globus. Immer<br />
wieder kamen aber Opus nach<br />
Rötz zurück. Da konnten sie chillen<br />
oder auch neue Songs im Studio,<br />
Wieder viel Kultur in Kalsdorf<br />
SUPER. Nach den<br />
langen Einschränkungen<br />
in der Pandemie<br />
lebt die Kulturszene in<br />
Kalsdorf nun wieder<br />
auf. Auch für die Kinder<br />
gibt es Programm.<br />
Von Julian Bernögger<br />
julian.bernoegger@grazer.at<br />
Die Freude ist groß: Endlich<br />
gibt es wieder ein richtiges<br />
Kulturprogramm in<br />
der Gemeinde Kalsdorf. Am Freitag,<br />
29. <strong>Oktober</strong>, lesen Johannes<br />
Silberschneider und Barbara de<br />
Koy im Forum Kalsdorf Texte von<br />
Karl Valentin.<br />
Musikalisch geht es dann am<br />
Freitag, 19. November, weiter,<br />
wenn das Austropop-Duo Grodaus<br />
und Hans-Peter Ertler unter<br />
dem Motto: „A echta Weana –<br />
vom Wienerlied zum Austropop“<br />
im Kulturkeller Kalsdorf auftreten.<br />
Am Freitag, 4. Dezember, tritt<br />
schließlich noch Boris Bukowski<br />
im Forum Kalsdorf auf. „Wir<br />
freuen uns wirklich sehr, dass es<br />
jetzt wieder tolle Kulturveranstaltungen<br />
in unserer Gemeinde<br />
gibt“, sagt Gemeinderat Stephan<br />
Scheifinger.<br />
Kasperl und Lesehexe<br />
Selbstverständlich wird es in<br />
Kalsdorf auch für die Kinder<br />
nicht langweilig. Dafür sorgt zum<br />
Beispiel der Kasperl, der am 16.<br />
November im Forum Kalsdorf<br />
auftritt und die Kleinen mit einem<br />
spannenden Abenteuer und<br />
tollen Späßen verzaubert und unterhält.<br />
Außerdem hat sich Gemeinderätin<br />
Michaela Geiger noch eine<br />
ganz besondere Aktion überlegt:<br />
Auf Anfrage schlüpft sie in<br />
die Rolle und in das Kostüm der<br />
„Lese hexe“ und liest Kindern viele<br />
aufregende Geschichten vor.<br />
Die Gemeinderäte Stephan Scheifinger und Michaela Geiger setzen sich für das<br />
Kulturprogramm in Kalsdorf ein. Geiger liest Kindern auch als Lesehexe vor. <br />
KK
<strong>17.</strong> OKTOBER <strong>2021</strong> www.grazer.at<br />
graz-umgebung 23<br />
„Bandheim“ Adieu<br />
das sich Ewald Pfleger eingerichtet<br />
hatte, aufnehmen. Pfleger hat<br />
das Studio groß ausgebaut und vor<br />
allem heimelig eingerichtet. Opus<br />
fühlte sich in Rötz wohl. Aber auch<br />
andere Austro-Topstars schauten<br />
in Rötz vorbei. Wolfgang Ambros,<br />
Boris Bukowski, STS – Letztere<br />
nahmen etliche Alben bei Pfleger<br />
auf. Unter anderen den größten<br />
Erfolg „Grenzenlos“ mit „Großvater“,<br />
und „Irgendwann bleib i dann<br />
dort“.<br />
Opus selbst haben noch viel zu<br />
tun. Konzerte in Bregenz, Linz,<br />
Salzburg, Innsbruck, Weiz und<br />
Wien stehen noch im Terminkalender.<br />
Endgültig Abschied genommen<br />
von der Bühne wird dann in<br />
Graz, wo Opus am 20. und 21. Dezember<br />
in der Oper auftreten werden.<br />
Da werden Tränen fließen,<br />
und zwar auf und vor der Bühne.<br />
Das Studio in Rötz wird weiter bleiben<br />
und es ist ganz sicher, dass alle<br />
Opus-Musiker dort immer wieder<br />
auftauchen werden.<br />
Auch Wolfgang Ambros, hier mit Opus-Mastermind Ewald Pfleger, war<br />
öfters zu Gast im Opus-Studio in Rötz 15, Judendorf-Straßengel.<br />
OPUS<br />
Die Ermi-Oma braucht Pflegehilfe,<br />
da gibt sie Stoff. CRISTOPHER MAVRIC<br />
Die Ermi-Oma<br />
live in Gratkorn<br />
■ Das Pflegethema ist gerade<br />
aktuell wie noch nie, und<br />
darum geht es auch in dem<br />
neuen Kabarett-Programm<br />
von Markus Hirtler alias Ermi-Oma.<br />
Die Ermi-Oma will<br />
daheim bleiben und benötigt<br />
daher eine 24-Stunden-Hilfe.<br />
Hirtler zeigt durch seine Figur<br />
die Probleme auf der Seite der<br />
Pflegenden und auf der Seite<br />
der Pfleger. Teils harte Kritik,<br />
teils bissiger Humor. Live am<br />
<strong>17.</strong> November im Kulturhaus<br />
von Gratkorn.